Frauen rund um Jesus: Maria, seine Mutter Maria – begnadet, gehorsam, angefochten Bibelstellen: Matth. 1,18-25; (Matth. 2,11-15.20-23); Matth. 12,46-50; (Matth.13,55) Mark.3,20-21.31-35 Luk. 1,26-80; Luk.2; (Luk.8,19-21); Luk.11,27-28 Joh.2,1-5.12; Joh.19,25-27 Apg.1,14 Was fällt uns zu Maria ein? Name: die Mutter von Jesus wird mit Namen ca. 25mal im NT erwähnt hebr. Mirjam – bedeutet „Bitterkeit“ oder „Betrübnis“, evtl. auch „die Rebellische“ Was macht Maria so besonders? - Gottes unergründliche Erwählung, in der "die Vertikale göttlichen Handelns auf die Horizontale einer menschlichen Biographie trifft" Gott hat es nicht notwendig, bei irgendetwas im Menschen anzuknüpfen, auch wenn er es manchmal doch tut. "Gottes Liebe sucht nicht das Liebenswerte, sondern sie schafft es." (M. Luther) - Das Große ist nicht was Maria tut, sondern was sie geschehen lässt. Gott kommt durch den Engel Gabriel (1, 26) in das bisher unbedeutende Leben der Maria. Damit erhält sie eine ungeheure, fast nicht überbietbare Bedeutsamkeit. Aber das liegt ganz allein an Gott und nicht an irgendwelchen Eigenschaften oder Fähigkeiten der Maria. Die Präsenz Gottes in unserem Leben hebt uns ab von allen Menschen um uns herum. Was bedeutet es, dass der Heilige Geist in unserem Herzen wohnt? Der ewige, allmächtige Gott hat unser Herz als seine "Wohnung" ausgesucht! Wir, so unbedeutend wie das Mädchen Maria, sind mit ihr von Gott geadelt und erwählt, Jesus in unserem Herzen zu tragen. - ihr Gehorsam und Vertrauen: Marias „Ja“ zu Gottes Plan war nicht ungefährlich. Die Schwangerschaft einer unverheirateten Frau konnte ihr Todesurteil sein, sie konnte gesteinigt werden. „mir geschehe wie du gesagt hast“ (Lk.1,38) - das entspricht der Bitte im Vaterunser „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden“ Heißt „auf Erden“ auch „bei mir“? Die Haltung Marias sollte die Grundhaltung eines jeden Christen sein: DEIN Wille geschehe – es geschehe wie du gesagt hast. Maria, die Begnadete: - Der Gruß des Engels Gabriel: „Sei gegrüßt du Begnadete! Der Herr ist mit dir.“ (Lk.1,28) Auch Maria lebt nur von der Gnade Gottes. Ohne die Gnade wäre Maria ein in sich gefangener Mensch geblieben. Aber die Gnade Gottes reißt sie heraus aus der Bedeutungslosigkeit ihres Lebens. Auch unser Leben wird bedeutungsvoll durch die Gnade! Die vergebende, erneuernde, befähigende und bevollmächtigende Gnade ließ Maria zum Werkzeug Gottes werden. Gnade macht den Unterschied: „Aus Gottes Gnade bin ich was ich bin.“ Paulus, 1. Kor.5,10 Das unterscheidet uns von unseren Zeitgenossen: Weil wir Begnadete sind, sind wir für Gott bedeutungsvoll. Gott hat uns eingeplant in sein Handeln in dieser Welt. Claudia Schröter Eine zweite Maria wird nicht mehr gebraucht, aber viele begnadete Menschen die Gott in dieser Welt zur Verfügung stehen und bereit sind, an seinem Auftrag mitzuarbeiten. Mit dieser Begegnung der Maria mit Gabriel, dem Gesandten Gottes, beginnt in dieser Welt die Zeit der Gnade. Der Gipfel der Gnade ist das Kreuz, an dem der, der Maria angekündigt wird, für uns stirbt und damit Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit Genüge tut und damit der Liebe und Barmherzigkeit Gottes Raum macht. - - Die Gnade ist gratis. Aber sie ist trotzdem nicht umsonst. Die Gnade kostet nichts und man kann sie nie erwerben. Sie ist ganz und gar Geschenk. Aber "man muss sie mit allem, was man ist und hat, bezahlen". (H. Thielicke) Sie ist keine billige Gnade. Sie kostet unsere "Ganzhingabe"! Maria hat sich dem Willen Gottes ganz hingegeben: „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“ (Lk.1,38) Heißt begnadet auch glücklich? Lk.1,48: „von nun an werden mich glücklich (selig) preisen alle Kindeskinder“ Aber: weder die Herbergssuche in Bethlehem, noch die Geburt im Stall, noch die Flucht nach Ägypten waren das, was wir unter „glücklich“ fassen würden. Maria wird sogar prophezeit, dass ein Schwert ihre Seele durchdringen wird (Lk.2,35). Sie erlebt das Schlimmste, was einer Mutter widerfahren kann, den Tod ihres Sohnes. Maria, die Eifrige: - Maria sieht bei der Hochzeit in Kana einen Notstand und weist ihren Sohn darauf hin. (Joh.2,3) – Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Jesus den Menschen aus ihrer Notlage hilft. Jesus muss seiner Mutter jedoch darauf deutlich machen, dass sie nicht (mehr) über ihn verfügen kann: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“ – Jesus tut, wann und was ihm der Vater sagt, vgl. Joh.5,19. - Trotz der Zurechtweisung lässt sich Maria nicht entmutigen. Sie fordert die Diener zum Gehorsam gegenüber dem Wort von Jesus auf: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh.2,5) Wie reagieren wir darauf, wenn Gott unsere Bitten um Hilfe nicht beantwortet, wir ein „noch nicht“ hören? Maria und ihre Kinder halten Jesus für „von Sinnen“ – sie wollen ihm in Kapernaum Einhalt gebieten. (Mk.3,21) Maria und ihre Söhne glauben nicht an Jesus, vgl. Mt.13,54-57; Mk.6,4; Joh.4,44; Joh.7,5 Warum versteht Maria nicht, obwohl sie alle Worte in ihrem Herzen bewahrt? (Lk.2,19.51) Maria, die Zurückgewiesene - Maria und ihre Söhne wollen in Kapernaum Jesus sehen, doch Jesus weist sie ab: „Wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder? – Wer den Willen Gottes tut, das sind meine Mutter und meine Brüder“ (Mk.3,31-35) Lk.2,48.49: Maria fragt, wie Jesus ihr das antun kann, sie habe ihn mit Schmerzen gesucht. Jesus anwortet: „Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ Joh.2,4: „Was geht’s dich an, Frau, was ich tue?“ Joh.19,26: „Frau, das ist dein Sohn“ – nicht „Mutter“ Lk.11,27.28: Jesus selbst stellt sich gegen einen „Mutterkult“. Er hebt seligpreisend hervor was Maria getan hat, und das kann jeder andere Mensch auch: Gottes Wort hören und bewahren. Maria muss lernen, dass sie mit der Geburt und dem Großziehen des Erlösers ihren Auftrag erfüllt hat. Schon der 12jährige Jesus sagt ihr, dass sein Platz im Haus seines (himmlischen) Vaters ist, der erwachsene Jesus distanziert sich völlig von seiner irdischen Familie u wendet sich seinem göttlichen Auftrag und seiner geistlichen Familie zu. Maria, die Nachfolgerin - mit den 11 Jüngern und über 100 anderen ist Maria nach der Himmelfahrt in Jerusalem, vgl. Apg.1,14. Sie gehört mit ihren Söhnen zu denen, die das Pfingstwunder erleben und ist Glied der Urgemeinde. Claudia Schröter Von Maria lernen: Gott beim Wort nehmen – Gottes Wort vertrauen, mein Leben mit allem, was drinliegt, in Gottes Hand legen Gottes Wort im Herzen bewegen – mit Gottes Wort leben Gottes Wort hören und tun Datum Ca. 22-20 v.Chr. Ca. 7-5 v.Chr. 6 Monate später gleich danach anschließend 3 Monate lang Ca. 6-4 v.Chr. Geburt – 1. Tag 8. Tag 40. Tag Ca. 6-4 v.Chr. Ca. 4 v.Chr. In derselben Nacht 4 v.Chr. Ereignisse Geburt Marias vermutlich in Galiläa, wahrscheinlich in Nazareth Maria wird mit Josef verlobt Eine Verlobung war so bindend wie die Ehe und konnte nur durch eine Scheidung aufgehoben werden (vgl. Mt.1,18) Der Engel Gabriel erscheint Zacharias und verspricht ihm einen Sohn, den er Johannes nennen soll. Gott erfüllt sein Versprechen, Elisabeth wird schwanger Bibelstelle Der Engel Gabriel kommt zu Maria und verkündigt ihr, dass sie vom Hl. Geist ein Kind empfangen und einen Sohn gebären wird, den sie Jesus nennen soll – er ist der Sohn Gottes. Maria reist zu Elisabeth ins Hügelland Judäas das Kind hüpft in ihrem Leib und Elisabeth wird vom Geist Gottes erfüllt Maria preist Gott, ihren Retter Maria bleibt bis kurz vor der Geburt des Johannes bei Elisabeth, dann kehrt sie nach Nazareth zurück Johannes der Täufer wird geboren Josef findet die Schwangerschaft Marias heraus und plant, sie heimlich zu verlassen Der Engel Gottes erscheint Josef im Traum und erklärt ihm, dass sich mit der Schwangerschaft die Weissagung Jesajas erfüllt Josef heiratet Maria, rührt sie aber bis zur Geburt von Jesus nicht an Josef und die hochschwangere Maria reisen nach Bethlehem. Sie kommen in einem Stall unter, weil es keinen Platz in einer Herberge gibt. Maria entbindet ihren Erstgeborenen Die Engel erscheinen den Hirten und verkünden ihnen die Geburt des Heilands. Die Hirten gehen sofort nach Bethlehem und erzählen allen, was sie gesehen und gehört haben. Jesus wird beschnitten, Maria und Josef geben dem Baby den Namen Jesus Josef und Maria bringen das Baby zum Tempel um es als Erstgeborenen mit einem Opfer Gott darzubringen Simeon kommt zum Tempel, preist Gott und weissagt über Jesus. Er sagt Maria voraus, dass ein Schwert durch ihre Seele dringen wird. Gleichzeitig kommt die Prophetin Hanna und spricht über das Kind Lk.1,26-38 Josef und Maria bleiben einige Monate in Bethlehem. Nach 18-24 Monaten treffen Weise aus dem Osten in Jerusalem ein, um den neugeborenen König zu suchen. Die Weisen kommen in das Haus und sehen das Kind, sie übergeben Geschenke, beten es an und gehen zurück Der Engel des Herr befiehlt Josef im Traum, mit Maria und dem Kind nach Ägypten zu fliehen Kindermord von Bethlehem: alle Jungen bis 2 Jahren werden getötet Josef und Maria sind mit Jesus in Ägypten bis Herodes stirbt. Claudia Schröter Lk.1,5-23 Lk.1,24-25 Lk.1,39-45 Lk.1,46-55 Lk.1,56 Lk.1,57-79 Mt.1,18-19 Mt.1,20-23 Mt.1,24-25 Lk.2,1-5 Lk.2,6-7 Lk.2,6-7 / Micha 5,1 Lk. 2,8-12 Lk.2, 15-19 3. Mo.12,1-3 Lk.2,21 3. Mo.12,1-3 / Lk.2,22-24 3.Mo.12,6-8 / Lk.2,24 Lk.2,25-35 Lk.2,36-38 Mt.2,1-8.16 / Micha 5,1 Mt.2,9-12 Mt.2,13-14 Mt.2,16-18 Mt.2,15 Nisan, im Frühling des Jahres 8 oder 9 n.Chr. Heimreise – Tag 1 Rückreise – Tag 2 Tag 3 Heimreise – Tag 4 Zwischen 9 und 26 n.Chr. Ca. Okt. 26 n.Chr. Ca. Dez. 26 n.Chr. Jan. 28 n.Chr. Herbst 28 n.Chr. Herbst 29 n.Chr. Nisan, Frühling 30 n.Chr. Himmelfahrt bis Pfingsten 30 n.Chr. Ca. 60 n.Chr. Nach dem Tod Herodes‘ kehrt Josef mit seiner Familie nach Nazareth zurück Jesus wächst bei Josef und Maria auf Josef und Maria haben noch 4 Söhne und 2 Töchter Josef und Maria reisen mit dem 12jährigen Jesus zum Passahfest nach Jerusalem Mt.2,19-20 Josef und Maria reisen zurück, Jesus bleibt im Tempel Josef und Maria kehren nach Jerusalem zurück Sie finden Jesus im Tempel, wo er mit den Schriftgelehrten redet Jesus kehrt mit Josef und Maria nach Nazareth zurück und ist ihnen gehorsam. Maria behält diese Dinge in ihrem Herzen Vermutlich wird Maria in dieser Zeit Witwe – nach der Reise mit dem 12jährigen Jesus nach Jerusalem wird Josef nicht mehr erwähnt. Jesus beginnt seinen Dienst in aller Öffentlichkeit mit etwa 30 Jahren Lk.2,43-44 Lk.2,45 Lk.2,46-50 Lk.2,51 Jesus nimmt an einer Hochzeit in Kana teil, seine Mutter ist auch dort. Jesus vollbringt sein erstes Wunder. Jesus besucht zum ersten Mal Nazareth. Mutter und Geschwister von Jesus hören, was sich in Kapernaum abspielt und reisen dorthin um ihn festzuhalten, da sie meinen er sei von Sinnen. Seine Familie will Jesus rufen lassen, sie wollen mit ihm reden. Jesus besucht Nazareth zum letzten Mal, er erwähnt, dass ein Prophet auch in seiner Familie nichts gilt Die Brüder von Jesus merken spöttisch an, er soll doch zum Fest der Tempelweihe nach Jerusalem ziehen, damit ihn jeder dort sehen kann. Maria steht unter dem Kreuz, an dem Jesus hängt. Jesus weist sie Johannes zu. Johannes nimmt Maria von dem Tag an zu sich und versorgt sie. Maria sieht ihren Sohn am Kreuz sterben Maria und ihre Söhne gehören zu den 120 Jüngern, die sich in Jerusalem zum Gebet versammelt hatten. Maria gehört zur frühen Kirche und der Urgemeinde. Der Überlieferung nach soll Maria mit Johannes und seiner Familie nach Ephesus geszogen sein, wo sie auch gestorben sei. Claudia Schröter Lk.2,40 Mt.13,55-56 / Mk.6,3 Lk.2,41-43 Mt.3,13-17 und 4,1-11 Lk.3,21-23 und 4,1-13 Joh.2,1-11 Lk.4,16-30 Mk. 3,20-21.31 Mt.12,46-50 Lk.8,19-21 Mt.13,54-58 Mk.6,1-6 Joh.7,1-9 Joh.19,25-27 Joh.19,28-30 Apg.1,13-14 und 2,1-12.14-46