Predigt über Lukas 24,44-53 Zum heutigen Feiertag Christi Himmelfahrt hören wir darüber den Bericht am Ende des Lukasevangeliums, Lukas 24,44-53: 44 Nach seiner Auferstehung sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. 45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden, 46 und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; 47 und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem 48 und seid dafür Zeugen. 49 Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe. 50 Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. 51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. 52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude 53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott. I Liebe Gemeinde, jetzt, in der warmen Jahreszeit, sieht man sie bei schönem Wetter wieder fliegen: die Heißluftballons über den Alpen und dem Bodensee. Ich habe es zwar selbst noch nicht erlebt, aber es muss schon beeindruckend sein, von solch einem Ballon lautlos in die Höhe getragen zu werden und in den Himmel zu schweben. Haben wir uns die Himmelfahrt von Jesus Christus ebenso vorzustellen? Manche Darstellungen von Christi Himmelfahrt in der Kunst sehen zumindest danach aus, und auch eine oberflächliche Lektüre des Berichts bei Lukas könnte diesen Eindruck nahelegen. Aber es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Dabei fällt als erstes auf, dass der eigentliche Vorgang der Himmelfahrt bei Lukas nur in sehr knappen, dürren Worten geschildert wird. Es heißt nur fast lapidar: „Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.“ Lukas hat kein Interesse an einer ausführlichen Wundererzählung, die mit vielen unglaublichen Details ausgeschmückt ist und seinem Bericht vom Leben Jesu ein bombastisches, mit vielen Spezialeffekten aufgepepptes Finale hinzufügt. In manchen Handschriften, die den griechischen Text des neuen Testaments überliefern, fällt der Bericht des Lukas von Christi Himmelfahrt sogar noch kürzer aus: In einigen Handschriften fehlt der Zusatz „und fuhr auf gen Himmel“ – dort heißt es lediglich: „Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen.“ Punkt. Dem Evangelisten Lukas geht es nicht um Effekthascherei durch einen spektakulären Wunderbericht. Ihm geht es um eine inhaltliche Aussage – und die folgt im nächsten Satz: „Sie aber beteten ihn an.“ Die Jünger bringen Jesus die Anbetung entgegen, die nur Gott gebührt. Jetzt ist ihnen klar: Jesus ist Gott, er ist der auferstandene Herr, den seine Kirche anbetet und verehrt, auf dessen Wort sie hört und dem sie folgt. Wir feiern an Himmelfahrt keine Ballonfahrt, sondern Jesus Christus als den Herrn! Der 1. Petrusbrief in der Bibel sagt, worauf es ankommt: „Jesus ist zur Rechten Gottes, aufgefahren gen Himmel, und es sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Mächte.“1 Und der Hebräerbrief drückt es so aus: „Christus ist ... eingegangen ... in den Himmel ..., um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen.“2 Jesus ist der Herr – das ist „Himmelfahrt“. Matthäus berichtet am Ende seines Evangeliums von keiner Himmelfahrt – aber dass Jesus der Herr ist, daran lässt auch er mit den letzten Worten von Jesus keinen Zweifel: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“3 1 1. Petrus 3,22. Hebräer 9,24. 3 Matthäus 28,18. 2 1 Himmelfahrt bedeutet: Jesus ist der Herr, als den ihn alle verehren, die in ihm den auferstandenen Erlöser erkannt haben. Zu Beginn des Gottesdienstes haben wir den klassischen Himmelfahrts-Choral gesungen: „Jesus Christus herrscht als König“. Aber dieser König setzt seine Macht nicht dazu ein, um Menschen zu unterdrücken – sondern: „Christus ist ... eingegangen ... in den Himmel ..., um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen.“4 Beim himmlischen Vater macht Christus seinen Einfluss geltend, damit er uns vergibt, weil Christus am Kreuz für uns gestorben ist. Christus erscheint vor dem Angesicht Gottes, damit er uns ewiges Leben schenkt, weil Christus für uns den Tod überwunden hat. Dem Evangelisten Lukas geht es bei Christi Himmelfahrt nicht um einen Wunderbericht. Vielmehr kommt es ihm darauf an, dass Jesus nicht mehr sichtbar auf Erden bei seinen Jüngern ist, sondern zu seinem Vater im Himmel zurückkehrt. Nur dadurch kann er jetzt immer und überall bei uns sein, er ist nicht nur an einem Ort der Erde und zu einem Zeitpunkt sichtbar gegenwärtig. Immer und überall hört er unsere Gebete und tritt vor dem himmlischen Vater für uns ein – auch das ist der tiefere Sinn von Christi Himmelfahrt. Wir feiern an Himmelfahrt keine Ballonfahrt, sondern Jesus Christus als den Herrn. „Sie aber beteten ihn an“ – daran zeigt sich auch, was nach Christi Himmelfahrt für uns die richtige Haltung gegenüber Christus ist: die Anbetung. Gebet kann ja so vieles sein. Es kann ganz in der Form des Dankens geschehen. Rückblickend erkennen wir, wie wir bewahrt oder wie sehr wir von Gott beschenkt wurden. Gebet kann reine Klage sein. Kein Durchblick mehr. Keine Ahnung, warum dies oder das so hat geschehen müssen. Vor Gott dürfen wir es aussprechen. Gebet ist immer auch Bitte und Fürbitte. Die Verheißung trägt uns dabei, dass er unsre Bitten hört und erhört. Das Gebet der Jünger war aber hier nach der Himmelfahrt noch einmal etwas ganz anderes. Das Geschehen hat sie ganz neu ins Beten hineingeführt. Nichts erklären. Sondern nur: „Sie beteten ihn an.“ Das hat sie wohl geprägt und ausgezeichnet. Darin bestand wohl die Mitte ihres geistlichen Lebens. Das hat ihren Glauben auch ausgemacht: die Anbetung. Es hat ganz viel mit Staunen und Loben zu tun. Das stille Betrachten seiner Worte. Das Zu-HerzenNehmen seines Willens. Der immer wieder neue Blick auf sein Handeln. Gottes Lamm, das die Sünde der Welt trägt. Groß und wunderbar bleibt das Geheimnis der Erlösung, das Geheimnis seiner Liebe. Sie wird einmal alles in allem sein. Anbetung. Es hat mit Suchen zu tun und Hingabe. Es hat auch mit Anerkennung und Verzicht zu tun. Gott Gott sein lassen. Und zwar in den guten und den schlechten Stunden. Anbetung als tägliche Kraftquelle. Die persönliche Andacht mit Bibellese und Gebet, in der sich der innere Mensch stärken lässt für den Alltag. Anbetung, die in Bewegung setzt. Nicht fliehen, sondern die Welt sehen lernen, wie sie ist, und die gestellten Aufgaben anpacken. Anbetung – der Versuch eins zu werden mit dem Willen Gottes. Ihn an mir und durch mich geschehen lassen. Anbetung. Sie ist durch nichts zu ersetzen. Sie ist mit nichts zu vergleichen. Fehlt sie, fehlt unsrem Glauben und Leben die Mitte. Vieles wird in unsrer Welt angebetet. An was sich die Menschen alles hängen und wem sie letzte Macht und Kraft zusprechen. Himmelfahrt rückt die Dinge zurecht. Anbetung dem, der Herr ist. Der der Erste und der Letzte und der Lebendige, der Anfang und Ende ist. Ist auch von der Zukunft nicht viel zu sagen – wir wissen, wem sie gehört. Die Himmelfahrt von Jesus hat die Jünger gestärkt. Ihr Gebet ist dadurch erst wirklich etwas in Gang gekommen und in Gang geblieben. Himmelfahrt heißt darum auch: Wie viel Raum hat eigentlich unter uns die Anbetung? Wie viel Zeit nehmen wir uns betend, seiner Gegenwart nachzuspüren, uns ihr auszusetzen? Es wird heute viel über die Zukunft der Kirche nachgedacht. Die Vorschläge und Konzepte für eine wachsende Kirche liegen auf dem Tisch. Eigenartig nur: Zu oft fehlt das Leuchtfeuer des Gebets, der Ruf zur Anbetung. Zu schnell vergessen wir, was doch das Entscheidende bei den Jüngern war und wieder werden muss: die Anbetung! Wir feiern an Himmelfahrt keine Ballonfahrt, sondern Jesus Christus als den Herrn. 4 Hebräer 9,24. 2 II Viel ausführlicher als die Himmelfahrt selbst schildert Lukas die vorhergehenden Gespräche zwischen Jesus und seinen Jüngern. Schon während seines irdischen Wirkens hat Jesus seinen Jüngern immer wieder sein bevorstehendes Leiden, Sterben und Auferstehen angekündigt. Aber sie konnten nichts damit anfangen. Auch jetzt, nach seiner Auferstehung, erinnert Jesus sie wieder daran: „Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden.“ Erst jetzt, als die Jünger dem auferstandenen Jesus begegnen, verstehen sie, was die Bibel über ihn sagt. Der Auferstandene steht vor ihnen – und den Jüngern fällt es wie Schuppen von den Augen. Die Bibel erschließt sich uns durch die Begegnung mit dem Auferstandenen. Das Licht von Ostern erhellt auch die Heilige Schrift. Wer Jesus als dem lebendigen Herrn begegnet, erkennt in ihm die Mitte und das Ziel der ganzen Bibel. Und wenn wir die Bibel verstehen wollen, brauchen wir dazu das Gebet zu Jesus als dem Auferstandenen, dass er uns so das Verständnis für die Schrift öffnet, wie er es bei seinen Jüngern getan hat. Als die Jünger und Nachfolger von Jesus nach Ostern in die Bibel hineinschauen, lesen sie die Schrift mit anderen Augen. So entdecken sie, wie ihnen der Prophet Jesaja den tieferen Sinn von Jesu Leiden und Sterben aufschließt: „Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“5 Und die Auferstehung Jesu von den Toten am dritten Tag wirft auch ein neues Licht auf die Weissagung des Propheten Hosea: „Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, er wird uns am dritten Tage aufrichten, dass wir vor ihm leben werden.“6 Gerade an dieser Hosea-Stelle offenbart sich grundsätzlich Gottes Art, immer wieder durch Leiden und Gericht hindurch neues Leben zu schaffen. In Christus, in dem Gott das Gericht über die Sünde der Menschen selbst auf sich genommen hat, in diesem gekreuzigten und auferstandenen Christus offenbart sich unüberbietbar dieses neue Leben in unzerstörbarer Gemeinschaft mit Gott. Und dabei geht die Bewegung nicht von der Bibel zu Jesus, so dass wir aus dem Studium der Heiligen Schrift sozusagen logisch ableiten könnten, dass Jesus der Herr und Erlöser ist. Sondern die Bewegung geht umgekehrt von dem auferstandenen Jesus zurück in die Schrift. Wer Jesus als den lebendigen Herrn anruft, der wird ihn mit seinem Reden und Wirken auch in der Bibel neu entdecken – im Alten wie im Neuen Testament. Und weil Jesus gestorben und auferstanden ist, folgt daraus auch, „dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.“ Damit formuliert Jesus den Auftrag der Kirche: Wir verkünden nicht leere Heilsversprechen, sondern Jesus Christus als Gekreuzigten und Auferstandenen. Nach Ostern ist klar, mit welchem Namen die Botschaft der Kirche verbunden ist: mit dem Namen Jesu. Und zwar wird nicht nur in seinem Namen, sondern aufgrund seines Namens allen Völkern Umkehr zur Sündenvergebung verkündigt, weil diese durch Jesu Tod am Kreuz erst möglich geworden ist. „In seinem Namen“ heißt also: unter Berufung auf Jesu Sühnetod und unter Berufung auf seinen Missionsauftrag. Sein Name begründet unsere Predigt. Und deshalb kreist auch meine Predigt immer wieder um diesen einen Namen Jesus Christus – nicht nur heute. Dies ist nach Jesu Leben, Sterben und Auferstehen die Botschaft, die nun überall verkündigt werden soll und die auch heute zu verkündigen ist. Denn ohne das Kreuz Christi, an dem er unsere Schuld getragen hat, die uns von Gott trennt, ohne dieses Kreuz Christi kommen wir nicht zum Frieden mit Gott. Das Reich des erhöhten Christus wird nicht wirklich ohne das gepredigte Wort, und dieses wiederum verweist auf Jesu Kreuz und Auferstehung. Wir verkünden nicht leere Heilsversprechen, sondern Jesus Christus als Gekreuzigten und Auferstandenen. Die Kirche ist oft versucht gewesen, die Völker auf weniger beschwerliche Weise zu vereinnahmen – durch Zwangsmission oder gar durch Kreuzzüge. Das ist jedes Mal ein Unglück gewesen, nicht nur für die Betroffenen, sondern für die Kirche selbst. Glaubensentscheidungen fallen nur da, wo Menschen sich ganz frei dem Evangelium öffnen, und eine Sinnesänderung, die dem Menschen aufgenötigt und 5 6 Jesaja 53,5. Hosea 6,2. 3 abgepresst wird, kann in Wahrheit nur Verhärtung und Verstockung sein. Die Kirche hat auch auf andere Weise ihren Auftrag verfehlt: Sie hat statt der „Umkehr zur Sündenvergebung“ anderes gepredigt: einleuchtendere, leichter an den Mann und die Frau zu bringende, marktgängigere Botschaften. Sich sagen zu lassen, dass wir Menschen Sünder sind, die Vergebung brauchen, und dass deswegen Jesus für uns sterben musste – das hört nicht jeder gern. Aber diese Botschaft ist der Weg zum Heil. Und die Kirche hat sich schuldig gemacht, indem sie diese Predigt an die Völker unterlassen und sich auf sich selbst zurückgezogen hat. Der Auftrag ist klar. Die Kirche soll tätig sein im Werk ihres Herrn. Wir verkünden nicht leere Heilsversprechen, sondern Jesus Christus als Gekreuzigten und Auferstandenen. III Schon im Alten Testament ist vielfach davon die Rede, dass Gottes Heil aller Welt bekannt werden soll, nachdem Gott es zuerst seinem Volk Israel offenbarte. Schon zu Abraham sagt Gott: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“7 Der Prophet Jesaja sagt voraus: „Viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.“8 Und der Psalmbeter singt: „Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.“9 Jesus kam als Messias zu Gottes Volk Israel – und durch seine Kreuzigung und Auferstehung in Jerusalem wurde er zum Retter der Welt. Deshalb ist es viel mehr als eine geographische Angabe, wenn der auferstandene Jesus zu seinen Jüngern sagt: „Fangt an in Jerusalem und seid dafür Zeugen.“ Sondern dieser Auftrag erinnert uns an unsere Wurzeln. Die Botschaft von Christus ist nicht „made in Germany“, sondern sie ging von Jerusalem aus und kam von dort bis zu uns. Deshalb zieht es bis heute viele Pilger nach Jerusalem und nach Israel. Und Israel braucht auch unsere Gebete, die sich speisen aus einer dankbaren Verbundenheit mit unserer geistlichen Mutter. Jesus gibt den Jüngern vor seiner Himmelfahrt einen großen Auftrag: Sie sollen allen Völkern die Botschaft bringen, dass sein Kreuz und seine Auferstehung ihnen Vergebung und ewiges Leben schenken. Aber er gibt ihnen für diesen großen Auftrag auch das nötige Rüstzeug mit: „Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.“ Wörtlich übersetzt heißt es: „... bis ihr bekleidet werdet mit Kraft aus der Höhe.“ Der heilige Geist wird den Jüngern an Pfingsten die Kraft und Vollmacht geben, die Botschaft vom Erlösungswerk Jesu Christi überall zu verbreiten. Mit dieser Kraft werden sie „bekleidet“. Die Arbeitskleidung des Missionars ist nicht die Uniform des Eroberers, sondern er ist „bekleidet“ mit der Vollmacht des Heiligen Geistes. Wir brauchen keine Missionsuniform, sondern den heiligen Geist. Und ein solcher Missionar ist jeder, der an Christus als den Gekreuzigten und Auferstandenen glaubt und auf seinen Namen getauft ist. Durch die Taufe sind wir dazu berufen, den Namen Jesu vor den Menschen zu bezeugen und den Menschen in seinem Namen zu dienen. Doch dazu brauchen wir seinen Geist, der uns Jesu Worte und Taten verstehen lässt und der uns Phantasie schenkt, wie wir die Botschaft von Jesus glaubwürdig durch Wort und Tat weitertragen können. Die Kirche kann nur in der Kraft ihres Herrn wirksam sein. – Dasselbe gilt nun aber auch auf Seiten der Empfänger der frohen Botschaft: Nicht einem Menschen kann man das Wort vom Kreuz einleuchtend machen mit Gründen, Erfahrungen, Beweisen und mit ausgeklügelten Techniken und Methoden. Diese Botschaft kann nur sich selbst beglaubigen; was aus eigener Vernunft und Kraft nicht zustande kommen kann, bewirkt der Heilige Geist. Um die Erfüllung dieses Versprechens geht es in zehn Tagen an Pfingsten. Heute wird uns klar, was Christi Himmelfahrt bedeutet: Wir feiern an Himmelfahrt keine Ballonfahrt, sondern Jesus Christus als den Herrn. Wir verkünden nicht leere Heilsversprechen, sondern Jesus Christus als Gekreuzigten und Auferstandenen. Wir brauchen keine Missionsuniform, sondern den heiligen Geist. Amen. 7 1. Mose 12,3. Jesaja 2,3. 9 Psalm 98,3. 8 4