Höchster berg auf Titan Historische fragen zu Karl schwarzschild

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Leserbriefe
N
Beleuchtungsrichtung
des Radars
Die Mithrim Montes auf dem
Saturnmond Titan bestehen aus
drei annähernd parallelen Bergrücken. Im südlichsten von ihnen wurde mittels Radarbeob­
achtungen der höchste Berg
auf Titan mit einer Höhe von
3337 Metern über dem defi-
Höhe: 2807 Meter
nierten Nullniveau des Mondes
identifiziert. Die Bergrücken
bestehen aus Wassereis, das bei
den tiefen Temperaturen auf
Titan so hart wie Gestein ist.
NASA / JPL-Caltech / ASI
Höhe: 3337 Meter
50 Kilometer
Höchster Berg auf Titan
In der Rubrik »Kurz & Bündig« in SuW 6/2016, S. 12, schreiben
Bei Titan wurde einfach der mittlere Radius von 2575 Kilome-
Sie, der höchste Berg auf Titan sei 3337 Meter hoch und bestehe
tern als Referenz genommen und als Nullniveau definiert, einen
aus Wassereis. Hierzu hätte ich zwei Fragen:
natürlichen Meeresspiegel wie auf der Erde gibt es auf Titan
Erstens, wie definiert man auf Titan den »Meeresspiegel«
beziehungsweise den Wert 0 Höhenmeter? Meines Wissens
nicht.
Wassereis verhält sich bei den niedrigen Temperaturen von im
existieren auf Titan einige Methanseen, aber keine zusammen-
Mittel –180 Grad Celsius auf Titan wie ein Gestein aus Silikatmi-
hängenden Meere wie auf der Erde.
neralen. Das heißt, es ist fest und spröde. Daher kann es anders
Zweitens, wenn der Berg aus Wassereis besteht, warum fließt
als auf unserer viel wärmeren Erde nicht fließen. Tatsächlich be-
er dann nicht wie ein Gletscher auseinander? Eine Eismasse
stehen die Monde von Saturn überwiegend aus festem Wassereis.
benötigt auf der Erde nur eine Mächtigkeit von einigen Dutzend
Bei ihnen bleiben auch kilometertiefe Krater über Milliarden von
Metern, um sich als Gletscher in Bewegung zu setzen.
Jahren hinweg gut erhalten.
T. A.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Jörg Bauer,
Markt Erlbach
Historische Fragen zu Karl Schwarzschild
Mit Interesse habe ich Ihren biografi-
Haut ein Hinweis auf einen Giftgaseinsatz
Lyman-Alpha-Kante, z = 11,1
schen Artikel über den Astrophysiker Karl
Schwarzschild in SuW 5/2016, S. 34, gelesen.
an der Front gewesen sein?
Eine weitere Frage habe ich zu dem
In SuW 5/2016 ist auf Seite 14 richtiger-
Die Angaben über die Umstände des Todes
Foto auf Seite 36, das Karl Schwarzschild
weise von der Lyman-Alpha-Kante die
von Karl Schwarzschild sind darin sehr
mit den übrigen Teilnehmern einer
Rede. Die dafür verwendete Wellenlänge,
knapp gehalten. Dazu ergeben sich für mich
Tagung der Astronomischen Gesellschaft
die zur Rekordrotverschiebung z = 11,1
einige Fragen: Schwarzschilds Bekannt-
im Jahr 1900 zeigt. Hier sind insgesamt
führt, ist aber nicht – wie im Heft an-
schaft mit Albert Einstein, der ein beken-
25 Personen zu sehen, darunter vier Frau-
gegeben – 91,2 Nanometer (das ist die
nender Pazifist war, und die Tatsache, dass
en. Sind die Frauen namentlich bekannt
Lyman-Kontinuumsgrenze), sondern
Schwarzschild sich im preußisch geprägten
und handelte es sich dabei auch um Wis-
121,6 Nanometer (das ist Lyman Alpha).
Potsdam unwohl fühlte, lassen wohl ver-
senschaftlerinnen? Wenn ja, entspräche
Nur mit der Verschiebung von 121,6 Na-
muten, dass er kein Militarist war und nicht
das einer Frauenquote von 16 Prozent,
nometern zu der beobachteten Wellen-
zur Fraktion der Kriegsbefürworter gehörte.
mehr als heute in vielen Aufsichtsräten.
länge von 1,47 Mikrometern ergibt sich
Wie kam es dann zu seinem Kriegseinsatz
Das wäre für Anfang des 20. Jahrhunderts
an der Ostfront und in welcher Funktion
schon ganz erstaunlich.
war er dort als Soldat tätig? Könnte die Erwähnung einer Autoimmunkrankheit der
6
August 2016
Vielen Dank für Ihre interessante Zeitschrift.
lneu
z  –––– – 1  11,1. lalt
( )
Josef Wallner
Klaus Bartsch, Königstein
Sterne und Weltraum
Briefe an die Redaktion
Rätselhafter geostationärer Wanderer
Der Artikel von Robby Kieffer »Geosta-
Diese Bahnneigung ist beabsichtigt und
tionäre Satelliten und ein rätselhafter
erklärt die starke Nord-Süd-Bewegung.
Wanderer« in SuW 6/2016, S. 74, diskutiert
Weitere Einsendungen finden Sie
auf unserer Homepage unter www.
sterne-und-weltraum.de/leserbriefe,
wo Sie auch Ihren Leserbrief direkt in
ein Formular eintragen können.
Zuschriften per E-Mail:
[email protected]
Unter den übrigen in dem Bild erkenn-
eine Serie von 135-Millimeter-Aufnahmen
baren Satelliten sind zum Beispiel Badr 5,
vom 11. Oktober 2015 mit einigen geosta-
Badr 6 und Arabsat 4B (die sehr enge
tionären Satelliten und einem geheimnis-
Dreiergruppe rund drei Zentimeter links
vollen weiteren Satelliten. Ich bin Mitglied
des »Wanderers«) und Eutelsat 25B (rund
einer internationalen Gruppe, die sich
acht Millimeter links des »Wanderers«).
mit der Verfolgung von Satelliten befasst.
Auch diese sind nicht streng geostationär,
Angeregt durch Rainer Kresken im ESOC,
sondern haben kleine Bahnneigungen
hängt. In ihnen sind in sehr überzeugen-
Darmstadt, habe ich die Satelliten in dem
und Exzentrizitäten, weshalb sie täglich
der Weise – aber leider nicht in druckfä-
in SuW gezeigten Bild identifiziert.
kleine »Analemma«-Kurven am Himmel
higer Qualität – im gleichen Maßstab die
beschreiben.
Katalogpositionen von Sternen und die für
Der rätselhafte Wanderer ist Inmarsat 4-F2, ein britischer Fernmeldesatellit,
Dr. Marco Langbroek,
SatTrackCam Leiden, Niederlande
den jeweiligen Aufnahmezeitpunkt vor-
der im Gegensatz zur Aussage im Artikel
ausberechneten Positionen einiger geosta-
keineswegs außer Funktion ist, sondern
Dem im Original englischen (und deutlich
tionärer Satelliten sowie des identifizierten
seit 2005 auf einer um rund 2,5 Grad ge-
längeren) Brief von Herrn Langbroek sind
»Wanderers« im gleichem Himmelsaus-
gen den Äquator geneigten Bahn arbeitet.
Screenshots von Herrn Kieffers Film ange-
schnitt gegenübergestellt. U. B.
Drei farbige Doppelsterne – und ein vierter
Ich habe den Artikel von Klaus-Peter Schröder über drei farbige
60
N
70
Doppelsterne in SuW 6/2016, S. 44, mit Freude gelesen. Ich
82
74 98 75 80
79
7250 86
65
100
92
möchte Sie auf ein weiteres farbenfrohes Sternpaar hinweisen:
76
ungefähr 8 mag hell sein – vielleicht sogar ein wenig heller –
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66
und damit nahezu gleich hell wie sein gelblich-weißer Begleiter
SAO 49479. Dieser hat den Spektraltyp G0, ist visuell 8 mag hell
57
54
73
und befindet sich 68 Bogensekunden nordöstlich von U Cygni.
Der Anblick des Paars ist fast ebenso schön wie der von Albireo.
Auch das weitere Sternfeld um das Paar ist sehenswert, insbesondere die Gegend um die Sterne 30, 31 und 32 Cygni.
Guus Gilein,
66
O
71
78
91
79
Noordwijk aan Zee , Niederlande­
U Cygni im Sternbild Schwan. Die erwähnten Sterne 30, 31 und
99
94
65
64
32 Cyg­ni sind die drei hellsten auf der Karte, rechts unterhalb (süd-
56
74
westlich) von U Cygni. Die Helligkeiten geeigneter Ver­gleichs­sterne
94
40
69
95
82
98
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75
94
77 62
73
90 95
88
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95
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93 95
70 98
97
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91
59
70
67
sind in zehntel Magnituden ohne Komma oder Dezimalpunkt
vermeiden (zum Beispiel 40 = 4,0 mag).
80
85
97
58 96 89
77
97
Die Karte zeigt ein Feld von 7,5 Grad Kantenlänge um den Stern
angegeben, um eine Verwechslung dieser Symbole mit Sternen zu
U Cyg 88 86
99
76
66
AAVSO / SuW-Grafik
den tiefroten Mirastern U Cygni. In diesem Sommer wird er
75
2°
67
6
Diese Lichtkurve von U Cygni
Observers (AAVSO) und beinhaltet visuelle Beobachtungen
(volle Symbole = überprüfte,
offene = noch nicht überprüfte Helligkeitsschätzungen).
Die wiedergegebene Dauer
entspricht 1200 Tagen bis zum
5. Juni 2016.
www.sterne-und-weltraum.de
8
9
10
AAVSO / SuW-Grafik
Association of Variable Star
7
Helligkeit in mag
stammt von der American
11
12
13
28. Jan. 2012
3. März 2013
7. April 2014
12. Mai 2015
5. Juni 2016
Datum
August 2016
7
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