JAHRESBERICHT 2015 Seite 1 INHALT Organisation und Finanzen ................................................................................................................. Seite 2 Hilfe und Entwicklungsorientierter Kinderschutz ................................................................................ Seite 3 Jahresstatistik2015 .............................................................................................................................. Seite 5 Fortbildung und MultiplikatorInnenarbeit ........................................................................................... Seite 7 Projekte .............................................................................................................................................. Seite 8 Sponsoring, Veranstaltungen und Aktivitäten ................................................................................... Seite 14 Herzlichen Dank ................................................................................................................................ Seite 20 JAHRESBERICHT 2015 ORGANISATION UND FINANZEN Das Leitungsorgan Seite 2 Mag.a Sonja Waldherr, Psychotherapeutin iAuS Untermoser Birgit, MA, Sozialarbeiterin Gabriella Walisch (Vorsitzende) Mitglieder des Leitungsorgans: Sekretariat: Mag.a Claudia Pregartner Herta Croce Mag.a Roberta Sollhart Reinigung Die MitarbeiterInnen Rosa Wollinger Geschäftsführung: Alexandra Friessnegg Mag.a Claudia Pregartner, Klinische- und Gesundheitspsychologin, zert. Arbeitspsychologin, Biofeedbacktherapeutin, Kinderbeistand Fachbereichsleitung: Gabriella Walisch, Diplom-Sonderpädagogin, Psychotherapeutin SF, Traumatherapeutin Bundesministerium für Familien und Jugend Steuerberatung, Buchhaltung, Lohnverrechnung: Mag. Viktor Micelli Die Finanzierung Therapie/Beratung und psychosoziale Prozessbegleitung: Mag.a Renate Drees, Psychotherapeutin Mag.a Anja Gutmann, Klinischeund Gesundheitspsychologin (in Karenz) Vertragliche Absicherung der Fachbereichsleitung Mag.a Martina Jaklitsch, Klinischeund Gesundheitspsychologin Mag.a Martina Kainbacher, Klinische- und Gesundheitspsychologin Mag. (FH) Sebastian Lehofer, Psychotherapeut iAuS, Sozialarbeiter Mag.a Nora Leitner, Klinische- und Gesundheitspsychologin Mag.a Dagmar Pollhammer, Juristin Amt der Steiermärkischen Landesregierung Sozialwesen Firmen, Privatpersonen, „Licht ins Dunkel Aktion JAHRESBERICHT 2015 Seite 3 HILFE UND ENTWICKLUNGSORIENTIERTER KINDERSCHUTZ Das Kinderschutz-Zentrum Graz sieht seine Aufgabe in der Beratung und Therapie von Kindern, Jugendlichen und deren Familien bei Gewalterfahrungen, Krisen und verschiedenen anderen Problemen. Gewalt gegen Kinder Gewalt gegen Kinder ist ein das Wohl und die Rechte eines Kindes beeinträchtigendes Verhalten oder Han- Wir gestalten unsere Unterstützungsangebote so, dass betroffene Menschen es wagen, Hilfe anzunehmen und es ihnen auch gelingt, sich aktiv darauf einzulassen. Dazu ist es notwendig jedes Familienmitglied in seinem Sein zu achten, es als autonomes Wesen zu betrachten und es in seinen Lebenszusammenhängen zu verstehen. Wir setzen in der Arbeit auf die Ressourcen von Einzelnen und Familien, auf Zukunft und Entwicklung. Unsere Aufgabe ist es, Probleme anzusprechen, die das Wohl von Kindern gefährden und wenn notwendig, Schritte zu deren Schutz einzuleiten. Zusammen mit Eltern und Kindern vereinbaren wir Ziele, die die Entwicklung der Kinder gewährleisten sollen. Dabei ist es uns besonders wichtig, die Selbsthilfe zu fördern und Hilfen im Verbund zu organisieren. deln bzw. ein Unterlassen einer angemessenen Sorge Um dies zu ermöglichen, bedarf es einer flexiblen und qualifizierten Hilfe, der folgende Prinzipien zugrunde liegen: Kinderschutz-Zentrum Berlin 2000 durch Eltern oder andere Personen in Familien oder Institutionen. Sie führt zu nicht zufälligen erheblichen Verletzungen, zu körperlichen und seelischen Schädigungen und/oder Entwicklungsgefährdungen eines Kindes. Gewalt gegen Kinder macht die Hilfe und eventuell das Eingreifen von Jugend- wohlfahrtseinrichtungen in die Rechte der Inhaber der elterlichen Sorge im Interesse der Sicherung der Bedürfnisse und des Wohles eines Kindes notwendig. Hilfeorientierung Zu den bekannten Erscheinungsformen, die unter dem all Entwicklungsförderung gemeinen Begriff der Gewalt gegen Kinder zusammenge Arbeit unter Berücksichtigung des familiären fasst werden, gehören neben der Bezugssystems körperlichen und psychischen Hilfe zur Selbsthilfe Misshandlung die Vernach Freiwilligkeit lässigung und der sexuelle Missbrauch. Vertraulichkeit Vernetzung von Hilfen JAHRESBERICHT 2015 Seite 4 AUFGABEN DES KINDERSCHUTZ-ZENTRUMS GRAZ GEWALT UND UNSER UMGANG DAMIT Wir verstehen Gewalt als ein komplexes Geschehen, bei dessen Entstehung gesellschaftliche, soziale, psychische und beziehungsdynamische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Unser Bemühen ist es, diese komplexen Zusammenhänge zu erfassen und zu verstehen. Aus Erfahrung wissen wir, dass es möglich ist, Kindern und deren Eltern wirksam zu helfen, wenn es gelingt, unsere Gefühle zuzulassen, im Handeln flexibel zu bleiben und Wertschätzung für die Menschen zu zeigen, auch wenn wir Gewalt und Misshandlung ablehnen. Ein Ziel unserer Arbeit im Umgang mit Gewalt ist es, potentiell gefährliche Situationen für Kinder zu erkennen, möglichst bevor es zu Misshandlungen kommt. Wenn es bereits zu Gewaltanwendung gegen Kinder gekommen ist, sind wir bemüht, diese Handlungen im Gesamtgefüge der familiären Beziehungsdynamiken und der gesellschaftlichen Lebensbedingungen zu verstehen und entsprechende Hilfen für die gesamte Familie bereitzustellen. Angestrebt wird ein gewaltfreier Umgang mit Konflikten und Krisen. Dies bedeutet, die Eltern auf den notwendigen Schutz für ihre Kinder und ihre Verantwortung für ihr Handeln anzusprechen, mit ihnen daran zu arbeiten und sie herauszufordern, sich aktiv mit ihrer Familien- und Lebenssituation auseinander zu setzen. Gemeinsam mit ihnen suchen wir nach neuen und konstruktiven Möglichkeiten der Konfliktund Problemlösung. Individuell abgestimmte Beratung, Behandlung und Therapie von Kindern, Jugendlichen und deren Familien bei verschiedenen Problemstellungen und zur Entwicklungsförderung der Kinder Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei schwierigen Problemen und in Krisen Psychosoziale und juristische Prozessbegleitung Modelleinrichtung im Umgang mit Gewaltproblemen, deren Aufgabe es ist, neue Hilfezugänge zu entwickeln und differenzierte Hilfeangebote an die gesamte Familie zu machen Fortbildungsaktivitäten für Fachkräfte zur Qualitätssicherung Förderung von Kooperation unter Fachkräften Konzeptentwicklung im Bereich Kinderschutz/Jugendwohlfahrt (Kinder- und Jugendhilfe) Öffentlichkeitsarbeit zu gesellschaftspolitischen Themen, die die Lebensbedingungen von Kindern und deren Eltern betreffen JAHRESBERICHT 2015 Seite 5 JAHRESSTATISTIK 5 Beratung nach Leistungsinhalten (KlientInnen) 328 KlientInnen wurden zum Thema Gewalt in der Familie beraten (insgesamt 2.563 Beratungen), ein weiterer Schwerpunkt waren Trennungs- und Scheidungsproblematiken (insgesamt 1.367 Beratungen). Anzahl der Familien und 234 HelferInnen 2015wurden 755 Familien und deren Kinder sowie Einzelpersonen beraten bzw. therapiert. Insgesamt leistete das Kinderschutz-Zentrum Graz 5.400 Beratungsstunden. Gewaltproblematik Familiäre Probleme Psychische Probleme Trennung/Scheidung 159 328 34 215 Kinder und Jugendliche wurden im Rahmen einer Einzeltherapie unterstützt bzw. nahmen zusätzlich an Bubenbzw. Kindergruppen für unterschiedliche Altersgruppen teil. Insgesamt wurden 74 Helferkonferenzen im Rahmen des Kinderschutz-Zentrums Graz angeboten. Geschlechtsverteilung 74% 26% weiblich männlich Gewalt innerhalb der Familie (KlientInnen) In Beratungen mit Gewaltproblematik war der sexuelle Missbrauch von Kindern innerhalb der Familie am häufigsten vorkommend. Der Großteil dieser Familien wurde durch andere Institutionen, wie dem Jugendamt, Klinik etc. überwiesen. Häufig handelte es sich dabei um den Verdacht von sexuellen Übergriffen auf ein Kind. Bei Fällen von sexuellem Missbrauch außerhalb der Familie kamen die Eltern mit den betroffenen Kindern häufig selbst. andere Formen der Gewalt 5 43 Venachlässigung 56 psychische Gewalt 130 physische Gewalt sexualisierte Gewalt 94 0 50 100 150 JAHRESBERICHT 2015 Seite 6 Verteilung der Zugänge nach Bezirken Beratung nach Leistungsinhalten (Beratungsstunden) Der größte Teil der Familien kam aus Graz (79 %) bzw. andere Bezirke (21%) mit Schwerpunkt Graz-Umgebung). 19% 8% 25% Gewaltproblematik Familiäre Probleme Psychische Probleme Trennung/Scheidung 48% Gewalt innerhalb der Familie (Beratungsstunden) 27 andere Formen der Gewalt 445 Venachlässigung 371 psychische Gewalt 1067 physische Gewalt 1227 sexualisierte Gewalt 0 500 1000 1500 Beratungsdauer Im Rahmen der Therapien und Beratungen orientiert sich unsere Arbeit an den Bedürfnissen unserer KlientInnen, so gibt es keine Vorgabe wie kurz oder wie lange eine Intervention dauern kann. Durch regelmäßiges Überprüfen der Ziele und im Austausch mit den KlientInnen werden die Therapieoder Beratungstermine vereinbart. 200 150 100 50 0 0-5 Stunden 5 - 10 Stunden 10 - 15 Stunden über 15 Stunden JAHRESBERICHT 2015 FORTBILDUNG UND MULTIPLIKATORINNENARBEIT Seite 7 Wie ist die Wirkung von partnerschaftlicher Gewalt auf die Kinder? Welche Konflikte und Traumata entstehen für Kinder? Welche Folgen entstehen dadurch? Wie kann man entgegen wirken? Veranstaltungstermin: 15. – 16. Oktober 2015, jeweils von 9 Uhr bis 17 Uhr Impulswerkstatt LERNEN VOM ERFOLG Referentin: Dr.in Adele Lassenberger Innovation, Qualität und Fachaustausch in der sozialen Arbeit Die Impulswerkstatt ist eine Initiative des Kinderschutz-Zentrums Graz, um Innovation, Qualität und den fachlichen Austausch von Erfahrungen in der sozialen Arbeit zu fördern. Die „vergessenen Kinder Handlungsmöglichkeiten in erschütternden Krisen (z.B. bei Gewaltdelikten, bei Wegweisungen, etc.) Häusliche Gewalt betrifft Kinder existentiell. Auch wenn sie selbst keine Gewalt erleben, befinden sie sich mitten im Gewaltgeschehen. Zu erleben, dass das eigene Zuhause nicht sicher ist, dass etwa die Mutter vor dem Vater Angst hat, Streit, Schläge, Demolierungen mitzuerleben, Drohungen zu hören – all dies in einem Alter, in dem jedes Erlebnis die Persönlichkeit mitprägt, kann massive Störungen verursachen. Dennoch verlieren nicht nur die Eltern, sondern auch Fachpersonen die Situation der Kinder, die in diesem Klima aufwachsen müssen, immer wieder aus den Augen. Vertiefte Studien zur Betroffenheit von Kindern werden im deutschsprachigen Bereich erst seit wenigen Jahren durchgeführt. Unterschiedliche Sichtweisen der Fachpersonen aus Opferunterstützung, Vormundschaftsbehörden, Zivilgerichten etc. erschweren ein einheitliches Vorgehen. Existierende Beratungsangebote werden ungenügend genutzt. In den letzten Jahren ist das Thema Kinder bei häuslicher Gewalt vermehrt ins Blickfeld des fachlichen Diskurses gerückt. Im Workshop sollten nun Fragen geklärt werden, wie z.B.: Welche Gewalt wird von Kindern als Übergriff wahrgenommen? MINIMAX Die MiniMax-Veranstaltungen wurden von uns entwickelt, um kompakt und aktuell über Veränderungen, Entwicklungen und Trends der modernen Kinderschutz-Arbeit und der Jugendwohlfahrt zu informieren. Nach einer umfassenden Einführung in das jeweilige Thema durch die ReferentInnen wird es die Möglichkeit der Diskussion und des interdisziplinären Austausches der TeilnehmerInnen geben. Die MiniMaxVeranstaltungen richten sich an die MitarbeiterInnen von Jugendwohlfahrtseinrichtungen, Beratungsstellen, medizinischen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten. Ebenso sind Eltern und andere interessierte Personen herzlich eingeladen, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. „DAS LEBEN MIT EINEM ZAPPELPHILIPP ODER HANSGUCK-IN-DIE-LUFT Leben mit ADHS Jeder kennt die Bildergeschichten von „Zappelphilipp und „Hans-guck-in-die-Luft . Es sind Beschreibungen von Heinrich Hoffmann aus dem Jahr 1845 – heute wie damals ist für die betroffenen Kinder typisch, dass sie nicht lange bei einer Sache bleiben können, häufig ihre Spielaktivität wechseln, nicht ruhig sitzen bleiben können oder übermäßig rumtoben. Aber ist mein Kind davon betroffen, nur weil es so ist, wie es ist? – und wie bemerke ich es? Welche Hilfen und Therapien gibt es? Referentin: Mag.a Martina Jaklitsch JAHRESBERICHT 2015 Seite 8 MOBBING – ES SIND IMMER DIE ANDEREN?! JOUR FIXE Das Vorurteil: Wer gemobbt wird, ist selber schuld, wenn er sich nicht wehrt. Wer gemobbt wird, der hält nichts aus. Wenn gemobbt wird, gibt es schon einen Grund. Wer gemobbt wird, ist selber schuld. Der Jour fixe im Kinderschutz-Zentrum Graz möchte Berufsgruppen, die täglich mit Kindern zu tun haben und diese betreuen, über wichtige Aspekte der Kinderschutz-Arbeit informieren, Hilfestellung für den Umgang mit dem Verdacht von Gewalt an Kindern leisten und den Austausch zwischen bestimmten Berufsgruppen fördern und unterstützen. Zu unseren Jour fixe - Veranstaltungen werden SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, PädagogInnen im Bereich Hort, Schule und stationärer Einrichtungen, BeraterInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, JuristInnen und andere Betreuungspersonen für Kinder, Jugendliche und Familien eingeladen. Ein/e Mitarbeiter/in des Kinderschutz-Zentrums Graz führt kurz in die Thematik der Kinderschutz-Arbeit und der Problematik Gewalt an Kindern ein und geht in weiterer Folge auf die spezifischen Fragestellungen der Jour fixeTeilnehmerInnen ein. Neben Fachinformationen soll der Austausch der TeilnehmerInnen gefördert und unterstützt werden. 118 Personen nutzten die Möglichkeit der Information im Rahmen des Jour fixe. Was ist Mobbing eigentlich? Mobbing hat viele Gesichter, die wollen wir zeigen. Mobbing macht mit uns allen was, auch das wollen wir zeigen. Welche Auswirkungen hat Mobbing, welche Ursachen gibt es dafür? Referentin: Mag.a Martina Kainbacher „GE-WALTIG WAS LOS…! WORTE ALS WAFFE Aus unserem Alltagsleben wissen wir wie häufig aus kleinen Streitereien große Konflikte werden, bei denen Beteiligte ohne den Einsatz von gegenseitigen Abwertungen, Vorwürfen und Verletzungen nicht mehr auszukommen scheinen. Eben solche Wortgefechte zeigen aber auch sehr deutlich, welche besondere Bedeutung bei Konflikten unserer Sprache zukommt: Menschen verletzen andere Menschen durch Worte, die eine Beziehung immens belasten, ja sogar bis zu ihrem Ende führen kann. Worte können aber genauso verbinden und gemeinsame Wege und Möglichkeiten eröffnen. Referentin: Mag.a Nora Leitner „KÖRPER, LIEBE, DOKTORSPIELE -NUR EIN SPIEL? Doktorspiele ist eine volkstümliche Bezeichnung für das kindliche Erforschen der Sexualität. Folgende Fragen stellen sich: Ist mit meinem Kind etwas nicht in Ordnung, wenn ich es bei Doktorspielen erwische? Sollten Doktorspiele akzeptiert werden? Was passiert, wenn man Doktorspiele verbietet? Wie verhält man sich am besten? Was hat es mit den Doktorspielen auf sich? Im Vortrag erfahren Sie, wie sich Kinder sexuell entwickeln, was ist bei Kindern sinnliches Erleben, wann Grenzüberschreitungen stattfinden und wie man sich als Erwachsener verhalten sollte. Referentin: Mag.a Sonja Waldherr PROJEKTE PLATTFORM AKTIVITÄTEN Das Kinderschutz-Zentrum Graz ist seit 1993 Vernetzungsträger im Rahmen der Plattform „Gegen die Gewalt in der Familie Bereich physische, psychische und sexuelle Gewalt gegen Kinder. In diesem Rahmen wurden zahlreiche regionale Vernetzungsprojekte in der gesamten Steiermark durchgeführt, die auch in andere Bundesländer transferiert wurden. Die „Plattform gegen die Gewalt in der Familie ist eine vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend gestartetes österreichweites NetzwerkProjekt mit dem Ziel, aktiv und präventiv gegen jegliche Form der Gewalt im familiären Umfeld entgegen zu wirken. Weitere Infos: http://www.gewaltinfo.at/plattform/ JAHRESBERICHT 2015 Seite 9 Persönlichkeitsentwicklung mit Integrativen OutdoorAktivitäten® für männliche Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrung Verhaltensweisen in sind. Nach jedem Aufgabenblock wurde das Erlebte im gemeinsamen Gespräch vertieft. Zentrales Ziel dieser Projekte war es, Buben und männlichen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, schwierige Situationen besser in den Griff zu bekommen, sich mit den persönlichen Erfahrungen von Aggression und Gewalt auseinander zu setzen und neue Handlungsweisen im Umgang mit Gewalt und Aggression zu entwickeln. Die Einzelgespräche bzw. die Elternberatungen fanden durchgängig das gesamte Jahr 2015 statt. Insgesamt wurden im Kinderschutz-Zentrum 755 Familien beraten und unterstützt. Wichtig ist in dieser Arbeit auch die Unterstützung der Buben in der Entwicklung ihrer männlichen Identität durch verschiedene Möglichkeiten des Lernens am Modell und der Auseinandersetzung mit männlichen Bezugspersonen und Autoritäten. Insgesamt wurden 2015 im Kinderschutz-Zentrum Graz 215 Kinder und Jugendliche beraten und betreut und konnten die Projektangebote nutzen. "OUTDOOR - NATUR AUF DER SPUR" Die Zielgruppe für die Durchführung des Gruppenangebotes waren männliche Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen im Alter von 7 bis 15 Jahren. Die von uns angesprochenen Kinder haben meistens unmittelbare Gewalterfahrungen hinter sich: Teilweise massive körperliche Gewalt, aber auch Erfahrung mit vielfältigen Graubereichen. Gemeinsam haben die Kinder die Erfahrung von Übertretungen sowohl von eigenen als auch von fremden Grenzen. Das Angebot entsprach insgesamt einem dreigleisigen Vorgehen: Elternarbeit, Gruppenangebot für Buben und Einzelkontakte mit den Buben. Dadurch war es möglich, Veränderungen bei den Buben und in der Familie bzw. Bezugssystemen unabhängig voneinander zu initiieren und effizient aufeinander abzustimmen. Einzelberatungen und Einzeltherapien sowie Elternarbeit wurden für diese Zielgruppe im laufenden Jahr 2015 vorbereitend angeboten und in vielen Fällen genutzt. Im Zentrum der Gruppe standen dieses Jahr erlebnispädagogische Aufgaben die sowohl das Engagement jedes Einzelnen als auch der gesamten Gruppe forderte. Die Kinder konnten unmittelbar erfahren und ausprobieren, was günstige aber auch ungünstige der Gruppe PSYCHOTHERAPEUTISCHE GRUPPE FÜR JUGENDLICHE MÄDCHEN MIT GEWALT- UND MISSBRAUCHSERFAHRUNGEN „ICH BIN … ICH KANN … ICH MÖCHTE … In unserer Arbeit haben wir es häufig mit jungen Mädchen zu tun, die psychische, körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren haben. Durch den Aufdeckungsprozess kommt es meist zu weiteren Belastungen, besonders dann, wenn die Übergriffe im innerfamiliären Kontext stattgefunden haben. Trennungen der Eltern, Wegweisungen des Vaters/Partners der Mutter, Aufenthalte im Frauenhaus oder in Einrichtungen der Jugendhilfe, Anzeigen und nachfolgend Strafprozesse sind oft die sichtbaren Auswirkungen solcher Gewalterfahrungen. JAHRESBERICHT 2015 Diese zusätzlich belastenden Bedingungen begünstigen die Entwicklung intra-psychischer Folgesymptomatiken bei jungen Mädchen nach erlebten Gewalterfahrungen. Autoaggressives Verhalten, emotionaler und oft auch sozialer Rückzug, depressive bis suizidale Tendenzen, psychosomatische Beschwerden oder Suchtentwicklung sind hier nur stellvertretend anzuführen. Unsere Erfahrung ist, dass zusätzlich zu einer intensiven therapeutischen Begleitung gerade der Kontakt mit anderen betroffenen Mädchen als sehr hilfreich erlebt wird. Diese zusätzliche Unterstützung kann durch ein begleitendes Gruppenangebot für betroffene Mädchen sehr gut angeboten werden. Innerhalb des geschützten Rahmens einer Gruppe können die Mädchen psychisch stabilisiert werden und dabei Strategien der anderen Teilnehmerinnen nutzen. Auf der Grundlage einer ausreichenden Stabilisierung ist es dann auch möglich, mit den Mädchen an den für sie belastenden Erlebnissen zu arbeiten. Unser Angebot richtete sich an jugendliche Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren. Sowohl Mädchen die aktuell Gewalt, speziell sexualisierte Gewalt erlebt haben als auch Mädchen, die in früherer Kindheit missbraucht und/oder misshandelt wurden, konnten teilnehmen. Die Projektdauer erstreckte sich von Januar 2015 bis Dezember 2015. Seite 10 ANNA KÜSST DEN FROSCH UND PAULZÄHMT DIE MONSTER (ODER UMGEKHERT) Das Kinderschutz-Zentrum entwickelte schon für 2013 ein spezielles Gruppenangebot schwerpunktmäßig für Kinder, die als Zeugen oder Opfer von häuslicher Gewalt betroffen waren. In diesem Rahmen war es möglich an insgesamt 3 Gruppenangeboten, Einzeltherapie- bzw. beratungssitzungen teilzunehmen, bzw. wurden auch Elterngespräche als Unterstützung durchgeführt. Häusliche Gewalt betrifft Kinder existentiell. Auch wenn sie selbst keine Gewalt erleben, befinden sie sich mitten im Gewaltgeschehen. Zu erleben, dass das eigene Zuhause nicht sicher ist, dass etwa die Mutter vor dem Vater Angst hat, Streit, Schläge, Demolierungen mitzuerleben, Drohungen zu hören – all dies in einem Alter, in dem jedes Erlebnis die Persönlichkeit mitprägt, kann massive Störungen verursachen. Dennoch verlieren nicht nur die Eltern, sondern auch Fachpersonen die Situation der Kinder, die in diesem Klima aufwachsen müssen, immer wieder aus den Augen. Ziele des Vorhabens Das Spektrum der Hilfen war breit angelegt und umfasste folgende Angebote: a) Kurzzeit-Krisenberatung und intensive Krisenbegleitung einzelner Kinder, - um Kinder in ihren Gewalterfahrungen zu entlasten, Isolation und Schweigegebot zu durchbrechen, ein soziales Netz aufzuzeigen / aufzubauen und den Übergang in andere Hilfesysteme zu erleichtern JAHRESBERICHT 2015 b) Einzeltherapien mit dem Ziel - die psychische Situation des Kinder zu stabilisieren Selbstbewusstsein und Ausdrucksmöglichkeiten zu stärken und Zugang zu Gefühlen und Ressourcen zu fördern c) Gemischtgeschlechtliche sowie geschlechtsspezifische therapeutische und sozialpädagogische Gruppenangebote - - Den Kindern ermöglichen, über das Geschehene zu reden und zu erfahren, dass andere Kinder ähnliche Erfahrungen haben, Ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sollte gestärkt und ein angemessener Umgang mit Konflikten sollte gefördert werden, Die Angebote sollten Entlastung und Spaß bieten. d) Begleitend zu den Kinderangeboten wurden auch die Bezugspersonen der Kinder beraten. Abschließend kann gesagt werden, dass dieses Gruppenangebot als ein durch seine Spezifität wichtiges und bisher unterschätztes Angebot im KinderschutzBereich gesehen werden kann. Dieses Angebot auch 2016 wieder im Rahmen des Kinderschutzes anbieten zu können wird eine wichtige Herausforderung darstellen. Seite 11 ELTERNSPRECHSTUNDE Wenn es scheint, es geht nicht weiter… Jeden Dienstag von 17 Uhr bis 18 Uhr hatten Eltern/Erziehungsberechtigte die Möglichkeit, auch ohne Voranmeldung, im Kinderschutz-Zentrum zu verschiedenen Familienanliegen und -fragen Unterstützung zu erhalten. Dieses Angebot galt für Eltern, die Rat und Unterstützung zum Thema Erziehung ihrer Kinder benötigen. Um das Angebot leicht erreichbar für die Eltern zu gestalten, war eine Voranmeldung bzw. ein Termin nicht notwendig. Zu den angebotenen Zeiten hat eine Psychologin bzw. Psychotherapeutin die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch geboten. Probleme, Krisen und Unsicherheiten in der Familie, damit wurden wir im Kinderschutz-Zentrum immer wieder konfrontiert. Haben sich die Kinder verändert, können Eltern nicht mehr erziehen, welche Angebote für Eltern sind notwendig und hilfreich? Die Elternsprechstunde unterstützte die Eltern bei Ihren Erziehungsaufgaben, stärkte die Kompetenzen und die Erziehungsfähigkeit der Eltern. Die Elternsprechstunde diente dazu, die Wege für die Eltern zu verkürzen. Manchmal reichte ein einmaliges Gespräch aus, es wurden aber auch Termine für mehrere Gespräche vereinbart. Die Elternsprechstunde wurde so gut angenommen, dass wir sie 2016 wieder anbieten werden. „… UND ICH LASS DICH NICHT ALLEIN! Kinder in Trennungs- und Scheidungssituationen Ein Projekt des Kinderschutz-Zentrums Graz mit dem Ziel Familien bei einer eigenverantwortlichen Regelung ihrer Konflikte bei Scheidung und Trennung zu unterstützen. JAHRESBERICHT 2015 Unter dem Titel Pflegschafts-Sache Kind führte das Kinderschutz-Zentrum Graz bereits in den Jahren 1997/98 ein richtungweisendes Modellprojekt durch. Seite 12 KINDERGRUPPE HAND IN HAND Es bot getrennt lebenden Eltern-Paaren die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung gemeinsam und außergerichtlich eine tragfähige Basis für die Gestaltung der Familienbeziehungen nach Scheidung und Trennung zu erarbeiten. Ab Jänner 2001 konnte im Kinderschutz-Zentrum Graz wieder vermehrt Elternbegleitung in Trennungsund Scheidungssituationen angeboten werden. Das Kinderschutz-Zentrum Graz hat im Rahmen seines Beratungs- und Therapieangebots sehr oft auch mit Scheidungs- und Trennungsproblematiken, sowie deren Folgeproblemen zu tun. Mit dem Projekt Eltern- und Kinderbegleitung in Scheidungs- und Trennungssituationen möchte das Kinderschutz-Zentrum Graz an seine Erfahrungen von mittlerweile über 25 Jahren Kinderschutzarbeit anknüpfen und sozial benachteiligte Familien eine auf das Wohl der betroffenen Kinder ausgerichtete professionelle und unentgeltliche Unterstützung von Eltern und Kindern bei der Bearbeitung von Trennungskonflikten anbieten. Dadurch wird sichergestellt, dass auch wirtschaftlich benachteiligte Familien das niederschwellige und kostenlose Mediationsangebot des KinderschutzZentrums nützen können. Im Hinblick auf die durch das Kindschaftsrechts-Änderungsgesetz neu geschaffene Möglichkeit der „Gemeinsamen Obsorge der Eltern auch nach einer Trennung/Scheidung kommt der präventiven Elternbegleitung ein noch höherer Stellenwert zu als bisher! Das Kinderschutz-Zentrum Graz hat eine lange Tradition der Gruppenarbeit mit Kindern auf psychologischer und therapeutischer Grundlage. Durch die in den letzten Jahren steigenden Fallzahlen ist dies eine gute Möglichkeit Kinder rasch „aufzufangen und ein adäquates Angebot zu liefern. Das Gruppenangebot „Hand in Hand dient einerseits zu einer raschen Abklärung, was Kinder aktuell brauchen (Clearingphase) und andererseits eine begleitende Elternarbeit aufzubauen. Kinder werden an „die (and genommen und können alle Module besuchen, bis die Bedürfnisse der KlientInnen geklärt ist. Die Gruppentreffen fanden in der Regel wöchentlich statt, mit Ausnahme der Ferien. Insgesamt wurden 6 Gruppenblöcke angeboten, damit konnten Kindern Anstöße zu neuen Erfahrungen gegeben werden und begleitend zu Einzel- oder Familienberatung wirksam sein. Den LeiterInnen konnten sie wichtige diagnostische Informationen geben, die wiederum in die Familienberatung einfließen konnten. Zielgruppe Kinder mit unterschiedlichen Problematiken im Alter von 5 bis 10 Jahren. Eltern bzw. Erziehungsberechtigte sollten eine schnelle Entlastung erhalten und Kinder sollten schnell in einer Gruppe „aufgefangen werden. Dauer Die Gruppe hatte einen modularen Charakter, so dass ein Einstieg wöchentlich möglich war. Maximale Verweildauer in der Gruppe war die Teilnahme an allen sechs Modulen. JAHRESBERICHT 2015 Modul 1 Selbstbild Modul 2 Ressourcen Modul 3 Gefühle Modul 4 Wahrnehmung Modul 5 Umgang mit Wut, Enttäuschung und Ärger Modul 6 Nein – Sagen, Grenzen erfahren Seite 13 Die Ausübung sexueller und körperlicher Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist eine strafbare Handlung. Die MitarbeiterInnen des Kinderschutz-Zentrums bieten psychosoziale und juristische Prozessbegleitung an. Unser Angebot umfasst: PSYCHOSOZIALE PROZESSBEGLEITUNG Seit 01.01.2006 hat jede/jeder Betroffene sexueller und körperlicher Gewalt das Recht auf psychosoziale und juristische Prozessbegleitung. Psychosoziale Prozessbegleitung umfasst die Vorbereitung und die Begleitung zu einem strafrechtlichen Verfahren und steht den Betroffenen und auch deren Bezugspersonen offen. Juristische Prozessbegleitung bedeutet, dass erfahrene AnwältInnen die rechtliche Beratung vor dem Gerichtsverfahren und die rechtliche Vertretung im Strafverfahren leisten. Ziel der Prozessbegleitung ist es, die Rechte der Kinder und Jugendlichen bei einem Strafverfahren sicherzustellen und die Belastungen für Kinder und Jugendliche möglichst gering zu halten. Beratung über eine eventuell bevorstehende Anzeige und die weiteren Vorgehensweisen. Vorbereitung und Begleitung zur Einvernahme durch geschulte PolizeibeamtInnen und zu möglichen Gerichtsterminen. Organisation eines Rechtsbeistandes für das Gerichtsverfahren. Koordination der notwendigen Schritte mit allen beteiligten Stellen. Vermittlung von weiterführender Unterstützung, wenn diese gewünscht wird. BESUCHSBEGLETIUNG Wir unterstützen Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich getrennt haben und /oder in Scheidung befinden, indem wir bei der Anbahnung bzw. Wiederherstellung des persönlichen Kontaktes zwischen dem besuchsberechtigtem Elternteil und dessen minderjährigen Kindern helfen. Die Besuchsbegleiterin ermöglicht in einer geschützten Atmosphäre gemeinsame Zeit zu verbingen. Grundsätzlich gibt es vor den Besuchskontakten Vorgespräche mit jedem Elternteil, um Rahmenbedingungen zu klären. Ziel der Besuchsbegleitung ist es, Vertrauen aufzubauen, so dass in Folge selbständige Kontakte möglich sind. Termine: Wochentags und an Wochenenden nach Absprache JAHRESBERICHT 2015 SPONSORING, VERANSTALTUNGEN UND AKTIVITÄTEN Feste, Aktionstage und Sponsoring 06. März 2015 Konzert “The Lawyers und “die meiers” Benefizveranstaltung in der Musikgeneraldirektion 03. Juni 2015 Internationaler „Tag der Familie“ Verleihung des GRAZIAKinderschutz-Preises 2015 Seite 14 Jour fixe • 05. Februar 2015 • 05. März 2015 • 09. April 2015 • 07. Mai 2015 • 11. Juni 2015 • 01. Oktober 2015 • 05. November 2015 • 09. November 2015 • 12. November 2015• 03. Dezember 2015 • 15. Dezember 2015 Fachaustausch, Fachtagung und Vernetzung 12. Januar 2015 05. Februar 2015 Outdoor-Gruppe 10. März 2015 01. Jänner - 31. Dezember 2015 laufend Mädchengruppe 01. Jänner - 31. Dezember 2015 laufend Anna küsst den Frosch und Paul zähmt die Monster (oder umgekehrt) 12. März 2015 18. März 2015 20. März 2015 ) 01. Jänner - 31. Dezember 2015 laufend Elternsprechstunde 01. Jänner - 31. Dezember 2015 laufend 25. März 2015 26. – 27. März 2015 15. April 2015 16. April 2015 Kindergruppe “Hand in Hand” 01. Jänner - 31. Dezember 2015 laufend 17. April 2015 29. April 2015 Vorstandssitzung Bundesverband Kinderschutzzentren in Wien Vorstandssitzung Dachverband steir. Kinderund Jugendhilfeeinrichtungen in Graz Vorstandssitzung Bundesverband Kinderschutzzentren in Wien Vernetzungstreffen der steir. Kinderschutzzentren in Graz Dachverband österr. Familienberatungsstellen in Wien Generalversammlung Bundesverband Kinderschutzzentren in Wien Vernetzungstreffen Gries aktiv Vernetzungstreffen Plattform in Salzburg Vernetzungstreffen mit Tara Vorstandssitzung Dachverband steir. Kinderund Jugendhilfeeinrichtungen in Graz Fachbeirat Prozessbegleitung in Wien Vernetzung Familienberatungsstellen Graz und GU in Graz JAHRESBERICHT 2015 07. – 08. Mai 2015 Grundlagenseminar Kinderschutz in Wien 10. Juni 2015 Vorstandssitzung Bundesverband Kinderschutzzentren in Wien 10. Juni 2015 Vorstandssitzung DV Familienberatung in St. Pölten 11. Juni 2015 Vorstandssitzung Dachverband steir. Kinderund Jugendhilfeeinrichtungen in Graz 12. Juni 2015 Fachbeirat Prozessbegleitung in Wien 10. Juli 2015 Vorstandssitzung Bundesverband Kinderschutzzentren in Wien 04. August 2015 Vorstandssitzung Bundesverband Kinderschutzzentren in Wien 24. September 2015 Vorstandssitzung Dachverband steir. Kinderund Jugendhilfeeinrichtungen in Graz 02. Oktober 2015 Fachbeirat Prozessbegleitung in Wien 08. – 09. Oktober 2015 Vernetzungstreffen Plattform in Salzburg 15. Oktober 2015 Vernetzungstreffen der steir. Kinderschutzzentren in Graz 19. – 20. Oktober 2015 Klausur Bundesverband Kinderschutzzentren 21. Oktober 2015 AG-Sitzung DV Familienberatung in Graz 02. November 20154 Generalversammlung Verein Hilfe für Kinder und Eltern in Graz 11. November 2015 Vernetzung Familienberatungsstellen Graz und GU in Graz 12. November 2015 JHV Dachverband steir. Kinderund Jugendhilfeeinrichtungen in Graz 18. November 2015 Vorstandssitzung DV Familienberatung in Wien Seite 15 19. – 20. November 2015 Fachaustausch Kinderschutzzentren Wien 25. November 2015 LID Aktion ABZ Graz 04. Dezember 2015 LID Aktion ABZ Graz in Plattform Treffen März 2015 in Salzburg Oktober 2015 in Salzburg Steirische Kinderschutz Treffen 12. März 2015 und 15. Oktober 2015 Dachverbandssitzungen der Steirischen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen 02. Februar 2015 • 16. April 2015 • 11. Juni 2015 • 24. September 2015 • 12. November 2015 JAHRESBERICHT 2015 Grazia 2015 „Rundumgsund – ich f“hl mich wohl Die Frage ob wir krank werden oder gesund bleiben, entscheidet sich vor allem dort, wo wir wohnen, spielen, lernen oder arbeiten. Gesundheitsförderung zielt darauf ab allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Welche Projekte gibt es zum Thema „Rundumgsund , welche Unterst“tzung erfahren Kinder und Jugendliche, wie gehen Medien innovativ mit dem Thema Gesundheit für Kinder und Jugendliche um. Die Stadt Graz in Kooperation mit dem KinderschutzZentrum Graz und dem Katholischen Familienverband Steiermark verleiht dem „Tag der Familie eine besondere Bedeutung. Unter der Patronanz unseres Grazer Bürgermeisters Mag. Siegfried Nagl und der Unterstützung der Bürgermeisterstellvertreterin Dr.in Martina Schröck und des Stadtrates Kurt Hohensinner, MBA wurden am Mittwoch, 03. Juni 2015 jene Personen und Personengruppen geehrt, die sich in Graz „f“r Kinder und deren Talente bzw. Stärken stark gemacht haben . Seite 16 AHS und BMHS Oberstufe Nachmittagsbetreuung und Horte Gemeinnützige Organisationen und Glaubensgemeinschaften Privatpersonen Medien Es war ein Bilderbuchtag für unsere Grazia 2015 am Tummelplatz. Nach über 100 Einreichungen freuten wir uns gemeinsam mit Sissi Potzinger vom Katholischen Familienverband, Stadtrat Kurt Hohensinner und Frau Gemeinderätin Mag.a Alexandra Marak - Fischer nun zum achten Mal die Grazia an die GewinnerInnen zu überreichen. Ein besonderes Danke gebührt aber nicht nur den GewinnerInnen, sondern allen, die bei der Grazia mitmachen, oft jedes Jahr - und diesen Personen, Institutionen und allen Menschen dahinter möchten wir hiermit nochmals sehr herzlich danken und hoffen, dass auch für 2016 noch genügend Lust besteht wieder ein Projekt einzureichen. Und hier sind die GewinnerInnen: Kategorie Kindergarten 1. Platz Interkultureller Bildungsgarten Graz „Warum gibt es den Ehrenpreis Grazia? „Du bist mehr als du isst - weil nachhaltige Ernährung für Körper und Seele nicht nur Trend ist“. Diese Ehrung verfolgt das Ziel, anlässlich eines Familienfestes „Danke zu sagen, Danke f“r das Engagement, für die Unterstützung und Hilfe für Kinder und Familien. Dieser Tag soll dafür genutzt werden, Anerkennung und Würdigung auszusprechen und jenen zu danken, die sich für Kinder und Familien stark machen und Engagement zeigen. Jene Menschen haben Vorbildwirkung für andere und sind eine wichtige Ressource für unsere Stadt Graz. Die Auseinandersetzung mit nachhaltiger Ernährung und die tiefgehende Beschäftigung mit der Natur und Ihren Produkten sind dem interkulturellen Bildungsgarten wichtig und beginnen damit schon ganz früh im Vorschulalter. Ziel ist es vor allem, die Eigenverantwortung der Menschen zu fördern und aufzuzeigen, welche hervorragenden Ideen, Initiativen und Projekte einzelner Personen, aber auch Organisationen in Graz es zu diesem Thema gibt. Im Vordergrund stehen dabei der Weg und die Entstehung der Lebensmittel und nicht das fertig"" gekaufte Produkt. Die Naschhecke lädt zum Naschen von Früchten ein und die Hochbeete werden mit den Kindern gemeinsam gepflegt. Der Grazia – Ehrenpreis wurde in acht Kategorien vergeben: Kindergärten Volksschulen NMS und AHS Unterstufe 2. Platz Nanoversity „Unser essbarer Garten“ JAHRESBERICHT 2015 Kategorie Volksschulen 1. Platz VS Berliner Ring „Musterwechsel - vom Fleckerlteppich zum ornamentalen, fliegenden Perser“ Die Volksschule hat eine Wohlfühlatmosphäre im gesamten Schulhaus geschaffen durch bunte Lerninseln, Teppichinseln und Sitzsäcken. Bewegungsaufgaben über den Computer werden freudigst ausgeführt. 2. Platz VS Peter Rosegger "Lebensfach Glück - Steigerung der psychosozialen Gesundheit“ Besonderes Augenmerk wird neben der gesunden Ernährung und der Bewegungsorientierung der psychosozialen Gesundheit "gewidmet. Damit leistet das Lebensfach Glück einen wertvollen Beitrag zur Gewaltprävention und diese Glücksstunden werden von den Schülern als besonders wertvoll empfunden. 3. Platz VS BIPS Krones Graz „Let`s move" Heuer wurde der Sportunterricht intensiviert und neue Sportarten probiert. Kurze Turneinheiten zwischen den Lerneinheiten sind zur Selbstverständlichkeit geworden und für das Sommerfest wird schon eifrig ein Tanz zu dem Lied "Happy"" einstudiert." Ex aquo 3. Platz VS St. Peter Seite 17 Bewegungseinheiten wie Ballspiele oder Tanz für Mädchen. 2. Platz EDV-Mittelschule Ferdinandeum „Schnittlauch statt Burger" Über 4 Tage wurden die Themen Ernährung, gesunde Jause, Verdauung und Zähne, Verpackung von Lebensmitteln und Entsorgung von Müll ausgiebig behandelt. Höhepunkt war aber das tägliche, selbsterstellte und selbst zubereitete Jausenbuffet für die ganze Schule, worauf die SchülerInnen der 1. a besonders stolz waren, da es in der großen Pause von den anderen SchülerInnen leergekauft wurde. 3. Platz NMS Algersdorf „Werbung für Obst und Gemüse" Die NMS Algersdorf gestaltete bei einem Wettbewerb ein Plakat zum Thema „Obst und Gem“se" und wurde damit Sieger. Auch heuer nahmen die SchülerInnen wieder begeistert an der Fort- und Weiterbildung des Bewegungscoaches teil. Dabei konnten Sie aktiv Ihr Können zu den Themen Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Kraft und Entspannung unter Beweis stellen. Ex aquo 3. Platz NMS-Andritz „Unsere AKW - Andritzer Kraft Weckerln" Ein Rezept für ein gesundes Weckerl, auf alle Fälle zum Nachbacken empfohlen. „Neue Wege zur Schule" Wichtig ist der Fußweg in die Schule, die Gemeinsamkeit am Schulweg erleben und die Freude an der Bewegung. Die Bewegung macht die Kinder fit und die tägliche Sportstunde ist somit auch einfach erreicht. Kategorie NMS und AHS-Unterstufe 1. Platz BRG-Kepler „Moving`s cool“ Gemeinsam mit dem Studiengang Physiotherapie wird das Projekt Moving`s cool umgesetzt. Es sind von Mai - Juni zwei Physiotherapie-Studierende in der Schule anwesend. Folgende Interventionen werden durchgef“hrt z.B. „Bewegtes Köpfchen" - eine lustige, koordinative Übung zum Mitmachen, Gleichgewichtsund Koordinationsübungen, Trainingsvideos und auch Kategorie AHS und BMHS Oberstufe 1. Platz BG/BRG Pestalozzi „ . Non-Smoking Action Day" Unter dem Motto „Young - Strong & Healthy" wurde in diesem Schuljahr zum vierten Mal das Projekt zur Raucherprävention durch-geführt. Die SchülerInnen haben sich aktiv mit dem Thema Rauchen auseinandergesetzt u.a. chemische Analysen von Teer und Inhaltsstoffe in Zigaretten, Tabakanbau und die damit verbunden Gefahren, Kreativworkshop - Basteln einer Riesenmodellzigarette mit Auflistung und teilweiser Befüllung mit den Inhaltsstoffen. JAHRESBERICHT 2015 Seite 18 2. Platz BRG Korösistraße 3. Platz Schülerinnenhort Dominkanergasse 1 „Erster Grazer Motorikpark" Unser Motto: „Vom ICH zum DU und WIR!" Den Schülern stehen ab sofort 15 unterschiedliche Stationen mitten im Grünen zu Verfügung - von der Wippe über die Schaukelplatte bis zu den Schwebeseilen. Ausgewogene Lern- und Freizeitbetreuung und praktisches Erleben des Alltags. Das bedeutet: Unterstützung bei der Erledigung der Hausübungen, Erziehung zur Selbständigkeit, Förderung der Kreativität durch die Lesewerkstatt und gezielte Förderung durch Motopädagogik. 3. Platz BG/BORG HIB „Mädchen Landesmeister im Leichtathletik- Schulcup" Großartiger Erfolg der Mädchen und Burschen beim Leichtathletik Schulcup am 11.05.2015 in Rosenhein. Kategorie Gemeinnützige Organisationen und Glaubensgemeinschaften Damit sind die Mädchen für die Bundesmeisterschaften von 15.06. - 17.06. in St. Pölten qualifiziert. 1. Platz ARGE Sozialraum 2 Ex aquo 3. Platz AIDS-Hilfe Steiermark „Peer-education - Jugendliche informieren Jugendliche" Das Konzept der „Peer-Education - Jugendliche informieren Jugendliche" der AIDS-Hilfe Steiermark bietet Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit, sich zu HIV/AIDS Peer-Educators ausbilden zu lassen und an ihrer Schule Workshops zum Thema HIV/AIDS durchzuführen. „Kochworkshop" Die ARGE-Sozialraum 2 hat sich mit dem Projekt „Kochworkshop" zum Ziel gesetzt Kindern und Jugendlichen, aber auch deren Eltern und anderen Bezugspersonen „gesundes Essen und Kochen" näher zu bringen. Monatlich gibt es einen zweistündigen Kochworkshop im Familienzentrum Grünanger. Neben der aktiven Einbindung in der "Zubereitung der Gerichte ermöglicht der „Kochworkshop" das Erleben einer wertschätzenden Gruppe. 2. Platz Katholisches Bildungswerk Steiermark Kategorie Nachmittagsbetreuung und Hort 1. Platz Schulheim der Mosaik GmbH „Ich fühl mich wohl - wie andere auch" „Behinderung" und „Gesundheit"" ist kein Gegensatzpaar! Die kreative Vielfalt der Aktivitäten und Bemühungen im Alltag, damit Kinder und Jugendliche - unabhängig von Art und Schwere der Behinderung - ein gesundes positives und körperbejahendes Leben führen können. In Ihrer Arbeit geht es um "klassische" Gesundheitsförderungsmaßnahmen und das Erleben und Erfahren von ganzheitlichem Wohlbefinden. 2. Platz SchülerInnenhort Panoramagasse 23 (SH Rosenhain) „Heilpädagogik am Rosenhain" Schwerpunkte der Arbeit sind: Lebenspraktisches Training, Förderung der Kreativität, Tanz- und Bewegungspädagogik und Freizeitgestaltung und Förderung der körperlichen Aktivität. „Fit, Vif und Lebenslustig" Immer mehr Kinder leiden unter Bewegungsmangel und falscher Ernährung. Die Veranstaltungsreihe „Fit, Vif und Lebenslustig" richtet sich deshalb steiermarkweit an Eltern von Kindern von 0-6 Jahren. Ziel ist es Eltern darin zu unterstützen das körperliche (fit), geistig-seelische (vif) und soziale Wohlbefinden (lebenslustig) ihrer Familien nachhaltig zu stärken. 3. Platz GROSSE SCHÜTZEN KLEINE „Sommer-Kombi - Bärenburg/ Kinder-Tier-Workshops“ Die Bärenburg, das Kindersicherheitshaus Graz, zeigt Erwachsenen und Kindern anschaulich, wo im Haushalt Gefahrenquellen lauern, wie man sie erkennt, entschärft und wie das eigene Heim und der Garten ein sicherer Platz für Kinder wird. In den speziell entwickelten Kinder-Tier-Workshops des Kleintierzentrums Graz-Süd erfahren Kinder zwischen 4 - 14 Jahren alles rund um Haltung und Pflege, Ernährung und Hygiene und den sicheren Umgang mit Haustieren. JAHRESBERICHT 2015 Kategorie Einzelpersonen 1. Platz Dr. Manuela Safer Abt. f. Kinder- und Jugendpsychiatrie In Kooperation unter anderem mit dem KinderschutzZentrum. Besonderes Engagement im Bereich Kinder und Jugendliche. 2. Platz Mag. (FH) Daniela Holnsteiner, MSc „FEBS-Reitpädagogik für Kinder ab Jahren“ „FEBS" nach Sabine Dell`Mour steht f“r Fantasie, Erlebnis und Spiel/Spaß und eine kompetente Begleitung auf dem individuellen Weg zum Reiten. Durch Bewegungsspiele am Pferd lernen die Kinder Rhythmus und Balance und schulen ihre Koordinationsfähigkeiten auf spielerische Art und Weise. Kategorie Medien 1. Platz Gregor Waltl „Die starke Stimme für den Kinderschutz“ 2. Platz Österreichisches Jugendmagazin COOL „Magazinartikel - Die heißesten Trendsportarten " Um Jugendliche zum Bewegen zu animieren, wird in einem Artikel im Österreichischen Jugendmagazin COOL auf neue Trendsportarten sowie auf Bewegungen und deren Ergebnisse hingewiesen. Seite 19 JAHRESBERICHT 2015 Seite 20 Was für eine tolle Veranstaltung! Am Freitag, den 06. März 2015, spielten THE LAWYERS und die MEIERS in Generalmusikdirektion in Graz zugunsten des Kinderschutz-Zentrums Graz. Tolle Musik, aussergewöhnlich viele Gäste und viel Spaß - ein herzliches Danke an alle, die uns unterstützt haben!!! Ikea hat ein Herz für Kinder Hui war das eine Freude!!! Das Auto war voll und die Augen der Kinder riesengroß! Ikea hat einen kleinen Zoo für unsere Gruppen mit Kindern zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank! Und nicht nur das: Ikea ist ein Partner für den Kinderschutz! JAHRESBERICHT 2015 Grazer Frauenbewegung Alle Jahre wieder: Die Grazer Frauenbewegung mit ihrer Stadtleiterin Sissy Potzinger und den Vorstandsmitgliedern Martina Kaufmann und Mag.a Silvia König brachten wieder viele "Schleich-Familien" in das KinderschutzZentrum Graz. Herzlichen Dank für die tolle Unterstützung!!! Weihnachtsaktion Soldaten backen Kekse Nun mittlerweile 12 Jahre lädt das österreichische Bundesheer in der Steiermark in Kooperation mit dem Ausbildungszentrum Graz-Andritz (Leiter Dr. Lux) Kinder ein, um für die Aktion Licht ins Dunkel Kekse zu backen. Zu diesem Zweck fanden sich am 25. Novemer 2015 Frau Soziallandesrätin Mag.a Kampus, Frau Eva Radinger, Geschäftsführerin von Licht ins Dunkel und Herr Vizeleutnant Buchegger in der "Backstube" des ABZ ein. Viele helfende Hände aus Sport, Bundesheer und dem Ausbildungszentrum stachen Kekse aus, füllten Kekse mit Marmelade, rollten Kugeln und verzierten schlussendlich die Kekse. Das besondere an der Aktion ist, dass soviele Menschen mit geringem Aufwand und Mitteln etwas so Großes zu Stande bringen. Die Woche darauf gab es pünktlich zur Adventzeit die leckeren Kekse gegen eine freiwillige Spende im Shopping Center Nord. Der Erlös fließt in unser Kinderprojekt 2016, hierfür schon jetzt ein großes DANKE!!! Seite 21 JAHRESBERICHT 2015 HERZLICHEN DANK FOLGENDE PARTNERINNEN HABEN UNS BESONDERS UNTERSTÜTZT: Bundesministerium für Familien und Jugend Bundesministerium für Justiz Land Steiermark Sozialwesen Licht ins Dunkel Schiessl Kälteges.m.b.H. Stadt Graz Amt für Jugend und Familie Bezirksrat St. Leonhard Private SpenderInnen Seite 22