Energiebericht 2010

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=
Tiefbauamt Stadt Melle
Energiebericht 2010
Herausgeber: Stadt Melle
Arbeitskreis Energie
Februar 2011
Bearbeitung: Bernd Stork
Titelbild: Tiefbauamt
__________________________________________________________________________
O
=
=
Inhaltsverzeichnis
1. Der Energieverbrauch der städtischen Einrichtungen ................................................5
1.1 Allgemeines.............................................................................................................5
1.2 Energiepreisentwicklung................................................................................. ........6
1.3 Entwicklung des Energieverbrauches ....................................................................10
1.4 Entwicklung des Wasserverbrauches ....................................................................11
2. Die Energiekosten der städtischen Einrichtungen....................................................12
3. Gegenüberstellung der Verbrauchsdaten 2009 und 1991........................................14
4. Besondere Maßnahmen 2010 .................................................................................15
4.1 Tiefbauamt - Wärmedämmung der Dachflächen ..........................................15
4.2 Einregulierung Deckenstrahlheizung Sporthallen .........................................16
4.3 Heinrich Böll Schule - Trinkwasserwärmepumpe..........................................17
4.4 Hydraulischer Abgleich von Heizungsrohrleitungssystemen .........................18
Anhang
A1 Stromverbrauch (gelb)
Schulen ................................................................................................................... A1.1
Sporthallen .............................................................................................................. A1.2
Sportplätze .............................................................................................................. A1.3
Bäder ...................................................................................................................... A1.4
Feuerwehrgebäude ................................................................................................. A1.5
Kläranlagen, Pumpstationen.................................................................................... A1.6
Kulturelle Einrichtungen........................................................................................... A1.7
Verwaltungsgebäude............................................................................................... A1.8
Straßenbeleuchtung ................................................................................................ A1.9
Gesamtübersicht ................................................................................................... A1.10
A2 Wärmeverbrauch (rot)
Schulen ................................................................................................................... A2.1
Sporthallen .............................................................................................................. A2.2
Sportplätze .............................................................................................................. A2.3
Bäder ...................................................................................................................... A2.4
Feuerwehrgebäude ................................................................................................. A2.5
Kläranlagen. ............................................................................................................ A2.6
Kulturelle Einrichtungen........................................................................................... A2.7
Verwaltungsgebäude............................................................................................... A2.8
Gesamtübersicht ..................................................................................................... A2.9
A3 Wasserverbrauch (blau)
Schulen ................................................................................................................... A3.1
Sporthallen .............................................................................................................. A3.2
Sportplätze .............................................................................................................. A3.3
Bäder ...................................................................................................................... A3.4
Feuerwehrgebäude ................................................................................................. A3.5
Kläranlagen. ............................................................................................................ A3.6
Kulturelle Einrichtungen........................................................................................... A3.7
Verwaltungsgebäude............................................................................................... A3.8
Gesamtübersicht ..................................................................................................... A3.9
=
=
P
A4 Kohlendioxid-Emissionen (grün)
Schulen ................................................................................................................... A4.1
Sporthallen .............................................................................................................. A4.2
Sportplätze .............................................................................................................. A4.3
Bäder ...................................................................................................................... A4.4
Feuerwehrgebäude ................................................................................................. A4.5
Kläranlagen, Pumpstationen.................................................................................... A4.6
Kulturelle Einrichtungen........................................................................................... A4.7
Verwaltungsgebäude............................................................................................... A4.8
Straßenbeleuchtung ................................................................................................ A4.9
Gesamtübersicht ................................................................................................... A4.10
Q
=
=
1. Der Energieverbrauch der städtischen Einrichtungen
1.1 Allgemeines
Die Energieverbräuche werden bei vielen Gebäuden monatlich von den Hausmeistern
abgelesen und dann zusammengetragen. Liegen keine Ablesungen vor, erfolgt die
Auswertung anhand der Rechnungen des Energielieferanten.
Versorgung mit Strom
Fast alle Liegenschaften der Stadt Melle werden mit Strom von RWE Westfalen-Weser-Ems
beliefert. Ausgenommen sind lediglich die zum Nahwärmenetz am Schürenkamp
gehörenden Gebäude.
Der gesamte Strombedarf ist bereits 2003 und 2005 jeweils für zwei Jahre europaweit
ausgeschrieben worden, die Ausschreibung für die Jahre 2012/2013 wird gerade vorbereitet.
Versorgung mit Wärme
In den meisten Heizungsanlagen der Gebäude wird mit Erdgas geheizt.
Ölheizungen befinden sich in der Sporthalle Buer (neu), in der Sporthalle Oldendorf und im
Feuerwehrhaus Niederholsten.
Das Umkleidegebäude am Sportplatz Westerhausen wird mit Flüssiggas beheizt.
Im Schulzentrum Buer erfolgt die gesamte Wärmeversorgung der Gebäude seit 1996 durch
eine Holzhackschnitzelfeuerung.
Mit Fernwärme wird das Stadthaus, der städtische Festsaal und die Heinrich Böll Schule am
Schürenkamp, Schulzentrum Lindath-Süd-West, Wellenfreibad, Hallenbad, Jahnsporthalle
und Jugendherberge versorgt.
Witterungsbereinigung des Heizenergieverbrauches
Für die Bewertung der Heizenergie-Verbrauchsdaten, ist die Witterungsbereinigung
erforderlich. Nur dann kann beurteilt werden, worauf Verbrauchsschwankungen
zurückzuführen sind. Die Bereinigung erfolgt mit Hilfe von Gradtagzahlen des Deutschen
Wetterdienstes. Der Wärmeverbrauch des jeweiligen Jahres wird durch die dazugehörige
Gradtagzahl dividiert und mit dem langjährigen Mittel der Gradtagzahlen multipliziert.
Verbräuche in besonders kalten Jahren erscheinen dadurch niedriger, in besonders warmen
Jahren dagegen höher.
Aufgrund der hohen Temperaturen der letzten Jahre, erfolgt die Bereinigung nicht mehr wie
sonst üblich mit dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990, sondern dem der Jahre
1990 bis 2010. Dadurch erscheinen die bereinigten Verbräuche nicht mehr übermäßig hoch.
=
=
R
1.2. Energiepreisentwicklung
Immer mehr wird der Energiepreis von der EEX-Börse (European Energy Exchange) in
Leipzig bestimmt. Der Energiepreis setzt sich im Wesentlichen aus Steuerabgaben (EEGKosten), netzgebundene Kosten und dem eigentlichen Energielieferpreis zusammen. Der
Anteil des Lieferpreises bei Strom beträgt ca. 30% vom Gesamtpreis und bei Erdgas liegt der
Wert bei ca. 60%. In den nachfolgenden Diagrammen 1.2.1-1.2.3 sind die zu erwartenden
Preisentwicklungen für die kommenden Jahre abgebildet.
aá~Öê~ãã=NKOKN=
aá~Öê~ãã=NKOKO=
aá~Öê~ãã=NKOKP=
Um der Entwicklung am Energiemarkt entgegen zu wirken und die Kosten für die Energie zu
reduzieren, ist es erforderlich, die vom Netzbetreiber bereitgestellten Leistungsgrößen zu
prüfen und auf die erforderliche Größe zu reduzieren.
Das bedeutet, dass durch Leistungsbestimmungen und Leistungsregulierung die gebäudeund nutzungsspezifische Größen bestimmt werden, um die vom Netzbetreiber derzeit
bereitgestellte Leistung zu reduzieren. Beispiele hierfür sind Abschnitt 4 näher beschrieben.
Auch 2010 sind mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket (KP II) Maßnahmen durchgeführt
worden, die die Energieverbräuche reduzieren konnten. Hierzu zählen die Wärmedämmung
S =
=
von Sporthallendächern, der Einsatz von tageslichtgesteuerter Raumbeleuchtung und die
Anschaffung von energiesparenden Elektrogeräten.
Zu den bereits im Jahr 2009 bereitgestellten städtischen Dachflächen (ca. 3.000,00 m²)
wurden den Bürgern der Stadt Melle weitere 800 m² zur Verfügung gestellt, um
Photovoltaikanlagen zu installieren und somit die Solarstromerzeugung im Stadtgebiet Melle
zu
erweitern.
Der vorliegende Energiebericht zeigt, dass sich die vorgenannten Maßnahmen und Projekte
positiv auf die Haushaltsmittel für Energie der Stadt Melle auswirken.
1.3 Entwicklung des Energieverbrauches
Durch den deutlichen Anstieg der Gradtagszahl, Maß für den Wärmebedarf eines Gebäudes
während der Heizperiode, (Diagramm 1.3.1) und der Zahl der Heiztage (Diagramm 1.3.2)
gegenüber dem Vorjahr, ist die Einsparung der Energie für die Wärmeversorgung der
städtischen Gebäude nicht so hoch ausgefallen, wie es die Maßnahmen, die im Abschnitt
1.1. beschriebenen wurden, hätten erwarten lassen. Somit konnte nur ein leichter Rückgang
des Wärmeverbrauches registriert werden.
Vergleich der Gradtagszahlen (GTZ) 2009/2010
800
700
Gradtagszahl (GTZ)
600
500
GTZ 2009
400
GTZ 2010
300
200
100
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Monat
Diagramm 1.3.1
=
=
T
Vergleich der Zahl der Heiztage (ZdHT) 2009/2010
35
Zahl der Heiztage (ZdHT)
30
25
20
ZdHT 2009
ZdHT 2010
15
10
5
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Monat
Diagramm 1.3.2
Der Gesamtenergieverbrauch aus Strom und Wärme aller städtischen Einrichtungen
(Diagramm 1.3.3) fällt in 2010 im Vergleich zum Vorjahr 2009 leicht höher aus.
Zur Beurteilung der Verbrauchsdaten muss allerdings unterschieden werden zwischen
Strom- und Wärmeverbrauch. Die Gesamtenergieverbräuche über den gesamten
Betrachtungszeitraum ergeben sich aus einem seit 2004 fallenden Stromverbrauch, der vom
steigenden, jedoch witterungsschwankendem Wärmeverbrauch gedämpft wird. Die
Verwendung von Strom verursacht eine dreimal so hohe CO2 Emmission für das Klima wie
Wärmeenergie.
Energieverbrauch 1991 - 2010
25.000
20.000
15.000
MWh
Strom
Wärme
Gesamt
10.000
5.000
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
0
Diagramm 1.3.3
U
=
=
CO2-Emissionen 1991 - 2010
9.000
8.000
7.000
Tonnen
6.000
CO2 aus Strom
5.000
CO2 aus Wärme
4.000
CO2 Gesamt
3.000
2.000
1.000
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
0
Diagramm 1.3.4
Aufgrund der genannten Maßnahmen ist die CO2-Bilanz für 2010 unter den witterungs- und
nutzungsbedingten Einflüssen trotz leichter Steigerung durchaus vertretbar. Gegenüber 2009
gibt es nur eine 0,9 % Steigerung der Emissionen. Gegenüber dem Bezugsjahr 1991 sind
die Mehremissionen trotz vieler Neubauten und zusätzlicher Straßenbeleuchtung nur um 4,4
% gestiegen.
Um die Aussagen aus dem Diagramm 1.3.4 zu verdeutlichen, wird in den folgenden beiden
Darstellungen der Verbrauch der letzten drei Jahre dem des Bezugsjahres 1991 direkt
gegenübergestellt.
Vergleich Stromverbrauch 1991 - 2010
7.000
Straßenbeleuchtung
6.000
Pumpstationen
5.000
Verwaltungsgeb.
MWh
kult. Einrichtungen
4.000
Kläranlagen
3.000
Feuerwehr
Bäder
2.000
Sportplätze
1.000
Sporthallen
Schulen
0
1991
2008
2009
2010
Diagramm 1.3.5
=
=
V
Auch der Wärmeverbrauch ist 2010 um 6,3% gestiegen zum Vorjahr 2009. Die Bilanz der
Wärmeverbräuche sind im Diagramm 1.3.6 noch einmal detaillierter dargestellt, als im
Diagramm 1.3.3. Es ist festzustellen, dass insbesondere der Anteil für die Bäder und
Sporthallen größer ist, als im Vorjahr.
Vergleich Wärmeverbrauch 1991 - 2010
16.000
Verwaltungsgeb.
kult. Einrichtungen
Kläranlagen
Feuerwehr
Bäder
Sportplätze
Sporthallen
Schulen
14.000
12.000
MWh
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
1991
2007
2008
2009
2010
Diagramm 1.3.6
NM =
=
1.4 Entwicklung des Wasserverbrauches
Wasserverbrauch 1991 - 2010
110.000
100.000
m³
90.000
80.000
70.000
60.000
2009
2010
2005
2006
2007
2008
2001
2002
2003
2004
1997
1998
1999
2000
1993
1994
1995
1996
1991
1992
50.000
Diagramm 1.4.1
Wie in der obenstehenden Kurve ersichtlich, gibt es beim Wasserverbrauch der städtischen
Liegenschaften jedes Jahr sehr große Schwankungen.
Diese sind damit zu begründen, dass die Wassermenge, die den Schwimmbecken zugeführt
werden muss, in Abhängigkeit zu der Witterung und der Anzahl der Besucher steht.
Aufteilung Wasserverbrauch 2010
(88.634 m³)
kult. Verwaltungsg.
Einrichtungen
2%
2%
Kläranlagen
Schulen
10%
Sporthallen
7%
4%
Feuerwehr
1%
Sportplätze
7%
Bäder
67%
Diagramm 1.4.2
Zwei Drittel des gesamten Trinkwassers verbrauchen die Bäder.
Daher fallen Einsparungen, die in Schulen und Sporthallen erreicht worden sind, nicht ins
Gewicht.
=
=
NN
2. Die Energiekosten der städtischen Einrichtungen
Mit dem Energieverbrauch sind die daraus resultierenden Energiekosten für eine Kommune
von entscheidender Bedeutung. Durch den rapiden Anstieg der Energiepreise in den letzten
Jahren werden die Haushalte stark belastet. Die reinen Verbrauchskosten für Strom und
Wärme in den städtischen Einrichtungen betrugen 2010 zusammen rd. 2,125 Mio Euro. Bei
einem Gesamthaushaltsvolumen in Höhe von rd. 64,2 Mio. Euro sind das bereits mehr als
3,31 %.
Stromverbrauch und -kosten Stadt Melle gesamt
7.500.000
1.200.000 €
7.000.000
1.100.000 €
6.500.000
1.000.000 €
kWh
6.000.000
5.500.000
900.000 €
5.000.000
800.000 €
4.500.000
700.000 €
4.000.000
600.000 €
3.500.000
Jahresverbrauch
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
500.000 €
1994
3.000.000
Jahreskosten
Diagramm 2.1
Euro
In der obigen Abbildung sind der witterungsbereinigte Stromverbrauch und die
tatsächlichen Stromkosten in einem Diagramm dargestellt. So lässt sich der Zusammenhang
schnell erkennen. Vergleicht man die Entwicklung der Strompreise mit der Kurve der
Gesamtkosten, so fällt der geringere Kostenanstieg in 2007 und 2008 auf.
2006 hat es kräftige Preiserhöhungen gegeben,
Stromdurchschnittspreise
die nicht über Einsparungen ausgeglichen
werden konnten. Die geringfügig höheren
0,1800
Preise von 2007 (Mehrwertsteuererhöhung)
0,1600
wurden jedoch komplett aufgefangen. Der
0,1400
0,1200
Anstieg des Stromverbrauches konnte durch
0,1000
die Senkung der Strom- und Gaspreise in 2010
0,0800
fast kompensiert werden. Dennoch konnte eine
0,0600
leichte Kostensteigerung nicht vermieden
0,0400
werden.
0,0200
2010
2008
2006
2004
2002
2000
1998
1996
1994
0,0000
Diagramm 2.2
Zur vereinfachten Darstellung der Strompreise für die Stadt Melle wurde ein
Durchschnittspreis aus den 8 unterschiedlichen Tarifen berechnet. Es handelt sich hier um
den mittleren Preis über alle Lieferstellen. Preisänderungen innerhalb des jeweiligen Jahres
wurden ebenfalls gemittelt.
NO =
=
Diagramm 2.3 zeigt, wie auch schon beim Strom, die Entwicklung der Wärmekosten im
direkten Zusammenhang mit den Verbäuchen. Im Gegensatz zum Energiebericht 2007 sind
jetzt alle Wärmekosten aufgenommen und genau berechnet. Durch den Anschluss von drei
großen Wärmeverbrauchern an das Fernwärmenetz der Fa. Bio Power Melle war die reine
Darstellung der Gaskosten nicht mehr ausreichend.
Wärmeverbrauch und -kosten Stadt Melle gesamt
16.000.000
1.200.000 €
15.000.000
1.000.000 €
14.000.000
800.000 €
kWh
13.000.000
12.000.000
600.000 €
11.000.000
400.000 €
10.000.000
200.000 €
9.000.000
Jahresverbrauch
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
0€
1994
8.000.000
Jahreskosten
Diagramm 2.3
Sehr deutlich wird hier, dass der extreme Gas-Preisanstieg in 2008 und der
witterungsbedingte Mehrverbrauch in 2010 durch Senkung der Gaspreise und durch den
Einsatz des fossilen
Brennstoffes
sowie
Jahresdurchschnittspreise für Wärme
durch
Fernwärme
(RWE-Gaspreise bzw. Holzpreise Schulzentrum Buer)
abgemildert
werden
konnte.
8,0
7,0
Die Wärmepreise pro
Kilowattstunde wurden
anhand
der
verschieden
Tarife,
insbesondere
beim
Gas,
auf
einen
Jahresmittelwert umgerechnet.
Ct/kWh (Hu) brutto
6,0
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Erdgas
Holzhackschnitzel
Wärme aus Biogas
Diagramm 2.4
=
=
NP
3. Gegenüberstellung der Verbrauchsdaten 2010 und 1991
3.1 Gesamt:
Stromverbrauch +21,7 % (-2,5%), Verbrauch Wärmeenergie – 3,4 % (+ 6,3%) und –
3,6% (-6,1%) Wasser. Daraus resultiert eine CO2 – Emission 4,4 %. (0,9%)
In Klammern ist die jeweilige Veränderung zum Vorjahr 2009 angegeben.
________________________________________________________________________
3.2 Schulen:
Stromverbrauch –9,9% (0,3%), Heizenergie –18,8% (1,1%) und Wasser +5,6% (9,4%). Daraus resultieren CO2 - Emissionen von –28,8% (2,4%).
Einige Zahlen zum Vergleich:
Gesamtschülerzahlen
Bruttogrundflächen (BGF) aller Schulen
Stromkennzahl in kWh pro m² BGF
Wärmekennzahl in kWh pro m² BGF
1991
3.838
44.852 m²
12,0 kWh/m²
146 kWh/m²
2009
4.390
50.317 m²
9,7 kWh/m²
96 kWh/m²
2010
4.187
50.852 m²
9,1 kWh/m²
97 kWh/m²
3.3 Sporthallen:
Stromverbrauch +10,3% (6,8%), Heizenergie +25% (+10,6%), Wasserverbrauch
+24,9% (+12,6%) und CO2 – Emission +17,1% (7,7%).
Bruttogrundflächen (BGF) aller Sporthallen
Stromkennzahl in kWh pro m² BGF
Wärmekennzahl in kWh pro m² BGF
1991
17.293 m²
26,0 kWh/m²
160 kWh/m²
2009
25.432 m²
21 kWh/m²
131 kWh/m²
2010
25.432 m²
22 kWh/m²
147,35 kWh/m²
3.4 Bäder:
Stromverbrauch –14,2% (1,3%), Wärmeverbrauch 9,6% (11,5%), Wasserverbrauch
+15,7% (-9,0%). CO2 – Emissionen –10,5% (+7,4%) gesunken, Wärme- und
Wasserverbrauch sind stark wetterabhängig.
3.5 Verwaltungsgebäude:
Stromverbrauch +149,9% (3,1%), Heizenergie –20,2% (+1,4%) und Wasser 15,7%
(-9,0%); CO2 – Emissionen +3,0% (+0,6%) gestiegen. Ursache dafür, dass die
Emissionen nicht höher sind, ist hauptsächlich das BHKW am Schürenkamp. Dort
werden ca. 70% der benötigten Energie vor Ort erzeugt.
3.6 Kläranlagen:
Stromverbrauch +55,5% (-3,7%).
3.7 Pumpstationen:
Stromverbrauch +78,4% (-6,6%); Ursachen dafür sind sowohl die durch die
Zusammenlegung der Kläranlagen Gesmold und Westerhausen nötig gewordenen
neuen Pumpstationen, als auch die neuen Pumpstationen an den ehemaligen
Kläranlagen Riemsloh und Schiplage. Durch teilweise noch vorhandenen Mischkanal
ist der Verbrauch wetterabhängig und dementsprechend schwankend.
3.8 Straßenbeleuchtung:
2010 stieg die Anzahl der Leuchten auf 5727 Stück, die mit 7295 Leuchtmittel
bestückt waren.
Stromverbrauch +3,4% (-5,4%);CO2 – Emissionen 3,4% (-5,4%).
Der Einsatz neuer Leuchtentechnologie senkte den spezifischen Verbrauch pro
Leuchte. 2009 lagen die Stromkosten pro Leuchte bei 46,64 Euro und konnten 2010
auf einen Wert von 46,49 Euro/Leuchte reduziert werden.
NQ =
=
4. Besondere Maßnahmen 2010
4.1 Tiefbauamt – Wärmedämmung der Dachflächen
In den Sommermonaten wurde beim Tiefbauamt, Schürenkamp 12, die Sanierung der
Fassade und die Erneuerung der Dacheindeckung durchgeführt. Bevor die neuen
Dachziegel verlegt wurden, erfolgte die Dämmung des kompletten Dachstuhls mit
Holzfaserdämmstoffen.
Die Holzfaserdämmstoffe werden aus einheimischem Nadelholz, Holzabfälle und
Hackschnitzel aus Sägereien oder holzproduzierendes Gewerbe hergestellt. Durch das
Herstellverfahren der Holzfaserdämmstoffe, die die holzeigenen Bindekräfte aktivieren, wird
der von der Natur aus gute Dämmwert von Holz um das Dreifache verbessert.
Neben dem guten Kälte- und dem sommerlichen Hitzeschutz bietet dieses Dämmsystem
einen guten Schutz gegen Schall.
Die hohen gesetzlichen Brandschutzanforderungen werden durch die verarbeiteten
Holzfaserdämmplatten auch erfüllt, denn im Brandfall entsteht an der Oberfläche der
Holzfaserplatte eine Verkohlungsschicht. Diese behindert die Sauerstoffzufuhr und damit
eine schnelle Brandausbreitung.
Mit der Dachsanierung einschließlich der Wärmedämmmaßnahmen werden die Grenzwerte
der aktuellen EnEV erfüllt und die Wärmeverluste dieses Gebäudes über die Dachflächen
um ca. 30 % reduziert.
Weitere Einsparung der Wärmeenergie wurden durch Anpassung der Heizungsregelung und
hydraulischen Abgleich des Heizungsrohrnetzes erzielt. Dieses Einsparpotential liegt bei ca.
15 %!
Hauptziel dieser energetischen Modernisierung war die Kostenersparnis und einen Beitrag
zum Klimaschutz zu leisten. Denn in bestehenden Gebäuden wird im Durchschnitt fast
dreimal soviel Energie für Heizung verbraucht, wie vom Gesetzgeber für Neubauten
vorgeschrieben ist.
Demzufolge gibt es im Gebäudebestand enorme Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu
steigern.
Bei einem Gebäude, das vor 1970 errichtet wurde, liegt der durchschnittliche jährliche
Wärmebedarf bei 180 –250 kWh/a pro m² Nutzfläche. Bei neu errichteten Gebäuden liegt
dieser Wert bei 50 bis 80 kWh/a pro m².
In der Abbildung 4.1.1, in dem ein Gebäude im Bestand dargestellt wird, erkennt man, wo
Einsparpotenziale vorhanden sind.
^ÄÄáäÇìåÖ=QKNKN=
=
=
NR
4.2 Einregulierung Deckenstrahlheizung Sporthallen
Nach dem Prinzip der Strahlungswärme beheizt ein im oberen Hallenbereich installiertes
Deckenstrahlsystem eine Sporthalle effizienter als ein Luftheizungssystem. Voraussetzung
dafür ist, dass die Regelung entsprechend eingestellt ist.
Wichtig ist dafür, dass die Oberflächentemperatur des Deckenstrahlsystems nicht zu hoch
eingestellt ist. Bei zu hohen Temperaturen bildet die kalte Luft im Aufenthaltsbereich der
Sporthalle eine „Sperrschicht“, sodass eine Vermischung mit der warmen Luft im
Deckenbereich verhindert wird.
Demzufolge sollte die Temperatur in den Heizungsrohrleitungen, die zu den Deckenstrahlheizsystem führen, nicht über 50°C liegen. Somit wird eine Oberflächentemperatur von ca.
45 °C erzeugt und erwärmt in kurzer Zeit die Raumluft.
Auf dieser physikalischen Grundlage wurden die Deckenstrahlheizsysteme in den
Sporthallen in Westerhausen und in Neuenkirchen eingestellt. Diese Maßnahmen führten zur
deutlichen Reduzierung der Wärmeenergie.
Die Abbildung 4.2.1 stellt den Temperaturverlauf und das Temperaturempfinden von
Deckenstrahlheizsysteme dar. Wonach die Abbildungen 4.2.2 und 4.2.3 den Unterschied der
beiden Heizsysteme (Deckenstrahlheizung und Luftheizung) erklären soll.
Abbildung 4.2.1
Abbildung 4.2.2
NS =
=
Abbildung 4.2.3
4.3 Heinrich Böll Schule – Trinkwasserwärmepumpe
Bei der Sanierung der Lehrküche wurde die Solaranlage für die Trinkwassererwärmung, die
aufgrund ihres Alters abgängig war, durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt. Die
Wärme, die die Küchengeräte abgeben, wird genutzt, um das für den Küchenbetrieb
benötigtes Wasser zu erwärmen. Nachfolgend wird die Funktion einer Wärmepumpe
beschrieben.
Funktion einer Wärmepumpe
Abbildung 4.3.1
Eine Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank. Statt der Kühlleistung des
Verdampfers, kommt es hier auf die Wärmeleistung des Kondensators an.
Die Wärmepumpe nimmt Umweltenergie (Sonne, Luft, Wasser) auf und hebt mit Hilfe von
Antriebsenergie dessen Temperatur an.
Funktionsprinzip einer Wärmepumpe (siehe Abbildung 4.3.1)
a. Verdampfen
Das Kältmittel (Kältemittel - Arbeitsmittel - mit niedrigem Siedepunkt - FCKW-, FCW-Frei)
wird in einem Wärmetauscher verdampft (gasförmiger Zustand), die Wärmeenergie der
Umweltwärme wird dabei aufgenommen.
b. Verdichten
Mit elektrischer Energie (außer bei Gasmotorwärmepumpen) wird im Verdichter
(Kompressor) das Kältmittel verdichtet. Dabei steigt die Temperatur des Kältmittels ! Durch
den entstehenden Druck wird die Temperatur des Kältemittels auf das Vorlauftemperaturniveaus der Heizung angehoben.
c. Verflüssigen
In einem zweiten Wärmetauscher gibt der erwärmte Kältemitteldampf die aufgenommene
Wärme ab, die Wärme steht dem Heizungssystem zur Verfügung. Durch die Wärmeabgabe
verflüssigt sich das gasförmige Kältmittel (steht hier noch unter hohem Druck).
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NT
d. Entspannen
Der Druck des Kältemittels wird an einem Drosselventil (Expansionsventil) entspannt
(Kältemittel hat hier normale Temperatur und normalen Druck). Das Kältmittel strömt wieder
in den Verdampfer und der Kreislauf ("Carnot-Prozess - Thermodynamischer Kreisprozess")
beginnt von erneut.
4.4 Hydraulischer Abgleich von Heizungsrohrleitungssystemen
Beispielhaft
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hierfür,
ist
die Wärmeversorgung
„Schürenkamp“
zu nennen.
Durch
Wärmedämmmaßnahmen an der Gebäudehülle,
Reduzierung der Systemtemperaturen,
hydraulischen Abgleich der Heizungsrohrleitungen und
dem Einsatz von neuer Betriebstechnik (Wärmepumpe für Trinkwassererwärmung),
kann die Leistung der Wärmetauscher an den Fernwärmeübergabestationen um bis zu 30%
reduziert werden.
Ein weiteres Beispiel für eine Anpassung der Anschlussleistung ist die
Wärmeerzeugungsanlage im Schulzentrum Melle - Neuenkirchen. Durch hydraulischen
Abgleich der Heizungsrohrleitung und Reduzierung der Systemtemperaturen konnte auf den
zweiten Kessel verzichtet werden und die installierte Kesselleistung um 1/3 gesenkt werden.
Für diese durchgeführten Maßnahmen wurden keine Finanzmittel in Anspruch genommen.
Der erforderliche Einsatz der Haustechniker muss jedoch berücksichtigt werden! Ohne
Überprüfung und Kontrolle durch die Haustechniker mit ihren gebäude- und
anlagenspezifischen Wissen sind solche Maßnahmen nicht umzusetzen .
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