Wissenschaftliche Nachrichten Herausgegeben vorn Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur b . / I‘• Nr. 134 2/2008 Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Inhalt Grundwissenschaftliche Probleme Treue Leserinnen und Leser! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Da es in den letzten Jahren immer schwerer wurde, Beiträge für die einzelnen Bereiche der Wissenschaftlichen Nachrichten zu erhalten. konnte die Zeitschrift leider erst mit großer Ver spätung in Druck gehen. Somit hat sich eine Ver schiebung eier Nomenklatur zum tatsächlichen Erscheinungsclatum von mehr als einem Jahr er geben. Da die Artikel zum Zeitpunkt der Druck legung und Veröffentlichung immer aktuell sind, hat das fortlaufende Datum nur Verwirrung gestiftet. die Redaktion hat sich daher ent schlossen, das Auflagedatum neu anzupassen. l)ie fortlaufende Nummerierung der Hefte war immer aktuell und wird auch beibehalten, so dass eine LJberprüfung der Vollstiindgkeit eIer Hefte an Hand dieser Nummer jederzeit mög lich ist. Die Krise eier fehlenden Beiträge ist noch nicht überwunden, denn wir suchen nicht nur aktu elle und interessante Artikel, sondern auch nach wie vor eine Spaltenleiterin/einen Spaltenleiter für den Bereich „Chemie‘. Interessierte Kolle ginnen oder Kollegen mögen sich bei der unten - \\‘ahrlieit und \Vahrheitstheorien 3 Biologie, Geowissenschaften I-lighliglns der Geologie für Schule, Fortbildung und für den täglichen Bedarf 11 Chemie . Rückreclinung der Blutalkoholkonzentration; Kritik am 6 wcnsischen Ansatz (Teil 2) angegebenen Redaktionsanschrift melden. Wir bauen auf Ihr Verständnis und hoffen, dass Sie den Wissenschaftlichen Nachrichten auch weiterhin die Treue halten. Für die Redaktion 17 M athema tik 1)r Cbr/st/an Whl,ij‘ Algebraische Zahlen am Finheitskreis IV: R ilatih )ns( )rbils ohne einfache G lemc‘hgevicliI stuengen 21 1renm.lanalv.sc 26 von llrutvogelbesiänden Die crslc ( )sI(.-rrei(llis(lIe 14‘l(.)—Au[gahe Lcuchtteii mc im Ozean 1 Klassifikation aller Ringe rationalet Zahlen 66 Aufgaben -ii Physik, Astrononi.ie 1.iehivcgc: S)iei2clung. Bren.ltting und Luftspiegclung 4.3 \X/irtschafts— und S )zialgeographie \X“irtscha ftsi flh)lTflatiOnen Iii, lmtmmimm.mtiiilfimi \\-is.lis(ImIti[Im li \I IhR Itmi eIS IhLihh miii m\hIi_411S1. liii No.mImIK-i-I)m.ZLIIlhi.r 41(1(1 1111 1\IIl7t\jhiil 145 \viI(I(14r1 (ILS ii\lLi o‘mil Iii II 51.7 7 12{) 1 L\ i.i/uldm_l4 JliSt.itidiL5ii N hliIIiiiinRILI1 (1.511 Ii,ss 5511). (iL1 1 >IWkli()I1Li) (l(‘[ ‘IliLnu-iI1liILiLI1l.I_l4 11(4(1 liLi iLIiiisiiiIlI.rid.n ilI.Ln S.Iiihlvn us ).ft .1. I iii 1(11 .(Ti,iIuhiL(i N hiills,iki (IIfl P1I1IOSO— phic, Mathematik, iii naturwissenschaftlichen Fach. (‚eo graphic md Wirtschaftskunde mIrricImtLmi. tmir is msftnInsLn \(mftmlmmimm ihr \ l(iu.imihi ..sk-llI. 1141 1)1) ii tst hiC 1, 2 \XisLrIs. ILlIli,lft \K htnImn. irlhikIiigiii (IU‘ I1uncIc;ninisiriuius tü[ nrerii(IIi, i‘.iinst und KultuF ldr r\I l5 und RE-IN Ihrur. ErscIvint diiniaI :ihdi, h. im .\Jii, \frii. uli .—\Lu_4ui mmn(l N,n— ii i- 1 )m.-znml 1,:mlimiminlmIcr (\.lI-t_L1 4 miiid Iit-i,tmislmuini-iri,lmt. 1\uni und T\I.II[IJI, 1 (ml(4 \\itn _\Iinur unInz I1cI,Il<t!umm- l)i (I,iisti,Ij1 \\4lii I\,tIm(lIL‘SU i‘). 10() \\Il1 1 lvisiclk-i 1 .Iirmitj Iriimi (mmlii. 21U0 knrnvmiiumma. indmisirmu 1. iek-k n )22(2 1-‘‘ . Kurin.ichiiehtcn Sand (ES (cl riehe (lul Fin:inznm:irkle und ciii llmit,ig in \‘erleilunig.sgLlc(litigkcit IMPRESSUM: 7 \\j., mmslim,mi)l)( 1(4 s,l( imm-i(-im)4ml r‘i. 1 1-4 - liii \ImnmIsl 2u)hh GRUNDWISSENSCHAFTLICHE PROBLEME L1 Mag. Dr. Robert Ilofsictter Wahrheit und Wahrheitstheorien ll‘i/tei‘ ltdiss l1“a/irlieii isl die 1eiviiislimmuiii .Sic/ie. 1011 l‘rslaiul 1(11(1 I‘Iioin,is aller 011 Aquin Dic‘/enige lbereii,gioi,g. die die Ziislininiiiin 11‘ ahrhieii. k Ii 1jI (‘0(5 Zitat) CIi:irles Sandui‘s I‘.‘ircu Eorsclier/iiiclel, 1 ‘erziehen ii 7/‘ ii iller statisch oder dynamisch? \Vie kann sich Wahrheit an— deIn? \\ ie lo“nnen mehrere Wahrheiten (im Sinne von Aussagen über ein und dasselbe) \\‘ahr sein? Gegensdtzliche Aussagen zu einem Thema sind nichts Neues: Gegensdtze als \X‘iclersprüche zu ‘s erten, ist hingegen nur im Denkschema der Logik zwingend. Wer sich darüber hinx\ egsetzt, kann auch mit mehreren \\ ahrheiten leben nur: \‘erlangt nicht gerade die \X‘ahrheit nach Wahrheit? Was soll eine Wahrheit. die keine ist? röi,s‘elili 101/ C‘ai/lel‘h,iirl‘, der „Vater der Scholastik‘‘ zeigt in seinem Dialog über die \Vahrlteit“ drei Ebenen der Wahrheit aul‘: Die ewigen \\ ahrheiten in Gott (die Ideen), die Wahrheit der Din,ge, die auf der LJlscrein— stimmung mit der göttlichen Wahrheit beruht Lind die \Valtrheit des De,iL‘e,i,s und der rlii,ssage, die in der lillereinstimmung mit den Dingen liegt. Anselm im Ori — Der Skandal der Philosophie Inimciii ne! Kanl empl?i nd es als Skandal der Philo sophie‘‘, die Realiiiit der Dinge nicht beweisen zu kön nen. 1 atsiehlich kann dem Zweifel an der Aul4enwelt nur \\ enig entgegengestellt \\ erden. ln)nisch ndlierte sich der Dichter heinrich hleiiie dem ‚Skandal der Philosophie“, cnn er anführt, dass die Philosophie einen „Missbiueh der Terminologie“ betreibe, ‚die zu diesem Zweck eigens erfunden wird“. Er wandte sieh damit gegen die Vergewaltigung der Sprache durch so manchen Philosophen. und (las zu ei ner Zeit, als er von Martin 1 leidegger noch gar nichts wissen konnte, der sich in seinen Schrihen einer fast unverstiincllichen Kunstsprache bediente. Es gibt v enige l3egrille in tIer Philosophie, die so un— einheitlich verstanden, definiert und behandelt er— den, wie jenen der \Vahrlleit. Alleine das Wahrheitspro— blem und seine Nicht—Lösung rechtfertigen den Begriff Skandal der Philosophie. Was ist Wahrheit? Wahrheit ist das Kriterium der allgemeingültigen Er kenntnis“ bzw. der •.Vorhersagegehalt einer Aussage“. „Wahr ist ein Urteil, wenn es Erwartungen er eckt, die jeder normale Mensch bestdtigt findet oder lindun könnte.“ Soweit das Lavi/oii der Philosophie von Frcnz‘ zIns/edo. Wahr ist aber auch ein Urteil in der formalen Logik (Wahrheitswert „W“ )‚ wenn das Wahrheitskriteri— um erfüllt ist, und falsch (..F“), \venn dies nicht der Fall ist. Ein Urteil ist im Alltag aber auch dann „wahr“, cnn es sich „bewtihrt“ hat, indem man es nach bestem Wis sen und Gewissen (und nach den jeweiligen Möglich keiten 1 1 ‘eri/i.ziei‘/ hat. Dann spricht man sogar von der „lnvarianz des Aussagegehaltes“. Gibt es aber ..endgül— lige“ und „absolute“ \\‘ahrheiten? 0(1er ist Wahrheit stets aufgegeben“, also wandelbar, unahgescblossen und muss sich an die je‘eiligen Zeiten und Umstducle anpassen ( ..Approximationstheorie der \X ahrheit“ )? Steht Wahrheit für sich alleine oder tlarl sie ni ii‘ im Kon— nex mit anderen \Vahrheiten gesehen werden? \\/ieso gibt es plötzlich mehrere Wahrheiten? Tst die Wahrheit — ‘/l‘issensi‘lctltlii‘li,,‘ N,lrlli‘irliS‘n Nr. l.3—i ‘Juli August 200S ginal: ‚So isl die ll‘alirhieii des Dci,sei;i,s der Dinge die IV ii‘laiiig cfe,‘ hiochis/en B‘ahirlieii und ii,gIeicii cfe,‘ G,‘u 11(1 /‘e/ler lt all ‚‘heil, die der I1‘ri?e)l /1/1/15 cnioni nil. nncl der iii der luissci,ge enilicdienen II ?dn‘hiei/. Die doppelte Wahrheit Das Phdnomen der „mehreren ‘fvahrheiten“ kennt Philosophie also zumindest seit der Scholastik: Es wird spiiter unter dem Begriff der doppelten \\‘aht die 2 sullsomiert und ist unter dieser Itezeichnurig in heit“ die spdtere Philosophietradition eingegangen. Sie be zeichnet eine Position der christlichen Philosophie, tIer zufolge eine Behauptung wahr und zugleich falsch sein kann; es kdme nur auf den Standpunkt an: ist dieser christlich, also theologisch, oder philosophisch. Auf der doppelten Wahrheit beruht also der Unter schied zwischen Glauben und \Vissen bzw. zwischen UberzeLigung (Vertrauen), die keinerlei Pl )erpröfung mehr bedarf. und Uherprül‘en ( Kontrolle) einer Be hauptung. weil man ihr sonst nicht glaubt. Die ‚doppelte Wahrheit“ basiert also auf dlen7 Ion— — 1 k,int. Kritik der 5. H. lt Xl.. der \‘ernunltx\ d rigkeit \ 1)11 (d,iuhenss:,tzeii 1) )qrnen) Ilerriht. Vernunht und G lauhens wahrheiten liegen ‚iii) \ erschiedenen Ellenen. Sie geht auf jo— h:uin,_‘s t)uns Scotus, den .,1 ) 1(1(1,‘ sulltilis‘‘ ( scharfsinniger Doktor) vurtk k, der den Vorrang des Willens gegentiher dciii Intellekt hetonte und sich damit gegen Thomas on Aquin stell te, \\ ilhulm on Oec,im. dur .‚IX,co,r ins incillilK“ (= unhuiug Inrer Doktor) hekannte sEh ellenhills iur doppelten \\ ‚ihrheit. Auf ihn geht das „Rasiermessei “—Prin7ip irirür k: \l,in dtirfe die reinen \ernunft, 2 l)oppeltu \V,ihrlieit: Lehre, die auf Zu erlorsd‘henden öegenst2ncle nicht tllllliitiger\\ cisc durch „überflüssige Wesenheiten“ c‘rmchien. indem man z. lt. den \llgeineinhegrilfeii eine eigene \Xesenheit zugestehe: diese seien ..wegzusd hneiden‘. Er war also N ininihist. 3 danientalen! TJnterschied zwischen der theologischen Offenbarungs— bzw. GlaLihenswahrheit und der philo— sophisehen Vernunft— bzw. Erkenntniswahrheit. Dieser Differenz zufolge kann daher die eine wahr und die — — andere falsch sein. Die Zeutzung csu durch den l-leihgen Geist und die ju ngl Ci uliche Gelurt des ‚Sohnes (ii mcs‘ dLirch i laria sind Glaubenswaluheiten, die im \\ iderspruch zur Ver nunht\\ ahrheit der Biologie) und der Erfahrung) stehen. Beide sind allerdings wahr man muss ehen an beide glauben, wenn man Christ und aul‘geklhrer Naturwis— sensehaftsgliiubiger ist und das sind die meisten. Hier gibt es kein Entweder Oder. — — — Di Korresponclenztheorie 1 )ie kurrespondenztheorie besagt: 1 b,‘/ia.s esi addie— JliiIiio i;iielleciiis ei rei Die \\ahrheit ist die [hereinstimmung von Intellekt (auch Verstand. Denken. Er kenntnis. Geist) und (Tat- (Sache (auch Sciendem. Ge gensta mi Sachverlia lt. \Velt Real ihit ). 1 )a klingt ganz einsichtig: Wenn jemand sagt:.. DrauBen schneit es“, und rlrau(en schneit es. dann stimmt diese Aussage mit der i‘atsaehe überein ergo ist sie wahr. Dieses Beispiel scheint simpel und leicht überprüflar. Aber \V5 ist eine latsache? [,einig llil/,gensleiii do zierte iii seinem lniclaliis loico—piiilosopliicirs: Die ((dli iI alles, uns der IG!! isI \Vas aber ist der Fall“? \\‘er garantiert mir, dass ich dasselbe vahrnehine wie mein \aclihar? Denken Sie an 1—lalluzinationen und Visi inco. 1 )enken Sie an die rosar ge Brille, die Sie stets dann aufhaben. wenn Sie verliebt sind und wie Ihr \‘a er Iluc iIutter darauf reagiert e wenn Sie hin ihr Eh ren neuesten Schwa im v )rstel 1) t >en! \\er eher links steht, wird die Ei ilitik der Rechten misstrauisch hehLigen, wer konservativ denkt, Aussa gen vi in Sozialisten oder Grünen eher abwertend beur teilen. Ist: es „wahr-, dass der Bau von Autobahnen kon traproduktiv ist? Dass die Globalisierung schüdlich ist? — — — — \Ve nn ja: Ihr wen? tnd wenn nein: Für wen nicln? Die ontologische Version der Korrespondenztheorie ‚-\ber die IG rresfs ndenztheorie hat noch tieldre phi losophische Dimensionen: Der Metaphysiker interpre tiert nhmlich das ‚Entsprechen“ in der Korrespondenztheorie oniolo,gisch. der Nicht—Metaphvsiker enipirfsch. In der ( int l )giscllen Interpretation der IG ii‘resp )n— denztheorie ist eine Aussage danti wahr, wenn sie nil tIer hc‘sc/u‘ic‘heiien (l‘‘hklich/ieii übereinstimmt, der rea le Gegenstand als zutreffend abgebildet ist ( (l,oi,gs- bzw. rld/bfiiaiioiisiheurk‘(. Sie geht auf. lrisio/e les zurück, nach dem Wahrheit die 1“benzinsliiuiuuiig 10)/ Deiiheii Spracle iuid Sein (\\ elt ist. Dabei gilt (unüherprüft! . dass die \\‘elt eine job Deni‘eu unn/i han,gie SlriilRiirhale. Das Denken phigt also der Welt nicht unsere (!) Strukturen auf, wie es die spiiteren Jon s/,‘uh/ii‘islen und (im Extremfall> die Sohsislen be haupten! Allerdings nimmt Aristoteles dass zwi schen Welt und unserem Denken eine Strrtktrtriihnlich— keit bestehen muss anders könnten wir die Welt ja gar nicht erkennen. 1 )ie :iristi itelische 1 nterpretatii ri der Ei rrespi )ndenz the ne wurde von ‘liionui ion :lqi/iii übernommen — 4 und weiterentwickelt, wie ja Thomas überhaupt Aristo teles für das Christentum erst adaptiert und „hoffühig“ gemacht hat. Von Thomas stammt auch die als Ein— gangszitat schon vorgestellte Formel: 1 ‘er/las es/ adae— q/ialio iniel/ecius ei ici Die \Vahrheit ist die Überein stimnuing von Verstand rind Sache (Adhr uationstheo1 ne). — Die empirische Version der Korrespondenztheorie Die empirische Interpretation der Koi‘respondenz— theorie erkliirt die ontologische Version als unzuliissig: Sie hült eine solche Sicht der Außenwelt für nai1_i‘ea!is tisch und argumentiert. dass sich Aussagen niemals mit der Ren 1/1/11 an sich vergleichen lassen. Erinnern Sie sich an das Kant‘sehe Ding in sich, das prinzipiell nicht wahrnehmbar ist. Wann immer wir et was ansehen bzw. erfahren, kommt zu den rohen Sin nesdaten immer schon unser Bewusstsein hinzu und damit unsere Einstellung ru‘td Ei‘fahrung. die wir mit dlieser Tatsache oder diesem Erlebnis verknüpfen. Wir können an keine Sache objektiv ( = unbeeinllusst ( he rangehen. Aussagen beziehen sich daher nur auf l3eohachiun— ‚geil und sind demnach nur dann wahr, wenn sie Er/eh— iustaisachien (Sinneswahrnehmungen, Empfindungen, Erinnerungen> zutrel lend wiedei‘geben. Sofort ergibt sich das li‘oblem: Wann ist eine Beobachtung richtig wiedergegeben? Diese Frage fasst sich mit der lGu‘respondenztheorie nicht be,tntwi )ren. weil sie diese ühei‘steigt. Die lGrres pondenzthecirie ist daher ungeeignet. rias Wahrheits— problem zu lösen, Das lKant‘sche Ding an sich ist riet‘ Prüfstein. an dem sie scheitert: Weil das Ding an sich pi‘i)iziJ)ie!! (1) dinerkennbar ist, kann es niemals CTbei‘ einstimmring zwischen Denken und Wirklichkeit ge ben, Wahrheit liegt wenn überhaupt mit der Kurie— spondenz operiert werden soll dann vielmehr in der Jlsereinstiinintuig in Denk inhalten mit den Gesetzen bzw den !‘iilljieI/ des Denkens. Dieser Denkversii in schlossen sich auch l3erirai,d Russe!! und der Osterreicher S/e Is‘cn‘/ Rainnaid Popper an: Beide sahen die tbereinstiminding z\vischen einer Aussage mit dem Sachverhalt in deren Sh‘nhi/i/gr!leich— und i‘ekurrierten damit auf Aristoteles. Ist eine hei! Aussage falsch, tritt keine Strukturgleichheit auf. Worin dliese neuerliche ..Struktui‘gleiehheit“ allerdings beste hen soll, blieb eher offen. Auch -1/fred 7uxhi versuchte eine Neuauflage der tG)rrespondenztheorie: Wahrheit liegt nach ihm im Ver— hiiltnis zwischen der .‘\ussage undl dem, was die Aussa ge bedeutet. Die \Vahrhcit spielt sich somit innei‘— sjii‘achhich ab dlie Arißenwelt spielt gar keine Rolle mehr. Das Ausschalten der ALißen\\elt gelingt Tarski mit c,ler Splittung dler Sprache in Objekt— Lind 1 Metaspra ehe. Olsjektsprachlich heißt es: „Sr‘lnee ist \veiß.“ Meta— sprachlich I‘ormuliert lautet das gleiche t rteil‘. Die Aus 1 sage ‚Schnee ist weiß‘ ist wahr“. Tarski will dlen \Vahi‘ heitsbegniff aus der Objektsprache, also arts allen Aus sagen über Objekte. entfernt wissen; allein in c.ler Meta— sprache sei er legitim. Es ist dies eine etwas elegantere Formulierung der altl ekannten Aussage: \\“ahrheit ist — — — — — „ 3 \\iurx‘iws,‘in. ‘tiP \\:jss(.is(tiHIiIjch‘ Njctu‘stueii Nr 13i Juli, .\Ilgusi 201)5 die Ubereinstimmung einer Aussage mit der Tatsache, cia eine Tatsache immer nur eine Aussage ist! Die Kohärenztheorie Sie stellt eine radikale \Veg\\ endung von der klassi schen und letztlich unbrauchbaren, dafür aber fast zwei Jahrtausende tradierten Korrespondenztheorie dar. Nach ihr ist Wahrheit nicht. sondern sie u‘ird!Die Wahr heit liegt nicht in einer Aussage (oder in einem Urteil, was gleichbedeutend ist), sondern sie n‘ird erst im Zu sammenspiel mit anderen Aussagen (1.Jrteilen ). Ein Satz ist ihr zufolge dann und nur dann w ahr, wenn er den übrigen, bereits i‘e‘i/fieren Sützen nicht widerspricht, also mit ihnen I,oIiärent ist. Je nachdem, ob sich eine Aussage in ein bereits bestehendes Gesamtsystem ein /Yhe,i Eisst oder nicht, ist sie wahr oder Lilsch. Der erste, der sich diese Gedanken über die \Vahr— heit machte, war Got//‘ied ll“illielm Leibi,i.. Erstmals besteht keine Clhereinstimmung zwischen Aussage und Sachverhalt die ja. wie wir bei der Korrespondenz— theorie gesehen haben, schwer bis unmöglich herzu stellen ist sondern zwischen eiizerAus.sagc und n,ide ren Aussagen. Leibniz war auch derjenige, der z\\ ischcn e\\ igcn 1 ‘nni nflu ohr/ici/ei i, also den k n.isch mat hcmat i.sc 1 en Sützcn z. 13., und den Tatsachenira/ir/ieiie,i untcrschic den hatte. Erstere sind bekanntlich von der Erfahrung unalihingig und gelten ewig, die 7weiten basieren auf der Erfahrung und sind daher stets strittig. Bei icbte Fragen v )fl P11 il( )s( )ph ieschülerl nnen lau— teil: \\ o befindet“ sich bzw. ‚verbleibt“ der Satz des Pv 1 hag( was ( ( )dler jede a nciere mathemat sehe Wahrheit ss cnn ihn niemand denkt oder an\\ endet? Was ..p— siert“ mit ihm, sollte die Menschheit aussterben? Oder: „\Xo“ waren“ die Zahlen zur Zeit der Dinosaurier? Müssten potentielle aulh‘rircliselic Intelligenzen nicht auch die Zahl Pi entdeckt hauen und anwenden? Sind Zahlen entdeckt oder erlu nclen? Wenn sie entdeckt sind — wo waren sie „vorher“? Und svenn sie erlunclen sind \vieso sind sie ewig gültig? Auch Geo/: ii ‘ihieln, friedrich fIcye/s Sicht der \Vahrheit wird von einigen Philosophen als mit clc‘r Ko— hiirenztheorie ver\vandli angesehen. Immerhin ließ 1 le— gel wissen: Das 1l‘?ilire ist das Ganze. Die Wiener Positivisten Rndol/ CUrilaJ) und 0/tu “d‘nivi/z, beide dem „\Viener Kreis zugehörig, wiesen darauf hin, dass niemals Beohach/IlnJ/sda/en, sondern immer nur Sö/.ze (Aussagen. Urteile) [(12er diese I3eob— achtungsclaten vorhanden w1ren. Schon aus chesem Grund dürften Aussagen über svahr oder falsch immer nur durch Vergleich der -liis,sa,es[(/zc‘ nniereina,ider. niemals aber durch jenen der ALi.ssagen mit den Beoli— — — — -— — achtungsdaten gemacht werden, Aller auch die TU )hürenlt he( )rie hat ihre Unzuliing— lichkeiten, Mit der ForderLing nach der \‘ertr1glichkeit von Aussagen ist ja noch nicht entschieden, ne/die der Aussagen im Falle auftretender Lnvertr2ghchkeit die falsche sei. Die Quantit2t on Behauptungen könne niemals das Kriterium für deren \\ alirheitsgehait sein! Denken Sie an die berühmt—berüchtigte 1KV /10/Elli, des Volkes Stimme (,.1 liingt ihn!“). \n die kasuistisch immer sviecler aufhlammencle Diskussion um die Todes— strafe. Denken Sie an Gallien Galilei, der \vidlcrrcilen \Vissnns(‘h,iltti._ti N,iu ii ic_tii‘n Nr 3t ‚Im‘)‘ Au,us1 2005 musste (den kolpontierten Satz:,, Und sie bewegt sich cloch, hat er nie gesagt; er \\ dre ihm nach seiner Verur teilcmg zu lebenslangem 1 lausarrest auch mciii gut be— k)mmen! ) und an Giordano I3rniio, der in Rom als Ket zer verbrannt wurde, weil er ein ewiges und unenchli— ches \Veltall gelehrt hatte. Das kirchliche Argument ge— geil ihn hatte cianials gelautet : Wo 111 iebe cia Plat 7 für Gott? Denken Sie an dlie Widerstandskdmpfer im Drit— teil Reich, an che Globalisierungsgegner von heute, an dlie Kdmpfer für ein welt\\ eites Klimaschutzalikommen‘ Immer ging oder geht es gegen die ‚\lehrheit micl die etablierte „Wahrheit“. Der Konventionalismus Es ist — trotz aller Mdngel der Kohdrenztheorie den noch möglich, brauchbare und in sich widerspruchs— freie Satzsysteme aulvuliauen. Dei‘en \\ ahrheit oder Falschheit erweist sich allerchngs nur aulgrundl ihrer (‘he;pr[i/iiiig bezüglich ihrer “l‘auglichkeit oder Brauch Ilarkeit (Effizienz): Ohne lüjiln‘iin,i ( .‚Empirie“ ) bzv i[.gaei‘inieii/c‘ geht eben nichts. \Vas würe sonst der Sinn der oft milliarclenteuren ph sikalisehen Expenimentier— anlagen wie et\\ a der Teilchenbeschleuniger, wenn man die je\\‘ei Iigen ‘1 ‘lie( wien nicht a ii der Pra xis über prüfen müsste? 1 )iesem /n‘ahtisc/len ( ! ) Ansatz kommt der Konrc‘nlio— ‚ialis,n,,s entgegen. Man muss sich bei \orlicgcn mcli rere wicier.spruchsh‘eier Systeme clui‘ch willkürliche Festsetzcmg (KoIn‘d‘n/ion) ehen eillschd‘ide)l und cmi ‚i.en. cleni einen System gegenüber den anderen Syste mcii den Vorzug einzurdumen. Auch einige unserer 1!) wichtigsten Aalzu:i/esd‘l:e sind ( ‚nur“) solc‘he Konven— tiunen, also n‘il//oii‘/ic‘he( ! ) Festsetzungen. Sie be,se/n‘ei— heu nicht die Natur, sondern legen vielmehr l‘est, \vie in ci ic‘ Natur zu liesc/n‘eilie,i /iabe,i! I3eispiele cl,il‘ür \\ dren der Energieerhahtungssatz. der 2. 1 lauptsatz cic‘r \Vdrmelehi‘e und die tUmvention, dass alle Naturgesetze (die \\ir l‘reilich nur ici uns auf der Erde auf ihre Brauchbarkeit üllenprült h,iben und deren Gültigkeit ganz einfach behauptet haben) im ‚kesanlten (!) Universum gelten. Die Kriterien l‘ür eine solche Entsd‘lieididmg sind dabei mitunter völlig irrational aul‘ :illc‘ Kille alier nnn‘i.ssen schah/ich. Lauten sie doch sehr oft: Zweckmiißigkeit. Brauchbarkeit. größtniögliche Einhichheit, aber auch Schönheit (.Tsl/ieli:isnins ). Ein solches Jmgehen mit der Wahrheit kommt dler pra,knialischleii W‘a/u‘heils— lhd‘orie (siehe dinten) sch( m sehr nahe, — — Die RecI unclanztheorie Sie ist die i‘achkalste: Nach Jü‘anh i/an,set‘ cmci l/‘edl lt‘ergibt es gar keine \‘s‘ahrheit zumindest ist sie iillei‘ flüssig (= redunciant ). Das Pr(ichkat ‚wahr“ ist entlieh— renswert: Es hilft nicht ici der Suche nach neuen lnhr mat i( mcii aulL4i‘undi von \\‘a linlieit k )mmt kei ne Er— kenntni.serweiterung zustaridle und nur auf dhe allein komme es bei der wissenschaftlichen Tütigkeit und letztlich bei allem menschlichen 1 Tandem an, Die Aus— —. — i .\sitiuijzjsmus: ddr i)sihei i‘,e he \\eri ist der hiichsie: d,is Sc. ii nr hai \ rt ‚IliL. 1 ‘ri,‘drir Ii ‘,leizsc in: 1Km, tun‘ aLs dsllc‘/isc/,es PIci;,(n,io, ist (/0.5 Da.sni,, und dir ttdlt <““:‘ ‚iic‘;‘ec/i//e,t(i/ (Die Gehuii dr‘r ‘Ir,maOdid‘. 5. — 5 sage: ‚Es ist wahr, dass der Mensch sterblich ist“ füge der Aussage:., Der Mensch ist sterblich keine weitere Erkenntnis hinzu. Sie wiederholt nur, was ohnedies schon bekannt ist. Auch das entspricht unserer Er[ahrung. 1—lören wir aberm,ils Morgen— oder Mittagsjournal im Radio. sehen „Intuition“‘. Diese Schaci erfolgt chui‘ch ‚.unfehlbai‘e Ge wissheit“. Die Eviclenztheorie der \Vahrheit gilt einigen Philo sophen als keine eigene \Vahirheitstheorie, sondern wit‘d von ihnen Linter die Korre.sponclenztheorie subsci— miert, Auch in dieser Theorie geht es uni das Verhtiltnis von Aussage und Sachverhalt nur soll hier die Evidenz „garantieren“, die gewünschte (!) Uliet‘einstimmcing ..\\‘alirhicit“ ) herzci“.tellen, wir uns eine NachrichtcnsendLtng im Fernsehen an. Es ist wirklich völlig unerheblich, wer „recht hat“ und wes sen Aussage nun „wahr“ ist, Er oder sie hat es gesagt und behauptet. und wir glauben es oder auch nicht, je nach unserer Einstellung zum Inhalt dieser Aussage \X“ahi‘heit als Un\‘erborgenheit und zum Aussagenden. L‘nser lnlormationszuwachs ‚-tle//ieia, rIas griechische \\‘ort für \\‘ahirheit, becleu— liegt in der Nachricht. nicht aber in deren \Vahrheitsge— halt. Wer etwas gerne hiirt, [ragt nicht, ob es wahr ist 1 tet eigentlich ..L‘nverborgenheit“. Die so s‘ei‘stanclene \\‘ahrheir ist ein Grrtnclzug des Seienden selbst. Et‘st bei ouer nicht er glaubt es ohnedies. Plato rind Aristoteles bahnt sich ein entsc‘beiclencler In der Zeit des \aziterrors treffen einander zwei Regi— \\‘andel an: Wahrheit wird zur F‘ihei‘einstimmung des megegner: Sagt der eine‘,,, Ich hab zwei Nachrichten für \‘et‘standes mii der Sache. dich: eine gute und eine schlechte, \\‘elche willst c,lu zu tnsviel‘ern kann aber son UbereinstimmLing gespn erst hi)ren“ „Die gute natürlichE „l-Iitler ist tot“! Sehr ehen werden? Nehmen ss ir als Beispiel den Satz‘.., Die— gut“. lautet die Antwi rt ‚„und nun sag mir die schleclt se.s 1—laus ist groS.“ hoi 1-laus können \\‘ir wohnen, wir te.“ ‚Die erste ist nicht uhr.“ können es vermieten auf den Satz trifft all das nicht zu. 1 )eshalli hiezweil‘elt iki,‘/i;, 1Jek/c,gec dass eine Ans— Die Eviclenztheorie sage der Ort der Wahi‘heit sein kann. Er kehrt sviecler zcir ursprünglichen Auffassung von \Vahrheii als t Jnvcr— Evidenz bedeutet „unmittelbares Gewisswerden borgenlteit zui‘üc‘k, Für ihn ist t inverhiorgenheit keine oder -sein einer Erkenntnis“. Der Begriff kommt vorn la [.cistning des Menschen, sie \virdl nicht vom Subjekt ge teinischen el/den/id und bedeutet soviel wie „Ersieht— schaffen. \Vahirhieit geschieht vielmehr im Sein—lassen lichkeit‘‘ und ‚‚Klarheit‘‘, In der Philosophie bedeutet er des Seienden, das Ofienbai‘sein. das Einleuchten, das Sich-Zeigen ei nes Sachs erhaltes. letztlich also das Einsehen von et Die pragmatische Wahrheitstheoi‘ie was. Die Evidenz ist nicht weiter hinteriragbar. sie kann .ini nichts Tieferes mehr zLirückgelülti‘t verden: \\ :is ..\\‘ahir ist, was nützlich ist“, lautet hier die Devise, evident ist, ist aus sich selbst lieraris klar— ein erhellen „Wahr ist, was sich hiesvühit‘t hat“. rind rIas gilt sowohl Ihr des „\X‘arum‘ ist nicht mehr .s/a/I/la// Lind auch nicht dc‘n \\‘issensc‘haftlic‘hen Ei‘kenntnisprozess als auch für ‚n/ir/ic/i. Daher seien auch die .I,v/omr‘ der Wissen— die prn‘ate Lehienspi‘axis. Eine .‘\ussage, ein Urteil ist schalten „aus sich heraus klar“, also evident. Sie haben clc‘mnacht nur dann wahr, wenn c‘s der Lebensei‘Iuilfli;i,r eingesehen zu werden das klingt fast wie nach einem modern ausgechi‘üc‘kt und der Steigerung der 1,e— IiYiperati‘. rind tatshchhich gibt es nichts und nieman ben.sqilli/iId/ client. Daher heiSt sie acic‘Ii lJr‘u‘ü/ii‘lln,gs— den, der n )cb ..erklüren“, also auf etwas Tiefer liegen 1/k‘ork‘ der \\‘ahi‘heii, Der /)/o/oi.(/Sc‘//d‘ \\‘ert ist der Prül— des zurückführen könnte, \v:irLim sich etwa Z\Vei Paral Stein jc‘clc‘r Erkenntnis. die /u‘uI‘1i.scIin‘ ßraiic‘lihco‘kc‘fl lelen ei‘st im t nencil ichen reifen müssen) (Parallelen das alleinige Kriterium ‚.Anvtliing goc‘,s‘‘, ist die char:inis axiom). c‘ntspringenche Einstellung 1 es rn( icherncn Mensc‘heti. Mit der Evidenz kann natürlich auch gut Metaphysik „nützt es nichts, so schadet‘s auch nichts“ rIas daraus betrieben werden. Man kann mit ihr auch inieniirnuir sieht ergehiencle eher jede Vera mv ortung sc‘heciencle Ge,iic‘iii/es als ‚evident“ einstul‘en und damit jeder Dis Handeln. Die Wahrheit wird zcim Werkzeug, zum Ion!, kussion entziehen, z. B. die ‚Erkenntnisse“ eines ‚un ihr Weit wird „au der Kassa“ bestimmt. Man spricht cIa— mittelbar anschauenden, ci‘fassenclen Bewusstseins“ her auch votti cccs‘h—j‘cj/iiecler \Vahrheit, von ihrem .‚I3ar— und das als ..originhre Selbstgegebenheit“ bezeichnen. wert“. Die Nützlichkeit bringt‘s. Diese pi‘agmaiischie als „tjrmudus“, als „Sich-Zeigen eines Sachverhaltes an Sicht geht auf Nietzsclie zurück, der als Vater dieser sieh selbst“ und das als ‚.unmittelbai‘e Evidenz“ ausge \‘/‘ahrheiisauffassung angesehen weichen kann. Von ben. L/dnnind J-In.s,serl hat seine platonisch—idealistische ihm stammt der Satz: )V‘ci/ii‘/iei/ /.s/ die ‚Ir/ l‘o;i I,‘r/iini, Metaphysik darauf ge— und begründet und hoffte. cIa— olinc‘ oele/je eine be,stininiie ‚“lii 10)1 lc‘/x‘iidi en W1-.sen i‘aus ‚reine \Vesensu‘ci/n‘/iei/c‘,i“ ZLi „schauen“, Auf ihn ijic‘h/ lehen !üijij/e. 7 gehen aLich Begriffe v ie .‚\\‘csensschau“ 1 „tdeatii n“ (um/es Smiiidecs !-‘ei)‘d‘e hatte IK‘S als erster den Be und „reine.s \\‘esen“ 1 ..Eidos“ ) zurück. Husserl ist der griff des Pragmaiisntus“ in die pliili isophische Diskcis— Begründer der P/iaiiunic‘iiuloge‘. 5 (nicnil( r,t(iii: schohisu‘chcr ttc‘nr(Il‘, hc‘clc‘oiet .Gerichtcihc‘ii.‘‘, (3egertstand dieser phtih )5i phischen Richtung sind ...‘\t,sicht Iiclil.iei i“,ahn) .‚niei‘ichteic ttcw‘i.isstseins:i hic“, cUr von nicht Tatsachen oder Dinge. sondern ‚reine Wesenhei t‘i:inz t3l‘(‘I‘iOin() :iut‘ctic \\‘,ihrtic‘jisljnrliin :inC,.‘\\‘:indli \vircl, „In— ten“, Der Phünomenologe sieht von der Existenz der icniion:it‘‘ hecteutei, ctiss (n ErIenntnis\ ol‘g:ing :iuIi,i‘uncl der betrachteten Gegenstünde ah (eidetische Reduktion“) th‘iclenz 1!) ein Gc‘gensi.ind ..yiiiieiü,.‘nci“ enl‘:issi und dlimit .‚\\‘.ihi“‘ virct. und will ihr .A\‘esen“. also ii iren Sinn und hie l3edeu— (i nirijijon: ..geistige Schauen“. uiiniiiic‘Ilxii‘c Einsicht. uomiuel tLing ‚.ei‘schauen“. 1 )ic „We.sen.sschau“ (,‚Ideation“ 1 soll Ixii‘c Ei‘l:isen einc‘s S:ic‘Iic‘i‘h:ilic‘, linc‘ dos die tiiiel clc‘r die „sc‘h.iu“ ‚.7.Li den Sachen selbst“ erin/)glichen, Das \crnunl i ler der Ei Ei hrn ny sich dt;izwi.sc‘hensd‘h;ilien. „\X‘esen“ ei‘schlteßt sich dem Phin( iinenologen clcirch Nietzsche Der \Vilte zur \Iacht. 5. 3s$. — — - — — — — — — ‚ — 6 \Vi,ssensc‘tiil‘iIic‘lic‘ N:ictii icliic‘ii Ni‘, t3i Jdili/Augdisl 2005 sinn eingeführ. ITuinter verstand er den Umstand, dass der t“er/ eines Begriffes davon ahhüngL wie sehr er sich in seiner praktischen Anwendung l2eu‘d/iri. Letztlich bestimmten erst seine Einführung und Annah me seine Bedeutung. Peirce prügte auch den l3egriff des /‘a//il,ilisn, 115“. In den Wissenschaften hat für Peirce die Wahrheit nur einen hypothetischen Charakter; IJbo//ieseii muss ten erst experimentell überprüh werden, bevor sie zu einer iheorie erweitert werden können; der Wahrheits gehalt dieser Theorien müsse dann hiie;snb/e/tii‘ nach geprüft werden. Erst w cnn sich solche l-I pothesen in der wissenschaftlichen Praxis bewahrt hütten, sollten sie als wahr gelten. Nur auf diese \Veise könne \Vahr— heit zumindest in den \Vissenschaften) langfristig (in 11w /0/lg mii) erreicht werden: und zwar durch Konsens der Scicntific conmmunity. Der gesamte Wissenschaftshetrieb liiuft heute nach diesem Muster ah es hat sich also bewührt. Dem Expe riment kommt eine überragende Rolle zu die Zeiten des einsamen Theoretikers. wie noch Albert Einstein ei ner war, sind ein für allemal vorbei. Nur mehr in Teams gesellschaftlichen Interessen folgend ge— kann forscht werden. Jede Behauptung wird sofort von ei nem 1 leer von Lxpcrimentalphvsikcrn auf tIer ganzen Welt s( die technischen Möglichkeiten gegeben sind nachgeprüft. Galileo Galileis Grunclsatz: liessen, uns niessliai‘ ist, inul niesshnr mac/teil. u as tite/,! flt(‘SSb(lr ist, ist zur goldenen Regel der Naturwissenschal‘ter und nicht nur dieser gew )rden. Im Zeitalter des um den ganzen Globus lloatenden Kapitals müssen svissensclialtliclie Erkenntnisse auch vennarktbar sein: Daher gilt der Primat des Prakti schen auch für die wissenschaftliche Forschung: \X‘is— senschaftliche Vorstellungen und Ergebnisse sollen müssen?) Auswirkungen auf die Lebenspraxis und nützliche KunscdlLlenzen für das tügliche Leben haben. Das Internet. ursprünglich eine Erfindung der US-ame rika nischen Lii 1 itü rs, ist aus dem tügl ichen leben des In— dustriestaatenhürgers nicht mehr wegzudenken und damit zum Paradebeispiel dieser pragmatischen Sicht von \Vahrheit und \\ issenschah geworden. — — — — — — — — Konsnstheorie Danach beruht Wahrheit auf der allgemeinen fiber einstimmung. die zwischen Personen erreicht wird und nicht auf der t‘bcreinstinimung \On Subjekt und Welt. Letzteres würe Koi‘respoiideiiz./iipeit liabemnias weist darauf hin, dass ein IG)nsens nur dann hergestellt werden kann, wenn ein „herrschahsfreier Diskurs“ ge führt w ird. Durchs Reden kommen bekanntlich die Leute zusammen. Für 1 labermas gibt es keine „Wertfrei — heit“ der Wissenschaft, keine zweckfreie Theorie: alle Erkenntnis beruhc auf Interessen. ten sie an-— undl verlangen dlem‘en Befolgung unci Einhal tung. Der Mensch von heute ist in der pluralistisd‘hen Gesellschaft, in dler er lebt, einer Flut von Wahrheiten ausgesetzt. Jeder. der etwas verkündet oder anpreist, behauptet, wahr zu sprechen. Aber wie argumentierte ein Richter so überzeugend? \Ver der \\ erbung glaubt, sei selber diaran schuld, Jeder müsse \vissen, dass hier mehr versprochen als gehalten werdle. Der (min )mündige I3ürger tut sieh dla sehr schwer bei dler Auswahl, wem er glauben soll und wem nicht. Da her wird der Ruf nad‘h dem „starken Mann“ immer lau ter: Der soll dann verkündlen ‚„was Sache ist“ unci wie die u//inla//me \t‘i,In‘/ieil laute, Der Vem‘fül‘irung ist somit Tür und T r geöffnet, der Rattenl unger v n 1 I:i mclii bat heute 1—Tochsaison, Wie sich dlavor schützen? Es gibt drei Totalitiiten, die keine Alternative zulassen: • Das Ein—Alle oder Ganze. • Das Teh oder Selbst. • Das (einmalige) Leben edles einzelnen, Keinem dieser dlrei ist etwas hinzufügbar: Das Ganze vertrügt kein Mehr sonst würe es nicht das Ganze. „Mehr“ als ich oder selbst zu sein, ist undenkbar. Nur in mier Liebe \ersch\vindlet las Ich im Wir mit cleni gelieb ten a ncleren: 1 )ann aber ist dliese Lid ie (Fa ‘1 nersclia lt) nicht erweiterbar und exklusiv und damit wahr. 1 ‘nd was sollte dIent Leben hinzufügbar sein? Ein Leben „nach“ dciii Tod? \Vir haben weiter oben erkannt. dass etwas, rias kei ne Alternative zuliisst ‚absolut“ wahr sein muss. Das Ein-Alle odler Ganze ist uns als solches (also ‚mis tinge teiltes) aber unmittelbar gar nicht erfahrbar es ist ein ‘ein metaph sisehes Problem, dem wir uns in der Praxis dies alltuigliehen I,eliens aber kaum niihern. Zu ihm gibt es zwar verschiedene phihsophisc‘he und oder religiö se Zugünge, aber in unseren praktischen Entscheidun gen zw ischen wahr und falsch wird es uns kaum zum Problem, Die Vernunf‘t als analysierendes Mittel oder Vermittler unseres Selbstbewusstseins zw isc‘hen uns und unserer t mw eh kann nur mit \‘ereinzeltemn. Endlli ehen. finterschiedenem sinnvoll umgehen. unser Ich oder Selbstbewusstsein hingegen erleben wir ittint inc/bat‘. Mehr noch: \\‘ir sind dieses Ich odler Selbst! Als “Fotalitiit im oberen Sinn ist auch Lmser Ich ‚jiisoldn wahr. Wie das Ein—Alle odler Ganze, Nichts und niemand kann unser Ich in Frage stellen wenn w im es nicht ‚iul‘relien odler wegwerfen zugunsten des \\‘illens eines andleren, Oder es f‘reiw illig in Liebe zu einem Wir er\veitern, dias siehe oben w ieder wahr sein muss, Es heiRt nicht umsonst „wahre Liebe“, — — — — — Das Totalexperiment Daher ist auch unser Leben und alles, was w ir erle hen und erfahren. unmittelbar und somit absolut \vahr: weil es keine Alternative zu dmserer Erfahrung und im sereni jeweiligen Leben gibt. Nichts kann daran falsch sein und sollten wir) im Nachhinein und Imter neuem I3lickw inkel! ) erkennen, das eine oder andere „falsch“ gemacht zu haben, so war zum Zeitpunkt miseren 1 lan delns auch das jetzt für falsch Gehaltene wahr gewesen: Es hatte ja stattgefunden. (‚‘et,issetisbisse sind dlaher et was völlig Unnötiges. — Tota1ititen Der Bedeutungswandel von Wahrheit ist total: \Vahr ist, was kommuniziert wird. \\ as in den Medien nicht vorkommt, existiert nicht. Und was existiert, ist wahr. Dennoch besteht bei \ ielen nach wie vor die Sehn sucht nach der :ibsol uten \Va h rlmeit Alle Rel igk men und Sekten, aber auch alle Ideologien und Diktaturen hie— ‚ \\ issen(‘t1atilI(tie N:1111iLlIt.‘n Nm i i luti Amigu‘i 21)(tt-i 5 t‘:itlit)itismm.ls: 1:5 :imim‘h giht to_‘im Erto,‘nninis, ‚itso 1s,‘iii ri‘iiinstmuies l‘tIIl(I,mIil(‘nt ‘ndLititgun th‘ui t‘n. ‚II)s()tui tts‘ t,‘iiit‘ ‚mt),sot1lim \X,mtirtieit, ctcr tirkemininis und auch tcinc 7 Geschehenes kann nicht mehr rückgingig gemacht werden. Wir müssen mit den Folgen unseres Tuns wei terleben LtnCl versuchen, im Nachhinein das Beste cia— raus zu machen. Es liegt nur an uns! Die Folgen dieser Einsicht sind enorm: Die \Vahrheit liegt in uns. Was immer wir an- oder übernehmen, was immer wir ablehnen oder bekümpfen: Es ist unsere (!) Entscheidung und daher unsere Wahrheit. \Vir sind für unser Tun und für das fihernelimen und Ablehnen an derer \Valtrhciten immer selbst verantwortlich. Nur ole entscheiden, ob wir die \Vahrltciten anderer zu der un sereii machen. Wir können (und dürften daher) niemals anderen die Schuld für unser Tun und unsere 1—lancllun— gen gehen. cIa es immer wir sind, die handeln und da mit \Va hres setzen. Sundenböcke brauchen nur Menschen, die sich vor der (Spreng)Kral) und Verantwortung der eigenen \Valtrhcit fürchten. Schuiclzuweisungen führen zu nichts man ist immer für sein (!) Tun eigenverantwort lich. Fremclverschulden gibt es nur (fallweise) hei Un fallen — — Wahr ist nur, was u‘i,‘für wahr halten und das, was wir tun. Wofür und wie immer wir uns entscheiden, ist nur von uns abhiingig auch ob wir zu unserer Einmalig keit und damit auch Allmacht ( Ooinipoleii.z,i stehen oder nicht. Denn wer, wenn nicht /edervon uns, sollte machtiger sein? Niemand kann mir die (All )Macltt mei ner l2ntscheidungsgewalt und somit meine Wahrheit nehmen solange mein Wille und Bekenntnis (!) daZLi ungebrochen ist. Dass dieser \Ville und dieses Bekenntnis freilich auch brechbar ist: wissen wir alle: Gehirnwiische und zuletzt Folter aber auch Krankheit können verheerende Aus wirkungen aLif unseren \Villen uns somit auf unsere Wahrheit haben. Erinnern Sie sich noch an George Or— wells l3uch „1984“? Winston. der Protagonist des Ro mans. wird zuletzt von den 1—Fischern und Folterknech— ten des Fig Brother psychisch gebrochen. Der letzte Satz in dem Buch lautet daher folgerichtig: „Er liebte den G,‘o/“e,i Bruder. Aber das ist eben unser „Schicksal“, dem wir alle un terworfen sind. Wie die Geschichte als Ganze ist auch unser persönliches und einziges Leben stets offen bis zu unserem Tod. Erst in und mit ihm erfüllt es sich un widerruflich und alternativk)s. Daher spricht Er/el, 1-Jein/el auch vi im „Totalexperiment“ des Lebens: Es gibt niemals eine Alternative d:izu, denn: Man lebt nur einmal. Auf‘abe des Einzelnen kann daher nur sein: in \Vahr— heit zu leben. — — — — Literatur: /nimaiuie/: Kritik der einen \ernunl) (2 Kinde). Frankfurt 1976, Su 8 rk:i m Vic‘/zscle‘, 11‘iedric/i: t )er \\‘iIIe zur M:iclii Siriua:iri 1 96i Kröner. .\ i(‘lcSclir‘, I“i?‘c/i?c/i: Die d;ehuri der ‘I‘r:igiidie. Siuitgart 976. Kri)— Kahl, ‚ i-i(:i-. i‘iislr‘iii, I.iu/hi‘i4: 4 \V1ll, ‘t‘Lt‘ ‘t‘i:ici:iiris Ii)giOi—philosophiens. B:incl 1 der \\ erk:iusi.t:ihe. Frankiert 1989, Suhrk:imp. Buchbesprechung I?obe)‘l f-Io/s/el/c‘i/ttb//er tteiss: Gott. Wozu. Die Grenzen von Vernunft und Sprache. Wien—Klosterneuburg 2005. Edition va bene. ISBN 978-3-55167-211-4. Sta ieincnt vi in Dr. Herbert Ei iltima icr bei der Priisen tation des Buches am 26. 6. 2008 in der Kuffner-Stern Position, oft sehr kritisch, dann wieder zustimmend oder dIas Urteil dem Leser überlassencl. Gerade dies ge schieht in einer sehr küren Form, ohne erkennbare Ab sicht dIes Indoktrinierens. T-tier wfire etwa auf das Kapi tel über dhe Frage nach der menschlichen Seele zu ver weisen, Um das Wichtigste vorwegzunehmen: 1-leute wird Ih nen ein bemerkenswertes Buch vorgestellt, dessen Lek türe sicher lohnend und empfehlenswert ist. Seine Stdi‘— ke besteht darin, dass es eine ebenso umfangreiche wie logisch strukturierte Darstellung wesentlicher Gedan ken zu den Fragen des Menschen nach Gott, unserer Existenz und zu unserer Erkenntnisfdhigkeit bietet vi in Aristoteles bis zu zeitgenössischen Denkern. Man könnte es als eine in vieler 1-Tinsicht groSartige Aufar beitung oder auch Aufbereitung ansehen und es sollte schon wegen dieser Fülle des Materials in unseren 13ibliotheken nicht fehlen. Es hat und das ist jetzt keineswegs abwertend ge meint! get‘adezu lexikalischen Charakter. Finden wir hier doch in beirdchtlichem Umfang Kurzhii)graphien. Bibliographien und zahlreiche Stichwörter und dies fiber 60 Seiten, also im Umfang eines eigenen llüch— eins! Man fragt sich, wie diese Arbeit geleistet werden konnte und das ringt einem doch Anerkennung ab. Aber es wird keineswegs nur zitiert oder systema tisch in Erinnerung gerufen. Die Autoren beziehen ihre Dies alles in sehr übersichtlicher Form ohne diese musste der llanci als .‚\Vfilzer“ allzct schwierig werdlen. Der notwendigen Sammlung tier Ged:tnken client auch immer wieder ein „Fazit“ als zusammenfassendles Er gebnis zu den einzelnen Problemkreisen. Die Lesbar keit ist natürlich ein höheres l3ildungsniveau voraus gesetzt als leicht zu bezeichnen. Da kommt aLteh der 1—Tumor nicht zu ki,trz undl eine wesentliche Auflocke rung erfolgt dldirch weise \Vorte von Dichtern. — — — — 8 — — — Nun bin ich sicher nicht dlazct eingeladlen oder gar en gagiert wordlen, nur Positives zct sagen, so sehr ches auch begrunclet wfire. Wenn ich nun im Folgendlen eher Kritisches anmerke. gebe ich einfach wieder, was manchem Leser bei der Lektüre in den Sinn kommen mag. Das wirdl natürlich von Fall zu Fall verschiedlen sein, ctncl insofern hören Sie von mir Subjektives. Eben so wie man im Text viel derartiges wahrnimmt. So frage ich mich, ob das Buch seinem Titel gerecht xvii‘dI? Den könnte man ja ganz unterschiedlich dIenten. Einerseits als rhetorische Frage, die auf ein gleichsam selbstverstfindlliches Nein hinactsl!iul‘i, :ilso diass wir \Vissenseli:iltliclie N:icliricliit‘n Nr 1 3i Jiili/Auuusi 21)1(d) Gott natürlich nicht brauchen. Oder andererseits als Darlegung, warum dies doch der Fall ist? Aber beides bleibt eigentlich unbeantwortet. NLin handelt es sich ja woriu jr sogleich hinge wiesen werden um ein philosophisches l3ucb und kein tbeol( gisches. Philosophie weiß, und sie muss das auch, dass sie keine endgültigen oder gar ‚unfehlbaren“ Antworten geben kann. Das gilt natürlich auch für die Autoren. Aber der Titel lhsst doch einen Anspruch ver mmcii. dem die Verfasser nicht gerecht werden kön nen. \Ver nach Gott sucht oder wer meint, dies inline sich doch eigentlich gar nicht beide werden sich im Schluss weder bestütigt noch widerlegt finden. Das ist Stiirke und Schwhche des I3uches zugleich. Stürke, weil es fair geschriehen ist und ein Ergebnis zur Gottesfrage gar nicht anstrebt. Auch nicht suggerieren — — — will sieht man einzelne Passagen ah. wo doch dieser Eindruck entsteht. Schwhche, weil der l,eser erwarten könnte, ihm werde cia doch weitergeholfen. Aber das wird ja nie wirklich gelingen. Auch die Autoren stehen vor der Mauer, die unsere Erkenntnislahigkcit gnaclen— los umgibt und sie wissen, dass diese weder zu über springen noch zu durchbrechen ist. Wird doch betont und auch sehr trefflich ausgeführt, dass alle unsere \ orstellungen on Gott unzuLinglich sind. Da bin ich mit Walter Weiss ganz einc‘r Meinung: Alle Gottesbilder müssen unzulhnglich sein, auch das — personale und das clreifaltige. Das Denken in cien Kate gorien der Schöpfung ist nicht dazu geeignet. auch in Bezug auf den Schöpfer angew endet zu werden. Daher unterstreiche ich die Feststellung: Der Satz,, Gott gibt es nic‘ht‘, ist falsch und dumm. Kant sagt ja bekanntlich. ciass sowohl der. der ein Existenz Gottes bestreitet, wie auch der, der sie bejaht, mehr sagt, als er weiß. Dietrich 13( )nli( )el 1er sagt wiederum, dass es einen Gott, den es gibt, nicht gibt. Richtig wird uns zum Beispiel klar gemacht. dass der Begriff ‚.Allss issenheit“ ein L‘ncling ist, denn Gott kön nen wir nicht ais einen denken, der alles weiß, sondern als einen. der über jedem \Vissen steht. Aber und die— ser Gedanke kommt mir eigentlich zu kurz sind nicht chese unziihligen Gotteshilcler doch notw enchg und hilfreich? Weil ein Gott. der nichts anderes als nur Llnzu— gdnghch ist, kein Gott würe. sondern ein Abstraktum, über das nachzusinnen sieh ja nicht lohnte? Aber che Autoren denken eben doch über Gott nach und wer w ird das über ein Nichts oder etwas ebenso Substanzlo— ses wie Eigenschal‘tsloses tun? — — Sicher Erhellendes wird dem Leser zu der Tatsache geboten, dass viel von dem, was die Religionen über Gott lehren, einlach Produkt unseres Bewusstseins und unseres Denkens ist. Poppers \\“elt 3. 1 Tat also Feuer bach recht, ebenso wie Marx oder Nietzsche? Wir wer— den aber auch darauf hingewiesen. dass dieses unser Bewusstsein viel mehr ist und sein muss, als das Pro— clukt von Stoffwechselvorgdngen in der Zentrale eines biologischen Roboters. Vielleicht klingt banal, was ich jetzt sage, aber wir sollten immer wieder ciarülier nachdenken. \\‘ir sind heute zusammengekommen, um che IJlierlegungen der Autoren kennen zu lernen. Sie teilen uns auch sehr viel über che Erkenntnisse anderer Denker mit. Of‘l‘enhar ist uns das alles sehr wichtig, sonst würen wir ja nicht hier. Aber wodurch würde sieh das alles um Krhhen eines \X/tsseiiscli:itilklie N:icliikliteii Nr t ‚3 i Juli Augusl 20(53 1 Tahns auf dem Mist unterscheiden, würden wir alle Vorgünge in unserem menschlichen Bewusstsein und deren Kundtun nur als „Output“ eines dlurch die EvolLi— iion hervorgebrachien chemischen und physikalischen „Werkels“ betrachten? Genau dias trOfe ja alles ebenso auf dias Kikeriki zu! Ich frage undl damit widerlegen sich auch Atheismus, ExistenzialismLis und Nihilismus letztlich selbst: \\‘el— ehen Sinn hütte es überhaupt, zu argumentieren. wenn sich dla nicht mehr abspielen würde, als dass sich von unseren Grauen Zellen gesteuerte Schallwellen an cias Ohr eines anderen Exemplars der Spezies Homo sa— piens bewegen? Oder frönen wir dabei vielleicht nur ei— nem Spieltrieb als unnützes Nebenprodukt beim Wer den des 1 lomo sapfans? Da wire doch viel ..nützliclir“ und ‚angenehmer“ gleich zu Brot und Wein zu seIn, Aber jeder Gedanke ist, \vie wir auf den Seiten 255 und 2ö 1 erfahren können, essig. Wie wahr! Bes or ich zu w eitsehiw eilig ss erde: Einige \\ idersprü ehe son mir, sie sollen die \Vürze des gemeinsamen spi rituellen Sinnens nicht Krhhens! sein. Ich kann der Auffassung nicht zustimmen. dlass die Dinge der Natur ebenso wie Gott keine Ziele haben. ir lesen, dass dias ‚Alles“ kern solches whre, faitte es ein Ziel. 1 Tier sinc,l wir an diem Punkt, wo ich mein Den ken über Gott dlanelien stelle, in aller Demut und allem Streben um intellektuelle Redlliehkeit. Zunhehst sei ein gei‘homt: Ein Ziel zu haben, ist auch eine Kategorie der Schöpl‘ung. aber wohl nicht des Schöpfers. Aber alle Denker sind seit je her vor der Frage gestanden, svas rin ser Leben für einen Sinn habe und vor allem, warum so viel scheinbar Sinnloses und Elendes existiert. Das schließe doch einen guten Gott aus, womit wir bei der i‘heodizee a ngelang sind. Ich selbst bin zu der t‘Ihiei‘zeugung gekommen, dass man hier dioch eine Absieht annehmen muss, besser ge sagt, einen Auftrag. \\ ir haben selbst Schöpferkraft, \s as auch im Buch seine ErwLilinung hndlet. AufS. J75 lesen wir den hiecleutungssehweren Salz‘. „Wir schaffen die Welt: Wir sind Gott!“ Also insofern sind ss ir uni nun Elienbildl Gottes. Kraft, auch dlie Bibel zu zitieren Schöpferkraft, kann man allerdings nur gegen Wider stand einsetzen. Offenbar ist es so, dass wir eben eine Aufgabe haben. nhmlicli Linter ganz widrigen Umstän dlen dem zuzustrehien, was Jesus das „Reich Gottes“ nennt, GObe es dieses schon, wdre unsere Existenz unend— lieb langweilig, denn jede 1 iuraLlsh)i‘dcrLlng würde ‘eh len. Lebten wir in einer \X‘eht ohne 1 nheil und ohne die Manifestationen dies Bösen, w üren wir nur fette Lindl faule Idhioten. Whren wir dlann überhaupt .l1L‘)lS‘d‘IWII? Uherall f‘indlen wir dioch dieses Streben zu \‘erliesse— rung und Verv )hlkommnung. viel leicht zum Punkt Omega, wie es Teilhard gesch ien hat. \Vas lii )t i\‘iert ei— genthich Robert 1 Iol‘stetter und Walter Weiss, wenn nicht dieses urmenschliche Drüngen nach dem Guten, Wahren und Schönen? Und dias in Nutzung der nur uns i‘\lensehen ge— — — — — ‘ehenkten Freiheit, Dieser wirklich zentrale \Xfai‘t kommt im Buch vielleicht etwas zu kurz, ebenso wie das Plüinomen Zufall. So bin ich überhaupt nicht mit dem einverstanden, was wir auf Seite 03 lesen, Richtig w‘ird hier zunhehst gesagt, (lass wir \‘erautss ortungsvoll handeln und die Zukunft der Meosehheit nie aus den 9 --w-i JI erlieren dünen Aber ich merke hier an: wein gegenüber tragen wir \erantwortung? Nur dem \\‘nhl— befinden der N litmenschcn gegenüber. oder nicht doch dem Sul iöpfer? Und dinn heilst es: Das Ziel der tensch— heft ist prim:ir ihr L‘benleben, Das ist mir viel zu wenig. ja, Göttliches ist in uns. Aber ist es aus sich selbst cmstanden oder ist es uns wiederum sei das Bild der Bi bel strapaziert eingehauchu‘ worden? Ich selbst glau be rias. lind ich sehe als ganz gni )ßcs Problem der ge— nannten „Menschheit“, also auch unserer Gesellschaft, in der wir leben, dass diese Art der Verantwortung im mer mehr schwindet. Sagt doch Dostojewski: ‚ist Gott tot, dann ist alles erlaubt“, Womit ich keineswegs aus drücken \\ ill, dass der Glaube nur durch seine soziale Nützlichkeit Beriet itung h,ibe Ich ill zu einem Resi,imee k( )mmcn. aher orher doch noch einiges anmerken. Jesus dankt dem \‘;Iler dafür, dass er vieles den Weisen crltorgen und den mündigen erollnet hat. Damit sind wir bei einer Kern frage: Gibt es einen Punkt. wo das seltarRinnige und Auen — — :inal sicrcndc Denkcn sinnlos wird, weil w ir einem I\lVsteniLIm gegenüber stehen, das sich eder Logik eiltzieht und uns auf eine höhere \\‘irklichkeit verw eist? Ich meine, dass dies so ist. Nicht ohne Grund w md im mer wieder Samt Exnip?r zitiert, der in seinem „Kleinen Prinz“ sagt. man sehe nur mit dem t Terzen gut. Als ich am Beginn meiner p )litischcn Lauflta hn stand, wurde ich einmal on der damaligen Zeitung „\\‘or lienpi‘essc“ gebeten. ein so genanntes P,svcln grintm auszul üllen. 1 her w mdc ‚tun lt nach meiner Lieb lingswissensch:ift gefragt und ich schrieb: Philosophie. Sie ist in meinen Augen die Ki‘)nigin der \Vissensch:il‘— ten Aber auch einer Königin steht es gut an. demütig zu sein und die Grenzen ihres Territoriums zu bedenken. Dahinter liegt ein weites Land. über das sie keine Macht Um noch die kritischen .\ni‘ncrkungen abiusr lilie— Ren: \lanchcs liest sich ein wenig zu kategorisch be hauptet o er sogar flipsig. Et\\ wenn das \Vort „Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade“ als „Kalauer“ be zeichnet wird. Es ist in meinen Augen ein sehr weises. Erkennen \x ir doch sehr oft, dass es Ereignisse als Fü gungen. als \\ irken ül ei‘gi‘eil‘ender Tendenzen oder dass es Zufhile mir Sinn gibt. deren wahre Bedeutung wir erst im Nachhinein erkennen, Ein kiLlges jüdisches \\‘ort lehrt uns, das es nichts Böses gibt. das nicht auch sein Gutes habe. Ich bin weder Philosoph noch Theolo ge. aber da oit überzeugt, dass w ir Gott niemals erken nen können, aber sein Wirken sehr svohl. Keineswegs will ich daher der Meinung folgen. rias Wort „Der Mensch denkt und Gott lenkt“ sei eine l3ankrotterkki— rung an das Denken. Ausgesprochen deplaziert ist dr mich in einem „Gott Buch“ die Polemik gegen Kardinal Schönborn, Nicht dass ich seinem Intelligent Design“ anhangen würde oder gar ein krearionisl w ire. alter bis an die Grenze der Geltissigkeit reichende .‘\ggression verlisst das sonst sehr hohe Niveau. Manche politische Bezüge sind problematisch. auch werden Biltelzitate verwen— diet, ohne diese ausreichend zu itew eilen. So ist es ein[ach unrichtig, wenn aLif 5. —uS behauptet wird. Jesus hütte gew ollt. dass die Lr‘ute an ihn glauben. Nein, seine ganze und ausschließliche Absieht war, die Menschen zwn Glauben tit den Vater zu bringen. Der Kult unt ihn, den er selbst zurückwies, kam erst viel spiter und ist einer der lrrw ege der Kirche, eIche eilte Staatsreligion mit Christus als Gott konstruierte. ‚ Sehr beeindruckt hat mich der Schluss des Buches, Der letzte Satz lautet: „Erst die Einheit, die von der \‘er nuiift. ihrem \ erlassen und der Rückkehr zu ihn geitil— niet wirrl. g:irantiel‘t die Lösung“. llezi geit ist er auf eilte Denkültung aus der l‘ernöstliclten i‘itilitsopltie. In ncr t‘itei‘scltrilt des Kapitels wird diese als ‚.Gottesjlternati vr“ bezeichnet. Ich halte das für einen Irrtum. netto eine Alternative \vire nur zu einem rein personalen Gotteshild zu sehen ‚Alter viel wesentlicher ist: So wer den wir ott dem Baitri zu tiel‘em 1 )enken angel‘egt. zur Zustimmung. zum Zweil‘el und zunt \\iniei‘spi‘uch. L‘ndl deswegen halte ich ihn mit eilten gn ßer I3efniechgung weggelegt, die ich gerade dadurch gewonnen habe. lJL‘l‘/Xr/‘l !‘,O/?//I/diC‘)‘ .‚:i 10 ‘7jssenult;tt‘iIi in‘ N:on‘Iii‘i limit ‘,m‘ l‘t i luli J\lIm.4usm 2005 BIOLOGIE, GEOWISSENSCHAFTEN T Prof. Mag. I.to Holemy Highlights der Geologie für Schule, Fortbildung und für den täglichen Bedarf Exkursionspunkte im östlichen Österreich I)r. I—Ierl,ert Siiniiiies/ierge; Naturhistorisclies Ivluseurn \Vien Böhmische Masse, Löss, Klippenzone Themen: Hochmetamorphe Gesteine (1er Böhmi schen Masse, jungpleistozäner Löss mit Kulturschich— ten 100 Ja hie Venus von Willendorf, (3 ranod iorit in der Kl ippenzone Dürnstein, Wachau, Donauufer promenade Gestein: Der Gföhl Gneis ist ein migmatitischer Or— thogneis von granitischer Zusammensetzung mit Kali— leldspat, Quarz und Ortholdas, daneben I3iotit, Granat, Sill imanit, Disthen Lind Zirl« )n An der Donau u lerpr( menade sieht man. dass er in Spitzlalten gelegt und von hellen Aplitgängen ( Kluftfüllungen von Kalifeldspat und Quarz) durchzogen ist. Alter: Das Alter des Ausgangsgesteins, eines Magma tits granitischer Zusammensetung ist mit etwa 480 Mil lionen Jahren ( Orclovizium ) anzunehmen. die variszi— sehe Metamorphose mit 360—340 Millionen Jahren. Metamorphose: Temperaturen von 700°—800° und Drücke von 8—11 kbar. Tektonische Zugehörigkeit: Böhmische Masse/Mol clanubikum/Gföhl-Einheit Fußweg auf der Donauuferpromenacle vom Park platz und zurück — Willendorf/Wachau, Fundstefle „Venus von Willendorf“ 1908 wurde bei einer planmäßigen Ausgrabung des Naturhistorischen Museums in Willenclorf in der Wa— chau eines der berühmtesten Artefakte der Menschheit gefunden: die Venus von Willenclorf. Der 100 ‚Jahre zu— rückliegencle Fund der Venus von Willendorf war An lass zu einer Ausstellung im Niederösterreichischen Lanclesmuseum in St. Pölten. wo die Originalstatuette gezeigt worden ist und zu einem Buch Die Frau von \V.“ der derzeitigen Kuratorin an der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums, Frau Dr. \Vissensctiitilirlie N:sliii tii,‘ii Ni i3i tUIi/ Auusi 20(18 \Valpurga Anti—Weiser. Das 100—Jahr—Jubiläum führte auch zur Grfinclung eines kleinen Museums in \Villen— dorf selbst. Die Statuette ist II cm hoch rmcl besteht aus einem oolithischen Kalkstein, der aus dem süclmährischen Raum stammt. Das Alter beträgt etwa 25.000 Jahre. nach geologischer Datierung Jungpleistozän (Würm), nacb präbistorischer Gliederung: Gravettien (Jungpaläulithi— kum = jüngere Altsteinzeit). Die Siatuette stammt aus der Kulturschicht 9 im obersten Bereich des gLitaulge— schlossenen und beschrifteten Lössprol ils. Abgesehen von Silexgeräten fanden sich in der Schicht auch dlie KrR)chen von Mammut, Ren, Steinbock, Rothirsch, Höhlenlöwe.Vielfraß, Braunhär, Eisfuchs, \Volf, F‘Lichs und Steinadler, insgesamt eine kälteangepasste Fauna, wobei auch die Lössabiagerung selbst ein Indiz für den damaligen Kältesieppencharakter dier Landschaft des Donautals ist. Ollene Fragen betreffen die Statuette selbst, wobei eine Interpretation als Eruclitbarkeitssymhol heute aus geschlossen wird. Unbestritten die qualitätvolle Arbeit des Künstlers. der unsere Venus mit Silexklingen und —sticheln aus dem harten Oolith herausarbeitete. der Fonds/eile Museumsbesuch im „Venusium“ (Voranmeldung: Tel.: 02712/768 oder 0664/590 07 52 Besuch Die heutige Donau hat sich ihren Weg dlLirCh lie här teren Gesteinsmassen der Böhmischen Masse gehahnt und den tiefeingeschnittenen Talabschnitt der Wachau geschaffen heute Weltkulturerbe dler UNESCO. Die jungtertäre Donau. verfolgbar an ihren breit hinge— schütteten Schottern und groben Sanden, nahm ihren \Veg vom Ausgang der heutigen Wachau cluer durch das \Valdviertel fiber 1-lollabrunn bis Mistelbach. wo sie in den mnonen See dies Wiener l3eckens mündete. Aus dem 1—l )llabrunner“ oder „Mistelhacher“ Schotter— kegel dler piniioien Donau stimmen liedleutendle palä ontologische Handle: Deinotherium, Gompbotherium, Aceratherium. Hinweise für eine Wärmeperiodle im Jungtertiär. — 11 > 2 z z N n Jahre 1 Kaltphase 1. Frühwürm-Wurrncjt 2. Kütphase 2. Frühwürrn-Wzjrmzejt 3. Kaflphase Mitteiwürm Warm7eit ci) ci) 4- 0 c) 0 0 N Lossprofile A ci - 0 -J rvlou.tcrien Nc.indcrthalcr kultur 40.000 Archäologische Gliederung Leopold-von-Buch-Denkmal ihre dazu beigetragen, dlem Salzkammergut ternationale Gütesiegel zuzuerkennen. Die aufragende „Granitklippe“ inmitten „Kalkalpen— gesteinen“ hat schon die frühen Geologen zu Interpre tationen angeregt. Mit dem Aufkommen der Decken— lehre sah Georg Geyer in dem isolierten Felsen im Pechgrahen bei Großraming eine Aufragung des Unter— gruncis der Böhmischen Masse. an dem die Kalkalpen— ketten beim Nordtransport ‚gestrandet“ waren. Nach einer weiteren Deutung der Herkunft aus dem weit unter die Alpen reichenden Moravikum der Böhmi schen Masse wird die „Granitklippe“ heute als eine in der Kreiclezeit von einem verschwundenen hypothe tischen Gebirgsrückcn in ein ozeanisches Becken ein geglittene Masse gesehen, die mit der alpinen Gebirgs bildung wieder an die Oberfihche geschleppt worden ist. Die ‚.Granitklippe“ besteht eigentlich aus Granodio— nt Sie liegt eingebettet in die Grestener Klippenzone. ist also nicht so isoliert, wie es scheint, Gesteinsblöcke ortsfremder l—lerkunft sind immer wieder zu finden, ab geglitten in der Kreide in den Penninischen Ozean. Das l—li.illgestein sind rötlicb/grünliche kreidezeitlichc Mci‘— gel der l3untmergelserie. Das Gesteinsalter des Grano— diorits ist 560 Millionen Jahre ( Rb/Sr—Methode ). Seit 1856 erinnert eine Inschrift an den großen Geo logen Leopold von Buch, gewidmet von der deutschen Gesellschaft der Naturl‘orscher und Arze. am Scha— rungspunkt der \Veverer Bögen. Als whren die tektoni schen Zonen der Nördlichen Kalkalpen tatsichIich wie an einem 1—lindernis gestrandet. Leopold von Buch ( 1771—1 8531 war ein bedeutender deutscher Geologe. Seiner Anschauung beti‘effend die Entstehung der Gesteine war er Plulonist, 63 Jahre lang war er mit Alex‘‘iiler von Humboldt befreundet, Bei ei ner gemeinsamen Besteigung des Vesuvs whhrend ei nes Ausbruchs wurde ihm klar, dass die Gesteine sich nicht aus \Vasser bilden ( Neptunisniris), sondern aus glutf]üssigem Material aus dem Erclinneren. Kurzer J/‘ii‘e, zur Gi‘cui/1I/iJx‘ Aufschluss in benachbarter Buntmergelserie an der Straßenecke Tektonische Zugehi5rigkeit: l-lelvetische Decke/ Grestener Klippenzone/Buntmergelserie Informationsplatz mit großen Blöcken oberösterrei— chischer Gesteine dlieses in Für den Menschen stand1 von Anfang an eine prakti sche Frage im \ ordergruncl: wie holt man das Salz aus T dlem Berg? Mit dem Aufljlühen dler Wissenschaft und dem Einsetzen planmiißiger Forschung gewinnt aLleb dlie vordergründig theoretische Frage an lledeutung, wie das Salz in den l3erg gekommen ist. Diese Frage hat Geologen über mehr als ein jahrhundlel‘t beschüftigt. 1—leute ist klar, liergsalz ist fossiles Meersalz aus dlem ausgehenden Paliiozoikum, 250 Millionen Jahre alt, Den Altersnachweis haben dlie im Salz konservierten Pollen undl Sporen erbracht. Viele europiiische Salzla— gerstiitten entstanden dlamals in flachen Buchten des wüstenbaften Superkontinents Pangila durch Eindamp— fung von Meerwasser. Eine der frühesten, von Hallstatt‘ingezogenen For— scherpersönlichkeiten war der Geograph. Landschafts— maler und Photograph der ersten Stundle Friedrich Si mony (1813—1896). Er priigte den Begriff Dachstein kalk. Wer die um den 1-lallstütter See auf‘ragenden Kalk— whnde kennt, versteht. was Simony gemeint hat. l)achsteinkalk stamint aus c,ler oberen Trias und hat ein Alter von 205 bis 220 Millionen Jahren. Er haut den Dachstein auf, dlen Gosaukamm, das Tote Gebirge. Tei le dler Gesiiuseherge, weiter im Osten den Otscher. Der weit fiber die Grenzen hinaus vorkommende Dach— steinkalk kisst auf ein tropiscbes Meeresgehiet selilie— ßen, in dem sich hei skinclig sinkendem Meeresboden Kalkscliichten von tausend Meter Dicke ablagern konn ten. Korallenriffe Ciumten die Ründer der Lagunen ge gen das offenen Meer hin. Im Kalkschlamm der flachen Lagunen lebten die .‚Kuhtrittmusclieln“. Typusgehiet des Daehsteinkalks ist die Landsehal‘t um 1—lallstatt. Mit dem gleichalten, feinkörnigen, leuchtend roten orier grauen Hallstätter Kalk ist t-tallstatt weltberühmt geworden und hat für die Geologie (lefl gleichen Std— lenwei‘t wie für die Arehhologie. Aus 1—lallstütter Kalk stammen Österreichs kostbarste Fossilien. Einer der ers teil Sammler dürfte Friedrich Simony (1813—1896) ge wesen sein. Seine Ammoniten kamen in den Besitz dies Staatskanzlei‘s Clemens Metternich Mii ihrer wissen— schaftliclien lleschreillung brach 1846 der junge Wie ner Geologe und Fa Iü( )nt( )l( )ge Franz von 1-lauer 1822—1899) den I3ann der Zensur. ziflh/)ioIi!IeS ‚lId‘/Ie‘— )/ic/l/wurdle zum Svmllol für die aufillüliende naturwis senschaftliche Forschung in \Vien „Locus typicus“ für diesen in aller Welt bekannten Ammoniten heute f‘i— iiucoceras inellei‘;zic/u (H-i‘i:ii) ist 1-lallstatt. In seinem Gefolge wurden von dlen Palhontologen der „\Viener Schule“ hundlerte neuer Arten aus 1—lallstatt und Umge bung beschrieben, Die Monc grapbie ‚‚Die Cepha 1 p( den dler Hallstütter Kalke“ von Edmund von Mojsisovics (1839—1907) gibt auf 200 lithographierten l3ildtafeln auch heute noch einen erschöpfenden Ullerillick über die Ammoniten von 1-lallstatt. Einer dler bedeutendsten Sammler ist aus der Archh )l( )gie bereits bekannt ‚Jo hann Georg Ramsauer (1 795—187“i ) dler Spurensucber von Hallstatt. Seine Ammoniten liegen heute in allen Iledeutendlen Sammlungen dler \Velt. . . — — Nördliche Kalkalpen (Trias Kreide), Eiszeit — Themen: Geologie Salzkammergut Hallstatt — UNESCO Weltkultiirerbe — Weltnaturerbe — — 1997 hat die UNESCO die historische Kulturland schaft „Hallstatt Dachstein/Salzkammergut“ in die Lis te des Kultur— und Naturerbes der Welt aufgenommen. 1—lallstatt, das namengehende Zentrum der .‚l—lallstattkul— tur“ hatte zweifellos überragende Bedeutung für den lleschluss. Die herbe Schönheit der Landschaft fiat dIas — \X/isscn,schai‘ttic hc Nirta1ctncri Nr. t i - ui /Auusl 2008 Der Hirlatzkalk, benannt nach dem 1-1 irlatz, einem Gipfel, der nahezu senkrecht über Hallstatt liegt, stammt vom Beginn der Jurazeit (200 Millionen Jahre), als der junge Penninische Ozean (las Gebiet der heuti 13 gen Ostalpen von Europa abgespalten hatte. Der rote Kalk aus Stielgliedern von Seelilien mit Ammoniten und ArmfüEern zeigt an. dass die Periode des Dachstein— kalks zu Ende gegangen war. Ein roter Ammonitenkalk, der Klauskalk aus dem mittleren Jura. haut die Mittei— wand im Echerntal auf. Sein Name leitet sich von der Klausalpe ah. Der fahlweiße Plassenkalk über dem Salzbergtal stammt aus der Zeit des oberen Jura, als der penninische Ozean vor 150 Millionen Jahren seine gröite Ausdehnung erreicht hatte. In der Kreidezeit hatte sich der Ozean wieder geschlossen, die Sedimenti assen waren nach Norden ge glitten, das aus Gesteinsclecken aufgebaute Gebirge hatte wieder zu Europa zurückgefunden. In der Umge hung von Hallstatt sind auch die Spuren der gehirgsbil— denden Kreidezeit erhalten. Gosau ist ein s citerer Ort von \Veltgeliung durch seine Fossilien. die diesmal nicht in feinen Kalk eingebettet sind, sondern in tonig— sandigem Mergel. Zahlreiche Fossilien: Muscheln, Schnecken. Ammoniten. Korallen aus den 90—65 Millio nen Jahre alten Formationen der Gosau-Gruppe sind erstmals aus Gosau beschrieben woideu. Die For schungsarbeit des Naturhistorischen Musetms in Go— sau \virdl seit dein 19. Jahrhundert bis heute fortgesetzt: Der Forschungsschwerpunkt .‚Kreidczeit hat sich nicht mir in zahlreichen Publkationen s indern auch im Schausaal 5 niedergeschlagen. Ein als Totiristenattraktion weltweit bekanntes ge logisches Phünonien sind die Riesenliöhlen des Dach— steins. die ilue Entstehung der Löslichkeit von Kalk im Regenwasser verdanken. 1 )ie ungtcrti0re 1-lebung hat die alpinen Kalkstöclce der Vcrkarstting besonders aus gesetzt. Die Rcgk ii in und um HaI statt hat mit ihrer welt weit einmaligen Dichte von l‘vpusgebieten nr geologi sche Begriffe und Fossilien naturwissenschaftliche und visscnscba[tshist nische Bedeutung erlangt. die der kulturhistorischen Begründung der UNESCO als gleich wertig an die Seite zu stellen ist. Suchen wir nach der Ursache für die weltberühmte Schönheit des Salz— kammerguts. so ist die Antos wt in der geologischen Vielfalt zu finden, ein letztes Mal geprügt von den Glet schern der Eiszeit. die uns den I-lallsi2itter See hinterlas sen hat. Sa/zbeigbciii ha/kluft Fahrt mit Stanclseilbahn: FuRweg zur Grubenbefah— rung: Solegewinnung im Salzstock des Oberperms: Pra historischer Bergbau ( l—lallstattzeiu \ luseu in Hallstatt: 1—1 ist( )rische und palO( int )lc )gische Ex puna te G/elsc/iernzd/ilen im Ec/ierii/a/ Fußweg von 1—lallstatt. Führer erhOltlich im Nltisetim in 1-lallstatt: Eiszeitliche Gletschermühlentreppe. freige legt vor wenigen lahren. erinnert nachhaltig daran. dass die gesamte Landschaft vom 1—lallttitter See bis ztim Encl— morünenwall von t3munclen noch vor 20.000 Jahren unter bis zti 1:000 Meter dickem Gletschereis begraben war. I3ad —lu.ssc‘e Reiche palLioniologische Funde Ammoniten) atis Trias tincl jtira des Salzkammerguts. Anmeldung: hg. \Verner Kerncller. 066i/5‘i0 40 i2 J\a;)/n/e‘rIlu/i)ll(sL‘llnl 14 Tektonische Ztigehärigkeit: Oberostalpine Decke der Nördlichen Kalkalpen Gesteine der Mitteitrias, Kreide im Becken von Garns, „K/T“-Grenze Themen: Karbonate der Mitteltrias, Hornstein; loka le Tektonik. Konkretionen. Oherkreide von Gains. Kreicle, Terti0r—( ..K‘T— )Gren— ze Gro/ö‘ei/liii,g an der Enns Die Schichtfolge von Großreifling umfasst Karbonat— gesteine der Mitteltrias (Gutensteiner Kalk, Reitlinger Kalk). Diese sind unter marinen Bedingungen im tiopi— sehen Flachwasser einer ..Karbonatplattform“ abgela gert worden. Karbonatisch ‘klastische Sedimente der Obertrias t. Göstlinger Schichten, Trachyceras Schich ten. Lunzer Sanclstein zeigen detitlichen Landeinfluss mit Sandsteinscbüttung aus dem kristallinen Gesteinen des 1-linterlandes. Erst mit dem D:ichsicinkalk ( 1—Tallstatt, Ennstaler Al pen ) und l—tauptdolomit (Schlucht nördlich Großreif— ling) der Oberirias hat sich wieder eine offene 1\leereslandschaft mit Riffen und Lagtinen etabliert. Als Typus— lokalitüt des Anisiums und mehrfache TypuslokalitOt v( ni hier beschricbener Amiw )niten ist Großreifling in Fachkreisen ss eltbekaunt. Die Anniioniten entstammen 2 getrennten Lagen im GLitensteiner Kalk. Ein schwer zuginglicher Aufschluss befindet sich atif dein Ram— baLierkogel. Ein GEO—Lehrphmd, der am Ftindoit dies Großreiflinger Sauriers seinen Anfang nimmt, ist in Ar beit. l3cgchting dies Lehrpfads Grot4reifling: Fußwande rung in den Scheihlinggraben zeigt In )rnsteinreichen Rei[linger Kalk, hinter dem Haus am Eingang zum Scheihlinggraben ein ehemaliger Steinbruch, aus dem der berühmte Saurier von Großreifling stammt. Dieser ist heim l3rand des Stiftes Admont (1866) bis auf geringe Reste zerstört xvorden. Im hinteren Teil des Grabens (Vorsicht. die Forstraße wurde vom Eh )cliwasser iteil weise weggerissen. Der Zugang zti den brotlaih%irmi gen Konkretionen im Bachhett ist derzeit (2008) er schwert odler unmöglich. Ennsabwtirts liegt eine durch einem l—lolzsteg er schlossene Schlucht an der Enns (Achtung. 1-lochwas— serschOdlen durch den 1—latipidolomit tier Obei‘trias. Sehenswertes Holzinusetim im Kasten‘ oberhalb ..Reiflingerlmof‘. Garns bei nie/lau Das Gosauhecken von Gams erstreckt sich 14 km in Ost—\‘“est Richtting. Durch einen Aufbruch von Unter— und Mitteltriasgesteinen ist es zweigeteilt: Die Schicht— folge dies \Vestteils umfasst Turon—Coniac (Santon), dler Ostteil umfasst vorwiegendl Schichten vom Campanium bis zum Eoziin. a) Kohle. Gagat und Schnecken Lelirpfad durch dhe Nothklamm (Führer im Museum erhiiltlich ). Rückweg aul Straße bis zum Eingang Pitzen— graben. Dort befindet sich ein gut erschlossener Zu gang zti einem l-lippuritenriif der Kreidezeit, ztinachst Eingang eines Koiilescbtirfs. Weiter abw0rts: Massen— \Xissenschati l)cix \auliiicliic‘n ‘I 1, liii AiiiiiSi 20(18 vorkonnien von laniarcki Troc/iactaeon (So\vIuutY); Naturclenkmal. Die Gagatvorkornmen befinden sich auf dem Süd— hang des Akogis. dort wurden mehrere Schürfe im 15. bis 16. jahrhundert betrieben. Funclstelle von Schne cken und Gagat. Schürfe für Schuiprojekte hergerichtet (Anmeldung im GEO—Museum ). Weitere lohnende Punkte: Kraus—Höhle. GEO—Mu— seum. Lehrpfad durch die Nothklamm eiszeitliche Ter rassen an der Stra8e zum Kraurgraben. Kreide Tertiür— grenze, Hippuriten. Raclioliticlenriff. Garns ist Typuslo— kalitüt von Schnecken und Ammoniten der Kreidezeit. Fahrt mit Pkw: Fahrrad oder auch Fußmarsch bis zur I—Ieidsitge, dann Fußnursch zur K/T—Grenze im Graben b) Die Kreide Tertiür—Grenze Knappengraben. Ostteil tles Gamser Beckens Die Grenzschichte ist ein tonreiches Sediment von 2 bis 4 cm Dicke. Dies ist der „Fallour‘ des Kreicle/Tertiür Grenzereignisses vor (15 Millionen Jahren. Diese Grenz— schichte ist weltweit zu beobachten und wurde wegen des hohen Jr—Gehalts als jene Materie betrachtet, die beim AuLschiag eines cxtraterrestrischcn Körpers in die Atmosphitre/Stratosphüre geschleudert worden ist. Die Abfolge des Grcnzhorizonts in Garns beginnt mit 2—7 mm weichem, niergeligern Ton iYiit Mikro— ttncl Nanno[ossilicn. Ein Gemenge von ‘l‘unmineralien (Smektit) ist angereichert. Die Lage enthült deutlich er . 2 O und Ti0 2 höhte Werte von Ir, Cr, Co. Ni, MgO, Al Die darüber folgende ‚Rostige Lage“ aus liellgelbem Ton ist 2—7 mm dick und enthiilt Kohlenstoff und Pyrit. Darüber fl)lgen 10—17 mm weicher. glimmeriger, drin— kelgrauer kaolinitischer Ton mit Pvritkristallen. Unter der Grenzlage sind hellgrarie Kalkmergel mit Lebensspu ren anzutreffen da rüber ( Pa lili )gen ) Sands teine und Mei‘gel. Zwei Stac.lien der Sedüiientfolge des K ‘1‘ Fallouts las sen sich unterscheiden: a) 1550 Jahre Dauer: vulkanische Arosol: Ausfall von sen. Blei und Titanoniagnetit, Gold. Kupfer. lridiurn Chrom. b) Im z\veitcn Teil des Fallouts l‘inclen sich Tropfen von metallischem Nickel . Awaruit ( NUFe). und Din— mantkristalle. Diese Indizien sind deutliche t—linweise auf den Fall eines Astcr()jdlen ) Meteoriten ). Nach jaltrelangem \vissenscltaklichem Streit. ob das Große Sterben an der K T (leute M ‘P ) durch erhöhte vulkanische Aktivitüt oder einen Mlcteoriten verursacht worden ist ( das Szenario ist bekannt), erweist sich am lleispiel von Garns (Gid\ci tv et :iJ.. 2005). dass offenbar beides stattgefunden hat: Erst it:ii erhöhte vLilkanische Aktivitüt (z, B, Dekkanbasalte das weltweite Ausster— beereignis verursacht, dann hat im Abstand von 500 bis 800 jahren die kosmische Katastrophe für eine Fortset zung der lebenst‘eindlichen l3edingungen gesorgt. Die akribische Analyse 3)1)) Proben in mm—Distanz) des russisch/österreichischen Forschertcams am Aufschluss VOfl Garns hat mit neuen Daten zur Au[kLirung dIes Kö minalfalles KT beigetragen. Eisenerz vom Erzberg und Trinkwasser vom Hochschwab Themen: Gratiwackenzone: Palüozoikum: Erzberg: Wasserversorgung \Viens Der Steirisr‘he 1/rvbep: .. Eisen/dr in,nmerclar Laut einer Sage hat ncr gefangene Wassermann für seine Freilassung „Eisen für immerdar“ geboten. Dieses ..Lösegeid“ wird seit pi‘ihistorischer Zeit abgebatit. Be rühmt für seine Qualitüt war das „Norische Eisen“ zur Römerzeit, \Vie heute bekannt, ist ein geringer Mangan— gehalt für diie Qualitüt s‘em‘antwortlicl‘i. Abgebattt werden die Eisenkat‘bonate Sidierit ( Fe— ) Lind Ankerit [(Ca( Fe, Mmi, Mn)(COs) 3 C0 1 Der Eisen2 gehalt schwankt zwischen -tO% (Sidierit) titidl 22% (An— kerit). Dazu kommt noch ein Mn gehalt von 1,5—2%. Der Erzberg ist dlie sveltgrößte Sideritlagerstütte md der größte Erztagebau Mitteleuropas. Vererzt ist ein Kalk arts diem Dcvon. Die Sehichtll lge gehört der Grauwa— ckenzone an und innerhalb derselben dler „Norischen Decke“. Derzeit wird von der VOEST-ALPINE Erzlterg Ges.m,b.I-T. auf 25 Etagen zu 24 m 1-löhe abgebatit. er— 7 Rund 1,3 Millionen Tonnen Erz werden jülirlich zur\ hüttung an dlie VOEST—ALPINE STAHL AG per [3:thn transportiert. Die veriEiltnisrniißig Fe—ai‘men Eisenkarlionate hie— teil dien Vorteil nier i‘aschen \ei‘fügltarkeit und relativen Unabhüngigkei( vom Weltmarkt. teichen aber bei wei— [cm nicht aus, den heimischen lledarl zu decken. Daher muss Eisenerz zugekauft sverden. Die Rationalisierung hat am Erzltem‘g zti massis cm Persotialabbau geführt. Ztmsützliche Attraktii omen ( T( urismtls und Sportveran— staltungen ) können den tinaufitalisanien Rückgang der Bedeutung des Erzbem‘gs nicht wettmachen, Derzeit gilt, (lass das Erzvorkommen bis 2020 reicht. Die Bevölke rungszahl von Eisenerz ist rückkiul‘ig. Rückbati wii‘d c_i isku ticrL Anmeldung Em‘zltem‘glührung: 05848 3200: leider kei ne Gelegenheit zum Aulsaninmeln von Proben für dlie Sc hti lsammlung Tektonische Zugehörigkeit: Olierostalpmne Decke der Grau\vackenzonc (Nurische Decke) Die K//i//di‘que//e /3(1 lt Ilnla/peii uell-W:tsserleitung hel‘ert 1 Die Zsveite \\‘iener i-lochr 51% dies Wasserltcdlam‘Es Von Wien. Sie bezieht ihr \Vas ser von mehreren Quellen am Noi‘dfuß dies 1—loch— schwabs. insgesamt fließen rund 73 Millionen nt‘ pro Jahr durch die 2. \\‘iener 1—0 )chduell—\\‘asserleitung nach \\‘ien. Die größte Quelle ist die Kliiffem‘dlLIelle bei \\‘mld— alpen. Mit einer Sch Otto ng st ii maximal 1 0,000 Liter pro Sekundie ist sie iiie größte Trinkwasserquelle Mit— telerim‘upas. \\‘ir verdanken ime Quellaustritte :imii Nordl— Riß dies I—lochschwabs einerseits (leni \vassel‘dlui‘d‘hlüssi— gen s‘erkarsteten Kalk dies l-loclisehwahs. andll‘ei‘seits alter den wassei‘statiendcn \Verlener Schichten, die das Wasser in einem Quellimol‘iz( int zum Uberlaufen irin— gen. AnnleldlLing zur Führung im Wasserleitungsmusen‘i \Vildlalpen: 05650 —G 1 3 1—8v 1 GEOZentrum Garns: \V\v\v.gams—llei—hieflau.at Literaturauswahl: Tektonische Zugehörigkeit: Oberostalpine Decke der Nördlichen Kalkalpen Wi,ssenschat‘tliche Naclirir)iten Nr. t 3‘) ‚I u)i ‘Ai . 4ust 2000 00(1.. Ges o) 0,. & \\o.I:i P:Ile%)1.‘ue iii, M, (20)))): deeti-w.imer deposims ttioSu:iugl‘:ltlhV and) lt Garns )Gos:iu Gi‘oup, 15 \ust ja ). Annalen des Naturhisturischen \Iu seums in \‘(ien. 106 A: 2151—30. II.. & \\ v sei ii. (l. 2001): t.<pper Paleurene Loss ei l(oce ne n:innolossiis i)oin the Gosau Group o( C,.im— St rD (Aus tria . In 1‘:: : \\. 0 & ISER, \t. \‘i. ( ds. ): Pilei gene 0 the is. ()sterreichischc Akademie der \Vissensrieilten. 1 Enstern A1 Schriftenreihe Frdsvissensc h:iltiiehe Kommissionen, 14 i65 — Uherkreide ion Kroauien und Italien. Annalen des \mturhisummm sehen \luseunus Wien, 98 A: “5—Im 1. Si iii in« ‘(‘mi. 11. (200-m): Ge( ipl md G rossreif‘linger Gesteins eh. 1 n puhl. Im nusis ri p1, 2-m pp. in sis:m ‘,iii :u ‚Um. II., & Kmss: ii‘, . \\‚ 1. 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Smeieimmt l,Osmerreirh, und ins der i — — 16 <issensulta(ulir‘lmm.‘ N,m<lmrmm,ltum.i‘m (im‘ Iii )tmlj .\um‘imst 2(55—) w‘r CHEMIE Dr. (hristian N‘o1ny Rückrechnung der Blutalkoholkonzentration: Kritik am forensischen Ansatz (Teil 2) Vorber/ Briinizer uiicl .l1(Io/I‘c‘cI IG1/ilei!ner 1 Die Messung des Alkoholgehaits aus der temlult ist \Vir untersuchen, ob zushtzliche Messungen, die mit der Methode der linearen Regressio interpre tiert werden, die Genauigkeit der Rückrechnung im Vergleich zLim klassischen Ansatz erhöhen. Die Grund lage ist das vom schwedischen Chemiker \Vidmark ent )‚1 wickelte lineare Ahbaumodell (Teil 1 aus den ‚Messwerten berechnet mittels der Befehle 3. Das Man k )pierl diese Formel bis in Zelle C7. liissi man den umstrittenen Messw crt bei / = 7,75 weg ( Ausreißen und berechnet die l(egressk )nsl inic erneut (Spalte D in Tabelle 1. fette Linie in Abbildung 2). so er— hiilt man eine bessere Anpassung an die verbleibenden 3lessrl:itcn. Beide Regressionslinien unterstützen die Aussage. dass zum Taizciipunkt eine Alkobolisierung vorgelegen ist, ungenau. Regressionsmoclell 3.1 Bestimmung der BAK mit Hilfe einer Regressionsgeraden in Microsoft Excel ‘ Die lineare Regression löst das Problem V( )n Teil 1. wie mehrere ungenaue Messwerte zti kombinieren sind, indem sie beliebig große Zufallsl‘ehler zuliissi und annimmt, dass sich deren Auswirkungen hei ‘. ielen Messungen in der Gesamtwirkung gegenseitig aulhe— heu. Die theoretische Basis ist die in Abschnitt 2.2 vor gestellten Annahme: Der Messwert weicht vom wahren BAK tim einen zubilligen Fehlers ab, der normalverteilt mit dem Mittelwert 0 und einer bei jedem Datenpunkt gleichen (aher unbekannten) Varianz ist. Mii der Me thode der kleinsten Quadrate ermittelt man Formeln für die Parameter I? und ddcr Regressionslinie. T:ihellu 1 Gum.‘sseuu =STElGLJNG(l34:137;A-i:A) =ACHSENAI3SCFINITY( 13-1: B7;A4:A7) Anschließend wird in Spalte C die Regressionslinie berechnet. Dazu schreibt man in Zelle C2: =$C$20+SCS9*A2 8 Re:. . i. ‘iuhiiic .iiicl mttuls t{u&1ression hei‘euhnete BAk in I‘I( )TlliIIc. B A 1 tt\I\ Zeit ) lt gemessen C t)At\ niim..‘k Regression 0 7 - 1) Reiression oh ne ?„usreii$er 2,838 2,168 0,788 0,636 0.531 0.612 0,712 0.569 8,75 0,227 0,276 ((,253 9 0,22 0,203 0.198 7,5 7,75 7 - — 0,527 — 0,172 8 Paraneter 1.‘ ‘—((.2 12 II) d 2.168 :t At)hild)lJr)n 3. li&.iression,.ei—irIen und t):i)enpunkte dur ‘t‘:ihetlu 13c‘,nc‘rL‘ii 1 lOCh: 1. Werden ungenatie Messungen des Alkomaten nit der genauen Messung einer Blutprobe kombiniert, dann stimmt die Annahme über den Messfehler heim exakten Datenpunkt (Blutprobe) nicht. Man löst die ses Problem, indem man nur solche Geraden be trachtet. die den exakten Datenptinkt enthalten. \Venn die Blutprobe zum Zeitpunkt 1= a entnommen wird und den BAK 1, ergibt (im Zusatzbeispiel ci = 9. b = 0,2). so führt dies zum Ansatz BAK Die Lösungsformeln sind in Excel vorprogrammiert. Tabelle 1 illustriert die l3erechnung: Die Parameter /‘ und dder Regressionslinie in Zelle CO und C10 werden \Vissensch:tttlichc N:ict richten Nr. t 34 - Juii/ August 2008 tue ruikuhen Grund(:inen und diu prakti sche \‘ervertharkeit dur ei ichiliuh mudizinischun Alkohnlhu— sIi[umu ng. Verlag trh:in & Seim :irzenherg. Berlin (1932). lE.I.P.Wictmark. Die 17 Der Parameter k wird nun mit der Methode der kleinsten Quaclrate aus den ungenauen Messwerten Alkomat) bestimmt. \Venn zum Zeitpunkt f.die I3AK 1. 2 ii (= Anzahl der unge— b, geniessen wird, nauen \Iessungen). dann berechnet man — /t-‘ .i 1 ).(h — r=i d(a —th,) Die so berechneten Regressionsgeraclen mit ohne den Ausreißer bei 1 7, weichen nur geringfügig von den in Abbildung 3 eingezeichneten Regres sionslinien ab. 2. In Excel ist auch eine Anpassung an Modelle der BAK niöglich. welche die Resorptionsphase modellieren nichtlincare Regression). \Vidmark hat eine expo— nentielle Resorption angenommen, was (Resorption ah t= 0) zu folgendem Modell führt (mit 0 bei negatk yen \Verten): L3AN =d.(1_L)+i?.1. (mi Beispiel ist das bei fast 90 Prozent der Simulationen Fall.) Man darf aber diese \Verte nicht vernachlässi gen. weil der reale Wert für l nahe an diesen Grenzen liegen kann (etwa 6= —0.2): Werte von 1 jenseits dieser Grenzen werden benötigt. um die Zufallsfehler der der Messung auszugleichen. Die reale BAK ist allerdings unbekannt. Wir nehmen daher „idealisierte \Verte“ an und addieren den Fehlers zum idealisierten Wert. Als „idealisierte \Verte“ verwen— den wir die Werte der Regressionslinie von Abschnitt 3.1: sie bleiben fest. (Eine andere Möglichkeit ist es, die Messwerte zu verwenden.t Falls dabei für BAK negative Werte entstehen, ersetzen wir sie durch 0. Außerdem runden wir das Ergebnis auf dlrei Stellen. Wir fertigen nun Tabelle 2 an, eine Variante von Ta belle 1. in der wir in B-t:B“ dlie \Verte der Regressionsli nie aus Tabelle 1 eintragen und in C4:C die simulierten BAK berechnen, bei denen wir den Fehler e zu dlen „idealisierten Werten in Spalte B addieren. In Cr1 steht somit: =t3i+RLNDEN MAX(NOI1MINV(ZtFALLSZAIILO; 0:0,1); 0); 3) ‘t1Lt)etIu 2: (Jernessenc und simulicrtc BAK in Promille. Die Nlodellparjineter rl, /‘ und s berechnet der Sol— ver (ein Aclcl—In von Excel) nach der Methode der kleinsten Quadrate als: cl 2.535. Iz = —0,293 und ‚s (,525. Für dieses MocIell ist BAK = 0 bei 1=0, der ma xiniale BAK = 2.1 ‚2 wird erreicht hei 1= 1.-i rind im Bereich zwischen < / < 9 ist das Modell praktisch nicht von der Regressionslinie ( Abliildlung 3) zu un— tersclieiden. Zeit (0) Die Aussage aus einer einzigen, auch gut an die Da ten angepassten. Regressionslinie reicht nicht aus, um rechtliche k( insedluenzen (Strafen) zu begründen: Die reale Ablxiukurve ist Linbekannt und es rniss erst aus geschlossen werden, dass eine unglückliche Konstella— th m von zubilligen Messfehlern, vielleicht eine ganze 8erie \ on AusreiSern. zu einem Fchlschluss verleitet. ndnilicli eine Alkoholisierung fälschlicherweise zu kon statieren. Wir fragen daher. \\ ie verlässlich die \\erte für BAK sind, d je wir mit der Regressk msgeraden (Taliel— le 1) gefunden haben. Dazu wieclerli ilen wir die Be rechnungen mit anderen Zufallstehlern. Bei dieser Simulation von Messungen gehen \vir vom statistischen SIocIell in Abschnitt 2.2 und 3.1 aus: DerAl— komat liefert Werte. die von der realen BAK um einen zufall igen Fehlers abweichen. Man kann den zuG lügen Fehler aus den Daten abschätzen (Bemerkung unten) oder als bekannt voraussetzen, wie wir das tun: Der Fehler 5 ist normalverteilt mit dem Mittelwert (3 und der Standardabweichung 0.1. Den Fehler s simuliert Excel mit dem l3efehl 5 = NORMINV(ZUFALLSZAHLO; 0; 0,1) Dabei liefert der Befehl ZUFALLSZAFJL( ) gleichver teilte Zahlen im Intervall [0.11. Im Lnterschied ZLI Abschnitt 2.2 sind nun beliebig groSe zufällige AlnveicliLlngen £ möglich. Das bedeu tet. dass die simulierten Beobachtungen Werte von ii lief cm könnei i, die tu Serha Ils des v tu Wid nia rk l )e( achteten Intervalls von —0,1 bis —0,2 Promille/lt liegen. 18 B.\ )‘ ictc:itisicri 1) c Siiii ut:it 11)11 0 3 ‘ 3.2 Prognoseintervall B A t)cgrussd in 1 ‚sinii.il k,‘rt 1.67526023 7 ().6i2 I).iXS L 7,75 U,s89 5().j 0,i$057692 E6 8,75 0,276 0,3 0,32612308 0,211 0,28788462 4 F ‘., 9 t 91 0,203 P:ir:iinutur 10 1. 0.51911538 6 -0.l5.itS5$5 cl 1 .6526923 Diese Formel kopieren wir bis C7. Daraus wird in Spalte D wie für Tabelle 1 oben eine neue Regressions— gerade berechnet. Einen ersten Eindlruck von den simulierten 13:\K— Werten, mit zugehöriger Regressionsgerade. erhält man durch Drücken der Taste F9. Nun wollen wir dlie siniu— lieren Ergebnisse verwenden undl statistisch aLiswer— ten. Dazu benötigt man allerdings ein kleines Makro. Der Programnicode ist im Anhang aufgelistet. Dieses Makro schreibt für 500 Simulationen die BAK—\Verte aus den Zellen D2:D“ zeilenweise in die Spalten 1-1 bis M. beginnend mit Zeile 0. Tabelle 3 wertet den Bereich H6:M505 statistisch aus. (Man beachte. dlass in dlieser Tabelle dlie Zeitpunkte zei lenweise angeordnet sindl.) Dabei werden für jeden Zeitpunkt 1 (Zeile 3) dlie oberen und unteren 10 Prozent dler aus der Regressi( uislinie extrapolierten Werte be rechnet. Dies erfolgt in Zelle 1—1-1 undl H5 mit dlem Befehl kopiert bis in Spalte M ): =Qt.,TANTIL( H6:H505/), 1) =Qb‘ANT)L( Flb:1‘1505:0.9) Grenzen der Prognoseinten‘alle 9011 Signilikanzniveau. In Abbildung -i sind die Signif‘ikanzgrenzen dlünn dlLirchgezogen einge zeichnet, ebenso die Ausgangsdaten (graue Kreise) und Diese Werte sindl die Zum einseitigen \‘issenscli:ilitictic \:ictiiicti‘n Sr. lii ttiti .\uniio 2008 die zugehörige Regressionslinie (fette Linie). Im Unter schied zu den Fehlerintervallen (Abschnitt 2.2) sind die Prognoseintervalle unterschiedlich breit: Um den Mit telwert der I—\Verte ist das Prognoseintervall am kleins ten und es wird breiter, je weiter t vom Mittelwert ent fernt ist. Führt man diese Simulationen mit der Regressionsli nie ohne Ausreißer durch (wir entfernen den Fall 1 = 7,75 von den Datenpunkten und den idealisierten Wer ten), so erhält man in Abbildung 4 eine besser an die verbleibenden Datenpunkte angepasste Regressionsli nie (fett punktiert) und dazu die punktierte Linie dler unteren und oberen Prognosegrenzen. Tabelle 3. I3eschriftung H G 1 Zeit 2 BAK gemessen .3 Regression 4 Quantil 5 Quanlil 90% der mit einem Makro generierten Tabelle. 10% 1... 1 M 0 7 9 0,22 2,83786615 o,78$4615: 0,20292308 2,006915-i6 0,&i655962 3.69330577 092650751 0,10358866 0,50211925 Es ist zu erkennen, dass der Ausreißer hei 1 = 7,75 deutlich außerhalb heider Prognoseintervalle liegt. weswegen man auf diesen Datenpunkt verzichten wird (auch noch hei 95% Sicherheii). [(her die Alkohulisie rung zum Unfallzeitpunkt (1 = 7) geben die beidlen An sätze widersprüchliche Auskünfte: Lässt man den Aus— reißer nicht weg. so svircl mit 90 Prozent Sicherheit eine Alkoholisierung prognostiziert, weil dIas Prognoseinter— vall hei 1 = 7 oberhalb dier 0,5—Promille—Grenze liegt. Lässt man den Ausreißer \veg, so liefert das berechnete Prognoseintervall hingegen keine Auskunft, weil 0,5 im Prognoseintervall liegt. Das besagt, dass trotz Alkoholi— sierung mindestens 10 Prozent Chance bestehen (je nach Durchgang 15 bis 20 Prozenl der Simulatk)nen )‚ dass hei der Rtickrechnung aufgrund von den drei ak— zeptierten Messwerten eine BAK von unter 0,5 Promille konstatiert \Vil‘d. • B6i<genesse 0,9 - 0.9 - - -‘ —Qu,t 10% ‚ii —Ouit,I 9 0,7 Qua,14 10% dine 0,6 OuaiSi 90% cflne 0.4 0,3 0,2 0.1 7 7,25 7,5 7,75 6 z.,t 8,25 0.5 9,75 1,. Ahhi dung -i. Prognoseintervalle bei vier ungenauen Messungen. Benie,k,mt,‘en. 1. Excel liefert mit dler Analysefunktion ‚Regression“ Konficlenzintervalle für cl undl k, aber keine Prognos— eintei‘valle. Diese liefert die Simulation. 2. Durch die Simulationen wird zusätzlich zum Modell— fehler und Messfehler (Abschnitt 1) eine dritte Feh— lerdluelle eingeführt, die Ungenauigkeit bei der 13e— rechnung der Quantile. Diese Ungenauigkeit verrin— gen man durch eine höhere Anzahl von Simulath men. \Vissenscltaftliehe Nachrirhtcn Nr. 13-i ‘ Juli/August 2008 3. Falls die Verteilung der Fehler nicht bekannt ist undl hinreichend viele Messungen vorliegen, modlifiziert man die Simulation: Man nimmt an, dlass die Regres sionslinie die idealisierten Werte beschreibt, und be rechnet die Fehler als Differenz zwischen Messung und Regressionslinie. Dies ergibt eine Stichprobe von Zufallsfehlern. Man führt nun eine Bootstrap—Si— mulation durch, die nur dliese Stichprobe zur Simula tion verwendet. 4. Im Fall dler Blutalmahme bei t 9 dlurchlauten alle Regressionslinien den exakten Messwert (1 9, BAK = 0,2). Der Prognosebereich hat eine Keilform. ähn lich zu dlen gestrichelten Linien in Abbildung 1. Die Grenzlinien des Keils hängen aber, andlers als hei Ah bildlung 1, von dlen indlividluellen Messwerten ab. \X7ird dler Ausreißer 1 = 7,75 hinzugenommen. so liegt der Prognosehereich oberhalb vom gestrichelten Keil von Abbildlung 1, aber wie in Abbildlung 4 unter halb vom Ausreißer. \X ird der Ausreißer weggenom— 7 mcii, so handlelt es sich beim Prognosebereieh Lim dlen Keil zwischen dem exakten Messwert und dem um dlen Messl‘ehler ±0. 125 korrigierten Messwert hei 1 7,5. Dieser Prognosehereich enthält dlie für dlie Konstruktion dies Beispiels verwendete indlividuelle BAK = 2 0,2 1 in seinem Inneren. — 4. Diskussion Tabelle 4 fasst die Ergebnisse für 1 7 zusammen. Gemeinsam ist‘illen Methoden die Anfälligkeit für dlen Ausreißer bei 1 7,75 (vgl. Zeilen 2 und ‘1.3 undl 4 sowie 7 und 1 6). Im konkreen Beispiel handlelt es sieh = = beim Ausreißen uni einen zuftilligen Fehler, der lieson— diers hoch ist, aber nicht besondlers unwahrscheinlich. Die l)aten wurdlen mit einem Zufallszahlengenerator erzeugt.) Es ist also dlamit zu rechnen, dass analoge Si tuationen in tier Praxis vorkommen. Für die Regressionsanalyse gibt es in der Statistik cIa— hlierte Rezepte zum Umgang mit Ausreißern. Für die Messting von AAK gibt es solche Regeln nicht. Bei zwei Messungen, also eine Messung mit Kontrollmessung (Zeilen 3 und -i), wird ein Au.sreißer nicht idlentifiziert, denn dlazu wären drei oder mehr Messungen erl‘order— lieb. Dies kann dlie Bewertung verzerren, wenn mit hei— den Messungen verträgliche BAK-Werte fälschlicher weise als hesondi ei‘s plausibel angesehen werden. Beim gängigen forensischen Zugang zur l3ewertung der BAK gibt es auch keine Regeln, nach dienen mehrere Mess werte zur Erhöhung der Genauigkeit beitragen können: Die logischen Kombinationen (Vereinigungsmenge. Durchschnitt) sind 1 dlazu ungeeignet. I3ei der Regression wirdl ciie Genauigkeit erhöht, je mehr Messwerte zur Verfügung stehen undl je näher dlie Kontrolluntersuchungen heim Tatzeitpunkt liegen: Das Prognoseintervall wird dlurch mehr Messwerte enger und ist in der Umgebung dIes zeitlichen Mittelwerts am engsten. Umgekehrt zeigen dlie Prognoseintervalle. dass vier hreit gestreute Messwerte noch nicht dlie Ge nauigkeit im \ ergleich zur klassischen Methode erhö 7 hen (Zeilen 3 und 4 im Vergleich zu 7 und 6). Für dlie Messung von I3AK aus Blutproben ist die Ge nauigkeit der Messung kein Problem. Allerdings erfolgt die Messung mit einem relativ großen zeitlichen Ab stand zum Tatzeitpunkt undl liefert bei einer einzigen 19 T.ilelle i. \erglei. Ii stur l‘r()gnosemethodefl. iIflis‘ft‘ (run,.e xi 5.‘,. li 1=7 1 BAK aus ‘t‘riukmenge I3AK aus th utalin,i Ii mc hei 1 = 9 2 3 4 ( 0.2 1,36 0, (1,6 1 ttAK aus Ntessun hi 1= 0, i53 tIAK aus MessunR hei 1 = 0,69 1;, H,•i 1=7 - - OZSU fl,Qs) —— Messteliler <0,128 und —0,2< 6<—il 7 BAK aus Regression ulme Ausiei8er $ 13\k in Zus,i I7he spiel il ne 5 .\u 1 ei Ier: lessuns hei 1 = —. und lt Iu hn.i hme kiis Tfll()rflla(joil iiher die individLielle Kine tik ( lkuamerer k und dt. Dadurch verliert die Rückrech— nitng an Genauigkeit ( ii striert durch Zeile 2. gl. Zeile S. Hier können mehrere Messungen mit dem Alkoma— ten die Genauigkeit erhöhen, obwohl diese Messungen selbst ungenau sind. \s cii sie dann durch genauere Schdtzungen von /iclie Tntervallbreite (in Zeile 5) verrin— gern. Me5sLtfli 5. Schlussfolgerung Die IIAK Best immting aus einer einzigen Blutahnah— ne ldsst in Grenzhereiehen einer Alkohohsierung oft nur die Aussage zu. dass eine Alkoholisierung zum Tat— zeitpunkt weder ausgeschk )Ssefl noch bewiesen wer den kann. Der Grund ist die \‘erwendung von Parame tern mit einer breiten inlerpersonellen Streuung. ss 0— durch eine genaue analvtiselte \lessmetl ode zu einer ungenauen Fxtrapolath in \ erschmiert wird. In diesem Fall ermöglichen es mehrere Messungen. ehe Genauig keit eIer Extrapolation zu erhöhen, indem die relevan— wo Parameter für die konkrete Person aus den .\less— werten mittels Regression bestimmt sverden. Im Fall der Bestimmung der BAK mittels Messung von AAK ist be reits die analytische Messmethode ( Alkomat 1 selbst un genau. Auch hier kann die Genauigkeit und Zus erkis— sigkeit von Aussagen über eine tatsüchliche Alkoh iii— sierung durch mehrere Messungen erhöht werden. mit denen die individuellen Parameter abgeschützt wer den. insbesondere werden dadurch Fehimessungen identi fizierha r. Die Methode der linearen Regression stellt mit den Prognoseinters allen ein Instrument zur Abschützung der Genauigkeit und Identilizierung von Fehimessun— gen Verfügung: Sie trennt unwahrscheinliche Progno sen bzw. Rüekrechnungen on wahrscheinlichen. Man kann diese Prognoseinterx alle mit einer Simulation in Excel ermitteln. Dazu werden unterschiedliche I3AK— \\‘erte für die gleiche Person unter einer Annahme über die \‘erteilung eier Messlehler simuliert. Die \‘erteilung der simulierten Sehdtzsverte wird dann analysiert: Die oberen und unteren Grenzen zu einem Signifikanzni— veau definieren dann das Prognoseintervall. Durch das Prognoseintervall wird eine Fehlerquelle 20 ‚ B.\K aus I‘n iini ‚sei 01 en all hei Regression mit Ausi‘eiUer ‘6 - (i.2 ii iii‘ kein Mess(ehler und —-0,2< 6<—Ui — IIAI\ ‚isis Messung hei 1 = 8. 5 0.02 (1 einseitigs‘ Siguil Linz 9 undt Nless(ehler zul‘2llig thcneitisiert. die bei eier Anss endung der klassischen fo— rensisehen Methode auf Rechtsfragen oft nicht erkannt sx ird. die Datenunsicherheit, Das Prognoseintervall be rücksichtigt die Datenunsicherheit, indem das Inters all für höhere Signifikanzniveaus breiter \vircl und für mehr I\Jessdaten schmiiler. \Ver an einer genauen BewertLtng interessiert ist, kann demnach in einer konkreten Situa— th m aktiv zur \ erringerung der Datenunsicherheit bei tragen. Bei der klassischen forensischen Berechnung führt iie Datenunsicherheit zu einem Tntervall für /‚ das für ein vorgegehenes interpersonelles Signifikanzni— veaLl gültig ist. im Unterschied zum Prognoseintervall kann das Intei-vall für k im indis iduellen Fall unzutref— lend sein und es gibt keine \löglichkeit. dies bei einer einzigen IcssLtng zu erkennen. Anhang Folgendes Makro automatisiert den Prozess zur Ge— ss innLtng von 500 simLilierten 13AK—“iVe rten. Es speichert zuerst die extrapolierten \Ve rte ab und trügt sie dann in den Spalten II bis M ein, wobei jede der Zeilen 6 bis 50 einem Datensatz entspricht. Sub MakrolQ = 1 To 500 A = Cells(2, 4).Value B = Cells(3, 4).Value C = Cells(4, 4).Value D Cells(5, 4).Value E = Cells(6, 4).Value F = Cells(7, 4).Value Cells(n + 5, 8).Value = A For n Cells(n + 5, 9).Value Cells(n + Cells(n + Cells(n + Celts(n + Next n End Sub = 5, 10).Value 5, 1 1).Value 5, 12).Value 5, 13).Value B = = = = 0 D E F .l;isc/ii‘i// der 1 10. [ni\ Piul. Dr. Nurhert Brunner unst au. L‘niv.—Pruf. Dr. \tIn— rest tuhleitnen, tntitsi1 tOr ).tatlieudltik. t)tti, ttOtst5, Peler—lur— slan—sir. 82, t 180 Wien, E—i1:ul: nurheit.hrunuer“ huku.as.jt. \Vissenss-h.i(tlis-lie N.aslirii liieu Nr t3 i -Isili \ugusi 2008 MATHEMATIK Dr. Norbert Brunner und Mag. Walther Janous Algebraische Zahlen am Einheitskreis 1V: Rotationsorhits ohne einfache Gleichgewichtsmengen Gera/d Ku bci 1 Einleitung In unserem Anke! [21 aus ..ph sikalischer“ Algehra haben w jr ausgehend von einem \\ inkel e 111 den von den R( >tHioflefl um ö und —l erzeuutlen Orhit des Basis— 1 vektors in der .v. Ehene betrachteL Dieser Orbit ist 1 ji) 1.; e ifl komplexer Schreilw eöe duiicI; U(o) = {e uegeben. \\ir nannten Ø einen sc/iuac/ie;z .VicIii;ziil/— siininic‘ii—. kurz £V.‘GS‘—lt ‘i;;,(‘e/. wenn 11(ö) keine ;nc‘hr— lache;; Gleichgewichtsinengen entihilt. da heißt: (S1) Wein; .Z 0, i):eiicl?ie/chie ( nich/aol n e;icliu i‘eischi /c‘de)lc) lz/e,nu‘,i/e (,115 der .lIente U( ö) . sind, dann isl u‘iou‘ Jkl;s/eI/i,,i, (1 iiIniiöIichi. = l3e7Lignehinendl aLl! [21 und [31 ist ein \\inke! genau dann ein SNNS—\Vinkel. wenn die komplexe Zahl ei entweder tra;isze;ide;it ( ider eine NPA—ZahI i‘.t. Dabei nannten wir eine komplexe Zahl eine APEl —Zu!;!. wenn sie algebraisch ist, ii iehi aber von einem rath malen Po lynnm mit posilil‘ei? Koeüzienten annihiliert wird. Die Bedingung (S1 ) kann auf natürliche Weise hügendei‘— maßen ahgesehwtieht \\ erden: (S2) IG.‘;i;; Z 0 eine emil/ehe 71‘ih;;en,ge /01? ist. (1(1/1)1 ist eine Dc?rs/e/l;n;,g z = (1 juimilich. Physikalisch heißt das, dass endlich viele ein/ne/je Krafte der Mcngc 1((i) niein.ils mm Gleichgewicht ste hen können. Wir wollen daher einen \\‘inkel ö einen ei,;/achen Xichi;zii/lsi,o;nieii-, kurz LV\5-tl“i;;I,r‘/ neii nen. \\ cnn die lleclingung ( S2 ) für gültig ist. A fortiori ist jeder SNNS—Winkel auch ein F\\-\\‘inkel, sodass wir mit Beispielen von F\\S—Winkeln aus [2] und [3] bereits reichlich versol‘gt sind Aber auch Beispiele von \\ inkeln. die keine ENNS—\\ inkel sind sind leicht zu finden: Wenn 0 = Ttq mit rath )nalcm q. dann ist U() eine endliche \Iengc und es gilt aus S mmnetriegründen 0, sodass kein ENNi-\\‘inkel (uind daher auch i‘ . kein SNNS-Winkel) ist, In der vorliegenden Note wollen wir E\\S Winkel konstruieren und genauer unter die Lupe nehmen. die keh;e SNNS-\\ inkel sind. Die zugehörigen Orbits U(tj) enthalten dann zsvar mehrfache, aber keine einlachen Gleichgewichtsmengen. Da die mit diesen Winkeln korrespondierenden Zahlen in“ automatisch alge— \\‘j,ssi‘ns,Ii,iIilicli,‘ N:ilmiktim_‘n Nr. t, 1 Liii .\iil7isi 2005 braisch sind, wird dlie in [3] abgehanclelte Klassil izie— wog aller algebraischen Zahlen weiter ierl‘eineri. 2. PA—Zahlen am Einheitskreis 1 ‘nter einer l 1—Zu!;! verstehen wir eine komplexe Z.mhl. die Nullstelle eines Polvnoms mit positiven ganz— zahligen Koelfzienten ist. Gleichbedeutend: Eine Zahl a ist genau dann eine FA-Zahl. \venn c Nullsielle eines l üvm ims p(.v) .V“ + a, .V“ +.. + a,, mit nichinega us en Km )el fzienten a a_ Q ist. \\ hlurendl v ir in 121 vor alleni an ulen \P.\—Zahlen interessiert waren. ki mnzentm‘iem‘en wir uns im F( ügcmKlcn auf ulie FA-Zahlen. Ein \\ inkel t ist in mliclm genau dann kein SA kel, wenn e“ eine FA-Zahl ist. Die FA—Zahlen am Einlieitskreis zerfallen in zwei clis— unkte Klassen \ lind! \‚: Es sei .\ die Menge aller FA-Zahlen der Form e, für dlie der Winkel ein FN\S mit \Vinkel ist, und \ dlie Menge aller FA—Za hlen = 1, die nicht in .\ liegen. Eine FA-Zahl am Einheits kreis liegt offensichtlich genaut dann in .\‚‚ wenn die ‘1 )lgendle mii ( S2) korrespondierende Bedingung erfüllt ist. (.A.2) hin;;; )V eine endliche Teilmenge in;; N in. (l(11? ‚gilt .a“ 0. ‚ - l3esonulem‘s einl‘.tc!i sind! FA—Zihlen am Linheitski‘eis zuigelii‘trig entlarvt. \venn ‘Sie nicht als der Klasse ganzalgelinaisch sind. Bekanntlich nennt man eine al gebraische Zahl c e C l)?C(il,gu‘In‘(lisch. ss cnn sie Null— stelle eines noi‘mierten Puls noms mit ganzzahligen Ku— ef[zienten ist. Genaui dlann ist eine algebraische Zahl a ganzalgebraisch. wenn ihr Minimalpols nom nur ganze Koeltzienten hat. (Für dlie hier uinu! im Folgendlen s‘er— w anulten algebraischen Begnil‘fe und Grundtatsachen verweisen wir auf [1] bzw. [3]. ) In [31 haben wirgesehen. dass alle quadratischen Zahlen am Einheitskm‘eis PA— Zahlen sind. Dieselben lassen sich wie tolgt besonders einfach dlen beiden Klassen \ und \‚ Zuord!nen. 1 1/gg! Satz 1. Eine (,nladralischle Zahl ci mit ‚th‘;/an dm;;; ii; der Klasse \ . nein; sie eine Jinihiei/s 1+ i u‘nrzel ist, also nein? sie identisch mit ±i oder ‘ ‚ — .3 ou!er 1±i/5 — —‘ 7 . ist, - hien‘eis. Die dl.madlu‘atischen Zahlen ci am Einhu‘itskm‘eis 21 sind offensichtlich genau die Nullstellen eines Polv noms der Form X 2 + rK + 1 mit rationalem rund r < 2. Dieses Polvnom ist natürlich das Minimalpolvnom von a. Liegt a in .\ 1 .dann ist aganzalgebraisch. sodass für r nur ganze Zahlen, also nur die Zahlen ±1 und 0 in Frage kommen. Für r 0 bekommt man a ±/‚ für r = —1 he— komint man CX i+iJ 2 = 1 bekommt man (J.e.d. — CX und für r Somit haben wir in den Zahlen p ± / . Q p e und 0 < p < mit unendlich viele Ele 1 und mente der Menge \‚ vorliegen, die natürlich auch dicht am Einheitskreis liegen. Daraus ergehen sich un— endlich viele Beispiele von ENNS-Winkel im Bereich 0 2it. die kcine SNNS-Winkel sind. Die PA-Zahlen ii;pemden Grades am Einheitskreis lassen sich unüberbietbar einfach den beiden Klassen und ..\ zuordnen. Solche Zahlen kann es nimlich gar nicht geben: Satz 2. Die ei;izie;i a/r,‘ebmisclieii Zahlen l/n,geiV— den Grades, die nut Einheilshreis hie,ten, sind die Zali— len ±1. hisl,esoiidere isl der Grad eiflei‘ ani Eiiihieitskivis hic1kendell P,-l—Zahil —1 iinnier,tierade. Dein Beweis von Satz 2 schicken wir ein Lemma vor aus. Lemma 1. Das .lliii/nialpoit‘noni p(.v) einer al,te hin/scheu Zahl 1 nut Euuth,u‘//si‘u‘c‘is is/ rez,ürol? ‘ii od Iiurnhie,‘lL (1. Ii. estil1 p(v)= .\“ +a.,.V“ +a,‘X“ 2 +... +n.V- +aX+1 a,/drahleh mila_, = 1 ii— 1. Die einzige reelle Zahl 1 am Einheitskreis ist —1. die (las reziproke Minimalpol\‘nom V ± 1 besitzt. Wenn p(cC) 0 für a R gilt, dann gilt automatisch l5eii‘eis. = 0. (Nichircelle Nullstellen eines rationalen Pol noms treten immer in konjugiert komplexen Paaren auf.) Nun sei CX = 1 vorausgesetzt. Dann haben wir p(a) = -iomit gilt kation mit CX“ 0. woraus man durch Multipli 0 die Gleichung q(a) 0 für das Poly— flOiTi 1 und —1. die aber nur cltinn in Frage kommen, wenn der Grad des Polvnoms 1 ist, cIa sonst das Polvnom nicht ir— redLizibel wfire. q.e.d. 3. Ganzalgebraische A2-Zahlen Im vorigen Abschnitt konnten wir tu nendlich viele Elemente der Menge A, konstruktiv angeben. Das war deswegen mit keiner großen Mühe verbunden, weil diese Zahlen alle niehl ganzalgebraisch sind. \Vir wol len daher ergiinzend auch unendlich viele ganzalge— braische Zahlen in der Menge A, konkret bestimmen. Im Lichte der Sfitze 1 und 2 n‘iüssen solche Zahlen aller dings von mindestens vierten] Grade sein. Satz 3. Für alle ‚ganzen ii 2 sind die Zahlen ±/‘ 4 - ‚tcllzage!2raisch/ i‘o,n Belra,ge 1 und liege;i in der.t[eu,— ‚ge Beweis. Für ganzzahliges ii 2 betrachten wir das Po— lynomn ‘\2. J),,(X) := X + iiX‘ + ;iX + 1. Dasselbe annihiliert, wie man sich (lurch eine Listige. aber einfache Rechnung überzeugen kann, das Paar (n) konjugicrt komplexer Nullstellen. die daher ‚pan— zn/pehraisc‘he Zahlen darstellen, Man sieht sofort, dass audI] ±(i) = 1 gilt. Die Zahlen ±(n) sind otlensicht lich hA-Zahlen, sodass ±(n) zu zeigen bleibt. l)azu betrachten wir dlie anderen beiden Nullstellen des Polvnoms p,,(.V). die, wie man sich durch Rech nung überzeugen kann. reell und gegeben sind dltirch a(n) = — ( ± auch eine Nullstelle. (Der Fall z = 0 ist ausgeschlos sen. cIa man dem Nullpolynom weder Nullstellen zuge steht, noch es ils reziprok ansieht.) Da ein irrecluzibles Polynon] vom Grade n genau n (paarweise verschiecle— ne) Nullstellen in C besitzt, kann es nicht sowohl rezi prok, als aLich von Lingeraclem Grad sein. Denn sonst treten die Nullstellen in reziproken Paaren {z. } + ‚i+ !2n1,l2 + 8 + ii 8 + 4 1li‘idl = — +8 + n — + — i (Da das Polynom p, (x) reziprok ist, gilt 1 CX(n) .) Wie man mit ein wenig Analysis leicht CX(n) nachvollziehen kann, gilt a (ii)< a(;i) < 0 mmdl für alle erhiilt. Wegen der Eindeutigkeit dIes Minin]alpolvnoms muss daher p(x) = (J(X) gelten. Da Glcichheit von Po lvnomen Gleichheit der Koeffzienten bedeutet, muss somit das Pol\ nom p(X) reziprok sein. qe.d. Beweis i 011 Salz 2. Bei einen] rezipr( )ken Polynom ist mit jeder Nullstelle z automatisch (und ollensichtlich 8 ii 2. Mit einem kurzen Blick auf dlie Bauart der Nullstellen überzeugt man sieh auch sofort. dass p,, (x) irreduzibcl fiber Qfür alle n 2 ist, (Das gilt nicht für ii 1) Angenommen nun, es ist ±(n) E \. falsch. Dann gibt es eine endllidl]c nichtleere Teilmenge iV von dergestalt, dlass das Polynom q(X‘) ‘ die Zah len +(n) annihiliert, Wegen der Irrecluzibilitiit von p,, (x) muss dann das Polynom q(x) auch die Zahl (n) annihilieren. Wegen a(n) 0 dürfen wir o.B.d.A. 0 e N annehmen, sodass dann 1+(CX(n))“ = 0 gilt, was wegen auf < a(n)‘ =1 und eine bleibt über. die mit sich selbst reziprok sein muSs: z = . Die einzigen komplexen Zahlen. die mit sich selbst reziprok sind, sind die beiden reellen Zahlen 22 (unmöglich ist. q.e.d. Die Beispiele von Satz 3 bilden zwar eine unendliche Menge ganzalgebraischer A2-Zahlcn. diese Menge ist al— \Visscriscliafu 1k hL‘ N,ucliriuhten Nr t34 ui ‚‘August 2+15 lerdings envas dünn geraten. Denn offensichtlich besitzt die Menge {+(ii) ii 2} nur zwei Häufungspunkte, nämlich i und —i. Wir wollen daher ergänzend feststel len, dass die ganzalgehraischen A2-Zahlen sogar dicht am Einheitskreis liegen. Dazu benötigen wir ein Lemma, dessen Beweis wir dem Leser als An,ahe überlassen. Lemma 2. Es gibt nur endlich viele algebraische Zahlen fir‘sten Grades in der Menge 1\ Satz 4. Die aiizaigebivische;i Zahlen in clerilIenge A, liegen dicht am Einheiiskreis. Beweis. Es ist geometrisch klar, dass eine komplexe Zahl z 0 genau dann am Einheitskreis liegt, wenn die (reell ist und) im Intei‘all [—2, 2] liegt. Limge Zahl z + [—2 + s, 2— e]. Zu zeigen ist, dass mindestens ein Ele ment von i in [ii, z‘] liegt. Offensichtlich kann man stets 22E bestimmen, sodass die eine natürliche Zahl beiden Zahlen n “ ‘ + ha 2 “ und v 2 “ + hv 2 “ einen Ab 2 stand größer als 2 haben und wenigstens eine der bei den Zahlen größer als 1 ist. Da es dann sicher eine na türliche Zahl in zwischen diesen beiden Zahlen gibt, muss nach dem Zwischenwertsatz das Polynom ‚ “ + hX 2 X “ — in eine Nullstelle zwischen ii und i‘ 2 besitzen. Dieselbe liegt in der Menge J, da die Zahl in sicher zulässig gewählt wurde, gilt doch max{u2 m + ha “, v 2 “ 2 ‘ ‚ + ki‘ “} 2 22*l + Ii (max{u‘ i‘}-“ und daher kehrt entspricht jeder reellen Zahl r e [—2. 2] genau ein Paar komplexer Zahlen z, z+ 1 — = — am Einheitskreis, sodass in ‘,, 1 + (2— e)- -- Realteils von z.) Diese Korrespondenz nützen wir fol— genclermaßen: Ist q(X) ein normiertes, rationales Polv— nom 1V—ten Grades mit einer reellen Nullstelle r zwi schen —2 und 2. dann ist durch Xv q X + . Xi ein nor miertes, rationales Polynom 2AT_ten Grades gegeben. das ein Paar sitzt, für das ‚ a + 4. Einlieitswurzeln und Al-Zahlen Die naheliegendsten Beispiele von Zahlen in der Klasse j ‚sinl die von 1 verschiedenen Einheitsu‘ur— zeln. Die Einheitsvurze1n sind genau die Zahlen = e“ mit rationalem q. Schreibt man q kennt man e A sofort E 2 e — i r gih. < ‚ 1 vor ii > 0. so er wegen — = a Es sei nun eine beliebige positive Schranke e und mit ni, n n von Nullstellen am Einheitskreis be = q.e.d. <L z r gilt. (Natürlich ist r gerade das Doppelte des —i 0 Falle 1. Da nach Satz 1 die dluadratischen Zahlen der Menge i\ ausnahmslos Einheitswurzeln sind und nach Satz 2 die Menge A überhaupt keine alge braischen Zahlen ungeraden Grades enthält, ist es a priori nicht abwegig zu tragen: Gibt es ii berhaiipi Zahlen in der Klcisse 1\ 1‘ die heine 12n?heitsn‘l!rzehl sind? Eine positive Antwort der Frage wirdl durch Lemma 2 undl dlen folgenden Satz erschwert: Satz 5. Eine algebraische Zahl o l‘ierien Grades mit , nein? eine 1 = 1 liegt genau dann in der KlasseA im gegeben. Obwohl 2“ für alle > ii e N gilt, kann (ii) man nach der Stirlingscben Formel sicher eine natürli— che Zahl Es sei ii bestimmen, sodass 1 + (2— c )“ dann F die Menge X“‘ + hX “ — in mitb, in e N und ni 2 < — n } gilt. aller Polynome {2n } Wir be haupten nun, dass die Familie F die folgenden beiden Eigenschaften besitzt. (1) Fiir/edesp(X) e F hat das ;iorinier/e. ganzzah heine negcl/iven Koe/[ lige Pol‘noni XN 1 X) zienten. (2) Die Menge J aller reellen Zahlen im Intervall [—2 + e,2— e], die von iigendeineni Po/j‘noin ans der Fannlie F aoni/,ilieri n‘erden, liegt dicht mi Jnter,‘all [—2 + e, 2— Damit bekommt man die Behauptung des Satzes so: Für jedes v > 0 betrachten wir die Menge := {r±rr i} Einheitsu‘nrvel ist. Dem Beweis von Satz 5 schicken aus. wir Lemma 3. We;ui alle Nullstellen Po/‘ooms ein Lemma vor eines iiornneren Grades mit ganzzahl (gen Kov/fdien— ten, das ii her Q irrednzibel ist, ani Ein/ieitshre[s liegen. dann müssen die Nullstellen Einheilsu‘urzeln sein. Beu‘eis. Es sei p(X) ein normiertes, rationales, über Q irredluzibles Polynom mit genau vier Nullstellen a,. Dann gilt 0 ‚o.a vierten )(X)(X_a) 2 p(X)(X)(X und entfernen aus derselben alle A 1 —Zahlen vom Grad höchstens 2(2n + 1), von denen es nach Lemma 2 nur endlich viele gibt. Dann liegen in den von den Al-Zah len gesäuberten Mengen (/ wegen (1) ausschließlich ganzalgehraische A2—Zahlen. Man braucht dann nur noch überall diese Mengen vereinigen und erhält we gen (2) mit Ut! die ge\vünschte dicht am Einheits O<E< 1 kreis liegende Menge. Da (1) nach dem lünomischen Lehrsatz evident ist, bleibt somit nur noch (2) zu verifiziercn, Es sei also [n, v] (mit ii < v) ein beliebiges Teilintcrvall von \VissenschaftlicheN:ichrichten Nr 1 in 3i ui Ai igust 2005 =A ci —a\+b\ —d\+d =O +‚+O +a Liegen nun dlie Nullstellen a,. a. a alle am Ein heitskreis, dlann treten sie in Paaren konjugiert komple xer Zahlen auf. scdlass d 1 gilt. Wegen a. = 1 und + / < 2 für i / folgt die Koeffzientenabscbätzung a < 4, h < 6, c < 4. Da die KoeI[zienten a, h, c ganz zahlig sein sollen und wegen Lemma 1 ci = c gilt. kom men nicht mehr als 77 Polynome in Frage, dlie iie Vor aussetzungen von Lemma 3 erfüllen. Wenn man die ‚ 23 77 Polynome X —t.\‘+l,X—V+l, —3c, 3, —5 Ii 5 durchcheckt. so findet man genau drei Stück. die alle Nullstellen am Einheitskreis haben, nüm— lich X + 1 und X‘ ± X + X 2 ± X + 1. Jedes dieser Poly nome ist ein Kmis!eilziins/o/t‘iioni, also (las Minimalpo— lvnom einer Einheitssvurzel. Die Nullstellen von A‘ + 1 sind die vier primitiven achten Einheitswurzeln ±e ±c‘. die Nullstellen von V‘ + X + + X + 1 sind die viel primitiven zehnten Einheits\vurzeln e die Nullstellen von + X V + 1 sind ±2,,, / die primitiven Einheitswurzeln e ‘ vier — 3 .v — fünften Benierint,‘. Mit etwas algebraischer Zahlentlieorie kann man Lemma 3 wesentlich eleganter beweisen. Da bei kann man die Aussage gleich auf he/ie/i/j.eii Gind verallgemeinert zeigen ‚Man bekommt niimlich auf ana loge \\eise eine Restrikti( )lt der koellzicnten des Pol fl( iiiis bei edlen] Grad u id ka in mit 1—lilie der ka n mi schen lsoinorphismen zwischen einfachen Körperer— \veiterungen daraus schließen, dass jIle Potenzen der Nullstellen in einer festen endlichen Menge liegen, so dass die Nullstellen Einheitswurzeln sein müssen. Beweis ion Salz 5. Es sei a ganzalgebraisch von vier— 1cm Grade mit = 1. Da .\ nur ganzalgebraische Zah len cnihült. genügt zu zeigen, dass u nicht in \ liegt. wenn keine a Einheitswurzel ist. sei Es = .V + a.V ÷ I).V- + iiX + 1 das Nlinimaipolvnom von . (Die IG ülzienten 0. /2 sind ganz!) Im Lichte von Lemma 3 genügt es, den Fall zu betrachten, dass p(.v) neben der Ntillstelle zwei reelle Nullstellen r tincl besitzt. Dieselben sind natürlich entweder beide positiv oder beide negativ und ir wollen die Bezeichnung so wahlen. dass r < 1 gilt. (Man beachte, dass r wegen der lrreduziliilitüt v m p(.V) irrational ist.) Im Fahrsvas set des lleweises von Satz 3 gelingt es. die Reihe E,,r Ii alle 0-l-D ügen (c )zu betrachten, deren Glieder ab einem Index alle verschwinden. Dabei kann man wieder gleich e = 1 annehmen. Genau dann, wenn diese Reihe für irgendeine 0—1—Folge versch\vin— det, liegt a in der Menge ‚\ . Das ist natürlich für positi— r ausgeschlossen und auch für negatives i — vie im Beweis v in 5a17.3 gezeigt — niemals der Fall. wenn gilt. Im kritischen Falle t r ist irrational) jedoch ist eine etwas. aubs endige Detailanalyse nicht zu ve rme idlen. Analog wie im l3eweis von Lemma 3 betrachten wir i(x) (x — — )(v — r)X — ‚ um eine Ab sch!iizung der Koeffzienten von p(.V ) zu ge innen. \\egen .v + .v für — 2 2 4 und 1, < .v < 2 erilit sich die Ein grenzung a 0. Somit braLiclit man nur 117 konkrete Polvnonie (die reduziblen einfach gleich niitgezühlt) nach reellen Nullstellen r im Bereich —1 < r < — durchsuchen, Dabei stellt sich heraus, dass es nur ein einziges solches Polvnoni gibt, nünilich + 2X + + 2X + 1. Dessen kritische Nullstelle r = —0.53101... liegt glücklicherweise weit genug von —1 entfernt, uni (las \‘erschwinclen der Reihe 1 + Er“ für alle 0- l-F ilgcn (c ‘, ) auszuschließen. Summiert man 24 nümlich alle ligttcilii ‘en Potenzen von e also alle Zahlen r mit ungeradem n auf, so bekommt man lediglich “ 1 > — 5 (i— r‘) 1+ E/“ > !, und somit oilt stets (J.e.(l. Nach Satz 2 tuid Satz 5 muss eine Zahl in der Klasse ‚ die keine Einheitswurzel ist. mindestens sechsten Gradles sein. Das .\ufspüren solcher Zahlen gleicht also der sprichwörtlichen Suche nach der Stecknadel im Heuliaufen. Dass sich die Stecknadel doch finden fasst. ja dass letztlich der Heuhaufen mit Stecknadeln vollge— spickt ist, zeigen (1er folgende Satz undl die anschließendie llemerkung. Satz 6. Das Pn/timm V ± .V + + .\‘ + 1 /iesilzl e 11(11! zwei ‚celle .\‘nI/slellen. Die anderen t‘ierAnl/sie/le,i liLye;z mii Eili/leilsI2,‘eis ii;id .so,nil in der iIen,ge ‚\ Dieselheu si,id alice heine Ei,il,ei!sniirzelii. Beweis. Zur Bestimmung der Nullstellen dies Pol— noms transformieren wir dlie Gleichung - \‚ x + 5 .v+x‘+.v±1= 0 in viederuni aquivalent mit 0, dlie i v±J t ±t‘+_J 3.v±_j1=0 ist. Nach der Substitution t‘ .v + — ist sonut zuerst die kuhischc X‘ G leicltung i“ + t — 3 — 1 = 0 zu lösen, mit deren Lö sungen dann die quadratische Gleichung t‘ — .tv + 1 = (1 zu lösen ist. Bei dler kubischen Glei cltung liegt of[ensichüich dier Cas‘ns irredncihilis vor, sodass man nach einer Routinerechnung für dlie Lösun— geil der kubischen Gleichung = — —1 1+-ü( . = — — (i — und —+ .1 3 3 1) -iO sin .1) und i(. ——1 1—J-i0 cos 1 +.±l 1 1 mit .2 A }) 6 1 .. arctan — erhalt Mit einem Blick auf das 333) 3 quadrttische fa )lvnom X — tV + 1 erkennt man. (lass für t‘ < 2 die Nullstellen desselben am Einheitskreis liegen, für t‘> 2 dagegen reelle Nullstellen vorliegen. Wegen t‘j > 2 und t‘, < 2 besitzt das Polynom = — ‘ X‘ + ‚V + X‘ + X + 1 somit neben zwei reellen Null stellen vier Nullstellen am Einheitskreis. 1,etztei‘e kön aber nen keine Einheits\vurzeln sein, weil + X‘ + .V + .V + 1 natürlich irreduzibel über Q ist. wegen der reellen Nullstellen aber kein Kreisteilungs— polynoiii sein kann. ±j.e.d. Bemei‘l‘inip. Bekanntlich (und offensichtlich (liegt che Menge aller Einheitswurzeln (licht am EinbeüskreB. Da klarerweise mit a e .A auch die //-teil Wurzeln von in liegen, erhalten \vii‘ mit Satz 6 unendllicli viele Nicht— Einheitswurzcln in ‚\ che dicht am Einheitskreis liegen. ‚ Literatur: 1)1 1 lijnCer(( rü. Th.\\ .: .(/±‘/uu. Sprini/er \‘erli,i. 19-. 121 Kuhi. 0.: .I/,i±‘l‘,aiu‘lwZalile,i uni Ei,ihei/sl,‘,z‘is II .Vicliiaust,i ‚+‘rI,are Ei;ilwilsrL‘l‘l‘‘re‘,i. \\i.s.s. Nachr. 129, 25—3 t (21)05). [31 tdulo. 0.: .l/,nbniisc/u.‘ Zuli/i an, Liule‘iisl.s.±‘is III: 11i,,e ‚ue,t‘— u‘i?121i4c lln.s‘c ali)c/n211±ciit‘,‘ Zu/i/o,. \\iss. Naclir. 131, 29—32 ( 200(u. \X‘issciisc.‘Ii:iliticli,‘ N:icI,ri, ii,‘n S‘i‘. 31 uli ‘\uOusi 2005 Trendanalyse von Brutvogelbeständen fluid, Siraka, Norbert Bniin,e,; Tlionias Franb, /l‘faIi/n2c1 KüJileitijer und W. G. Noi,‘ak Für eine intensiv landwirtschaftlich genutzte Fkiche in Niederösterreich wird seit 1985 regelmhßig der Brut vogelhestand untersucht. Das Ziel dieser laufenden Stu— die ist die Feststellung langfristiger Trends in den Be stanclszahlen. Konkret werden in dieser Arbeit die Be— stanclzahlen zweier Vogelarten mit Ohnl ichen Ansprü chen an den Lebensraum, Rohrammer (E,nberiza scl,oeniclns) und Sumpfrohrsdnger ‘Acrocepl7a/11s p0— /‚istds), mit Hilfe statistischer MocIelle in Microsoft Excel analysiert und die AuswirkLing einer wasserbaulichen Maßnahme auf die Bestanclszahlen untersucht. 1. Untersuchungsgebiet hund ( lVlOdIell Ii). Ilaselbad, Vcb.t. ‘f - L,-. ‚‘Wi.cI.rg / ;‘L,iL1rr.d,If A‘ohpwaId‘ . \% • . hletnmzlfrrdf . - 7 2 brünn ‚ S‘tOCKKRAU errv?rb. Hiir Abbildung 1. BeOlxiChtUngSflOChe Die lleobachtungsfkiche hat die Größe von ca .350 ha (ca. 4km Hinge und 0,5 bis 1 km Breite) und liegt nOrd lich von Leitzersclorf bei Stockerau in 190 bis 210 m Seehöhe (48°25‘ N, 16°14‘ 0). Sie besteht aus Ackerfldchen (Schlagldnge 250—500 m, Schlaggröße 2—3 ha) beider— seits des 1—latzenhaches. Die FLiehe ist durchzogen von Feldwegen (zumeist unhefestigte Erclwege). Der 1-Tatzenbach hat eine geringe \Vasserführung, ist reguliert und wird von Drainage\vdssern gespeist. Die Breite des Grabens inklusive der begleitenden Felclwege betr)igt $ m, die umgehende Vegetation besteht aus Stauclentlu— ren, Schilfröhricht und Gehölzen. 1991 und 1998 kam es zu wasserbaulicben Eingriffen, weil der 1—latzenbach im \Vinter infolge von Trockenheit und Wind von Flugerde zugeweht wurde und im zeiti gen Frühjahr gertiumt wurde. Die Rdumung erfolgte schonend (weitgehende Erhaltung der Holzgewtichse), doch führte sie zu einer deutlichen Verringerung krauti— ger Vegetationsstrukturen (Beseitigung abgestorhener Pflanzenteile aus den Vorjahren). Das Aushubmaterial wurde am Felclrancl aufgeteilt und war bis zum Sommer 1 ‚ewachsen. \Vissenschaltliehe N:tcltricltten Nt Erhoben wurde die Revieranzahl der Brutvögel. Dazu wurden die Fläche jährlich während der Brutzeit in den Monaten April bis Juli im Abstand von ein bis zwei Wochen begangen undl Revierkartierungen durch— 2 Erfasst wurden auch die meteorologischen geführt. Verhältnisse (Temperatur, Regentage) und die Biotop— gegebenheiten (Gehölzhestancl, Feldkulturen). Tabelle 1 und Abbildung 2 geben die Entwicklung dler Brutvo— gelbeständle für die beiden hier untersuchten Arten wie der: Tabelle 1: llohr:uniner und Sump[rohrsiinger: Bestand und Likeli— l3eobachtet wurde die in Abbildung 1 markierte FIh— ehe im südlichen Weinviertel. Die Region liegt im Ein flrissbereich des pannonnischen Klimas, cl. h. es ist tro cken (unter600 mm Jahresnieclerschlag) und warm (Ve— getationszeit über 240 cl). Es handelt sich um intensiv genutztes landwirtschal‘tliches Gebiet. fflienbv.eh 2. Bestanclsentwicklung 134 - uli/ Auust 2008 19 Jahr Nr. — 2 9 o 2 d. 122 1)‘ ‘‘3 — 126 19 6 ‘2 9 .1 1985 i 5 i 5,3-1% 15 1956 2 5 i —‚ ‚-iSa 15 9,7—i‘ 1987 $ 6 15,30% 19 8,25% 985 -‚ 8 13,17% 22 1989 9 11,08% 28 1,09% 1990 5 6 7 i-i,52% 3,00% 1991 7 6 1 2,S-i% 13 10 1992 8 9 12,6ill__- 21 8,63% 1993 9 13 3,83% 2-i 7,61% 199-1 10 9 13.1 1% 26 1995 11 10 ii ‚84% 27 1996 12 8,339 26 Hi0% 1997 13 11 0.72% 25 7,87% 6_— 10.199 5,58% — 0, 6,59% — 6,40% 1998‘ Ii 5 ‘i,16°4, 1-1 0,29% 1999 2000 15 12.41% 25 7,10% 16 9 15 -/‚1 1% 29 7,33% 2001 17 16 3,07% 36 3.16% 2002 1$ 15 5.15% 33 6,01% 2003 19 12 11,10% 27 5,92% 2004 20 9 9,93% 36 5,05% 2005 21 10 10,95% 3s 6,63% 2006 22 8 6.56% 29 5,10% 2007 23 10 10,00% 23 5,35% Grabenriiumung 1 U. Straka ( 1992): Bestandserhehungen in einem Ackerhauge hiet im sticllichen \Veinviertel ( Nieclerästerreielt ) in den Jahren 1985 bis 1991. E,gn‘/ta, 35, 15-1—172, und U. Straka (1995): Zur llestandsentwicklung und 1-labitaiwahl des Neuntiiters (Lenins co/turin) in einem Ackerhaugehiet im südlichen \Veinviertel (Niederösterreich) in den jahren 1985 bis 1993, 1l,r,‘elta, 38, 3-1—15. 2 Methodik nach C. 1. Ilihhv. N. 1). Burgess und 1). A. Hill) 1995): ‚1 k‘lliudc‘i 7 (1cr Je/du,‘, 1 ///iu/o je. 1*7(11/ /1(1se 9161./st (III) itt dc,‘ P15?— xis. Neumann Verlag. kadeheul. 25 1 IlIjil tu wurde eine solche offensichtliche Beeintrhchrigung nicht beobachtet, was (a) ermuten Risst. Dies liegt ciaran, dass die Rohrammer als Bodenbnüter und auch am Boden Naln ung suchende \‘ogelart deutlich weniger an .iii 1 1dellC dichte krautige Vegetation gebunden ist als eIer Sumpf— rolirsdnger ( Nahreingssuche beim Klettern in dichter Vegetation .N estiiau zwischen vertikalen Vegetations streiktuien ). Modell -i. ‘1 3456 II \\ ir ersuchen nun die Bestandszahlen beider\7ogel— arten mit 1 lilIe geeigneter Modelle zu beschreiben. Nahe liegend, aber hier nicht weiter verfolgt, wdre ehe Annahme on normal verteilten Bestanciszahien. Zu unterscheiden sind zwei Varianten dieser Annahme: 1t$l 0 Ahhildunii 2. I5estandscntwicklLlng (teil) und 1udcIlIsurven A, 13 (du rel> ngen ) und C ( punktiert), 1 90 his 2007. L)ie Rohra nimer ist ein charakteristischer Vogel der Fetichtt2ehiete und lebt unter anderem an Ge\\ Osserrdn— eiern mit HochstaudentILIren, Röhrichten rind lockerem lluschbestand. Die Nahrung besteht aus Grassamen o ne! Gl jeden ii !ern (/1 i‘lhropoden). Im lleohachtungs_ gebiet nistet die Rohrammer bevorzugt am Westab— schnitt des Hatzenbaches, der \\ eniger mit Büschen be— wachsen ist. Die Reviere schliegen ‘l‘eile eier anschlie Renden Felder mit ein, wie aus Revierkdmplen zu be obachten war. Durch die Beobachtung hittertragencier Altvögei wurde aber geschlossen, dass llruten nur im Grabenverlauf statt[anden. Der Sumpfrohrsdnger lebt in T lochstaudenfluren und Ri5hriclit meist in der NOhe von Gewdssern. Die Nah rung besteht au.s (ilieJerftüern. Im lleobacl>tungsge— biet 1 inelen sich die Reviere am 1 latzenbach in allen Ab schnitten mit üppiger krautiger Vegetation und nichi zu dichtem Gehälzbestand. Aus der Beobachtung futter— tragender Altvi>gel svurde geschlossen, dass in den Feldkulturen keine Bruten staitlanden. Alle Anfang Juni besetzten Reviere \vLirden als lIrLitres iere bewertet. 5. Problemstellung \\ ie in Abbildung 2 zu erkennen ist, bewegen sich ei ie li iu latit )nen 1 ieider \ gelarten pandlel und hatten in den iahren eier Grabenndumung ( und 14) einen Tielstand. Eine genauere Betrachtung der AbbildLing zeigt aber ss eiter. el,iss die .\bstdnde vom langjdhrigen Mittel bzss i in> linearen Trend in anderen Jahren ver gleichbar waren (vgl. lahr oder Jahr 1 ) und beide An tcn bereits im lahr 6 einen Rückgang harten. l)enina h stehen zwei 1 tvpothesen zur Diskussion. die beide plausibel sind: (a ) Der Rückgang an 13t Lttpaanen war eine znfiilli— ge Scliwankeing oder Ii) eier Rückgang war nie ht zulJillig ‚sondern durch die Grabenrdutneing zu erkliiren. Für den Sumpfrohrsdnger wurde bei den Gnabenrdu— mungen 1001 und 199 bei den Feklstudien eine Beein— tndchtigetng eier Bruiansiedlung beobachtet, was für liv— pothese t b) spricht. In den Jahren der Grabenrhumung begann die Revierhesetzung in jenen Gebieten, an dc nen nicht gebaggert \Vurde, wo also noch eine intakte kraettige \egetationsstrukiur vorhanden war. Erst mit fortschreitender Vegetatit insentwicklung waren auch einzelne spdter beginnende llrutcn in den betroffenen Teilen des Grabens zu beobachten. Für die Rohrammer — . 26 Moclellansatz Das .‘Vu,‘,uci1t‘er/ei/u,itis,noc/e// mii /?o)2stcI;1te1)1 Be— ‚siaml nimmt für jede Vogelart an, dass die Zahl eIer Brutpaare zuhillig eirn einen testen Wert schwankt. Als enteilungsm( dell eIer Bestandszahlen wird eine Nor— 7 \ malverteilung mit Mittelwert und Standardabweichung, ehe aus den Daten berechnet werden, angenommen. Das „I‘/assisc/,e lineare RLTI‘essionsnlodell‘ beruht auf eier Annahme, dass ehe Daten zu jedem Zeitpunkt / nonmalverteilt sind mit eiern Mittelwert auf eier Trendli— nie eine! einer (unbekannten) \ arian7. 7 Wir wdhlen diese Modelle nicht, eil sie nicht zu den Daten passen (vgl. ehe Gültigkeitskriterien für Modelle in eier Svsteti>the >niet: Die Daten ( BrLitpaane pro Jahn) sind kleine positive ganze Zahlen und somit sicher nicht normalverteiit, eli sonst ehe Wahrscheinlichkeit für negative lleoiiachtungssvente bei positiver Varianz positiv wiine. 1-1> üte Bestanelszalilen können hingegen in guter Niihienung eiurch eine Nonmalverteilung ( und daher mit klassischer Regression) beschrieben werelen. \Veil \\ ir hei eier Moeiellbildung ehe Nonmalvertei— iungsannahme ablehnen, verliert ehe ‚\lethoehe eier kleinsten Quadrate ihre Bedeutung. Denn sie setzt Non mais enteilungsmoeielle vonaets und l‘indet daher bei tm— seren Modellen keine‘ .\nweneiung. Statt dessen yen— wenden ss in das .1kLviInh/1n—Li?elihoocl—P)‘i)e1ji: Es \vei‘— den jene Pan,uiieier gesucht. ehe mit der gnöten Likeli hooei ehe be bachteien Daten helent. In elieserAnbeit stellen wir zwei alternative Moeiellan— satze vor: Ein Ansatz für ehe rlIlaI2len eier Brutpaare. basierend auf eier Poisson Verteilung (Tabelle 1) und ein Ansatz hin ihre Ohnlichen Zzni‘ac/is/JiIiiore,i (Quo— tienten. ei. h. 1 = gleichbleibende Population). basic— nenei auf eier Gamma—\‘enteilung (Tabelle 21. Die Likehi— hoocis eier \1i teiche‘ unterscheiden sie‘h dabei: In Tabelle 1 handelt es sich uni \\.ihisch>einhicbkeiten, in Tabelle 2 uni \Va hrsche inhichkeitsei ichten. 3 lt. ttos‘,el (1>10>): lJ((%‘//l)t/(/t()/i( ta> \Vicsh,>den S. 36 tt. >md Sinnmla//o,i \>(issensc.lt,i(tlicl>c N,ic[tric hien Na 13> Vie>veg er— 7 ‘i Juli .\ueiu,st 2001$ Tabelle 2: Ruhr immer und iipirohrs2nwr: \Vaclisitim und Likelit>uucl ( 5locleltansatz Cl J:it>r A. Poisson-Modell mit konstantem Bestand i3ezeiehnet X die Bestandszahl einer Vogelart. so berechnet sich die Wahrscheinlichkeit (Pn, dass X den Wert 1,? (eine ganze Zahl) annimmt, gemüß der Foi‘— mcl Nr. Pr(.V • 1080 2 1.000 1,11 1 1.01)0 196‘ 3 1200 0.925 1.20 1988 -i 1.533 >(.25 1.15$ 1.0>0 1989 5 1.125 1.020 1,25 0,83$ 1990 6 o.9-e‘ 0)0-i 0, 18 1891 7 0,857 1.000 U.69 0.9$‘ 992 8 1,500 0.-,$2 2.100 0.036 1893 9 1..>.>.> (.558 1.1>3 1,003 1 09-> 10 ((.092 0.768 1.083 1. 1 3 1985 Ii 1,111 1.035 1,058 1,18)) 12 0.60)) 0.538 0,905 15 1.855 0.18, 0,962 1.218 199$ 1-1 ((->55 0.20$ 0,58)) Oa(r 1999 15 1.8(1)) o.1s5 1 ‚88 ((,153 1990 - 1 99‘ in 1.20‘) : = 200)) 10 1 .88‘ 0.282 1.180 1,030 2001 r 1,06 1.05 1.2-11 ((,885 —_1,202 2002 15 0.938 1.112 0,91‘ 2005 19 0,800 ((‚95- ((,81$ 1,086 2(10—> 20 0,S0 ((,89—> 1.333 ((,20 2005 21 1.111 1,035 ((,9->> 1,21-> 2006 22 (1.80)) ((,954 ((,853 1.1-11 2007 23 1,250 0,852 ((,793 1,038 ‘ 1L exp(—X) Excel berechnet man diese \Vahrscheinlichkeit mit 1-lilIe des Befehls POISSON( I,s 2 c 0). Dabei ist X der Erwartungsw ert der \‘erteilung. Er kann interpretiert werden als Maßzahl für die Eignung ist für des Gebiets für Bi‘utaktivitüten. Der Wert \oll die jeweilige \‘ogelai‘t so zu vdhlen. dass die Likelihood der beobachteten Zeitreihe maximal wird ‘>lii 1—lilfe von >>beobachteten i3estandszahlen .v gewinnt man die Li— kelihood—Funktion als Produkt der Wahrscheinlicllkei— ten Pr(X = .v 1 ): 1.210 ‘ = A (21. ‘exp(—n‘2) ‘Xc..,, •X - (r.ihen8>>iinung 13e,;wr/.‘zi ‘itc‘ii. 1. Die Methode der kleinsten Quadrate ist für die Normal verteil lang üqLI iva leni zur Maxim um—Likel Ih( >od Methode. 2. Ein Grund für die Wahl der Modelle ist die Mog— lichkeit, die in Excel vorprogrammierten Verteilungs— funktionen (POISSON und GAMMAVERT) zu verwen den. 3. Ein alternatives Modell für die Bestandszahlen lie fert die negative l3inomialvereilring. Sie wird statt der Da das Produkt vieler kleiner Zahlen sehr klein \vird. logarithmiert man diese i3eziehung ..‘>lan erhült das L >g— Likelihood. welches abllüngig \Ofl X iuaxinlal werden 11,1us$. Diese Optimierungsaulgabe kisst sich analviisch durch Nullsetzen der ersten Ableitung lösen. 13er \laxi mu m—Li kel i h )d—Scllützel‘ im R >isson— 1> >dell 51 der zeitliche IVl ittelwert der beobachteten l3eslandsz:Illlen. ml. 11. = B. Poisson-Regression (Modell veränderlichem Parameter) mit zeitlich Die Dalen legen eine Zunahme der l3eslandszalllcn mit eIer Zeit nahe. Man kann, wie heim klassischen Re gi‘essi( )nsm( >dell. a ueb ein l )iss( )n—M( >dell 111 1 inea ‘er Dabei wird man sich X der jeweiligen \-‘ogel der Zeit alahüngt: I3estandszunahme entwickeln. vorstellen, dass eier Parameter art, der Mittelwert, linear von (36 Die beobachteten i3estandszahlen schwanken dann sind die lug—normale \7erteilung ( normalverteilte 1_oga— rithmen der Zuwachsraten) und die \Veihull Verteilung. gemdß eIer Poisson—Verteilung Lim diesen Mitteiwei‘t. Dabei sind die Parameter a und 12 für die je eilige Vo gelai‘t so zu wühlen, dass die Likelihood der lse ihachte— ten Zeitreihe maximal wird. Dieses Optimierungspro— lalem istnicht mehr lösbar. Die Parameter d und la bestimmt man durch ein Suehverfahren.. Dies ei— folgt in Excel mit 1—lilfe des Solvers. 5. Moc1e11ierung der Bestandszahlen li1it der Poisson—Verteilung 6. Modellierung der Zuwachsfaktoren mit der Gamma—Verteilu ng Die Art der Datengewinnung führt zu lolgender [berlegung: Von der großen Zahl von \‘ogelpaaren. die im gesamten Einzugsgebiet „südliches \\‘einviertel“ brüten. \verdlen nur wenige in unserem l3eohaclltlings— gebiet brüten Aus der Sieht des Kollektivs ist die .-\us wahl. in welchem Gebiet ein Vogel brütet, rein zufüllig. cIa sieh das Lntersuchungsgebiet nicht \vesentliell von der L‘mgebung unterscheidet. (Aus individueller sicht gibt es Prüferenzen. z. 13. StandorttreLle. ( Man kann da her annehmen, dass die Bestandszahlen von Sumpf— rohrsünger und Rol irammer nicht m )rinal\ erteilt sind. Der oben diskutierte Ansatz ging dav n aus. dass je des Jahr eine bestimmte Zahl von l3rulpaaren ‘l//c)/ll,9 angewandt, wenn die Varianz (Qua drat der Standardabweichung) deutlich größer als eier Mittelwert ist. 4. Güngige alternative Modell für die Quotienten Poisson Verteilung sondern P 4 A Agresti (2002): Qiftur/ca/ 1*i/n ‚-tun/isis \\ (Je>‘. New .1er5).‘)‘ iss n verteilt. Wissenscliailimlir- Nachrichten das l3e >bachtungsgelaiet wühlt, wobei die ültrlichen Anzahlen voneinander unabhüngig \\ üi‘en. \Vir disku tieren nun einen anderen ]‚1iol( )gisch sinnvollen Zu gang. indlem wir dlen Zuwachsfakior q analysieren. Ein Motiv für die Verwendung dieses Modlells ist die ‚Stand— nr/tante, lie sich für viele \‘ogelanten nachweisen lüsst. l)adurch können die \‘ögel. die im kleinen Ileobach— >i - 13‘> - buh .-\ gusi 2005 27 tungsgebiet brüten. im wesentlichen als Teilpopulation aufgefasst werden, die den jührlichen Gesamtbestancl . exp(r)= 1, ci der Art über q quantitativ widerspiegelt. Wenn sich die Zahl der l3rutpaare .s‘(t) jührlich um ei nen konstanten Faktor q vervielfacht, dann gilt: In der Realitüt schwanken die l3eclingungen natürlich von Ja 1w zu Jahr. sodass dieser Fa kk )t 9 als Zti fal lsva cia— hIe 0 moclelliert werden muss. Als Moclell wühlen wir die Gammaverteilung mit den Parametern a 1 und b > 0 (sie haben nichts mit Formel 3 zu tun), eine stetige \Vahrscheinlichkeitsverteilung. die auf der positiven reellen Achse definiert ist.‘ Die \Vahrscheinlichkeits— cl ichtefu nktion list ‘ (5). F(ci) b: tJ). Im Fall a = Tabellenblatt. 1 erhOlt man die Exponcnti— alverteilung zum Mittelwert 6. Dic Parameter a. 6 hün— gen \vic b ilgt zusammen mit dem Erwartungswert Eder Quotienlen, der Stanclarclabweichung vl c )d :i l \verl rJ der rechneten Quotienlen ej = ii lleobachtungsclaten be— gewinnt man die Like lihood—Funktion als Procltiki der \\ahrscheinlichkeits— dichten /‘(q, Die Parameter n und 6 sind nun für die jeweilige Vogelart so zu wAhlen, dass die Likelihood maximal wird. Dies erfülgt wieder mit dem Solver. ). RekonstrtLktion von Bestandszahlen aus Zuwachsraten Um das obige l )dlell besser mit den llestandszahlen l‘inieren: C. Exponentielles Modell zur Gammaverteilung (-II modlellicrt eine e.‘eyxriic‘nlk‘/le‘ Tre,icllhne‘ = (‘‘) mit (7). Demnach interessieren uns hei M( idell C nicht die Schüizwerte der Parameter ci undl 6. sondern wir suchen einen daraus) nicht mehr mit der Maxiinum—Likelihood— Methode ( berechneten Schützwert für q = exp(r) = Nach (6) bieten sich dazu der Er arlungswert und der Modlalwert an. Wir \viihlen als plciii.silz/en ‚S‘d‘/w‘iIzti‘erl rias Mittel dlavon und für c ein gewichtetes Mittel der Be— ohachtti ngswerte: 28 ‘2 Jahr 1985 B (: E F Nr Anzahl Likelihood tt 3 ,Ft t =$G$2 li:irhuri =MirrEiAvtin‘iCZ C241 h =G2 - = l‘O1SSUN(c2;l)1;O) 1 0 =t.N(E2) Zielfunktion = SINNt1F1-ill Die Spalten i\ bis C enthalten die Rohdaten: Jahres zahl ab dem Projektstart 3985, Nummer des Jahres von 1 bis 23, und [3rutfestand. Daraus wird in der Zelle G2 der N littelwert berechnet. Modell A für den konstanten Bestand Der Maximum—Likelihood—Schützer für e ist der Mit telwert in Zelle G2. Zum Vergleich mit Moclell 13 können wir in Zelle H2 ci = G2 = 2 definieren und in Zelle 12 In der Spalte D wird der Parameter ?i. = a durch die Formel =SHS2 berechnet. In Zelle E2 wird die Likeli hoocl für die Beobachtung in C2 unter riet‘ \Iodlcllan— nahme für 2 in 1)2 berechnet. Die Formel (1) ist dabei vorprogrammiert. In F2 wird davon der Logarithmus gebildet. Die Formeln in E2 und F2 werden nach unten kopiert. In Zelle J2 wird die Log--Likelihood für die gesamte Zeitreihe berechnet: Sie ist maximal. ln(q) undi einer Basiskapazi tAt c.‘ .(/)=c‘exp(r‘t) FA 1 2 6=0. zu vergleichen, dienen folgende Uberlegungen. Sie dc einer \\‘achstumsrate r Irflulut eier t‘uisson—LileIihot,l iii Excel RrAtr:tuiiuer laus Pt.itzgr(indcri Z—zeiligh. tk‘lSr‘l. 1 ‚ (6). Mit Hilfe der 11—1 atis den Lihullc 3. der Qui )tienten \VO / nvixi mal Q cii 1 ient en ist: 7. (8). exp2(r.i) — l3eim Poisson—Modell A mit l.mnstanteni I3rutbestand Nvircl der Parameter 2 r durch den Mittelwert der beob achteten Daten (Zelle G2 in Tabelle 3) geschützt. Das folgende Tabellenblatt berechnet zusützlich die Likeli hoods. um einen \‘ergleich inh Modell 13 zu ermögli chen. Dazu erstellen wir in Excel ein Tabellenblatt nach dem Muster der Tabelle 3. Wir verindern es spiiter ge ringfügig. um Modell 13 zu berechnen. (Wir verwenden dabei für jede Vogelart und jedes Modell ein eigenes In Excel berechnet man f mit dem Befehl GAMMA— ci ncl dc ni .1) 8. Auswertung: Poisson-MocIelle der Bestandszahlen q‘‘ expL— a: exp(r = Benielkiin9. Das Motiv riet Formel für c ist die Mini mierung der Fehlerdluadlratsunime zwischen .x‘ und dem Mociellwert () für .vQ). wenn r vorgegeben ist. — i) \TRT( q: — c Modell B für das lineare Anwachsen des Parameters ?e mit der Zeit Wir geben die Moclellgleichung (3) in Spalte 1) ein und tragen dazu in D2 folgende Formel ein, die \vir nach unten fa)pieren: = 5 SHS2+S1S2°B2. k. Bury (1999): S/a/istical d/sti‘ilniiiuiis fit eii,ri;ieei‘iur. (am hridgc Unix‘. Prcss, C:imlar(dge. \\issensuhatilielie \:tcitriclik,‘ti \r. 13-i -(Lili .-\ucu“i 21(1)5 Istin werden di Parameter i und b mit 1—lilfe des Sol— vers bestimmt. Daher tragen wir in die Zellen H2 LInd 12 zwei Startwerte ein Anschlie6end starten wir den Sol— ver: Die Zielzelle ist J2. der Zielwert \Iaximum. die ver— 4nderbaren Zellen sind 1-12:12. Durch Drücken des Lö sen—Buttons erhhlt man u. /1. wo die Log—Likelihoocl des Lloclells inj2 maximal ist. Geeignete Startwerte für 0. 1 erh1lt man aus der klas sischen Regression. Deren Formeln sind vorprogram miert und können auch zu Vergleic‘hszwecken unter den Werten für ii. 1, eingetraefl \verdefl siehe Ab schnitt 1.01. In 1-13:13 stehen dann als Niiherungswerte für a, /3 die Formeln: . =ACHSENAI3SCHNITT( C2:C24;B2:B24) und STEIGUNG( C2:C2-i;132:132-i) Abbildung 2 und Abschnitt 10 lassen das Resultat zu sammen. 9. Auswertung: Ga mma-Verteilu ngsmoclell der Zuwachsraten Wir erstellen das Tabellenblatt von Tabelle 4: Die Spalten A, B, C sind wie vorhin. In D berechnen wir die Quotienten und dazu in E bis F die 1,ikelihoocl und Log Likelihoocl mit der Dichtefunktion der Gamma—Vertei— lung (5). \Vir vervenden dazu Namen für Kl und /2. die den Zellen L2. M2 zugeordnet sind. Die Werte Kl. 13 wer den nun durch eine Maximum Likelihood Anpassung optimal bestimmt. Dazu maximieren wir die Ziellunkti— on in P2 mit dem S üver. Um dafür gute Startwerte zu er halten, schhtzen wir zuerst Kl und /2 in L3 und M3 mit den Formeln (6) ab: Dazu dienen die Zwischenrechnungen in Zeilen 4 und 5: Den Erwartungswert Ii schützen wir durch den Mittelwert (1er beobachteten Quotienten in Zelle L5 ab und G durch deren Standardabweichung in Zelle M3. Eingesetzt in 10) ergibt das die Siariwerle L3 für a und M3 für 6. aus denen (her Solver dann die ange— gel3enen \\erte in L2 und M2 ermittelt, cj, 10. Ergebnisse Wir beantworten nun die Ausgangsfrage: War der Populationsrückgang in den lahren der Grabenrüu— mung zul‘iillig? Dazu werten wir die Beobachtungscla— ten mit den oben beschriebenen Tal3ellenbliittern für die drei \lorlelle A, B. C aus. Für die Rol1rammer liefern die Modelle lolgencle Zah— lenergelmisse: • Konstanter Bestand ( Modell A ): Der ‚\liuelveit be— trügt = 9.20 liruipaare und die Standardabweichung 3,25 liegt nahe x‘. = 3.0—t, dem vom Poisson M( )dell vorausgesagten \Vert. Die Likelihoocls (hier nicht ange führt) sind unauffüllig (über Ii). • Lineare Poisson—Regression (Modell 131: Die Re gressionslinie für die mittleren llestandszahlen hat die Gleichung (1=1 entspricht 1985) 2(I) 5,98 + 0,274 1. Zum 1 ln;g/eicli (‘1/1K)!! 111(111 mi! der Nornla/l‘e;‘Iei/llII,g (SIKIr!u‘erl/ör du‘ Opliuhierilli,d)) eine 1/ne/wer Linie .v 6,26 + 0.25 1. Die aus 2L in Tabelle 3 (Spalte E) errechne ten Likelilioods werdc‘n in Tabelle 1 zusammengefasst. Sie sind unaufüillig (über 1%). Daher ist die Schwan kung bei der Rohranomer nicht von einer Zufalls— schwankung zu unterscheiden. • Exponentielles \Vaehstum (Modell C): Die Quo— tienten sind an c‘inc‘ Ganima—Verteilding mit den Para metern (1= 8,-iS und /‚= 0,129 angepasst. (Die Startwer te der Optimierung waren Kl = 8,2(38 und 1, = C. 133.) Ta— beIle 2 lasst die in Tabelle 1, Spalte E, berechneten Like 1 ih( )( )ds zusammen ( llefu nd (1 na u fl‘ü II ig ) 1 )ie e\ponc‘n— helle Trencllinie hat die Gleichung 6, 15 exp0003 1 1), Für den Stimpl‘i‘olirsünger lielern die Modelle lolgen— dc Zahlenergelinisse: • Konstanter Bestand 1 \l idell ‚\ ): Der Mittelwert l3e— trügt X = 2-t ‚87 lrutpaare (mdl die Standal‘Llab\\ eichung 7,86 liegt über dem \Ve lt -tOd, der vom [0 misst >n—M )dlell vmradtsgesagt \vird. Die Likelihoods (hier nicht ange— tührt) sind an 6 aliren aufkillig (unter l°0. darunter a ueb die Jali ie der Grabenrüumung. . . xQ) ‘t‘:ihel le 4: Gamma—Veneilungsmudell in Excel ( Id hr:immer AIICD E 1 1 j:itmrrlx,l dikdil:ocd Ogl.i( 2 1985 1 ‚ 4 J2 G II 1 eup(r-i) uxp .vxp =EXP(r“(82-i)) =G22 t‘C2 5; =C3/C2 ;=G1.M5tdERT(03u1;h:O(I=t.z(E3)I =tXPmj‘mB3-)) =G32 d9d2 Um zu diesem \l dell passende Bestanclszahlen zu rekonstruieren, werten wir (‘) in SpalteJ wie folgt aus. Die verwendeten Namen für c und rsind den Zellen \2. 02 zugeordnet. Der Sehütz\vert rwird in 02 aus cl und 6 nach Formel (8) berechnet ( Zwischenrechnungen in N5:P3). Damit werdlen die Spalten G, 1—1, 1 berechnet. In T und 127 hilden wir jeweils die Summen H2‘ =SUMME( I-12±12-i), SUMME) 12:12-11. Daraus 13eI‘eclinen wir c in N2 nach (8). Nun können wir in Spalte J die rekonstruierten [3estandlszahlen er mitteln. h N:mchm eliten Nt‘. 1 ‚3-i ‘ Iuh/Auuusi 2005 M Ii cuxponij ct2jrt “G3 Si:trl ZW-im Modell C für das exponentielle Wachstum Wissensclmaltli K j 0(29 8,480 =(d5/5t5(‘2 ‘i 0 1‘ c r L,1:unkmii: =t2‘7Fl2 =I,N( ‘5)=SiNtIi(I:F14) =M52/t xp(ri E otdwn 9 f I‘ITr.I.sIxraIl1jn‘Ars3ma:lm24) =a‘b lb(nZ=lNS+m)S)/2 ll ‘ • Lineare Poisson—Regression (Modell B 1: Die Regres sionslinie für die mittleren Bestands-,thlen hat die Glei— 0.881 1. Mit chung (/=1 entspricht 1985) )(i) = 1-i.5der \ormal erteilung 1 Startwert für dhie Optimierung 1 erhOlt man fast dieselbe Linie .v= 1-i.29 + 0.801 1. Die aus in Tabelle 3 (Spalte E) errechneten Likeliltoods werden in Tabelle 1 zusammengefasst. Sie sind au(liil— hg. nümlich zur Gral3enl‘üuniung jeweils unter (1,50, \viihI‘end die Likelihoods zu den anderen Zeitpunkten unaufkillig (über Fu 1 waren. ‘ ‘. • Exponentielles Wachstum (Modell C(: Die Quo tienten sind an eine Gammna—Verteilung mit den Para metern Kl = 9,8 und 3 0. Ii angepasst. (Die Slartwerte der Optimierung waten n= 8.82 und /3=0,122.) Tabelle 2 lasst die in Tabelle i. Spalte Ii, berechneten Likeli— 29 11 PiC)Ods ZtI5aIYtlYIefl: Aufhullig ist der hohe Anstieg unmit— tell)ar nach den Grabenriiumungen ( Quotienten der Folgejahre) mit extrem geringer Likelihoocl. Die expo— nentielle Trendlinie hat die Gleichung x(I) 19.67-i exp(0,019‘ /). Aus den Modellen lolgt: Die wasserhaulichen Maß nahmen hatten keine Auswirkungen auf das Brutvor— kommen der ROhratYlmer, wohingegen die Sumpftohr— sünger sensibel gegenüber den anthropogenen Einflüs sen reagierten. Die Aussagen der Modelle unterchei— den sich dabei insofern, als sie unterschiedliche Aspek te der Zeitreihen beleuchten: Für das Poisson Modell ist der plötzliche Verlust der Attraktivitiit eines Gebiets für die l3rutakiivitiit durch die GrabenriiumLtng in den Jah ren 7 und 14 auffüllig. (Abweichungen nach unten wie gen schwerer als solche nach oben, wo mehr Spielraum ist.) Dabei identifiziert das Modell B die Auffülligkeiten schiirfer. als A. weil es besser an die Daten angepasst ist. Für das Modell C der Zuwachshtktoren ist die plötzliche Zunahme bzw-. Wieclererlangung) der Atti‘aktivität ei nes Gebiets für Brutaktivittiten in den Jahren S und 15 auffällig. Der, von den Moclellen aufgezeigte. Unterschied zwischen Sumpfrohrsänger und Rohrammer konnte auch durch Besonderheiten in der Biologie und I—Iabi tatnutzung der beiden Arten erklärt werden. Man sieht daraus auch, dass Vögel geeignete Lehensrtiume unter gewissen fJmstänclen relativ schnell wiederbesiecleln können. osclri‘? der t tirich Stiaka und Thomas Frank: Institut für Zoologie Norbert Brunner und Manfred Kühleitner, Werner Georg Nowak. Institut für Mathematik, Department für Integrative Biologie und 13k )d ivemsitktsforselumng, Universitkt ür Bocienkultur, (eor-Mendel-Stm. -Pl. A-1150 Wien, Österreich. E—Mail: ulrich str:mka. thomashank. norhert.hrunner. manlred.kuehleitner. werner georg.nowak ..mlle Ahoku.ac.at Die erste österreichische IMO-Aufgabe 1) all/ici‘ / oioiiz 1/11(1 Gcrlio‘dJ. lt öct hi,m.cr Ei nI eitu nt Was ist die IMO? Die 1 nternath male Mathematik—Olympiade ( lMO ) ist ein jährlich stattfindender Mathematikwettbewerh für begabte Schüler im Alter von 14 bis 19 lahten. Das l-lauptzicl der IMO ist es. jLlnge Talente aus der ganzen Welt zu entdecken. zti ermutigen und herauszttfordern. Die erste l\lC) fand 19i9 in Rumänien statt, und zwar als ein rein Ost—Europiüsc‘hes ) zctr damaligen Zeit hieß das: ein rein sozialistisches Ereignis für 52 Schüler atts nttr sieben teilnehmenden Ländern: Bulgarien. DDR, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Ungarn ctnd UdSSR. An der lMO 1967 in Jugoslawien nahmen dann betcits 13 Länder teil: mit Frankreich. Großbritannien. Italien und Schweden hatten sich auch die ersten west lichen Länder zur IMO—Gemeinschaft hirtzugesellt. Die Niederlande und Belgien kamen 1969 dazu. Österreich 1‘-T0, die USA 197-i. Algerien und \Vcst—Deutschland 1977, Brasilien 1979, Atmstralien 1981 China 1985. In dien 1989, japan 1990, und die Schweiz 1991. F-Ieutzuta ge ist die IMO zu einer Riesenveranstaltung mit rund 100 Teilneltmerländern von allen fünf Kontinenten an gewachsen. an der rund 550 Schüler teilnehmen. Für weitere Informationen über die IMO und insbesondere für eine Fülle von Daten, Statistiken und Zusammenfas sungen) verweisen wir den Leser auf die Internetseite http: \V\v\v.tm( )—( fficial.org. Der IMO-Wettbewerb und die IMO-Aufgaben Die IMO inclet immer im Juli statt, und datiert für die Schüler rundl eine Woche: Anreise, zwei \Vettbewerbs tage. einige Tage mii touristischen Exk ursionen. Preis- 30 verleihung undl Abreise. Pn‘allel dazu arbeitet im 1-Im— tem‘grttncl eine rttnd 100-köpfige Jury, in die jedes Teil nehmerlancl seinen Teamleiter entsendet. Die Jury wühlt dlie \Vettbewerbsaufmlahen mis, übersetzt sie in dlie Mutterspt‘achen dler Schüler, korrigiert die Arbeiten dier Schüler und setzt schließlich die Punktegrenzen für die Medlaillen fest. Im Regelfall erhält ungelähr dlie 1—Jäh— te aller Schüler eine Medlaille; rund ein Zwölftel erhält GoIdl. rund ein Sechstel erhält Silber und rund ein Vier tel erhält Bronze. Z. B. waren die Medaillen für dlie 53S Schüler hei der 1 MO 2008 in Madlrid wie folgt verteilt: Goldmedaillen gab es für -17 Schüler, Silhermedlaillen für 100 Schüler und Bronzemedlaillen für 120 Schüler. Der eigentliche IMO—Wettbewerb findet an zwei auf einander folgenden Vormittagen statt. An beidlen Tagen sind jeweils drei Aufgaben innerhalb von viereinhalb Stttnden zu lösen An beidlen Tagen ist die erste Aufga be einigermaßen einfach, die zweite Aufgabe mittel— schwer undl die dritte Aufgabe eine echte 1-lerausforde— rung. (Man kann natürlich auch sagen: Die erste Aufga be ist schwer, die zweite Aufgabe ist sehr schwer, und die dlritte Aufgabe ist mörderisch schwer.) Für jedle Auf gabe werden 7 Punkte vergehen, was insgesamt ztt ei ner Maximalpunktezahl von 42 Punkten führt. Bei dler Dm10 2008 in Madrid bedeuteten 15—21 Punkte Bronze. 22—3D Pctnkte Silber und 31—i2 Punkte Gold. \Vnher stammen ntin die sechs Wettbe\verbsaufga ben? Jedes Teilnehmerlandl darf zunächst einmal bis Zu sechs Aufgabenvom‘schläge einreichen. Einige Länder senden nur eine odler zwei Aufgaben ein, viele andere Länder (wie zum Beispiel China) senden gar keine Auf gaben. Einige Länder (wie zum Beispiel Rtlsslandl odlem Rumänien) haben eine lange Tradition in der Problem— komposition und schicken jedes Jahr sechs Aufgaben. \\‘isensrhaltl icl‘ N,irlmrir Imien Nr. 1 ciii August 201(8 Alle diese \7orschliige werden gesammelt und ergeben zusammen die sogenannte IMO-LongList, die im Regel fall aus 100—1 50 Aufgaben besteht. Der Einsencleschluss für die LongList ist immer im Frühjahr. Dann geht eine kleine Expertenkommission ans \Verk und arbeitet sich Schritt für Schritt durch die LongList. Einige Aufgaben beruhen auf bekannten Tricks oder wurden in ähnli cher Form schon bei anderen Wettbewerben gestellt. Einige Aufgaben besitzen triviale Nehenlö.sungen. An— ciere Aufgaben sind falsch. Einige Aufgaben sind viel zu leicht, und einige Aufgaben sind viel zu schwer. Die Ex pertenlommission eliminiert die ungeeigneten Aufga ben und wählt aus den verbleibenden Vorschlägen die sogenannte lMO—ShortList aus, die Li5 25—30 Aufgaben besteht. Die ShortList wird im Juli der lurv vorgelegt. die dann auf Basis von Diskussionen und Abstimmungen die sechs 1510-Aufgaben bestimmt. Bei der 1510 2005 in Slaclrirl bestand die LongList aus 130 Aufgabenvorschlä— gen aus 36 verschiedenen Ländern. die ShortList cmhielt schließlich nur noch 26 Aufgaben. Im restlichen Teil dieses Artikels wollen wir Ihnen ei nige besonders schöne und besonders interessante Musterlösungen für diese erste Osterreichische IMO Aufgabe präsentieren. Einige der Lösungen stammen von Walther Janous (dem Author dieser 1540—Aufgabe), andere Lösungen wurden von Gerhard \Voeginger ge sammelt (eIer bei der IMO 2008 als Korrektur für diese Aufgabe arbeitete). Für die Ungleichung im ersten Aufgabenteil (a ) gibt es eine ganze Reihe von grLmndlverschieclenen Lösungs strategien. Wir werden im Folgenden vier l.ösungsvege präsentieren: Einen Lösungsweg durch klassische Dif ferentialrechnung Lind Lagrange—Multiplikatoren. Einen Lösungsweg durch geschickte SLibstitution. Einen Lö sungsweg mit 1-lilfe der Cauchv-Schwarz—Lngleichung. Und einen Lösungsweg durch brutales .\usmultiplizie— ren. Die Aussage im Aufgabenteil ( b tist ziemlich einfach. wenn man einmal den Teil (a) verstanden hat. Wir dis kLitieren einige mögliche Lösungen. die im \Vesentli— ehen aul unseren Lösungen für Teil (a) aufsetzen. Die Rolle Österreichs Osterreich nimmt seit 1970 an dler lMO teil. öler die (dlurchaus beachtenswerten) Erfolge der österreichi schen Schüler kann man an anderer Stelle nachlesen. \Vir wollen uns hier ausschließlich mit dem österreichi schen Beitrag zu dlen Wettbe\verbsaufgaben befassen. Und dieser Beitrag ist bisher ziemlich mager ausgellil— len: Zum Beispiel hat es in den Jahren 1Q70—2006 kein einziger österreichischer Aufgabenvorschlag auch nur auf eine IMO-ShortList geschafft. tm lahr 20(r gab es dann aber einen gravierendlen Einschnitt: Robert Geretschlägcr aus Graz wurde (.1er neue österreichische Teamleiter. Die ShortList der 1510 2007 enthielt bereits zwei österreichische Vorschläge dlie es aber heide nicht zum Wettbewerb schafften). Auch die ShortList dler 1510 2008 enihieli wieder zwei österreichische Vorschläge. Der eine Vorschlag stamm Gerhard Woeginger: diieSe Aufgabe wurde nicht te für den Wettbewerb berücksichtigt. Der andere Vor schlag stammte von Walther Ianous: und dieser Vor schlag \vurdle in dler Tat von derJurv gut geheißen. Nach beinahe 40 erfolglosen Jahren hat es damit zum ersten Mal eine österreichische Aufgabe zur 1540 geschafft! Die erste österreichische IMO-Aufgabe IMO-Aufgabe 2008/2: (liC 1 + (-1) (.v- l) Sehen wir uns zuerst einmal die linke Seite in der Un gleichung (1) genauer an. Diese linke Seite ist separa— heI: Sie ist die Summe von drei einGehen Termen, von denen einer nur von x, einer nur von .r und einer nur von zabhänga. Daher bietet sich ein klassischer Lagran— ge—Ansatz an. Unser Ziel ist es lsc>, das Infimum/Mini— mum der Funktion 1, z)= (:- = = Lili Auuusl (z-l) (c-l) = 1 und .vi‘z 1 unter den Nebenbedingungen .v, ‘, z zu bestimmen. Dazu führen wir die Ilägende l—lilf.sfunk— tion F(.v. t‘. z. X)ein: F(.v.t.z.2) = .v i.__‚ Z ‚ (x-1 (3) +(x)z—1) (z-l) (-1) z) liegen nun ent Die Extrema der Funktion f(.v, weder am Rand ihres Definitionsbereichs oder in den z, X). Wir stationären Punkten der l-lilfsfunktion F(.v, behandeln zuerst einmal den Rand des Detinitionsbe— strebt, geht /‘(x, ‘, z) reichs. Falls vgegen +00 oder ‘. ‘, gegen einen \Vert größer gleich 1; der Term (x 200H i) - geht dann nämlich gegen 1, während der Beitrag von positiv ist. Falls .v een 1 strebt, + (v-1) (c-l) geht I‘(x, c) gegen +00. Analoge Aussagen gelten. falls t‘ odler z gegen +00 odler —00 oder 1 streben Am Rand dies Definitionsbereichs gilt daher die Unglei chung /‘(.v. t‘. z) 1. genau \\ gewünscht. Nun wenden wir uns dlen stationären Punkten der I-lilfsfunkrion F(x. z, 2 zu. In den stationären Punk ten n+issen die Ableitungen von F(.v. 1‘. z. X) nach .v. nach z. Undl nach X jeweils 0 sein. Die st:itionä nach ren Punkte erfüllen also die ier Gleichungen —2.v ‘, nr .11k reellen 7iltleit .V).. (Ift‘ ilinlekIl 1 sind nil Ii lu .via 1 iIt. ilo \laii zeige. dass Itir 1ILLlilIl. i kl liipl i;iiuii,ilii /aIilen v. ta. die ini4hi Ii 1 sinaI uni lila Igilt. in lt Ici (äck hlRilsl,ll Wissenseliafiliche Nachrichwi 1 Nr. t34 + + • (.v-l)‘ — Und nun wollen wir Ihnen endlich dien Superstar die ses Artikels präsentieren: Eine herrlich unkonventionel le Ungleichung in drei reellen Variablen, gemischt mit ein wenig Zahlentheorie. Sehr geehrte Damen und Her ren, liebe Kolleginnen und Kollegen. hier ist die erste österreichische Aufgabe in der langen IMO-Geschichte: \i.iii /cIi..‘ Lösung des Aufagbenteils (a) durch Lagrange ) ‘, (1) (.v-i) 31 _2 - +X.vz=0 (5) +A.vj‘=O (6) Lösung des Aufgabenteils (a) durch Substitution (,t‘- 1) — - - (z- l) = - — 1 \Venn wir min in (4) den Term zgemtiß (7) dLlrch — 1) multi— • ersetzen und danach die Gleichung mit plizieren. erhalten wir 2 -. —1 0. In anderen \\ orten. die reelle Zahl .v ist eine der drei Wurzeln 111, ii,, ii der Ed- genden Gleichung dritten Grades: ( —---—. )) 3+— ir+3u—1=0 () 1 wird dann zu + 1, + c a (3+2) l.v + -3.v 1 ii—f = (5) 2 Als Nüchstes multiplizieren wir (5) aLls. bringen alle Terme auf die linke Seite. und erhalten die Gleichung — ——-— - 2 2 (x—1) Eine völlig andere Lösungsidec basiert auf eleganten Sulistitutionen, die die Ungleichung (1) ein wenig ein— facher und die Nebenliecltngung .x‘t‘z = 1 gleichzeitig ein wenig komplizierter machen. Wir wollen nun zwei derartige Substitutionen diskutieren. Unsere erste Sulistitutioti lautet a := .v—1 /‚ := und c := Die NelienliedlintLHig z—1 ‘—1 = (ab + bc+ ca)+ 1 (12) und die zu be\veisende Ungleichung (1) wird zu (i ± +c 2 (13) 1 Der l3eweis von (13) ist nun verblüffend einlacli. Wir ver enden lili >5. dass Quadrate edler Zahlen immer nicht—negativ sind und setzen dann die Gleichung (12) ein: 0 5(a +/ +c—1) Analoge Argumente zeigen. dass auch für t‘und znur die Werte n 1 ii,, ii in Frage kommen. Die SatzgrLippe von Vieta lielrt unsii +11, +ii. = 3+ undoiui. = 1. \‘iir behaupten nun, dass die Zahlen .v.t‘.. eine Per nilitation vonii,. ii,. o, bilden. l1ills.v = t‘ = z gilt. impli zielt (7) unmittelbar .v = t‘ = = 1: dies steht aber im Widerspruch zum Dehnitionsbereich. Daher dürfen wir ohne l3esehrtinkung der Allgemeinheit .v und - = o annehmen. Das impliziert dann j‘ mit.v = z ii (1-i) — (15) und die zu lieweisencle t ingleiebung (1) wird nach eini gen 1 tmf rni u ngen zu = (xv) = (iio) und .v. ii - mutation von - ‘. ist daher tatstichlich eine Per Daher gilt in eclem stationtiren ii, ii,. iii. Punkt p =3+— (10) schlussendlich sclii‘eiben \vir mit [-lilie von (5) und den entsprechenden analogen Gleichungen fOrt‘ und z z) in den stationiren Punkten die Zielfunktion /‘(.v. wie folgt Um: ‘, — ji) Z 0. \ Cauc1-iv—Schvarz Viele Schüler scheiiei‘ten an dieser österreichischen (11) Die Kontbinatiou von (10) und (Ii) zeigt, dass in al len stationhien Punkten f(.v. .i‘. z) = 1 gilt. Daittit ist die 1ngleichting (1) be\\ iesen. 1 )iee auf Lagrange basierende Löst! ng wurde bei der EdO von vielen Schülern entdeckt, bwohl analytische Methoden eigentlich nicht zur lMO-Werkzeugkiste ge hören. Ein Stanclardfehler ( der viele Punkte kostete) be stand darin, lieweislos anzunehmen, dass die Zahlen .v, t‘.zeine Permutation von ic. ii,, ii. bilden. Ein anderer Sta nclard leIder war es, den Ra id des 1 )efin it ionsbe— reichs zu gin rieren - Die beiden diskutierten Sulistitutioncn wtu‘dlen bei der 1 \lO von vielen Schülern entdeckt. Einige Schüler verrannten sich allerdings in seitenlatigen Folgen von Sulist ittitionen und Rechenfehlern. Lösung des Aufgahenteils (a) durch ‚± - I(.v.t‘.z)=z (x -1 ) (t‘ -1 ) (. -1 ) —(.v + y + z —3) (16) /) Wir multiplizieren (1(i) mit JY, setzen (J —(s + p) laut (15 )‚ vereinfachen, und erhalten schließlich dlie iidluivaletlte und oftetisichtlich wahre tJngleichung (s “: +112±)) = — Unsere zweite Substitution lautet a := .v —1, := 1 und y := z 1. Wejters setzen wir s = a + 3 + 5‘ Lind n e43)‘. Der 13e\\ eis geht wieder q = xf3 + f3y + yx und 1 glatt durch. 1 )ie Nebenbedingung .vt‘z = 1 wird zu IMO—Aufgalie. cIa sie sie mit den falschen Werkzeugen attackierten (wie zum Beispiel tiit der arithnietisch geotiietrischen Mittelungleichung. oder mit der Jen— sen‘schen Ungleichung für konvexe Funktionen). .-\ttcli die Cauchv—Schwarz—Ungleicliung erscheint uns auf den ersten Blick als Lingeeignetes Werkzeug. \Ver aller dings Energie in einen zweiten Blick investiert, der kann vielleicht auf cleti E)lgenden Beweis stoßen. Wir werden die l‘olgende Form der Cauchv—Schwarz— Ungleichung in drei Dimensionen mit reellen Zahlen cL. P 7- 7. \el‘\\‘eriden: . . - y,) ( ‘+_p,+ 1 32 \‘(‘issen,ch:iftIiclic N.:iuhric[it>‘n \r. (17) tS-i hit) \iI iI‘i 2(iUdi \Veiters werden wir verwenden, dass für beliebige reelle Zahlen a, I,,c die Ungleichung (a1 + c‘ + (a — bc) + (1,2 ca — + (c2 — ab(1s) gilt. Wenn wir nümlich die Terme in (18) ausmultiplizie— ren. vereinfachen, und auf die linke Seite bringen, so er halten wir die Oquivalente und triviale Ungleichung )2 (al + bc + cci 0 (19) Und nun wenden wir uns endlich dem eigentlichen Beweis der Ungleichung (1) zu. Zuerst substituieren wir er‘, ‘ b‘ und z c 2 mit abc = 1. Die linke Seite LS der Ungleichung wird dann zu ci“ LS= 6 b 1+ 2+ (ci‘ — ci + = (a2 — (b‘ abc) bc) — abc) b (1,2 — c“ (c2 abc) c + ac) — (20) 06)2 (c2 — Aus (20) erhalten wir durch Anwendung von zuerst 17) und danach (18) (a2 tS (a2 — 2 hc) + + (1,2 62 + ac) + dann zu i ‚ ( 1 i I.T‘-+++9 I—6ixr+—+— 1+ x } +2x+V+* 0 x)‘) (25) beziehungsweise zur (offensichtlich wahren) Unglei chung (26) 0 x ‚1 ‚)‘ Der l3eweisschritt von (22) zu (2i) fiel vielen Schü lern bei der IMO unendlich schwer. Sie entdeckten zwar die Ungleichung (22), verirrten sich danach aber in eine falsche Richtung: Sie ersetzten in (22) jeden ein zelnen Term .:t‘z durch den Wert 1, und konnten dann die Aquivalenz zu (23) und (2o) nicht mehr sehen. An dere Schüler erreichten z\var die Ungleichung (25), er kannten aber das vollstonclige Quadrat in (26) nicht. Lösungen für cl en Aufgabenteil (b) 2 c2) (21) — Dies führt ( ah) (c2 — Wir wollen nun einige Lösungen für den Aufgaben— (b) diskutieren. Da sich die Aussage in Teil ( b ) um den Gleichheitsfall von Teil ( a ) dreht, ist es natürlich, auf den oben entwickelten Ergebnissen für Teil (a) auf teil Dieser Beweis der Ungleichung (1) wurde vom ar— menischen Schüler Tigran Hakobyan wOluencl des IMO—‘sXettbewerbs gefunden. Der kritische kreative Schritt ist natürlich die eigenartige Substitution am An fang. die die Ungleichung homogenisiert. Wenn man dann einmal bei (20) angekommen ist, ergeben sich die restlichen Schritte relativ schnell. Lösung des Aufgabenteils (a) durch Ausmultiplizieren zusetzen. I+zle‘r liisa/z. Unsere Lösung für Teil (a) durch Ausmultiplizieren hat zur Ungleichung (23) geführt. Der zu untersuchende Gleiehheitsfall ist daher durch .cj‘ + rz + zv = 3 und .v‘z = 1 charakterisiert. Wir mLIlti plizieren die erste Gleichung mit vi‘, setzen .:tz = 1 ein. und erhalten daraus (27) —3At‘ +x + = () Diese Gleichung (27) ist eine quadratische Glei chung in .v. Die Diskriminante dieser quadratischen Gleichung ist 1) (Sr 1Y 4‘ (r —3 Wir whhlen eine beliebige rationale Zahl / undl setzen ‘ Unser vierter und letzter Beweis der Ungleichung (1) beruht auf reiner l3rachialgewalt und besitzt keinerlei Eleganz: Wir multiplizieren die Ungleichung (1) einfach mit viel Geduld und Rechnerei aus (oder wir verwen den ein Computer—Algelra—System, dessen Benützung bei der IMO natürlich nicht gestattet ist). Das führt zur hqu ivalenten Ungleichung — — — = . Dann ist j‘ auf edlen Fall rational. Weiters 2 ist die Diskriminanie D = (t‘ i)-i das Quadrat einer rationalen Zahl: daher ist auch .vrational. Schließlich ist — + ) Z +zx)_ 2(.t‘z + 2 2)(.vt‘ + z Unter \/erwenclung der Nebenbedingung •vi‘z = 1 können wir (22) webers in die folgende Ungleichung umschreiben. (2))2 + v z 2 +z2x2)_ 6(x)‘ + ‘z +2xt‘z(.v+v+z)+9 0 (23) Wenn wir jetzt noch erkennen, dass (23) Odluivalent zur (offensichtlich wahren) Ungleichung 1 (xt‘+yz+zx—3) 0 (23) ist, haben wir einen vollsthncligen Beweis gefunden. Die Rechenarheit kann ein wenig vereinfacht und ab gekürzt werden, wenn wir gleich am Anfang jedes Auf treten von zin der Ungleichung (1) durch * (22) +2(x+)‘+z)+2.vt‘2(xt‘z+4)1 * ersetzen. = ebenfalls rational Man prüft leicht nach, dass 1 undx, ‘, z lgilt. Damit ist Teil (b) bewiesen. \Venn man sich übrigens den Gleicheitsfall im da— grangeansatz für Teil 1 a ) genauer ansieht, dann kommt man ebenfalls zur Gleichung (27). Zu‘ei/erAi,sa/z. Unsere Lösung für Teil (a) durch dlie Substitution a := —-. x-1 h := Undl c := j‘-l hat uns z-i zu dlen heidlen Ungleichungen (13) und (14) geführt. 14er zu untersuchende Gleichheitsfall ist diaher dldlrch ci + h + c = 1 und) ei 2 + 62 + c 2 = 1 charakterisiert. Wir set zen c = 1—e/ 6 in die zweite Gleichung ein, und erhal ten — ci‘ + 62 + ab —0—?, (28) 0 Dies ist eine quadlratische Gleichung in cc und die entsprechende Diskriminante ist 1) = (i + 36 1 1). ir wOhlen eine beliebige rationale Zahl 1. und setzen 7 \X )( Wissensc‘taitlictu,‘ Na_hrichien Nr. t +i 1 uti, Augrj‘I 2008 — 33 6 t-+3 minante D Dann gilt 1÷36 (1_l,)12. und die Diskri 6 )i 1 j5 (las Quaclrat einer rationalen Zahl. \lan sieht leicht, dass damit a. b.c und auch .x‘.t‘.z rationale Zahlen sind. \\‘eiters gelten .vt‘z = 1 und = (1 — x.r.zi. Driller,4;isatz. Einige besonders geniale Schüler ha ben bei der [00 eintach ein geeignetes rational para— metrisiertes Zahlentripel erraten und verifiziert. Für eine beliebige rationale Zahl / können wir zum Beispiel /+1 t‘=—i(i+i) und z=—---—— setzen. \\ir -‚ (l+i) überprüfen dann leicht, (lass v.j‘,z rationale Zahlen mit 1 und .v, )‘.Z 1 sind, die die Ungleichung (1) mit Gleichheh erl üllen. In einer Variante dieses Ansatzes w1hlen wir drei lie— liebige rationale Zahlen Fs,1 mit r + s + 1 0 und i‘, s, f 0. Die drei rationalen Zahlen .v = erftillen dann (1) mit Gleichheit. Für r und s und = = —(t + 1) 1 erhalten wir als Spezialfall den obigen genia len Ansatz. Schlussbemerku ngen Und wie haben nun die sechs Österreichischen 1MO— Teilnehmer bei dieser ersten österreichischen IMO—Auf— gahe abgeschnitten? Leider, gegen alle Erwartungen. nicht sehr erfolgreich: \‘on den möglichen Punkten erhielten drei unseter Schüler jeweils einen PLtnkt. wüh— rend die anderen drei Schüler gar keinen Punkt erreich ten. Von insgesamt -+2 möglichen Punkten erreichte das Osterreicliisclie Team somit ganze 3 Punkte. Zum Vergleich: China und Südkorea erreichten die vollen —2 Punkte, Nordkorea -ii PLtnkte, Thailand —+0 Punkte, die Türkei 39. Usbekistan 35, Russland 33, Ukraine und Vietnam 51. USA 30, Japan 25, Ungarn 23, Deutschland 21 Albanien, Großbritannien und Italien jeweils 1, die Schweiz 12, die Niederlande 6. und Ban gladescb. Finnland, Luxemburg und Liechtenstein je weils 4. Aiisc/iri/1en ne,‘ 1 aser: \X/altber Janous, Ursttlinengyninasiurn, Fürstenweg 56, (A)20 tnnsliruck. Gerhard J. Woeginger, TU Einclhoven. P0. l3ox 513, 5600 MII Einclhoven, Nieclerlande. Leuchttürme im Ozean Zl.c‘el Ii uii und (‚‘c‘rliniisl/ lfoegiiz,cer Vier Leuchttürme und vier Scheinwerfer ne in eine \vestlicIle 1—lallieliene hi in mit den Punkten P 1 und P,, und in eine östliche t-Ialhehene :‚V in mit den Punkten P, und P . 4 Wir hehandeln zticrt die beiden Punkte P. und P,: Im nördlicheren dieser Punkte stellen wir den Schein— werfer auf den SO—Quadranten (SO steht für Süd—Ost). und im südliclicren Punkt stellen wir den Scheinwerfer atif den NO—Quadranten. Gemeinsam beleuchten diese beiden Scheinwerfer die gesamte östliche Halheliene und acich einen Teil der 1-lalbebene E, : aber dIas ist für uns irrelevanu. Die Mathematik Olympiade der So\vjctunion war ein Schulcrwettliesvcrli. der in den jahren 19h1—1‘)92 regel miissig abgehalten wui‘de. Der Name des \\etthewcrbs hnclei‘te sich inclinnals: 1% 1—1966 war es die GesamtRussische .‘+lathematik Olympiade‘. 19ti—1 001 war es dann die Gesaint—Sovjetische Mathematik Olympia— cle, cind 1992 ‘ tirdc der \Vettlicwerl, schliesslich unter deni Namen Mathematik Olympiade der Gemcinschalt Lnalih1ngigcr Staaten zu Grabe getragen. Der \Vcttbe— vcrh hatte sehr hohes Niveau, und die mathematischen Die Punkte P 1 und J3 werden ühnlich hehatidlelt: Im Aufgaliensiellcingen waren frisch, überraschend, und nöi‘dllichen wirdl der Scheinwerfer auf den S\V— Pcinkt 1 )riginel 1 1 Q ciaclranten gestellt. und im südlichen Punkt ;icif dlen Das fi )lgende Pr hleni ‘ urde im Jahr 1%‘ gestellt. N\\ —Quadranten. Gemeinsam beleuchten dliese beiden als der \Vettbewerb in Tliilisi (Georgien) abgehalten Scheinwerfer dann die gesamte westliche 1—lalliebene wurde:,. 1 7cr Leael,//önne ziehen im Ozean. feder L Leuichiiiuinii /1(11 ehwui sc/ieiim‘eij;: der ei,, tfi6e//1d mii O/7)iiuii.su‘in/‘e/ 90° Iieleuch,ien l,?aiuIl. Zee: Die das.s sie alle Pu,d‘ie mi Ozean beleach,ie,z. Die \ier Leucht 11cr 5chieuiu‘ejr WJiinen dera,‘i ‚ciedft‘/l/ neiden. türme sind natürlich vier Punkte j (6 = t. 2.3. o) in der Eukliclischen Ebene, Und das Ziel besteht darin. die ge samte Ebene mit vier \‘icrielehscnen zu überdecken, de ren Scheitelpunkte in den vier Punkten P,, liegen. 1-her ist die Lösung: \Vir nehmen ohne llescbr3nkcing der Allgemeinheit an, dass die vier Punkte P, = (x ,, 3d) 1 von \\ esten nach Osten sortiert sind: x 1 x x x. Dann setzen wir 34 in = (x, + .v ) utldl zerteilen die Ehe1 Beide 1—fallielienen L,, Lind . 11 sindl nttn vollstiindig E acisgeleuchtet. Das Problem ist gelöst. tJndl wir haben sogar eine ein wenig starkere Aussage bewiesen: Die Scheinwerfer brauchen niimlich nicht beliebig drehbar zci sein; es genügt. falls sie in die vier diskreten) Posi linnen NO. NW. SO, S\V gedreht werden können. Viele I.euchmrme und viele Scheinwerfer \Vie sieht es mit Varianten dhieses Olympiadle—Pro— blems aus? Kötinen sechs Leuchttürme mit 60° Schein— weilern immer den gesamten Ozean heleLicbteti? Kön— \Vissc‘nsch,iI ii idliL‘ N:sIinicl mcli Nr l 3.i ja li/Au,i.cist 2005 nen zehn Leuchttürme mit 36° Scheinwerfern immer den gesamten Ozean beleuchten? Können 360 Leucht türme mit 1° Scheinwerfern immer den gesamten Oze an beleuchten? Können drei Leuchttürme mit drei Scheinwerfern von 90°, 90° und 180° immer den gesam ten Ozean beleuchten? Die Antworten auf diese vier Fragen lauten: Ja, ja. ja, und ja. Alle vier Antworten fol gen aus der folgenden Verallgemeinerung des Leucht— turmproblems. ...., 1 Verallgemeinerung. Gecebeii sind ii Punl‘ieP P,, in der Eiil.‘lklisclien Ebene. Ui‘ilers sind ii J-Ialbgera— den gegeben. die alle rom Urspriiiig (ulsge/1L‘I/ iiiicl dci— .... W, mit 0/71 1 durch die Ebene in ii WiiiIzel/b/der W nii,iisitiiilzelii a a,, (mit = 300°) zeilei 0‘‘,, /zü,ine;i leu. Daini gilt: Die Wiiil‘el/elder 10)11 urspl7lng zu den Piiiiktc‘ii P ,..., P, i‘r‘rsc/iohcoi 1 ti‘erden (genau ein ‘iUi;ihel/d/d pro Punkt). so/ass sie danach die gesamte Ebene überdecken. Die beiden russischen Mathematiker V. Galperin und G. Galperin haben diese Verallgemeinerung im Jahr 1961 bewiesen. Ihren Beweis findet ncr Lcscr unter dem Titel ..Osveschenije ploskosti pn zhek raini‘ auf den Seiten 28—30 des 11. Jahrgangs der russischen \\is senschaftszeitschrift Kuant. \\‘ir vollen diesen wunder schönen Beweis nun näher erläutern und nlisLutieren. Ein wuncierschöner Beweis liegt also zwischen den \\erten Der Wert (PQ, ) und (PQ, h, q. e. cl. Im zweiten Schritt wählen wir einen beliebigen Punkt 0 in der Ebene. Wenn wir das \Vinkelfelcl lUk zum Punkt l verschieben, dann bringt uns das einen ü Euro ein. Der plin sogenannten Q-Pro/itvon tastische Trick von Galperin und alperin besteht nun darin, sich unter allen möglichen Zuorclntingen der \Vinkelfelcler XU. P,, dieje W‘,, zu den Ptinkten P nige Zuordnung Z°herauszupicken. die die Summe der 0—Profite der entsprechenden ii \Vinkelfelcl—Punkt—Paa— re maximiert. . ... Beobachtung 2. lUenn die Zuordnung 7“ die Suni— nie der 0—Pro/üe maximiert. dann uircl der Punkt Q u‘o;i einen? der i‘ecncliobeiueuj Wiuikel/blder üheicleckt. Beweis. Ohne BeschränkLing der Allgemeinheit ver schiebt Z°jedes Winkelfelcl W, zum Punkt Ph.. sodass clw verschobenen Winkelfelder genati die Gebiete ll [i] mi) bilden. Wir wollen nun annehmen. das‘, (1‘ 1 liegt. Lind der Punkt 0 in keinem dieser Gebiete 1V diese :\nnahme ztim Widerspruch führen. Für jeden Punkt J gibt es ein \Vinkelfeld IV sodass Q IV, {i] gilt: wir zeichnen dann einen entsprechen den Pfeil i —s von der Zahl i zur Zahl /.i. Da jede Zahl i (1 i n) mindestens einen ausgehenden Pfeil be sitzt, muss es eine geschlossene Kelle e —* c c —5 c, = c von Pfeilen geben. Wir lühren nun einen zyLhischen Tausch in Z“ durch, der dieser geschlosse verschieben \vir das \Vin nen Kette folgt: Für k = 1 kellelcl W. vom Punkt P weg zum Punkt P hin. . •,‚ \Vir führen zunächst ein wenig Notation ein: Mit ü 1 in Richtung wollen wir den Vektor der Länge cosi — Adif Grund von Beobachtung 1 erhöht dieser Tatiseh die der Winkelhalbierenclen von 07 k l)ezeichnen. \X7ir schrei ben h) für das Skalarprodukt (das innere Pr( dtikt) für der beiden Vektoren ü und 1,, tind wir schreiben die Länge des Vektors h. \Venn man das \Vinkelfeld lL vom Ursprung weg zu einem anderen Ptinkt 1‘ hin er schiebt, so erhält man das Gebiet W,[i‘]. Der Beweis gliedert sich in drei einfache Schritte. 1—her ist der erste Schritt: ‚ Beobachtung 1. Es seien P und Q zwei Punkte in derEbene, und es seien k audi zwei ‚ja/ui rlic/ie Zahlen mill kl n. t0-nn 0 innerhalb j‘oo w[j aber au /srlialb Ion W ] lint. dann gilt (PQ, h,.) > Summe der 0-Profite, und dies widerspricht der \Vahl von Z‘ dl. e. cl. Im dritten Schritt schlie6en wir den Beweis nun mit der k)lgendlen wunderbaren Beobachtung ab: \Vährcncl die konkreten 0-Profite stark von der Wahl von Q ab hängen, ist die beste Zuordnung Z°völlig uumucublicuugig von Q. In der Tat betrachten wir eine beliebige Zuorcl nung lt von \Vinkelfelclern und Punkten, und zwei be und Q,. Die Diflerenz zwischen der liebige PLinkte Stimme der 0 —Profite für lt und der Summe der 0—Pro 1 fite für lt beträgt dann ). u i,) 1 (JQ = Beweis. Wir bezeichnen den Winkel zwischen den Vektoren P0 und Z,. mit j3, und den \Vinkcl zwischen und 0 ü‘ [i‘] erhalten PQ und i mit ‘y. Aus Q e . > und wir Dies impliziert cos() eO(_ tind cos() larproclukte PQ. und (PQ. = eos(_} Fur die Ska < erhalten wir daraus ‚ — — 1 (PQ.)=cos()IP0 _0.())= — (QQ. ) 1 = 1 (Q Da diene Dilierenz von der Zuordnung rc unabhängig maximiert Z° gleichzeitig die Summe der Q—Profite für alle möglichen Punkte Q Anis Beobachtung 2 folgt nun, dass unter der Zuordnung Z‘ jeder möglichen Punkt Q tihercleclct wirdl. Damit ist die Verallgemeine rung bewiesen. ist, cos und symmetrisch dlazLi — (PQ, ) — - cos(y)PoHi ‘issensi,hafiliehe 2 .-i,izcln‘i/l dr, .\xrI Born, Ql{G L‘isulinen. I.eonh:ircRir:is‘e 02. 5511(1 c;i‘.iz (Jerh:iid 1. \\ )eingrr. TL Eincih, nun. l‘.O. 13 ‘x 5 Ii, 5600 Ml) F.inclhoven, Niederlande cs(y)PQ. = (051 \ic_‘l‘i icliien Ni . 3 1 ‚juli Aunusi 201)5 35 11 Klassifikation aller Ringe rationaler Zahlen Gerci/d Kuba 1. Einleitung U dergestalt. clcus.s/Yii‘P . P, Wührencl der Köi»eu‘ Q der rationalen Zahlen natur— gemüß keinen echten Teilkörper haben kann, sieht die Sache völlig andersaus. wenn man nur den Riui,c( Q he— [rachtct, Es sei U die Familie aller 7iZlriulRe von Q. Es gilt also RE U genau dann. \venfl 0eR c Q und a±b.ab eR für alle ci. 1, e R. Beispiele von Teilringen von Q sind Q selbst sowie alle Mengen lt für k e N. (Wir pflegen die abkürzen de Schreibweise a X :=fax .v E v} für allen e Q und .V c Q. Ferner beachten wir die meni.entheoretische k)n\cntion 0 e I. die inzwischen auch für den Schul unterricht verbindlich ist.) ncr Ring 1 ist der Ring der ‚tnuzen Zoll/ei?. Der Aii//rin,i (1 {ø} ist der ein zige Teilring von Q, der nicht unendlich ist. Ein Teilring v in Q hei)t uiuui/öi‘, wenn er die Zahl 1 enthült. Es sei 1 die Familie aller unihiren Teilringe von Q. U = {li‘ E U 1 E R} Natürlich ist U 1 eine echte Teihnen ge vi )fl U, da z. 11. der Nullring {0} sowie die Ringe l.t‘ für 1 < b e El nicht in U 1 liegen. Für R e U und 0 eR gilt automatisch l?cu ER Ihr alle /i e (Man beachte (a) e 1? und la = u +. . + a mit k Suinmandcn!) Insbesondere gilt c Ii lür jeden unitüren Teilring //von Q.Mit Rund Sliegt auch stets R in U. lnshcsi ndere ist “i R ein Teilring von Q für alle R elf. Für {0} Re UgiltR n = ni‘Z, wobei iii die kleinste positive Zahl der (unendlichen) Menge 1? n ist. (\\‘egen ou c lR würde iii bedeuten. R n . . . dass in nicht kleinst mi)glich gcwiihlt winden wiire.) Die Teilringc von Q haben eine Eigenschaft. die man hei Körpern nur in :\risnaltmellillcii antrifft: 1 ersciu/ede— ne Objekte in U sind immer .sii‘nl/nre/l u‘ese,utlic/i eec— .scli IL‘(/i?i?. Proposition 1. 1 ‘ersc/necleiue Te//i‘iiu,ie / ‘on Q sind ‚1k‘ isuinoi‘/?/l. Dabei sind die Ringe Rund isomorph. wenn es eine hijektive Abbildung q R S gibt. sodass + b) (a)+(b) und b) = (a).(b) für alle ci. /2 eI? gilt. I-taLiptziel dci vorliegenden Note ist es, instruktiv eine ‚‘o//.stöin/i,r,e K/assi/ikcI/ion aller Teilringe vim Q durchzuführen. Dies gelingt, indem wir zunlichst siimt— liche unitliren Ringe elementar klassifizieren. Damit verbunden ist der Nachweis, dass die Familie U 1 ev/rein ?‘ie/e Objekte umfasst, niimlich dass es mengentheore tisch ‚euuauiso u‘ie/e unitlire Teil eilige wie Teil ineii,gen von Q gibt. sodass es also ein Kouuliutiuon von ( wesent lich verschiedenen) Bingen rationaler Zahlen gibtl p(P ) ‘gui, c p(P,) ui‘enn El c El genau daniu ‚gilt. (insbesondere ‚gilt p(R)= Q und stets p(P n)=p(P)np(P)fürP,i c El.) C ] 1111(1 2. Beweis von Proposition 1 Q Wenn einer on zwei verschiedenen Teilringen von der Nullring {0} ist, dann ist der andere automatisch unendlich und daher können die beiden Ringe trivialer— weise nicht isomorph sein. Lm Porposition 1 mit Kon— traposition zu erledigen. seien R Ltfldl S beliebig ge— wühlt, sodass {o} R. S e U gilt. und es sei p:i? S eine I3ijetion dergestalt. dass ip(ci + b) = (p(a)+ p(b) und (p(a‘b)=(p(cl)(p(b) für alle a, 0 eR gilt. Aus p(0) = ip(0 + o) (p(0)+(p(0)folgt sofort(p(0) 0. \Ve gen der lnjektivitiit v in p gilt daher ip(a 0 für alle o e R \ {ü}. Mit Blick auf p(a +. . . + a) p(a)÷. . . +p(a) erken nen wir, dass stets (p(i‘a)= knp(a) lür 0<)? E LInd a e 1? gilt. Wegen (p(di)+(p(-—a) = p(ci + (_a)) (p(0) = 0 gilt somit tp(/a) = 1‘ p(a) für alle k e und ci e 1? .AuSer dem nuiss pQ‘a) = (p(/‘).(p(o) für alle a ei? und alle l eR n Z gelten Mit fixiertem a eR \ {o} folgt somit q(l) = )? Ihr alle l, ei? n . Wie bereits lestgestellt, ist der Ring 1? n identisch mit ut ‚ wobei in die kleinste positive Zahl der Menge 1? n Z ist. Wir behaupten nun, dass (p(r) = r für alle r e 1? gilt, woraus sofort 1? = S folgt und Proposition 1 bewiesen ) . ist. Es sei r /3 e R mit 1 ssenden 0. 1, e . Wir erwei tern mit in Lind schreiben r = Da mb in 2‘ und niti in imz1 1? n liegt, haben wir mci (p(ma) = (p(mnl3 . i‘) = info ip(m‘) und daher 01(1 (p(r)=—=.i . — . 3. Klassifikation aller unitiren Ringe Um Satz 1 zu beweisen, definieren wir auf kanoni sche Weise für jede Teilmenge Evon El einen Ringp(P) in der Familie 11. so, dass für verschiedene Mengen i‘. El. c El auch die Ringe p(P 1 )uncl p(P)verschieden sind. Dazu definieren wir für P El (P):= . 1 . ..]J,,iie ... NAp {p . p,, eP}. Die Menge it(P) besteht aus allen Produkten von nicht notwendig verschiedenen Primzahlen. dlie alle in Satz 1. Es sei P die 1/enge aller P,7nuz-a/llen und J? c El die Po/enzinen,ge ion IP, Danuu PC) = sind die 1 lien,genu‘erbduide PC und U Lsonio/i: Es El liegen. Da (gesetzlich festgelegt) 0 e N gilt, enthült lt(P) mich das leere Pm‘odik?I von Primzahlen. also dlie Zahl 1. Im Falle P = 0 liegt nun das leere Prodlukt in es gilt also it(0) = {1}. Im anderen Extremfall ‘ 1 R 1 c‘öie bi/eliu‘e:lbhilduiiu,gp u‘onP(P ott/die Eunnlie /‘ = } 36 ) ) El liegen alle natürlichen Zahlen in \\)ssI_‘iisct;iIitit1i TN,IIIrj(tiiI,‘Ii Nr. lii it(J‘), Piiti es gilt \Ilgiist 215)5 also ic(P) N \ {0}. Ist Pein Singleton {p}, so gilt na türlich it({p}) {p“ n e N}. Für eine beliebige Teilmenge Pvon JP setzten wir nun = p(P):= 0 Dass 0 und 1 inp(i‘)liegen, ist offensichtlich. Es seien und b haben wir ci ci 1, ‘. Da das Produkt ix — = mit = + lI und r, s e it(P). Es ist a ± 1, ii, v e ll und 1 im Ring p(P ). Es genügt nun nachzuweisen, 1 nic/il im Ring p(P,) liegt. Angenommen, dass 1 e p(P). p ja 1 ja ja in e für je it(P) und jedes n e Z im Ring R, sodass also 1? gilt. Da natürlich!? c p(I‘) gilt, haben wir so p(P) = p(P) und sind fertig. Zum Abschluss des Beweises von Satz 1 ist noch nachzuweisen, dass p : P( P) — U 1 ein Verl,anclsisomor phismus ist: Die Implikation P 1 c P, 1 ) c p(P,) ist p(P offensichtlich. die Umkehrung erhOlt man über die im Lichte des Beweises von Satz 2 korrekte Implikations— kette pci 1 3 ) 1 ep(P ± ep(P,) poP,. p Die via p : P(]P - ) —5 - 1 gevonnene Klassifikation aller U Ringe in U 1 emöglicht auch eine VerschürfLing von Pro— position 1 für uni/dec Ringe dahingehend, dass ver schiedene Ringe in U 1 nicht nur als Ringe, sondern be reits als cic/clitii‘e Gruppen nie isonioipli sind, Proposition 2. Sind 1? und 5 i‘erscluedene nnildre Q, dann ‚gil7/ es liei,ue bi/eI?/ii‘e—lI2bilduuui,g R 5 so. dass p(ci + 5) (p(dl) + (p(la) /fir alle 7bilrio,ge Ion = — di. /2 0 1? ‚gilt. Beweis. 0. B. cl. A. sei p e p(R)\ pI(!) In jeder acl 6‘ mit ‚g e G ist p‘ := p +... + ‚g mit p Summanclen. Ein Gruppenisomorphismus ( :1? 5 clitiven Gruppe — Dann gibt es ein a e B und Primzahlen p in der Menge P, dergestalt, dass ci bzw. =ci —= des natürlich in (P)liegt, lie gen die Zahlen a ± 1, und ci 5 in der Menge p(P), womit p(P) e U für beliebige P c P nachgewiesen ist. Nun seien P und P, zwei verschiedene Teilmengen von P. Wir wollen zeigen, dass stets p(P) p(P,) gilt. Ohne BeschrOnkung der Allgemeinheit sei P 1 \ P, 0 angenommen und gleich eine feste Primzahl p in P 1 ge— wühlt, die nicht in P, liegt. Dann liegt per definitionem die Zahl (P)auch im Ring R. Dann liegt aber auch mit]? in und behaupten, dass p(P) stets ein Ring in U ist. ci, b e p(P). Dann in E Menge B = {x eS p .x ‘x eR px =(p‘(l)} in die i} :Il2bildIen. da = (p.i‘)= p.(i‘)füri‘ ei?. Wegen eR\Sgilt jedoch A 0 LInd 1 B 0. ja ... würde die Menge ii = gilt. Letzteres heißt aber, dass die Primzahl p das Prim— zahlproclukt Pl p,‘Ieill, woraus Ja j. 1 für irgendein / ftdgt im Widerspruch zu ja P, D { Nachdem wir gerade die Jnjektivität der Abbildung 1 bewiesen haben, ergibt sich die ge p :PQP )— U wünschte l‘olkldnd/,geKlclssi//L?alion aller unitüren Teil— ringe von Q nun aus dem Nachweis, dass p surjektiv ist. dass es also zu jedem Ring 1? e U 1 eine Menge P c P mit R p(P) gibt. = ‘‘‘•‘ = 4. Die allgemeine Klassifikation Für einen beliebigen Tcilring 1? von Q definieren wir seinen uni/diva /l/scldllss 1? als den kleinsten unilüren Teilvon von Q, der 1? umfasst: Ä‘:=fl{LeUjR cL}. Es ist kl:u‘, dass i e UI für alle 1? e U gilt. Ferner gilt natürlich 1? D 1? für alle 1? e U sowie 1? 1? für alle . Beispiele unitürer 1 1? e U 1 und 1? 1? für alle R e U\U Abschlüsse von nicht unitüren Ringen liefern die Ringe = Satz 2. EsiliU ={pQ)i‘ c iP}. Beweis. Es sei Rein Ring aus U . Im RalIc R 1 haben wir!? p(0). Es sei also R Z. Dann seien in der Men ge P genau die Primzahlen zusammengefasst, die im Nenner der ‚gel,n‘)izlen DcosIellanj irgendeiner Zahl in R auftreten: = p P2a,b e B:/2 >0 A ggt(a,b) ei? 1 A PIa} Es sei nun p beliebig in P gewühlt. Dann gibt es a. c e B dergestalt, dass ci und c teilerfremd und keine Vielfachen von psincl und = in !?liegt für einen r (p“c) positiven r Exponenten ii e B. Dann liegt auch (mod p) p nach x (modulo p eindeutig) lösbar ist, gibt es x. 5 e mit cix = 1+7. Mit = liegt auch 12 p wegen B c R liegt somit .P halten wir daher, dass = — in R und j) 5 in 1?. Insgesamt er P 1 für jedes p e P im Ring R liegt. 12 Da R ein Ring ist, liegt dann automatisch für jedes In Wissensch:IItIictie N;IcIirirIIicn Nr. 131 mit in e N, wo natürlich stets iii ‘ = gilt. Lemma 1. Es sei i? ein I2e/ie/augerRiul,g in U. Dann is/ R identisch mii dein hing ‘J 1? + Z := {r + r e 1? A z e B}. Insbesondere ist dler Teilrio,g 1? ion!? ein ideal mi i?mn,g 1?. Beweis. Offensichtlich ist 1? ±B ein uniüircr Teilring von Q,der Rumfasst. Somit gilt!? c 1? + B. Es muss aber auch 1? D 1? + B gelten, dla für R c L e U 1 und beliebige r e 1? wegen c L auch dIle Zahlen r + z für alle z e in L liegen. Dass schließlich l?ein ideal in!? 1? + Z ist. alsox‘R c Rfürallex eR gilt. istvia(r+z)s ix+zs für i-, s c J? undl 2 e wegen is e 1? und zs e 1? klar. Als Konsequenz von Lemma 1 können wir daher fest stellen, dass /eclerTeilring von ein Idecil in irgendei nem an/Ideen Teilring von Q ist. Die Familie aller Idleale in Ringen aus U 1 ist identisch mit dler Gesamtfamilie U. \Vie schauen nun dlie Ideale in unitOrcn Ringen konkret aus? Triviale Ideale in einem Ring 1? sind immer 1? selbst undl {0}. Im Ring gibt es keine weiteren ideale. Im Falle L e U 1 kann man jedoch stets unendlich viele Ideale von L sofort angehen. Es sei P c 12 so gc\vühlt. dlass L p(P)gilt. Wegen !. gilt P P und dlalier ist = in 1?. Da die Kongruenz cix = in JuIiAu+IsI 2005 = Q Q = Q Q 37 1I = it(]P \P) eine unendliche Menge. Dann sind in L (in w) paarweise verschiedene Ideale im unitti ren Ring 1. Dass dies neben {O} bereits siimtliche Ideale im Ring L sind. zeigt der Satz 3. Es sei L ein ‚‚nitörei‘ 7i‘ilring i‘oii Q und IP so geu‘äIiIt, dass p(P) = 1 gilt. Ferner sei 7t(P \ rj. Dann ist {m.L. in eJI}u{{o}} P .1! (1W Familie aller Ideale mi Ring L und es gilt stet in L n• [/Yir remscliiedemie in. ii e .11. Insbesondere ist jeder nmzitdre Teilring cnn Q ein 1—Ja nplidealring. Bemerkung. Der Begriff I-Iatiptidealring ist bei nicht unithren Ringen sinnlos, da {O} R 6 U und R = aR für ein ei e Rvia a ar automatisch 1 R erzwingt. sodlass das triviale tcleal R kein Hauptideal in 1? im Falle {O} R e U\U, ist. Aber auch nichttriviale Ideale kön nen Nicht—I-taupticleale sein, wie z. B. das Ideal 5“ im Ring 4‘Z. Bezugnehmend auf Lemma 1 und die anschließende Feststellung können wir nun die vollstiindige Klassifi zierung aller Teilringe von Q als unmittelbare Ronse— ciuenz voi‘t Satz 3 formulieren. . Satz 4. U= {imt.p(p)P c P A in 6 rt(E \P)}u{{O}} Den wesentlichen Schritt zum Beweis von Satz 3 liefert eIer folgende Satz. Dazu beachte man, dass für {o} R e U die Menge lt n und wegen a e II —a e R daher auch die Menge 1? n Pl stets un eendl ich ist. Satz 5. Es seiR {O} ein Ideal im iiilildren Teilriitg L !lmld ö die blei, iste positit ‘c Zahl in der A lemige 1? n. Danit ist 1 clerii;ntäreAbschlmiss in,? R tincles giltR = öl. Beu‘eis. Im Falle 1? = 1 ist ö = 1 und wir haben öL 1? = 1?. Allgemein haben wir jedenfalls ö L c R, da 1? ein Ideal in L ist. \Vir zeigen nun lt c lt ‘1. Es sei Q . also r eI? beliebig. Wegen 1? c L gilt r für = ii e ni undl in 6 it(P) mit 1‘ p‘ (t) c P. \Vir erreichen das Ziel r e lt L mit dem Nachweis, dass bein Teiler von mt ist. Division mit Rest in Z liefert mt = ös + 1 mit s, 1 e und 0 1 < lt. Wenn zwingend t = 0 gilt, sind wir fertig. Es kann aber gar nicht 1 > 0 gelten, denn sonst liegt 1 ml ii 5 s = lt \\-egen = r e 1? und 1,‘ 6 lt L c R im nl in in in iii — — 38 — in R, aber zugleich auch in‘ in 01 das steht wegen 1 < lt im Widerspruch zur Wahl von lt als kleinste positive Zahl in R n Es gilt also tatstichlich allgemein R = lt. LDa speziell Rnach Lemma 1 ein Ideal im unitüren Ring R ist, gilt cIa— her R = lt 1?. Aus lt 1? lt 1 folgt aber selbstverstiind lieb sofort R = L. womit der Beweis von Satz 5 abge schlossen ist. Um schließlich Satz 3 zu verifizieren. sei L ein belie big vorgegebener tinitürer Teilring von Q. Trivialer— weise ist der Nullring {0} ein Ideal in 1. Es sei P = p‘(L) c P und P‘ : \ P. Mit dem Nachweis der folgenden drei Punkte sind wir am Ziel: Ftira/le ni e lt(P‘) ist in. L ein Ideal iii L. (lt Ist 1? {O} ein Ideal in 1 timid lt nie iii Satz 5. dann giltlte7t(P‘). (2) Für in. ii 7t(F‘) gilt n -1 = mtL nur dann. u‘enil (3) = ii. Punkt (1) ist selbstversthndllich richtig. Es sei lt wie in = in ii mit um 6 lt(P‘) Satz 5. Nun kann man natürlich lt —. 5. Die Ideale eines Rings rationaler Zahlen = . Und undl Man beachte dabei, dass stets 1 e t(P \ P) gilt. So dass also Satz -i eine kanonische Erweiterung von Satz 2 dai‘stellt. 1011 Ring R. Dann liegt t 1 ii e (i‘) schreiben. Es liegt 1. \voraus soh rt lt = = /‚‘‘L 1 in = 1 und somit gilt m L folgt. Wegen ml 6 L liegt m in R und kann als positive ganze Zahl daher nicht kleiner als lt sein. Da iii ein Teiler von Lt ist, folgt ni = lt also lt 6 it(J“). womit Punkt (2) erledigt ist. Im Punkt (3) zu besdiligen, gelte in‘ L = ii‘ L für in,n c Jt(I“). Wegen 1 eI liegt m in mtL und somit gilt 1 in = mit 0 n ti e und i‘ Aus timm e = mlii folgt, dlass mi ein Teiler von tut ist. Da aber rund ii teilerfremdl sindl, muss mi ein Teiler von in sein. Atlsgehendl von e mii ‘[bekommt man analog, dass iii ein Teiler von 1? sein muss. Ergo gilt itt = im. I3einerltiimig. Ist 1? ein Teilring von Q. dler nicht unit1r ist, undl 1 {0} ein Ideal in 1?, dann ist wegen!? 1? + der Ring lauch ein Ideal im Ring 1?. Ist lt, bzw. lt . die 1 kleinste positive Zahl in 1 n bzw. II n so haben wir 1 = lt, R und 1? lt,. R. Mit analogen Argumenten wie ‚ ‘ ‘ vorhin erkennt man sofort dass lt eine ganze Zahl ltj,. sein muss. Wir bekommen somit dlie dein unitüren Fall entsprechendle Ideal-Darstellung 1 lt lt. wobei jetzt allerdings dlie ganze Zahl lt nicimt nntmi‘emtd4g im Ring 1? liegt. (Als erbellendles Beispiel betrachte man das Idleal 8 und das Ideal 16 Z im Ring 4 = nscl,m‘i/) k‘s 1 ‘e;jimssc‘ms. An. tJniv —Pi‘of. ‘\h,i.t. L)r. Gerald t[nivursidil für t3,idenkultur, Kuh,,, 1 iSt) tnsütut für t:,rI,e,uatiI, der \\‘‘ien \VjssenscliHftlj(‘Ime N,,cI,i‘iclitcn Nr. 13-m (lili .-\uIsm 2005 Aufgaben W‘a/t/ierJa,ions AifgabeNr 115. Einsencleschluss tOr Lösungen (bitte in iibersichtli ci, er und gut lesbarer Form unbedingt getrennt nach Aifgaben [!D 3. April2009. Zuschriften erbeten an Walther lanous, WRG lJr.suli— nen, FLirstenweg 56, 6020 InnshrLlck (oder Schneehui‘g— gasse 169, 6020 Innsbruck) bzw. WORD-lesbare Do kumente an [email protected]. [Bitte dabei NUR einen lzonipa/ililen Formel —Edf/nr zu ver\vendlen!] — a) Das Viereck AB6D besitzt einen Lmkreis. ist also ein Sehnenviereck. Die vier Dreiecke AABD. ABC‘A, AC‘DB Lind DAC haben die Inkreisradien rA, ä• bzw. ,r 1 r , 0 gilt, cl. h. 0 r+r Man beweise, dass cA + und rD Seiten eines Tangentenvierecks sind. ‚. . b) Es sei Pein Punkt im Inneren des Dreiecks AABC, durch den die drei Transversalen -1L. BEund CFverlau— fen. (Dabei liegen die Punkte D. E und Fauf den Drei— ecksseiten BC Cd bzw. riß.) Die Flächeninhalte der drei Dreiecke AI‘DC, APBD und APFB sind F . F. bzw. F(. 1 \lan bestimme den Flächeninhalt [von Ar1BC in Ab— hängigkeit von F, F, und r (Aus dem alten Japan) c)* L Open—end—Teil‘i Man versuche, obige Fragestel (W. j.) lungen zu verallgemeinern. A uJabenvorschläge (samt Lösungen), Anregun gen, Kritik usa‘. sindjederzeit u‘il!kom,,,en. lass kl n ich ‘i:ii .d 1 ‘i 1 erneut :iulcvl ei 01: cii :0 irr 1u! . 1., meines cmlii Ii .11.1 ol ir k iii ‘1 1 ).Iir‘i 1 iii r‘i ‚ii le lehen) l‘( id .\dresen) \ cl III ii 1 ‘i 1 indere ‚hIc l:i ii 1 ll ist s ar es liii‘ nicht (1k‘ gen oi 111 ii 1 iiii 711 \ ‘nsi 1 ‘ci i 1 i‘iO‘ 5 c \\ je ‚Ii ii Ii ‘ooii,il 1 inc .11k‘ In Iiii‘ 1 h Inc liii i hr 1 itr‘i‘r‘eiiir‘ii 1 Go (L‘Ih*‘iI/r‘ili‘ ii ii:. 1 .\rIieseii 1 eid er ii‘ ‘ (:0(1 ‚ . :‘ .. ‘ ‘ AzfgabeN 116 (x, v“ ‘ ‚ 1. ! ii‘ ji = s ‘ j l,ö 1 )iijin.isIi‘i In) dcii I)r‘i)i:iur‘iii /11 1 ‘i (‘Igel (cli 1: ii 1:: ii ‘ii der 11)111 1 Icr‘l 1 ‘ii ‘ * .(. ‘( Differenzungleichungen der Art 0 /l‘[,(X, )‘)—iI,(x, v) (1) C, bei denen der konstante Faktor C nur von rund sah— hängen und möglichst klein sein soll. Man bestimme für gegebenes sclie kleinste Zahl t(). sodass für alle r 11(s) die Ungleichung (1) erfüllt ist, und zwar a) fürs —1 und b) fürs 1. c)* [,Open-end-Teil‘] Man betrachte diese Fragestel lung auch für andere Werte von s. (Mei-Hui Fang, Wien, und W. J.) = = Schließlich noch das Quickv Q19. i) Man bestimme alle natürlichen Zahlen ii. für die gilt: Es gibt n natürliche Zahlen. deren Summe gleich ih rem Produkt ist. ii) Man bestimme alle natürlichen Zahlen ni, für die gilt: Es gibt in ungerade natürliche Zahlen, deren Sum mc gleich ihrem Produkt ist. (Trad.. mitgeteilt von Gerhard \VOEGINGER, TU Eindhoven‘NL) [Zur Erinnerung: l3itte zu den Q—Aufgahen keine Lö sungen an mich zu schickenH ‘S‘issenscliafrliclie N:iclii clileii Nr. 1.‘j juIi/Augusi 2005 ‘ . KllcgInneiliIiillRlllei‘iiilii‘r‘l‘iilws‘lI.slliiccli. 1 ii 1 .. 1 1 1 .I1‘i/ien‘ ‚ilii r‘ 0(1(11 1 iI,o sich licljcli 1 (IllIhl . (.‘+ ‘. . \hI:I,k‘),iio‘,I,.J.dasslihlr,Ilr‘ /cv/‘\\\. Wir betrachten für clasp-tc Potcnzmittel von zwei be liebigen positiven reellen Zahlen .c und r. also für .‘ Lösung der Az(fgaben aus WN 131 Gidi/August 2006), p. 3 7 Struktur ion Permutationen Aufgabe Nr. 109. a) p(n, k)sei die Anzahl der Permutationen der Ord nung n, bei denen genau k Elemente ihren Platz hehal— tcn. 7 und man zei Man berechne p(7. k) für k 0, 1 2)für n 2 ein Binomialkoeffizient ist. = ge. dlass p(n, n — b) Für p(n, 0) gibt es keine geschlossene Lösung. doch es existiert eine Summenform. Man beweise die Darstellung p(n. 0) n ‚lt Man zeige mit Hilfe dieser Formel. dass es für die Fol ge {p(n. 0). ii i} eine einfache Rekursion gibt und dlass immer p(n, 0)— p(n, i) 1 gilt. = Weiters gilt p(o, k) p(n = — k,o). c) Unter der Struktur einer Permutation verstehen wir z) ,z 1 hie Aufteilung in einzelne Zyklen. Mii s(z bezeichnen wir die Anzahl dler Permutationen, die ans und z, aufgebaut \\ erdlen Zyklen dler Längen z . (mit i). In einer Struktur können Zvkluslängen mehr- 39 fach vorkommen und ihre Reillenk)lge spielt keine Rol— le. Es nuiss nur — ‘ ii und claruis schlieilich gelten. p(ii, 0) = 1 = (—i)“ ii! + n ‚ wie hehaup tet. l3eispiele für 11 = 4 sind: .(2 2) = -i n imlich 214— • ‘\us 02 ±2l s(i) = 6. nhmlich 2i 1. 2-i 13.3142, 3t21. -1123. i312 s(i, 1,1. i)= 1, n3mlich 125-i. dem /) p(ii. folgt Cc7cL,ten “p(;i — unruittJb u Li. 0). denn man kann die i Fix (‚ Man bestimme alle mö‘Iichen Strukturen der PermLi. punkte aut 1 Arten festlegen; unter den verbleiben— tats nen zur Ordnung 7 und berechne deren Anzahlen.. t /? ( Kurt WAGKER, Klaenfcirt, den ii — /—Lahlen dorfen aber keine weiteren Fixpunkte Altiedaktecir der \X iss. \achr.) mehr au treten. d). [‚ Open—cnd—idi/i Man uniersuche rIas Struktur— • Auberdem folgt aus p(ii. 1) ii p(n —1, 0), dass problem auch tor Permutationen anderer OrdnLlngen. i) p(n. i) ist. .(n —1)! - -.. . ... ( . Zuschriften sind eingegangen von: Deshalb erc‘iht sich p(n 0) — p(n, 1 . ‚ Johann BRANDSTETTER (Vorstudienlehrgang der Wiener Universikiten), Herbert [-IAMEINER ( (3allneukirchen). \V. j., Gerhard KIRCHNER 1 [nie. Innsbruck), Wolfgang KIRSCH E\T-IOFER ( I-lerzogenburg). Kurt SCI-IOISS\VOHL (Innsbruck. johanna l‘IBAUDO (Inns bruck) und Otto \OGL (Linz;. • \Vir beweisen zuerst die in b) aniegehene irmel tur /i(n. o). die offenbar erstmals von Euler angegeben wurde: p( ii, ü) ist die Anzahl dci fixpunktshcien Permutationen der Ordnung n. ( Die grundlegenden Ileweismeth( iden für derart ige Forme] n sind das direkte Abzihlen. die Angabe und I.oung von Rekursionen idcr der Einsatz erzeugender Funktionen.) \\ir \vdhlcn den \Vcg des direkten Abzjihlens. Dazu seien .V = {i, 2 n} und P die Menge aller ii! Permutationen auf V,,. Wir betrachten für) n die Mengen F c P,, aller Permutationen p. ftir die p(/) = L‘ gilt. 1 .ann ergibt sich die Menge Q aller Pcriiiutationen mit wenigstens einem FixpLinkt als VereinigLing der ii Mengen F ,. 1 Um ihre .\Licliiigkeii zu bestimmen. verw enden wir dlie InklusO ms—ExklLisions—Formel in allgemeiner Form. die sich als natürliche indukii\ e Verallgemeinerung der whlhekannten F rmel Au 13 + 13 - .4 n 13 = \ 1l ( )‘ = (—1) = 1. „ • Für die Folge {p(n, 0),n i} erhalten wir aus der expliziten Darstellung die einfache Rekursion 0) /I1. ‘ Damit erl alten -i (_)“‘ Ii 1 O)+(—1 )i‘ian— ( • \Veil von der Beginn der Reihencntwicklunu in ist, erhalten w ir — 1 p(o. — e o) — (—i)“‘ ii! = in. * m. Für die hier auftretende aliernierende Reihe gilt (we en ±>±>±> 1 ‘ 2! 3 ‚ o (—i)‘“ o! (—i) >f < j —. 11 i(Iie)Yide (n+i) iii! > L ii (n+1)! )IL)l icI erhalten v jr • für ungerade = [n!j p(n. it) Ii: < — ii + C i • für gerade 1?: < e 1 p(;i, p(n. 0) < also 1 o) < 1 + e 1 n+1 also P(nO)=Hj+l + F nF, nF+- -(-i) F nF Dies Lisst sich zur geschl( osenen Darstellung Für die auftretenden Summanden gelten {p e = F 1 F p(‘) 6 = P = = p(n, 0) e = (n — P : p(i) = i und 3) /‘(/) 1 und und p(f) = = (0 -2)!. . .. / und p() = n F,j = = 0 40 — (—i)“ (n — Ui)! )= n[[(n_I)!j 0. ( = = • p(n. ii—2) —ii! (—i)“ * 1+(lr‘ • Nach diesen fiberlegungen erhalten wir für a): 1 )eshialb ergibt sich = zusainmentassen. + • Insbesondere hat man allgemein :pQ) p(;i, = — (n_1)!. F nF nFj= 1 = ii! = ist = in - p(2. 1 o —2) o). dl. h. mn p(2. o) = 1 p(n, n—2)= \X/issensch:itiliclie N:cctiiicliien Nr 133 JccliAugusi 20011 k • Die Werte von p(7, k), 0 7, lauten ö p(7,L‘) 0 1 1854 1855 2 924 = 504 s(1,2,2,2)= 105 s(i, 2, 1) = 630 s(i, 1,5) s(1, 3,3) - s 6 r — 70 s(3,4)= «t20 s(7) 720 Die Summe aller 15 \Verte betrügt 5010 21 0 1 7 • Bemerkung. Weil die Summe aller p(n, ‚0), 0 k gilt: ii, p(n, k) die Gesamtzahl aller Permutationen ergibt, = - k, o) = - k, 0) /2! k) Daraus erhalten wir mit der oftmals sehr nützlichen die besagt, dass für Zwei zahlentheo— retische Funktionen/und ‚g die Aquivalenz liii ‘eizioiis/bnnc/, g(n) “(-i‘/ = (/) .f(n) = gilt vgl. etwa [31, p. 192 f.: Mit ‚(;i) = n! und f(I) = (—i)‘ — p(n,o) = (-1)“ “(-1Y‘k! p(i, 0) folgt k o. lii. Lisst (‘i -l • Für c) und d) bemerken vir lblgencle sehr wichti gen Zühlergebnisse für Partitionen von Mengen und Zykluszerlegungen von Permutationen (mit Verweis auf etwa [2]. Paragraphen 8 und 11. oder [4], Chapters 13 ancl 37): • Die natürliche Zahl n soll eine Darstellung aus I? natürlichen SLlmmanden iii,,.., besitzen, d. ii. es gilt 1 )ann 7!) • Ein weiteres Problem. das für l‘ vollstündig gelöst ist, besteht in der Bestimmung der Anzahl z(, 1) jener Permutationen, die aus genau ?? beliebigen Zyklen be stehen. (Dabei ist 1 1,? n) Entsprechend lüsst sich auch die Anzahl aller Permu tationen in !„ bestimmen, die aus kechten Zyklen, cl. 1 t Zyklen der Minclestltinge 2 bestehen. Für viele weitere Fragestellungen im Umfeld der vor liegenden Aufgabe verweise ich auf die Referenzliste. Zum Schluss stellt sich „natürlich“ die Frage, \vic viele verschiedene Strukturen es in P,, gibt. cl. lt wie viele Partitionen eine natürliche Zahl ii besitzt. Dafür haben T—Iarcly Lind Ramanujan im Jahr 1918 die berühmte asvmptotische Formel p(ii) = dO fl = 280 s(i, ö) = 840 s(2, 2,3) 210 .s(2, 5) = 504 315 3 4 = sich die Menge X,, auf genau be\viesen. Literatur: 111 C. 0. r\n.Ili.‘\\ s & Id. Oriksst n, I,ik‘cg‘r I‘ar/ilin;is. C:imhridu niv. Prcss Ca inItridgc 2001 1211. I‘I:ichsnicvcr, Knnibina/nril‘. Dt. vIg. cl. \Viss. lk‘rlin 1972. 131 0. 0. (3 rah:im. 1). 0. Knut 0 & 0. Patashnik, Cn,icn‘Ic ‚IkilIc‘uin— 1/es. Adclisk ii-\Veslcv I‘uhl. 0 mp. ltcacling. MA .3“‘ print ing 1989. Iii J. II. vati lift & lt. M. Wilson, ü,tie /n C0,u0iualu,ics. Cani Orkige Univ. Prcss Camhrklgc .3“ print ing 2002. 151 litip:. niathwoIIdI\vnlh‘:im.o)InI‘:Irntinnl‘Llnctinnp.IttmI (samt vielen weiteten I.ink-Vcrxveisen) ii! ‚i!‘ o,! Doppelt unendliche Reihe,, t 3“J, darstellen, so— Arten in der Form = 1/1 dass die Mengen t[ /1 paarweise clisjLinkt sind und = n,,1 / ‚0, gilt. • Die natürlichen Zahl ii soll in ‘0 Summanden 1 L, Summanclen 2, und /:Summanden n AzfgabeNr. 110. ‘..., . . . (I?, „...‚ / 0) zerlegt sein, es gilt also a) Es soll v > 1 eine beliebige reelle Zahl sein. Man bestimme den Wert der doppelt cinencllichen Reihe 2“ ii 1+x Dann gibt es in P,, genau ‘ b)* L, Opeo—c‘iid—7}‘iI‘! Man betrachte ‚analoge Rei 1? ! •2‘ 1:,!‘... hen ‘i‘“ verschiedene Permutationen. die aus Zyklen der Lün— ge 1, /?‚ Zyklen der Ltinge 2 und I: Zyklen der Lünge o bestehen. Damit lassen sich die einzelnen Strukturen für P_ und ihre Anzahlen bedluem bestimmen. ntimlich s(i,1, Ii, 1,i.1)= 1 O() i(. 00), in denen z. 13. streng monotonc Funktion ist, die für ii —s o erfüllt. + :Z Q eine 1)— ‚g(n) (\V.J.) — Zuschriften sind eingegangen von: Johann BRANDSTETTER (Vorstudienlehrgang der Wiener Universittiten), Franz GAMMER ( BG 19 BiO— rothstraße, Wien), 1—lerbert l-IAMETNER ( Gallneukir— ehen), W. 1. Gerhard KIRCHNER 1 Univ. Innsbruck), Wolfgang KIRSCHENHOFER (l-letzogenburg), Martin KREIDL ( liniv. Innsbruck IStucient] )‚ Otto FRETcI ( Ill-IAR St. Johann im Pongaci 1, Kurt SCIIOTSSWOl—ll, 1 Inns bruck) und Johanna TI HAItI )O (lnnsl ruck). — s(1, 1, 1, 1,1,2) = 21 s(1,1,i,i,3)=70 210 s(1, 1, 1,2,2) s(1, 1,2,3) 105 420 = Wisscnsc‘haltli,-hc N:ielirirltten Nr. 131 PiiliAugust 200$ 41 11 • Für die Lösung des Teils a) zerlegen wir die Summe S(s)in zwei Teilsummen, nümlichS(s)= S (.v)+S(s) 1 2 2__‚• und 5(s) 1+s 1+s Um die zwei dinendllichen Summen zu berechnen be stimmen wir Ausdrücke für die entsprechenden Partial— mit S(s) = ‚= sdlrniyien. \ • Für.\ 0 soll (s) sein. Die ‚eigen 1 + .v artige“ Struktur der auftretenden Nenner und die Identi— tüt (s_i)(s+i)s+1)(v‘ +i)...(s ±1)=s2“ 1 legen es nahe. den Summanden ..dazuzusehwindeln, s1 •Aus zu betrachten. Wenn man die ersten 1 Werte I‘ür .\‘einsetzt. erkennt man schnell folgende Dar stellung: „=1+s +s-‘ Wie zuerst erhült man für die zwei Partialsummen ‚ • Mit analogen lhierlegunieii erhült man Ihr die 2 Partialsumme 5, (.v) das Ergebnis l+.v 2 1 .S, (s) = .v—1 x —1 ‚ — \Vegen hrn = .v — hrn hu 1 — Regel von l‘T-lospital hrn v s‘ —i — 1 erhalten wir mit der 1 = 1 =— ‚.‚ 1 + .v‘ + .v‘ .v —1 5—1 ) . (.v) Ins s—1 „1+.v‘ +s s —1 Daraus folgt nach kurzer Rechnung (mit n *‚ cl. h. lnx Ins 1±s +s•‘ - Mit 2T() ‚ +2.v ‘ 1 also Ins Ins 1 + s + s‘ u ncl der weiteren P.rtialbruehzerlegung 20,2+4 u‘+2 2—u‘ = + erhalten wir ii“ + u‘ + 1 ii‘ + i(‘ + 1 ii‘ ii‘ + 1 „= ‚ — ‚ Dies Lind (“4 weisen in die Richtung lolgender Vermutung. Für a e {2, 3, 1 } und .v > 1 gilt stets je 2 also 3 Ins cl. h. Zum Schiuss noch die Lösung der Aulgabe Q18 aus dem letzten Heft der ‘WN: Man bestimme den \Vert der Summe .s(2) • \Vir betrachten nun einige weitere Reihen, bei nen s > 1 gelten soll (Tibaudo und \X‘. .1.). = ln.v ) — Beitrüge dazu verclen gerne in den WN veröffent— licht! * Ins • Wegen s(x3) 1 — . also: —‚ .v—i • Folglich haben wir 5(s) 2“ 1 „1+s2“ ‘. - — s —1 die man unschwer durch vollst.indige lnduktioii verifi ziert. (Zu dieser Darstellung gelangt man auch, wenn man die l3inürentwicklung der Exponenten von .5. (.v) beim Erweitern auf den gemeinsamen Nenner herüc‘k— sichtigt.) Deshalb eihalten wir wegen uni = ((. dass —l S(.v)= umS 1 \(.\)=gilL Ins p reell, 3“(2+s‘ .v—1 - u‘—ii‘+i T(s)ee (s) ± 5 °‘—, lassen sich viele Formeln für b—l gewinnen. Ins • Wir betrachten nun eine grunclsützlich andere dop pelt unendliche Reihe mit den ‚wesentlichen“ Expo nenten 3“ an Stelle von 2“, nünilich T .(s)ee cl. h 1L±+ _ u‘+l -__‚ ‘,= tU‘+b bU 1+(.V) dc— .1 *‚ also Wir haben s(2) = = $ Ins = und der allgemeinen Partialhiruchzerlegung 1 2—u‘ 3 = + ergibt sich ± 1 u‘ + 1 (i‘ —0‘ + 1 ‚V wobei VQ die Menge aller positiven ganzen Zahlen ist. die keine vollstüncligen Quadrate sind. Wie lüsst sich diese Fragestellung verallgemeinern? . — (2)-(4). cl. h .s (2) = Ganz entsprechend ei‘hJIt man für die Summen — s(p) = . je.\J‘(/‘) wobei .\P(p) die Menge aller positi .1 — 3 Ins In .v ‚._ — ‘ ‘,d.h. 1 yen ganzen Zahlen ist, die keine vollsüincligen p—ten Po tenzen sind. p 2: s(p) = + (*) =0 —.v +1 • Entsprechend erhüht man aus der l:i rtiahbruchzerle— gung von F( )rmel n. 42 2A+1 *1 1 —________ + 1 — ———. ii + 1 .V 1. weitere allgemeine Für gerade p lassen sich diese Summen explizit in der 2PBr 2 I; Form s(p) = angeben. Da—___________ — —— ‘,‘ bei sind B, die l3ernoulli—Zahlen. Man vergleiche dazu etwa littp: rnathworlcl. wolfram.coiu RiernannZetaFunction.htrnl \\issensc[iifttichu \:icliikhic‘ii Si 1$.i lili ALIi.(u.[ 21(1)0 PHYSIK, ASTRONOMIE T Dr. Christian Wolny Lichtwege: Spiegelung, Brechung und Luftspiegelung fJc‘lniiil Brioiizer Nach dem Fermatschen Prinzip folgt Licht dem Weg zwischen zwei Punkten, auf dem es die kürzeste Zeit braucht. Diese Extrem\vertaLilgabe bietet sieh für den inierd isziplinh ren ( Interricht Mathematik Physik an \Xir betrachten drei Standarclaufraben dazLl. die Spic gelung. die LichtLrechung und die Luftspiegelung (Lichtweg im inhomogenen Medium). Mit dem Solver von Excel lassen sich diese Themen numerisch behan deln. ischen rl und 13* Schnittpunkt der Geraden Achse. Eine kurze Rechnung liefert: mit der . (2). (1 + C 2. Lichtbrechung Die .v—Achse sei nunmehr die Grenzlinie zwischen zwei Medien mit den unterschiedlichen Lichtgeschwin— digkeiten 1‘, > 0. Gesucht ist der Lichiweg zwischen den Punkten 1(0. u) und 13(b, c), wobei 0, l, c > 0. Der Lichtstrahl (Abbildung 2) geht geradlinig von .1 aus. iriflt hei X aul die Grenzlinie, hndert die Richtung und geht von ‚Vaus weiter geradlinig zu 13. Die Position von Vermittelt man durch die Lösung der Exireinwcrtarifga 17e (3). ‚‘, 1. Spiegelung — Die .Achse sei ein Spiegel. Gesucht ist der Weg, den ein an der .Achsc gespiegelter Lichtstrahl zwischen den Punkten l(0. a) und 1i(1. c) nimmt, wobei CI, b, c> 0. Die Lichtgeschvincligkeit sei für j‘> Okons lant i‘ > 0. Da sich Licht unter dieser Annahme auf Gera den fortbewegt (kürzester Weg Z\\ ischen zwei Punk ten), besteht der Lichtweg (Abbildung 1) aLls den Stre cken zwischen A und einem Punkt .V(.v. o) aul der .x Achse. w sie Spiegelung erlolgt. rind der Strecke zwi scheu .Vund 13. Gesucht ist x, wo die Zeit 7‘zun7 Durch laufen dieses Weges minimal ist: 7 LV — — + 1‘ A(O, AB — min (1). 1‘ a) . (b, c) Abbildung 2. tk Iuhrechun n einer c;r‘nzlini‘. X * lV \73 1 =—+-— c + (17 + — -4 nun (). 2 ‘l 1 in +.v = Differenzieren nach x und Nullsetzen liefert mit den Al3l3ildLing 2 erkkirien Winkeln: 17-‘-x c2+(/,_x) — Abbildung 1. t.ichiwrg hei cbr spw(tung. Die Lösung ist aus Al3l3ildlung 1 abzulesen: /3 wird an \\ egen der .-Achse gespiegelt, zu 13:.(/, c). X73* = A73 löst man ( )‚ indem man den Lichtweg zwi schen 1 und 13 bestimmt. nümlich die durchgezogen eingezeichnete Strecke (vgl. mit dem Lingeren gestri chelten Weg). und dann das Teilstück zwischen .V und 13 spiegelt. Somit erfolgt die Spiegelung bei X, dlenl — \X iseIisdl7,if)Ii lic‘ N.ii hiicliic‘n \r. t3i tiili .\riausi 2005 = sin(c) — sin(13) = Dies ist 0 (-1). das l)rcchungsgesetz vi in Snellius: sin@) i‘ sin(r3) 1‘, l)rechungsindex. 43 Benieriüioi,g: Die Position von X [isst sich mit (—i) for— melmüßig bestimmen, wenn man ein Computeralge— brasvstem verwendet (Gleichung vierten Grades ). Für die Bestimmung von konkreten Lichtwegen löst man Aufgabe ) 3) besser mit dem Solver in Excel: vgl. Ab schnitt -1. = cl+ Il —(h‘ r bzw. (.v —d) + .t‘ (10). Manchmal kmin man an einem kalten See beobach ten, dass die Boote ZL1 schweben scheinen. Der Grund ist. dass die Luft in Bodennühe külter Lind somit dichter ist, weshalb die Lichtgeschwindigkeit i‘ mit der 1-löhe zunimmt und der Lichtweg gekrümmt wird. Um dieses Phünomen mathematisch für eine k n krete Aufgabe zu beschreiben (Abbildung 3). soll der Lichtweg zwischen -l(0. 2) und 13(3.2) ermittelt vemden, wobei wir anneh men. dass die Lichtgeschwindigkeit zur Höhe propoi tional ist (wobei die Einheiten so gewühlt sind. dass (lid Proportionaliüitskonstante 1 ist); Die Lösungen sind somit Kreise mit den> Mittelpunkt bei rlatifclerx—Achse Lind dem Radius 1/k. Die Konstan ten I? > 0 und cl bestimmt man nun so, dass dlie Punkte A und B auf der Kurve liegen. Zu den gegebenen Punk ten A, Bist die Lösung ein Kreis (durchgezogene Kurve in Abbildung 3) mit dem Mittelpunkt hei x d = 1,5 (grauer Kreis in Abbildung 3) und dem Radius 2.5. Bei x = 0 ist der Anstieg 0,75. Ein Beobachter bei A sieht somit das Objekt 13 nicht in gleicher Höhe, sondern es scheint im 1-limmel zu schweben (Tangente gedachte Richtung des Objekts). Für (6) erhalten wir den Mmi— malwert T = ln(-) = 1.38629. Beniekung Im Sommer kann man beim Autofahren beobachten, dass sich Objekte an (1er Straße spiegeln. Der Grund ist. dass sich die Luft in der Nühe des heißen Asphalts erwümmt. weniger dicht wird tincl dlie Lichtge— schwindigkeit höher. \Venri man dies mii (3). (Sa) 3. Luftspiegelung Die zu (1) und (3) analoge Summe lür die durchlau fene Zeit wird nun ein \Veginiegral (6). Die Aufgabe lautet jetzt, dass ein Weg .v = .v(j‘) gesucht ist, der die ses Integral minimiert. (Die \X ahl von y als Parameter 7 vereinhicht die Rechnungen.) Somit ist folgende Aufga be zti lösen ) mit der Ableitung .v‘ von x nach ‘: 1‘ + /cLv + d)‘ r ds J J =j — dt —5 min ))> ). f Die Lösung der Aufgabe F(i‘. .v ..v‘) dv min er folgt in der \ariationsrecltnung mii der Eulerschcn Dii terentialgleicl>ung. Sie lautet für (6): /1 + (.v‘) ((/S — = 0 mii F‘,x .x‘)= = modelliert, erhült m:ui wie oben als Lösungen der Eu— 1er—Gleichung Parabeln. Dabei verlaufen i. A. zwischen je zwei Punkten zwei Liclttwegc: Die zur geraden Ver bindung nühere Parabel entspricht dein Bild (sie ist die zeitoptimale Kurve). Die andere Pamahel entspricht dler Luftspiegelung. Sie ist nicht zeitoptima 1, sondlemn eine Fxtiemale im Sinn, dass lie Zeit. dlie das Licht braucht. invariant gegenüber kleinen An1.leringefl des \‘(egs ist verallgemeinertes Fermat‘sches Prinzip>. 4. Anwenduni von Excel den oben ermittelten Licl>tweg ohne Variations— rechnung in Excel zu bestimmen, ersetzen wir den l.ichtweg durch einen Polvgonzug P,, ) Koordinaten x,, Lind1 siehe weiße Kreise in Abbildung 3) zwischen A und 13: im Folgenden genügen 10 ‘l‘eilstrecken mit A(0, 2) und P> = 13(3. 2). Das zu Aufgabe (6) 1 oge Problem la (1 td‘t: [3m (7). .1‘ Konkret ist ‘,,, = 0 tuicl 1“.. (8). = .3,. 1 + Wegen (7) ist F, als Funktion in .r konstant, etwa 1.?. Auflösen von r‘ = I nach x‘ lielert; dx — (9). — i _(‘. .t‘) . ‚;11,.uli T ‚„ = 3s s- 1 = II i 1.5 0,5 liii lt 0 3 ‘.5 ‘hut 2 2. Abbildung 3. l.ichtxwg )xd der I.uftspimelung. Das lnlegi:tl von >9) lautet ( Integrationskonstante dt. 44 (ii). Dabei ist i‘,, ein mittlerer \‘(e it lür die >nicht kon stante> Geschwindigkeit auf dler Strecke zwischen P,, Lind Wir vühlen (mit i von Formel 5): = — min 1 L_ + .t‘,, (12). Dazu erstellen \vir nun folgendes Tabellcnblait (Ta belle 1 mit der Lösung): In Al ;l 1 beschriften wir die Spalten: Nummer n, »Koordinate. tK( >ordinate (je— weils von P,,). Lünge As (des Streckenstücks), (mittlere) Geschwindigkeit i‘ (am Streckenstück ). Zeit A7‘ (zum Durchlaufen des Streckenstücks). Ii Scilte A2:A12 tragen wir die Nummern ii = 0 bis ii = 10 der Punkte P,, ein. In Spalte B Lind C geben wir eine Ausgangskurve ein, die der Solver verbessern soll, zum Beispiel die Gerade zwischen .4 und 11. (In B2:B12 stehen 0. 0 das Inkrement ist 0.3. und in C2:C1 2 tragen wir 2 ein.) Als zusützliche Kontrolle dIes Verhaltens von Excel erstellen wir ein Punktdiagramni vom Bereich 132:C12. Zu jedem Streckensiück herecluic‘n wir nun (bei der \Vissc‘nso;ti:u))I)rIir N:ttItricliicn Nt. 131 Lili/August 200H Enclpunktkoorclinate) die Ginge nach Pytbagoras, Ge— schwincligkeit nach (12) und Zeit. In D3:F3 stehen da her folgende Formeln: =WURZEL(( B3-B2)A2+(C3-C2)A2) =(C2+C3) 2 =D3 E3 Wir kopieren sie bis in Zeile 12. In Zelle F13 werten wir die Gesamtzeit i‘mit Formel (11) aus; SUMME( F3:F1 2) \Vir definieren nun mit dem Solver folgendes Pro blem: Die Zielzelle (fett in Tabelle 1) ist F13, der Zielwert das i\Iinimum, die eründerlichen Zellen (Varia blen) der in Tabelle 1 fett umrandete Bereich B3:C 11. Wir lassen dabei die v rgegebenen Anfangs— und End punkte uiwertinclert. \Vir lassen sowohl die .—Koordina— ten. als auch die jKoordinaien der Punkte P bis 13 va riieren, damit der Solver eine genauere Absehützung eIer Zeit T liefert. Das Ergebnis sind Punkte (weiße Kreise in Abbil— dLlng 3), die sehr gut mit eIer exakten Lösung —3 .s‘ + ‘ = 4 (ibereinstimmen (Schdt7weri für T = 1.3869, exakter \Xert 1,3863). A B C 1 Nr. .v—t‘.00ftI. ‘-lcooid. D F E 1 2 0 0 3 1 0,36 2.23 0.3 2,1! 0,20 4 2 0,65 2.35 0.32 2,29 0,1 5 6 3 0,9‘i 2.-it 0,30 2,sO 0.12 i t.22 2,s9 0.29 2,46 0,12 7 5 l.S0 2,50 0.28 2.50 0,11 8 6 t,7$ 2+9 0,28 2.50 0,11 9 10 7 2,06 2. ii 0,29 2,16 0,12 8 2,35 2.35 0.30 2+0 0,12 11 9 2,64 2,23 0.32 2,29 0,1 12 10 3 2 0+3 2,tl 0,20 Zeit 7 1.39 — 2 13 1 1 Tabelle 1. Excel Tabelle (gerundet) zur t.khtivegsbestimmnung. 13e‘nieikti+ig. Bei Aufgabe (Sa ) liel‘ert dieses Tabellen— blatt, mit anderen Formeln für 0 in Spalte E. den zeit— optimalen Weg (mit eier Zeit 7‘ = 4,1298 im Vergleich zum exakten Wert 4,1296) Die zweite Fxtremaie. dlie nicht zeitoptima 1 ist. findet man so nicht. itscltm‘i/) des 1 el/assecs; III I)m 1 lelniut ttrunner, Kaisem—Er.tni—Ring 22. 2500 Baden Kurznachrichten Verborgenes Van-Gogh-Bild sichtbar gemacht Mit einem neuen Verfahren kann man Bilder, die spdter übermalt sx orden sind, wieder sichtbar machen. Ein inter nationales Forscherteam hat an der Svneh ix )tr( )nst ra h lungscuelle DORIS bei DESY diese ‘l‘echnik erfolgreich an dein Geniülcle (övs,grnnd vi n Vincent van Gogh ange wendet. Die \Visscnsehtl1lcr unter der Leitung der ‘lT Dell) fandcn unter dicscm lIilcl ciii Erauenportrait. Es ist bekannt, dann Vincent an Gogh h0ufig seine 3lte— ren \\ erke (iliermalt hat. Experten gehen da on aus, dass etwa ein Drittel seiner Bilder mich ein weiteres \Verk ver birgt. Eine +X eiterent\\ icklung eier Röntgenfluoreszenz— spektroskopie mit 11 ilfe von Svnchotronstra lilung kann diese verborgenen Bilder sx ieder zum \‘orschein bringen. Bisher angess andte Techniken. um (iliermalte Schichten sichtbar zu machen, beispielsweise Röntgenaufnahnten, haben ihre Grenzen. Deshalb hatte sich eine Gruppe von Wissenschal1lern s on DESY, der tiniversitiit Antsx erpen und dem Kröller—Müller—Stuseum unter der Leitung von Materialexperte und Kunsthistoriker Dr. loris Dik von der I‘L Delft für eine andere Vorgehensweise entschieden: Das GemOlde wird von einem Röntgenstralil aus einer Syn— chrotronstrahlungsquelle durchleuchtet und die Fluores— zenz eier einzelnen Farbschichten vi Od gemessen. Der \7orteil dieser Methode ist, dass die Fluoreszenz charakte ristisch für die jeweiligen chemischen Elemente ist. Somit können einzelne Atomsorten Elemente ( z. 13. Blei oder Quecksilber) und auch bestimmte Farhpigmente getrennt aufgezeichnet werden. Der Vorteil der Synchrotronstrah— lung besteht darin. dass ehe Verf Olschung des .\lcssergeh nisses durch die oberen Farbsehichten geringer und ehe Messgesehwineligkeit hoch ist, so dass relatis große Flü chen sichtbar gemacht werelen können. Das Werk C,‘ras,grond malte Vincent van Gogh 1 $$ in \Vissenscli:iftliehe N:icltrjcltmen Nr 13 1 ii!) ‚\rlgust 200$ Rmris, heute gehört es dem Kröl 1er 51011cr .\ luseuin. Vorhe rige Forschungen hatten bereits ehe schwachen Konturen eines Kopfes hinter dem GemOlele erahnen lassen. Zwei Tage lang wurde die den Erauenkopl hedeckeneie FLiehe von t7,5 x 17.5 Zentitnetem an der Synchroironstrah— lungsejuehle DOllIS hei DESS‘ in 1 iamburg mit einem inten siven cinei sehr leinen Röntgenstrahil abgerastert. Mit 1-lilIe eier Slessemngen konnten die Forscher cbs vorborgene thiel in bisher unerreichter Detaiigenauigkeit rekonstruieren. Dabei 1 ief‘erte cl je IG )mbinat 0 n eier \‘ertei iu ig eier Elemen te Quecksilber eniel Antimon. ehe in speziellen Farbpig— menten eilt halten si nel ein l‘a rlifi )t( des P( )rtra jts, das ‚ „ ‘‘ übermalt w )relen war. Die Rekonstruktion hilft ehen Kunsthistorikern. ehe Ent— \vickling in San Goglis \Verken besser zu verstehen. Die erweneiete Technik ist auch für ehe Erforschung weiterer verborgener Bilder 55 egbemeitenei. Druckfähige Bilder: http: zms.eiesy.de eS 8 e550 e6026 e 22 inehexger.html Animationen: ISp: l‘tp.desy.ehe pemb presse VanGogh Originalveröffentlichung: Iittp: pubs.acs.org cgi-bin sample.cgi ancham asap pdf tc$0096Sg.pelf 5 Millionen Euro, um Europa auf den International Linear Coffider vorzubereiten Sechs europiüse he Forschungsinstitutionen haben mit eher FU—Kommission den Vertrag zur Förderung des .‚ll.C— 1 hiGracie“—Prttjckts abgeschlossen. Im Rahmen des Siebten l:öreierprttgramms \ Od - ILC 1 tiGracie‘‘ mit fünf Millionen Euro für fünf iahre gef‘öreiemt ..‚ lI.C 1 IiGm‘ade steht füm‘ in— lernational 1.inear Coflieler emneh supraleitenele 1 Iochfre— 45 clttenz—Resoltatoren nut hohen Gradienten ( International Linear Collicier md 1-Iigh Gradient Superconducting RF—Ca— vities ) und soll ci ie Entwicklung des 1 niernational Linear Colliders ( ILC in Europa beschleunigen. Eines dci wich— tigsten Ziele in dem Anuag ist die Herstellung einer Kleinserie von supraleitenden Besehleunigungsresonatoren aus reinem Nii di für den geplanten 1 nierna 1 d )na 1 Linea r Colli— der. die den hohen technologischen Anforderungen des Gruncllagenforschungsprojekts entsprechen. \Veitere Zie le des JLC—HiGrade‘—Projekts sind die Vorhereitung einer rechtlichen Organisationsstruktur für den ILC und \‘orlie— reitungen für den Bau der Maschine einschließlich einer cleta dl ierten Sta ndl()rtstudie für Europa Sechs Institute sind an dem Projekt beteiligt: DESY Deutschland). CEA (Frankreicfo, CERN (Schweiz), C\RS lNP5 1 Frankreich). INFN 1 Italien) und Oxford [ni— \elsitv (Gri )ßlirit a nn ien 1. Alle si id seit ‚] a liren an Fot— schung und Entwicklung für den ILC beteiligt und sind mit ihrer Expertisen auf dem Gebiet der Beschleunigerent— xvicklune und supraleitender I-iochhcquenztechnologie CRF ) führend in Europa. Mit der jahrtclinielangen Erfah— runi.t der Partner in niternationalen I‘ii jekten und Organi sationen und engen Beziehungen zu Regierungen und Zu— vendctngsgelicrn will ‚lIC—l-Iifarade die beste Org:tnisa— tionsstruktur für das Projekt herausarlieiten ILC—I--liGra— dc“ haut auf den Erfahrungen auf. dl ie die curopii ischen Partner heim Fu ii pd ischen Rontgen laser Eiimpeon ‘.77/. machen, der die gleiche l3eschleunigertechnologie nutzt Das konsortiunt zieht den grüßten Nutzen aus den vorhan— dci ien l nfrastrukt u ren iti Eci ropa wie zu iii Beispiel 1 estan— lagen bei I)FSY für den Eiiropeao .V/iL und die eines 1 lochtcclniologiel:iliors (SupraleGt 1 von CNRS und CL‘. in Orsav und Saclav, Frankreich. Der ILC ist ein geplanter ieilchcnlicschlcciniger. der ei nige der grtindlegendsien Fragen der Menschheit lieant \vorten cmd die Erkenntnisse. die \\issenschaftler sich vorn diesen Sommer :nu CERN in Genf in Betrieb gehenden Lii— ge l-Iadr)n 0 ülicler L1-1C erwarten, erweitern und verfei— nein will. Er wird aus zwei sich gegenülierl icgenden Eine arliesc ltlccinigcrn bestehen, in denen etwa 10 Milliarden Flektn)nen und ihre -\ntiteilclien Positionen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinander zufliegen Die Ginge hetiügt etwa 31 Kilometer. Im ll,C kollidieren die Teilchen 1c000 Mal pro Sekunde mit Energien von Süd GeV. Die derzeitige Planungsgrundlage sieht eine Erweitercitig des ILC auf 5(1 Kilometer Ginge und 1 ‘1eV in der zweiten Aus— ha ctstule des Ps jekts vor. Der 1W ist in der Planung des ESFRI ( Ediropean Straregv Forum on l(esearch Infrastrcicturcs ) eines der wichtigen Zu ku nftslir ijekte für cl ic Wissenschaft in Fu pa .. ‚ Experten bestätigen: Der LHC ist sicher KET (Komitee für Elementarteilchenphysik) veröffentlicht Stellungnahme zu Schwarzen Löchern am LHC In clieseni S( )inmcr hat der Large 1—ladron 0 dlider Ll—IC im Furopfaschen Zentrum für ieilchenphvsik CERN in Genf den Betrieb acitgenotnrnen. Wissenschaftler wollen nut cletuu leistcingssdirksteti ‘l‘eilchenheschleuniger der Welt detuu Lirknall auf die Spctr kommen und neue Erkentit— nisse über cinser [Jniversdttuu gewinnen. In der Vorberei tung wird auch über Etutcleckungen wie beispielsweise die Entstehctng von i\litui—Schwarzen—Liichern spekctliert. Dies nituimt Pn )f. Dr. Otto E. Rössler ( Univers itüt Tübingen 1 zum Anlass, davor zu warnen, dass sie die Erdlc verschlingen könnten. Es ist ausgeschlossen. dlass ant I.I-lC Schwarze Löcher produziert ss erdien. die die Erde erschliiugen. Dies hat das Komitee für Element :trtei lchenphvsi k K ET, dl ie \ eitiet ding aller deutschen ‘I‘cilchenphvsiker. in einer offiziellen Std— lungnahmne zur Sicherheit am LIIC bestdtigc Die Stellcuig— tahme liii ciü sich dabei auf international anerkannte Ex— 46 perten. die dhie Sicherheit am LI—IC generell ctnd auch Pro— lessor Rösslers Behaciptutugen actsführlich cuitersucht ha— ben. Das KE‘[‘ betont, dlass Rösslers Tltesen actl bereits wi— derlegten Annahtnen luercthen. in sich selbst inkonsistent und dldtich \Iesscmgeiu als falsch bewiesen sindl, in keinem Fall würdlen die Slini-Schwarzetu—l.öcher unsere Existenz gellilurden. Diese Aussage beruht actf dctßerst gut getesteten physi kalischen Theorien und kostuuischen Beobachtungen. Der L1-IC wiedlerholt unter experimentell ülierprüfbai‘en Bedin— gdmgen, was sich milliardienfach im Weltall abspielt. So wissen wir, dlass in jeder Sekunde ungefdhr 100.000 Proto— nen hut einer Energie auf dlie Erde tieffen, die mindlestetus der entspricht, die am LI-lC bei Teilchetukoll isionen erzeugt wird. Dieser Teilchensch:iuer ist ungeführlich, dlenn Erde und Sonne existieren noch... Deshalb können wir garantie— ren. dlass der 1.1-IC sicher ist, so der KET—Vorsitzende Prof. Dr. Peter Miittig .Vielmehr erwarten wir durch den L1-IC ei nen gri )t(en Schritt in der Erkenntnis. wie die \atdtr aufge baut ist dndl wie sich das Universum entwickelt hat.“ Rösslers Beluauptdiugen hercthen aul grutudllegendlen ‘ilissvei‘stündnisseiu der Allgeiiueitten Relativitdtstlueorie von \lluer Einstein. So benutzt er in seiner Argumentation zwar Formeln der Allgemeinen Relativiüitstlueorie, aber wendet sie so an. dass sie im \Vidersprucb zu experitluen tel len Em‘gehunissen st ehetu Eitu Teil seiner Interpretationen ist bereits 1915 durch experimetutelle Untersuchungen \vi— dlerleg wot‘detu. Ausführliche Untersctchctngen zu astroiuoinischen Inupli— k:it ii )nciu vi n VI in i—Sehvai‘zen—I.üchern v rn 1 üs)f. Dr. Ste— veil II. Giddings und 1 m‘. II icluela ngeh 1.. Mangano: liulu: lsag.vcb.cernclt hag CEIIN—l‘l l—‘II—12005—025.pclf . Information zum LHC Der l.arge 1 ladron Collider 1,1 IC. dc.‘r :ult 1U. Septenuluer 21)1(5 ain CERN in Geni uu Betrieb ging. birgt viele Sctperlati— dc: ein Ring von 2‘ Eid inuetern Umfang. 9.ö)(0.‘\Iagnete. eine Milliarde ‘leilchenloillissionen liii) Sekltndle. 1(1.000 beteiligte Physiker. fecluniker und Ingeniedire acts 55 Gin— dlern. Der Teilcluenluesc‘blcciniger verdiuft 11)11 Meter dinter der Et‘de mi Grenzgeluiet Frankreichs cmd der Scluwed.. Das i3ditudlestninisterium für Ilildhltng und Forschung 13M13F trügt maßgeblich zur Finanzierctng des 1,1-IC bei; deutsche Wissenschaftler sind stark in das Forschungspi‘ogramnu ei ngeliti nden. \Vissenschaftler erhoffen sich durch den LE-iC Antworten a ci f die futudamnenta leiu Fragen dler ‘l“ei lclienplivsik: \Vora ci.s besteht das Universum? Was passierte beim 1 Irknall? \Vo ist die Antimaterie? ‘iv üter kommt die Masse? Um das heraus zufinden. soll mi LI-IC der Zustand des Utuiversuims sinuu liert werden, wie er einen Bruchteil einer Sekunde nach dem Urknall also vor 1—i Mil liardlen laluren herrschte. 1 )azu weidlen Pn i mcmi auf nahezu I.icbtgeschwi nd igkeit beschleunigt utud zunu Zusammenstoß gebracht. In vier hausgroßen Nacluweisgerüten. so genatutiten Detektoren, vermessen Physiker die Sluduen der Teilchenki ülisionen. Die Inbetriebtiahme einer solch Ei ituupliziertcn Maschi ne erfolgt in tuueht‘eren Schritten. Zcimuüchst mctss der 13e— schuleuniger actf —2‘‘ 1 Grad Celsius abgekühlt werden An— schließendl weidlen alle supraleitetuden Magnete in dien acht Sektoi‘etu des L1-IC bei vollem Betriebsstrom getestet. Schließlich wird dler gesamte Ring mit allen Magneten hochgefahren undl mit dem Vorbeschleuniger synchi‘oni— siert, Erste Tests laufen seit Atufang Actgctst. Am 10. Septem— hier 2005 wird dler erste Protonenstrahil dcii gesanutetu Pc— schleunigerring des LHC umkreisen, ctnd zwar ici einer In— jektionsenergie vomu 0.-tS Te\‘. Teilchenkollisionetu svirdl es ahlerdhings erst zu einem spüteien Zeitpunkt gebetu Die Zielenergie. die 20) (5 am Ll-IC erreiclu t werden si dl. liegt bei 5 TeV. dde Endenergic‘ dies Ll-IC hie TeV. . ‚ Information des CERN: huttlu: lhuc-lirst-hueain.is chi,cern.ch \\‘isscnsehabtiichue N:ic‘hurichuteii Nr. tS ‚luhi/Augist 20()H WIRTSCHAFTS- UND SOZIALGEOGRAPHIE WIRTSCHAFTSINFORMATIONEN I)r. Christian Sitte und Mag. Alfons Koller Tobinsteuer „Sand ins Getriebe“ der Finanzrnärkte und ein Beitrag zu Verteilungsgerechtigkeit* Leonhard Planh und CErne/ia Siariiz‘ 1. Einleitung schieclliche Wdbrungen miteinander getauscht und \Vechselkurse bestimmt. Der Wechselkurs ist eine Die Finanzkrisen der 1990er und 2000er Jahre lenk wichtige Größe und hat erheblichen Einfluss aLif die ten über die Fachwelt hinaus die AL1hnerksamkeit auf Enl\vicklung von Volkswirtschalten, Die Entwicklung das internationale Finanzsystem. Zivilgesellschattliche der Devisenmtirkte in den letzten Jahrzehnten ist ge— Akteure wie Attac beschiiftien sich seither versüirkt mit • pi1igt durch den tibergang von einem fixen \Vechscl Pn iblemen und möIichen p( ilitischen Reuulierungen kurssstem zu flexiblen \Vechselkuissvsteinen. [‘nter der internationalen Finanzmarkte. Eine l‘orderunL. die dein Eindruck der Weltw irtsclnil tskrisc v in 1929 hat weltweit von einer wachsenden Zahl on zivilgesell sich die internationale Staateni4enieinschaft auf der schaftlichen Gruppen. OL inoinl nnen und nath )nalen konfcrenz von Bretton \\oods ( Ibit) die Stabilisierung Parlamenten erhoben wird, ist die lobinsteuer. des \Viihrungs— und Finanzsystems zum Ziel gesetzt. Die Tobmsteuer ist eine Steuer auf Devisentransak Zentraler Kern des Abkommens war ein System fixer Iii )nen Da die 1 )cvbennii rkte sta rk internat i mal isiert \\ecliselktirsc mit dem Dollar als Leitwdhrung Lind Ka— sind, sollte die ‘lohinsteuer idealerweise ilohal. cl. lt pitalverkehrskontrollen \nfang der 19))er Jahre brach auf allen Deviscninhrkten weltweit. eincehobcn wer das S stein zLiammen und ivurdc durch ein System fle den. Der politiscle \\ille dafür ist aber zurzeit nicht vor xibler Wechselkurse zwischen den Leitwahrungen handen. Der Devisenhandel ist ed( ich auf wenige 1—lan— 1 )ollar, Euro, Yen) abgelöst. Ztisdtzlicli wurden aLif P 0 deisphitze konzentriert, die wesentliche netzwerk— und litisclier Ebene weitreichende Deregulierungen und Li— zeitzonen-spezifische Vorteile haben, weshalb die To beralisierLingen beschlossen, die zu starken Verdnde— hinsteuer auch von einer Lindeigruppe wie der EU plus ‘lingen im internationalen Finanzsystem führten. Schweiz (die die wichtigsten Devisenhanclelspkitze in Die Zahl der F‘inanztransaktionen und deren Ausmaß der europdischen Zeitzone umlasst) eingeführt werden sind in der Folge enorm angestiegen: Das Volumen al— kann. Es macht aber wenig Sinn, die Tohinsteuer in ein 1er Finanztransaktionen in den lnclustrieldnclern ist heu zelnen Lindern alleine einzuhehen, weshalb die Ein te fast hundertmal so hoch wie rIas nominale lltP dieser führung einerTobinsteuer auch keine zentrale Rolle bei Lincler (Schulmeister/Schratzenstaller/Picek 2008). Das nal ionalstaatlichen Steuerrel )rmen spielen kann. 1—1 in— Anfang Volumen der Devisentransaktiimen stieg die Einführung aut gegen sollte das aktive Eintreten der 97)) Jahre von 70 auf 5.200 Milliarden Dollar pro regionaler Ebene sehr wohl Bestandteil einer umfassen— Tag im Jahr 2007 an (siehe Abbildung 1)) BTZ 20079. den Steuerreformsdiskussion sein, da die Tobinsteiter Der 1 )evisenmarkt ist heute mit Absta ncl der größte einen wesentlichen Beitrag zu mehr Verteilungsgerech— Markt weltweit Die wichtigsten Devisen können jeder— tigkeit leisten kann, und zwar gerade in Osterreich. das zeit, von jedem Ort aus tindl in großen Betrdgen zLt ge sich 2006 in einem Vier—Parteien—Beschluss dazu ver— ringen Kosten gehandelt werden. Trotz dieser Größe ist plliclnet hat, sich für die Einführung der Tobinsteuer auf EL-Ebene einzusetzen. ‘.ii.IidrurR mii lreundl eher Gr‘nelini irpmu der \VtSO 1 iviri— sch:ihl. und sozialpol Zeiochrili ) II. 2 2(11114. iiv.v..isiv—liiiz.at) Dieser Beitrag gliedert sich in vier Teile. Im ersten Lc‘oii1uo‘dP1ciii‘: Br‘iriehswiri. t.ehrlie:iu)u;iuier am I‘rojeki Jn Teil wird auf die EntwicklLing der Devisenmhrkte Lind iern.ii k na le Entivicklunrp der Lniversi0ii ‘Aien. Foischunus— Probleme ergebenden Im die sich clraus eingegangen. projeki zu Arheirechien in Globalen t‘rodukiions—netziver— zweiten Teil werden die Tohinsteuer. ihre Wirkungs Ren. war Vorsianclsm)tri)ied ion ATT.-\C Osierreieh weise und ihre Grenzen sowie die technische Machbar SeIn o1 tor Si icö 1 (.i,?‘oi‘/in ‚Sliii‘il: Oh n1 min i Ph t ) der ttesearch in Nei‘ York), teliiIie:iriiii,iuir‘ am Proleki „lnierna— keit einer solchen SteLier dargestellt. Im dritten Teil wer— tiiinate Eni\vk ktung der Lfniversikii wien. tisrliunpsprojeki den die Verteilungseffekte der Tobinsteuer sowie ihr zu Arheiisreehien in Globalen Pn duku nsneizwerken, war Einnahmenpotential analysiert. In der Conclusio wird 0 rsi:indsiniiglied von A‘t‘t‘AC Oierieir h die politische Limsetzbarkeit der Tobinsteuer diskutiert. t t)ie inieniauonalen Finanzin2rkie Linnen in diei Tv ilm2rkie unterteilt werden: die Krediuo2 rkie. die Weripapiermiirkte Anleihen, Ahnen und Derivaie) und die Devisenmiirkte, wo 2. WoZu eine Tobinste uer? bei die einzelnen ‘leilmiirkte cnn miieinander reilwmderi sind 2 l)er Ittickgang des 1‘.igesv du men i ni I:i lii 21)1)1 ist vor :il 1cm au) Der Devisenmarkt ist der größte Teilmarkt der inter die tiuro—Fin)tihrunn rind Konzenitaiionsiendenzen hei Ban ken zuriiekzuldihrcn. nationalen Finanzmdrkte‘ Auf ihm werden unter— .. seit für \e\i \Vissensrhahliehe N:i«lirn iHn Nr 3 i • luli .\Liritisi 20)1(4 47 er Itum reguliert und sehr konzentriert. Im Wesentli chen sind im Devisenhandel ca. 30 Großbanken akti die vor allem mit Dollar, Euro und Yen an den acht ss ichtigsten 1 Tanclelspldtien mit ta )fldl( )fl an der Spitze kctrse immer weniger von c)k()nomischen I3asisdaten f( 0 tinclai‘nentals“) bestimt‘nt, sondern on kurzfristigen Rencliteerwartungen privater Finanzmarktakteure. Auf den Devisennüirkten ss‘ircl aber nicht irgendein Preis bestimmt, sondern der Preis für \Viiltrungen, der w sentliche Auswirkungen auf die Real\\ irtschal‘t hat Am deutlichsten ist dies ‚tnhancl der Finanzki‘isen der 1900er und 2000er Jahre und ihren massiven wirtschaftlichen. sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen zu se 0 Aber tLtch ohne krisenhafte Entwicklung bildet hen hohe \olatil itdt und 1 nstallil tOt auf den Devisenmiirk— ten ein ungünstiges timl‘elcl für den produktiven Sektor für internationalen Handel und Realinvestitionen. Sie erschweren die Planung und erhöhen die Unsicherheit. was leute Absicherungsgeschdl‘te nötig macht. Für Ent— svicklungshincler stellen die Lfnherechenbarkeit der Scliul— dlendlienst7ahlctngen sc wie die Notss encligkeit. hohe Des isenreserven anzulegen. weitete Probleme dar. \‘(‘eiters nimmt die Möglichkeit der Zentralbanken und 5( )mit der nationalstaatlichen \\‘irtschafrspolitik. \\ echselkuoe zu steuern ab, da die pt‘iv:ten Investoren mehr Geld verschieben, als allen Zentralbanken zur Vet‘teidigung der \X‘ecllselkurse zctr \ ei‘fügung steltt. 1 linzu kommt, dass Zentralb tnken Zinssdtze tenclen— 0 ziell hoch halten, um \‘r echselkurse zu stabilisieren und aushinclisehe Investoren anzulocken. Das wirkt sich ne— gatis aut dlie Realwirtschal‘t aus, weil Rt‘echte für Investi tionen und Konsum tedl ‘er \\‘et‘dien, Der Des isenmarkt unterstützt also nicht die Realwirt— schaft. s rndern cloniitiiert sie in weiten llet‘eiclsen. Die Devisenmdrkte ..wiedet unter internationale Kontrolle zct bt‘ingen ‚spclsulati\‘e 1 c‘visenflüsse zu s‘erhinclern 2 und \‘(lilorcingsgeschdf te ss iecler stdrlser ‚tn die llasi‘nv( gdnge des internati( malen Austadlsclss x m Gütern undl Dienst lei.st dingen, interna tk )na 1er Pr >cl ci 0 t ic )tl dtndl In— estilion zu binden dies dürfte zu den wichtigsten Actftben einer vernünftigen Reregulierung der inter natk)nalen wirtschaftlichen Beziehungen gehören‘ I-Iuft‘schmid 2002, S1. Ein wesentlicher Schritt zur Sta bilisierung des internath malen Fitl,tnzsvstems ist die Re— dluzierung kurzfristiger K:tpitaktröme. die keine real— wirtschaftliche Funktion übernehmen. Genau hier setzt die Tc tbi nstecter art. — — handeln. 3.500 - - 10 — 983 1985 ‘999 1992 Abbildung 1: Eitw 1998 1995 1.,, n‘urnceI ‘0 Rr 1r Mag fl 2001 2004 2007 Mrd Do hing des w e)l\\ eden 1 )_n ioenleindeR 0 Quelle tttZ 2{)(F Auch die Struktur der Tra nsa kt (flefl hat sich veran— clert. Rund 50° der Tra usa Ist 0 men haben einen Zeith( rizont on \\ eniger als sieben Tagen. 40° von s> eniger als zwei Tagen (l3lZ 2t)0‘.l. Es dominieren also lurzl‘ris tige Anlagen, die meist keinen Zusammenhang mit real— wirtschaftlichen Aktivitdten haben, 1 )er \Velthanclel zu— tüglteh aller ausldnclischen Direktinvestitionen eilt— spricht nicht einmal 20 o des Des‘isenumsatzes (siehe Abbildung 2). Auch wenn Absichet‘ungsgeschd(te ge gen Ku rsochw ank u uge n und 1 > d pota tu t rad ing‘ 1 in zugereehnet werden, sind diese \‘ dumina bei weitern nicht durch realwirtschaftliehe Tdtiglseiten ZLI erkhiren. Dieses starke Auseiuanderklal‘I‘en v( )n Finanz- und rea len lr,tnsaktionen ist mich auf anclei‘eu Teilmd rOten zu .. - beobachten, cs ie aol‘ den Aktien— ‚‘\nleihen— und ganz . best >ndet‘s den l)eriv,i lemdrkten 800000 7 / 1 600 200 — f d90 025 200 DGb rt 1953 - — 1 — 1955 1999 ‘992 1 1995 1998 1 2001 2004 3. Was ist die Tobinsteuer? 2007 —.—We ha, del ‚inS as ‚ind.svl-e 0 ‘ev‘vesttos-vn ——We wate Dcv seru“satze bei 250 Sande SMgan 3.1 Abbildung 2: Die taslösctng dci‘ Deviseniteirkte on \‘d‘elth.tn— dcl und ausliinclischc‘n Direktinvestitionen Quelle: tItZ 200, \\‘t ( ) 200, U\C‘t AD 20F itil 3 Es herrscht eine sehr bulle Licfiiidlitdt auf den 1 )esi— sentndrktcti. t.idlcudlit:it ist an sich nichts \egatis es, sie ist wO ss enclig ci m den internath )nalen 1 lanclel Rca Ii n— s est it 0 tnet ci lid 1 in tern tti( itiale Kt‘ecl it liezieli ci ngetl zci fi— 0 nan7iei‘eti, Actt dlen 1 )evisetimiirkten e\istiert jedoch ein Llbet‘maß an Lic uiclitiit 1 also ati Des isentransaktions ulcmien. dIas keitie tealwit‘tscliaf‘tliclie Futiktion über— tlinimt, Dies führt zu zwei miteinandler verkoppe]teti Problemen: Die hohe 1,ic ci iclit0t erhöht die \ulatilitOt 1 von \Vecltselkctrsen undl sie ist schon allein actfgrund der riesigen Masse dItldl des Tetiip ts der hew egten Gel der ein Staliilitdtsrisiko (“X‘FEI) 2001. (‘i(. Da sich die Desisenti‘ansaktionen s‘oti realsvirtscliaf‘t liehen Grundlagen :Ihgd‘löst habeti, wetsfen \\‘ecltsel — 48 - Idee und Wirkungsweise Der WirtscllaftsnolDelpt‘eislriiger James Tt vbin schlug Jahre i9“2 vor cleni 1 [intergrditldl des Endles dies Bret— D.thei löst ein Devisen—.\ctlit.t eine Serie von Dci isentr:in‘r,tk— onc‘n itll ttiic‘t—ti:tnlsen—.\l.tt‘Isi .015, cia linken vet‘stv.‘lteti ihr th— si lt t zu 4 lebten. In Deutschl:tncl, kitt tiSilt ii,tnnien und den 1 S.\ ist das t t,inv.Ic‘ls— vtluniett adt den ‚\ktietiiit:tt‘tsieti ‘ast 1 ((0—mtl so gruiS wie die Re.tlintc-stitionen von t‘nterneltmen: das 1 t,tnt,IeIs\‘oldtflien >((11 Zins) rtciettden \‘s‘enp.tpieren 1 ‚.interest t‘,tic‘ seeut‘iiies“ ist st tg.t einigc‘ 1 (0—tital 0 c‘t ‚ils die thealinvestitiorten \‘oti tlniet och— nen (,Seit mtitieislcn‘ ‚SeitrntetmsViicar J‘jd‘etl 2008, -m-), Das 1 im deiss t >Icimen cm t )c‘ri\ ‚lieD ist viel st:it‘ker $estiegc‘n als das von Spt ti—]‘t‘,I usa lt ionen 5 Ant‘,ing der t99Oer Jahre die japanische Börse, 1992 93 das Ect ropiiisclie \\ ii lit‘dtn>hssb‘setu l99m 95 Ste\iIo ctnd der „Teqdtila— ldi‘elci“, t 997 98 Siic$ stasien. 1998 tleitl,( he Zusaminenhruch dIes Spels uI,iui 050 )tlds l;tC,\t 1098 thussl:tticl, 1998 99 itt ‚tsi— Iten. 20(5) (II Fcit‘kei, 20{(t 02 .\t$enitnieti. 2001 cttti,ctttim Krise in dlc‘tl t ‘nA, 21)02 \\ tedd‘I tlrasilien, 2Olr 200$ die ttnolliliert— mii tOte in den 1 ‘s,\ - ‚ - 55 i‘rsensc‘hjl‘iliJ>c‘ K,dlirldhtc‘n St ISt -lili Actgcist 200$ ton—Wods—Systems die Besteuerung voti Devisen— transaktionen Vor mit dem Ziel „to throw some sand on the fire of (currency) speculation“ (Toliin 1975, I5-i). Sein Vorschlag zielte darauf ab, kurzfristige, spekulative Devisentransaktionen ZLi unterbinden, um die Weeh— seIkLilse ZLL stabilisieren. Die Idee, Spekulatk)n in Finanzinürkten ZU reClLizie— ren. indem man sie mit einer Steuer belegt, geht auf John Mavnai‘cl Kevnes zurück, der schon in den 1920er Jahren eine Steuer auf Finanztransaktionen vorschlug tKevnes 1936. 159 f.). Tobin ühertru Kevnes Idee auf die Deviseninürkte, Die 1—Töhe der Steuer sollte laut lobin 1% betragen und alle Devisengeschüfte am Kassamarkt‘ betreffen. Für alle Devisengeschtifte. deren Ziel es ist. orühergehend und aus Spekulationszwecken Wührungspositionen an zulegen, soll mit dieser Steuer der Zugang zum Dcvi— senrnarkt verteuert verclen. 1—leute vircl über einen Steuersatz zwischen 0.005 und 0.5% diskutiert. Es setzt sieh die Meinung durch, dass ein niedriger Satz den Lenkungseffekt erreichen kann und nicht zu ici Lic ui— 1 clitüt vom Markt nehmen wOrd«. Auch die steuerpfl ich— tigen Transaktionen müssten den etzigen lleciiiigun— gen angepasst vcrdcn und nicht nur Transakih inen am Kassa-. sondern auch am Terminmarkö wie R )r\vardis, Futures. Swaps und Optionen umfassen. l)ie \Virktingsweise der Ti binsteuer lüsst sieh am be sten anhand eines Filters beschreiben: Durch die Steuer werden zwar alle Devisentransaki k mcii teurer. die Ef— lekte sind aber auigruncl dler unterschiedlichen Laufzeit sehr unterschiedlich. Kurzfristige Anlagen. die auf ge ringe Kursclifferenzen spekulieren. würen unrentabel. cia erstens die Gewinnspannen sehr gering sind und da die Steuer zweitens bei jeder Transakth in anliillt und die \Virkung um so gröI$er ist, le öfter die Wiilirung ge wechselt wird. AuFs Jahr gerechnet entsprüehe ein Steu ersatz v )n 0,25% bei einem Ib )rtf( )l in, das ein na 1 Figl ich verschoben wird, einen Zins von 153%. Hei einem wO chenthehen Whhrungsweehsel wiiren es 20° Lind hei einem monatlichen Umtaciseh 6% Jahreszins. Hanclels— gesehüfte \verden einmal bezahlt und mit der Tohin— steuer belegt. Eine Stecier von 0,25% wird ein Handels gesehüft nicht unrentabel machen, vor allein wenn man diese Steuer mit einer Umsatzsteuer von 20% vergleicht. Theoretisch könnten l-lanclelsgc‘sehhlie sogar durch Ah— zug v m der tmportumsatzsteuer ausgenommen wer— den. Weilers profitieren l-landlelsgeschü[te von den ge ringeren Ahsieherungsmaßnahmen gegen \\‘eehsel— kursrisiken. cIa durch die Steuer die \Vechsclkursvolati— litiit reduziert \verdlen soll. Bei langiristigen Investitio nen mit einem Zeithorizont von z. 13. zehn Jahren rcclu ziert sieh der Steuersatz auf ()‚02S. Das Ziel der Tobinsteuer ist es die Wechselkursvola— tilitüt zu reduzieren. indem kurzfristige Devisentransak— tionen verteuert und somit reduziert werden. Dies cvür— dc die Fristigkeit der Devisenströnie erhöhen. honda— mentale Daten wieder starker zur Geltung bringen und die clestahilisicrencl wirkende hohe Liquidihit der Dcvi— senmürkte reduzieren ‚Auch das langaame Acifschau— kein von Spekulationsblasen wird schwieriger, da der Anreiz, auf kurzfristige Kursverdndercingen zu spekci lieren, reduziert wird. Dadurch wüte eine Stabilisierung der Devisenmiirkte möglich, die Lkli ndiüit als si ilelie, würde aber nicht in Frage gestellt \‘iisscnsetiahttichc \acl,riclitd‘n Nr t3 1 Iuhi .\du0usi 2)1)18 3.2 Grenzen Die Tohinsteuer erzielt gewisse \Virkcingen, hat aber auch ihre Grenzen. Zwei Wirkungen werden der To hinstecier oft zugesprochen, die aber nicht dhdirch sie al lein erreicht werden können: Ei‘stens ist die Tohiinsteu— er nicht gleichbedeutend mit der Reform des internatio nalen Finanzsvstems. Sie stellt eine l3esteuerung von bestimmten Finanztransaktionen dar. ünciert aber nichts an den zugrunde liegenden Problemen der aktct— eilen Finanzarehitektur. die einer umfassenden Reform bedarf. Zweitens ist die normale Tobinstecier kein In— strument, das hei spekulativen Attacken gegen eine \\‘iihrcing hilft. hei denen es in kui‘zer Zeit zu Abwertcni— gen von bis zu 40% (Thailand) oder 60% (Indonesien) kommt. Das war aber auch nie das Ziel der Tohinsteuer. Sie bezieht sieh auf Zeiten dies ‚normalen“ Funktionie— rens der Finanzmhrkte und kann solche Attacken be stenfalls hin Vorfelch stoppen. Beim Atishrcieli einer Atta— else sind andere Instrumente nötig. wie z. 13. Kapitalvei‘ kehi‘skontrollen. das vorübergehende Aussetzen des Handels mit einer ‚attackierten“ \\‘hlircing. die Schaf fung eines globalen Interventionsfoncls der wiecleruni mit einem Teil der Einnahmen aus der ‘lohiinstecier ge speist verden könnte etc. Allerdings hat der Ökon mi Faul llerndl 5 pa hn das Tohinsteuei‘-Konzept zu einer Z\\ ei-Stufen-Steuer \\ ei terentwiekelt, die iciehi gegen spekcilat ive Attacken wirkt: Solange sieh der Wechselkurs innerhalb eines \Veehiselkcirskorriclot‘s bewegt, Ei lt nur cl ie normale ‘t‘o— binsteuer m. Kommt es jedh )eh zu starken \\:eehisel_ kcn‘sschwankungen, weil z. 13. spekci hiert wird, springt die hohe Zusatzsteuer an und der Teil der ‘Fransaktii nen aul3erhalhi des l3ancles wird massiv mit bis zu 100% besteuei‘t, was Ti‘ansaktionen cinrentahel nacht cind ctnterliindet. Langsame Andercingen der \Ve ehsel kui‘se sind möglich spekcilative Attacken nicht. Diesc‘ Zusatzsteuer wiit‘e ein Insti‘ciment, um sieh gegen ntas— sive Wiihrungsspekulatü)nen zu wehren und wiire vor allem für Entwicklcingsliincler, clei‘en Wiihrcingen leicht — — — — 6 „t)c‘r t(assamarki ist der Mark für \Veripapiei‘e. t)evisen nder dein ‚\hschtüsse solori 1 idc‘r sehr kurzh‘isi ig erl iii Wai‘en, an ii c‘rcten 7 müssen“ (\VEFt) 2001, 8) Der ursprünglich VOfl ‘t‘ohin vorgeschtagene Steueis,iiz i wird fast c‘inhc‘iiticti als zci hoch angesehen, da c‘r nictii im unerwünschten kurzfrisiigen ‘t‘ransakuoncn cintc‘rhincten dc, sondern zu führen könnie einer dr:isiischen t‘S‘ die nur— nur uidiüii 1 Finsctiüinkung cnn t,k von der auch reatwirtschalitiche l‘inantuansak— Die \teincungen hezug— ich ctc‘r t-tiihe des Siecuersaizes gehen aulsonsteul iectuicli auseun— linnen negativ tieil‘( Heu sein ki)nnien :uncter. hinige Acumortnnen (z. 13. Sp:utuui 2002, t\atinor t-tuttnu.unn Spr.n 2000) treien für einen sehr gelingen Sieuers:uti von (t,0ü5 his 001“ ein. Sie sehen den priuiüiuen Zweck dci Tohinsieuer in cter (ic‘ncriei‘cing von zcusatzl ictien Sieuereina linien u nct wot— cii nicin die LutcuictiOit cter DcvusenmOrkie uectcuzieucn. -\ndeie ii. t3. t—tcil±scliniid 2002 t‘ainndi(d 200tteun Denvs 200) ne— 1 en für einen hilheren Siecuc‘rsaiz ( ein ii 0.1 ein. Durch die Totsinsicuer snlt ihier teinung nach setir ivoht I.ifüuidiüii rectu— ziert wu,‘ri,ien. Diesen unuerse tiiedt ehen Sieuer“,iizen tic‘gen Liii— ierschiedtiche Aiiiiassuungen der t‘unkiionsn cisc cter Dci isen— ni2rtsie und v, a. cter Einsctiiitzung des Lktn ict iiaishanctets tni sctien den Banken zugruncte. 8 Der Terminn arki ist der \t:irkt IHr iviriseti:iiitiehe i‘r:insakiin— nen. die in dci Gegenwart geiiiugi xvcrden, deren \‘iene sich utier auf einen zcikünlugen ‘termin Beziehen und somit ici \tn sclmtuss cte.s GesctiiIis cinklar sind“ 1 \‘iEEt) 20)11, ‘I ‘ 9 Sog:n ici einer llcctcikui n der transakunnen um 50‘‘ iOnen die t )evisenm2rkie noch wei ins ticttncter ats in den t 9HOeri:uh‘ ran 49 Spekulationen ausgesetzt werden, von großer liecleu— tung. 3.3 Technische Machbarkeit Bis jetzt \varen Steuern au Finanziransaktionen auT bestimmte Teilmhrkte hesclu‘hnkt wie Aktien— oder An— leihenmhrkte, wurden auf nationaler Ebene eingeh( ihen ii mi ihre Einahmen \VtI den zur FinanzierLlflg n itk maler Budgets verwendet (Schulmeister Schratzenstaller Ei— eck 2005. 15). Transaktionen atif Devisenmhrkten wur den bis jetzt nicht besteiiert. \Vhhrend im Rahmen von Li— beralisierungs— und Dereglierungspolitik auch Steuern aol andere Finanzti‘ansakth wien in letzten 20 Jahren in telen Lindern (0. a. in Osterreich und Deutschland) ab gebaut wui‘den. existiert in Großbritannien weiterhin eine Steuer von 0. auf den Kaut von Aktien (..stamp dutv die betrdchtliche Einnahmen einbringt—allein im Jahr 20U/Uh Milliarden Euro. Sie wird aLitonlatiscll in nerhalb des (elektronischen) Tr:insakth )nssystems des „London Stock Exchinges“ eingehoben. Der Fall der ‚.Slamp DLitv zeigt auch, dass man nicht alle Umge— hungsmöglichkeiten voraussehen. s( indern reagieren muss, wenn tatshchlich Venneidungsstrategien auftre ten, was in (Jrißhritannien durch die Einführung der staflip clrity i‘escrvc tax“ geschah. Trotz dieser Steuer auf Aktientransakth wien ist G r ßhrita nnien eines der T )pfi— nanzzentren und die London Stock Exchange eine der wichtigsten Börsen der Welt. An der technischen Machbarkeit der Tobinsteuer be steht kaum mehr Zweilel das besthtigen v( r allein Jene, die es am besten wissen 5( llten Banker. l)em‘ejts heute werden De isentransakimonen erfasst und rloko mentier. 1-Tier würde eine geringfügige \nderung im Computerprogramm genügen. Erleichternd kommt hinzti. dass immer mehr l)e bentransaktionen zentral erfasst werden. Es besteht also bereits eine lnfm‘astruktor 1 ür den Devisenhandel. die TOr die Einhehung der Tu binsteuer genützt werden kann. Steueroasen können die T( binsteuer nicht erhin— dem. Schon 1aine Tobin ( lT‘S) sagte‘.. II these ax ha vensare all that attm‘active. whv is it that the international linmncial comnmunitv has not almeadv massively migrim— tecl towards them, given the taxes which ire alreadv being levied in the main financial centres? Die Stetmer könnte an zwei Stellen des Devisenhandels ansetzen am 1—landeisplatz ( ..trading site ( oder bei der Abwick lung (.‚settlement site)‘. Bei einer Einhebong der To hinsteuer am Handelsplatz \vüren die Kosten, um der Steuer zu entgehen, sehr hoch, weil der gesamte Elan delsplatz samt zugehöriger Infrastruktur verlegt werden und auf die Vorteile von großen Finanzzentren (z. B. hohe Lic uiditht, Größenvorteile, vorteilhafte Lage zwi 1 schen verschiedenen Zeitz( mnefl ) verzichtet werden müsste, 1—lebt man die Tobinsteuer bei der Abwicklung ein, könnte die Steuer auch nicht umgangen werden. cIa die internationalen Zahlungsverkehrssvsteme mit den nationalen Zahlungsverkehrssvstemen sowie den Zen— ti‘alhanken eng verknüpft sind. Denn De\‘isenhüncller in Steueronsen existieren nicht losgelöst von den Fi— nanzzentren. Wenn eine Tm‘ansaktion z. B. in Euro abge wickelt wirdl. werden Ecirm is on einer Bank in der EuroZone zu einer anderen Bank in der Euro—Zone transfe riert, selbst \venn der 1-tandel in einem andei‘en Land stattfindet. . — i 1 Es ist weiters eine Sache des politischen \Villens zu— sützlich ati f Transaktionen mit Steueroasen oder mit Lindern, dhie die Tohinstetmer nicht einheben, eine Straf— steuer einzuführen. Wenn eine Bank ihre Devisenge— schüfte ztim Beispiel auf dhie Cavman Islands verlagert, brauchte man nur Kapitalrückflüsse von dlort dlem mnehrhichen Steuersatz dlerToliinsteLier zti unterwerfen, und die Auslagerong würe deutlich onattraktiver. Die beste Losung des Problems wüi‘e ühem‘hacipt die Schhie— Sung aller Steuei‘oasen. Es müssten auch nicht alle anderen Lünder mitnia— d‘lid‘fl, Die Tobinsteuer ist zwar eine globale Steuer und es ware wünschenswert. dass sie global eingehoben wirdl. S2° der Devisentransaktionen werden aber in acht Lkndlern durchgeführt 1 i .Aher auch dhie Einführung der Steuer an dlen acht wichtigsten FinanzpEitzen er scheint zurzeit politisch unrealistisch. \\‘iehtigster Geg ner der Tohinsteuer Ist dlic Regiei‘cing dler USA. die s )gar hie BeitragszahlLmngen an die \‘em‘einten Nationen da— v m mbhOngig gemacht hat. dass diese kein Wort über die [‘ohinsteuer verliert ‚Aber auch ohne die USA wür— den in dlen verbleibenden sieben Lindern noch zwei Drittel des weltweiten Devisenhandlels erfasst werdlen rind acich die FU plus Schweiz stellt eine kritische Masse lüi‘ einen Steuerraom dar. Die FinanzpEitze in Eum‘opa 1 zu wichtig und haben spezil‘ische zeitzonenbezo sind gene Vorteile, als dass es zu einer Verlagerung in Ei— nanzzentren in andere Zeitzonen kommen wurde. So— 1 ialdl alle Lündler mit \vicht igen Ei na o zpldtzen in dier eu— ropüisehen Zeitzone mnitnmaclmcn ki‘iniite Fom‘opa die Tu 1 iinsteuer einfühm‘en. i2 — — 50 4. \‘erteilttngselTektE der Tobinsteuer 1 )ie Tobinsteuer hat \\‘esentliche vei‘teilungspoliti— sehe Effekte und könnte dliher einen wesentlichen Bei trag zu mehr \‘erteilungsgei‘echtigkeit leisten auf na tionaler und intei‘naiion:iler Ebene: Erstens. würde dler Faktor Kapital besteciem‘t. dlessen Beitrag in dlen letzten lalu‘zehnten drastisch zurückge gangen ist, Die Tohinsteuer ist eine Steuer ‚.on Wall Sti‘eet“ tmnd nicht wie in letzter Zeit zunehmend ‚on Main Sti‘eet“ und würde daher den Faldt( ii‘ Kapital im \‘em‘gleich zcim Faktor Arbeit wieder etwas stdrker in die Pflicht nehmen, Es ist ohnehin erstaunlich, dass der großte Markt c.ler Welt, der Devisenmarkt, nicht besteu— em‘t wimd. Tm‘ansaktionen aol‘ Güter— undl Dienstleistongs— mürkten werdien weltweit mit Umsatzsteuern belegt und auch Transaktionssteuern auf andleren Finanz— indrkten wie den Aktien— oder Anleihenmürkten waren dmndl sind auch heute noch in vielen Lündlern üblich undl liegen oft deutlich über dem vc irgesehlagenen Steuem‘— satz der Tohinsteuer. Zweitens, würen v. a. kurzfristige. spekulative Kapi— talbevi‘egungen. denen keine realwirtsehaftlichen Ge— — — — ici Dc‘‘uenn‘ans:iktionen ism zwischen der .‚‘t‘r:idinci 88u“. der .‚lhs hing Siic“ und der ‚.Seiilc:memii Sic“ zu cinierselmuiden. Die Tiading Sime ist der Ort. an cleni der .\ul‘i lag zum Kauf oder \‘ur— haut t )e“isen gegeben i‘ct, cl ii.‘ tOs hing Siie ist ncr Ort. :i n dein der Deal gehnuht wird diOn) die Sc‘i:Ic‘munm Simc ism der Om‘i. an dciii die Ir‘,mnsaktiun wirklich si:imdnclei, 1 Id Ohi‘it:innicn, d‘SA. Sing:i pur. Duumschland. Frank— icich i .Sc hwc‘iz und ‘0 ngki clei:iilierte DiSis tH‘i( ‘ml 1 2 ‘0 r die t( hinsicui‘r xx‘eliw‘eii und Furope c‘ingehii ihien wc‘rdc‘n k(‘innie siehe Spalmri i 2(102 1, cliii Dcn‘s (2005) und Slaimiz (2007) ‘ in wi tapan ing eine wie in Wis,semisulm:ifihiutmc N:mc‘liri,:hic‘u Nr t,3—i ‘ Lili Sdmnidisi 2008 schiifte zugrunde liegen, von der Tobinsteuer betroffen, cIa die Steuerlast umso höher ist je öfter Wührungen ge tauscht werden. Die TobinsteLler soll also Kapitalbewe— gungen. denen realwirtscltaftliche internationale Ge— schüfte zugrundeliegen (internationaler J-{andel mit Gü tern Lind DienstIeistunten. auskinclische Direkinvesti— tionen oder langfristige Kredlitheziehungen) gegenüber ren, uni dass daher der Großteil der Einnahmen für glo bale Zwecke wie Armutsbekämpfung, Umwelt und Ent— \vicklung verwendet wird, Tobin selbst schlug vor, diese internationalen Einnahmen auch internationalen Anlie gen zur Verfügung u stellen. Falls sieh diese Forderung dlurchsetzt. ltiitte (lid‘ Tobinsteuer auch auf der Atisga benseite wesentliche verteiltingspolitische Effekte. kurzfristigen, spekulativen Kapitalbewegungen (,‚bot Die Einnahmen würden einen betrtiehtlicben I3etrag money“) bevorzugen. Die Volatilitüt der Wechselkurse ausmachen. Es ist jedoch schwierig, dlen exakten Wert soll reduziert und die Stabilitüt der internationalen Fi— zu berechnen, cia die potentiellen Einnahmen vom nanzmiirkte erhöht werden. was positive Effekte auf Steuersatz. vom Hanclel.svolumen und vom Einfluss der realwirtschaftliche internationale Transaktionen hütte. Steuer atif das l-Ianclelst‘olumen abbüngig sindl, Es gibt Die Tobinsteuer hitte also auch Verteilungseffekte zwi eine Reibe öl« )nometrischer Berechnungen. die von schen realwirtschaftlichen und spekulativen Transak unterschiedlichen Werten ausgehen und daher zti teils tionen und vürcle innerhalb des Faktors Kapital real— sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Bei einer wirtschaftliche Interessen stfirken. weltweiten Einführung der ‘f‘obinsteuer berechnen Ka— Drittens, haben Wechselkursscbwankungen wesent poor, Flillmann undl Spratt (2006) bei einem sehr niedlri— liche verteilungspolitische \Virkungen. cIa \Vechselkur— gen Steuersatz von 0.005‘; Steuereinnahmen von 10 bis se die Preise von Importen ttncl Exporten. die Attraktivi— 15 Milliarden Dollar für das Jahr 200—m Jetin tindl Denvs tfit von realen versus Finanzinvestitionen s( )wieallge— 2005) berechnen Einnaltinen von 19 bis 125 ?tlilliarclen mein die wirtschaftliche Sftirke einer Volkswirtschaft in Dollar für dias Jahr 200-m hei unterschiedlichen Steuer— der \Veltwirtschafi beeinflussen, Das zentrale Ziel der sitzen zwischen 0,01 tmnd 0,1%. SehLtlmeister, Schrat— Tobinsteuer ist die Stabilisierung der internationalen Fi— zenstaller und Picek ( 2008) berechnen Einnahmen von nanzmürkte, die Reduktion von \Vechselkursschwan— 50 bis 250 Millia,‘den Dollar bei Stetmersitzen zwischen kungen und ihre stiirkere Bindung an realwirtschaftli 0,01 und 0, 1°/ für das Jahr 2006 (in dem das Flandlelsvo ehe Entwicklungen. Weiters würde dadurch ein Stück 1 lunien viel höher war il,s 200—i Bei eLn‘opaweitei‘ Ein— l—lancllungsspielraum für die nationalstaatliche \Vir1 fül irung berechnet Spahn ( 2(1(12 ( Einnahmen (in 1(1 bis sehaftspolitik zurückge\v mnen \verdlen. Zentrall oin— 20 \ 1 il 1 ia rclen D( ila r bei Steuersi tzen ztviscl ien 0.01 ken wurden zu einem gewissen Grad vom Zwang zur und 0,02% für das Jahr 20‘) 1. Jd‘tin Lind 1 )erivs (2(1051 be Intervention auf den l)eviseniniirkien befreit Lind könn rechnen Einnahmen von 6 bis 38 Milliarden Dollar für ten Geld— und Wechselkurspolitik wieder mehr als Ins— das Jahr 2004 bei Steuersiitzen zwischen 0,01 tmncl 0,1%. trtiment makroökonomischer Steuerung einsetzen, Schulmeister, Schralzenstailer und Pied‘ls (2008) berech ohne das es unmittclbn zu Kapiialahziig tiitcl gn0(en nen Einnahmen von 30 bis 1-10 Milliarden Dollar bei \VechsclklirsünderLingen küme‘ Insbesondere in Ent Steuc‘rsitten zwischen 0.01 und 0,1% für (las lahr 2006. wicklungslüncler sind Zentralbanken bei Kursschwan Zum Vergleich: Die gesamte Entwicklungshilfe (1er kungen oft gezwungen. entweder die Zinsen zu erhö Industnclancier bc-trug im Iahi‘ 2000 10+ Mihli,irileo Dol hen oder Devisenreserven‘ zu opfern. Durch eine Tc lar ( OECI) 200 ). Die 1—Lili iiertmng der Armut bi,s 2015 — binsteuer ‚mcl vor allein die Spahnselte Ztisatzsteuer cleklariertes Ziel der Vereinten NatO )ne,i im Rahmen könnten die Zentralbanken erstens mehr Unabhüngig— der Mmllemiitmms-Entwickluugsziele — tvürcle jilirhicb 100 keit erlangen und z\\‘eitcils im Falle ton \X7ilu‘ungsspc— ivlilhia,‘deii Dollar kosten. liii alle Milleniunts—Entwick— kiilationeit Einnahmen generieren ganz im Gegenteil lLings/iele der Vcreingen ‘sationen zu ei‘reichen. \\ iren zu 1 ierkömml iciten lnstrui nentcn 1 )ie ii iassiven neg;it i an die 200 Milliarden Dollai nötig) leIber 200), %0, Für yen vcrtcilungspolitiscl‘ien .‘\uswirktingen von \\‘üh— (hie lckiinphung tin Malaria Lind ‘1 tihseikolose britteh rungsspekulaiionen und —krisen. die v. a. Arbeiterinnen te man jihrlieli 2 Milliarden Dollar, klm‘ die Bckiinpfttng und aritic Bevölkerungsschichten durch Reallolinrtick von AIDS jilirlich 7 bis 10 Milliarden Dollar und für die günge, Preiserl iöhtt ngen von 1101 t -n Einsparungen Versorgung aller Menschen mit satihierem Trinkwasser der Regierungen und 1 )cregulierungen ( (inanin 20(7; jlihrlidt 0 Milliarden Dollar fetin/DenVs 2005, 161), An Riiblböck Siaritz 2005) noch lange nach der Krise zti Verst endlungsmöglichkeiten für die StetierL‘innahmen spuren haben, könnten reduziert \\‘erdleu. in.mngd‘lt es — leider - 11K ht, Ein \‘ierter Aspekt betrifft \‘erteilungscflcktu z\vi sehen lndi sind‘- ttnd [ni icklt ngshi ndern auf der —1 thun ld-iiil uni Su,:nnc Je ß,‘,,il,I((2i)Oii. t99i ‘es i,eiix‘n Einnal imen und Adtsgal enseite. Auf der Einnahmen ilii‘s ttie liigt: „liii‘ t:i\ \\OiiIdl. io ei‘(iiii i‘Xti‘flt, Ii‘ nation:i( Iiiie,i‘si rat.: pulkv roiui hie t,isk 1 Ii1:iJii, iii‘ Seite würden Industrieliincler den Grofteil (her Steuer rd‘n( t. lt tvould fl,) Iungi‘, 1 u ni‘( u‘.sar\ tu iiiplen‘i liik‘s in last „tragen“, da sie lc‘ichtc-t‘eri Zugang zu l)c‘t i,senmürL ihn jfliL‘l‘.St i‘ati‘‘. ls‘,i propuiln of ihn ilc‘,i,‘ed ritt- in ihn ci,r— ten haben und den Grogteil der 1 )m isentr,insakti,,nen leKt -:inc(iliitxtiilctm:iki‘ii isini‘iin:,kni,iiinr‘i:,rt t1(uli‘\ uiiigen. l)a ai,d Ii (1cr (ü‘ogtcil der 1 )et‘iseu(r,tnsaktioncn sei“ n um juni‘‘« iif u 1 t;i itl,,I,,m,i,sI,i,i,ir-r inilii.‘ii . ‘pezinlh mi: Im In aufl landelsplützen in indtistrielündern t,,itiindet. vür t‘in.mmmslsrh.e in s im! -‘i,,‘,jn t ‘)) us, 0« ihn 1 )nt isnnrn‘,L‘T\ en 1T1iK‘I(‘ui 2i)(« he den die Einnahmen (,ist .ius ltlicßliclu ton lnilnsti ie ‘uni ii «hintti‘Jiu«-,tnm \\:uI,ru,i,‘atu‘su,‘ix«‘n ‚t. i liitl,«im-n Dollar— hiimlcr cingeliobeut werden. 1 )id‘ \ ci‘teilungscffckk‘atif «In grO5ii‘ mml ums! nun hmiumckiumgst:iummtnrn .i‘h.mti«n Du‘s‘ der Ausgabenseitd‘ hüngen also stark daton ab ob und thi‘si‘,‘vi‘mi ‚sintl I,;i, s‘.h liii«‘!, iii kii‘zf‘risiigi‘um .I:,t )-Si:i.uis:,m 1 \Vii‘ (liese Einiotl,i,ien tei‘tcilt tte,Jeu, Die \‘ei‘eiuten k‘ilien :ungnlcgt, die iii ‚ii(‘((u gen- Ziriemi ‚ii itVei «‘ii 1 1—25 uni tu(n) ‚I, ((Ii‘ 7uii‘,i (lii‘ Luumuuuk(uint4sl:uTu(Ic‘u 1W‘ lIlie 5« hilden Natsmcii und tiefe zR ulgesellsehiahliebe Akicti,‘e toi „huhn uiu:u‘usi‘n, t ii,‘ hinluului‘uuuini eums‘n t hui«uuua‘n nimus Sp:utii (l(‘rui. (lass (lid‘ lünn;,liu,cn der ‘Ii binsieuic, diii lindern ‘,«‘hu‘ tui‘nui/‘.i‘.II«‘l ‘1 uS« Ii,‘ iii«“.«‘ fiu«‘, ti«‘u‘,men /umui t«si ihn 1111(1 Mciis lii‘it zttginc Luiruicit. (Ii‘ am stitlstcu von lIui‘.sig in li‘ii t ii.‘ \Iuuu« 1 Iuiimim«,‘n ((ii lmuuI_itsiju«‘ t«it‘uIiiuu— latilcn ‚itil ‚u,st;iljhi‘n Fii,aii/nuiiit‘r, liii, ihn tt um‘ ui«) -.uu,j:,lm‘ t )j«,‘n‘,ilm-isi,nuum‘,i «‘um-nmI«‘i u «‘m«Im‘ii - — ‚ j‘,«_‘iu,‘,( hi:ulilu( 7 \\ ii«,‘ N,uu im Iuim‘i, ‘,i t 1 ii (ui) \ui_4uu‘.i 21)115 51 5. Conclusio Die Tobinsteuer ist ökonomisch sinm oh, technisch machbar und würde zu mehr Verteilungsgerechtigkeit Knackpunkt ist der politische beitragen. Der Wille. Es gibt massive Interessen gegen die Einführung. In erster Linie kommt der Widerstand von Banken Lind anderen institutionellen Anlegern, die von der ‘volatili— Ok der FinanznOirkte prohtieren und denen Gewinn chancen in z\veistelliger Milliardenhöhe entgingen. Wichtige Gegner der Tobinsteuer sind aber auch Regie größte rungen. allen voran die Regierung der L‘SA Auch wich tige FU—Institutionen wie die Europüische Zentralbank und die Europüisclie Kommission so ie Go )ßbritan— nien. das mit London den größten Devisenplatz welt weit hat, sind gegen die Einfühmng der Tol )insteuer. Aber auch im Bereich der politischen t.Jmsetzbarkeit hat sich einiges getan. Die Einanzkrisen der F)9tDer und 2000er Jahre und der Druck von zivilgesellsehaftlichen Akteuren wie Attac haben das Thema Einanzmarkt—Re— gulierung und Tobinsteuer nachhaltig in die öffentliche Debatte gebracht. Das Interesse der Eiitwicklungsldn— der. die bisher am scli\\ ersten von insiabilen Finanz— miirktcn betrolfen sind, steigt. 1 nnerl ialb der lndi islrie lii nder plüclieren rIas ka na d sehe, ha nzösische. beIgE sehe un( 1 seit 2000 das österreichische Fa rla ment u od die schwedische, belgische, norwegische und spani sche Regierung für die Einführung der ‘l‘( hinsteuer. Neben der T binsteuer wüten auch andere Finanz transaktionssteuern sinnvoll um die linanzm!irktc zu stabilsieren, rcalwirtseha[tlichc Transalöh men zu stdl‘— ken und mclii Vei teilungsgei‘eclitigkeit zdi erreichen wie Transaktionssteuem auf den Anleihen—, Aktien l3öi‘scntimsatzsteuer) und Derivatemürkteit. Idealerweise sollte die ‘Fobinsteuer mit diesen Finanztransak i( )nssteuern 1« m tijiniert \vcrdlen 1 )as \Vl 0V) pldcl iert in einer aktuellen ‚Studie für die Einl‘ülu‘ung einer generel . len Finanztransaktionssterier (SeI iulmcister/Schratzens taller/Pic‘ek 200!—!) Fin wesentlichc \i‘ginent dafür le triFft cl ic p ü itische 1 Imsetzba rkcit, da eine generelle Fi nanztransaktioussteuer schrittweise eingeführt werden kann. Eine Liindergruppe oder sogar ein Land kann mii der [lesteuerung der i tat i malen An Ici 1 ten— Aktien— t inc.l ‚ Derivatemürkte beginnen, was polilisi lt einlacher (lurd‘hzusetzen ist als die lk‘str—ticrttng der Devisen— mürkte, die einen IG nsens innerhalb der EI J und mit 1er Schweiz vora ussetzt. 1 )as Ziel ist a 1 ter die Steu er aol alle Finanztra nsa 1<1 ionen. a i cli 1 )cv isenlra usa ktk nett, a iszr i \ve i teri. Die Tubirtstcru‘r ist kein Allhteilnuttel, sie ist aber ritt \\ ihtiige.s Insiru teben anderen Instrumenten mehL zur Regulierung dlet internaiionalr‘n Fiitanzui.irl‘.ic und zw Eri‘eiehnng von tor—hr VcrteiltingsgerrnIiiigkeit. -— — Die Debatten tmt die ökonomische Sinnhal‘tigkeit und 1 ge die technische Machbarkeit der Tobinsteuer sind wonnen. Nun ist es einzig eine Frage des politischen Willens. Vor allent Europa aber auch Osterreich. das sich in einem Vier—Parteien Beschluss dazu verpflichtet hat, sich i‘ür die Einführung der Tobinsieuer auf FUEbene einzusetzen, kommt biet‘bei eine wichtige Rolle zu. Literatur Auae .‚Sind in‘. (deiriehe inc.! Österreich ( 200-) ). t‘e hinsteuer tOr dIie rrctten, AtLic tOsiti0isIiie)‘. — l—toIIiii.ii‘iit ‘5 \‘V..:lti:ic..It 11)1): 1(tZ ( 200“: P05i01iSP.lP_rc.‘ti))t l‘rienni:cI Centuit Bank Sursev: 0 cieign [ixcli:inge :indt in 200, Basel dte Itmnticalf, Suz:cnne Jeun. ttinuo (2(10W: ‘Fhei‘uliin ‘Lix am.! tue Regut:ciioii nt Capital Mi venlenis, in tIell ‚ \v;clden (1 Ig.) 20)50: i3tchal Fincnec_‘: \ew Tttinking un Rec.iut.iung Specutau— ve C:ipit:ct i\kukcis, Zed ttcc>ks, I.cnrton Oettjer. Christian (2000): 50 \‘orsclit2ge tOr eine gerectucre \\Ii Gegen In inzemmacti und Kapitalismus. 1 )etitic‘kc. Wien t)crjv:iijse n irkei acuviiv tiltm:mn. t):icid Kapior. Sony Sprait. 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Einanzin(ii‘kic undl Entwicklung, ()tSt7 VSA-\‘crl:ig, \Vir‘n OECt) (2007): Aid Siatisties, tuhs: 55 \V\Vc‘cdc cg/dcpai‘tnicni/ ,en 2629 3—ih—i7 t 1 1 t (.0) (hut! 5 0,335 Onar:m, ()zlen (2(11(7): tue Aussvirktcng 5!!)) nec ctI)cratci‘ Gluljicti sici‘nng und! von Krisen aul‘die I.ollnciu tu iii t:u(n ictclungst!in— ck‘rii), in: Itectc.er. Jo:ctiim/imhol tnueii ‚lhger. tohannes/Si,c ritz. (hrneiia (ltg.): t‘Oipiitistintie t:cO\ i, k!i.cng in Noid und Süd t I:ucilel Ccli ‚Arl‘eii, Staat, M:cndelh,tuin VoI.cg, Wien thtonj!iki, 1 leckkc (200 t): t )olicicr,uising (hic! nclis:i(iccn ‘Etc t esel .lge i(iltc‘ ‘Fohin ‘Fax, Zeit liuoks, tundun‘Nesv hoik Schulmeister. Stc‘hcu/Sehi,i(zettsLitler. Margit t‘icek, ()lis ci (2008): A (0.‘nei:l Fin:cnc,i:ct ‘1 ‚cns:iciiou ‘lix Munses. t(i‘veuues, Fe: sihitiiy-.ind otecis, \\jll:( ) Sp:ihn, Paul Bund (2(1(12): (ludhc‘ /Or t)urcIlIthrlj:rkeit eine! Dc— visenu:nsctkiiouss(cuer, Gui:iih(en im Aulti.ig .k‘s ltuudestni iiisieriuins ‘0 \Virisi:l,cltlichc Zisaininen,uheii md Entsvict<— turtg, t!onn‘Frccnklurt aiim 5hcimm ‚S:ucd ins ( ‚r-tur‘l ii‘‘ dr Ii SLm‘iii‘, c:ometi:i (2((07): ‘l‘ohiusiemcm u:itj7nl(irkic‘ und tinn:ilcmnen (lt Entwicklung. \It:n- 1 )Gl(—Ver— — - lag, \5:ic..ti ‘toliiit J:co(es (1978): c\ pclsos:l Im ttmicmmi;0n,I ‘clcnci:r\ II‘ (nun, E.cs(cm Pc un( mk Journal Vul 1 WElt) (2(1(11) Spekutic‘ien l(c‘gulirien k:ipiial hr:ucltt kccictrct tc.‘: 1)0: in(ertl,ticn:Icmi t‘in:cn,iti.crk(e: t-unlcuonss‘.c‘isc‘ 1 lintiem gtunde Aliri,ctisc‘mi. Dsicrlj:cms Amt1: \lic‘.rliac Ii Inh \\‚ilcl ‘‘ici, Id cii letci‘/W,ctc Ii — —. ‚ Die Zeitschrift WISO kann über das isw, Instilut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaftvn, (;rtibcrstraße 40—42, A-4020 1.inz, Tel.: +43(0)732/66 92 73, Fax: +43 (0)732/66 92 73-2889, E-Mail: [email protected], Internet: www.isw-linz.at, bezogen werden. Die ltih,ilte nur! 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