motivenbericht - architekturwettbewerb

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Architekturwettbewerb Neugestaltung Strandbadareal - Thalerareal, Hard
MOTIVENBERICHT
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Architekturwettbewerb Neugestaltung Strandbadareal - Thalerareal, Hard
DER BODENSEE IM FOKUS
Was gibt es Schöneres als im Wasser mit Blick in
den Himmel zu treiben? Gerade am Bodensee in
Hard entsteht das gelebte Bild vom Freiraum am
Wasser, einem Freiraum des Treibens, sowohl im
Schwimmbad als auch am Festland als Ort des Feierns und Flanierens.
Das Treib- und Schwemmgut am Bodensee ist ein
wertvolles Gut. Als „treib.gut“ lagert es sich an,
verändert sich, schafft spannende Formen und steht
allen HarderInnen zur Verfügung. Übersetzt man es
in die Gestaltung, wird es zum leitenden und durchgängigen Merkzeichen für die Harder Uferkante.
Als robuste Grundstruktur begleitet das „treib.gut“
nutzungsoffene und maximal bespielbare Freiräume
im Rhythmus von bewegten Promenaden und offenen Platzräumen.
DIE ARCHITEKTUR AM HORIZONT
DIE VEGETATION SPÜREN
Durch die Integration des Baumbestandes und Ergänzung mit standortgerechten und Identität stiftenden Baumarten entstehen richtungswechselnde
Baumreihen und Alleen. Sie öffnen und schließen
sich, bilden Teilräume und schaffen Raumkanten
am Platz. Sie führen und lenken zum Wasser und in
den Ort. Die neuen Baumarten orientieren sich am
Thema Ufervegetation und gefiederte Alleebäume
entlang der Straßen.
DEM WASSER NÄHERN
Die Uferkante variiert und reagiert auf landschaftliche und funktionale Gegebenheiten. Während am
Hafenplatz urbane Ufergestaltungen mit terrassieten Sitzstufen überwiegen, verläuft die Gestaltungsintensität auf der Freibad-Halbinsel von Süd nach
Nord. Sitzstufen aus Beton mit Holzauflagen treiben
als Holzstege und Holzplattformen über das Strandbadareal.
Sämtliche dem Strandbad, dem Seerestaurant und
dem Yachtclub dienenden Gebäude nehmen die
Weite der Landschaft auf und unterstreichen sie. Um
dies zu erreichen sind die Baumassen weitgehend
horizontal ausgerichtet und bilden eine flache Kante
über dem Wasser.
Der Entwurf - ähnlich den Stegen, die auf den See
hinausführen - bildet die Baumassen entlang eines
Rückgrates ab, wobei die Dichte der Baumassen
vom Hafenplatz abnimmt und die Weite Richtung See
zunimmt. Als gebaute Landschaft bilden sie Elemente der Orientierung, Erschließung und Raumbildung.
Sie spannen Räume auf und bündeln Funktionen.
DEN WEGEN FOLGEN
Leitlinien verbinden das gesamte Hafen- und
Strandbadareal. Belagslinien in Form von Randsteinen, Straßenbeleuchtung, wiederkehrende Baumreihen und ein Möblierungskanon bilden eine Einheit.
Die Linearität durchbrechen Möblierungselemente
am Ufer, die an Treibholz erinnern. Im Bereich des
Strandbads treiben zwei „treib.inseln“ als insulare
Freiräume am Wasser.
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Architekturwettbewerb Neugestaltung Strandbadareal - Thalerareal, Hard
DEN VERKEHR LENKEN (ERSCHLIESSUNG)
DIE BELEGE AUF NIVEAU
Die ufernahen Bereiche sind weitestgehend parkplatzfrei. Im Nordbereich am Zollhafen befinden
sich 110 Parkplätze für den Ganzjahresbetrieb (z.B.
Restaurant). Ein optionales Parkhaus im Nordosten
liegt unweit des Hafenplatzes und versorgt das Areal
mit weiteren Stellplätzen.
ASPHALT
Splittmastixasphalt mit hellem Bindemittel
und beigen Farbpigmenten sowie beigem Kalksteinsplitt.
Eine Kiss & Ride-Zone (30 Stellpl.) direkt beim Hafenplatz organisiert das Be- und Entladen im Sommerbetrieb. Die Anlieferung ist über die befestigten
Flächen und die Platzmitte zu festgesetzten Zeiten
möglich. Die gesamte Freibad-Halbinsel ist bis zum
Yachtclub-Hard befestigt erschlossen und nach Norden durch einen Serviceweg befahrbar gemacht.
AUF HOCHWASSER REAGIEREN
Sämtliche Hochbauten und Strandbadeinrichtungen
befinden sich auf dem hochwassersicheren Niveau
von 398,50 müA. Bestehende Hochwasserschutzmauern im Osten des Zollhafens werden erhalten.
Eine leichte Adaptierung mit Holzbelegen und Sitzauflagen verändert die Gestaltung, belässt aber die
Struktur im Bestand. Die Kaimauer am Zollhafen liegt
im Bestand bei ca. 397,50 müA. Eine Sitzmauer an der
Südkante bildet eine Holzpromenade mit geringfügigen Auskragungen näher zum Wasser, ein Sitzniveau
und Rückenlehnen auf den sicheren 398,50 müA. Sie
erfüllt somit mehrfache Funktionen. Das “treib.gut”
im Strandbad führt direkt zum Wasser und ist so
robust ausgeführt, um es mit dem echten Schwemmgut aufnehmen zu können.
ORTBETONFLÄCHEN
Helle Ortbetonflächen mit feinem
Besenstrich für stark strapazierte Bereiche.
SITZSTUFEN
Fertigteilstufen mit leicht gestockter Mitte
und glattem Rand unterstreichen die urbanen Bereiche.
PLATTENBELAG AM HAFENPLATZ
Warmgraue Betonsteinplatten mit Helligkeitsabstufungen beim Hafenplatz.
PARKWEGE/BAUMSCHEIBEN
Wassergeb. Wegedecke mit kalkhaltigem Edelbrechsand mit Stabilizerzuschlag.
DAS HOLZ IM GEBRAUCH
Holz als Möbelmaterial verbindet das gesamte Projektgebiet. Holzdecks als generationenübergreifende
Treffpunkte liegen frei positioniert am Platz. Armund Rückenlehnen ergänzen die beidseitig bespielbaren Langbänke.
Die robuste Holzkonstruktion ist gut ergänzbar und
erzeugt hohen Sitzkomfort. Holzpaneele an den
Uferkanten und im Badbereich bringen das warme
Material Holz direkt ans Wasser.
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Architekturwettbewerb Neugestaltung Strandbadareal - Thalerareal, Hard
HOCHBAU AM HORIZONT
Die Hochbauten und ihre Funktionen sind
unter Beibehaltung der Kontinuität von Form
und Materialität situiert.
Der Anfangspunkt des Rückgrats wird durch einen
Turm gefasst. Er ist Aussichtsturm und gibt den
Blick über das Binnenbecken hinaus weit über den
offenen See frei. Er ist Informationsträger und Focus
der urbanen Hafenpromenade. Er ist gut sichtbar
und Anhaltspunkt für Ankommende. Die Durchlässigkeit des Turmes öffnet auf der einen Seite einen
Rahmen zum See und bildet auf der anderen Seite
als durchgehendes Band die Dachlandschaft entlang
des Rückgrats.
BEIDSEITIGER NUTZEN
Unmittelbar in Turmnähe befindet sich der Strandbadzugang als offenes Tor mit Kiosk und anschließenden Umkleiden. Während sich das Gebäude im
Süden kompakt darstellt, entwickelt sich die Gebäudestruktur nach Norden zur räumlichen Verschränkung von Innen- und Außenräumen. Während die
dem Strandbad zugeordneten Funktionen Richtung
West geöffnet sind, ist der YCH mit gedeckter Terrasse nach Osten geöffnet und bietet für seine Mitglieder einen intimen Freiraum mit Hafenblick.
Lagerräume werden allseitig geschlossen, hingegen
der Spielbereich für Dart und Tischfußball zweiseitig geöffnet. Angepasst an die Funktion werden die
Umkleiden über Oberlichten belichtet. Die Orientierung des Gebäudes ist stets abwechselnd zu beiden
Seiten gewählt und strukturiert die Funktionen somit
räumlich.
Das eingeschossige Seerestaurant nimmt die Flucht
der Gebäudezeile quer dazu auf der anderen Seite
der Hafenpromenade mit Terrasse an der Seekante auf. Als verbindendes Element zwischen beiden
Gebäudeteilen dienen großzügig Sitzstufen im Freiraum.
Die Situierung des Gästebereiches des Seerestaurants zu See und Platz sowie die vorgelagerten
Terrassenbereiche zonieren unaufdringlich eine
spannende (zeitliche) Abfolge vom Frühstückscafe
am Stehtisch am Hafenplatz bis zum Sonnenuntergangsdinner mit Seeblick.
MATERIALISIERUNG
Die Architektur des Projektes basiert auf den Elementen Holz und Glas.
Transparente Glasfronten und großzügige Schiebeelemente öffnen den Gastraum des Seerestaurants,
während der Einsatz von Holz Beschattung und
Behaglichkeit bietet.
Das rhythmische Wechselspiel der in unterschiedlichen Abständen gesetzten vertikalen Holzlamellen
aus heimischer Weißtanne zwischen kompletter
Geschlossenheit und Transparenz wird über die Fassade aufgespannt.
Die primäre Tragkonstruktion wird mit Leimbinderrahmen hergestellt, die sichtbar geknickt das
aus Brettschichtdeckenelementen gefertigte Dach
tragen. In den Zwischenräumen der Strandbadgebäude wird der tragende Rahmen zum Sockel für die
eingespannten Zaunelemente. Der Zaun als skulpturale bauliche Erweiterung des Gebäudes zoniert die
Funktionen Strandbad, YCH und Halbinselzufahrt.
Der Holzbau mit effizienter Gebäudehülle in den
ganzjährig genutzten Bereichen mit Dreifachverglasung soll mit hohem Vorfertigungsgrad und kurzer
Bauzeit, einen extensiv begrüntem Dach den ökologischen Fußabdruck noch verbessern. Haustechnisch sollen energieeffiziente Systemkomponenten,
wie z.B. die Berücksichtigung der Küchenabwärme
installiert werden. Die in der Küche entstehende
Abwärme wird mittels eines Plattenwärmetauschers
im Lüftungsgerät zur Vorwärmung der Außenluft
im Winter verwendet. Im Sommer kann die Abwärme zur Vorwärmung des Warmwassers verwendet
werden.
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DIE RAUMEINDRÜCKE ERLEBEN
PLATZBLICK
Ein Rhythmus aus offenen Plätzen und promenadenartigen Verbindungswegen begleitet die gesamte
Uferzone in Hard. Die Abfolge Kirchen-, Hafenplatzund Bootsplatz bietet drei unterschiedliche Platzbereiche als bespielbare Möglichkeitsräume direkt am
Wasser.
Auf der Terrasse des Seerestaurants schwebt man
direkt über dem See. Die Holzterrasse rahmt den
Platz. Der Turm als Highlight am Platz ist Anziehungspunkt für Jung und Alt. Die Aussicht in die
Landschaft ist ortsbekannt.
Der Hafenplatz dient als zentrale Drehscheibe für
den Wassertourismus und die Wasserkante von
Hard. Der Bootsplatz nimmt die Funktion des extensiv genutzten Veranstaltungs-, Rummelplatzes ein.
Am „Thaler Sporn“ als naturnaher Bereich ist man
mitten im Hafen. Der Bodensee ist stets zum Greifen
nah!
STRANDBLICK
Im Strandbad bildet das „treib.gut“ spannende Teilräume. Auf den holzgedeckten Sockelmauern lässt
es sich gut Liegen und Sitzen. Dazwischen erobern
Gäste ihre Lieblingsplätzchen und Kinder balancieren durchs Bad.
HAFENBLICK
Gleich ums Eck und mitten in der Stadt bietet der
„Thaler Sporn“ vis-à-vis des Yachtclubs ein kleines
Plätzchen mitten in der Auvegatation. Als skulpturale und multifunktionale Möblierung wird das „treib.
gut“ zum Geheimtip.
SEEBLICK
Der Anlegesteg „Hohentwiel“ ist ein magnetischer
Ort für Alle. Am Weg zum Hafenplatz öffnet sich der
Strandbadturm und Restaurant in einer Torsituation.
Den direkten Kontakt zum Bodensee schätzt man in
Hard.
5/5
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