MONATLICHER GEBETSTAG UM GEISTLICHE BERFUNGEN 31. MÄRZ 2016 Donnerstag der Osteroktav ANLIEGEN Wir beten für die Jugendlichen, dass sie ihre Berufung finden und ihr Leben aus dem christlichen Glauben gestalten EINLEITUNG „Der heutige Mensch … hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte, und wenn er auf Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind“, schreibt der selige Papst Paul VI. in seiner Enzyklika „Evangelii Nuntiandi“. Dieser Satz führt gut in den heutigen monatlichen Gebetstag um geistliche Berufungen ein, der den jungen Menschen gewidmet ist. Wer ihnen das Evangelium verkündet, muss Zeuge sein; einer, der mit Gott Erfahrungen gemacht hat, die sein Leben prägen. Das Evangelium des heutigen Tages sagt es so: Der auferstandene Herr tritt in die Mitte seiner ängstlichen und kleingläubigen Apostel und sendet sie trotz ihrer Angst und ihrem Zweifel in die Welt: „Ihr seid Zeugen dafür!“ – eine Anrede, ein Aufruf, der für uns in gleicher Weise gilt wie für die Apostel. Beten wir heute besonders darum, dass die jungen Menschen überzeugte und überzeugende Vorbilder finden, die ihnen den Weg zu Christus weisen. Beten wir auch darum, dass wir selbst glaubwürdige Zeugen der Auferstehung werden …. KYRIE Herr Jesus Christus, du Sieger über den Tod, du Heiland und Erlöser, du sendest die Apostel als deine Zeugen. TAGESGEBET Gott und Vater, du hast die vielen Völker im Bekenntnis deines Namens geeint. Gib, dass alle, die aus dem Wasser der Taufe wiedergeboren sind, eins werden im Glauben und in Werken der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 139) LESUNG: Apg 3, 11-26 „Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen.“ (V 15) EVANGLIUM: Lk 24, 35-48 „Ihr seid Zeugen dafür!“ (V 48) Denkanstoß zum Evangelium: Zeugen gesucht – Unser Zeugnis ist gefragt! Der Weg der Jünger zum Glauben an den Auferstandenen ist weit und mühsam. Aber der Herr „holt die Jünger dort ab, wo sie stehen“, in ihrer Angst und in ihrem Zweifel. Dabei ist er „so menschlich“. Nur allmählich geht ihnen ein Licht auf. So nach und nach können sie „eins und eins zusammenzählen“. Rückblickend stellen sie fest: Alles ging haargenau „nach Plan“ – „gemäß der Schrift“ – „damit die Schrift erfüllt wird“. Der Weg zum Glauben ist auch für fromme, „geistliche“ Menschen oft sehr weit und mühselig. Es gibt Hindernisse aller Art, Barrieren, Prügel, die einem die Leute vor die Füße werfen, Missverständnisse, Unverständnis, Eifersüchteleien, Misserfolge, Verleumdung, das Allzumenschliche. Deswegen muss der Herr Glaubenshilfen geben: Er spricht, fragt, zeigt seine Hände und Füße, lädt ein, ihn zu berühren, und gibt sich „ganz menschlich“. Das Credo „an sich“ ist leicht, aber das Credo „für mich“ ist nicht so einfach. Dazu braucht man - wie gesagt - Glaubens-hilfen und Glaubenshelfer(innen). Dazu braucht es Zeugen des auferstandenen Herrn! Zeuge kann nur sein, wer etwas erlebt und erfahren hat, wer von jemand bez. etwas überzeugt ist. Zeuge kann nur sein, wer Christus erfahren hat und von ihm überzeugt ist, und ihn auf seine je eigene ganz persönliche Weise vor den Menschen bezeugt. Ein wirklicher Zeuge kann „unmöglich schweigen über das, was er gesehen und gehört hat“. Er weiß sich gedrängt, diese Erfahrung weiterzusagen und weiterzutragen. Zeuge ist einer, der nicht nur „gescheit“ vom Glauben und über den Glauben redet, sondern ihn authentisch lebt und andere Menschen in sein Herz schauen lässt. Zeuge ist einer, der nicht nur „gekonnt“ von Gott und über Gott redet, sondern mit Gott redet, aus dem Gespräch mit ihm lebt und andere daran teilhaben lässt. Zeuge kann nur einer sein, der der Liebe Gottes sein persönliches Gesicht (ver)leiht. Die Kirche braucht gerade heute in dieser Zeit großer Veränderungen überzeugte Christen, die überzeugend Zeugnis für Christus und ihren Glauben an ihn ablegen! Die Kirche braucht aber auch Menschen, die ihr Leben in den Dienst des Evangeliums stellen und sich von der Kirche in Dienst nehmen lassen, sei es als Priester, Diakone oder in der Vielfalt des geweihten Lebens. FÜRBITTEN Jesus Christus lebt und ist in unserer Mitte. Bitten wir ihn, unseren Herrn und Gott: Um Männer und Frauen, die durch ihr Leben und ihren Glauben den Menschen die Gegenwart Gottes in unserer Welt verkünden und glaubwürdige Zeugen deiner Auferstehung sind. Christus, höre uns. Um junge Menschen, die bereit sind, dir in deiner Kirche als Priester und Diakon, als Pastoralassistent oder Pastoralassistentin, oder in der Vielfalt des geweihten Lebens nachzufolgen und dem Evangelium zu dienen. Um Menschen, die dem Frieden in der Welt dienen – auch durch die Zuwendung zu anderen, die fremd und heimatlos bei uns leben. Um den Heiligen Geist für die verfolgten Christen, die unter Lebensgefahr deine Zeugen sind. Um das Leben bei Gott für unsere Verstorbenen, die wir im Herzen tragen. Herr Jesus Christus, wir danken dir für deine Gegenwart und dein Wirken. Erhöre unsere Bitten und lass uns Zeugen sein für dich, den Sohn Gottes in Ewigkeit. LIEDER GL GL GL GL 328: 324: 337: 362: „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ „Vom Tode heut erstanden ist“ „Freu dich, erlöste Christenheit“ „Jesus Christ, you are my life“ Mag. Liz. Franz Bierbaumer