premieren schauspiel die banalität der liebe Drama von Savyon Liebrecht Regie: Günther Beelitz Premiere: 12. September 2008 könig ödipus Tragödie von Sophokles Regie: Sybille Fabian Premiere: 13. September 2008 norway.today Projekt mit jungen Laien nach Igor Bauersima Regie: Thorsten Schlenger Premiere: 10. Oktober 2008 einsame menschen Schauspiel von Gerhart Hauptmann Regie: Harald Clemen Premiere: 11. Oktober 2008 Uraufführung das experiment (Arbeitstitel) Schauspiel von N.N. Regie: Hermann Schmidt-Rahmer Premiere: 9. November 2008 Uraufführung guglhupf Volkstümliches Trauerspiel von Felix Römer Regie: Mathias Frank Premiere: 14. November 2008 Deutschsprachige Erstaufführung woman and scarecrow Tragikomödie von Marina Carr Regie: Patricia Benecke Premiere: 12. Dezember 2008 piaf Musikalische Revue von Pam Gems Regie: Uwe Hergenröder Premiere: 17. Januar 2009 eines langen tages reise in die nacht Schauspiel von Eugene O’Neill Regie: Michael Gruner Premiere: 28. Februar 2009 ein neues stück Von Martin Heckmanns Regie: Hermann Schmidt-Rahmer Premiere: 6. März 2009 zoogeschichte / hughie Zwei Einakter von Edward Albee und Eugene O’Neill Regie: N.N. Premiere: 24. April 2009 die eingeschlossenen von altona Drama von Jean-Paul Sartre Regie: Philipp Preuss Premiere: 2. Mai 2009 Uraufführung das neïd.-projekt Farce von Hubert Canaval Regie: Matthias Heße Premiere: 22. Mai 2009 sechs tanzstunden in sechs wochen Komödie von Richard Alfieri Regie: N.N. Premiere: 23. Mai 2009 schauspiel wiederaufnahmen liebesperlen forever and ever Neufassung der unsterblichen Revue von Heinrich Huber und Jürgen Uter wiederaufnahmen blues brothers Unterwegs im Auftrag des Herrn! Rhythm and Blues Regie: Hermann Schmidt-Rahmer im dickicht der städte Drama von Bertolt Brecht Regie: Carolin Mader kommt ein mann zur welt Moderne Groteske von Martin Heckmanns Regie: Hermann Schmidt-Rahmer warten auf godot Schauspiel von Samuel Beckett Regie: Philipp Preuss Uraufführung wir sind nicht das ende Drama von Carsten Brandau Regie: Manuel Harder buddenbrooks Schauspiel von John von Düffel nach dem Roman von Thomas Mann Regie: Hermann Schmidt-Rahmer josef und maria Komödie von Peter Turrini Regie: Mathias Frank die banalität der liebe savyon liebrecht ein drama Sie ist 18 Jahre und vier Monate alt, er 35, verheiratet und ihr Professor. Sie ist Jüdin, er wird vorübergehend der NSDAP beitreten – und sich dafür später nie entschuldigen. Hannah Arendt und Martin Heidegger. Zwei der größten Denker des 20. Jahrhunderts, zwei der interessantesten Persönlichkeiten. Zwei Menschen, die alles trennte – und die dennoch verbunden waren. Durch eine, in jeder Hinsicht, verbotene Liebe… Hannah: „Wie in Ihren Vorlesungen das Denken zum Leben erwacht…“ Heidegger: „Ich lade Sie ein, mit mir aus der Menge zu fliehen.“ 50 Jahre später interviewt ein junger Israeli die gealterte Hannah Arendt: Wie kann sie, die Jüdin, noch immer Heidegger verteidigen? Wie kann sie über „das Symbol des Deutschtums“ sagen: „Dieser Mann ist größer als seine Taten“? Die kämpferische politische Philosophin Hannah Arendt gerät ins Zwielicht. Savyon Liebrecht wurde 1948 als Tochter polnisch-jüdischer HolocaustÜberlebender in München geboren. Aufgewachsen ist sie in Israel – wo sie für ihre Erzählungen, Theaterstücke und Romane mit den wichtigsten Literaturpreisen ausgezeichnet wurde. In „Die Banalität der Liebe“ verschachtelt sie Vergangenheit und Gegenwart geschickt zu einem Drama um die jüdisch-deutsche Verbundenheit, asymmetrische Beziehungen und die Liebe zum Intellekt. Dabei verliert sie nie die Menschen, ihre Leidenschaften und ihr Leid aus den Augen. Das Schauspiel Dortmund spielt das Werk als zweites Theater. Premiere am 12. September 2008 im Studio Regie: Günther Beelitz Koproduktion mit dem Wolfgang Borchert Theater in Münster 3 könig ödipus sophokles eine tragödie Theben ist in Aufruhr, denn die Pest zerfrisst die Stadt. König Ödipus, der seine Stadt einst aus den Klauen der rätselhaften Sphinx befreite, hofft auf die Hilfe des Orakels. Doch dessen Weissagung gibt Rätsel auf: Erst wenn der lang zurückliegende Mord an Thebens ehemaligem König Laios gesühnt und der Mörder bestraft sei, könne die Stadt wieder Frieden finden. Ödipus setzt alles an die Aufklärung des Falls, verfolgt Spuren und befragt Zeugen. Doch was der blinde Seher Teiresias ihm widerwillig offenbart, ist zu erschütternd, um es hinzunehmen: Der gesuchte Mörder sei niemand anderer als Ödipus selbst. Die Angst vor der Wahrheit packt den Aufklärer Ödipus mit fast pathologischer Gewalt, während er zugleich des Rätsels Lösung hinterher jagt wie ein Besessener. Nach und nach deckt Ödipus immer neue Einzelheiten seiner Vergangenheit auf: er überführt sich selbst als Mörder, der seinen Vater unwissend getötet hat; er muss schließlich sogar erkennen, dass die Frau, mit der er verheiratet ist und Kinder hat, in Wahrheit seine Mutter ist. Am Ende steht nur noch die Ruine eines einstmals großen Mannes, den das Schicksal zunichte machte. Den Zeitgenossen erschien Sophokles´ Tragödie um König Ödipus als der Gipfel dramatischer Kunstfertigkeit. Aristoteles rühmte das Stück 400 v. Chr. als Musterfall der Tragödie. Ödipus´ schmerzhafter Prozess der Selbstfindung ist Ausdruck des ständigen Widerstreits zwischen vernunftgeprägter Selbstbestimmung und irrationaler Schicksalhaftigkeit des Lebens. Premiere am 13. September 2008 im Schauspielhaus Regie: Sybille Fabian 4 norway.today projekt mit jungen laien nach igor bauersima Eine Meldung im „Spiegel“ im Jahr 2000: Zwei junge Leute, Mann und Frau, verabreden sich über das Internet zum gemeinsamen Selbstmord. Sie treffen sich am Prekestolen-Felsen, einer der beliebtesten Touristen-Attraktionen Norwegens – und springen. 600 Meter in den Tod. Der Schweizer Autor Igor Bauersima liest die Nachricht und nimmt sie zum Anlass zur Auseinandersetzung mit der sogenannten „Jugend von heute“, mit Sinn und Sinnlosigkeit ihres Lebens. Bei Bauersima sind es Julie, 20, und August, 19, die sich zum gemeinsamen Ende treffen. Sie zelten am Abgrund, warten auf den Moment. Aber vor dem Tod steht das Spiel: Mit einer Videokamera nehmen die beiden sich gegenseitig auf. Es soll ihre letzte Botschaft für die Nachwelt sein, aber mehr und mehr sind sie voneinander fasziniert. „Es könnte sein, dass wir soeben von einem Glück getroffen wurden, von dem wir uns nicht so schnell erholen werden.“ „norway.today“ wurde weltweit an mehr als 100 Theatern gespielt. Bauersima ist ein Werk gelungen, in dem sich Jugendliche in ihrer Aussichtslosigkeit und ihren Hoffnungen wiederfinden. Das Schauspiel Dortmund nimmt „norway.today“ als Ausgangspunkt für das Projekt mit jugendlichen Laien. Zehn junge Menschen treffen sich, um über Ende oder Anfang zu entscheiden. Zehn junge Menschen erforschen ihre Sehnsüchte und ihre Ängste – am Abgrund. Premiere am 10. Oktober 2008 im Studio Regie: Thorsten Schlenger 5 einsame menschen gerhart hauptmann ein drama Taufe im Hause Vockerat. Johannes, der Kindes-Vater, arbeitet an seinem philosophischen Werk. Käthe, seine Frau, ist mit dem Neugeborenen und der Organisation des Familienlebens beschäftigt. Sie sind verheiratet – und doch einsam. Die russische Studentin Anna Mahr, die eigentlich nur Johannes’ hochpolitischen Freund Braun im Hause anzutreffen hoffte, kommt zu Besuch. Zwischen ihr und Johannes entspinnt sich eine eigenartige Beziehung. Sie erkennen ineinander Geschwister im Denken, tief vertraute Freunde. Lange Spaziergänge, Bootsfahrten auf dem See, Gespräche. Johannes meint sich, mit und durch Anna, endlich gefunden zu haben – die Studentin soll bleiben. Die Familie gerät darüber in helle Aufregung. Käthe fühlt sich zurückgesetzt, gleichzeitig traut sie sich aber nicht, in Johannes Geisteswelt einzutreten. Johannes versteht die Aufregung seiner Verwandten nicht, denn er hält seine Beziehung zu Anna für eine rein geistige: „Können denn die Menschen absolut nicht einsehen, dass ein Zustand kein Verbrechen sein kann, in welchem beide Teile nur gewinnen, beide Teile besser geworden sind? Ist es denn ein Verlust für Eltern, wenn ihr Sohn ein besserer und tieferer Mensch wird?“ Mutter Vockerat stellt ihren Sohn vor die Wahl: „Ich oder diese Person!“ Aber für Johannes und Anna stellt sich eine ganz andere Frage: Können sie überhaupt noch ohne einander weiterleben? Gerhart Hauptmann gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des literarischen Naturalismus. Den Konflikt, den er in „Einsame Menschen“ in den Mittelpunkt stellt, erlebte er in seiner eigenen Familie – als, von einem Tag auf den anderen, die Beziehung seines Bruders Carl zu einer hochintelligenten jungen Polin alles bisherige in Frage stellte. Premiere am 11. Oktober 2008 im Schauspielhaus Regie: Harald Clemen 6 uraufführung das experiment (arbeitstitel) n.n. ein schauspiel Das psychologische Seminar einer Universität sucht Versuchspersonen für ein Forschungsprojekt. Einzige Vorbedingung: Die Testpersonen verzichten für die Dauer von 14 Tagen auf ihre bürgerlichen Grundrechte. Unter Beobachtung der Psychologen beginnt ein Rollenspiel. Schauplatz des Experiments ist ein simuliertes Gefängnis. Die Regeln sind einfach: Probanden werden in zwei Gruppen eingeteilt, die einen spielen die Wärter, die anderen die Gefangenen. Die Aufgabe der Wärter besteht darin, ihre eigenen Mittel und Wege zu finden, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Was als harmloses Spiel beginnt, gerät schnell außer Kontrolle. Vorlage des Stückes ist das legendäre Stanford Prison-Experiment, in dem im Jahre 1971 an der kalifornischen Universität untersucht werden sollte, welche gruppendynamischen Prozesse die Ausnahmesituation „Haft“ erzeugt. Der Versuch musste zur völligen Überraschung der Wissenschaftler nach wenigen Tagen abgebrochen werden, als klar wurde, zu welchen Taten unauffällige Durchschnittsbürger in der Lage sind, wenn ihnen eine beliebige Autorität suggeriert, alles sei legitim, was der Sache des „Guten“ diene. Premiere am 9. November 2008 im Schauspielhaus Regie: Hermann Schmidt-Rahmer 7 uraufführung guglhupf felix römer ein volkstümliches trauerspiel „Das ist der Untergang.“ „So schlimm?“ „Roll ich das R wirklich so? Ich kann das gar nicht nachmachen.“ „Wo gehst denn hin Onkel?“ „Unter die Bettdeck’n. Mich vor mich hin ärgern. Mit dem R rrroll ich, mit den Augen rrrroll ich? Womit rrrrroll ich denn noch?!“ „Ist doch nurrr Kino.“ „Nirgends kann ich mehr hin, ohne daß ich mir auf Schritt und Tritt begegne! Ohne mich geht’s scheinbar nicht in diesem Land!“ Bitter ist, wenn man Adolf Hitler heißt und sich selber nur noch schlechter hinkriegt, als jeder Schauspieler. Verfolgt von quotenträchtigen Verfilmungen, ständigen Dokumentationen und ungezählten Zeitschriften-Covern will er eigentlich nur in Ruhe mit seinem Mündel Angelika leben. Zurückgezogen, irgendwo in einer kleinen Wohnung. Mit Erziehungssorgen: geschwänzte Gesangsstunden, kurze Röcke, ein Schlendrian mit der Bügelwäsche – und dem allabendlichen Zubettbringen: „Onkel Alf, hältst mir noch eine Red’. Deine Reden sind wie Lustmorde.“ Als Angelika dann eröffnet, dass sie mit dem Ex-Chauffeur Emil Maurice durchbrennen will, sieht der Onkel rot: „Wenn du mir das antust, dann erschlag’ ich dich.“ Mit einer unverschämten Leichtigkeit macht sich der in Wien geborene und in Berlin lebende Theaterautor Felix Römer über den modernen Hitlerismus her und persifliert die ständigen Aufarbeitungsversuche – gipfelnd in einer Abrechnung mit der täglichen Talkshow-Pädagogik: Erstmals erklärt Hitler warum er wurde, wie er wurde. Live und direkt. Premiere am 14. November 2008 im Studio Regie: Mathias Frank 8 deutschsprachige erstaufführung woman and scarecrow marina carr eine tragikomödie Ihre letzten Minuten, scheint es, sind gekommen, und doch werden sie lang und länger. Im Sterben lässt eine Frau mit acht Kindern und einem reuigen Betrüger als Ehemann ihr Leben Revue passieren. Der Tod rumort schon im Schrank, während sie mit der mysteriösen Gestalt „Scarecrow“ über verpasste Gelegenheiten, falsche und richtige Entscheidungen verhandelt... Wer bestimmt die eigene Biographie? Gibt es so etwas wie Schicksal? Ist Glücklichsein eine Sache der Einbildung? „Die Aufgabe der Welt ist es, dir alles zu nehmen. Deine ist, es nicht zuzulassen!“ Marina Carr, die zur Zeit erfolgreichste Dramatikerin Irlands, deren Stück „Am Katzenmoor“ bereits in deutscher Erstaufführung am Schauspiel Dortmund zu sehen war, erforscht poetisch und voll trockenen Humors, was an der Schwelle zum Tod das Leben bedeutet. Premiere am 12. Dezember 2008 im Studio Regie: Patricia Benecke 9 piaf pam gems eine musikalische revue Ihre Mutter verließ sie sofort nach der Geburt. Bei der Großmutter verhungerte sie beinahe. Eine Hornhautentzündung machte sie für zwei Jahre blind. Gerade sieben, nahm ihr Vater sie mit auf Tournee. Mit zehn begann sie auf der Straße zu singen – und als sie starb, war sie die größte Chanson-Sängerin aller Zeiten: Édith Piaf, der „Spatz von Paris“. Ihre Lieder „Non, je ne regrette rien“, „Milord“ oder „La vie en rose“ sind ebenso legendär wie ihr ausschweifendes, von Krankheiten, Drogen und der fortgesetzten Suche nach Liebe geprägtem Leben. Édith Piaf, eine Frau, die nie Kompromisse machte. Die sich hingab, bedingungslos, selbstaufopfernd. Dem Publikum und den Männern, denen sie bei ihrem unstillbaren Durst nach Liebe begegnete – und die sie immer wieder enttäuscht verließ. Ihre größte Angst war die vor der Einsamkeit. Als „Schreie des Herzens“ bezeichnete Édith Piaf ihre Lieder, in denen sie Geschichten von Glück, Tod, Verzweiflung und immer wieder von der Liebe erzählte. Wie keine andere strahlte Édith Piaf Leidenschaft und Tragik aus. „Nein! Ich bereue nichts. “ sang sie dazu. Zu Piafs Beerdigung in Paris im Oktober 1963 kamen 40.000 Menschen. Die englische Autorin Pam Gems hat aus dem Mythos eine musikalische Revue gemacht. Eng an Piafs Biographie orientiert, zeichnet sie das Portrait einer ungewöhnlichen Frau, einer Künstlerin und Ausnahmeerscheinung, die von ganz unten kommend zur Königin der Chansons aufstieg. Premiere am 17. Januar 2009 im Schauspielhaus Regie: Uwe Hergenröder 10 eines langen tages reise in die nacht eugene o´neill ein schauspiel Um acht Uhr morgens beginnt dieser eine amerikanische Tag, an dessen Ende die Welt der Familie Tyrone eine andere ist. Der ältere Sohn ist schwer lungenkrank, der andere ein gesellschaftlicher Versager; Abhängige sind sie alle: Die Männer vom Alkohol, die Mutter vom Rauschgift. So erstickte sie ihren Kummer, als ihr drittes Kind tot zur Welt kam. Ein Entzug, so hofft die Familie, habe ihr dauerhaft geholfen. Doch ist es nur ein einziger amerikanischer Tag, an dem Mary Tyrone den Versuch, clean zu bleiben, wieder aufgeben muss; an dem sie zusammenbricht und Schritt für Schritt doch wieder in den Armen des Morphiums versinkt; ein einziger Tag, an dem die Hoffnungen der Familie, das Fürchterliche zu verhindern, sich erst in den Versuch zu verdrängen verwandeln und schließlich zur Verzweiflung werden. Der Rausch der Alkoholiker, in den die männlichen Tyrones sich flüchten, schien noch vereinbar mit der Realität; doch vor Mary, die im Drogenrausch in einer anderen Welt lebt, stehen sie am Ende wie vor einer Fremden. Keinen Zugang finden die Männer zu ihr, und sie nicht mehr zu ihnen – am Ende dieses einen amerikanischen Tages, um Mitternacht. Der Literatur-Nobelpreisträger Eugene O´Neill, der die Vereinigten Staaten den „größten Fehlschlag“ nannte, gilt als Vater des amerikanischen Dramas. Auf seine Verfügung hin durfte „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ erst nach seinem Tod gespielt werden, denn O´Neill portraitierte mit den Tyrones nicht nur eine beliebige amerikanische Familie, sondern seine eigene. Mit seinen fünfzig Stücken, die sich durch klare Sprache und unprätentiöse Dialoge auszeichnen, wurde O´Neill zu einem der erfolgreichsten Broadway-Autoren Mitte des 20. Jahrhunderts. Premiere am 28. Februar 2009 im Schauspielhaus Regie: Michael Gruner 11 ein neues stück von martin heckmanns Nach dem großen Erfolg von „Kommt ein Mann zur Welt“ in der vergangenen Spielzeit, hat sich das Schauspiel Dortmund zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Autor Martin Heckmanns entschlossen. Sein neuestes Stück, das Heckmanns voraussichtlich im Herbst 2008 fertig stellt, wird das Schauspiel wieder als eine der ersten Bühnen zeigen. Premiere am 6. März 2009 im Studio Regie: Hermann Schmidt-Rahmer 12 die zoogeschichte / hughie edward albee / eugene o´neill zwei einakter Zwei Autoren, zwei Einakter – mit jeweils zwei Rollen. Zwei Stücke über Versuche der Verständigung und die Angst vor dem Auseinanderbrechen des mühsam geschaffenen Weltbilds. Zwei Stücke, in denen Leben ein Spiel ist, in dem um den Erhalt des eigenen Entwurfs gekämpft wird, in dem Illusionen bis aufs letzte behauptet werden – um die Einsamkeit nicht spüren zu müssen. „Die Zoogeschichte“ von Edward Albee: An einem Sommernachmittag sitzt der Verlagsangestellte Peter entspannt lesend auf einer Bank im Central Park. Jerry, ein etwas abgerissen wirkender junger Mann, verwickelt ihn in ein Gespräch. Er kommt gerade aus dem Zoo und erzählt davon, wie sich dort Mensch und Tier vergeblich um eine Verständigung bemühen und einander voller Angst belauern. Jerry ist ein Außenseiter, er lebt völlig vereinsamt in einem Mietshaus. Plötzlich wird er aggressiv, holt ein Messer hervor und nötigt es dem verwirrten Peter auf. Jerry verhöhnt Peters bürgerliches Leben und dessen Symbole. Schließlich stürzt er sich in das von Peter krampfhaft festgehaltene Messer. In Panik läuft Peter davon. Eugene O´Neills „Hughie“ spielt an der Rezeption eines viertklassigen Hotels in New York, wo der heruntergekommene Spieler Erie Smith versucht, mit dem neuen Portier ins Gespräch zu kommen. Er erzählt ihm von seiner Freundschaft mit dem Vorgänger Hughie. Die beiden lebten gemeinsam in einer seltsamen Traumwelt: Erie, indem er vor dem stillen Freund mit phantastischen Geldgeschäften und Frauengeschichten prahlte, der verzückt lauschende Hughie, indem er das Gehörte bewundernd in sich aufnahm und so Eries Leben im tristen Milieu der Buchmacher und Spieler Wert gab. Mehr und mehr gelingt es Erie, das Interesse des neuen Portiers zu wecken, der plötzlich eine Chance sieht, mit Erie der Einsamkeit der langen Nächte zu entkommen. Die beiden beginnen zu würfeln und ein neuer Akt des Selbstbetruges und der Selbstbewunderung beginnt. Premiere am 24. April 2009 im Studio Regie: N.N. 13 die eingeschlossenen von altona john-paul sartre ein drama Deutschland 1960. Die Villa des Altonaer Industriemagnaten birgt ein Geheimnis. Kurz vor seinem Tod ringt der Patriarch seinem Sohn Werner und dessen Schwester Leni das Versprechen ab, das riesige Haus nie aufzugeben. Werners Frau Johanna erfährt bald den Grund: auf dem Dachboden verbirgt sich seit Kriegsende Werners älterer Bruder Franz, ein Kriegsverbrecher, der als selbsternannter „Entlastungszeuge der deutschen Geschichte“ in langen nächtlichen Monologen Tonbänder bespricht. Zwischen dem sterbendem Vater und den Kindern entbrennt ein bösartiger Kampf um den Untoten auf dem Dachboden. J.P. Sartre hat mit seinen „Eingeschlossenen von Altona“ anhand der komplexen Situation im Nachkriegsdeutschland eine hochbrisante Parabel über Schuld und Verantwortung geschrieben: wieweit reicht unsere Handlungsfreiheit im 20.Jahrhundert und ist individueller Widerstand ein politischer Akt oder dient er nur dem selbstgefälligen Anhängen an ein humanistisches Menschenbild, das angesichts der industriellen Tötung längst obsolet geworden ist. Premiere am 2. Mai 2009 im Schauspielhaus Regie: Philipp Preuss 14 uraufführung das neïd-projekt von hubert canaval eine farce Bernhard, Referent des österreichischen Umweltministers, ist verzweifelt: Bis zum nächsten Morgen muss er die G 8-Rede für seinen Chef fertig haben – in der er das neue „NeïD-Projekt“ als revolutionären Durchbruch zur Rettung der Umwelt und der Wirtschaft verkaufen soll. Magdalena, Sekretärin und halb so alt wie Bernhard, eilt zur Hilfe. Zusammen reden sie sich in Rage, spotten der Doppelmoral in Politik und Wirtschaft, verfluchen das System der organisierten Lügen. Bei dem Gipfel werden die Großen doch wieder nur „Worthülsen mit Prosecco abfüllen“, weiß Bernhard und bietet Magdalena das nächste Glas an. Zwei Österreicher arbeiten an der Weltrettung. Magdalena erzählt von ihrem hardcore-veganen Bruder, der sich nicht wäscht, weil das Wasser verseucht ist. Bernhard flucht seiner energiesparlampenhassenden ExFrau noch einmal hinterher. Glas um Glas, politische Redeminute um Redeminute kommen sich der Referent und die Sekretärin näher. Als Magdalena dann, tief in der Nacht, doch gehen will, hält ausgerechnet eine Umweltkatastrophe die beiden zusammen: Eine radioaktive Wolke zieht auf Wien zu... Gibt es eine Zukunft für die Stadt? Was wird aus der jungen Liebe? Und vor allem: Was bedeutet die Katastrophe für Bernhards Karriere? Hubert Canaval ist Filmschaffender und lebt und arbeitet in Wien, wo er Dozent an der Filmakademie ist. „Das NEïD-Projekt“ ist sein erstes Theaterstück. Premiere am 22. Mai 2009 im Studio Regie: Matthias Heße 15 sechs tanzstunden in sechs wochen von richard alfieri eine komödie Tanzen: Bewegungen zur Musik, ein Brauchtum, ein Ritual, eine Kunst – die immer wieder aus allen Konventionen ausbricht, die Nähe bringt und Kontakt, die Grenzen überwindet. Lily Harrison – Typ: fitte Seniorin, wohlhabend, die im „aktiven Ruhestand” lebt – ahnt nicht, wen ihr die Agentur schicken wird, als sie „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen bestellt“. Michael Minetti, dieses jungen, mittellosen und zickigen ExRevueboy, der dann bei ihr erscheint, würde sie am liebsten gleich wieder rauswerfen. Aber er hat die Musik dabei, mit ihm kann sie tanzen... Lily beschimpft Michael als „aufsässiges, unseliges Scheusal“, er sie als „verknöcherte alte Schachtel“. Von der ersten Stunde an belügen sich die beiden. Michael erfindet eine kranke Ehefrau, für die er das Geld aus dem Job unbedingt brauche. Lily behauptet, ihr Mann – mit dem sie eine natürlich glückliche Ehe führe – käme gleich nach Hause. Doch die Fassaden brechen von Tanzstunde zu Tanzstunde immer weiter auf. Michael hat keine Frau, er ist homosexuell, enttäuscht von der Liebe. Lilys Mann ist schon Jahre tot – und die Liäson mit dem FernsehGeistlichen war alles andere als die pure Wonne. Jetzt muss sie schon Geld bezahlen, um tanzen zu können, muss sich als Schülerin geben, obwohl sie doch eine Meisterin ist… Bei Swing, Tango, Wiener Walzer, Foxtrott, Cha-Cha-Cha und modernem Tanz treffen zwei Verlorene aufeinander, die vor lauter Einsamkeit Angst vor der Liebe und dem Leben haben. Die über jede Annäherung erschrecken und sie mit Aggressionen kontern. Und die doch immer offener, immer ehrlicher miteinander umgehen. Die sich immer mehr trauen, sie selbst zu sein. Und die immer stärker ein Gefühl füreinander entwickeln, das ihnen wieder Mut zum Leben gibt… In schnellen und pointierten Dialogen erzählt Richard Alfieri in „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ vom Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei komplizierten Charakteren – die zu einem der charmantesten Tanzpaare der Bühnengeschichte werden. Premiere am 23. Mai 2009 im Schauspielhaus Regie: N.N. 16 17