Was ist Zecken-Borreliose? Die Borreliose ist eine durch Zecken übertragene bakterielle Infektion. Erreger der Zecken Borreliose sind winzige Bakterien, die wie Korkenzieher aussehen. Sie wurden 1980 in einer Zecke gefunden und nach ihrem Entdecker Dr. Burgdorfer Borrelia burgdorferi benannt. Hauptüberträger für Borrelien ist die in Deutschland weit verbreitete Zecke Ixodes ( „Gemeiner Holzbock"). Die Krankheit beginnt oft erst Tage oder Wochen, nachdem die Zecke gesaugt hat. Zu Beginn zeigen sich beim Hund wenig markante Symptome, wie sie im Anfangsstadium vieler Infektionskrankheiten auftreten: Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber. Die dann einsetzenden Gelenksentzündungen lassen schon eher einen Verdacht auf Borreliose aufkommen. Meist sind verschiedene Gelenke wechselnd betroffen, vor allem die Gelenke an den Vorder- und Hinterläufen. Aufgrund der sehr schmerzhaften Schwellungen beginnt der Hund zu lahmen, besonders nach dem Aufstehen. Im weiteren Verlauf können auch Nervensystem, Herz, Nieren und andere Organe geschädigt werden. Die Behandlung der Borreliose ist aufwendig und nicht immer erfolgreich. Wann und wo besteht Infektionsgefahr? Das Risiko einer Ansteckung herrscht praktisch überall, wo Zecken sind. Im Sauerland trägt statistisch jede dritte Zecke den Erreger in sich. Der Holzbock lauert besonders in Laub- und Mischwäldern, an Waldrändern und Waldlichtungen mit großwüchsigen Gräsern, in buschreichen Gegenden, aber auch in städtischen Parks und naturnahen Hausgärten. Zeckensaison ist von März bis Winterbeginn mit Höhepunkten im Frühjahr und Herbst. . Gefährdet sind alle Hunde, die sich in zeckenreichen Gebieten aufhalten. Lebenszyklus der Zecke (Holzbock, Ixodes ricinus) und die Übertragung von Borrelia burgdorferi Nach dem Schlupf aus dem Ei entwickelt sich die Zecke über Larven und Nymphen zum erwachsenen Parasiten. Jedes Stadium benötigt zur Weiterentwicklung eine Blutmahlzeit. Zeckenlarven und Nymphen holen sich diese bevorzugt bei Mäusen und Wühlmäusen, welche als Reservoir für die Borrelien-Bakterien dienen und selbst nicht erkranken. Auf diese Weise nimmt die Zecke schon früh die Erreger in sich auf. Hat sich die infizierte Zecke nun beim Hund angesaugt, wandern die Borrelien-Erreger in die Speicheldrüse des Parasiten ein. Beim Saugen injiziert die Zecke ihren Speichel in die Haut des Wirtes und infiziert ihn damit. Je länger die Zecke saugt, um so größer ist das Infektionsrisiko. Da jetzt die vorbeugende Schutzimpfung in Deutschland mit einem Impfstoff des Herstellers MERIAL möglich ist, kann eine Erkrankung des Hundes vermieden werden. Die Impfung schützt jedoch nicht vor dem Zeckenbefall an sich, sondern verhindert die Infektion mit Borrelien beim Saugen der Zecke. Das Impfverfahren gegen Zecken-Borreliose Geimpft werden können sowohl erwachsene Hunde - einschließlich trächtiger Hündinnen - als auch Welpen (ab der 12. Lebenswoche). Erstimpfung Um einen ausreichenden Impfschutz zu erreichen, muss der Hund zweimal im Abstand von 3 bis 5 Wochen geimpft werden. Der optimale Impfzeitpunkt Er liegt in der kalten Jahreszeit (von Oktober bis Februar). Dadurch wird rechtzeitig vor dem Aktivwerden der Zecken ein Impfschutz aufgebaut. Ein Impfbeginn ist aber das ganze Jahr über jederzeit möglich und sinnvoll. Wiederholungsimpfungen Zur Aufrechterhaltung des Impfschutzes muss Ihr Hund spätestens 1 Jahr nach der Grundimmunisierung erneut geimpft werden. Weitere Wiederholungsimpfungen sind ebenfalls in jährlichem Abstand fällig. Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluß Auch Menschen können sich mit Borreliose, die man auch Lyme-Erkrankung nennt, infizieren und zum Teil schwer erkranken. Eine Impfmöglichkeit gibt es für Menschen derzeit nicht; Humanimpfstoffe befinden sich immer noch im Entwicklungsstadium. Da die Infektion auch beim Menschen praktisch nur über den Zeckenstich erfolgt, spielt der Hund keinerlei aktive Überträgerrolle. Die Impfung des Hundes hat daher keinen Einfluß auf das Infektionsrisiko beim Menschen. Auch ist zu bedenken, dass bereits infizierte, für den Menschen gefährliche Zeckenlarven oder Nymphen vom Hund in den Haushalt eingeschleppt werden können, ob er nun geimpft ist oder nicht.