Coverstory „Ich war ein halberter Bua, als ich daheim die Küche übernommen habe“ sagt Richard Rauch, „kurz vor der Lehrabschlussprüfung mit 18 Jahren!“ Ein „Bua“, der gleichwohl mit einem besonderen Talent gesegnet war, denn nach einem Jahr wurde er bereits als jüngster Haubenkoch des Landes gefeiert. Das Kochen muss dem 1985 geborenen also im Blut gelegen sein, denn eigentlich hätte der junge Richard ja Maturaambitionen gehabt. Ein Rauch Im Wirtshaus mit Fleischerei groß ­ eworden, die traditionellen Wurzeln­ g bewahrend und doch mit weitem Blick über die Oststeiermark und die Grenzen Österreichs hinaus: Das ist ­Richard Rauch, der „Steira Wirt“, ein aufstrebender Koch mit bewusstem Heimatbezug. 06/07 Erfolg ist, wenn das Herz immer mit dabei ist. Das Pflichtschuljahr absolvierte er in der Tourismusschule Bad Gleichenberg, wo ihn die Sprachausbildung reizte. Doch der Kochlehrer war überzeugt von seinen praktischen Fähigkeiten und riet zum Handwerk. Bereits bei den Lehrlingswettbewerben heimste Richard Goldmedaillen ein, und auch der weitere Werdegang zeigt, wie man mit einer Lehre großen Erfolg haben kann. Sein Geheimnis: Eine Herausforderung anzunehmen, Begonnenes ganz und nicht halbherzig zu machen. „Erfolg stellt sich dann ein, wenn das Herz dabei ist. Das ist in jedem Job so!“ Richards Herz muss groß sein, denn seine Erfolge überschlagen sich: erste Haube mit 19, „Wirt des Jahres“ mit 20, gegenwärtig drei Hauben im Gault Millau und vier Sterne im A la Carte. Der letzte große Triumph aber ist gerade ein paar Wochen alt: Anfang Februar wurde er in Hamburg anlässlich der „San Pellegrino Kulinarischen Auslese 2013“ zu Österreichs „Aufsteiger des Jahres“ gekürt – darauf ist Richard Rauch besonders stolz. Verantwortung Das alte Wirtshaus, das Vater Johann Rauch mit der Fleischerei erworben hatte, war zunächst verpachtet gewesen, mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten. Und so vertraute er den Betrieb kurzerhand seinen Kindern an: „Macht ihr das doch!“ Sonja, die Älteste, übernahm nach einigen Jahren am Arlberg mit 23 die Leitung; Richard stieg sofort nach dem neunten Schuljahr zunächst im Service ein. Immer noch erinnert er sich an die Szene, als er ein ganzes Tablett mit Rotweingläsern im Garten über Gast und Tisch kippte – vor lauter Scham, etwas nicht zu können, hat er geweint. „Da würde man Coverstory am liebsten versinken.“ Es folgte die Kochlehre, bei wechselnden Küchenchefs keine einfache Sache. Aber der Vater war sich sicher: „Einen Koch bringen wir auch noch z‘samm!“ Und auch wenn Richard auch andere Interessen gehabt hätte, einfach mal ins Kino gehen zum Beispiel, so übernahm er doch wie selbstverständlich die Verantwortung, die so ein Familienbetrieb mit sich bringt. „JOHANN“ FERKELRÜCKEN MIT MALZBIERSAFTERL, ROTEN RÜBEN UND GERÄUCHERTER BLUTWURST Familie Ohne den Mut des Vaters, seinen Kindern den Betrieb anzuvertrauen, wäre freilich das alles nicht so gekommen. „Er stand zu 100 Prozent hinter uns!“ Richard ist dankbar für ein Vertrauen, das ihn wiederum beflügelte. In seiner Lehrzeit gab Richard sein ganzes Geld für Kochbücher aus, die er verschlang, und bisweilen auch das seiner Schwester Sonja für gemeinsame Ausflüge zu Kollegen im deutschsprachigen Raum, getrieben von der Neugierde zu sehen, was andere so machen. Zwar hatte er in den letzten eineinhalb Jahren seiner Lehre beim Zutaten 2 Stk. Milchferkelrücken (vom „Johann“-Freilandschwein) 200 g Blutwurst Räucherspäne, Räuchertopf 1 kg Schweinsknochen (klein gehackt) 500 g Schweinsabschnitte etwas neutrales Öl 1 EL Schmalz Salz, Pfeffer je 300g Zwiebeln und Stangensellerie 1 EL Senfkörner 2 EL Knoblauch fein gehackt 3 Zweige Thymian 1 EL schwarze Pfefferkörner 2 Lorbeerblätter 6 Wacholderbeeren 1 EL Honig 2 l Malzbier 2 l Schweinsfond 1 gehäufter EL geriebene mehlige Kartoffel ev. etwas Maisstärke 350 ml Roter Rüben Saft 50 ml Essig 50 ml Traubensaft 25 g Zucker ½ TL Orangenblüten ½ TL Kümmel ganz 2 Stk Kardamonkapseln ½ Sternanis ½ Zimtstange Salz 1 TL Rote Rübenpulver 1 g Xanthana 200 g Rote Rüben gekocht 20 g Schwartl-Popcorn ZuBereitung 1. Ferkelrücken würzen, langsam in Butter anbraten, bei 140 °C für 10-15 Min. ins Rohr, herausnehmen und 20 Min. rasten lassen. 38/39 08/09 2. Holzspäne in einem Räuchertopf langsam so lange erwärmen, bis ein leicht weißer Rauch entsteht. Blutwürste auf einem Siebeinsatz einlegen und 1-2 Min. räuchern. Danach 10 Min. bei 140 °C Umluft ins Rohr. Die Knochen und Schweinsabschnitte in etwas Öl in einem breiten Topf dunkelbraun anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Alles in ein Durchschlagsieb schütten, damit das Öl abfließen kann. Das Schmalz in denselben Topf geben und darin das in grobe Würfel geschnittene Gemüse samt Kräutern anrösten. Gewürze zugeben. Dabei darauf achten, dass das Gemüse gleichmässig bräunt. Mit etwas Bier ablöschen und einreduzieren lassen. Diesen Vorgang 2-3 mal wiederholen. 3. Die Knochen zugeben und mit dem restlichen Fond aufgießen. Den Fond abschmecken und die fein geriebene Kartoffel beifügen. Gut umrühren. Zum Kochen bringen und die Sauce ca. 3 Stunden köcheln lassen. Die Sauce durch ein Haarsieb passieren, evtl. noch etwas reduzieren lassen und mit Maisstärke auf die gewünschte Konsistenz abziehen. Nochmals abschmecken. 4. Alle Zutaten für den Roten Rübenfond aufkochen, 20 Min. ziehen lassen. 250 ml mit 2 g Agar Agar aufkochen und abgelieren. Kleine Schweinchen ausstechen und warm stellen. 5. Rote Rüben würfelig schneiden, in den restlichen Fond einlegen und mit Xanthana binden. einzigen beständigen Koch im Elternhaus eine gute klassische Ausbildung erhalten, doch alles „Moderne“ musste er sich selbst erarbeiten. „Ich bin nicht wie andere Kollegen in der Topgastronomie, sondern am Bauernhof groß geworden. Aber das finde ich gut. Ich wäre sonst vielleicht nicht da, wo ich jetzt bin.“ Die gemeinsame Arbeit mit der Schwester, die sich um die Geschäftsführung, um Service und Wein im „Steira Wirt“ kümmert, war immer selbstverständlich. Richard ist der kreative Kopf, Sonja gibt die Rückendeckung, damit der Bruder auch frei genug sein kann für seine Ideen. Sie ist der erdige Part, die Geschäftsfrau, und er der Luftige – so ist die familieninterne Charakterisierung. „Es ist eine Frage der Erziehung zu wissen, dass das unser Haus ist. Wir sind den Unternehmerstatus gewohnt, müssen uns deshalb nicht ständig rechtfertigen. Es sind aber immer unsere eigenen Fehler, die wir verarbeiten müssen. In der Fremde geht man mehr Kompromisse ein. Und man hat nur ein Zimmer und die Arbeit, sonst nichts. Daheim aber ist alles.“ Rasch sprach sich herum, dass da einer anders kocht. Gastrokritiker Christoph Wagner, der eines Tages im Haus stand, gab den Rauchs mit dem „Wirt des Jahres“ ein Sprungbrett und formulierte ganz richtig: „Das war toll, jetzt müsst ihr was draus machen.“ KONZEPT Und das geschah auch, behutsam, in langsamem Wachsen, ohne dass sich das Konzept groß verändert hätte. Auf Reisen gemachte Erfahrungen fließen in die traditionelle Grundlage ein, die klassische Wirtshausküche aber bleibt neben den eigenen Kreationen fester Bestandteil im „Steira Wirt“. „Ich kann die Roulade nicht neu erfinden, sie höchstens in Gehobenes neu einbauen. Ein Gericht muss aber immer kantig bleiben.“ Bei solcher Arbeit müssen glaubwürdig, wenn ich hier auch die Gäste mitwachsehr vegetarisch kochen würsen. „Wir sind ja nicht mit de!“ Niemals jedoch wurde er in drei Hauben eingestiegen! eine bestimmte Art von GastroWir waren ein normales nomie hineingedrängt. SchwesWirtshaus, mit Gulasch und ter und Bruder konnten immer Schweinsbraten. Und plötzso arbeiten, wie es ihnen Spaß lich gab es neue Texturen.“ macht, mit gewisser Zielsetzung Dass die jungen Kollegen freilich. „So konnte ich die Linie auf solche Basics langsam selbst entwickeln und langsam vergessen, stört ihn. Und Man kann die Rindsroulade hineinwachsen.“ pflegt sie vielleicht deshalb nicht neu erfinden. mit solcher Hingabe. Er Richard Rauch arbeitet klar, sieht sich grundlegend als aufs Produkt bezogen. Die Techösterreichisch-steirischer nik sorgt nur für zusätzliche Koch. Darauf baut er auf, bedient sich „Lehrwochen“ um zu sehen, wie solch Aha-Effekte oder wird für sanfte Gaklassischer Rezepte, nimmt etwas he- namhafte Köche arbeiten, und sich rung, ob bei Fisch oder Ferkelrücken, raus, macht es neuer, leichter, zeitge- daraus Inspirationen zu holen. Denn genutzt. Mehrgängige Menüs leichter mäßer, mit innovativem Esprit. „Der es ist immer interessant zu sehen, wie und zugänglicher zu machen ist ihm Gast, der zum ersten Mal da ist, soll es anderswo läuft. „Wir aber sind eine ein Anliegen, dabei hilft Säure. „Das meine Jugend, mein Feuer spüren!“ Unternehmerfamilie, da geht manches muss man lernen, dafür muss man so nicht. Dennoch gibt es immer Wege, reifen!“ ist er überzeugt. Er verwendet Stil um seine Arbeit toll zu machen und Verjus oder Fruchtessige und kombiEin Vorbild? Richard Rauch fällt auf den Betrieb gleichzeitig wirtschaftlich niert Natursäfte zu den Speisen. Auch Anhieb keines ein. Früher benützte zu führen“. die Textur ist ein wichtiges Thema. er den Jänner-Urlaub, um in anderen Um das Mundgefühl interessanter zu Küchen auf Stage zu gehen. Ganz be- Es liegt an der Familiengeschichte machen, arbeitet er mit Gegensätzen: wusst wählte er Betriebe, die es schon mit der hauseigenen Metzgerei, die kalt/warm, süß/sauer, weich/fest. viele Jahre gab, und Köche, die gut mit von Vater und Bruder geführt wird, Fleisch und Innereien umgehen: Hans dass Fleisch zum deklarierten Lieb- Inspiration Haas im Tantris, Christian Petz damals lingsprodukt wurde. „Ich sehe es als Die Inspirationen holt er sich nach wie im Coburg, die Brüder Obauer. Kurze familiäre Verpflichtung. Es wäre un- vor auf Reisen und bei Kollegen, im Coverstory „Schauen, was in der Welt geschieht“. de, dass das Geselchte selbst gemacht Zutaten lassen sich ja bestellen, komAber er nimmt auch die Produkte der ist. Ich brauch nicht dieses etepetete – men mit gekühlten Transporten und per Paketdienst. Um sich abzuheben, Region zur Hand und probiert aus, was auch Einfaches soll, muss gut sein!“ müsse man also Nischen suchen und sich draus machen lässt. Irgendwann, Zutaten aufspüren, die nicht für alle sagt er, kommt der Punkt, wo die Ide- LIEFERANTEN UND PRODUKTE en von alleine kommen, wo man weiß, Deshalb ist er immer auf der Suche im Handel erhältlich sind. wie es geht. Vor etwa zwei Jahren war nach Menschen, die ihre Arbeit mit der „Knackpunkt“, seither geht alles Herz machen. Wie zum Beispiel eine Diese Neugierde für besondere Proleichter von der Hand. Einen Master- Gärtnerin in der Region, die von 10 dukte spricht sich herum, immer mehr plan gab es allerdings nie. Das einzi- Goji-Bäumen 10 Kilogramm Beeren Kleinproduzenten kommen direkt nach Trautmannsdorf und bieten ge Ziel, das er sich anfangs ihre Erzeugnisse an. Vieles gesteckt hatte: wie „klass“ es wird aber auch im Haus selbst wäre, da hinzukommen, wo Ein Buschenschank mit gemacht, es wird eingekocht die Kollegen sind und eine, maximal zwei Hauben anzu- selbst gemachtem Brot und und eingelegt: Tannenwipfel streben. „Und jetzt schauen guter Leberpastete, das ist in Sirup zum Beispiel als Zufallsprodukt. ­ die anderen auf uns und saein MaSSstab für mich! gen: wow, cool!“ Das nächste Projekt ist eigenes Gemüse, um im Herbst Als Mitglied der Jeunes Restaurateurs kommt Richard viel herum. erntet – ein Produkt, wie man es in länger Zutaten zur Verfügung zu haDoch was immer er da sieht, bestärkt dieser Region gar nicht erwarten ben und im Frühjahr früher. Wenn etihn noch mehr in seinem Regionsbe- würde! Aber genau darum geht es was von ferner kommt wie der einzige zug. „So ein Buschenschank mit selbst ihm, um solch besondere Dinge. Denn Meeresfisch, den er bezieht, den Brangemachtem Brot und guter Leberpas- nach dem Vorbild engagierter Köche, zino von Irene Fonda in Piran, dann tete, das ist ein Maßstab für mich. Dass so Richard Rauch, die ihre Arbeit of- muss er selbst da gewesen sein, um das hausgemacht ist. Dann weiß ich, fen legen, versuchten auch einfache- sich von der Qualität zu überzeugen. dass da ein Schwein abgestochen wur- re Häuser besonders zu kochen. Die DAS BESTE AUS DER NATUR Jetzt auch auf Ihrem Frühstücksbuffet Wert Bezeichnend für Richard Rauch ist sein respektvoller Umgang mit allem. Darin liegt jene Demut, die bei allem Erfolg immer zurückführt an die Wurzeln. „Wir sind auf einem Bauernhof mit Garten aufgewachsen. Da gab es Salat und Zucchini bis zum Abwinken – aber der Geschmack war unvergleichlich! Das ist unser Maß und unser Bezug.“ Und er besteht auf der Vermittlung dessen, was er anbietet. „Jeder Koch muss wissen, woher unsere Produkte kommen, was sie kosten. Aber auch der Service muss wissen, wofür die einzelnen Handgriffe sind. Umgekehrt muss ein Koch, bevor er bei mir in der Küche anfängt, draußen sitzen und essen; nur so sieht er, wie alles funktioniert.“ Den Gästen wird erzählt, woher die Zutaten stammen. Für die Fische, die lebend ins Haus kommen, gibt es ein eigenes Fischbecken. Die eigene Fleischerei signalisiert: Hier kann man bedenkenlos Fleisch essen, hier sitzt man an der Quelle. REGION Wie aber geht einer, der als jüngster Haubenkoch des Landes gehandelt wurde, damit um, wenn ein ebenso junger, wie er selbst damals war, in unmittelbarer Nachbarschaft diesen „Titel“ erhält? Richard Rauch sieht das überaus positiv, im Sinne der Region, als gemeinsames Bestreben, das für alle gut ist. Und hat internationale Vergleiche parat: „San Sebastian, gleich drei Mal drei (Michelin)Sterne, das rockt!“ Oder Kopenhagen, Brügge, wo innerhalb kürzester Reichweite viele Spitzenbetriebe angesiedelt sind. Es sei ja nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung, der sich so intensiv mit Essen auseinandersetzt. Aber genau das sind die Gäste der Südoststeiermark, einer Region, wo Genuss, Essen und Wein in den letzten 12 Jahren einen steten Aufwärtstrend erfuhr und diese Szene pulsiert. Die Genussreisenden lieben diese Mischung aus einfacher ländlicher Küche und Topküche, die mit den vielen Produzenten hier eine Einheit ergibt. UNTERWEGER FRÜCHTEKÜCHE GMBH • Thal/Assling • Osttirol • [email protected] • www.fruechtekueche.at 10/11 Coverstory Coverstory SELBSTBEWUSSTSEIN Bei allem ihm innewohnenden Feuer, wenn es um das Aufspüren von Zutaten oder die Kreation von Gerichten geht, strahlt Richard Rauch Ruhe und Sicherheit aus, wenn er über seine Arbeit spricht. Er wirkt auch in großer Betriebshektik entspannt, souverän und gelassen. Als einer, der schon mit sehr jungen Jahren im Familienbetrieb Verantwortung übernommen hat, ist er hineingewachsen in diese Sicherheit. „Die muss man sich erarbeiten, die ist nicht von selbst da!“ Sie wächst, so seine Erfahrung, mit der Routine. Und entspringt auch der Tatsache, sich etwas zu trauen – und zu wissen, dass das funktioniert! Das ist es, was er neben seinem technischen Können anderen jungen Köchen zeigen kann: „dass man sich auch mit jungen Jahren etwas trauen muss, sich zur Selbständigkeit trauen kann. Nicht für Geldgeber zu arbeiten oder für eine Hotelkette.“ GEEISTE WALNÜSSE MIT HOLLERKOCH, VOGELBEEREN UND SANDDORN Zutaten 1 Ei 1 Eidotter 2 EL Kristallzucker 2 cl Nussschnaps 250 g Nougat 1 EL Nusspaste 2 Blatt Gelatine 375 ml Obers 100 g Haselnüsse ganz 200 g Hollerkoch 50 g eingelegte Vogelbeeren kandierte Fichtenwipferl 100 g Joghurt 2 EL Honig 1 EL Mohn gemahlen Stickstoff 250 g Mascarpone 2 kleine Eier 100 g Sanddorn 2 Blatt Gelatine (eingeweicht, ausgedrückt) 350 g Obers cremig aufgeschlagen 2 EL Kristallzucker Sanddornschnaps ZuBereitung 1. Ei, Eidotter, Kristallzucker und Schnaps über Dampf zu einer cremigen Masse schlagen. Gelatine hinzufügen und 100 g geschlagenes Obers einrühren. Nougat und Nusspas- 12/13 TEAM „Meine Mitarbeiter sollen meine Philosophie, das, was ich intendiere, verstehen und auch leben.“ Richard Rauch ist Teamplayer, in seinem jungen Team gibt es keine Rivalitäten zwischen Service und Küche, sondern nur ein „miteinander“. Mitarbeiter zu motivieren, ihre Stärken herauszufinden und sie darin zu stärken; ihnen Verantwortung zuzugestehen und nicht die Fehler zu suchen: das ist Teil des Erfolges und stärkt das Wir-Gefühl. Walter Leidenfrost, der Souschef aus Wien, arbeitet mittlerweile im dritten Jahr in Trautmannsdorf mit. „Er hat mich zum Souschef geleitet“ sagt er über seinen Chef, der „voll hinter einem steht“, wenn man nur engagiert genug ist. GÄSTE „Wir spüren mittlerweile den höheren Druck. Früher konnten wir einfach mit guter Leistung beeindrucken, der Überraschungseffekt war größer. Jetzt kommen die Gäste mit einer bestimmten Erwartungshaltung. Und deshalb ist es für uns auch die größte Freude, wenn ein Gast mit strahlendem Lächeln das Lokal verlässt. GuideBewertungen sind wichtig, aber ein Stammgast, der seit Jahren kommt und mir sein Lob ausspricht, ist einfach eine schöne Bestätigung. Dann weiß man, dass es der richtige Weg ist. Bewertungen kommen ja nur für das, was wir jetzt sind. Unsere Stammgäste aber sind den ganzen Weg mitgegangen.“ Ein paar Neugierige mehr sind es mittlerweile, die den Weg nach Trautmannsdorf nehmen, „aber wir sind ja keine Lifestyle-Typen“, sagt Richard. „Zu uns kommt niemand, weil es schick ist. Wir haben auch keine Garnelen und keinen Thunfisch.“ ÖKONOMIE Um auf Dauer Leistung zu bringen, so Schwester Sonja, bedarf eines guten Umfeldes. Man muss aber auch mutig sein, Freude haben und Durchhaltevermögen für solche Kontinuität auf hohem Niveau. Dabei nicht unwesentlich ist auch das Ökonomische, schließlich ist der „Steira Wirt“ ein Familienbetrieb. Eine Küche auf diesem Level wirtschaftlich zu führen ist eine Herausforderung, und so wird auch dem Wirtshausgast die gleiche Aufmerksamkeit zuteil wie dem Genießer, der das siebengängige Menü bestellt. Für die Burschen in der Küche ist es wiederum eine Herausforderung, gleich viel Augenmerk auf einfache Speisen zu legen wie auf die GourmetKreationen. „Wenn ich etwas anbiete, dann mache ich es anständig“ sagt Richard Rauch. Der Erfolg gibt ihm Recht. Steirawirt 8343 Trautmannsdorf 6 Tel. +43 3159 4106 www.steirawirt.at te dazugeben und kalt rühren. Restliches Obers vorsichtig unterheben. In Walnuss-Silikonformen füllen und frieren. 2. Hollerkoch abseihen. Saft mit ein wenig Xanthana abbinden. 3. Zucker mit ein wenig Wasser zu einem hellem Karamell kochen und die ganzen Nüsse dazu geben. So lange rösten, bis die Nüsse das Karamell aufgenommen haben. 4. Joghurt, Honig und Mohn zu einer glatten Masse rühren und in ein Saucenflascherl füllen. Langsam in Stickstoff tropfen, damit Perlen entstehen. 5. Die Eier und den Zucker über Wasserdampf cremig aufschlagen. Die Gelatine in der aufgeschlagenen Masse auflösen, Mascarpone und Sanddorn einrühren. Vorsichtig das geschlagene Obers unter die Masse heben und mit etwas Sanddornschnaps abschmecken. Die Masse in kleine Kuppelformen füllen und kühl stellen. 6. Dekorativ anrichten. Bei allem, was ich mache, bin ich mir sicher, dass es Hand und FuSS hat.