Physik-Department LS für Funktionelle Materialien WS 2014/15 Übungen zu Experimentalphysik 1 für MSE Prof. Dr. Peter Müller-Buschbaum, Dr. Volker Körstgens, Daniel Moseguí González, Pascal Neibecker, Nitin Saxena, Johannes Schlipf Vorlesung 07.01.2015, Übungen 12.01. und 14.01.2015 Blatt 12 1. Fadenpendel mit Dämpfung a) Geben Sie die Differentialgleichung für den allgemeinen Fall einer gedämpften, harmonischen Bewegung an. Leiten Sie diese aus dem Kraftansatz her. Als Spezialfall einer gedämpften harmonischen Bewegung betrachten wir nun ein Fadenpendel mit einer Länge von l = 1,000 m. Das Gewicht am Ende des Pendels hat die Masse m = 50,0 g. Es wird in eine schwingende Bewegung mit kleiner Amplitude versetzt. Nach einer Zeit von t = 30,0 s ist die Einhüllende der Amplitude auf die Hälfte des Ausgangswertes abgefallen. b) Wie lautet die Differentialgleichung für diese gedämpfte Schwingung? Verwenden Sie – soweit möglich – bekannte Größen aus der Angabe sowie physikalische Konstanten. Verwenden Sie die Kleinwinkelnäherung. c) Zeigen Sie, dass θ (t) = A · e−t/tF · cos(ω ′ t) eine Lösung dieser Differentialgleichung ist. d) Bestimmen Sie den Wert der Konstanten tF . e) Wie stark unterscheidet sich die Kreisfrequenz ω ′ des gedämpften Pendels von der Kreisfrequenz ω eines gleichartigen Pendels ohne Reibung? Geben Sie sowohl ω ′ als auch den Wert des Terms (ω − ω ′ )/ω an und diskutieren Sie Ihr Ergebnis in einem aussagekräftigen Satz. 2. Amplitude der erzwungenen Schwingung In der Vorlesung haben wir die Amplitudenresonanzfunktion behandelt (siehe Skript Gleichung (4.57)). Danach ist die Amplitude einer erzwungenen Schwingung für lange Zeiten gegeben durch √ A= m K (ω02 − ωe2 )2 + ( kms ωe )2 a) Zeigen Sie, dass die Resonanzamplitude bei ωe = nimmt. √ . ω02 − k2s /2m2 einen Maximalwert ein- b) Was muss geschehen, damit es zur sogenannten Resonanzkatastrophe kommt? 3. Gestoßene Feder mit Dämpfung In Aufgabenblatt 6 hatten wir uns bereits mit ideal elastischen und inelastischen Stößsen in folgender Situation beschäftigt: Ein zunächst ruhender Gegenstand der Masse m1 = 2,00 kg befindet sich auf einer horizontalen Oberfläche und ist an einer entspannten Feder mit der Federkonstanten N k = 600 m befestigt. Auf dieser Oberfläche kann der Gegenstand reibungsfrei gleiten. Ein zweiter Gegenstand der Masse m2 = 1,00 kg gleite ebenfalls reibungsfrei mit einer Geschwindigkeit von v = 6,00 ms unter einem Winkel von 0,00◦ auf den ersten zu. a) Nun betrachten wir nur noch die Situation nach dem elastischen Stoß. Zusätzlich nehmen wir kein reibungsfreies Gleiten mehr an, sondern es wirke nun eine zusätzliche Reibungskraft FR = −k s v mit k s = 4,00 kg/s. Stellen Sie die neue Bewegungsgleichung in differentieller Form auf und lösen Sie diese. b) Nach wie vielen Sekunden ist die Schwingungsamplitude auf ein Drittel der Anfangsamplitude abgefallen? c) Sie möchten das System nun optimal dämpfen. Wie muss k s gewählt werden, um dies zu realisieren? Geben sie für den optimal gedämpften Fall die Auslenkung als Funktion der Zeit an. 2