Leseproben - Leonard Loeper

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Leseproben
© 2014 Leonard Loeper
Umschlaggestaltung, Illustration: C.I.D.
Porträtfoto: Cordula Groth Fotografie Berlin
LELO Verlags GbR Potsdam
ISBN: 978-3-9816477-0-9
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Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.
aus den Kapiteln
Die Arche
Der Berg Sinai
Einführung in die Trockenzone
Amor
Eine lange Dürre
Paradies
Adam und Eva
Die Erkenntnis
Die Schöpfung
Die heiligen Stätten
Reare Humanum Est
Pharao
Gott ist groß
Turm zu Babel
Trompeten von Jerichow
Judas
Die Händler
Die Schönheit des Weibes
Die göttlichen Plagen
Des Teufels Kreis
Gott verhüt's
Seid fruchtbar
Heilige Mutter
Der heilige Krieg
Die Aufklärung
Die Auferstehung
Einführung in die Trockenzone
Der Begriff „Liebe“ ist eine großzügige Verpackung für unterschiedliche
Gefühle und Zustände des Menschen:
Am liebsten denken wir bei diesem Wort an romantische Glücksgefühle,
erotische Momente und ein erfülltes Leben als Paar bis ins hohe Alter.
Gleichwohl verband der Mensch schon vor der Epoche der Romantik mit
diesem Begriff auch das Leiden einer unerwiderten Zuneigung oder einer
verlorenen Liebe. Heute sagt Mancher: „Liebe machen“ und denkt dabei an
sportlichen Geschlechtsverkehr. Andere sagen: „Ich liebe dich“, haben dabei
jedoch nicht das Gesicht des Partners vor Augen, sondern dessen Kontostand.
Einige Wissenschaftler wollen das, was wir als Liebe verstehen, vor allem mit
der Evolution und biologisch begründeten Trieben des Menschen erklären.
Psychologen vergleichen das, was Paare 'Liebe' nennen, häufig einen unbewussten „Handel“, den die Beiden miteinander abgeschlossen haben, weil sie
sich vom Partner die Erfüllung bewusster oder unbewusster Bedürfnisse
erhoffen. So oder so - bleiben Wünsche und Erwartungen in der Liebe
dauerhaft unerfüllt, macht sich Unzufriedenheit breit. In unserem Kulturkreis
dürfen Frauen absolut frei über ihr eigenes Leben bestimmen. Dennoch sehen
sich Frauen vielfach als grundsätzlich benachteiligt und sind unzufrieden. Sie
haben das Gefühl, sie würden für ihre Arbeit schlechter bezahlt als Männer.
Karriere und Kinder sind schwer in Einklang zu bringen. Kindererziehung
wird immer „schwieriger“, zumal sie sich immer öfter alleine um die Kinder
kümmern, weil sie vom Vater getrennt sind. Wenn sie einen Lebenspartner
haben, gibt dieser Anlass zu größerem Unmut, denn 'richtige' Männer gibt es
kaum noch. Im Leben der emanzipierten Frauen fügt sich Vieles einfach nicht
perfekt zusammen. Auf Dauer können sie das Gefühl von Glück und Zufriedenheit nicht finden. Vor allem nicht im Zusammenleben mit einem Mann.
In diesem Buch geht es um die Position der Frau in der Liebe. Leider hat das
herzlich wenig mit dem Kamasutra zu tun. Die Zusammenhänge von anerzogenen Wünschen, biologischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, und was Menschen im Lebensalltag daraus machen, werden beleuchtet -
konsequent aus männlicher Sicht und ohne Rücksicht auf den feministischen
Maulkorb, der vorschreiben will, was ein Mann sagen darf und was nicht.
Typisch männlich, werden wissenschaftliche Fakten und logische Argumente
zur Basis der Überlegungen gemacht. Ich beziehe dabei klar die Position eines
Mannes. Ausgewogenheit ist daher nicht mein Ziel. Hier soll ein gedankliches
Gegengewicht zu uferlosen Unsinn geschaffen werden, den die feministische
Literatur unserer Gesellschaft seit Jahrzehnten aufzwingt. Nicht nur aus
männlicher Sicht können die Zusammenhänge und Widersprüche zwischen
Biologie und Erziehung manchmal zum Lachen anregen.
Im Grunde sollte eine Beobachtung des Zusammenlebens von Mann und Frau
nicht allzu trocken sein, schließlich ist im Kern von Sexualbeziehungen die
Rede. Trotzdem heißt das Buch „Trockenzone“, denn leider sind in den
meisten Ehen und Beziehungen von Mann und Frau auf Dauer nur noch die
Witze schlüpfrig, die am Tresen darüber erzählt werden.
Amor
Die Amoretten, die kleinen dicken Mistviecher aus der Mythologie, schießen
den Liebenden einen Pfeil ins Herz. So beginnt jede Liebe mit einem kleinen,
lustvollen Stechen in der Brust. Damit endet die Liebe auch wieder, nur dass
das Stechen dann nicht mehr klein und lustvoll ist. Es scheint, als hätte uns
der Mythos darauf programmiert, dass Liebe mit Schmerz verbunden sein
müsste. Nach diesem Programm gestalten Menschen die Liebe seit Jahrhunderten. Man könnte meinen, dass der lernfähige Mensch nach schmerzhaften Erfahrungen in der Liebe bald die Finger vom anderen Geschlecht
ließe. Schließlich lernt jede Laborratte in wenigen Versuchsdurchläufen,
Schmerz geschickt zu vermeiden. Doch höhere Mächte im Stamm unseres
Gehirns zwingen uns immer aufs Neue, uns dem 'süßen Schmerz der Liebe'
auszusetzen. Der Trieb der Arterhaltung und Reproduktion der eigenen Gene
lässt uns alten Schmerz leicht vergessen. Nun mag das klingen, als wolle ich
das Phänomen Liebe auf die Sexualität reduzieren. Dem ist nicht so, denn
wenn Sex in einer Begegnung von Mann und Frau das einzige Element der
Gemeinsamkeit ist, nennt man das nicht Liebe, sondern „einen guten Fick“. Es
muss ja nicht nur bei einem bleiben, wenn er wirklich gut war.
Treue wird wohl in 99 Prozent aller Beziehungen als elementare Bedingung
genannt – und im gleichen Prozentsatz auf die eine oder andere Art
gebrochen. Viele Paare verstehen den Begriff der Treue lediglich als ein
exklusives Nutzungsrecht - vor allem der Geschlechtsteile - des Partners.
Eigentlich ist es ziemlich egal, ob der/die Geliebte tatsächlich per Geschlechtsakt fremdgeht (darauf gehen wir später genauer ein), dies heimlich nur in
Gedanken erwägt, oder sogar lediglich Interesse, Zuneigung und Nähe für
mehr als einen Menschen in sich trägt. (Schauen Sie da einmal ehrlich in Ihren
eigenen Kopf! Wer behauptet, er kenne solche Gedanken nicht, lügt ganz
bestimmt!) Viele Menschen haben bereits ein Problem mit jeder positiven
Aufmerksamkeit, die der eigene Partner einem Dritten zuwendet. Dabei ist es
egal, ob es um eine Freundin oder einen Freund geht. Eifersucht hat nicht
zwingend etwas mit Sex zu tun.
Heute findet man nur noch vereinzelt ältere Paare, die es nicht nur sehr lange
miteinander ausgehalten haben, sondern die nach Jahrzehnten des Zusammenlebens erkennbar Glück empfinden, wenn sie ihren Partner nur
sehen. Deren Glücksempfinden kann man mit technischen Mitteln sogar
nachweisen. Glückliche Altpaare zeigen beim Anblick eines Bildes ihres
Partners im Magnet-Resonanz-Tomografen (MRT) vergleichbare Bilder von
Hirnaktivitäten, wie frisch Verliebte. „Die haben einfach Glück gehabt,“
könnte man denken, oder: „Vielleicht ist bei denen biologisch irgendetwas
anders.“ Sicher, die Biologie ist in der Liebe immer mit am Ruder. Gleichwohl
sind frisch Verliebte nicht ausschließlich hormonell gesteuert. Allerdings
verhalten sie sich, verglichen mit Menschen in vielen Langzeitbeziehungen,
ganz anders. Haben sie bei frisch verliebten Damen jemals erlebt, dass sie
ihrem Angebeteten die Tür mit Gurkenmaske im Gesicht und Lockenwicklern
auf dem Kopf öffnet oder sich öffentlich über seine kleinen Schwächen auslässt?
Eine lange Dürre
Adam langweilte sich im Paradies. Er ging zu Gott und sprach: „Herr, kannst
du mir bitte eine Gefährtin machen?“
„Natürlich kann ich.“, lächelte Gott, „wie soll sie denn sein?“. Adam
antwortete: „Schön anzusehen, 90/60/90 in ihren Maßen, anschmiegsam,
immer lüstern, dabei intelligent und verständnisvoll...“ Der Herrgott nickte:
„Das kann ich wohl so machen. Aber dafür brauche ich beide Arme und ein
Bein von dir.“ Darauf fragte Adam: „Und was bekomme ich für eine Rippe?“
Nachdem Eva in Adams Leben gekommen war, hat er sich erstmal nicht mehr
gelangweilt. Anfangs gab es eine Menge interessanter Dinge zu entdecken
und auszuprobieren. Das ist auch heute noch so, wenn sich Mann und Frau
neu begegnen. Nach Gottes Willen – so behaupten jedenfalls seine selbst
ernannten Stellvertreter auf Erden – sollen sich Mann und Frau zu einer
lebenslang exklusiven Partnerschaft verbinden. Genau das führt in vielen
Fällen recht schnell zu großer Langeweile. Darum wird heute nicht nur
geheiratet, sondern oft wieder geschieden. Vielfach wird nach der Scheidung
erneut geheiratet. Wie oft kann man eigentlich den Ehe-Schwur „...bis dass
der Tod Euch scheidet...“ aus ehrlicher Überzeugung abgeben, ohne diesbezüglich insgeheim konkrete Absichten hinsichtlich der restlichen Lebenszeit
des künftigen Ehepartners im Kopf zu haben? Deswegen wurde das seit Jahrhunderten gepredigte Dogma der absoluten Monogamie von der modernen
Gesellschaft dialektisch zur „seriellen Monogamie“ erweitert, um den Begriff
der Realität anzupassen. Du kannst so viele haben, wie du willst, aber nur
nacheinander. Manche Menschen heiraten immer und immer wieder. Fällt
denen einfach das Lügen beim Eheschwur leicht oder glauben sie wirklich:
„Diesmal ist es der/die Richtige“? Ob mit oder ohne Trauschein, für die
meisten jungen Menschen ist eine lebenslang glückliche Partnerschaft nach
wie vor Grundpfeiler ihrer Lebensplanung. Ist der Wunsch, sich an einen
anderen Menschen zu binden, in einer romantischen Prägung des Menschen
begründet, oder ist der Mensch willkürlich nur dem Schwung seiner
Hormone ausgeliefert? Die romantischen Vorstellungen von dauerhaftem
Glück passen nicht zur aktuellen gesellschaftlichen Realität. Wie klug ist
unsere Gesellschaft, wenn sie die monogame Paarbeziehungen als oberstes
Lebensziel und Voraussetzung für privates Glück und Zufriedenheit vorgibt,
während sie ständig wachsende Quoten von Trennungen, Scheidungen,
alleinerziehenden Müttern und depressiven Trennungskindern hervorbringt?
Ein blindwütiger Feminismus hat in unserer Gesellschaft zu Fehlentwicklungen geführt, denen sich Männer langsam entgegenstellen sollten. Der
Boden, auf dem Liebe zwischen Mann und Frau wachsen und dauerhaft
bestehen kann, wird immer mehr ausgetrocknet. Sagen Frauen nicht gern:
„Ich hab ihn in die Wüste geschickt“, nachdem sie sich ihres ehemals
Geliebten entledigt haben. Von wegen, „in die Wüste geschickt“! Für viele
Männer ist das Ende einer Beziehung gerade der Ausweg aus der Wüste - die
Befreiung aus einer scheinbar endlosen, lebensfeindlichen Trockenzone, in der
er als Mann keinen artgerechten Lebensraum mehr finden konnte.
Paradies
Die Gedanken eines Menschen steuern seine Wünsche. Seine Wünsche
steuern seine Taten. Seine Taten schaffen seine Realität. Adam wünschte sich
eine Gefährtin, sagt die Bibel. Welche Gedanken zu diesem Wunsch führten,
beschreibt die Bibel nicht genau. Heute wissen wir, was er von Gott bekam.
Möglicher-weise hatte Adam nicht genau genug über seine Vorstellungen
nachgedacht. Da geht es dem modernen Menschen nicht anders als seinem
biblischen Vorläufer. Auch Adam aß erst vom Baum der Erkenntnis, nachdem
er Eva an der Backe hatte. Immerhin hätte er theoretisch die Möglichkeit
gehabt, Gott seine Partnerin präziser zu beschreiben, bevor dieser sich ans
Werk machte. Eva hatte diese Wahl nicht. Sie wurde einfach geschaffen und
neben Adam gestellt. „So, das isser, hier ist künftig Dein Platz, viel Spaß
auch!“ mag Gott ihr dazu gesagt haben.
Laut Bibel fing dann bei Adam und Eva bald die Geschichte mit dem Sex an.
Damit begann bereits in dieser allerersten monogamen Paarbeziehung der
ganze Ärger. Schon hier war, nach der biblischen Beschreibung das Verhalten
der Frau der Auslöser, denn es war Eva, die Adam verführte. Was sollte sie
auch tun, andere Männer standen nicht zur Verfügung. Die moderne Frau
unserer Gesellschaft hat es da weit besser. Sie kann sich ihren Partner ganz
und gar selbst aussuchen. Sie darf vorher sogar ganz ungeniert ein paar
andere ausprobieren – fast wie im Schuhladen. Vermutlich sind viele Frauen
glücklicher mit ihren selbst ausgesuchten Schuhen, als mit den von ihnen
selbst ausgesuchten Männern. Vielleicht liegt es daran, dass Frauen im Schnitt
viel mehr Schuhe als Männer haben.
Fast ein Jahr lang habe ich Interviews geführt und nachgefragt, welche Erwartungen an einen perfekten Liebes- und Lebenspartner gestellt werden. Es
gab ein festes System, jedoch keine suggestiven Fragebögen. Gefragt wurden
Personen im Alter zwischen 20 bis 65 Jahren und die meisten befragten
Personen lebten in langjährigen Partnerschaften. Sie stammten überwiegend
aus mittleren bis oberen Sozialschichten. „Ganz unten“ war ich nicht. Ich
denke, das tut der Aussagekraft keinen Abbruch. Wer mag, kann sich an
„selig sind die geistig Armen“ festhalten und hat vielleicht sogar recht. Sofort
fällt ins Auge, dass die Liste der Frauenwünsche fast dreimal so lang ist wie
die der Männer. Das entspricht auch dem Verhältnis innerhalb der einzelnen
Antwortlisten: durchschnittlich 23 Wünsche einer Frau zu 9 Wünschen eines
Mannes. Frauen haben mehr als doppelt so viele Wünsche an den Partner wie
Männer! Das sind entsprechend mehr Anlässe, unzufrieden zu sein. Schon
dies erklärt vieles. Wenn Frauen eine Eier legende Wollmilchsau mit telepathischen Fähigkeiten brauchen um glücklich zu sein, dann sollen sie sich
die doch selber züchten! Heutzutage kann doch jedes Mädel Biologie
studieren! Wo wir gerade bei Schöpfungsprozessen sind: Bislang machten alle
Kirchen uns mehr oder weniger konkret glauben, Gott sei männlich. Klar, für
Feministinnen wird auch hier die männliche Erbschuld erkennbar. Was, wenn
die Pfaffen irren und Gott eine Frau ist?!
Adam und Eva
Es gibt Lebewesen, die sich eingeschlechtlich vermehren können. Bakterien
zum Beispiel reproduzieren sich durch Zellteilung. Die meisten höheren
Lebewesen können das nicht, sondern brauchen einen Sexualpartner.
Würden Menschen sich von Natur aus durch eigene Zellteilung fortpflanzen,
hätten wir eine Menge Probleme weniger, denn es gäbe nur Muttertiere. Die
Frauen müssten sich nicht mit den Männern herumärgern. Auch für Männer
wäre es viel einfacher, weil sie schlicht nicht existieren würden. Allerdings
müssten Frauen unter diesen Umständen auf ein paar Annehmlichkeiten
verzichten. Elektrisches Licht, Waschmaschinen, Autos und anderes wurden
aus typisch männlichem Forscherdrang erfunden. Ohne Spieltrieb und
Aggression der Männer würden die Menschen einer ausschließlich weiblichen
Gesellschaft wohl heute noch Beeren sammeln. Überdies wäre ihr soziales
Leben insgesamt dem Einzeller recht ähnlich. Für wessen Augen sollten sie
zum Beispiel so viele Schuhe oder heiße Fummel kaufen wollen?
Warum werden also typisch männliche Eigenschaften in den Augen und
Äußerungen von Frauen so negativ goutiert? Warum sollten typisch weibliche
a priori besser, überlegen, also bevorrechtigt sein? Vielleicht nur, weil Alice
Schwarzer und ein Heer von Emanzen es uns seit Generationen in die Köpfe
bomben? Gibt es in der besonderen Natur von Männern und Frauen ein
besser oder schlechter? Wenn Gleichheit im Verhalten sinnvoll wäre, warum
erschuf uns die Natur so unterschiedlich? Mann und Frau sind sehr unterschiedlich, und das ist schön so. Dagegen kann eine unbedingte Gleichstellung dazu führen, dass Frauen sich immer mehr von ihrer besonderen
Identität, ihren natürlichen Wünschen und Zielen entfernen.
Dagegen beklagen viele Männer, dass ihre Liebste einfach nicht mit den
Diskussionen aufhören will. Halten Frauen sich länger an ihrer Unzufriedenheiten fest, weil Rumzicken nicht sonderlich gefährlich war, als Urmenschenweibchen nur die pflanzliche Nahrung sammelten? Während sie
Waldbeeren sammelten oder Körner stampften, konnten sie prima meckern
und rumzicken. Dabei muss nicht unbedingt eine harmonische Gemeinschaft
bestehen, denn jede kann für sich allein sammeln. Vielleicht hat lautstarkes
Zetern sogar Bären und andere Räuber in der Umgebung vertrieben. So gesehen, wäre lautstarkes Meckern und Herumzicken in der Urzeit ein echter
weiblicher Überlebensvorteil gewesen. Vielleicht hatten sogar die Männer der
eigenen Sippe etwas davon, wenn das schrille Gezeter der Weiber männliche
Konkurrenten aus benachbarten Sippen davon abhielt, sich zu nähern. Heute
vertreibt zu viel Gezeter vor allem den eigenen Mann. Für Männer auf der
Jagd wäre solches Verhalten fatal gewesen.
Wem es nicht gefällt, in seinem Verhalten mit den Urmenschen verglichen zu
werden, darf im Buch gern genauer verfolgen, was noch alles von unseren
ursprünglichen Vorfahren in uns lebendig geblieben ist.
Die Erkenntnis
„Nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten,
erkannten sie sich“. Die Bibel meint damit, dass sie ihre (geschlechtliche)
Unterschiedlichkeit bemerkten. Kaum ein paar tausend Jahre später machen
Frauen das wieder rückgängig und fordern die bedingungslose Gleichstellung
zum Mann. Gleichheit war in den letzten beiden Jahrhunderten en vogue.
„Fraternité, Egalité, Liberté“ lautete das Motto der französischen Revolution –
also „Brüderlichkeit, Gleichheit, Freiheit“. Vielleicht störte es manche Frau
schon damals, dass im Eifer des Gefechts die „Schwesterlichkeit“ vergessen
worden war.
Später ließ George Orwell stellvertretend eine Horde Schweine proklamieren:
„Alle Tiere sind gleich“. In seiner „Farm der Tiere“ beschrieb der Visionär, wie
eine tierische Gesellschaft nach der Revolution gespalten wird, weil einzelne
Tiere besondere Rechte für sich in Anspruch nehmen, von denen der übrige
Teil der Viecher ausgeschlossen wird. So schrieben die Schweine wenig später
„Alle Tiere sind gleich - aber manche Tiere sind gleicher als andere“ an die
Scheunenwand. Analog hat es auch die Frauenbewegung gemacht. Bedingungslose Gleichheit bei gleichzeitiger Bevorzugung der Frauen in einigen
Rechts- und Lebensbereichen. Das finden nicht mal alle Frauen gut. Doch
sogar wenn eine Frau es wagt, einen konträren Standpunkt zu denken oder
gar zu äußern, wird sie schnell von den Medien zerrissen. Ganz im Sinne von
'political correctness' ist dabei die Exekutive nicht nur weiblich besetzt,
sondern die Männer des öffentlichen Lebens bellen und beißen folgsam mit.
Genau wie bei Orwells Farm der Tiere. Dort sind die „Ordnungshüter“ keine
Schweine, sondern Hunde. Sie sind keine Profiteure, sondern gut abgerichtet
und blind folgsam. Das Perfide daran ist, dass man nicht einmal 'die Frauen'
allein als verantwortliche 'Täter' identifizieren kann - anders als die Schweine
bei Orwell oder die politischen Täter, welche der britische Autor eigentlich
meinte.
Wir dürfen annehmen, dass in den Wunschlisten der Männer mit „Sie soll
gern versaut sein,“ nicht gemeint ist, dass sich Frauen wie Orwells Schweine
aufführen sollten. Dabei sind sich viele ihres kontraproduktiven Verhaltens
nicht bewusst. Ohne großes Nachdenken schwimmen sie einfach auf der
Welle aus elterlicher Erziehung und gesellschaftlicher Prägung mit. Sie
profitieren nicht, sondern machen sich selbst zum Opfer, denn mit einem
destruktivem Verhalten gegenüber Männern werden sie zwangsläufig selber
unglücklich – zumindest, wenn sie mit einem Mann leben wollen.
Ein gewisses Maß an Unzulänglichkeit ist keine besondere Eigenschaft des
Menschen. Nicht jedes Lebewesen wird als perfektes Exemplar seiner Art
geboren. Gravierende Schwächen bedeuten im Tierreich einen frühen Tod.
Was sich nicht bewährt, wird bald gefressen. Anders als in der wilden Natur
überleben bei den Menschen nicht nur die perfekten Exemplare, während der
Rest frühzeitig zu Futter wird. Das gilt allerdings auch für Frauen. Für einige
Exemplare ist das im Grunde ein großes Glück. Sollten wir nicht besser mit
beiderlei Geschlecht milde sein?
Die Schöpfung
Im Jahr 2008 tönten die Medien: „Nach einer aktuellen Studie der Universität
Göttingen* geht jede zweite deutsche Ehefrau fremd. Bei den Ehemännern ist
die Quote etwas geringer!“ Hoppla! Hätten Sie das von Ihrer Frau gedacht?
Sind Sie ganz sicher, dass Sie eine Frau von der ersten Sorte haben?
Das passt nicht zu dem Bild, welches Männer bisher von Frauen (selbst)
vermittelt bekamen. Hieß es nicht stets, Frauen seien prinzipiell treuer als
Männer und mehr auf sozialen Zusammenhalt bedacht? Was ist los mit den
Frauen von heute, was hat sich da verändert? Im Grunde nichts. Die Wissenschaft hilft uns mit genaueren Erkenntnissen lediglich, ein Jahrtausende altes
Trugbild zu entzerren.
Eine monogame Paarbeziehung von Mann und Frau, die auf sich allein
gestellt mit ihren Kindern leben, ist kein bewährtes Erfolgsmodell. In historischem Maßstab betrachtet steckt dieses Lebensmodell noch in einer frühen
Erprobungsphase. Die Zwischenbilanz ist ernüchternd.
In der Zeit, als unsere Körper und Gehirne ihre aktuelle Form ausprägten,
vermutlich vor rund 200.000 Jahren, lebten wir völlig anders. Gemeint ist die
Lebensform „Sippe“. Ganz auf sich gestellt oder nur zu zweit hatten
Menschen kaum Überlebenschancen. Alleine konnte kein Mann erfolgreich
jagen, dazu läuft er zu langsam und wirft den Speer nicht weit genug.
Körperlich ist unsere Spezies im Vergleich zu ihren Evolutionskonkurrenten
benachteiligt. Nur im Gruppenleben gelang es, sich zu dem übermächtigen
'Global Player' zu entwickeln, die sie heute ist.
Das hieß: die Männer jagen in der Gruppe, Frauen und Alte bewachten die
Höhle und sammelten die pflanzliche Nahrung. Alle in der Sippe kümmerten
sich gemeinsam um die Aufzucht und Ausbildung der Kinder. Soviel darf
man als wissenschaftlich erwiesen annehmen. Über die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen in der Urzeit gibt es weniger greifbare Fakten.
Einiges spricht dafür, dass es besondere emotionale und auch lang anhaltende
Bindungen zwischen zwei Menschen schon in der „Urzeit“ gegeben haben
könnte. Waren sie auch sexuell treu? Die Beobachtung der Bonobos, unseren
engsten biologischen Verwandten, kann bei der Beant-wortung dieser Frage
vielleicht helfen, denn hier lassen sich überraschende Parallelen erkennen.
Bemerkenswert ist, dass bei unseren tierischen Verwandten jeder mit jedem
bumst. Unsere Verwandten mögen auch Analsex und andere Spielarten, es
besteigen sich sowohl die Weibchen untereinander, wie auch die Männchen.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Der Unterschied zu den Menschen: Der Bonobo denkt dabei nicht über
sexuelle Treue nach. So bleibt die 'Währung Sex' valide, weil sie nicht zur begrenzten Binnenwährung für jeweils nur zwei Affen wird. Das ging schon bei
der Ost-Mark nicht gut.
Moral her oder hin - geändert hat sich wenig, wie die Quote der sogenannten
Kuckuckskinder zeigt. Achten Sie mal darauf, wie bemüht Mütter und ihre
Verwandtschaft nach der Geburt eines Kindes sind, dem als Vater anwesenden Mann zu versichern, wie ähnlich der kleine Faltenbalg ihm doch
sehen würde.
Die heiligen Stätten
Wie in der Religion unterliegt der Mensch anscheinend auch in der Liebe dem
Drang, Tempel zu errichten - hier für das gemeinsame Leben mit dem
angebeteten Partner. Kathedralen sind häufig dreischiffig gebaut. Für die
Masse der normalen Paare sind ihre 'Tempel der Liebe' nicht dreischiffig,
sondern lediglich eine Dreizimmerwohnung.
Normale Jungmenschen ziehen bald nach der Volljährigkeit aus der
elterlichen Wohnung aus, viele gleich mit der ersten großen Liebe zusammen
in eine gemeinsame Wohnung. Ohne zu zögern geben sie all die Rechte und
Freiheiten auf, für welche sie zuvor so hart gegen ihre Eltern gekämpft hatten.
Irgendwann landet beinahe jedes Paar in einer Dreizimmerwohnung –
spätestens, wenn das erste Kind geplant wird. Diese richten sie ein: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer. Jetzt bestimmt IKEA den kleinsten
gemeinsamen Nenner des ehemals individuellen Stils der zwei Menschen.
Grundsätzlich wäre eine Zimmeraufteilung sinnvoller, die beiden Raum für
ihren persönlichen Stil belässt. Heutzutage gilt man fast als asozial, wenn die
Kinder nicht ab der Geburt ein eigenes Zimmer haben, dabei wollen Kinder
im Schlaf wie beim Spielen viel lieber in der Nähe der Eltern sein. Dagegen
hat die Mehrheit der als Paar lebenden Erwachsenen keinen Raum für sich
allein. Es gibt keine individuelle Intimsphäre mehr. Einige Paare machen in
gnadenloser Gemeinsamkeit selbst vor dem Sanitärbereich nicht halt. Er putzt
sich die Zähne und sie muss mal schnell pullern - kein Problem, man ist ja
vertraut miteinander. Es geht weniger appetitlich: Dem anderen Geschlecht
beim Kacken zuzusehen, ist in der Erotikbranche eine teure Extraleistung für
exklusive Andersartigkeit. Zuhause kann es dies jeden Tag ganz kostenlos
geben. Selbst wenn diese Verrichtung in stiller Abgeschiedenheit erfolgt,
bergen die fensterlosen Bäder in Neubauten olfaktorische Risiken für die
Libido. Die Duftnote des südländischen Essens mit Knoblauch und Chili vom
Vortag mag scharf sein, feuert aber kaum die Lust auf Denjenigen an, der den
Geruch im Bad hinterließ. Schon die einfache Blähung im Ehebett läßt
konservativ erzogene Menschen kunstvolle Rektal-Akrobatik üben, welche
nicht immer erfolgreich ist. Aufmerksamkeit erntet diese hohe Kunst nur,
wenn sie misslingt, und leider gibt es selten Applaus. Nur wenige ErotikRomane enthalten eine detaillierte Beschreibung von Fußpflege. Warum
wohl?
Der Verlust der eigenen Besonderheit, weggeschliffen vom alltäglichen
Konsens und der Geheimnislosigkeit des Zusammenlebens auf engstem
Raum, ist einer der wirksamsten Killer der Liebe und der Erotik. Trotzdem
wird ein junges Paar in seinem Bekanntenkreis oft wenig Verständnis finden,
wenn es in der ersten gemeinsamen Wohnung zwei getrennte Schlafzimmer
einrichtet. Dabei ist ein zweites Bett viel billiger als eine Scheidung.
Erare Humanum Est
Ein alter Freund postulierte gern: „Eine ordentliche Frau stirbt mit 30, damit
der Mann noch was vom Leben hat!“
Das hört sich wie ein sehr praktisches Konzept an. Aber man kann sich ja
nicht drauf verlassen, ohne Serienmörder zu sein. In der Realität ist es eher
umgekehrt. Männer sterben rund 10 Jahre vor den Frauen. Warum ist das
wohl so? Einige Wissenschaftler wollen nachgewiesen haben, verheiratete
Männer würden länger leben als Singles. Andere meinen, das käme den verheirateten Männern nur so vor. Im Durchschnitt sterben Männer heute im
Alter von 74 Jahren. Für viele Ehefrauen ist es dann zu spät für einen ausschweifenden Neustart. Ob die Witwe am Grab aus Trauer oder aus Erleichterung weint, hängt davon ab, wie die Ehe bis dahin gelebt wurde.
Woher stammt eigentlich die Idee von der Ehe? Sie ist viel älter als wir
gemeinhin denken und wir irren, wenn wir sie auf die sattsam bekannten
Vorstellungen der katholischen Kirche reduzieren. Besondere Heiratsrituale
gibt es praktisch in allen Kulturen, und zwar unabhängig von Entwicklungsstand und Religion. Generell waren die Menschen auch in unserer Kultur bis
vor etwa zweihundert Jahren gar nicht so verklemmt, wie es uns aus heutiger
Sicht erscheinen mag - im Mittelalter ging es sexuell rund. Dass Jeder mit
Jedem wahllos herumvögelt, wie er gerade Lust hat, war hingegen bis vor
wenigen Jahrzehnten weder in Europa noch anderswo offiziell üblich.
Historische Ausnahmen findet man jeweils in den antiken Hochkulturen –
kurz vor ihrem endgültigen Niedergang. Wie praktiziert es unsere eigene
Kultur? Selbst schon mal in einem der Swinger und Sex-Clubs in den Großstädten gewesen? Außerhalb der eigenen vier Wände geht in dieser Zeit
Einiges. Mag man darüber denken, was man will. Dumm ist nur, wenn innerhalb der eigenen vier Wände so gar nichts mehr geht.
Wahl- und zügelloser Sex mag in der Imagination des einen oder anderen
unterbeschlafenen Lesers kurzfristig recht angenehm erscheinen. Dessen
ungeachtet muss es sich langfristig erst erweisen, ob eine Kultur des unverbindlichen Geschlechtsverkehrs als Sportersatz, wie sie heute zunehmend zu
beobachten ist, wirklich eine vorteilhafte Kultur ist. Selbst in unserer Zeit
legen sich zwei Menschen, die zuvor frei herumkoitieren konnten, irgendwann freiwillig auf nur einen Sexualpartner fest – offiziell zumindest.
Profitiert unsere Gesellschaft wirklich noch von der Ehe? Wenn ein Ökonom
die Sache nüchtern analysierte, würde die Ehe wohl gesetzlich verboten
werden. Angesichts der hohen Quoten von Scheidungen und deren Folgekosten dürfte der volkswirtschaftliche Schaden jeglichen Nutzen weit übersteigen.
Die Kirche liefert weitere Gründe, warum heiraten einfach und sich wieder
scheiden lassen unerwünscht ist. Gäbe es die Ehe nicht, entfiele mit dem
Ehebruch eine der häufigsten Sünden, mit welcher sich Menschen vortrefflich
furchtsam und klein halten lassen. Vielleicht ahnten die Klosterbrüder ja, dass
die monogame Ehe langfristig die dem Zölibat nächste Lebensweise außerhalb von Klostermauern ist.
Pharao
Kann ein Mann denn wirklich erwarten, dass die eigenen sexuellen
Bedürfnisse immer von seiner Frau befriedigt werden? Theoretisch ja, denn
im Bürgerlichen Gesetzbuch lungern noch Paragraphen herum, nach denen
Ehefrauen die Erfüllung der ehelichen Pflichten auferlegt ist. Dazu gehört es,
dem Gatten regelmäßig „beizuwohnen“, ihm also den Beischlaf zu gewähren*. Da klingt schon der Wortlauf nach viel Spaß! In Afghanistan wurde
2009 ein Gesetz verabschiedet, welches Ehefrauen verpflichtet, wöchentlich
mindestens vier mal Sex zu haben – mit dem Ehemann natürlich. Dennoch
werden wohl wenige deutsche Männer nur wegen dieses Gesetzes nach
Afghanistan ziehen. Zwar ist in vielen Beziehungen Sex eine recht lustlose
Veranstaltung, doch ob ein Gesetzbuch auf dem Nachttisch für mehr Prickeln
im Bett sorgt, bleibt fraglich. Es ist kaum eine Gewinnerstrategie, der Liebsten
als Vorspiel ein paar Paragraphen zu zitieren.
Aber wer verliert eigentlich was beim Verzicht auf Sex? Die sexuelle
Selbstbestimmtheit der Frau in allen Ehren, aber bitte, was habt ihr von so
einer Situation? Ihr habt einen Mann, der genau das Charisma verliert,
welches Euch einmal so verzauberte, dass Ihr ihn unbedingt als Lebenspartner
haben wolltet. Jetzt ist er häufig genervt bis schlecht gelaunt. Er ist nicht mehr
so aufmerksam, sondern erscheint abwesend. An gemeinsamen Aufgaben hat
er kein großes Interesse mehr. Körperlich vernachlässigt er sich zunehmend,
weil die Wahrscheinlichkeit, dass er in seiner natürlichen Blöße noch
irgendeine positive Beachtung findet statistisch gegen Null tendiert. Sein
'bestes Stück' ist irgendwie kleiner als am Anfang der Beziehung und im Bett
schafft er es nur noch selten, nicht als Erster 'fertig' zu sein. Frustriert und von
Selbstzweifeln geplagt, dazu permanent abgelenkt von seinem sexuellem
Appetenzverhalten wird er im Job bestenfalls noch mittelmäßige Leistung
bringen. Kürzer gesagt: Ihr bekommt einen fetten, erfolglosen, und
übellaunigen Schnellspritzer mit kleinem Schwanz. Herzlichen Glückwunsch
zum selbst gestalteten Lebenspartner, liebe Damen!
Entgegen der bei Frauen anscheinend vorherrschenden Sichtweise, finden
Männer es durchaus nicht immer angenehm, wenn Ihnen die Reize vorbeilaufender Frauen zwanghaft der Kopf auf dem Rumpf verdrehen. Entlang
großer Straßen schmachten alle 100 Meter wunderschöne Mädchen in Dessous
von hauswandgroßen Werbewänden. Das kann einen Mann in sexueller Not
genau an der vor Überdruck ,schmerzhaften' Stelle treffen. Er denkt dann
unweigerlich an Geschlechtsverkehr und vergisst einen Moment den Straßenverkehr. Nicht jeder findet es lustig, wenn er dann dem Auto des Vordermannes schwungvoll von hinten reinfährt, statt seiner Liebsten.
Fänden Frauen und Männer überhaupt als Paare zusammen, wenn Frauen
grundsätzlich lustlos wären? Wohl kaum. Allem Anschein nach verfolgt das
weibliche Programm in der Sexualität auf Dauer andere Strategien als das
männliche. Das unbefriedigende Ergebnis dieses Unterschieds ist den meisten
Langzeitpaaren bestens bekannt. Wir wissen, dass die Natur nur zweckmäßige Strategien hervorbringt, die sich im Ausleseverfahren der Evolution
bewähren. Also müssen auch im weiblichen Programm des Sexualverhaltens
Vorteile liegen - für die Frauen, zumindest.
Gott ist groß
Die Natur hat den Menschen nicht nur für einen Sexualpartner geschaffen.
Unseren bisherigen Vorstellungen von Liebe, Treue und Ethik mag diese
Erkenntnis widersprechen, vor allem, wenn diese von religiösen Dogmen
geprägt sind.
Monogamie ist unter Säugetieren die Ausnahme. Nur drei bis fünf Prozent
aller Arten gelten als lebenslang treu.Anthropologen schätzen, dass nur 17
Prozent der menschlichen Gesellschaften als monogam eingestuft werden
können, während bei 83 Prozent der Gesellschaften zumindest der Seitensprung irgendwie zum Kulturgut gehört – mehr oder weniger öffentlich akzeptiert. Ist die Paarbindung etwa ein Irrweg des Menschen?
Ungeachtet des Seitensprungs gibt es in der Natur grundsätzlich auch feste
Bindungen zwischen zwei Individuen. Dafür scheint es ein biologisches
Hilfsmittel zu geben. Der hormonelle Botenstoff Vasopressin soll das biologische Bindungsmolekül für haltbare Partnerschaften sein. Dessen Funktion
wurde bei Präriewühlmäusen beobachtet. Sie haben eine besonders hohe
Anzahl von Vasopressin-Rezeptoren im Gehirn und gelten als absolut monogam. Vielleicht hilft ihnen dabei, dass ein Mäuseleben verdammt kurz ist, und
die kleinen Nager unentwegt kopulieren. Für den Menschen ist eine normale
Anzahl von Vasopressin-Rezeptoren und deren Zusammenhang mit dem
Sexualverhalten noch nicht ermittelt. Vielleicht lässt sich per Gen-Manipulation irgendwann der absolut monogame Mensch züchten. Wollen wir das?
In diesem Fall wäre es klug, das übrige Sexualprogramm der Mäuse (unentwegt kopulieren) ebenfalls in den Gen-Code zu übertragen, sonst wird die
Menschheit noch unentspannter, als sie es ohnehin schon ist.
Doch das Konzept der Monogamie versagt nicht nur aus biologischen
Gründen, sondern oft einfach durch den Verschleiß der Liebe im Alltag.
Warum leben wir also nicht einfach polygam, wie es unserer Natur offensichtlich entspricht und seit je her in vielen Kulturen üblich ist? In den meisten
Ländern mit überwiegend muslimischer Kultur ist Polygamie selbstverständlich, allerdings nur für Männer. Ein muslimisches Gebet lautet: „Gott ist
groß“. Das ist das Herz des Menschen in seiner göttlichen Natur auch. Es hat
genug Raum für mehr als nur eine Liebe, wenn es denn zugelassen wird.
Übrigens scheint es in dieser Frage noch keine natürliche Gleichberechtigung
zu geben. Eine Frau, die mit mehreren Männern gleichzeitig schläft, gilt
gesellschaftlich eher als 'Schlampe' und wird dadurch für Männer nicht
unbedingt attraktiv. Diese Sichtweise ist ungerecht. Immerhin gibt ihr die
Biologie schon Recht, denn auch 'Vielmännerei' ist von der Natur gewollt.
Längst ist das Sexualleben der Gesellschaft in einem Wandel begriffen. Es ist
ein Trend unserer Zeit, dass sexuelle Wünsche frei ausgelebt werden können,
und zwar für beiderlei Geschlecht. Warum sonst boomen weltweit sogenannte
Swinger- und Erotikclubs? In diesen Einrichtungen dringt ein Bedürfnis an
die Oberfläche, welches beiderlei Geschlecht hat: Abwechslung in der
Sexualität! Im Swinger-Club gilt: „Alles darf, nichts muss!“, allerdings bevorzugt im Beisein und unter Aufsicht des festen Partners. Eine erotische Freihandelszone, quasi das Hong Kong der Sexualität.
Turm zu Babel
„Und als er grade gerade war, da brach er ab, was schade war.“ Nein, hier ist
noch nicht vom antiken Hochhaus in Babylon die Rede, sondern vom
männlichen Genital. Das rKsN-Syndrom ist für Männer wie Frauen im
Liebesspiel eine schwierige Situation. Die meisten waren irgendwann schon
damit konfrontiert. Tritt das rKsN-Syndrom (roter-Kopf-schlappe-Nudel) auf,
liegen die Ursachen nicht immer im Manne, selbst wenn er der primäre
Symptomträger ist.
Was ist mit den Kerlen los, die keinen ordentlichen 'Turm' mehr hinkriegen,
oder tatsächlich lustlos sind? Mangelt es ihnen an dem Ehrgeiz, der die
Babylonier einst trieb aller Welt zu zeigen, dass sie den Dicksten und
Längsten haben? Nun, sehr lange hat der himmelhohe Turm des Altertums
auch nicht gestanden. Alle Herrlichkeit ist vergänglich. In der Liebe würden
die 16 cm nach Norm für wenigstens 16 Minuten völlig ausreichen. Schließlich
soll er im Bett meist nur eine Frau und nicht alle Welt begeistern. Allein die
Ansage: „Schatzi, du müsstest mal wieder!“, ruft nur sehr selten eine robuste
Spontan-Erektion hervor.
Mancher Mann mag sich in tiefe Selbstzweifel gestürzt fühlen, wenn er bei
seiner Liebsten lustvoll eintaucht und: ...Nix! Sie gibt keinen Ton von sich,
liegt nur da und wartet, was noch kommt. Na was soll wohl kommen?
Will das unter rKsN leidende Paar den Überdruck aus dem Kopf des Mannes
an den gewünschten Ort, sein bestes Stück, transferieren, sind tatsächlich
beide Partner gefordert, denn ohne richtigen Arbeitsdruck im Gerät geht
zwar einiges, aber eben nicht alles. Es ist heute ein Selbstverständnis guter
Erziehung als Mann, dass die Frau zuerst einen Orgasmus bekommen muss,
bevor er darf. Wahrscheinlich wird es bald in den Knigge aufgenommen:
„Beim Beischlaf führt der Herr immer die Dame zuerst zum Höhepunkt! Erst
danach findet er seine Freude.“
Im Feuilleton irgendeiner Zeitung freute sich eine Literaturkritikerin
besonders über das Buchzitat: „Wenn ihre Liebste beim Sex nur daliegt wie
ein überfahrener Waschbär auf dem Highway, dann wäre es vielleicht eine
gute Idee, sie mal zu fragen, was sie denn eigentlich mag.“ Diese Aussage, wie
auch seine Bewertung sind typische Beispiele dafür, wie eine bestimmte
Frauenliteratur einige Frauen verdummen kann. Warum bitte sollte es beim
Sex mit emanzipierten Frauen allein dem Mann überlassen sein, herauszufinden, was die Frau mag? Sollte eine erwachsene Frau dies nicht selbst
herausgefunden haben und angemessen artikulieren oder zeigen können?
Sogar Frauen die Bücher schreiben können, ziehen sich anscheinend allzu
gern auf die bequeme Rolle des Opfers zurück: „Der Mann ist schuld an
meinem schlechten Sex, weil er nicht fragt, wie ich es mag!“ Eine wirklich
umwerfende Sichtweise! Soviel Dummheit haut sogar manchen Kerl um und
dann liegt der Mann auch nur noch da wie ein toter Waschbär.
Wenn Ihre Liebste beim Sex wirklich nur daliegt wie ein totes Kleintier, dann
schauen sie zuerst nach, ob sie unbemerkt verstorben ist. In jedem Fall suchen
Sie sich eine neue Gespielin, denn zum Reden taugt diese ja offensichtlich
ebenfalls nicht.
Trompeten von Jerichow
Mehr als die Hälfte der Langzeitpaare fühlen sich sexuell frustriert *. Wenn sie
nicht zu wenig Sex haben, warum wird dieser als unbefriedigend, nicht richtig
erfüllend empfunden? Einer der Gründe offenbart sich vielleicht in besonderen Kursangeboten für Männer, in denen sie lernen sollen, ihre Partnerin
sexuell besser zu befriedigen. In solchen Kursen können Männer üben, wie sie
ihre Partnerin optimal oral erfreuen. Dazu dürfen sie, unter Anleitung eines
weiblichen Coaches die leckere Spalte einer Pflaume lecken! Nein, nicht die
der Kursleiterin - gemeint sind hier die mit blauer Schale. Die Spalte wurde
der Baumfrucht ins Fleisch geschnitten. Soweit eine nette Idee für völlig unbeleckte Kerle, wenn man davon absieht, dass so ein Kurs mit genauer Anleitung in Wahrheit kaum die vielen Variationen weiblicher Formen und
Vorlieben vermitteln kann. Eine an Baumpflaumen brav geübte Leckmechanik muss nicht in jeder weiblichen Frucht das gewünschte Feuerwerk
entfachen. Immerhin, es gibt bestimmt männliche 'Pflaumen', für die ein
solcher Übungskurs schon ein großer Schritt nach vorne wäre, auch wenn es
im wahren Leben etwas anders schmeckt.
Und wie steht es um die Damen? Sind sie etwa alle gleicher-maßen als
göttliche Liebhaberinnen geboren? Was ist mit den kategorischen Lutschlustverweigerinnen? Ach richtig, hier gilt ja uneingeschränkt die weibliche
Selbstbestimmtheit. Nicht immer, wenn der „Blowjob“ freiwillig oder pflichtbewusst erledigt wird, gerät dieser Vorgang automatisch zu einem freudvoll
gehobenen Blasensemble für beide. Es gibt auch schlechte Bläserinnen, bei
denen man nur froh sein kann, dass sie nur einen Penis zum Munde führen
und keine Trompete - in akustischer Hinsicht, jedenfalls! Wer sorgt sich
eigentlich um das optimale Lustempfinden und die maximale Befriedigung
des Mannes? Das werden die Damen doch nicht etwa nur den professionellen
'Liebhaberinnen' überlassen wollen. Wann werden endlich spezielle Kurse für
Frauen zugunsten einer maximalen sexuellen Freude des Mannes angeboten,
die sich nicht ausschließlich an Damen des horizontalen Gewerbes oder
säuselnde Tantra-Hippies richten? Manch Mann denkt resigniert: „Lieber
schlechten Sex als gar keinen.“ Aber das ist doch kein vernünftiges Ziel,
weder für ihn noch die Partnerin!
Wie zuvor erkannt, fängt guter Sex schon weit vor der Schlafzimmertür an.
Diese könnte überhaupt ab und zu geschlossen bleiben. Und zwar von außen.
Was ist eigentlich öder, als das alltägliche Ritual des ins Bett Gehens?
Ausziehen und ab ins Bad. Waschen oder Duschen, Zähne putzen, und dann
schnell unter die Bettdecke gehuscht. Dagegen schaffte es das Paar am
Anfang der Liebe oft nicht mal bis ins Schlafzimmer, bevor sie übereinander
herfielen. Muss das jetzt so sein? Ist es im Unterschied dazu nicht viel
spannender, morgens aus dem Bett zu steigen, und eine Weile zu brauchen,
bis alle Kleidungsstücke wiedergefunden sind? Entfaltet ein Slip an der
Lampe nicht eine ganz andere Ausstrahlung als im Wäschekorb? Müssen es
immer nur Essensreste sein, die vom Küchentisch gewischt werden? Nun gut,
Zwangsneurotiker oder Familien mit Kindern haben es da nicht leicht. Doch
wenigstens die Kinder kann man für ein paar Nächte leichter loswerden, als
eine Zwangsneurose.
Judas
Mit einem Kuss übte Judas seinen Verrat an Jesus, obwohl er ihn liebte - oder
gerade deswegen, um getreu nach Jesus' bzw. Gottes Willen die Vorsehung zu
erfüllen. Vielen Menschen bleibt die Botschaft der Bibelanalysten da eher unverständlich. In der Frage sexueller Treue scheint die Sache vergleichsweise
einfach. Geht ein Partner fremd, fühlt sich der andere hintergangen. Dabei
machen die biologischen Fakten deutlich, dass sowohl bei Männern, wie auch
Frauen 'sexuelle Treue' im Prinzip nur theoretisches Wunschdenken ist.
Insgeheim ist es oft nicht einmal wirklicher Wunsch, was die eigene Sexualität
betrifft.
Rede ich damit dem Ende der sexuellen Treue das Wort? Jawohl! Schließe ich
sexuelle Treue deswegen prinzipiell aus? Nicht unbedingt! Für Manchen mag
die exklusive Partnerschaft eine höhere Form der Liebe darstellen. Dann sollte
sie für beide bereichernd sein. Ein Paar beschließt ja nicht zusammen zu leben,
damit ihr Leben durch diesen Schritt ärmer und freudloser wird.
Was bedeutet Treue eigentlich genau? Bedeutet „Treue“, bezogen auf Liebesbeziehungen zwischen Mann und Frau, tatsächlich nur eine Grenzziehung
wie um einen Besitz? Meint das Wort Treue nicht nach seinem Ursprung vor
allem das Einhalten von gegebenen Versprechen? Sollte es nicht so verstanden
werden, dass das Versprechen sich um den Anderen zu bemühen, die Liebe
zu pflegen und regelmäßig in deren Wert und Lebendigkeit zu investieren,
beiderseits gehalten wird? Am Anfang, wenn es darum geht, den Mann 'in
sicheren Besitz zu nehmen', brezeln sich die Frauen für jedes Date richtig auf:
Rundumpflege bis ins anatomische Detail, knappe Fummel, damit alle
körperlichen Reize bestens hervorgehoben werden. Es wird geflirtet bis die
Kerzen flackern. Es kann nicht schnell genug gehen, dass der Rock hoch, der
Slip unten und die Schenkel offen sind. „Vielversprechend!“ denkt der Mann.
Und dann? Hat sie sich beim Sprechen des Ja-Worts nur versprochen, oder hat
sie ihr Versprechen gebrochen. Wenn Treue bedeutet, sich immer wieder
ehrlich um eine lebendige Liebesbeziehung zu bemühen, gibt es nach dieser
Definition viele Männer, die ihren Frauen treu sind - selbst, wenn sie ab und
zu fremdgehen. Sie lieben und begehren immer noch ihre eigentliche
Partnerin, sind aber zu oft an ihrer desinteressierten Ablehnung gescheitert.
Nach einem als „Untreue“ geschmähten Seitensprung kann Frau leicht
lamentieren: „Das triebhafte Männerschwein hat mich hintergangen!“ und sie
kann sich des Mitleids und verständnisvoller Zustimmung Anderer (Frauen)
sicher sein.
Wie bei genauerem Nachdenken erkennbar wird, gehen andere Aspekte von
Untreue dem Fremdvögeln meist lange voran. Wann haben sie ihrem Partner
mit Worten oder Taten zuletzt bewusst gezeigt, dass er etwas ganz Besonderes ist, dass er für Sie immer noch 'der Größte' ist, nur, um ihn für einen
Moment glücklich zu machen? Wenn Sie jetzt länger überlegen müssen, haben
Sie eventuell Ihrerseits das Treueversprechen längst gebrochen.
Die Händler
Was kostet die Liebe? Dass es an deren Ende teuer werden kann, durften wir
schon erkennen. Doch viel öfter als man gemeinhin wahrnimmt, ist die Liebe
in Wahrheit schon an ihrem Anfang nur ein Handel. Nicht die „käufliche
Liebe“ ist gemeint – hier geht es nur um Sex, und die Preisgestaltung dafür ist
leicht zu erfassen. Ein vorher festgelegter Geldbetrag ist der Gegenwert für
körperliche Dienstleistungen. Dieses Geschäft ist, so sagt man, so alt wie die
Menschheit. Der Handel, der in diesem Kapitel kritisch betrachtet werden soll,
ist dagegen eine vergleichsweise neuzeitliche Erfindung. Immanuel Kant
erkannte im 18ten Jahrhundert: „Die Ehe ist der wechselseitige Gebrauch, den
ein Mensch von eines anderen Geschlechtsorganen und Vermögen macht.“
Auch dies ist ein altes Prinzip und noch eine recht einfache Grundlage für den
Handel, nicht weit weg von der Prostitution. Doch in einer Zeit, in der Frauen
ungehindert in vielfältigen Berufen ihr eigenes Geld verdienen können, ist das
Vermögen des Mannes nur noch dann ein echtes Lockmittel, wenn es außerordentlich groß ist.
Unbewusste Handelsgeschäfte in der Liebe haben viele Formen und Inhalte.
Oft ist das anfängliche Gefühl von Verliebtheit nur ein vorläufiges Bindemittel, das gerade solange hält bis das Paar sich fest miteinander verbunden
hat. Danach haben unbewusste Erwartungen genug Raum und (vermeintliche) Sicherheit, um sich zu entfalten und Enttäuschungen hervorzurufen.
Diese Konstellationen sind eine gute Geschäftsbasis für Partnervermittlungsagenturen, egal ob im Internet oder für viel Geld mit persönlichen Beratern.
Hierbei können die Partnersuchenden ihre Vorstellungen vom idealen Partner
und einer gewünschten zukünftigen Lebenssituation genau beschreiben, um,
(theoretisch) einen Menschen zu finden, der genau zu ihren Vorstellungen
passt. Das klingt nach einem guten Argument für die Partnervermittlungen
als potentielle Garanten für glückliche Paarbeziehungen. In der Realität
stehen sich die Paarungswilligen hier oft selbst im Weg, denn in den Partnervermittlungsforen wird gelogen, dass Fragebögen und Internetkabel Wellen
schlagen. Der fette Bierbauch wird zur „sportlichen Figur“ umgewidmet. Die
„stilvolle Einrichtung“ der Wohnung beschreibt das Ikea-Regal und einen
Pokal vom Kegelclub mit der Aufschrift: „Beim Wettsaufen als Letzter umgefallen“. Manch „lebensfrohe“ Dame hängt gerade auf Antidepressiva, denn da
sieht das Leben viel lustiger aus, als es ohne chemischen Wirkstoff je sein
kann. „Nichtraucher“ beschreibt nur einen jahrelang vergeblich gehegten
Vorsatz und „attraktiv“ lautet sowieso jede Selbstbeschreibung. Wird „sexuell
experimentierfreudig“ angeklickt, ist damit in der Realität häufig gemeint,
dass er oder sie außer der Missionarsstellung noch genau eine weitere
Stellung beim Sex kennt.
Ehrlichkeit ist die Grundbedingung für erfolgreiches Handeln, zumindest,
wenn am Ende beide Parteien zufrieden sein sollen. Das gilt in der Welt des
wirtschaftlichen Handelns ebenso wie in der Welt der Liebeshandel. Gehen
Erwartungen und Erfüllung zu weit aneinander vorbei, kommt es in beiden
Welten zu Klagen. In der Welt der Liebe heißt das in den gelben Briefen
„Scheidungsklage“. Und auch das kann teuer werden.
Die Schönheit des Weibes
Wie definiert sich der 'Marktwert' einer Frau? Beruflich steht es jeder Frau
offen, ob sie Putzfrau oder Professorin wird. Genügt ihr der Beifall für naturwissenschaftliche Veröffentlichungen, so braucht sie lediglich einen klugen
Kopf, Disziplin und Fleiß. Auf ihren 'Marktwert' als Frau hat das kaum Einfluss. Es soll auch Frauen geben, die ganz ohne die eben genannten
Eigenschaften bemerkenswerte Karrieren machten. Sie sind irgendwann mit
dem Chef verheiratet – vorübergehend. Auch für diese Form des professionellen Beischlafes braucht es eine gewisse natürliche Schönheit
Desmond Morris, ein Zoologe und Evolutionsforscher, bringt es in seiner
Forschung auf den Punkt: „Das am höchsten sexualisierte Wesen auf der Erde
ist die Frau. Sie wurde von der Evolution geradezu als Sexobjekt designed.
Frauenkörper sind die bemerkenswertesten Organismen, die die Natur jemals
hervorgebracht hat. Alles ist darauf ausgerichtet, Männern Sex zu versprechen.“ Ist das schlecht? Nein, es ist natürlich. Feministinnen haben die
letzten Jahrzehnte unermüdlich dagegen protestiert, dass Frauen von
Männern zu Sexobjekten gemacht würden. Falsches Ziel, werte Damen. In
Wahrheit war es die Natur!
Ist es denn wirklich so, dass Frauen mit der Rolle des Sex-Objekts unglücklich
wären. Nein, in der Öffentlichkeit nutzt und betont jede Frau ihre Vorzüge
ganz selbstverständlich, um im Vergleich mit anderen Frauen gut auszusehen.
Angeblich gefällt diese Rolle den modernen Frauen gar nicht. Sie wollen lieber
mit ihren intellektuellen Besonderheiten wahrgenommen werden, und so
weiter. Das ist brav auswendig gelernt, und wer Alice Schwarzer toll findet,
tut dies wohl nicht zuerst, weil er sie besonders schön findet. Für alle normalen Frauen, zumal die jüngeren, hilft es in dieser Frage aber, sich vor den
Spiegel zu stellen und sich zu fragen, welche ihrer persönlichen Stärken sie
selbst mit Kleidung und Schminke am deutlichsten hervorgehoben hat. Damit
zurück zur Biologie. Frauen sind also als Sex-Objekt geschaffen und sie
benötigen ihre besondere körperliche Ausstattung und regelmäßigen Sex als
'Währung' zum Erhalt der Verbindung mit den männlichen Versorgern.
Soweit die Vergangenheit. Emanzipation, Wohlfahrtsstaat und Alimentenrecht haben den Sex als Bindemittel überflüssig gemacht. Sex ist Luxus
geworden und steht Frauen zur freien Verfügung, um Männer nach ihrem
Belieben anzulocken.
Ganz wie es den Schattenseiten der menschlichen Psyche entspricht, hat diese
völlige Unabhängigkeit der Frauen nicht unbedingt zu sozialerem und verantwortungsbewussterem Verhalten geführt. Zwar nehmen Frauen es immer
noch gern für sich in Anspruch, im Vergleich zu Männern die sozialeren
Wesen zu sein, doch hier lohnt sich eine sehr kritische Betrachtung, was
Realität und was Legende ist. Das Zerrbild von der 'reinen Natur des weiblichen Wesens' wurde von der Emanzipation allzu gern als Selbstverständnis
beibehalten, um aus der Überhöhung einerseits und der vermeintlichen
Opferrolle andererseits praktische Vorteile zu ziehen. Bis heute wird es von
der feministischer Seite instrumentalisiert. Doch die Frauen schaden sich mit
dem falschen Geschlechterverständnis letztendlich selbst.
Die göttlichen Plagen
Bis vor einigen Jahrzehnten war es eine besondere Kunst der Frauen, all ihre
Erotik in einen Augenaufschlag zu legen, den nur der Mann ihres Herzens
wahrnahm, nicht aber die Umwelt. Heute dagegen meinen einige Frauen, sie
erzielten besondere erotische Ausstrahlung, wenn sie – egal bei welcher
Außentemperatur – einfach die Hälfte der Kleidung weglassen.
Dabei ist die Wirkung von freigelegten Hüften, Pobacken oder Brüsten
nicht immer so umwerfend, wie die Frauen anscheinend meinen. Nicht jeder
Mann will ungefragt die Information erhalten, bei welcher Temperatur der
Tanga zu waschen ist, dessen dünnes Bändchen im Speck der fast freiliegenden Pobacken der jungen Dame vor ihm abtaucht. Nicht jedes Tattoo,
welches kurz über dem, vom Hosenbund nur unvollständig bedeckten,
Schamhügel beginnt, löst angenehme Neugier auf dessen Endpunkt aus.
Wer hat diese jungen Frauen inspiriert, sich so (wenig) anzuziehen? Waren es
etwa Karl Lagerfeld und seine schwulen Kollegen?
Sind dies offensichtliche Beispiele für die Herabsetzung der Frau als ewiges
Sex-Objekt, mithin also Belege ihrer Ausbeutung? Blödsinn! Wer echte
Beispiele für sexuelle Ausbeutung sucht, findet die Täter ganz woanders. Ich
meine die sexuelle Ausbeutung des Mannes! Will irgendjemand ernsthaft
behaupten, Popsternchen wie Madonna, Shakira, Beyoncé, Pink, Lady Gaga
oder andere Dessous-Models ohne Gesangs-Alibi, würden von Männern gezwungen, derart knapp bekleidet „Titts and Ass“ den Kameras entgegenzustrecken? Wer will glauben, dass offensive sexuelle Signale, wie sie in Blicken,
Gesten und Körperbewegungen zur Schau getragen werden, gegen den
eigenen Willen „auf Befehl“ derart deutlich dargestellt werden können? Nein,
diese Frauen haben Spaß an dem was sie tun. Sie zeigen sich gern her,
genauso wie Milliarden anderer Frauen, die in knappen Fummeln durch die
Straßen wackeln und mit ihren Outfits ganz bewusst eine erotische Wirkung
erzielen wollen. Frauen wissen sehr wohl, was ihren 'Marktwert' steigert. In
der Musikindustrie ist der Deal vergleichsweise fair. Bei 'der Frau von
nebenan' ist es ebenfalls nett anzusehen, wenn sie sich ordentlich zurecht
macht und natürliche Reize hervorhebt. Doch hier ist die Trennlinie für den
Mann von nebenan weniger eindeutig. Ausschließlich von Männern wird erwartet, jederzeit zu differenzieren, was eine halbnackte Frau auf der Straße
mit ihrem Auftritt bezwecken will. Vielleicht ist ihr wirklich sehr warm und in
anständiger Kleidung würde sie sehr unanständig transpirieren. Oder sitzt sie
doch seit Monaten 'auf dem Trockenen' und ihr Kleidungsstil ist ein verzweifelter Versuch, irgendeinen Mann anzulocken, der sie schnellstmöglich
aus ihrem unerträglichen sexuellen Notstand befreit.
Das Rotlicht-Milieu wird besonders oft als Beispiel für die Ausbeutung von
Frauen durch die Männer genannt. Ist das wirklich immer zutreffend? Wenn
Prostitution eine männliche Erfindung sein soll, warum kennt dann jeder das
Wort „Puffmutter“? In der gesamten Geschichte der Prostitution konnte kein
Gesetz verhindern, dass Frauen diesen Erwerbsweg freiwillig wählten, um
auf relativ einfachem Wege an Geld zu kommen.
Des Teufels Kreis
In vielen Beziehungen wird Sex von weiblicher Seite irgendwann nur noch als
'Gleitmittel' genutzt, um leichter Sonderwünsche erfüllt zu bekommen oder
als gelegentliche Belohnung für Wohlverhalten des Mannes nach den Vorstellungen der Frau. Dieses Prinzip ist nicht viel anders als bei den BonoboAffen. Diese setzen den Sex allerdings konstruktiv ein, nutzen ihn offensiv,
um Spannungen abzubauen. Bei den Affen funktioniert das sehr gut.
Anders beim Menschen: Bei 'Fehlverhalten' des Mannes und daraus resultierenden Spannungen in der Beziehung wird der Beischlaf verweigert. Nicht
nur am betreffenden Tag, sondern oft über viele Tage oder Wochen. Erst
wenn die Frau ihre Unzufriedenheit mit dem Mann überwunden oder
vergessen hat, darf er vielleicht mal wieder an sie heran. Nachdem er lange
Zeit vergeblich auf ihre Einladung gewartet, oder sich beim Baggern um ihre
sexuelle Gunst seine Schaufel bis auf den Stiel abgenutzt hat, wird er dankbar
sofort zugreifen, wenn er erst wieder 'darf'.
Dieses Prinzip verbessert das Paarleben nicht, sondern erschwert es, oft über
Tage oder Wochen. Wohl alle länger in Beziehungen lebenden Menschen
konnten schon selbst erfahren: Weniger Sex bedeutet weniger Harmonie.
Überraschenderweise ändern Paare ihr Verhalten trotz dieser Erfahrung nicht.
Männer verstärken auf diese Art die Macht der Frauen im einseitigen
Gebrauch von Sex. Hunde erzieht man genauso – hier mit kleinen Futterbrocken.
„Es muss doch nicht immer gleich Sex daraus werden - einfach nur mal
zärtlich kuscheln wäre schön.“, lautet ein millionenfach gesagter und
geschriebener Frauenwunsch. Stimmt, nicht aus jeder Zärtlichkeit muss Sex
werden. Diesen damenhaften Wunsch kann mann gut verstehen, wenngleich
er unter den beschriebenen Bedingungen dämlich ist. Darf er nach ihrem
Willen maximal einmal im Monat Sex haben, ist es kaum überraschend, wenn
er versucht, jede seltene Gelegenheit zu nutzen. Nehmen Sie mal ein Stück
rohes Steak in die Hand, halten sie es einem Wolf vor die Nase, der seit 28
Tagen nichts gefressen hat und sagen Sie ganz lieb: „Nein, nicht reinbeißen!
Ich wünsche mir von Dir, dass Du einfach nur ganz zärtlich dran schnupperst.“ Viel Spaß dabei!
Eine Menge Männer beklagen sich ebenfalls über einen Mangel an Zärtlichkeit
in Ihren Beziehungen. Ja, denen fehlt meistens zugleich auch Sex. Das meinen
sie mit 'Mangel an Zärtlichkeit' jedoch nicht allein. Die meisten Männer mögen es genauso, einfach mal gestreichelt, einen Moment in den Arm genommen oder unvermittelt geküsst zu werden! Manche Geliebte tut aber nichts
davon, weil sie denkt: „Er versteht das bestimmt wieder falsch und will gleich
Sex.“ Wie wirr ist das denn?! Genauso könnte sie denken: „Ich fahre zwar
jeden Tag mit meinem Auto, versuche dabei aber, die Bremse nicht zu
benutzen, weil ich ja weiß, dass die schon seit einem Monat kaputt ist.“ Und
wenn es dann kracht, dürfen Männer – egal ob beim kaputten Auto oder der
kaputten Beziehung – wieder ganz Mann sein. Im einen Fall bezahlt er die
Reparatur, im anderen Unterhalt.
Die Arche
In den bisherigen Beschreibungen in diesem Buch schien der Sex langfristig
das delikateste Thema im Paarleben zu sein, doch es gibt eine weit misslichere
Prüfung für den Bestand der Liebe: die Kommunikation zwischen Mann und
Frau!
Eine dauerhaft positive Paarbeziehung benötigt eine gute Kommunikation
mindestens ebenso, wie Sex und Zärtlichkeit. Vereinzelt mag es sogar Formen
dauerhafter Liebe in guter Partnerschaft ganz ohne Sex geben. So wichtig
dieser für den Bestand einer liebevollen Beziehung sein mag, ist für fehlenden
Sex innerhalb der Beziehung gegebenenfalls leicht Ersatz zu beschaffen,
nämlich außerhalb des Paarlebens. Externen Ersatz für echte Kommunikation
im Zusammenleben gibt es nicht.
Irgendwann scheinen Mann und Frau im Laufe langjähriger Beziehungen
nicht mehr die gleiche Sprache zu sprechen (vorausgesetzt sie tun das). In
einigen Streitgesprächen gehört: „Sprech' ich chinesisch oder wieso verstehst
Du mich nicht?!“ zum Standartrepertoire. Dabei könnte sich jedes Paar im
Prinzip sehr gut verständigen. Ganz am Anfang klappt das prima, sogar
nonverbal. Mann und Frau beginnen miteinander zu reden. Sie reden und sie
reden. Beginnt eine ernsthafte Beziehung, ist das was die beiden Protagonisten ihren Freunden und Vertrauten über die neue Liebe erzählen, nicht:
„Wir haben kein Wort miteinander gesprochen und sofort wild miteinander
gevögelt...“ (Das gibt es auch, ist aber eher selten der Anfang einer dauerhaften Beziehung mit Familienchancen.) Nein, anfangs heißt es: „Wir verstehen uns so gut!... Er/Sie kann so gut zuhören... ist soo verständnisvoll...“
und so weiter. Später, nach ein paar Jahren, wenn die Beziehungskacke mal so
richtig am Dampfen ist, wird das scheinbar ausweglose Missverständnis
zwischen den beiden Paarteilen plötzlich damit begründet, dass Mann und
Frau eben grundsätzlich unterschiedliche Denk- und Kommunikationsebenen hätten. Männer würden die emotional begründete Haltung von
Frauen einfach nicht verstehen wollen, oder können. Männer wären rational
und logisch, Frauen dagegen stärker gefühlsorientiert. Hirnforscher werden
bemüht, um zu erklären, welches Geschlecht mit welcher Hirnhälfte denkt. So
bekommen Männer vorgehalten, sie würden nur mit einer Hirnhälfte
operieren, während bei Frauen die Verbindung zwischen beiden Hirnhälften
(Corpus callosum) schon organisch dicker sei und sie deshalb besser in der
Lage wären, emotionale und rationale Fragen miteinander zu verbinden. Ach
so - deshalb funktioniert die Kommunikation ja so spitze! Weil SIE – zumindest nach dieser Theorie - beides kann, oder könnte, wenn sie wollte. Oder
gerade nicht, weil die emotionale Hälfte (des weiblichen Gehirns) der rationalen Hälfte beim logischen Denken dazwischenfunkt. Wenn Frauen die
Fähigkeit zur Nutzung beider Hirnbereiche als Merkmal höherer Befähigung
für ihr Geschlecht in Anspruch nehmen wollen, dann ist klar, wer die
Verantwortung für eine misslungene Kommunikation trägt. Warum sagt die
Gesellschaft den Frauen nicht: „Mädel, das musst Du jetzt einfach mal etwas
logischer betrachten! Versuche mal der Denkweise eines Mannes etwas
entgegen zukommen!“? Gleichberechtigt sein setzt nun mal gleiches Können
und Wollen voraus.
Der Berg Sinai
Die feministische Selbsterforschung hat der Menschheit schon große Lacher
beschert. Wohl jeder Mann hat schon das leicht überhebliche „Tja, wir Frauen
sind eben multitaskingfähig – im Gegensatz zu euch Männern..!“ zu hören
bekommen.
„Multi-tasking-fähig“ ist ein typisches Beispiel für den Niedergang der
deutschen Sprache. Aber man kann seinen Sinn noch aus den englischen
Worten herleiten. Mehrere Aufgaben kann ein „multitaskingfähiger“ Mensch
also lösen. Gemeint ist sicher gleichzeitig, denn nacheinander kann´s ja jeder.
Da entsteht die nächste Frage: „Multitaskingfähig“ sagt nichts darüber, ob die
Aufgaben tatsächlich gut gelöst werden. Theoretisch könnte ebenso gemeint
sein: Ich nehme mehrere Aufgaben gleichzeitig an, bekomme aber keine
davon ordentlich gebacken. Aber wer würde sich dessen rühmen wollen?
Wenn mit „multitaskingfähig“ gemeint sein soll, dass jemand mehrere
Aufgaben gleichzeitig vollständig lösen kann, dann besteht auf weiblicher
Seite ein schwerer Irrtum, wenn der Spruch im Munde geführt wird. Gemeint
ist dann nämlich genau nicht: Fernsehen, gleichzeitig mit Mama telefonieren
und dabei dem Mann mit einem halben Ohr zuhören, warum er es im Job
einfach nicht mehr aushält. In 99,9 Prozent solcher Situationen heißt es
nämlich hinterher: „Schatz, woher weiß der Kommissar plötzlich, wer der
Täter war?“ und „Du hast mir nie gesagt, dass du kündigen willst!“. Was
Mama gesagt hat ist eigentlich wurscht, denn die hat beim Telefonieren ja
auch ferngesehen, während Papa versucht hat, ihr den Rentenbescheid zu
erklären.
Nein liebe Frauen, wenn der Begriff „multitaskingfähig“ überhaupt einen
Sinn hat, dann meint er so etwas: Sitze in einen Flugsimulator, fliege im
Tiefflug einen F-16 Kampfjet mit Mach-2 durch die Sinai-Berge, drehe
währenddessen mit der linken Hand einen Rubics-Cube in zwei Minuten in
die richtige Farbkombination und rechne dabei in 10 Sekunden aus, wie viel
175 mal 3874 ist. So ähnlich sieht die Aufnahmeprüfung für israelische
Kampfpiloten aus.
Wenn wir „multitasking“ zeitlich sogar auf den Zeitraum eines Tages
strecken, dann beherrschen viele Männer diese Disziplin sehr viel besser.
Männer schaffen es, acht bis zehn Stunden gut in ihrem Job zu sein, auch in
stressigen Zeiten. Dann kommen sie nach Hause, freuen sich auf ihre Frau
und die Kinder. Oft machen sie sogar noch was im Haushalt und bringen die
Kinder mit ins Bett. Und spätestens nach einem Steak und einem Bier sind sie
bald entspannt und sogar in der Lage, erotische Aufgaben anzunehmen und
voll zu bewältigen. Die meisten Frauen scheitern an genau dieser Tagesleistung. Selbst wenn sie sich tagsüber 'nur' um Haushalt und Kinder gekümmert haben, sitzen sie abends völlig gestresst und übellaunig vor der
Glotze. Nett sein ist nicht mehr drin. Sex schon gar nicht. Die meisten
berufstätigen Frauen schaffen es nicht, den Job-Stress irgendwo zwischen
Haustür und Bett abzustreifen. Verläuft das Paarleben lang genug so, übernimmt der Mann notgedrungen noch eine weitere Tagesaufgabe: Er vögelt
seine Sekretärin.
Statt des dämlichen Multitasking-Spruchs sollten sich einige Frauen lieber ein
paar sinnvolle deutsche Worte ausdenken, mit denen sie ihrem Partner mal
wieder eine echte Freude bereiten!
Gott verhüt's
Kein Gesetz, keine Frauenquote, kein gesellschaftliches Dogma - verleiht einer
Frau gegenüber dem Mann soviel Macht, sowie finanzielle und emotionale
Durchschlagskraft, wie ein gemeinsames Kind. Will ein Mann absolut sicher
sein, dass es nie allein im Gutdünken einer Frau liegt, ob er seelisch oder
finanziell ausblutet, sollte er auf Sex mit weiblichen Wesen verzichten. Leider
hat die Natur die Sache mit dem Zeugen derart wirkungsvoll im Basisprogramm aller Lebewesen verankert, dass auch der kluge Homo-Sapiens
dem Drang nach körperlicher Vereinigung kaum widerstehen kann. Da geht
es ihm nicht besser als dem Regenwurm – im Gegenteil. Regenwürmer vereinigen sich beim Geschlechtsakt geradezu buchstäblich, dazu dauert der Akt
bei ihnen viel länger als bei den meisten Menschen. Der glückliche Regenwurm muss nicht über die Folgen seines zwanghaften Handelns nachdenken.
Er kann es nicht einmal.
Der Biologie ist es beim Menschen ebenso egal, welchen Preis ein Individuum
für die durchschnittlich 9 bis 15 Minuten sexueller Freude unter anderen
Umständen zahlen muss. Das ganze Miteinander von Mann und Frau, die
Bipolarität der Säugetiere und der meisten niederen Arten ist gnadenlos von
einem einzigen Ziel der Evolution bestimmt: Nachwuchs! Bei den meisten
Lebensformen spielt die Vaterschaft dabei eine untergeordnete Rolle. Was es
vom männlichen Tier braucht, ist der Samen. Je mehr Nachwuchs, desto
besser. In der Wildnis dient ein großer Teil der Tierbabys ohnehin nur als
Futter für andere Viecher. Auch das Leben der Tiereltern endet relativ früh
und vor allem unreflektiert.
Bei den Menschen war das immer schon komplexer. Dies stellt erst seit der
Erfindung der Alimente für Männer ein Problem dar, bei dem sich
Nachdenken buchstäblich bezahlt machen würde. Hat er einmal seinen Samen
in die fruchtbare Körperöffnung der Frau ergossen, ist er (aus)geliefert. Ab
jetzt steht der Samen exklusiv unter weiblicher Verwaltung und es gilt: „Mein
Bauch gehört mir (und was darin heranwächst auch!)“ In dem Moment, wo
sie ihren Samen einer Frau injizieren, verzichten Männer in unserer Kultur
faktisch auf die Gestaltungsmacht für das eigene Leben und das des von
ihnen gezeugten Kindes.
Hier ist die Stelle, wo mit hundertprozentiger Sicherheit der empörte
Widerspruch vieler Frauen laut wird: „Jeder Mann kann doch wohl immer ein
Kondom benutzen, wenn er ganz sicher sein will!“ Bravo, die Damen! Sie
haben in Sexualkunde seit der vierten Schulklasse immer gut aufgepasst und
nichts vergessen. Ach ja, das gute alte Kondom, diese letzten 0,03 mm Schutzwall männlicher Selbstbestimmung. Für die allermeisten Männer ist eine
Gummihaut als Trennschicht zwischen den Geschlechtsteilen ein sehr wirksamer Luststopper.
Wenn Frauen Ihre Verantwortung damit zurückweisen, dass sie Männern das
Kondom als Mittel der Selbstbestimmung vor die Nase halten, möchte ich
einen praktischen Vorschlag zur Selbsterfahrung machen: Probieren Sie doch
mal aus, wie sich Sex anfühlt, nachdem Sie sich die Vagina – die Klitoris bitte
auch – mit einer Frischhaltefolie verkleidet haben! Angeblich macht eine
dünne Folie doch keinen Unterschied!
Soll wirklich ein dünnes Gummi einen fairen und gleichberechtigten Umgang
zwischen Männern und Frauen ersetzen?
Seid Fruchtbar!
„Ich will ein Kind von Dir“ klingt nur wenig anders, als „Ich will ein Baby!“
Formuliert eine Frau ihren Kinderwunsch mit diesen Worten, bedeutet es
unter Umständen etwas völlig anderes. Klar ist die Aussage: „ICH WILL“.
Das „ein Baby“ bleibt wenig definiert. „Ein Baby...“ was genau? Was für ein
Baby? Junge oder Mädchen? Ein „süßer Säugling zum Knuddeln“ oder ein
Kind zum Großziehen, mit Schreinächten, Kinderkrankheiten, Hausaufgaben,
üblem Benehmen in der Pubertät, den Kosten für Ausbildung und all das, was
es bedeutet, ein Kind zu haben? Davon ist keine Rede. Ein Mann sagt nie: „Ich
will ein Baby!“ Ein Mann wünscht sich vielleicht einen Sohn, mit dem er
Angeln gehen, dem er das Leben zeigen kann, oder was immer seine (eigenen)
Träume sind. Vielleicht hat er auch die Vorstellung von einer hübschen
Tochter und der Anschaffung einer Schrotflinte, um unpassende Bälzlinge zu
verjagen. Jeder, wie er es mag. Jedenfalls haben Männer dafür eher konkretere
Vorstellungen, selbst wenn diese sich später oft als Illusion entpuppen.
So lückenhaft die Einschätzung der sich daraus ergebenden Veränderungen
des eigenen Lebens (und das des Partners) auch sein mag, ist es in der Praxis
jeder Frau leicht möglich, sich diesen Wunsch zu erfüllen. Sogar die härtesten
Kampflesben können Kinder bekommen. Entweder überwinden sie sich mal
für einen kurzen zweckgebundenen Körperkontakt mit dem im Übrigen
verachteten männlichen Geschlecht, oder sie gehen einfach zur Samenbank
und holen sich eine anonyme Konserve. Theoretisch klingt dieser Weg für
viele Frauen mit dem Wunsch „Ich will ein Baby!“ wie eine gute Alternative.
So wird wenigstens kein Mann ungewollt hineingezogen, und Samenbankväter müssen bisher keinen Unterhalt zahlen, für Kinder, die sie den Rest
Ihres Lebens nicht zu sehen bekommen. Eine gute Lösung? Das mag eine
einfache Lösung für die Mutter mit dem Wunsch nach „Kindbesitz“ sein.
Ganz sicher ist es aber nicht einfach für die auf diesem Weg gezeugten
Kinder!
Die Idee der Samenbanken konnte nur in einem feministisch ideologisierten
Umfeld entstehen, in dem Väter darauf reduziert wurden, nicht mehr als
'Samenspender' zu sein. Auch heute kann man noch manche alleinerziehende
Mutter über ihren Ex-Mann als Vater gemeinsamer Kinder sagen hören: „Der
Idiot war doch nur der Samenspender!“. Das finden sie lustig. Solchen Damen
erzähle ich dann gern die Geschichte vom Anatomieprofessor, der die
Studenten fragt, wie das Fett- und Bindegewebe genannt wird, welches
Vagina und Uterus umgibt. Ein Student meldet sich und antwortet: „Frau“.
Das wiederum finden sie nicht lustig.
Die anonyme Samenspende birgt, neben den psychologischen Problemen
solcher Kinder, weitere Risiken. Kein Mensch weiß, wieviele Kinder ein
einziger Samenspender gezeugt hat, weil die Daten bisher vernichtet werden
mussten. Es ist somit keineswegs ausgeschlossen, dass sich erwachsene
Halbgeschwister begegnen, die von ihrer biologischen Verwandtschaft keine
Ahnung haben, sich aber eben wegen dieser zueinander hingezogen fühlen.*
Die Risiken, die sich aus solch unfreiwilliger Inzest ergeben, hat bisher kaum
jemand ernsthaft bedacht. Hauptsache die Frauen bekommen, was sie wollen.
Heilige Mutter
Wer das Lied „Mutter!“ von Rammstein kennt, findet es vermutlich irgendwie gruselig. Viel lieber haben wir bei dem Wort „Mutter“ die christliche
Marienfigur vor Augen, die mit entrücktem Blick und voller Liebe das kleine
Jesuskind in den Armen hält. Möglicherweise haben Sie stattdessen das
konkrete Bild Ihrer eigenen Mutter vor Augen, und Sie lächeln still. Oder Sie
zucken jäh zusammen, je nachdem.
Hier geht es jedoch um die Frau, welche ein Mann ganz bewusst wählt, um sie
Kraft seines Samens von der Frau zur Mutter zu machen. Auch hier ist der
Mann vor Überraschungen nicht ganz sicher, denn mit der Schwangerschaft
beschränken die Veränderungen der Frau sich nicht nur auf körperliche
Proportionen. Schon dieses Phänomen ist oft nicht so vorübergehend, wie der
Mann es sich wünscht.
Aus der Hirnforschung gibt es erste Erkenntnisse, dass sich mit Schwangerschaft und Geburt des ersten Kindes das Gehirn einer Frau nachhaltig
verändert. Unter (anderen) Umständen gibt ein Mann mit dem Zeugungsakt
seiner Liebsten nicht nur einen neuen gesellschaftlich Status, sondern macht
einen ganz anderen Menschen aus ihr. Es können gewisse Parallelen zum
Kinder-Überraschungsei gezogen werden: Erst hat mann etwas Leckeres zum
Naschen, dann etwas Rundes mit einer Überraschung drin. Am Ende findet
mann etwas ganz anderes, als mann sich eigentlich wünschte. Alle spielerische Leichtigkeit hat ein Ende und mit dem (Ver-)Naschen ist es auch
vorbei. Unvermittelt kann ein Mann einen ganz anderen Menschen an seiner
Seite finden, mindestens für Monate oder die restlichen Jahre. Oft empfinden
die Frauen das selbst sogar genauso. Viele Frauen erleben den Formen- und
Funktionswandel zur 'Gebärmaschine' und später zur 'Milchfabrik', welche
vom Säugling und seinen Bedürfnissen Tag und Nacht fremdbestimmt ist, als
Verlust des Ichs. Mit dem Ende der Stillzeit endet das noch lange nicht.
Beginnt das kleine Wesen erst mal zu krabbeln und zu laufen, ist alle
Aufmerksamkeit praktisch ununterbrochen gebunden, damit dem Kleinen
kein Unglück geschieht. Aber beschweren darf sich die Frau nicht. „Das Ding
nervt!“ denken Jungmütter zwar insgeheim, sagen dürfen sie es aber nicht.
Auf ihnen lastet das Dogma, eine 'gute Mutter' sein zu müssen.
„Das sagt einem vorher keiner. Alle haben immer nur erzählt, wie
wunderschön es ist, Kinder zu haben. Niemand sagt, wie anstrengend und
beschissen es manchmal sein kann! Erst als ich gar nicht mehr konnte, und
zugeben musste, dass ich manchmal völlig überfordert bin, haben auch
andere Mütter eingestanden, dass es ihnen ganz genauso geht.“, sagte eine
Mutter von zwei Kindern. Man kann das von fast jeder ehrlichen Mutter
hören, außer von der eigenen. Fragt man als Erwachsener die eigene Mutter,
bekommt man wahrscheinlich nur zu hören, wie schön es war. Das mag wohl
daran liegen, dass nur wenige als 'Rabenmütter' missverstanden werden
wollen. Dazu haben glücklicherweise nur wenige Mütter den Drang, ihre
Kinder durch ein schlechtes Gewissen an sich gebunden zu halten mit:
„Vergiss nie, dass ich Dich unter Schmerzen geboren habe und welche Opfer
ich all die Jahre für Dich bringen musste!“
Der heilige Krieg
In der Kindererziehung ist die Dominanz der Frauen erdrückend. Es gibt zu
viele alleinerziehende Mütter. Selbst wo Kinder mit einem brauchbaren Vater
aufwachsen, begegnen sie in Krippen, Kindergärten und Schulen fast ausschließlich Frauen. Psychologen warnen immer deutlicher, dass Jungen in
Familie und Schule nicht mehr 'artgerecht' aufwachsen können, weil ihnen in
ihren Kindesjahren fast keine männlichen Vor- und Leitbilder begegnen. An
den Folgen dieser Benachteiligung leiden Jungs oft ihr Leben lang. Aktuell
haben junge Männer durchschnittlich eine sehr viel schlechtere Schul- und
Berufsausbildung als gleichaltrige Frauen. Weibliches Schulterzucken oder
lapidare Aussagen wie: „Mädchen sind halt intelligenter und ehrgeiziger“,
sind hier unangebracht und würden nur eine dümmliche Arroganz offenbaren, wie es sie in der Vergangenheit zum Teil auf männlicher Seite gab.
Auch für die Mädchen von heute werden sich die Folgen dieser misslichen
Entwicklung als hinderlich erweisen, spätestens wenn es darum geht, einen
'guten' Mann gemäß ihrer Wunschlisten zu finden. „Wann ist der Mann ein
Mann?“ sang Herbert Grönemeyer und traf mit diesem Song offensichtlich
einen empfindlichen Nerv der Gesellschaft. Gelingt es auch Ihnen, liebe
Leserin, gerade nicht mehr so recht, in Ihrem Lebenspartner den 'richtigen
Kerl' zu erkennen, in den Sie sich einst verliebten?
Vielen Kindern wird in unserer Gesellschaft heute eine vollständige Persönlichkeitsentwicklung vorenthalten, und das zu einem hohen Anteil von ihren
Müttern! Die ständig steigende Quote sogenannter „alleinerziehender Mütter“
ist erschreckend. Denn hier sind für die Kinder neben den unmittelbaren
Belastungen aus dem Trennungserlebnis auch eine Reihe von Folgeschäden
vorgezeichnet, die weit ins Erwachsenenleben hineinwirken, wenn nicht gar
lebenslang. Zu dieser Einsicht fand im Jahr 2008 sogar das Bundesfamilienministerium mit einer Studie. Doch diese Erkenntnis bewirkte bis heute
keinerlei Konsequenz. Das kann jedoch kaum verwundern, denn in der
namentlichen Bezeichnung des sogenannten „Familienministeriums“ kommt
an keiner Stelle das Wort „Männer“ oder „Väter“ vor, während Frauen neben
dem Begriff Familie zusätzlich im Namen berücksichtigt werden. Nomen est
Omen und Papas bleiben ante portas! Der Name ist das Programm und
hunderttausende Väter werden von den Müttern nach der Trennung vor der
Haustür ihrer Kinder ausgesperrt. So werden auch in näherer Zukunft einige
Männer die jeweilige 'Familienministerin' mit einiger Berechtigung als „Patin
einer Mösen-Mafia“ bezeichnen, die das finanzielles Oberhaupt eines undurchsichtig agierenden Netzwerks der Jugendämter ist.
Spätestens, nachdem sinnlose Dauerkonflikte die Liebe zwischen den Eltern
zerstört haben, dürfen die Kinder nach der Trennung (bestenfalls) lernen, in
zwei verschiedenen Elternwelten mit zwei unterschiedlichen Er- oder Beziehungskonzepten aufzuwachsen. Genauso könnten Eltern ihre Unterschiedlichkeit innerhalb der Beziehung zum Vorteil der Kinder nutzen. Ein
allgemeingültiges Rezept für die richtige Erziehung gibt es ohnehin nicht,
weil alle Kinder als eigene Individuen geboren werden. Statt sich als Paar in
unnötigen Scharmützeln um die 'richtige' Kindererziehung aufzureiben, wäre
es klüger, die besonderen Eigenheiten des Partners den jeweiligen Bedürfnissen des Kindes zuzuordnen.
Die Aufklärung
Wenn es früher daran ging, die Kinder über die Liebe aufzuklären, wählten
verklemmte Eltern gern das Beispiel von den Bienen und den Blüten. Nach
der sexuellen Revolution wurde dieses Bild gern verlacht, denn die Biene
penetriert die Blüte ja mit einem Rüssel, den sie am Kopf trägt. Beim
menschlichen Mann ist das zum Glück anders, denn sonst wäre seine Sicht
behindert.Genau genommen ist das überkommene Beispiel mit den Bienen
und Blüten gar nicht so falsch. Zwar sagte man bisher Männern nach, sie
würden am liebsten von Blüte zu Blüte schwirren, doch wie sich zeigt, freuen
sich Frauen wie die Blumen ebenso, wenn ab und zu eine andere Drohne
ihren Rüssel in die Blüte steckt. Bei Blumen wie Menschen ist das evolutionär
von Vorteil. Doch wie sag ich's meinem Kinde?
Wir Erwachsenen entscheiden, ob wir Kindern die Wahrheit sagen oder sie
belügen wollen. Einige Menschen ziehen es vor, ihr Leben lang unreflektiert
falschen Dogmen zu folgen, die sie als Kinder eingeimpft bekamen, und
wundern sich dennoch über ihr eigenes Unglück. Sollten wir nicht endlich
ehrlich zu unseren Kindern sein und ihnen erklären, wie das mit Mann und
Frau wirklich aussieht? Nämlich dass Mann und Frau sich begegnen, sich
interessant und sexuell anziehend finden – wenigstens für eine Weile? Sollten
wir besser das von Goethe entworfene Modell der auf fünf Jahre begrenzten
Ehe aufgreifen? Damals war der Dichter seiner Zeit weit voraus. Heute gibt
dieser Gedanke den Stand der Forschung wieder. Die natürliche hormonelle
Bindung zwischen Mann und Frau hält maximal vier Jahre an. Wenn in dieser
Zeit aus der Verbindung Kinder entstehen, gibt es eine hormonell bedingte
Verlängerungsoption durch nachfolgende Kinder. Dieser Gedanke mag
sperrig erscheinen - ungewohnt eben. Aber es hätte konkrete Vorteile für das
eigene Leben, wenn wir uns langsam an die Realität gewöhnten. Ohne
schlechtes Gewissen dürften wir unseren Individualismus frei ausleben. Die
Logik der weiblichen Wunschlisten macht dies vor allem zu einem Vorteil für
die Frauen. Da ein einziger Mann sowieso nicht alle Wünsche erfüllen kann,
könnten die Damen die verschiedenen Punkte ihrer Wunschliste nacheinander oder gleichzeitig mit mehreren Männern abarbeiten. Innerhalb der
exklusiven Zweierbeziehung ist das etwas komplizierter. Beide Partner wären
sich stets der Freiwilligkeit jeder ihrer Begegnungen bewusst. Ohne Stress
wäre der Ausstieg aus einer unliebsam gewordenen Verbindung nach etwa
vier Jahren allgemein ebenso akzeptiert, wie bei Wohnungen mit befristeten
Mietverträgen. Man kaufte nicht das passende Auto zum Familienstatus,
sondern suchte sich den passenden Partner zum Leasingvertrag des Autos.
Diese Lebensform entspricht den hedonistischen Zielen unserer Gesellschaft
ideal und wird in der Realität vielfach längst so gelebt.
Aber wenn das die Zukunft sein soll, wäre es fair, unsere Kinder auf dieses
Leben angemessen vorzubereiten. Wir sollten ihnen sagen, dass Sex eine geile
Sache ist, vor allem mit neuen Partnern. Für die Beschreibung von Verliebtheit
könnten wir ohne Not weiter die Bienen bemühen, denn die bleiben niemals
lange bei einer Blüte. Statt das Festhalten an alten Traditionen, sollten wir
Kinder das Loslassen im buddhistischen Sinne lehren, weil in Wahrheit nichts
ewig Bestand hat.
Die Auferstehung
Vielleicht mag dieses Buch Manchem oder Mancher erschienen sein, als sollen
Frauen hier niedergemacht werden. Das Gegenteil ist richtig! Es ist vielmehr
höchste Zeit, dass sich die Frauen wie-der zu ihrer wahren Größe erheben!
Von einem Blinden darf nicht verlangt werden, die Farben der Welt zu
beschreiben. Den Gehörlosen darf ich nicht schelten, weil er keine Sinfonie
komponieren kann. Da muss man fair sein. Genauso fair sollten wir den
Frauen gegenüber sein. Sind sie es denn sich selbst gegenüber?
Warum verlangen sie ständig Sonderrechte, als wären sie behindert? Warum
brauchen sie besondere Frauenparkplätze, die wie Behindertenparkplätze
gekennzeichnet sind? Warum bestehen sie auf einer gesetzlichen Frauenquote,
analog zur Behindertenquote in Betrieben? Anders, als sich viele Frauen
offensichtlich selbst bewerten, gehe ich davon aus, dass Frauen und Männer
zwar über unterschiedliche, aber sehr wohl ausgewogene Fähigkeiten verfügen. Ausgewogen bedeutet nicht genau gleich.
Frauen unterscheiden sich körperlich nicht nur äußerlich von den Männern.
Die schöpferische Natur der Evolution ist ein fauler Konstrukteur. Sie bringt
nur sinnvolle Lebenserscheinungen hervor. Erst seit wenigen Jahrzehnten
beginnen wir langsam, dies zu erkennen. Unzählige Pflanzen und Tiere
wurden ausgerottet, weil der Mensch ihren Sinn im ökologischen Gefüge
nicht erkennen wollte. Auch die Liebe scheint in langjährigen Partnerschaften
vom Aussterben bedroht. Muss das wirklich zwingend so sein – als natürliches Prinzip? Oder liegt es vielleicht nur daran, dass die Emanzipation und
Feminismus den Sinn der Unterschiede zwischen Mann und Frau, also den
besonderen Wert der einen wie der anderen Form des Menschen nicht
erkennen will?
Wenn die Frauen endlich wieder aus dem traurigen Schlammloch ihres
permanenten Opferbewusstseins auferstehen, tun sie sich selbst den größten
Gefallen! Nicht die Männer sind das größte Problem der Frauen, sondern sie
selbst. Wenn Frauen die wahre Natur ihrer Weiblichkeit erkennen und annehmen, werden sie wieder in der Lage sein, ihr Leben angenehmer und
zufriedener zu gestalten. Niemand steht ihnen dabei im Weg – außer ihre
eigenen falschen Glaubenssätze. Auch die destruktiven Dogmen des Feminismus unterdrücken die Entfaltung einer freien und natürlichen Weiblichkeit.
Alice Schwarzer hatte nach eigener Aussage Angst, dass sie irgendwann aus
Deutschland vertrieben werden könnte. Vielleicht war diese Befürchtung
berechtigt. Doch es werden nicht Männer, sondern wütende Frauen, sein, die
die selbsternannte Chef-Feministin irgendwann aus dem Land jagen.
Leonard Loeper
geboren 1964, erforscht seit 1994 er die Natur des Menschen. Auf zahlreichen
Reisen beobachtete er kulturelle Unterschiede der Menschen – auch im Leben
zwischen Mann und Frau. Um die menschliche Natur mit ihren Merkwürdigkeiten und Widersprüchen zu verstehen, beschränkte er sich nicht auf
die klassische Psychologie, sondern er zog neuste Forschungsergebnisse zu
biologischen Prozessen, neuronalen Funktionsmustern und die Anthropologie
ebenso in seine Gedanken ein, wie religiöse und historische Einflüsse. Seine
Beobachtungen und theoretischen Erkenntnisse konnte er als Coach für Paare
und Eltern in Konflikten immer wieder mit der aktuellen Realität des
Paarlebens abgleichen und den Ursachen für das Scheitern von Liebesbeziehungen auf den Grund gehen. Daraus entwickelte er eine überraschende Sichtweise und höchst unbequeme Fragen.
In seinem besonderen Stil macht er auch komplexe Zusammenhänge lebensnah und leicht verständlich erkennbar. Dabei nimmt er keine Rücksicht
darauf, was allgemein als politisch korrekt gilt, sondern findet sehr klare
Worte, wo diese notwendig sind um Ursachen und Wirkungen erkennbar zu
machen. Dabei rechnet er gnadenlos mit den Religionen und dem Feminismus
ab, deren schädliche Wirkung auf das Liebesleben er mit harter Logik
anprangert. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ ist Loepers Motto und so
gelingt es ihm, selbst in schwierigsten Themen dem Leser immer wieder ein
Schmunzeln oder Lachen zu entlocken.
Loeper schreibt regelmäßig Artikel und Bücher zum Thema Trennung mit
Kindern. Er lebt in der Nähe von Berlin und hat zwei Kinder.
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