Volle Funktionalität in der Cloud. Microsoft Project

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Ausgabe 12/2017
Software-Besprechung
Volle Funktionalität in der Cloud
Microsoft Project Online
Viele Unternehmen verwenden die Produkte Microsoft Project
Autor
Professional sowie Microsoft Project Server. Ersteres dient dazu, Projekte
zu planen, zu steuern und auszuwerten. Steigt die Komplexität innerhalb
der Projektorganisation, benötigt das Unternehmen eine Multiprojektmanagement-Plattform. Microsoft stellt dafür den Microsoft Project Server
2016 zur Verfügung, der ein effizientes Ressourcenmanagement sowie
eine Portfolioanalyse ermöglicht.
Die entsprechenden Funktionalitäten stellt Microsoft unter Office 365
auch als Cloud-Lösung zur Verfügung. Das Produkt heißt "Microsoft
Project Online" und wird in drei verschiedenen Lizenzarten mit jeweils
unterschiedlichem Funktionsumfang angeboten: Project Online
Torben Blankertz
Technologieberater für
Microsoft Project, SharePoint und Office 365 beim
Bechtle IT-Systemhaus Köln, erhielt
bereits vier Mal den Microsoft Most
Value Professional Award (MVP)
Kontakt:
[email protected]
Mehr Informationen unter:
› projektmagazin.de/autoren
Professional, Project Online Premium und Project Online Essentials. Die
Namensgebung zeigt, dass Microsoft versucht, die Lizenzen an die
Projektrollen anzupassen und nicht wie zuvor an die Produkte. Das soll
ähnliche Artikel
eine leichtere Administration ermöglichen. Doch was genau verbirgt sich
hinter Microsoft Project Online und welche Besonderheiten gibt es bei
in den Rubriken:
den unterschiedlichen Lizenzen?
› Software-Besprechungen
Bild 1: Project Web App in Office 365.
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Microsoft Project Online
Produkte im Überblick
Online Tenant
Damit Sie Project Online nutzen können, müssen Sie zunächst einen sog. "Tenant" anlegen – eine Art Account
zur Verwaltung der gemieteten Produkte. Das passiert automatisch, sobald Sie ein Office 365 Produkt erwerben.
Unter diesem Tenant können Sie dann weitere Miet-Lizenzen abonnieren – z.B. für SharePoint Online, Exchange
Online oder eben auch für Project Online – und deren Benutzer verwalten. Zudem lassen sich sog. "Pläne"
abonnieren und verwalten sowie die Lizenzen mehrerer Produkte zusammenfassen.
Project Online Premium
Wie der Name vermuten lässt, ist mit dieser Lizenz uneingeschränkter Zugriff auf Project Online mit allen PremiumFunktionen möglich. Die Lizenz richtet sich an Ressourcenmanager, Portfoliomanager und PMOs und schließt den
vollwertigen Project Professional Client mit ein, den Microsoft über das Office 365 Portal zum Download auf bis zu fünf
PCs pro Benutzer anbietet. Der Anwender muss nicht bis zum vollständigen Download warten, sondern kann das
Produkt schon während der Downloadphase verwenden. Möglich wird das durch die sog. Click-to-Run-Technologie
(C2R), die auch bei langsamen Internetverbindungen einen schnellen Start ermöglicht. Alternativ können Unternehmen
auch den Project Client herunterladen und ihn dann über ihre eigene Software-Verteilung installieren.
Project Online Premium unterscheidet sich zunächst nicht von der Project Server 2016 Kauf-Version (On-Premise).
Allerdings erhalten Sie beim Kauf dieser Lizenz einige Mehrwerte, die Sie in der On-Premise Version nicht oder nur
eingeschränkt nutzen können. Zunächst benötigen Sie diese Lizenz für die Nutzung des Features Portfolioanalyse,
mit dem Sie projektübergreifend Ihre Projekte analysieren und bewerten können. Der volle Funktionsumfang des
Ressourcenmanagements ist ebenfalls nur mit der Lizenz möglich. So können Sie die Ressourcen editieren sowie
das Ressourcenengagement und die Ressourcenauslastung nutzen. Damit können Sie in Ihrer Projektorganisation
bei Ressourcenengpässen und Ressourcenüberlastungen schneller reagieren und Projekte effizienter führen.
Nur mit der Project Online Premium-Lizenz können Sie als iPad- oder Android-Nutzer auf die App "Office 365 Project
Portfolio Dashboard" im Store zugreifen. Durch die Nutzung dieser Apps haben Sie schnell alle wesentlichen
Projektinformationen zur Verfügung. Mit dieser Lizenz ist es ebenfalls möglich, PowerBI in der Standardversion zu
verwenden. Bei der Nutzung von PowerBI werden Ihnen sog. Content-Packs für Project Online angeboten. Hierbei
handelt es sich um vorgefertigte Projektberichte aus einem Best-Practice-Ansatz, der es Ihnen ermöglicht, ohne große
Kenntnisse in diesem Bereich schnell Projektberichte zu nutzen. Natürlich können Sie auch eigene Berichte erstellen
und nutzen. Durch das PowerBI-Feature können Sie Projekte noch schneller bewerten.
Project Online Professional
Die Project Online Professional-Lizenz ist die klassische Lizenz für den Projektleiter. Auf den ersten Blick unterscheidet
sich diese nicht von der Premium-Version: Die Lizenz umfasst den Project Professional Client (Click-to-Run) und den
Zugriff auf die Project WebApp (PWA). Der Anwender kann Projekte in der PWA speichern, Ressourcen einem
Projektplan zuteilen und die angefallenen Aufwände freigeben. Blickt man unter die "Motorhaube", erkennt man, dass
die Project Server-Features mit der Lizenz stark einschränkt sind. Zum Beispiel entfallen die Features "Ressourcen-
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Engagement" sowie das "Strategie-Management" (Portfoliomanagement). Auch das Ressourcen-Center für die
Verwaltung von Ressourcen und das Feature "Ressourcenkapazität" der Premium-Version lassen sich nicht nutzen.
Project Online Essentials
Die Lizenz "Project Online Essentials" ist als Zusatzlizenz zu Project Online Premium oder Professional für weitere
Teammitglieder gedacht, die ihre Aufgaben einsehen, erbrachte Aufwände und Arbeitszeittabellen zurückmelden,
Probleme (offenen Punkteliste) anlegen oder bearbeiten sollen oder in das Risikomanagement einbezogen werden.
Weiterhin ist es möglich, auf die Projektwebsite zuzugreifen und die dort abgelegten Dokumente zu bearbeiten.
Auch können Teammitglieder neben dem Zugang über gängige Webbrowser auch über die iOS-App "Office 365
Project Time Reporter" Arbeitszeittabellen und den Fortschritt bei Vorgängen an Project Online übermitteln.
Lohnt sich ein Umstieg auf Project Online?
Strategische Überlegungen
Ob sich ein Umstieg auf Project Online lohnt, ist grundsätzlich eine Frage der IT-Strategie eines Unternehmens.
Wenn man den Markt verfolgt, stellt sich einem jedoch die Frage, wie lange man On-Premise-Produkte noch
nutzen kann. Microsoft kommuniziert seinen Kunden die Weiterentwicklung der Kauf-Produkte, allerdings erfolgt
die Entwicklung seit einiger Zeit primär in der Cloud und On-Premise-Versionen werden mit Zeitverzögerung als
sog. "Snapshot" der Cloud-Entwicklung verfügbar (Cloud-First-Strategie). Einige Produkte existieren darüber
hinaus nur in der Cloud. Folglich wird auch die Innovation in Zukunft vor allem bei den Cloud-Produkten
stattfinden bzw. werden die Vorteile der Produkte im Zusammenspiel über die Cloud am komfortabelsten nutzbar.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Entwicklung von "Groups" und die Integration von "Planner", "Teams" und
"OneDrive for Business". Die schnelle Entwicklung ermöglicht es, bei der Bearbeitung von Informationen
zwischen den Produkten zu wechseln, ohne dabei einen Informationsbruch in Kauf nehmen zu müssen.
On-Premise-Kunden können aber beruhigt sein: Die Kauf-Lösungen gibt es nach wie vor und Microsoft unterstützt den
Einsatz als Hybrid-Lösungen, die es ermöglichen, On-Premise-Produkte und Cloud-Produkte bei Bedarf miteinander
zu verbinden (Beispiel: Integration der SharePoint On-Premise-Suche mit SharePoint Online über Office Graph).
Wirtschaftliche Überlegungen
Bei einer Entscheidung fließt immer auch der wirtschaftliche Faktor ein. Der Preis für ein Cloud-Produkt ist meist
günstiger als der entsprechende Preis der On-Premise-Lösung. Zudem gibt es kleinere Unternehmen, Freelancer
oder Selbständige, die ähnliche Anforderungen an das Projektmanagement stellen wie große Unternehmen. Für
diese war es bisher aus Kostengründen kaum möglich, den Project Server 2016 einzusetzen: Denn dessen
Bereitstellung setzt einen SharePoint-Server 2016 Enterprise mit dem neuen MinRole-Prinzip voraus (Webfrontend-,
Application-, Distrubuted-Cache- und Search-Service) sowie – falls das Unternehmen das PowerBi-Feature in der
Cloud nutzen will – den SQL-Server 2016 Enterprise. Zudem sind neben Lizenzen für Windows Server, SharePoint
Server und SQL Server auch die entsprechenden Client-Zugriffslizenzen (CALs) erforderlich.
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Im direkten Vergleich zur Cloud-Lösung muss man darüber hinaus Lizenzkosten für die neuen Office-App-Server
in Betracht ziehen, die es ermöglichen, Dokumente im Browser anzusehen und zu bearbeiten. Dazu kommen
noch die SharePoint Server 2016 Enterprise Zugriff CAL und die Project-Server 2016 Zugriff CAL, die einen
Zugriff auf die Projektdaten per PWA ermöglichen. Nutzer eines Project-Clients sind davon ausgenommen, da
dort die Lizenz bereits enthalten ist.
Automatische Produktupdates
Auch das Risiko der Software-Alterung sollte man bei einem Kostenvergleich berücksichtigen. In der CloudVariante stehen ohne Zusatzkosten stets die neuesten Produkte zur Verfügung. Bei der Kaufvariante ist dagegen
in regelmäßigen Abständen eine Investition zur Software-Aktualisierung erforderlich, denn nach Ablauf der
Lebensdauer des Produkts schränkt der Hersteller die Unterstützung ein und stellt keine Updates, SicherheitsPatches oder Service-Packs mehr bereit.
Damit neue Features nicht ohne Voranmeldung in der Organisation verteilt werden, kann der Administrator
bestimmte Personenkreise für Software- und Feature-Tests freischalten. Freigegebene Features können dann für
allen anderen Benutzern in der Organisation freigeschaltet werden. Sollte das Unternehmen vor dem Update eine
ältere Version genutzt haben, bleibt die Vorversion weiterhin für eine Übergangszeit zum Download bereit.
Eine Roadmap zeigt die neuesten Features
Damit die Kunden stets auf dem neusten Stand bleiben, können diese über das Internet auf eine Roadmap
zugreifen, die zeigt, welche Features Microsoft gerade neu entwickelt, welche ausgerollt bzw. welche
bereitgestellt werden oder welche Entwicklungen wieder eingestellt wurden.
Aus meiner Sicht ist das für ein Unternehmen nicht ganz zielführend, da Microsoft hier eine Hol-Schuld erwartet. Ein
Systemverantwortlicher muss sich die Informationen proaktiv besorgen; daran ändert auch die Administratoren-App
nichts, die Microsoft für Apple-, Android-, Windows Phone-Geräte bereitstellt. Vergisst der Systemverantwortliche,
die Roadmap regelmäßig einzusehen, erhält er möglicherweise wichtige Informationen zu spät.
Kosten für individuelle Anpassungen
Die individuellen Anpassungen von Microsoft Project Server bzw. Project Online machen einen großen Teil der
Einführungskosten aus. Bei Project Online gibt es hier einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Einerseits
entfallen bei Project Online zwar z.T. Kosten für Hardware, Betrieb und Lizenzen – wie z.B. für den SharePoint
Server 2016 Enterprise, Project Server 2016 und Project Professionell 2016 –, andererseits werden Kosten auf
andere Infrastrukturelemente verlagert.
Sichere Internetanbindung
Arbeitet man mit Project Online, werden die Daten in der Cloud gespeichert. Sollte die Internetverbindung
unterbrochen sein, kann man folglich nicht mehr auf die Projektpläne zugreifen. Sollte das Unternehmen mit
OneDrive for Business (O4B) die Teamwebsiten synchronisieren, kann dennoch ein Teil der Projektdaten für
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diesen Zeitraum zur Verfügung gestellt werden. Für ein kontinuierliches Arbeiten benötigt man deshalb eine
zuverlässige und gegen Ausfall gesicherte Internetanbindung.
Authentifizierung
Ebenfalls sollte das Unternehmen überlegen, wie die Authentifizierung erfolgen soll. Anbindungen über die Active
Directory Federation Services (ADFS) sind ebenso möglich, wie die Active Directory Synchronisation
(AzureADSync) oder die standardmäßige Web-Authentifizierung.
Berichtswesen
Auch innerhalb des Bericht-Centers gibt es eine Besonderheit, da Project Online nicht direkt auf die SQL-Datenbank
zugreifen kann. Stattdessen werden die Daten über die Excel-Services und die OData-Schnittstelle abgerufen. Vielen
Kunden reichen die Excel-Services als Berichtswesen nicht aus, da dort die Möglichkeit fehlt, Berichte als Snapshort
festzuhalten. Aus diesem Grund gibt es die Möglichkeit, die Daten aus der Cloud durch die SQL Server Integration
Services (SSIS) in das Unternehmens-Netzwerk zu importieren und dann wie gewohnt über die SQL Server Reporting
Services (SSRS) zu verarbeiten. Bitte beachten Sie, dass Ihre Infrastruktur einen bestimmten Versionsstand aufweisen
muss, um bestimmte Dienste zu implementieren. Ggf. fallen hier also zusätzliche Kosten für ein Update an.
Schnittstellen
Der erforderliche Aufwand für die Anpassung an das Projektmanagement ist ebenso individuell wie der für die
Infrastruktur. Kleine bzw. mittelständische Organisationen kommen eventuell schon mit der Standardkonfiguration
aus, andere Organisationen benötigen möglicherweise Schnittstellen zu SAP oder anderen Produkten. Microsoft
Project Online bietet standardmäßig – genau wie die On-Premise-Version – keine standardisierte Schnittstelle zu
SAP bzw. Navision an. Hier kommt man um Entwicklungsarbeit durch Drittanbieter nicht herum. Ebenfalls können
im Bereich Workflow nur Standardfunktionalitäten genutzt werden.
Produkte von Drittanbietern
Seit der Version 2013 von SharePoint gibt es den sog. SharePoint-Store, der auch Anwendungen für Project Online
bereitstellt. Drittanbieter können den SharePoint-Store verwenden, um z.B. Apps für unterschiedliche Bedürfnisse zur
Verfügung zu stellen, u.a. zur Meilensteintrendanalyse, zur Darstellung von Risk Charts oder zum Timekeeping für
Project. Bei Bedarf kann der Administrator die App mit nur wenigen Klicks innerhalb von Project-Online bereitstellen.
Lösungen für die On-Premise-Version von Project können bei einem Umstieg auf Project Online meist nicht mehr
verwendet werden, da sich die zugrundeliegenden Technologien unterscheiden. Die meisten Drittanbieter bieten
zwar mittlerweile auch Cloud-Ready-Lösungen an, aber ein Umstieg in die Cloud ist dennoch nicht ohne weiteres
möglich. Daher sollten Sie mit dem jeweiligen Anbieter klären, ob und inwieweit Sie vorhandene Produkte auch in
der Cloud nutzen können. Das Wachstum des Stores ist leider nicht besonders schnell; gerade im Project-Umfeld
kommen wenig neue Apps hinzu.
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Sicherheit und Schutz der Daten
Wo werden die Daten gespeichert?
Der Ort, an dem Microsoft die Daten speichert, richtet sich nach der geografischen Zuordnung. Wählen Sie bei
der Beantragung z.B. Deutschland als Unternehmensstandort aus, wird Ihr Project Online-Tenant in Dublin
(Irland) gespeichert und für ein Back-Up-Szenario im Rechenzentrum in Amsterdam (Niederlande) bereitgestellt.
Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, Project Online in der "Microsoft Cloud Deutschland" zu nutzen. Die
Daten werden dann in Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt gespeichert. Die Besonderheit in der
Deutschland-Cloud ist, dass ein Treuhänder (T-Systems) den Schutz Ihrer Daten gewährleistet. Innerhalb des
Rechenzentrums werden die eigenen Daten von anderen Kundendaten isoliert vorgehalten.
Mehrschichtiges Sicherheitsmodell
In Bezug auf die Sicherheit unterscheidet Microsoft zwischen Build-In-Security-, Kundenkontrolle- und
Compliance-Maßnahmen. Letztere umfassen alle gesetzlichen Normen, denen Microsoft entspricht – angefangen
von der Einhaltung der ISO 27001 bis hin zur Einhaltung der EU-Standardvertragsklausel. Zur leichteren
Verwaltung hat Microsoft in Office 365 ein Security-Center integriert. Kunden finden dort Informationen zu
Sicherheitsthemen und können Fragen stellen. Auch Security-Maßnahmen des eigenen Tenants können Sie von
dieser zentralen Plattform aus verwalten.
Bei den "Build-In-Security"-Maßnahmen handelt es sich um konzeptionelle Richtlinien innerhalb der Microsoft
Rechenzentren, wie z.B. autorisierte Zugänge mit biometrischen Sensoren über mehrere Sicherheitsebenen.
Auch kann ein Supportmitarbeiter bei Microsoft die Daten der Kunden nicht einsehen. Bei einem Problem lässt
sich der Fehler nur über den Daten-Log feststellen. Alle Daten im Back-End (Projektpläne und persönliche
Website) werden verschlüsselt in das Rechenzentrum übertragen und dort verschlüsselt abgespeichert.
Der Begriff Kundenkontrolle fasst alle Sicherheitsfeatures zusammen, die Sie bei Bedarf aktivieren können. So
können Sie z.B. mit Hilfe der "Data-Loss-Prevenetion" (DLP) entscheiden, welche E-Mails Ihr Unternehmen
verlassen dürfen und welche nicht. Für die E-Mail-Verschlüsselung können Sie das Feature "Encryption Getway"
nutzen. Ein weiteres wichtiges Feature ist das "Azure Information Protection (AIP)", mit dem Sie Ihre in Office
2016 erstellten Projektdokumente schützen können, indem Sie diese klassifizieren. Zur Klassifizierung stehen die
Kategorien "Personal", "Public", "Internal", "Confidential" und "Secret" zur Verfügung. Welche Regel für welche
Klassifizierung greift, können Sie bei der Einrichtung bestimmen. Um dieses Feature zu nutzen, benötigen Sie
den Azure-Active Directory Right-Management Services (AD RMS) in der Cloud.
Bild 2: Die Azure Information Protection (AIP) erlaubt es, Dokumente z.B. als vertraulich zu klassifizieren und entsprechend zu schützen.
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Externe Dienstleister einbinden
Möchte ein Projektleiter den Projektplan einem externen Dienstleister zur Verfügung stellen, benötigt dieser – genau
wie bei einer On-Premise-Version – eine Lizenz. Im Gegensatz zur On-Premise-Version muss das Unternehmen diese
aber nicht kaufen, sondern kann sie für den gewünschten Zeitraum beziehen bzw. eine bestehende Lizenz zuweisen.
Beispiel
Eine Firma möchte einem externen Zulieferer für drei Monate Zugriff auf den Projektplan ermöglichen. Dem
Lieferanten sollen ebenfalls Berichte zur Verfügung gestellt werden. Das Unternehmen benötigt in diesem Fall eine
Project Online Premium-Lizenz für 46,40 Euro für drei Monate (139,20 Euro). Nach Ablauf dieser Zeit fallen keine
weiteren Kosten an. Um die Kosten bei einer On-Premise-Version zu berechnen, müssten eine SharePoint Server
Enterprise Cal, eine Project Server Cal, eine SQL-Server Cal und die Benutzerlizenz berücksichtigt werden.
Lizenzen
Das Lizenzmodel bei Project Online ist relativ einfach. Beziehen Sie die Lizenz "Project Online Essentials" ohne
Vertragsbindung bei Microsoft, können Sie zwischen einer Kurzmiete (monatlich) oder einer Langmiete (jährlich)
wählen. Für Enterprise-Kunden (EA-Kunden) steht als Option dagegen nur die Langmiete zur Verfügung. In
beiden Fällen können Kunden die Lizenzen individuell zuteilen. Die EA-Lizenzen Project Online Premium und
Project Online Professional gibt es dagegen ausschließlich in der Langmiet-Variante. Darüber hinaus werden
Office 365 bzw. Project Online Lizenzen auch über Microsoft Cloud Solution Provider Partner z.B. im Rahmen von
mit eigenen Lösungen kombinierten Komplettlösungen angeboten.
Bild 3: Beispiel für das Lizenzmodell von Project Online.
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Beispiel
In einem Beispielprojekt sollen folgende Personen Lizenzen erhalten: Der Projektleiter, der das Projekt plant, auf
das Ressourcenmanagement zugreift und Berichte abrufen soll. Gleichzeitig wird dem Projektleiter Teammitglied
A von Januar bis Dezember, Teammitglied B von Januar bis Juli und Teammitglied C von Januar bis April sowie
August bis Oktober zugeteilt. Der externe Auftraggeber soll ebenfalls Zugriff auf Project Online erhalten, sodass
er Berichte und den Projektplan einsehen kann. Während des Zeitraums, in dem die Lizenz von Teammitglied B
nicht mehr gebraucht wird, kann diese einem anderen Mitarbeiter zugeteilt werden. Bild 4 zeigt die Berechnung
der Lizenzkosten für dieses Beispielprojekt.
Bild 4: Beispielrechnung für die Lizenzkosten von Project Online, wenn mehrere Teammitglieder zu unterschiedlichen Zeiten zugeteilt sind.
Fazit
Ein wesentliches Merkmal von Project Online ist, dass es gegenüber der Kauf-Version technologisch stets einen
Schritt voraus ist. Bei der Einführung einer Software geht es allerdings auch um die Akzeptanz der User. Auch die
neuesten Features nützen nichts, wenn die Mitarbeiter ihre Arbeitsweise nicht an die neue Technologie anpassen
und den gebotenen Mehrwert nutzen. Aus meiner Erfahrung wird sich dieses Thema in den nächsten Jahren
relativieren, denn die Vorurteile gegen die Cloud sind sehr rückläufig. Dennoch sollte Microsoft aufpassen, dass
es vor lauter Innovationen und Neuerungen nicht den einen oder anderen Kunden verliert. Auch wenn das
Zusammenspiel der Produkte großartig funktioniert, gewinnt es extrem an Komplexität und ist für den Kunden
unter Umständen nicht mehr greifbar. Ansonsten ist Project Online eine echte Alternative zur Kauf-Lösung.
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