Exkurs Jesus - wessen Sohn - auf der Seite der Morgendämmerung

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Exkurs Jesus - wessen Sohn?
Dieser Text ist als Weiterführung zum „unkatholischen Text“ gedacht. Wir wollen vor allem
einmal sichten wie die beiden Evangelisten Matthäus und Lukas selber dachten. Sie
formulieren ja aus ihrem Glauben heraus. Als Juden glaubten sie an die Verheißung des
neuen Großkönigs Israels, den Messias. Dieser war für Israel nur denkbar als ein direkter
Nachkomme von König David. Damit also Jesus v. N. der Messias sein konnte, mussten die
beiden Evangelisten Jesu Abstammung von David nachweisen. Deshalb bringen sie beide je
einen Stammbaum Jesu, in beiden ist Jesus der Sohn Josefs, und der ist ein
urururur….ur-Enkel Davids. So wird über Vater Josef auch Jesus ein Nachfahre Davids.
Nach damaliger Ansicht gab der Mann den Samen in die Frau, er zeugte so ein Kind, und der
mütterliche Leib nährte den Samen und ließ ihn zum Embryo werden. Das Kind war also
allein Nachkomme des Vaters. Heute wissen wir, dass es Kind beider Eltern ist.
Die Heidenchristen; oder Heiden, die den christlichen Glauben annehmen wollten,
interessierte Jesu Messianität nicht weiter. Sie träumten ja nicht den israelischen Traum vom
Großreich Israel. Sie kannten aus ihren Religionen viele Göttersöhne, gezeugt durch Beischlaf
von Göttermännern mit Erdenfrauen. Wenn Jesus der Sohn des israelischen Gottes sein
sollte, so müsste dieser auch von diesem Gott gezeugt worden sein. Und eben das wollten
Matthäus und Lukas ihnen vordemonstrieren. Deshalb lassen sie Jesus auf einmal nicht über
Vater Josef von König David abstammen, sondern vom himmlischen Vater-Gott. Um es Juden
und Heiden gleichermaßen schmackhaft zu machen, riskieren sie diesen großen Bruch in
ihrem Bericht. Die eifrigen Verfechter der Jungfrauengeburt hat das aber nie groß
interessiert. Nun gut, ist Jesus eben nicht der Messias! Hauptsache er ist Gottes Sohn! Aber
ist er das tatsächlich, wenn er von einer Jungfrau geboren wurde? Wie schon im oben
erwähnten Text im Zitat gelesen, spielt die Jungfrauengeburt keine Rolle dabei. Warum man
aber trotzdem so auf diesem sinnlosen Dogma besteht, ist wohl ein echtes „Geheimnis des
Glaubens“.
Das große Problem der Evangelisten ist die Frage: Wieso ist Jesus der Sohn Gottes?
Irgendwie muss ja auch da männlicher Same in den Frauenschoß gelangen, um dort zum
Kind heranzuwachsen. Nur: Gottvater ist geschlechtlich nicht zu zuordnen, da er Geist ist.
Und einen göttlichen Zeugungssamen konnten sich Juden wohl nicht vorstellen. So
versuchen Matthäus und Lukas eben ihr Glück auf Umwegen. Ihre „Problemlösung“ ist das
Einbeziehen des Heiligen Geistes.
Aber zu ihrer Zeit gab es noch keine Trinitätslehre. Und in Wirklichkeit weiß auch heute kein
Theologe wirklich zu erklären, wer oder was der Heilige Geist ist. Dritte Person Gottes? Aber
doch nur ein Gott? „Geheimnis des Glaubens“! Und schon hat man alles „erklärt“! Deshalb
habe ich den gewagten Versuch unternommen, einmal ein bisschen Licht in die Sache zu
bringen; im „Exkurs Dreieinigkeit“, auf meiner Homepage, zeige ich einige Denkmodelle dazu
auf. Doch sehen wir mal genau nach, welche Stellung ihres Glaubens Matthäus und Lukas
zum Heiligen Geist einnahmen.
Matthäus schreibt über den Ursprung Jesu: „Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Josef
verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, vom Heiligen Geist schwanger
befunden.“ (Matth. 1,18) „Denn das in ihr Gezeugte ist vom Heiligen Geist“. (Matth. 1,20)
Nach dem von uns oben Festgestellten entstand da Jesus also aus dem göttlichen Samen –
des heiligen Geistes! Denn Gottvater liegt Maria ja nicht bei, um seinen Samen in Mariens
Mutterschoß zu senken. Trotzdem meint aber Matthäus wohl: Jesus ist der Sohn Gottes! Von
der Logik her ist er aber Sohn des Geistes. Hat etwa Matthäus schon voll an die Dreieinigkeit
Gottes in seinen drei Personen geglaubt? So dass es völlig egal gewesen wäre, ob Gottvater
oder Gott der heilige Geist den Gottessohn zeugte? Da sollten wir Matthäus preisen. Seltsam
bleibt aber doch, dass er nicht schreibt: „Denn das in ihr Gezeugte ist von Gott, (oder von
Gottvater“). Warum verkompliziert er alles? Die Adressaten dieses Textes, die Heiden, hatten
doch von ihren gewöhnten Religionen her keine Probleme, wenn ein Gott mit einer
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Menschenfrau zusammenkam. Notfalls in einer Tiergestalt. Aber immer selber richtig aktiv.
Doch da kommen wieder die jüdischen Wurzeln des Evangelisten zum Tragen. Israels Gott
verweilt in seinen Himmeln, er „treibt“ es nicht mit Erdenfrauen. So lässt er sich „vertreten“
von sich selbst, als in seiner dritten Person! Na, das ist doch was. Verworrener geht es
kaum. Nach damaliger biologischer Sicht wäre aber nun Jesus kein wahrer Mensch. Sondern
nur wahrer Gott. Denn er wäre ja allein aus dem göttlichen Samen entstanden. Das
menschliche Zutun per weiblichem Ei kannte man ja noch nicht.
Das gleiche gilt auch für Lukas` Version. Bei ihm spricht der Engel Gabriel zur Jungfrau
Maria: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich
überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren werden wird, Sohn Gottes
genannt werden“. (Luk. 1,35) Bei Lukas ist der Heilige Geist nicht so sehr Gottes dritte
Person, sondern Kraft des Höchsten, also Gottes. Und diese Kraft soll dann Jesus zeugen. So
sehen auch heute noch die meisten Theologen den Geist als eine Wirkkraft Gottes an. Nicht
aber als Person - als Gottes dritte Person.
Aus wissenschaftlicher Sicht bleibt in beiden Texten die Frage offen: Wie ist so ein göttlicher
Same beschaffen, aus dem ein Gott, ein Gottessohn entsteht? Der aber aussieht, lebt und
wohl auch fühlt wie ein ganz normaler Mensch? Und der, weshalb das ganze theologische
Spektakel ja wohl nur stattfindet, auch so sehr (und am Kreuz entsetzlich) litt wie jeder
normale Mensch? Nur deshalb muss Jesus auch wahrer Mensch sein! Ein Gott kann doch
nicht leiden? Zumindest nicht so richtig körperlich. Und ohne Jesu Leid am Kreuz gibt es
keine Erlösung durch Jesu stellvertretende Sühne für unsere Sündenschuld.
Der schon im anderen Text zu Wort gekommene katholische Dogmatiker Michael Schmaus
schreibt: „Was sonst durch das männliche Tun geleistet wird, wirkte in Maria die Allmacht
Gottes“. Da ist man freilich fein raus. Nur so einfach ist die Sache eben denn doch nicht. Im
Prinzip kann der Allmächtige schon eine Spermie in Mariens Schoß per Urzeugung aus dem
Nichts erschaffen haben. Aber so richtig scheint man in der Kirche daran nicht geglaubt zu
haben, und so gab es Jahrhunderte lang erbitterten Streit um Jesu Natur, oder zwei Naturen.
Denn das wird den Kirchenherren doch gedämmert sein: Jesus hatte auf einmal zwei Väter!
Den irdischen Vater Josef, (der laut der beiden Stammbäume selber auch zwei Väter hat!)
durch den er wahrer, voll leidensfähiger Mensch war, und den Vater „Gott“, egal ob direkt in
der ersten Person, oder stellvertretend durch den Geist als seine dritte Person. Durch den er
dann wahrer Gott, bzw. Gottessohn war. Ja, aus diesem Dilemma hat man nie einen rechten
Ausweg gefunden!
Und nun kommt auch noch Gottes zweite Person ins Spiel. Der eingeborene Sohn - existent
außerhalb unserer irdisch-materiellen Zeit. Das Jungfrauendogma lässt ihn außen vor. Das
heißt: er muss für immer im Himmel bleiben! Denn der Gottessohn Jesus stammt ja
entweder erstens von Josef, von dessen Samen, oder zweitens vom Heiligen Geist und
dessen, künstlich, zwecks Zeugung erzeugten göttlichen Samen ab. Dabei ist der
präexistente Gottessohn die eigentliche Lösung des ganzen unnötigen Problems! Denn der
Sohn Gottes (der Logos) verließ den Himmel, samt Gottvaters Herrlichkeit, an der er auch
Anteil hatte, und machte sich zu Nichts, das heißt er nahm Sklavengestalt an, wurde ein
Mensch und als solcher befunden. So gelesen bei Paulus. Ja so einfach ist das, wenn man
logisch zu denken vermag; und noch dazu eben auch voll biblisch gedeckt. Denn in der Bibel
steht es nicht nur zwei zu zwei und ein Unentschieden. Matthäus und Lukas mit der
Jungfrauengeburt, Markus neutral, weil er davon nichts wusste. Wenn er Paulus gekannt
haben soll, und der hat ja wohl als Allererster Jesus als präexistent angesehen, so wusste er
selbstverständlich genau so wenig wie der Apostel von Mariens Jungfauengeburt. Und er soll
sogar noch im Hause Petrus` ein- und ausgegangen sein. Wusste denn auch Petrus nichts
von der Jungfrauengeburt seines Herrn durch dessen Mutter Maria? Ja und dann stehen die
Ansichten von Paulus und vom Johannesevangelisten dagegen. Also ein Unentschieden.
Doch mit den beiden Stammbäumen Jesu bei Matthäus und Lukas, die von diesen sicher
nicht als Witz erfunden und gedacht worden sind, steht es indirekt vier zu zwei gegen das
Jungfrauendogma. Die Verfechter dieses Dogmas stehen also recht ungedeckt da. Und wenn
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dann noch der heutige Papst und ein führender katholischer Dogmatiker die
Jungfrauengeburt als absolut unerheblich für die Gottessohnschaft Jesu ansehen, und das
auch noch schriftlich hinterlassen, nun dann fragt sich der noch gesunde Menschenverstand
doch zu recht: Warum gibt es dieses Dogma überhaupt noch? Unnötig, und nicht sonderlich
biblisch? Na, dann aber ab damit auf den Müllplatz! Wer rein privat nicht an Jesu Präexistenz
zu glauben vermag, aber dafür keine Probleme mit der künstlichen Herstellung eines
männlichen Samens hat; der dann aber auch absolut deckungsgleich mit dem natürlichen
Samen eines beliebigen Erdenmannes sein muss, der kann doch zu seiner Absicherung der
Göttlichkeit Jesu an die ewige Jungfrauschaft Mariens glauben. Wie das dann aber
zusammenpasst mit Jesu zwei Naturen, dass wird, nein, das darf ihn dann freilich nicht
interessieren. Denn darauf wird kein noch so scharfer (menschlicher) Geist eine brauchbare
Antwort finden.
Zur Ehrenrettung von Matthäus und Lukas aber wollen wir bedenken, dass beide die
Jungfrauengeburt mit guten Absichten erfunden haben. Ganz ohne es zu durchdenken, und
zu erkennen, dass es dadurch beträchtliche dogmatische Probleme geben würde. Aber
sichern wir uns doch noch bei einerweiteren Autorität ab. Frau Ranke-Heinemann zitiert in
ihrem Buch „Nein und Amen“ einen Theologen dazu. Ich übernehme (von den Seiten 55+56
ihres vortrefflichen Buches): „So schrieb schon der katholische Theologe Karl Adam, der
keiner Ketzerei verdächtigt werden kann: „Ohne Zweifel ist der Glaube an die übernatürliche
Erzeugung überragender, vom Mythos verklärter Persönlichkeiten… derart eingewurzelt, dass
zum mindesten innerhalb des Hellenismus die Meinung der Frommen einen rein natürlichen
Ursprung eines Kultwesen nicht ertragen hätte. Musste dieser eingesessene Glaube an eine
übernatürliche Geburt sich in dem sittlich gereinigten, christlichen Vorstellungskreis nicht von
selbst in den Glauben an eine jungfräuliche Geburt umsetzen“? (zitiert nach: Bernhard
Bartmann, Dogmatik, Bd. I. 1920. S. 445). Die Jungfrauengeburt des Neuen Testaments ist
also durch die Erwartung der heidnischen Umwelt diktiert.“
1920 war es noch nicht „Mode“ kirchliche Dogmen zu kritisieren. Der Theologe meint das
also ganz ernst, rein aus seiner logischen Überlegung heraus. Es gab also schon so früh
logisch denkende Theologen! Nur durchsetzen konnten sich diese leider nicht. Und heutige
Kirchenmänner, wie der Papst, halten sich nicht an das von ihnen selbst Erkannte. Nein, da
tyrannisiert man sein Kirchenvolk lieber, und zwingt es ein unsinniges Dogma zu vertreten,
da man andernfalls seinen kirchlichen Heilsanspruch verwirkt. Das ist doch sicher im Sinne
Jesu! Echte Nächstenliebe. Alle Dogmen aber, die von der biblischen Wahrheit wegführen,
und die ausufernde Marienverehrung zeigt das deutlich, schaden dem Heilserwerb der
Christenheit. Wir sollten versuchen ein Geist mit Christus zu werden, sollten ihn so anbeten,
wie es katholisch in nicht enden wollenden Ave Marias mit Maria so oft geschieht, denn Jesus
Christus ist unser Erlöser, der uns mittels seines Geistes im Glauben der Liebe herausreißen
will aus dieser verdorbenen Sündenwelt. Er ist der Gottessohn. Maria ist lediglich seine
irdische Mutter, von der er zur Hälfte seinen Leib erhalten hat. Die andere Hälfte aber
stammt von Josef ab, und so ist Jesu wahres Menschsein, und seine Nachkommenschaft von
David voll abgesichert. Wie ich schon in meinem Buch „Der wahre Paulus“ frage: Hätte
Maria, eine fromme Jungfrau, sich etwa weigern können den verheißenen Messias
auszutragen, ihn mit einem menschlichen Körper zu versehen? Sie hat zugestimmt, und das
würde wohl jedes fromme Mädchen tun. Welch eine Ehre für Maria, das ausgerechnet sie,
von der man in der Bibel nichtmal die Eltern kennt, von Gott erwählt worden ist für diese
weltrettende Aufgabe! Um diese hätten sich sicherlich die meisten jungen Jüdinnen damals
gerissen! Also das wäre schon ein Ding, wenn sie sich geweigert hätte! Einfach undenkbar.
Es hätte eben auch ein anderes junges Mädchen sein können. Aber Gott hat sich Maria
ausgesucht. Das Großartige aber ist, dass der Gottessohn zu uns auf die Erde herab
gekommen ist, uns die Liebe gepredigt und bis hin zum Kreuz auch vorgelebt hat. Also nicht
nur schöne Worte wählte, nicht öffentlich Wasser predigte, und heimlich Wein soff. Ehre,
Lob, Preis und Anbetung gebühren dem Gott, Gottsohn, dem Christus Jesus! Niemandem
sonst.
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Zur Ehrenrettung Mariens noch eine Anmerkung: Weder sie, noch Josef, litten unter
krankhaftem Gedächtnisschwund. Die Engelbegegnungen und die jungfräuliche Geburt sind
ja nur Geschichten der beiden Evangelisten. Dass aber beide zwei so stark von einander
abweichende Geschichten erzählen, zeigt wie groß sie den Erwartungsdruck der hellenistisch
geprägten künftigen Heidenchristen ansahen; und es verrät auch deutlich, dass ihnen
absolut keine diesbezügliche Überlieferung vorgelegen hat. Denn in dem Fall gäbe es gewiss
wenigstens ein paar Gemeinsamkeiten in ihren Schilderungen. Doch einmal erscheint nur
Josef ein Engel, und das im Traum, das andere Mal aber erscheint am Tage, aber nur Maria,
der Engel Gabriel – und beide Male wissen sie nichts von den Erscheinungen der Engel beim
Partner. Solche fast katastrophale Abweichungen können nur entstanden sein aus freiem
Fabulieren der beiden Autoren.
Abschließend möchte ich noch eine Analyse meiner Texte vornehmen. In den meisten geht
es zuerst einmal um Kritik an falschen, oder zumindest unnötigen, also Ballast darstellenden
Lehren oder Dogmen. Es ist einfach kein Kausales Prinzip auszumachen, nachdem der
Glaube an die Jungfrauenschaft, oder auch die Himmelfahrt Mariens, irgendwie auch nur im
Geringsten einen Menschen am Sündigen hindern würde. Wer etwas stehlen will, oder dabei
ist jemanden zu verleumden, der wird es auch dann tun (können), wenn er an solche Lehren
glaubt. Auch wenn er mitten beim Stehlen oder Verleumden daran denkt, dass Mariens Leib
nicht verwest ist, wird er in seinem sündigen Tun doch fortfahren. Oder sehe ich das falsch?
Bei den so vielen Lehren und Dogmen der Kirche dürfte es einfach keinen einzigen Sünder in
ihren Reihen geben. Dabei gab es traurige Zeiten, da waren die Kirchenfürsten direkt
„Vorbilder“ in punkto Sünde! Wenn diese unsinnigen Lehren aber keinen Nutzen bringen,
sonder viel mehr heilshindernd wirken, so sollte man sie fallen lassen, anstatt alle Gläubigen
dazu zu verdonnern, entgegen aller Vernunft und auch zumeist gegen die Bibellehre, alles zu
glauben. Mit der brutalen Drohung des sonst von der Kirche her erfolgenden Ausschlusses
aus den Reihen der Anwärter auf das Himmelreich. Leider folgt da auch Luther seiner
früheren, der katholischen, Kirche. Und sagt: „dass, wer meine Lehre nicht annimmt, dass er
möge nicht selig werden“. Seine Lehre, eigentlich die des Kirchenvaters Augustin, und aus
dem fünften Jahrhundert stammend, aber ist die Rechtfertigungslehre. Da reicht es zu
glauben. Diese Unheilslehre übernommen zu haben ist das große „Verdienst“ von Kardinal
Ratzinger, als dem Hauptverantwortlichen für die katholische Lehre zu der Zeit der
Aufnahme dieser Irrlehre im Jahre 1999. Während die meisten falschen Lehren und
Unsinnsdogmen „lediglich“ hinderlich sind beim Heilserwerb, verhindert diese Lehre das Heil
so gut wie vollständig! Diese Satanslehre schafft es, dass die Gottesdienste der evangelischlutherischen Kirchen immer leerer werden. „Glauben“ kann man auch zu Hause, am
Frühstückstisch. Dazu muss man nicht Sonntag für Sonntag zur Kirche „rennen“. Wenn diese
Lehre erstmal katholisch durchgesickert sein wird, so wird sie ihre unheilige Wirkung auch in
der katholischen Kirche entfalten. Aber wenn Luthers Ansicht Raum greifen, und von der
Pfarrerschaft auch katholisch verkündet werden wird – dass Gott uns Sünder um unseres
Glaubens willen für gerecht ansehen wird - dann ist es kein Verlust mehr, wenn man nicht
zum Gottesdienst geht. Denn eigentlich sollte man da Jesu Wort, in jeder Weise unverfälscht,
hören, und dazu angeregt werden es aufzunehmen und danach zu leben. Denn nicht die
Hörer des Gesetzes werden als gerecht vor Gott gelten, sondern die Täter des Gesetzes.
(Röm. 2,13) Doch wer es erstmal „geschnallt“ hat, dass es reiche zu „Glauben“, der ist fürs
Gottesreich schon fast verloren.
Es gilt also mit aller Kraft und allen Möglichkeiten gegen diese und alle anderen Irrlehren
anzukämpfen. Es heißt im Volksmund: „Wo gehobelt wird da fallen Späne“. Mit reinem
zahmen Kritisieren, oder gar mit Betteln, ist bei so altersstarrsinnigen Institutionen wie den
Kirchen leider nichts zu erreichen. Deshalb sind manchmal auch drastische Töne angesagt.
Es geht ja nicht um irgendeine belanglose Kleinigkeit; sondern es geht ums Heil, um den
Gewinn ewigen Lebens im Reich Gottes! Was könnte es Wichtigeres geben?
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In meinen Texten nutze ich deshalb alle mir geläufigen Möglichkeiten, um zu dokumentieren,
aufzuzeigen, aufzurütteln und aufzuschrecken aus dem kirchenseligen Wahn - den
Himmelsplatz schon sicher zu haben. Da die wahre, die entzerrte und widerspruchslose
Theologie des Apostels Paulus ungeahnt viel zum Heilserwerb beitragen kann, muss diese so
schnell als nur möglich bekannt, gelehrt und befolgt werden. Mein Buch „Der wahre Paulus“
hat dieses Ziel – die Heilslehre Paulus`- nutzbar zu machen. Die vielfältige Kritik darin hat
sich als Notwendigkeit ergeben. Zum Tragen aber soll der wahre biblische Heilsglauben
kommen. Denn nur dieser führt wirklich zum Heil. Es kann deshalb auch nur eine wahrhaft
christliche Kirche geben. Eine Kirche, die streng auf dem Boden von Jesu Evangelium steht.
Alle mir zurzeit bekannten Kirchen und „christlichen“ Gemeinschaften haben aber eigene,
von Christi Wort abweichende Lehren im Programm. Und meinen in der Regel, dass man
eben wegen dieser, und nur mittels dieser, zum Heil gelange. Somit wird für alle anderen
Konfessionen von Vornherein die Heilsträgerschaft ausgeschlossen. So heißt es unter
Nummer 430: (im bereits zitierten Buch) „Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für
alle Menschen unbedingt heilsnotwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und
verkündigen Wir“. Ja – Wir bestimmen das! Nicht aber etwa Jesus Christus! Da kommen
demnach katholischerseits nur brave Katholiken in den Himmel. Ebenso behaupten aber
auch die anderen Kirchen – nur ihre Mitglieder erben das Reich Gottes. Doch Jesus
vermeinte noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger wiederzukommen, und auch Paulus
verkündete die Nähe des Jüngsten Tages. Niemand dachte an die Herausbildung einer
Institution wie die der Kirche. Oder gar an verschiedene Konfessionen. Jesus und Paulus
verkündigen klipp und klar worauf es ankommt, wenn man das Gottesreich von innen sehen
will. Letztendlich werden noch am meisten von den Kirchenmitgliedern diejenigen in den
Himmel kommen, die einer Kirche angehören, die so dicht als nur möglich am Wort Jesu
geblieben ist. Ich weiß leider keine Kirche, die da in Betracht käme. Das große Ziel der
Ökumene kann also nur darin bestehen, sich auf dem Boden der Bibellehre zu treffen und
auf diesem dann zu vereinigen. Aber in Wirklichkeit „feiert“ man sich gegenseitig, wenn man
weitere Gemeinsamkeiten bei der Auslegung der Rechtfertigungslehre gefunden hat. So
geschehen in einer hochrangig besetzten Fernsehrunde im Herbst 2007, anlässlich der
Österreich-Pilgerreise von Benedikt 16. Da erkenne ich nur ein Motto: „Gemeinsam in
Richtung Hölle“!
Ich sehe alles gewiss nicht zu schwarz. Zum Einen merke ich es ja selbst, wie schwer es ist
die Heiligkeit zu vollenden in der Furcht Gottes. (Paulus im 2. Kor. 7,1) Und zum Anderen
haben meine liebe Gattin und ich in fast vierzigjähriger Mitarbeit in sehr vielen (weit über
100) Gemeinden (auch katholischen!) leider erfahren müssen, wie viel und zum Teil
haarsträubend schlimm bei „Kirchens“ gesündigt wird. Wobei sich da vor allem die
Pfarrerschaft besonders „hervortut“. Nein; das sind eben leider nicht die Ausnahmen, die die
Regel bestätigen. Die Sünde ist zur „lieben“ Gewohnheit geworden – aber man glaubt ja an
Gott! Und man bezahlt ja auch Kirchensteuer. Was soll da schon groß schief gehen? Und
wenn die Schuldenlast dann doch zu groß wird, so erteilt einem die Kirche beim nächsten
Abendmahl großmütig die (biblisch ungedeckte) Absolution.
Doch so hat Jesus das Abendmahl nicht gesehen, und Paulus erst recht nicht. Zum Thema
Abendmahl möchte ich auf meinen „Exkurs zum Abendmahlsverständnis von Matthäus“
verweisen, und zum paulinischen Abendmahlsverständnis auf den entsprechenden Text in
meinem Paulus-Buch. Alle genannten Texte von mir sind frei verfügbar, im Internet unter
www.glaubelogik.de.md
Es gilt also für alle aktiv gläubigen Christen aller Konfessionen die Ärmel hoch zu
krempeln! Von allein wird nichts! Nur die ganze Christenschar kann sich um Christi Wort
scharen und auf Vereinigung dringen. Die Kirchen in ihrer Selbstgefälligkeit und
Großmannssucht werden sich niemals von allein in diese Richtung bewegen. Am
allerwenigsten die katholische Kirche.
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