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UNSÄGLICHES
zum Ausdruck bringen
und wandeln
begleitende Worte zur Ausstellung in der AOK
Künzelsau
Horst Bertsch, psychologischer Psychotherapeut,
Neuenstein, 2008
Herausforderungen an die klassischen
Psycho-Therapien
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Psychotherapie ist überwiegend sprachorientiert, Psychiatrie beeinflusst
Angst und Depression mit Medikamenten. Beides kann nützlich sein. Wie
kann aber der Körper, dessen Erinnerungen, aber auch dessen Ressourcen
bei der Traumabewältigung einbezogen werden?
Nicht für jede missbrauchte Frau steht eine weibliche Therapeutin zur
Verfügung
Therapie ist meist zielgerichtet, wie kann sich zeigen, was im Verborgenen
liegt
Meist ist der Wiederausdruck von traumatischen Erfahrungen mit
ursprünglichen, historischen Gefühlen verbunden, eine Aufrechterhaltung
der Anspannungs- und Erstarrungsreaktion ist nicht auszuschließen
Wie zu Verschüttetem und Unsäglichem neuen Zugang finden?
Wie Achtsamkeit lernen für sich, seinen Körper, die Freude am Leben
wer stellt aus?
Die Patientin ist weiblich, über 50 Jahre alt.
Sie war Patientin und bearbeitete in ihrer
Therapie eine schwere chronische
Depression, lebensgeschichtlich belastet
und prägt ein sexueller Missbrauch in
der Kindheit und eine gescheiterte,
durch die Vorgeschichte belastete Ehe.
Sie hat Kinder und Enkelkinder. Es gab
vor Behandlungsbeginn mehrere
Klinikaufenthalte.
Wann es begann? - diese Leere – das
mich nichts erreicht Wann sie verloren ging? - die Freude –
das Lachen – das Vertrauen –
„Zu Anfang sollte aus dem Eichenstamm eine einzelne Gestalt werden, mit der Zeit,
irgendwann, wurde ein sich umarmendes Paar daraus. Mehrere Wochen hab ich diese Arbeit
unterbrochen, und auf Fragen, konnte ich nur sagen:“Wenn ich jetzt weiter mache entferne
ich eine Person, nur das Mädchen würde übrigbleiben.“
Es fiel mir schwer, den Arm um den Mann zu legen.
Fast 10 Monate arbeitete ich daran.“
Was ans Licht darf …
Die Skulpturen und Bilder,
später auch die Gedichte
drücken Unsägliches aus,
finden Zugang ins eigenen
Gespür, werden gemeinsam
empfunden mit den
Gefühlen, die beim
Gestalten aktuell entstehen.
Verstecken
Verzweiflung
Angst
Glauben
Für neue, aktuelle Gefühle und
Bedürfnisse gibt es ein
Spielraum und Ausdruck,
Vitalität darf im eigenen
Leben wieder vorkommen
Halt
Geborgenheit
Die Reise
Still sitze ich da, starre ins Leere,
und meine Gedanken machen sich selbständig.
Sie gehen zurück,
ich sehe mein Leben,
kein erleben – ein überleben.
Spüre den Schmerz in mir,
der mich fast zerreißt.
Hilflosigkeit
Ekel
Verzweiflung
Angst
Ich entflieh dem ganzen.
schleiche mich einfach weg,
aus meinem Körper, seelenlos, verlassen,
um das alles ertragen zu können
entfliehe in meine
„Kleine Welt“
spüre nichts mehr.
bin ich in meiner eigenen Welt.
Dann komme ich zurück, mein Blick noch starr.
Die Erinnerungen an etwas, das mal war,
und noch nicht vorbei ist.
O-töne der Gestalterin
„Oft fehlen mir die Worte um zu sagen, fehlt mir
die Kraft, der Mut, auszudrücken, das Tabu
zu überwinden, Scham und Angst hindern
mich, weil es immer noch weh tut, Angst
vor Gefühlen, Weinen, Schreien, Zittern,
Angst mich nicht mehr im Griff zu haben.“
„Mit Skulpturen mache ich mich verständlich,
lasse ahnen, den Schmerz, die
Verzweiflung, die Sehnsucht, die Wünsche,
was ich suche, finde (n möchte), die
Entwicklung. Ich zeige meinen Weg, an dem
ich mich vermehrt freue, wie ich wieder mit
mir auskomme, ohne mich „wegzumachen“
Nach der Gestaltung finden sich auch
manchmal Worte und Gefühle wieder
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DU hast mir mein Lachen, mein Leben gestohlen - ICH - DU, ein angeblicher Freund - DU hast MICH benutzt - ICH wollte schreien - nirgends war ICH sicher ... sicher vor DIR,
- meine SEELE flog jedes mal weit weg - es war nicht ICH die diese DINGE tun musste - das war DIR egal - es hat DIR Spaß gemacht - DU hast MIR weh getan - ICH bin innerlich leer, sehe keinen SINN - ICH wollte MEIN Leben beenden - ICH habe Angst - heute noch - ICH träume nachts davon und schrecke auf - ICH bin ich eine FRAU und doch noch ein KIND - ICH habe Träume und Wünsche - ICH kann niemandem mehr voll vertrauen - ICH kann nicht lieben - am wenigsten mich - ICH kann nicht lachen - ICH habe Angst vor Berührung - Verzweiflung macht sich breit - wenn Hände mich berühren - das alles ist doch schon so lange her - ICH hab mir geschworen, das NIE wieder ein MANN - mir das antun wird - Warum hast DU das getan ????
Trauma und Erstarrung
Die 4 Traumakomponenten:
1.
Außergewöhnlich starker
Erregungszustand
2.
Extreme seelische und körperliche
Anspannung
3.
Dissoziation
4.
Erstarren in Verbindung mit Gefühl der
Hilflosigkeit
Folgen in der Symptomentwicklung
(Beispiele)
1.
2.
3.
4.
5.
Angst, Panik
Abrupte Gefühle wie Wut und Scham
Alpträume und Schreckreaktionen
Depression und Schlafstörungen
Beziehungs- und NäheDistanzprobleme
6. Körperempfindungsstörungen
„Entspannung macht mir Angst“ - aufrechterhaltender Kreislauf
Heimtückisch ist, dass die ursprüngliche Reaktion des Organismus auf
Gefahr die Symptome des Traumas aufrechterhalten. Wir versuchen die
Erregung und die ursprünglich empfundene negative Energie zu spüren zu
vermeiden. Diese verallgemeinert sich jedoch und wird an andere Auslöser
gekoppelt, vitale Energie wird überlagert und nicht mehr spürbar.
Wirksames in der Gestaltungsarbeit
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Glück ist, sich in einer sinnvoll empfundenen Tätigkeit sich selbst gewahr zu
sein und gleichzeitig selbstvergessen zu sein (gedanklich), positive
seelische Empfindung
Ausdruck finden vor sich selbst, Dissoziation überwinden
Halt finden in Tätigkeit und in der Begegnung mit dem Material, Erstarrung
überwinden und therapeutische Achtsamkeit
Gestaltungskraft physisch spüren, mit vitaler Lebensenergie in Kontakt
kommen, Achtsamkeit, Wahrnehmen und nichtbewerten
Selbstwirksamkeit, ich kann was tun um mich gut zu fühlen
Entkoppelung von Bildern und Emotionen, anerkennen, was war und
gleichzeitig aktuelle, von historischen unterscheidbare Gefühle empfinden
Ausgewogenheit zwischen Kopf, Bauch, Herz und Körper-Gedächtnis und –
Weisheit bei der Heilung und Neuausrichtung durch Erfahrung
Anvertrauen, Vermeidung und Tabu überwinden ohne
Traumatisierungsgefühle zu wiederholen
Externalisieren, was nach außen schaffen, was nicht nach innen gehört
Themen aufgeben und sich erschließen
Grund-Haltungen von Achtsamkeit
Fortwährende, annehmende Beobachtung des Stromes an interner und externer
Information, In uns und gegenüber anderen
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Was?
 Beobachten
 Beschreiben
 Teilnehmen
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Wie?
 Annehmend
 Konzentriert und
gegenwartsorientiert
 Wirkungsvoll
Basisfähigkeiten der Achtsamkeit
•Sich ablenken durch Aktivitäten, Unterstützung, Vergleich mit anderen, gute
Gefühle erzeugen, Negatives aus Bewusstsein wegschieben, neuen Gedanken
Raum geben, sich auf Körperempfindungen konzentrieren
•Sich beruhigen (über Sinneseindrücke)
•Den Augenblick verbessern über Phantasie, innerer sicherer Ort, Sinngebung
auf positive Aspekte, Entspannung, innere Ermutigung
•Vor- und Nachteile abwägen (von Tun)
•So ist es (nur) jetzt! (akzeptieren, nicht gutheißen!)
•Auf den jetzigen Moment konzentrieren
•Unterstützung planen oder phantasieren (in der Gruppe)
•Ich bin… (positive Selbstbestimmung)
•Balance zwischen Aufmerksamkeit innen und außen
Gegenwärtiges und Zukünftiges
Leben
wachsen
Wärme
Nähe
www.Horst-Bertsch.de
Psychologische Kassenpraxis für
Erwachsene und
Kinder /Jugendliche
(Verhaltenstherapie)
Unsere Praxis stellt sich vor:
Wir sind unter Leitung von Horst Bertsch ein Team therapeutischer Mitarbeiter, die auf hohem professionellem
Niveau menschliche Begegnung und seelische Genesung anregen und begleiten.
Seit 1987 bieten wir Psychotherapien, Paar- und Familienbehandlungen, Gesprächskreise und
Selbsterfahrungen sowie Entspannung an.
Unsere Wurzeln liegen fachlich in der Verhaltenstherapie, genährt zusätzlich aus Systemischer Therapie und
der Transaktionsanalyse sowie anderen bewährten psychologischen, pädagogischen und
systemkalibrierenden Methoden. Wir wissen um die Berührung zwischen Psychotherapie und Medizin
wie um die zur Spiritualität und nutzen dies.
Gestaltung von Begegnung, Räume zum Wachsen schaffen und wesentliche Dialoge zu stiften, z.B. in
Gesprächen ist uns eine Herzenssache.
Horst E. Bertsch,
Diplom-Psychologe,
Leiter der
Psychologischen Praxis
Neuenstein
Wir bieten Einzeltherapien bei Indikation für alle Kassen.
Daneben bieten wir …
•Paar- und Familientherapien, Familienaufstellungen
•Selbsterfahrungskurse, Spirituelles Coaching
Als Instituts-Programme darüber hinaus auch…
• maßgeschneiderte Skillsgruppen für Störungen wie Borderline (DBT), Soziale
Kompetenztrainings, Achtsamkeit, Entspannung…
•Supervisonen und Fortbildungen
•Vorträge und Seminare, lesen hierzu bitte auch www.Horst-Bertsch.de
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