Gastmahl-Seminare

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Kochwerkstatt
Gesellschaft für Kochen als Kunstgattung
Grundsätzliches:
Wir planen unsere Seminare gerne in
enger Zusammenarbeit mit dem
Auftraggeber.
Die Einzelspeisen oder Speisefolgen
stellen wir der Jahreszeit entsprechend
und passend zum Thema oder Anlaß
zusammen.
Unser Anspruch ist, die Speisen so wie sie
sein sollen auf den Tisch zu bringen. Das
heißt, wir nehmen die besten Zutaten und
kochen zumeist frisch auf den Punkt.
Erneutes Erhitzen kommt für uns nur bei
sich dafür eignenden Speisen in Frage.
Bei Seminaren, die historische Speisen
zum Thema haben, „spielen wir nicht
Geschichte“, sondern konzentrieren uns
auf wirklich rekonstruierbare Speisen,
bzw. bringen die Grenzen von
Rekonstruierbarkeit zur Sprache.
Kochen und Essen sind für uns zwei
Tätigkeiten, die miteinander verknüpft
sind. Die eine ist ohne die andere nicht
denkbar. Küche und Speiseraum sind zwei
Räume, die bei manchen Seminaren so
eng wie möglich beieinander liegen
sollten, um diese Beziehung nicht aus den
Augen zu verlieren.
Organisatorisches:
Termine:
In Abstimmung mit den Auftraggebern und Teilnehmern.
Ort:
Kann je nach Anforderungen und Region von uns gesucht oder von
den Teilnehmern vorgeschlagen werden. Sinnvoll ist es, entweder
nahe dem Wohnort der Teilnehmer zu kochen, oder an einem Ort
mit Übernachtungsmöglichkeiten. (Beispiele: Kloster Schöntal,
Kloster Schmerlenbach, Gut Gremmelin, usw.)
Werkzeug: Die Küche und sämtliche Werkzeuge können bei Bedarf von uns
gestellt werden. Damit sind auch Orte geeignet, die über keine
Küche verfügen.
Kontakt: Onno Faller
Kauschrübenstraße 19 63762 Großostheim
Telefon/Fax +49 (0)6026 991778
[email protected]
www.kochwerkstatt.org
Gastmahl-Seminare:
Gastmahl-Seminare sind mehrtägig angelegt und behandeln Themen, die sehr komplex sind
und Speisen, die nicht in kleinen Mengen hergestellt werden können. Deshalb schließt sich
eine Art Präsentation an, meist in Form einer Speisenfolge oder eines Buffets für Gäste.
Seminar 1:
Theater auf dem Tisch –
Die Dramaturgie von
Speisefolgen
3 Tage, maximal 15
Teilnehmer (+Gäste)
Die Teilnehmer erarbeiten in der Gruppe
ein fünfgängiges Essen für beliebig viele
Gäste und bekochen sie zum Abschluß.
Dieses Seminar kann als Vorbereitung für
ein Fest dienen oder für eine
Familienfeier.
Dieses Seminar kann auch zweitägig
angeboten werden. Der Unterschied
besteht darin, daß die Köche sich selbst
ein Gastmahl kochen. Der erste Tag ist
dann für die Theorie und Vorübungen
vorgesehen, der zweite für Kochen und
Essen.
1. Tag: Praktische und theoretische
Einführung in die Grundprinzipien
der mitteleuropäischen
Speisenbereitung
Einführung in künstlerische Prinzipien
und Mittel des Kochens sowie
handwerkliche Techniken (z.B.
Zerwirken eines Rehs oder Rupfen und
Dressieren von Geflügel oder Filetieren
von Fischen. Einkaufsseminar,
Erkennen der Qualitäten beim Metzger,
der geeigneten Fleischstücke usw.
Kennenlernen der grundlegenden
Speisenformen, die in einer
Speisenfolge kombiniert werden
können.
2. Tag: Erarbeiten von thematischen
Schwerpunkten, praktische
Kochübungen
Erstellen der Speisenfolge nach den
Regeln einer dramaturgischen Form,
Planung des Festabends einschließlich
der Zubereitung der Speisen und der
Bewirtung, Besorgen sämtlicher
Zutaten. (Falls gewünscht, können
schwerer zu bekommende Zutaten, wie
ganze Tiere durch uns besorgt werden.)
Beginn der ersten Kochvorbereitungen
für den Festakt.
3. Tag: Kochen der Speisen für den
Festabend
Es wird das fünfteilige Festmahl
vorbereitet, einschließlich der
Präsentation der Speisen, Gestalten des
Saales, Aufbau der Saalküche sowie
Bedienung der Gäste. Und Feiern!
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Gastmahl-Seminare:
Gastmahl-Seminare sind mehrtägig angelegt und behandeln Themen, die sehr komplex sind
und Speisen, die nicht in kleinen Mengen hergestellt werden können. Deshalb schließt sich
eine Art Präsentation an, meist in Form einer Speisenfolge oder eines Buffets für Gäste.
Seminar 2:
Alles über Wild
Ab 2 Tagen, maximal 20
Teilnehmer
(+ Gäste)
Etwas einfacher gehalten auch für
Kinder geeignet.
Die Arbeiten, die wir als Köche
normalerweise nie tun dürfen, sind für
uns die Ausgangssituation:
Wild wird oft nur in kleinen Portionen beim
Metzger gekauft oder ist bereits schon in
Stücke geteilt und küchenfertig. Dieses
Seminar zielt gerade darauf ab, die Tiere
kennenzulernen, die in unseren Wäldern,
an Waldrändern und in der Luft leben, ihre
Eigenarten bei der Zubereitung und vor
allem, wie die unterschiedlichen Tiere
schmecken und wie man sie beim Kochen
behandelt.
Wir kochen mit ganzen Tieren, die zuerst
aus der Decke geschlagen, gerupft oder
abgeschwartet werden müssen.
Die Anatomie der Tiere zu kennen, ist für
einen Koch genauso wichtig wie die
Qualität der einzelnen Muskeln.
Aus den Tieren werden dann
unterschiedliche Gerichte zubereitet, auch
historische, bei denen Teile der Tiere
Verwendung finden, die wir heute nicht
mehr zu essen pflegen, wie z.B. die Ohren
von einem Hirsch.
Unterschiedliche Zubereitungsarten und
Gartechniken kommen zur Anwendung,
wenn gewünscht auch die Zubereitung am
offenen Feuer.
Den Abschluß bildet ein großes
gemeinsames Wildessen.
Einzelthemen:
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Wildgeflügel und Haarwild kennenlernen
Zerwirken von Haarwild und Borstenwild
Anatomie von Geflügel und Säugetieren
Bardieren und Dressieren von
Wildfleisch
Wildbeizen
Wildbrühen
Wildsulzen
Braten von Wild
Schmoren von Wild
Blutbindung von Soßen
Herstellen von Bratwürsten
Holz hacken und Feuer unterhalten
Tranchieren am Tisch
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Gastmahl-Seminare:
Gastmahl-Seminare sind mehrtägig angelegt und behandeln Themen, die sehr komplex sind
und Speisen, die nicht in kleinen Mengen hergestellt werden können. Deshalb schließt sich
eine Art Präsentation an, meist in Form einer Speisenfolge oder eines Buffets für Gäste.
Seminar 3:
Frühbarocke Speisen
3 Tage, maximal 15 Teilnehmer (+
Gäste)
Auch für Kinder geeignet.
Die Teilnehmer erarbeiten in der Gruppe
ein Bankett für beliebig viele Gäste und
bekochen sie zum Abschluß. Dieses
Seminar kann als Vorbereitung für ein
Fest dienen oder für eine Familienfeier.
Es kann auch zweitägig angeboten
werden. Der Unterschied besteht darin,
daß die Gruppe sich selbst bekocht. Der
erste Tag ist für die Theorie und
Vorübungen vorgesehen, der zweite für
Kochen und Essen.
1. Tag: Praktische und
theoretische Einführung in die
Grundprinzipien eines
frühbarocken repräsentativen
Banketts
Einblicke in die Bestandteile eines
höfischen mehrtägigen Banketts als
Gesamtkunstwerk (Musik, Ballett,
Spiele, Kirchgang, Essen,
Feuerwerk, Narren usw.)
Geschichte der Schauessen.
Bestimmte Speisen als konkretes
Statusmerkmal. Bedeutung von
Gewürzen, Kennenlernen des
Unterschieds zwischen Service à la
russe und Service à la française.
Planung und erste Vorbereitung für
ein eigenes vielteiliges Festessen
am dritten Tag.
2. Tag: Erarbeiten eines roten
Fadens durch das Bankett,
erstellen erster fertiger Gerichte
Planung des Festabends:
Zubereitung der Speisen und
Bewirtung, eventuell Organisation
der Musik, Besorgen sämtlicher
Zutaten. (Falls gewünscht, können
schwerer zu bekommende Zutaten
wie seltene Gewürze durch uns
besorgt werden.)
Beginn der Kochvorbereitungen.
3. Tag: Kochen der Speisen für
den Festabend
Es wird das Bankett vorbereitet,
einschließlich des „Auftritts“ der
Speisen, Gestalten des Saales,
eventuell Proben mit Musikern,
Tänzern usw. sowie Bedienung der
Gäste und Feiern!
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Seminarbaukasten
Nachfolgende Themenbereiche sind immer wiederkehrende Bestandteile unserer
Veranstaltungen. Sie können einzeln geplant oder aber kombiniert werden. Alle Themen sind
eintägig zu buchen.
Die Seminare können mit diversen Speisen realisiert werden. Diese können wir gern
zusammen mit den Teilnehmern im Vorfeld auswählen.
Die Zusammenstellung wird jedoch immer so sein, daß Speisen aus unterschiedlichen
Bereichen, mit unterschiedlichen Funktionen sowie von unterschiedlichem handwerklichen
Schwierigkeitsgrad kombiniert werden, damit ein repräsentativer Überblick über den
mitteleuropäischen Speisenbau und dessen Stilmittel ermöglicht werden kann.
Der Mund ─ Einführung in
das Kochen als kulturelles
Erbe und Kunstgattung
Was ist Kochen, was genau wird gestaltet, wie wird
gestaltet, mit welchen Mitteln beeinflußt der Koch das
Resultat.
Das Seminar findet in Gruppenarbeit statt, der theoretische
Inhalt wird vermittelt während der praktischen Arbeit am
Gericht. Das Steinzeitmesser wird im Vergleich zum
schlanken Tranchiermesser ausprobiert, der Fleischwolf im
Vergleich zum Mörser usw.
Die Auswahl der Gerichte kann gern von den Wünschen
der Teilnehmer ausgehen. Dieses Seminar läßt sich gut
mit dem Beispielgericht „Suppe“ realisieren. Sehr
interessant sind auch „Nudeln“, „Würste“ oder „Ragouts“.
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Das Auge
Entwicklung der Schneidewerkzeuge, vom
Steinzeitmesser bis zum Fleischwolf,
Handwerkliches Kochen, direkter Kontakt zur
Speise,
Zusammenhang zwischen der Formgebung der
Zutaten, der Konsistenz und dem Geschmack,
der Mund als Wahrnehmungsorgan („Leseort“).
Das Spektrum dieses Seminars reicht von der
mittelalterlichen Farbgebung und Symbolik bis zum
Fooddesign und thematisiert den zunehmenden Ausschluß
bestimmter Konsistenzen.
Was genau bedeutet die Farbe, was bewirkt die Farbe,
welche Konsistenzen werden mit welchen kombiniert, wie
schmeckt eine Speise im Dunklen, wie schmeckt die
gleiche, wenn man sich eine optische Vorstellung machen
konnte.
Man kann bei diesem Seminar mehrere unterschiedliche
Gerichte kochen, zwischen denen vergleichend
geschmeckt und analysiert wird. Aber es ist auch nur eine
Speise denkbar, deren Vorstufe am vorherigen Tag
entstanden ist, wie zum Beispiel die Suppe, die dann in
diesem Seminar zum Gelee transformiert wird.
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Einfluß der Farbe,
Vorurteile zur Konsistenz.
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Formgebende
Bauprinzipien
Am Beispiel der historischen Entwicklung der Pastete im
Vergleich zur Topfentwicklung wird veranschaulicht, worin
die Gemeinsamkeiten der Kochkunst mit der Architektur
und anderen bildnerischen Kunstformen liegen. Es gibt
sehr viele Parallelen, zum Beispiel im Stil der Formgebung,
Proportionen, Idealisierung und Sprache in Metaphern. Die
Teilnehmer „bauen“ ein Teiggebäude, beobachten die im
Ofen entstehende Teigkuppel und schmecken ein Gericht,
das in einem „Teighaus“ gegart wird. Selbstverständlich
sind auch hier andere Beispielgerichte möglich.
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Die Speisenfolge –
Sinnenhierarchie
Die Komposition einer stimmigen ganzen Speisenfolge mit
abschließendem „Gasthaus“ ist hier Thema.
Aufgrund welcher Vorüberlegungen können die Teilnehmer
eine eigene Speisenfolge entwickeln. Was paßt
zusammen, was sind spannende Gegensätze, wie
unterscheiden sich die Bestandteile.
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Das eigene Werk
Vergleiche mit Prinzipen der Architektur und
anderen Kunstformen der dreidimensionalen
Gestaltung.
Erzeugen von Spannungen – die fünf Sinne,
Mengenverhältnisse und Proportionen,
Gegensätze, Wiederholungen,
Wie plant man eine dreiteilige, eine vier- oder
fünfteilige Speisenfolge usw.,
Die Bedeutung des Nachtischs,
Zubereitung einer Speisenfolge,
Präsentation in einem Gastraum.
Der Schwerpunkt dieses Seminars liegt im Begutachten
von zueinander passenden Zutaten. Wie erkennt man
hochwertige Zutaten, was ist ein Demeterbetrieb im
Vergleich zu anderen Biobetrieben, was bedeutet es,
ausschließlich Früchte der Jahreszeit oder exportierte
Waren/„Kolonialwaren“ zu wählen.
Im Vergleich zu einem Speisenfolgenseminar, geht es hier
um eine eigene Speisenfolge, auf das „Sich-Frei-Kochen“,
auf das freie Hantieren, Vermischen, Zusammenkochen
von Zutaten, die man kennt.
Jeder Teilnehmer entwickelt eine eigene Speisenfolge,
Gastmahl-Seminare sind mehrtägig angelegt und
behandeln Themen, die sehr komplex sind und Speisen,
die nicht in kleinen Mengen hergestellt werden können.
Deshalb schließt sich eine Art Präsentation an, meist in
Form einer Speisenfolge oder eines Buffets für Gäste.
Der Koch als eine Person
mit vielen Berufen –
Metzger, ...
•Ein guter
Einkaufsseminar
im Laden,
Koch ist auch Metzger.
Er muß sich auch mit
•Wissensgebieten
Zubereitung
der
eigenen
Speise, Er hat eine
des
Jägers
auskennen.
•Vorstellung
Anordnung
dem Teller,
Anordnung
dem
von derauf
Tätigkeit
des Bäckers,
desauf
Gärtner,
Tisch.
des Bauern ... Dieses Seminar konzentriert sich auf den
Metzgerberuf und gibt Einblick in die Kulturgeschichte des
Umgangs mit Fleisch durch die vergleichende
Beschäftigung mit der frühbarocken Genremalerei der
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Niederländer.
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Die eigene Muttersprache
im Kochen –
Speisendramaturgie als
Ausdruck von Macht
Die Teilnehmer untersuchen anhand von Speisefolgen der
eigenen Kultur den Aufbau und die Zusammenstellung von
Speisenfolgen. Dies wird in Vergleich gestellt zum
barocken sogenannten Service à la française: Hier ist
Essen eine Inszenierung zur Darstellung von Macht. Heute
auch noch? Was wird über das Essen ausgedrückt. Was
ist die Bedeutung von Kaviar, von Lachs, wie spiegelt sich
die Soziologie des Essens im Angebot der Discountläden.
•
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Die Beherrschung der
Gefahren
Häuten und Zerwirken von ganzen Tieren,
Benutzung des kompletten Tiers,
Fleischsorten, Zerlegearten, Wurst,
Fleischspeisen im kulturellen Kontext,
Fleisch im Abbild der niederländischen
Genremalerei im Vergleich zu zeitgenössischem
Umgang mit tierischen Produkten.
Service à la française der Barockzeit,
Moderne Speisenfolge.
Es gibt eine ganze Anzahl von traditionellen
Zubereitungsweisen, die dem Esser eine Menge Gefahren
und Mühen abnehmen. Eine der meist verfeinerten
Gerichte ist die Zubereitung eines kompletten Tieres, ohne
Knochen: die Galantine und Ballotine. Die Haut des
Geflügels funktioniert wie eine Wurstpelle, die Knochen
werden vor dem Garen entfernt der Bauch gefüllt, das
Fleisch bleibt unverändert. Aber auch Wurst, und Fische
ohne Gräten gehören zu diesen Gerichten. Aus den
Knochen wird eine köstliche Suppe zubereitet, in der das
Geflügel gart, wodurch das Außen des Tiers (die Haut) den
Geschmack des Innen (der Knochen) annimmt.
Wie sind Tiere gebaut, welche Werkzeuge braucht man zur
Entfernung des Stützapparates, wie werden die Abfälle
weiterverwertet zu einem runden Ganzen.
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Wurst,
Geflügel, von den Knochen befreit, in der eigenen
Haut gegart, in einer Suppe aus den Knochen.
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