Nicht das Ego sondern Jesus im Zentrum

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Thema: Nicht das Ego sondern Jesus im Zentrum
Text: Jakobus 4, 1-17
Datum: 8. Mai 2014
Prediger: Samuel Zaugg
Nicht das Ego sondern Jesus im Zentrum
Textlesung Jak 4, 1-17
Liebe Gemeinde
Wenn wir diesen Text gelesen/gehört haben, dann mag uns die Menge an
Informationen nach einem arbeitsreichen Tag fast erschlagen. Auf den ersten Blick
scheint es auch, dass es in diesen Versen um ganz verschiedene Dinge geht. Du
fragst dich nach dem Zusammenhang. Das ist auch mir am Anfang so ergangen.
Dann habe ich gemerkt, dass der rote Faden durch diese Verse der innere Kampf
zwischen dem Ich und Gott ist. „Sind es nicht die vielen Begierden, die in euch
kämpfen? V 1b Oder die Gelüste in unseren Gliedern gegen Gottes Willen.
Fleischlich oder geistlich. Oder Hochmut gegen Demut oder Welt gegen Gott.
Letztlich geht es darum, dass auch in uns Christen ein Kampf tobt, wer im Zentrum
steht. Bin ich es mit meinen Bedürfnissen oder darf es Gott sein. Wenn ich und nicht
Gott in diesem inneren Kampf siege, dann entsteht daraus ein Kampf nach aussen
zu meinen Mitmenschen. „Woher kommen die heftigen Auseinandersetzungen
unter euch? V 1a
Worum geht es bei diesem Kampf im Inneren des Menschen? Übersetzer schreiben
von „Fleisch“, „Gelüsten“ „Leidenschaften“ „Trieben“ „Begierden“ „Lüsten“. Im
griechischen Grundtext ist das Wort hedone verwendet. Hedone bedeutet „Lust“. An
sich ein neutrales Wort. Je nach dem wo die Lust begründet ist, ist es dann positiv
oder negativ. In der Bibel wird es meist negativ verwendet. (Das positive wird z.B. mit
epithymia verlangen, Leidenschaft gebraucht). Hedone meint mehr als nur den
sexuellen Bereich. Es meint generell eine Lebenshaltung, die einem christlichen
Leben entgegengesetzt ist. Z.B. kommt das Wort in Lukas 8, 14 vor „Der von
Dornen bewachsene Boden meint Menschen, die Gottes Wort zwar hören und
annehmen, sich aber durch die Verpflichtungen, den Reichtum und die
Zerstreuungen des Lebens schon bald wieder davon ablenken lassen. Auf
diese Weise gelangt nichts zur Reife.“
Oder in 2. Petrus 2, 13 wird das Wort im Zusammenhang verwendet mit schlemmen,
betrügen, prassen, Untreue, Habsucht
Nach Wikipedia bedeutet es Lust, Vergnügungen, Freude. Ein Hedonist glaubt, dass
einzig Lust und Freude und die Vermeidung von Schmerz und Leid wertvoll sei. Das
führt zu einer egoistischen Lebenseinstellung.
Nun denkt ihr zu recht: „aber wir haben ja einen Körper, der Bedürfnisse hat“. Wir
müssen z.B. essen. Oder Sexualität hat Gott geschaffen und ist im richtigen Rahmen
mehr als nur für die Fortpflanzung gut. Ja, das stimmt. Der hier in der Bibel
beschriebene Kampf meint die Lust, die versucht, uns immer wieder neu in den
Herrschaftsbereich des Egos, des Ichs oder des Bösen zu ziehen. Die Abgrenzung
mag auch nicht für alle gleich sein. Z.B. ein Glas Wein zum Essen ist zwar etwas
irdisches, kann lustvoll sein und zieht trotzdem viele nicht in den Herrschaftsbereich
des Bösen. Ebenso die Teilnahme an einem Fussballmatch. Für andere aus einer
bestimmten Vergangenheit heraus kann 1 Glas Wein der Wiedereinstieg in eine für
sich und das Umfeld schlimme Sucht sein. Oder ein an sich gesunder Sport kann zur
Sucht, zum Lebenszentrum werden, dem sich alle und alles auch die Familie, auch
der Glaube unterordnen muss.
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Thema: Nicht das Ego sondern Jesus im Zentrum
Text: Jakobus 4, 1-17
Datum: 8. Mai 2014
Prediger: Samuel Zaugg
Nicht alles Weltliche ist schlecht. Die Grenzen gehen nicht für alle ganz am gleichen
Ort durch. Wenn du dich fragst, wie das bei dir aussieht, dann miss es daran, ob es
dich von Gott wegzieht und ob dadurch plötzlich etwas wichtiger wird als der Glaube
an Jesus. Wenn du Jesus deine Schuld gebracht hast, er in dir leben darf, dann ist
auch der Heilige Geist in dir. Er wird reden. Er wird kämpfen und dich auf die richtige
Seite ziehen wollen. Lasst uns auf ihn hören und setze im inneren Kampf auf die
richtige Seite.
Unser heutiger Bibeltext wird denn auch wie folgt übertitelt:
„Warnung vor Weltsinn“ „Zurückweisung der Weltlichkeit“ oder positiv ausgedrückt
„Demütigt euch vor dem Herrn“ oder noch positiver ausgedrückt
„Die Nähe Gottes suchen“, „danach streben, dass nicht mein Ego, sondern Jesus im
Zentrum stehen darf“.
Wenn wir uns der hedone der Lust im oben beschriebenen Sinne hingeben, wenn
damit mehr das Ego im Zentrum steht, dann können verschiedene negative Dinge
passieren. Der Bibeltext nennt sie in der Folge
Auseinandersetzungen unter den Christen (V1)
Jeder will selber im Zentrum stehen, will mehr Ehre, Einfluss, Geld usw. haben.
„Woher kommen die Auseinandersetzungen unter euch, woher die
Streitigkeiten? Kommen sie nicht daher, dass in euch selbst ein Kampf tobt?
Eure eigensüchtigen Wünsche führen einen regelrechten Krieg gegen das, was
Gott von euch möchte“ V1
Es kann zu Kampf, Diebstahl bis zu Mord führen.
„Ihr tut alles, um eure Gier zu stillen“ V2
Wenn das jeder tut, dann gibt das unter den Menschen Auseinandersetzungen. Den
Beweis liefert uns jede Tageszeitung und jede Tagesschau. (Bild Idea mit
durchschossenen Schädeln von Christen durch Christen)
Und kommen wir zum Ziel? Gibt es den Moment, wo die Lust vollkommen gestillt ist?
Nein
„Ihr tut alles, um eure Gier zu stillen, und steht doch mit leeren Händen da. Ihr
seid bereit, über Leichen zu gehen, ihr seid erfüllt von Neid und Eifersucht,
aber nichts davon bringt euch euren Zielen näher. Ihr streitet und Kämpft, und
trotzdem bekommt ihr nicht, was ihr wollt.“ V2
Wenn wir nicht zum Ziel kommen, dann vergleichen wir mit anderen. Das führt zu
Neid und Eifersucht, was auch nicht verbindend ist.
Es wird nicht gebetet
„Ihr streitet und Kämpft, und trotzdem bekommt ihr nicht, was ihr wollt, weil ihr
euch mit euren Anliegen nicht an Gott wendet.“ 2b
Es wird nicht erhörlich gebetet
„Und selbst wenn ihr euch an ihn wendet, werden eure Bitten nicht erhört, weil
ihr in verwerflicher Absicht bittet: Das Erbetene soll dazu beitragen, eure
selbstsüchtigen Wünsche zu erfüllen!
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Thema: Nicht das Ego sondern Jesus im Zentrum
Text: Jakobus 4, 1-17
Datum: 8. Mai 2014
Prediger: Samuel Zaugg
Ich weiss nicht, was weniger schlecht ist, nicht zu beten oder in selbstsüchtiger Art zu
beten.
Wichtig, nicht alle Gebete, die im Moment nicht erhört werden, sind darauf zurück zu
führen, dass sie selbstsüchtig gewesen wären.
Immer wieder kommt mir der Vers in den Sinn „Sind wir untreu, so bleibt er treu“. Wie
manches Gebet hat Gott schon erhört, das doch mindestens einen Anteil an
selbstsüchtigen Wünschen hatte.
Geistliche Untreue
Jakobus vergleicht es mit Ehebruch. Wir Christen sind die Braut von Jesus. Wenn
nicht Jesus im Zentrum stehen darf, wenn wir uns und unsere Bedürfnisse ins
Zentrum stellen, ist das geistliche Untreue.
Freundschaft mit der Welt, Feindschaft mit Gott
„Ihr Abtrünnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft
mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.“ V 4
Freundschaft mit der Welt
Was meint Jakobus hier? Was meint er nicht? Hier müssen wir wieder an das
denken, was ich zum Wort „Lust“ gesagt habe. Ganz sicher nicht gemeint ist, wenn
wir uns in der Welt bewegen und Freundschaften knüpfen, damit Menschen Jesus
näher kommen. Das Liebesgebot Gottes sagt uns, wir sollen die Mitmenschen, auch
die noch nicht Gläubigen, lieben. Das beinhaltet auch, ihnen zuzuhören, sie
versuchen zu verstehen, ihnen zu helfen. Erst dann wird eine Offenheit ihrerseits da
sein. Das machte ja ganz ausdrücklich auch Jesus selbst, als er sich zu den Zöllnern
und Sündern einladen liess. Im hohepriesterlichen Gebet hält Jesus fest, dass er
selbst zum Vater zurückkehrt, während dem die Jünger in der Welt bleiben (Joh
17,11 ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt). Jesus zum Vater
„Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie
bewahrst vor dem Bösen.“
Sowohl im hohepristerlichen Gebet als auch im Jakobus 4 wird für „Welt“ das Wort
„kosmos“ gebraucht. Auch das ist nicht ein negatives Wort. Es heisst Ordnung,
Weltordnung, Schmuck, Zier. Auch hier wieder geht es darum, was genau hat
welchen Stellenwert und wozu machen wir es.
Gott-Vater hätte es so machen können, dass jeder Mensch, der zu Jesus findet in
diesem Augenblick entrückt wird. Doch Gottes Plan ist, dass wir in der Welt bleiben
und Zeugen sind. Und so sind wir in jedem Fall Zeugen- manchmal positive und
manchmal negative. Unsere Aufgabe ist es Zeuge von Jesus zu sein beim
Einkaufen, am Arbeitsplatz, im Verein, bei einer Veranstaltung, beim Quartierfest, als
Eltern, als Grosseltern, als Schwiegereltern, als Nachbarn. Eine wunderbare
Möglichkeit war vergangen Freitag mit der Veranstaltung in diesen Räumen.
Was meint dann Jakobus? Wenn die weltlichen Gelüste (Vers 1) Gott vom ersten
Platz verdrängen, oder gegen die göttlichen Ordnungen sind, dann ist das gegen
Gott.
Hochmut, selber stark sein als Gegensatz zu „sich Gott unterordnen“
Jak 1,6 als Zitat von Sprüche 3, 34 „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den
Demütigen gibt er Gnade.“ NgÜ „Den Hochmütigen stellt sich Gott entgegen,
aber wer gering von sich denkt, den lässt er seine Gnade erfahren.“
7 Ordnet euch daher Gott unter.
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Thema: Nicht das Ego sondern Jesus im Zentrum
Text: Jakobus 4, 1-17
Datum: 8. Mai 2014
Prediger: Samuel Zaugg
Es geht hier darum, dass der Hochmütige es nicht von Gott erbittet und erwartet,
sondern es sich von der Welt geben lässt oder erkämpft. Vielmehr sollen wir demütig
sein und in/aus der Gnade Gottes leben. Deshalb sollen wir nicht der Welt Untertan
sein, sondern Gott untertan sein. Wenn wir dem Teufel widerstehen wird er fliehen.
Dem Teufel sollen wir widerstehen und Gott sollen wir nahen. Dann wird Gott sich
uns nähern. Wir nähern uns Gott, indem nicht mehr ich im Zentrum stehen muss,
sondern ER im Zentrum stehen darf.
Wer ist ohne Schuld? Niemand auch von uns nicht. Deshalb sollen wir uns durch
Jesu Blut immer wieder reinigen lassen.
Wenn wir uns vor Gott demütigen, so wird ER uns erhöhen. Und diese Erhöhung
durch Gott ist viel wertvoller und wichtiger als die Erhöhung durch die Welt oder
durch uns selbst.
Verleumdung
11 Redet nicht schlecht übereinander, Geschwister! Wer schlecht über seinen
Bruder redet oder seinen Bruder verurteilt, der redet damit schlecht über das
Gesetz und verurteilt das Gesetz, das ein solches Verhalten untersagt. Und
wenn du das Gesetz verurteilst, spielst du dich als sein Richter auf, statt es zu
befolgen.
Das ist eine andere Art, hat aber wiederum den gleichen Zweck. Indem ich über
jemandem schlecht rede, rücke ich in ein besseres Licht. Es ist nicht gut, wenn das
Schlechte zutrifft. Noch schlimmer ist, wenn es gar nicht zutrifft.
Je nachdem wo ich das mache, gibt mir das mehr Ehre, Ansehen, Gewinn, Freunde.
Das ist ein ganz schlimmer Punkt. Einer den wir vielleicht unterschätzen. Wenn wir
jemanden verleumden, dann können wir ihn nicht gleichzeitig lieben. Wenn wir das
Gebot aus 3. Mose 19,18 bewusst übertreten stellen wir uns über das Gesetz und
machen uns zum Richter des Gesetzes.
Schlecht über jemanden reden, heisst ein Urteil über jemanden fällen. Wir haben
kein Recht, einen anderen Mensch zu richten. Dieses Recht hat alleine Gott. Andere
richten heisst, ein Recht ausüben, das alleine Gott zusteht. Das passt wieder zu
einem Menschen, der sich im Zentrum hat und nicht Gott im Zentrum hat.
Selbstsicherheit
13 Heute oder spätestens morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Wir
werden ein Jahr lang dort bleiben, werden Geschäfte machen und werden viel
Geld verdienen.“
Selbstsicherheit ist gut. In der Schule hörte ich, es sei das halbe Leben. Das stimmt
in einer gewissen Hinsicht. Aber es gibt auch eine übertriebene Selbstsicherheit. Ich
habe alles im Griff. Ich komme selber klar. Unausgesprochen sagen wir damit: Ich
brauche Gott nicht. Gott, ich fahre meinen Fahrplan. Gott soll mir nicht dreinreden.
Ich werde dort und solange Handel treiben wie ich will. Und solche Menschen
denken nicht daran, wie zerbrechlich ein Leben ist. Wir dürfen Pläne machen, das
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Datum: 8. Mai 2014
Prediger: Samuel Zaugg
Beste herausholen. Aber immer im Bewusstsein um die eigene Zerbrechlichkeit und
in Abhängigkeit von Gott.
Zusammenfassung
Wenn wir im Mittelpunkt stehen wollen, dann unternehmen wir alles, unsere
Bedürfnisse zu befriedigen. Mir erkämpfen und erstreiten uns Dinge. Manche
machen es subtiler, indem sie darum beten. Aber es sind egoistische Gedanken.
Oder wir versuchen das zu bekommen oder das zu sein, indem wir mit der Welt als
Gegensatz zu Gott und Gottes Geist Freundschaft schliessen.
Manchmal geht der Weg Gottes nicht über Erfolg und Glanz. Manchmal müssen wir
uns demütigen, erleben dabei aber Gottes Gnade.
Wir nähern uns Gott, wenn nicht mehr ich im Zentrum stehen muss, sondern er im
Zentrum stehen darf. Ich darf loslassen, muss nicht alles im Griff haben, darf mich
mit einem Gottvertrauen führen lassen. Ich muss meine Schwächen nicht
überspielen und brauche mich auch nicht mit dem hervorheben von Fehlern anderer
auf Kosten anderer zu erhöhen. Das befreit mich. In dieser Freiheit, in der Gott im
Zentrum ist, sind dann andere Menschen plötzlich auch wichtig. Nicht im Sinne, dass
ich gegen sie kämpfe, sie ausbeute, sondern, dass im Gegenteil, dass ich ihnen
etwas helfen/geben kann. Wenn ich diesen Wechsel vollziehe, ist das befreiend für
mich und wohltuend für meine Umgebung. Das wiederum ist ein starkes Zeugnis für
den Glauben an den Auferstandenen Jesus.
Amen
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