Bauen im Welterbegebiet Untersuchungsgebiet Hallstatt Verfasser: © by Dipl.-Ing. Dr. techn. F. V. Idam, Wien-Hallstatt 2004 INHALTSVERZEICHNIS Untersuchungsgebiet ................................................................................................................... 2 Ausgangsüberlegungen ............................................................................................................... 2 BAUEN................................................................................................................... 2 Gestaltungsparameter ................................................................................................................. 2 Öffentlicher Geschmack .............................................................................................................. 3 Gestaltungswille der Bauherrschaft............................................................................................. 3 Beratung von Fachexperten ........................................................................................................ 4 Behörden und Institutionen ......................................................................................................... 5 Potenzial der Baustoffe ............................................................................................................... 5 Handwerkliches Können der Ausführenden ................................................................................ 5 Wirtschaftliche Potenziale ........................................................................................................... 5 BAUFORSCHUNG................................................................................................. 6 Bauphysikalische Überlegungen ................................................................................................. 6 Bauen im historischen Kontext.................................................................................................... 7 Methoden baulicher Eingriffe....................................................................................................... 8 Historische Handwerkstechniken ................................................................................................ 9 Holz............................................................................................................................................ 10 Schindel ................................................................................................................................. 10 Dachbretter ............................................................................................................................ 10 Mauerwerk................................................................................................................................. 12 Baukalk .................................................................................................................................. 12 Kalkstein ................................................................................................................................ 12 Stützmauern........................................................................................................................... 13 Hochbau................................................................................................................................. 13 Mauertechnik ......................................................................................................................... 13 WISSENSTRANSFER.......................................................................................... 14 Baumarkt statt Bauverhandlung ............................................................................................ 14 Technische Argumente statt Geschmackvorstellungen ........................................................ 15 Vorzeigen statt belehren........................................................................................................ 15 Ausblick ....................................................................................................................................... 15 Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 1 Untersuchungsgebiet Im Rahmen dieser Arbeit wird das Kerngebiet der Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape untersucht. Den Arbeitsschwerpunkt bildet die Marktgemeinde Hallstatt. Ausgangsüberlegungen Das einzigartige Zusammenwirken von Landschaft und Architektur im inneren Salzkammergut war für die Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO ausschlaggebend. Die überlieferten Gebäude und baulichen Ensembles besitzen neben ihren identitätsstiftenden kulturellen Werten auch konkrete Gebrauchswerte die touristisch genutzt werden. Die gegenwärtige Baukultur erreicht weder im privaten noch im öffentlichen Sektor die gestalterische Qualität des Altbestandes. Obwohl von vielen Seiten versucht wird, auf die bauliche Gestaltung einzuwirken, sind die Ergebnisse in den wenigsten Fällen befriedigend. Nach wie vor wird im Welterbegebiet wertvolle historische Bausubstanz, die durchaus noch zu restaurieren gewesen wäre, demoliert. Das kulturelle Kapital der Region ist damit einem laufenden Schrumpfungsprozess ausgesetzt. Dass die Erträge aus diesem Kapital gleichfalls geschmälert werden, ist an der wirtschaftlichen Entwicklung der Region deutlich ablesbar. Die fachlich korrekte Sicherung und erhaltende Nutzung der vorhandenen Bausubstanz kann nur auf der Grundlage einer systematischen Bauforschung erfolgen. Dabei müssen verschiedene Fachdisziplinen aus Human-, Geistes und Naturwissenschaften zusammenwirken. Darüber hinaus ist es unabdingbar die Forschungsergebnisse praxisgerecht zu vermitteln. Das kann nur gelingen, wenn die Bauforschung auf die öffentlichen Bauträger, auf die Bauwirtschaft bis hin zum Häuselbauer zugeht: Denkmalpfleger als Kundenberater in die Baumärkte! BAUEN Gestaltungsparameter Ein komplexes Gefüge von Randbedingungen wirkt auf die Gestaltung von Gebäuden ein. Jede Veränderung in einem Einzelbereich wirkt direkt oder indirekt auch in anderen Bereichen. Nur mit wohlbedachten Maßnahmen kann hier sinnvoll eingegriffen, und die Baukultur der Region nachhaltig verbessert werden. Öffentlicher Geschmack Gestaltungswille der Bauherrschaft Beratung von Fachexperten Behörden und Institutionen Potenzial der Baustoffe Handwerkliches Können der Ausführenden Wirtschaftliche Potenziale Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 2 Öffentlicher Geschmack In weiten Kreisen der Bevölkerung herrscht Einigkeit darüber wie ein Gebäude auszusehen hat um "hereinzupassen". Die Formensprache der zeitgenössischen Spitzenarchitektur findet hier im Gegensatz etwa zu Vorarlberg - noch keinen Anklang. Neue Motive im rein gestalterischen Bereich werden im Regelfall nur langsam rezipiert. Im technischen Bereich allerdings finden neuartige Baustoffe bzw. Bauteile rasch Anerkennung, sofern ihre technischen Eigenschaften vorerst vorteilhaft erscheinen. Zeitgenössische Elemente werden allerdings nur selten wie im 3. Viertel des 20. Jahrhunderts - pur gezeigt, sondern so weit wie möglich hinter einer historisierenden Gestaltungsschicht verborgen. So trifft man immer wieder auf Stahl- oder Stahlbetonkonstruktionen, die mit Holz verkleidet sind. Der Begriff Verkleidung ist sehr zutreffend, da solche Objekte nach außen hin anders dargestellt werden, etwas anders zu sein vorgeben als sie eigentlich sind.1 Der Abbruch historischer Substanz wird allgemein akzeptiert, wenn an ihrer Stelle ein Neubau gestellt wird, der gleichzeitig "neu" und "alt" aussieht. Diese "Inszenierung von Tradition" ist in vielen Lebensbereichen, wie etwa den Umgang mit der Tracht zu beobachten und wird bereits von den Geistes- und Humanwissenschaftlern des Netzwerkes beforscht, auf deren Arbeiten ich hier verweisen möchte. Die Demolierung alter Gebäude wird in machen Fällen sogar herbeigewünscht, damit "ein Schandfleck endlich verschwinde". Altsubstanz hat - besonders in Wohnobjekten - unter dem Image minderwertiger Qualität zu leiden, wohl auch deshalb weil deren bauphysikalischen Besonderheiten weitgehend unbekannt sind. Die allgemeine Wertschätzung von historischen Putzen, unebnen Wandflächen und changierenden Fassadenfarben ist gering. Dagegen gelten Außendämmungen und Kunststofffenster in Holzdekor, mit dem Begriff "Vollwärmeschutz" beworben, als "saubere" und sinnvolle, Heizkosten sparende Investition. Komplexe, nicht streng messbare Gestaltungskriterien wie Anmut, Proportion oder Ponderation finden kaum noch Beachtung, und werden durch ein duales System von Begriffspaaren wie: "dauerhaft" versus "temporär", "gleichmäßig" versus "ungleichmäßig" oder "in der Waage, im Lot" versus "schief, uneben" ersetzt, die dem Unsicheren die Sicherheit messbare Kriterien bieten, und sich so allgemeiner Akzeptanz erfreuen. Gestaltungswille der Bauherrschaft Mit baulichen Maßnahmen werden für die Öffentlichkeit lesbare Zeichen gesetzt, über die sich der Bauherr positioniert. Will man allgemeine Anerkennung gewinnen, empfiehlt es sich den Kriterien des öffentlichen Geschmacks zu entsprechen. Der soziale Status eines historisierenden Neubaus ist immer noch höher als jener eines restaurierten Altbaus. Es darf auch nicht übersehen werden, dass die Kosten eines Neubaus oft leichter zu kalkulieren sind als jene einer Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 3 Restaurierung. Ein noch größeres Risiko sozialer Ausgrenzung geht aber im innern Salzkammergut eine Bauherrschaft ein, die sich darauf einlässt, eine Gebäude in konsequent moderner Formensprache zu errichten. Bediente sich der Leitbetrieb der Region, die "Saline", noch vom 18. Jahrhundert bis zum 2. Drittel des 20. Jahrhunderts auswärtiger Planer, und ließ sämtliche Gebäude im jeweils zeitgemäß modernen Stil errichten, so genügen die gegenwärtig durchgeführten Baumaßnahmen dem oben beschriebene öffentlichen Geschmack. So wurde beispielsweise das große Amtshaus ab 1751 in Wien geplant2 und die damals modernste Form der Dachkonstruktion ein Sparrendach - ausgeführt. Auch bei der Gestaltung des Baukörpers bediente man sich der modernsten Formensprache; das Gebäude wird von einem "Mansard-Dach" abgeschlossen, welches damals gerade als neueste Mode aus Frankreich übernommen wurde. Betrachtet man allerdings die rezente Baukultur in Vorarlberg, so zeichnet sich eine Trendumkehr aus, welche vom Westen unsers Bundesgebietes ausgeht, und bereits auch in östlicheren Gegenden zu wirken beginnt: modernes Bauen im alpinen Raum wieder allgemein anerkannt. Beratung von Fachexperten Fachexperten, welche auf das Bauwesen einwirken, können folgenden Gruppen zugeordnet werden: Architekten, Denkmalpfleger Baumeister, Bauhandwerker Verkaufsberater im Baumarkt Experte in Eigenregie Die letzte Gruppe ist mit Abstand die stärkste. Neben den Kosten, welche die Beiziehung von Experten verursacht, ist die Ansicht evident, dass mit Geburt und Aufenthalt im Salzkammergut ein entsprechende Expertenwissen intuitiv erworben wird: "Wir wissen selber am besten, wie bei uns herinnen gebaut wird" und "wir brauchen uns von denen unten bzw. draußen nichts dreinreden zu lassen, will die ja sowieso keine Ahnung haben", sind gängige Statements in der Region. Die, weit zurückreichenden Wurzeln dieser Haltung werden von den Historikern des Salzkammergut-Netzwerks, auf deren Arbeiten ich hier verweisen möchte, beforscht. In der Baupraxis reduzieren sich dabei Planungsprozesse für Wohnhäuser, wenn überhaupt konzipiert wird, auf die unbedingt erforderliche Einreichplanung, die dann von einem Zeichenkundigen nach Angaben der Bauherrschaft ausgefertigt wird. Die Gestaltungsprozesse liegen in der Hand der Bauherrschaft, der Bauhandwerker und der Baumarkt-Verkaufsberater. Wollen Baumeister zu Recht wirtschaftlich erfolgreich sein, müssen sie versuchen, den öffentlichen Geschmack möglichst genau zu treffen. Die Bauten entsprechen weitgehend dem Stand der zeitgemäßen Bautechnik, wobei aber, insbesondere bei Restaurierungsarbeiten, das Wissen über historische Baukonstruktionen und Handwerkstechniken nicht immer ausreicht um befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Restaurierungsaufgaben im Untersuchungsgebiet werden im Regelfall von Handwerkern ausgeführt, die in den wenigsten Fällen für denkmalpflegerische Aufgaben ausgebildet sind. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 4 Behörden und Institutionen Im Untersuchungsgebiet wirken im wesentlichen drei Behörden auf die Gestaltung von Bauten ein: Baubehörde Naturschutzbehörde Denkmalamt Die Entscheidungsfindung gründet sich hier neben politischen Überlegungen, die auf den öffentlichen Geschmack Rücksicht nehmen, in erster Linie auf den unterschiedlichen persönlichen Vorlieben von Gutachtern und Behördenvertretern. Die bauliche Realität vieler öffentlicher Bauvorhaben widerspiegelt die internen Kompromisse der Geschmacksadministration. Gestalterischen Ergebnisse schwimmen zwischen den Feldern "Zeitgemäß" "Historistisch" "Öffentlich Geschmacksverträglich". Mit vielen Beispielen kann für das Untersuchungsgebiet belegt werden, dass es gerade die öffentlichen Bauträger sind, die sich im Rahmen entsprechender Ausnahmebestimmungen über die von den Behörden festgelegten Gestaltungskriterien hinwegsetzen. Potenzial der Baustoffe Die Konzentration der Baustoffindustrie im Rahmen der europäischen Integration hat eine stetige Vereinheitlichung und Normierung der Baustoffe und Bauteile zur Folge. Vielen rezenten Baukonstruktionen fehlen lokaltypischen Eigenarten, da sie einer Produktpalette entnommen sind, welche die Baustoffindustrie flächendeckend über den gesamten Alpenraum anbietet. Handwerkliches Können der Ausführenden Der Umgang mit lokalen Baustoffen und die Ausführung historischer Konstruktionen erfordern spezielle handwerkliche Fertigkeiten, die im Untersuchungsgebiet in der Holzbearbeitung teilweise noch lebendig, in der Steinbearbeitung jedoch schon weitgehend abgekommen sind. Die Authentizität von Handwerkstechniken und die Sorgfalt der Detailausführung ist für die Gesamtwirkung eines Gebäudes wesentlich. Wirtschaftliche Potenziale Nicht immer bringt der Einsatz hoher Geldbeträge eine entsprechend hohe Qualität des Gebäudes. Gerade an den Resten der alten, anonymen Architektur kann abgelesen werden, wie schwierige materielle Verhältnisse Nachdenkprozesse auslösen können, aus denen reizvolle und interessante Lösungen hervorgehen. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 5 BAUFORSCHUNG Zur Demonstration der Weite des Forschungsfeldes der Bauforschung werden hier zwei Forschungsgebiete exemplarisch präsentiert: Die Bauphysik historischer Gebäude und die Untersuchung historischer Handwerkstechniken. Bauphysikalische Überlegungen zu nachträglich aufgebrachter Außendämmungen auf poröser Bausubstanz Verändertete Lebensgewohnheiten wirken auf die Nutzung von Gebäuden ein. Wurden noch vor wenigen Jahrzehnten viele Gebäude im Untersuchungsgebiet über das ganze Jahr durch das Kochfeuer im Tischherd täglich beheizt, so dienen gegenwärtig viele alte Objekte als Zweitwohnsitze, die nur noch sporadisch beheizt werden. Die massiven Bauteile dieser Häuser sind nun kalt und nur langsam zu erwärmen, ein Umstand der die Bewohner dazu bewegt, wärmedämmende Maßnahmen durchzuführen. Dämmstoffe heißen alle Materialien deren Wärmeleitfähigkeit, die mit dem sogenannten -Wert angegeben wird, sehr gering ist. Die Grundidee der stark beworbenen "Vollwärmeschutz-Fassaden" besteht darin, Gebäude Außenflächen in Dämmstoffe einzuhüllen, sodass weniger Energie durch die gedämmten Außenwände fließen kann. Zwei Fliegen scheinen auf einem Schlag getroffen worden zu sein: Energiesparen hinter einer ebenen, gleichmäßig gefärbelten und damit "präsentablen" Fassade. "Vollwärmeschutz-Fassaden" werden aus standardisierten Materialien, nach Wunsch auch mit historisierenden Elementen wie Sockeln und Putzfaschen hergestellt, und sehen vielerorts gleich aus. Weder Oberflächenfaktur noch Färbelung sind imstande den Fassaden authentischen Charakter zu verleihen. Das bauphysikalische Gefüge in einer historischen Wandkonstruktion wird durch eine "Vollwärmeschutz - Fassade" aber nicht nur bezüglich der Wärmeleitfähigkeit verändert. Weitgehend unbekannt ist, dass gemeinsam mit den Wärmeströmen immer auch Wasserdampfströme durch die Bauteile wandern. Dieser Vorgang wird als Dampfdiffusion bezeichnet. Wird dieser Dampf hinreichend abgekühlt entsteht Kondensat, sog. Schwitzwasser, welches an kalten Bauteil-Oberflächen beobachtet werden kann. Kondensat entsteht aber auch dann, wenn der Wasserdampf bestimmte Bauteile nicht durchdringen kann. Man unterscheidet zwischen Baustoffen welche "diffusionsoffen" und solchen welche "diffusionsdicht" sind. Angegeben wird diese Eigenschaft mit dem sogenannten -Wert. Zum Beispiel ist Polystyrol ( = 30-70) um ca. das fünffache diffusionsdichter als Kalkmörtel ( = 10) und Ziegel ( = 9). Kunststoff-Dünnputz ( = 150) welcher im Regelfall auf "VollwärmeschutzFassaden" aufgebracht wird ist damit um das fünfzehnfache diffusionsdichter als Kalkmörtel und Ziegel. Die Problematik besteht darin, dass eine auf diese Weise veränderte Wandkonstruktion nach außen hin immer diffusionsdichter wird, und damit dem Wasserdampf immer mehr Widerstand entgegensetzt. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 6 Da auch die Temperatur in der Wandkonstruktion zur kalten Seite, vor allen Dingen im Bereich der Wärmedämmung, abnimmt, tritt genau dort Kondensatbildung auf. In Folge davon werden die Bauteile sukzessive durchfeuchtet, eine potentielle Abtrocknung an der Außenseite wird durch den "Vollwärmeschutz" verhindert. Feuchte Bauteile leiten die Wärme deutlich besser als trockene Bauteile. Beispiel: Ziegelmauerwerk 0,0 % H2O = 0,40 W/mK Ziegelmauerwerk 1,5 % H2O = 0,83 W/mK Damit geht der wärmetechnische Effekt des "Vollwärmeschutzes" rasch wieder verloren, wobei gleichzeitig die Schimmelbildung begünstigt wird. Als Gegenmaßnahme wird in solchen Fällen von den Dämmexperten eine Dampfsperre bzw. eine Dampfbremse empfohlen. Diese bestehen aus Materialien mit einem hohen -Wert, z. B. Bitumenpapiere oder Kunststofffolien. Eine Dampfsperre oder Dampfbremse hat die Aufgabe, die Wanderung des Wasserdampfes dort zu unterbrechen bzw. zu verringern, wo er noch nicht so weit abgekühlt ist um kondensieren zu können. Daher soll diese Sperrschicht immer an jener Seite eines Bauteils, wo der höheren Dampfdruck herrscht angeordnet werden. An der gegenüberliegenden Seite der Konstruktion soll hingegen der -Wert möglichst niedrig sein um das Ausdiffundieren in die Außenatmosphäre zu begünstigen. Das ist in der Praxis insofern schwierig, als dass die Dampfdrücke an der Innen- bzw. Außenseite eines Bauteils ständigen Wechseln unterworfen sind. Der Einbau wasserdampfsperrender Schichten (Dampfbremsen oder Dampfsperren) an der Gebäudeinnenseite ist nur dann sinnvoll, wenn die überschüssige Feuchtigkeit über Lüftungsanlagen abtransportiert werden kann. Bei massiven Gebäuden die ständig bewohnt werden, kann sich eine Bauteilheizung (Wand- und Fußbodenheizung) auf Niedertemperaturbasis als die wirtschaftlich günstigste Lösung erweisen. Dabei sind jedoch als Nachteile die verzögerte Reaktion des Heizsystems auf Temperaturschwankungen und die Beschädigungsgefahr bei Arbeiten an den Bauteilen anzuführen. Als überwiegende Vorteile sind aber das angenehmes Raumklima (Strahlungswärme) und die trockenen, gut wärmedämmenden Bauteile zu nennen. Mithilfe einer Bauteilheizung ist es möglich, Bedarfsweise auch im Sommer, die Bauteiltemperaturen knapp über der Taupunktemperatur zu halten. Damit kann Kondensatbildung in oder auf den Bauteilen grundsätzlich ausgeschlossen werden. Faktum ist, dass mit bauphysikalisch wohlüberlegten Maßnahmen auch historisch wertvolle Bausubstanz mit der originalen Oberfläche erhalten werden kann, und mit tendenziell eher niedrigeren Herstellungs- und Betriebskosten ein hochwertiges Heizungssystem installiert und betrieben werden kann.3 Bauen im historischen Kontext Jedes Bauen im historischen Kontext - sei es die denkmalpflegerische Intervention oder der Neubau in einem historischen Ensemble - hat von der wissenschaftlichen Inventarisation des Denkmals bzw. des bestehenden Umraumes auszugehen. International werden hierfür Kosten von durchschnittlich Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 7 etwa 2 bis 3 Prozent der Bausumme als notwendig erachtet.4 Nur aufgrund einer entsprechend gründlichen Bauforschung können die für das Welterbegebiet Hallstatt-Dachstein gültigen "Management Guidelines"5 der UNESCO auch umgesetzt werden: a) b) c) d) e) Authentizität des Materials Authentizität der handwerklichen Ausführung Authentizität der Konstruktion Authentizität des Entwurfs Authentizität des Standorts, der Lage Vor allen Dingen eröffnen die Punkte a), b), und c) interessante Entwicklungsmöglichkeiten für die lokale Bauwirtschaft, es können lukrative Marktnischen besetzt werden. "Bauhandwerk aus dem Welterbegebiet" besitzt das Potential zu einem Qualitäts - Label. Die konsequente Umsetzung der durch die Bauforschung gewonnen Erkenntnisse durch hochqualifizierte Handwerker steigert die Werte der Gebäude. Nach UNESCO Standart werden folgende Werte unterschieden: Äußere kulturelle Werte Kulturelle Identität Relativer künstlerischer / technischer Wert Seltenheitswert Gebrauchswerte Erzieherischer Wert Sozialer Wert Funktionaler Wert Wirtschaftlicher Wert Politischer Wert Methoden baulicher Eingriffe Über die wesentlichen Methoden der Denkmalpflege herrscht Konsens.6 Als klassische Unterteilung gilt: Sicherung Ergänzung Freilegung Rekonstruktion Erneuerung internationaler Unter dem Begriff der "Sicherung" werden alle Maßnahmen, welche der Erhaltung eines Gebäudes dienen, umrissen. Die Sicherung ist streng genommen keine besondere denkmalpflegerische Maßnahme: Jeder Eigentümer eines Objektes sichert es im Allgemeinen - schon aus Gründen der Werterhaltung gegen den Verfall. Zur Sicherung zählen daher statische Maßnahmen ebenso wie die Reparatur von Dächern, Gesimsen u.a.m. Die "Ergänzung" im baulichen Bereich kann vielfältiger Natur sein: Sie reicht vom Schließen einer Fehlstelle, über die Teilrekonstruktion, bis zur Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 8 Baulückenverbauung als Ergänzung im städtebaulichen Sinn. Die "Freilegung" geht vom historischen Bestand aus, der in späterer Zeit überbaut oder überformt wurde und durch die Entfernung dieser Zubauten wieder sichtbar gemacht werden soll. In diesem Sinn kann die Freilegung auch eine archäologische Maßnahme darstellen. Die "Rekonstruktion" war in der Geschichte der Architektur und Denkmalpflege stets nur als Sondermaßnahme zu verstehen, hinter deren Anwendung meist nationale Anliegen standen. Nur aus dieser Sicht sind die großen Rekonstruktionen, wie die Wiedererrichtung des Campanile in Venedig nach seinem Einsturz 1902 oder die umfangreichen Rekonstruktionen in Warschau, Dresden und anderen Städten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg, zu verstehen . Die Wiedererrichtung der Brücke in Mostar, die Diskussion um die Rekonstruktion des Berliner Schlosses und viele andere rezente Beispiele zeigen, dass das nationale Anliegen als wesentlichste Triebfeder der Rekonstruktion heute noch Gültigkeit besitzt.7 Die "Erneuerung" ist erforderlich, wenn ein bestehendes Objekt neuen Nutzungen zugeführt wird. Die sinnvolle Nutzung eines Gebäudes ist die beste Gewährleistung für dessen Erhaltung. Für moderne Einbauten ist vom Grundsatz auszugehen, dass neue Funktionen eine zeitgemäße Formensprache verlangen.8 Versucht man auf die entwurfsmethodischen Beziehungen zwischen Städtebau, Architektur und Denkmalpflege im Detail einzugehen, ist es zunächst - wie so oft einfacher zu formulieren, was abzulehnen ist, nämlich: Der Abbruch wertvoller historischer Bausubstanz, weil Fortschritt nicht durch Zerstörung von Geschichtlichem erreicht werden kann. Die bloße Verdrängung von Geschichte führt nur zu Verunsicherung und letztendlich zum Verlust der Identität. Als Ziel ist "Authentisches Gestalten" anzustreben; das heißt: die spannungsvolle dialektische Auseinandersetzung zwischen Alt und Neu.9 Historische Handwerkstechniken Wenn neue Funktionen eine neue Formensprache verlangen, ist es sinnvoll für Funktionen die über lange Zeiträume gleich bleiben, die tradierte Formensprache einzusetzen. Zu diesen Konstanten zählen etwa viele Naturkräfte wie Witterung, Dampfdiffusion oder statische Setzungen. Die angewandten Handwerkstechniken prägen die Identität eines Gebäudes. Nur deren Kenntnis und Beherrschung ermöglichen authentische Restaurierungsarbeiten. Als Signifikanten für das Untersuchungsgebiet stehen die Entwicklung bzw. die Tradierung von Holzdeckungen und Steinmauerwerk. Beide Techniken genießen im Untersuchungsgebiet die Wertschätzung des öffentlichen Geschmacks. Auffällig ist, dass Holzdeckungen ununterbrochen tradiert worden sind, und nach wie vor "authentisch" ausgeführt werden, während die traditionellen Mauertechniken bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgekommen sind. Sowohl im Selbstverständnis als auch in der allgemeinen Wertschätzung ist die Arbeit des Zimmerers höher bewertet als jene des Maurers. Dieser Sachverhalt lässt sich Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 9 historisch damit begründen, dass die ursprüngliche Baukultur des Salzkammergutes fast ausschließlich vom Baustoff Holz getragen wurde, dessen Verwendung jedoch von Seiten der Obrigkeit über längere Zeiträume eingeschränkt worden ist. Mit der fortschreitenden Produktionssteigerung der Salinen und dem damit steigenden Holzbedarf in Verbindung mit der vernachlässigten Wiederaufforstung10 zeichnete sich bereits zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts eine Holzverknappung ab. Als erstes Symptom dieser Krise machte sich der Mangel an erstklassigem, astfreiem und damit gut spaltbarem "Kleuzholz"11 bemerkbar, da diese Qualitätssorte nicht nur zur Herstellung der Holzschindeln verwendet, sondern im großen Umfang zur Erzeugung der Transportverpackungen des Salzes, den "Küferln"12 benötigt wurde. So war bereits 1529, noch vor der Errichtung der zweiten Pfanne in Hallstatt, bereits Mangel "an Schöf13 vnnd Khuefhollcz" spürbar.14 In weiterer Folge wurden aber auch die minderwertigeren Holzsorten knapp, sodass die Bevölkerung von der Obrigkeit zu vermehrten Holzsparen genötigt wurde.15 Als Ersatz für die traditionellen Holzkonstruktionen, wurden soweit als möglich, Steinmauertechniken vorgeschrieben, was soweit ging, dass sogar die Verwendung des Holzes aus Privatwäldern für Bauzwecke untersagt wurde.16 Aus diesem Zwang ist es erklärbar, dass diese ungeliebten Steintechniken viel leichter aufgegeben werden konnten als die höher geschätzten Holzbearbeitungstechniken. Dennoch prägen die Steinkonstruktionen gleichermaßen die historischen Bauten des Welterbegebietes. Holz Schindel Eine der urtümlichsten Arten der Holzbearbeitung ist das Spalten des Stammes in seiner Längsrichtung. "Die Arbeit der Schindelmacher blieb bis in die Gegenwart unverändert. Diese suchen an windgeschützten Stellen Bäume mit gut spaltbarem Holz aus und schneiden17 dieselben um. Der brauchbare, untere, Stammteil wird entrindet, abgelängt und in "Viertel" zerlegt. Mit dem Schindeleisen werden die Schindeln nun "nach dem Span" (Radial) oder "übers Brett" (tangential) abgespalten, die bessere Seite, "d´Rechtn" mit dem Reifmesser geputzt und die traufnahe Schmalseite des Schindels "g´spranzt" (gefast).18 Für das Spalten der Schindeln werden ab dem letzten Jahrzehnt des 20. Jh. hydraulische Spaltmaschinen eingesetzt. Dachbretter Da das primäre Wirtschaftsziel des Ärars im Salzabsatz bestand, war es naheliegend das astfreie Kleuzholz den Salzverpackungen vorzubehalten, während bei den Dachdeckungen die gespaltenen Schindel durch gesägte Dachbretter ersetzt wurden. Als Ausgangsmaterial für diese Dachbretter konnten genauso gut schwerspaltbare Holzstämme verwendet werden, da die Technik des Sägens auch eine saubere Zerteilung astreichen Holzes erlaubt. Für den Ortsteil Salzberg sind für 1526 zwei Sägen die "ober Sag" und die "vnder sag"19 belegt, wobei zu diesem Zeitpunkt die Obere bereits sehr baufällig ist, was Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 10 den Schluss auf einen längeren Bestand zulässt. Im Inventar von 1540 findet sich der Hinweis "An der gosa müll bei der Sag ligen noch etlich Vnngeschnitn plenich20."21. Der bis heute erhaltene Flurname Gosaumühle weist auf eine wasserbetrieben Säge hin die zum Zerschneiden der Bloche eingesetzt wurde. Auf Spaltbretterdeckung, wie sie für den Bereich des Hallamts Aussee angenommen wird,22 findet sich für Hallstatt kein Hinweis. Nicht nur den Untertanen, die zäh an den tradierten Bautechniken festhielten, wurde die Verwendung von Dachbrettern angeordnet,23 sondern auch die ärarischen Gebäude wurden in zunehmendem Maß mit Brettern gedeckt. 1526 lagerten im Zeugstadel ungefähr 500 Dachschindel und 200 Dachbretter aus Lärchenholz sowie etwa 1300 "lerhen Dachpretter" im Hof.24 14 Jahre später war mit 3650 Dachbrettern und 6000 Schindeln25 der Vorrat merklich angestiegen. Dieser Umstand legt den Schluss nahe, dass der Umfang der Bautätigkeiten in diesem Zeitraum deutlich zunahm. Vergleicht man die Menge des Salzausstoßes des Sudhauses in ebendiesem Zeitraum können ähnliche Steigerungsraten festgestellt werden. Die technische Überlegenheit der Schindeldeckung gegenüber der Bretterdeckung ist nicht nur im geringeren Gewicht ersterer, sondern vor allen Dingen in ihrer größeren Witterungsbeständigkeit und Dauerhaftigkeit zu suchen. Aus holzphysiologigschen Gegebenheiten entstehen beim Prozess des Spaltens nur Holzstücke, die genau nach dem subparallelen Zellgefüge des Baumstammes ausgerichtet sind. Die Fasern werden durch diesen Arbeitsprozess nicht getrennt, sondern bleiben als geschlossene Zellgefüge erhalten. Beim Vorgang des Sägens hingegen werden, unabhängig vom Zellgefüge, ebene Holzflächen hergestellt; dabei werden Fasern, die nicht exakt parallel zu dieser Schnittebene verlaufen, aufgerissen. Das Ergebnis ist, im Gegensatz zur glatten Spaltebene, eine sägerauhe Oberfläche, deren spezifische Oberfläche aufgrund der wegstehenden Fasern größer ist. Eine solche Oberfläche nimmt mehr Feuchtigkeit auf und bietet damit holzzerstörenden Mikroorganismen günstigere Lebensbedingungen. Eine einfache technische Möglichkeit, die spezifische Oberfläche eines sägerauhen Brettes zu verringern, besteht darin, dessen Oberfläche zu hobeln. Dabei wird der Werkstoff, ähnlich wie beim Spalten, allerdings in einer wesentlich kleineren Dimension, zerspant. Das sichtbare Ergebnis ist eine glattere Oberfläche, auf der Mikroorganismen ungünstigere Bedingungen vorfinden. Der Umstand, dass 1540 in Hallstatt neben 2000 Stück ungehobelten Dachbrettern wenigstens 1500 Stück "Gehoblte vnnd khellte tachpretter" aus Lärchenholz lagerten, weist darauf hin, dass Dachbretter zu diesem Zeitpunkt bereits länger in Verwendung gestanden sein müssen, da bereits Strategien zur Verlängerung der Lebensdauer entwickelt waren. Das Adjektiv "khellte" mit der Bedeutung "schabend ausgehöhlt",26 legt die Deutung nahe, dass diese Dachbretter längs der Schmalseite gespundet waren, eine Form die in Ostösterreich, als Nut- oder Wienerschindel27 noch heute verwendet wird. Interessant ist der Umstand, dass gegenwärtig Deckungen aus gehobelten Dachbrettern nicht ausgeführt werden, da allgemein die Ansicht vertreten wird, dass gehobelte Bretter schneller verfaulten. Hier sei angeregt, diese Frage experimentell zu überprüfen, da die Haltbarkeit der gehobelten Bretter und das Abgehen von dieser Bearbeitungsvariante aus den bisher erschlossenen Quellen nicht belegt werden kann. Wie hartnäckig von den Untertanen an der traditionellen Schindeldeckung festgehalten wurde, zeigt der Befund der ärarischen Generalwaldbeschau von 1698, nach der noch viele Dächer von Privatgebäuden mit gespaltenen Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 11 Schindeln, gedeckt waren,28 vielmehr aber der Umstand, dass mit sinkender Holznachfrage der Saline in der 2. Hälfte des 19.(!) Jahrhunderts wieder ein Rückgang der Bretterdeckung und im Gegenzug die Rückkehr zur Schindeldeckung zu beobachten ist.29 Mauerwerk Baukalk Der Betrieb der Sudpfanne im 1750 abgebrannten Sudhaus Hallstatt brachte als ungewolltes Nebenprodukt große Mengen an gebranntem Kalk mit sich. Im Feuerungsraum unter der Pfanne standen etwa 250 massive Steinpfeiler, auf denen die Pfanne ruhte. Unter der Wirkung der Heizgase wurden die Pfeiler zu Stückkalk gebrannt, büßten ihre Tragkraft ein und mussten häufig ausgewechselt werden.30 Die Einführung wohlfeilerer und dauerhafterer "Pfannsteher" aus zylindrischen feuerbeständigen Tonziegeln konnte aber von einer "Steinlobby" mehr als 25 Jahre lang bis etwa 1750 erfolgreich behindert werden.31 Zerbrochene und damit unbrauchbar gewordene Ziegel - Pfannsteher wurden als Baumaterial an die Belegschaft abgegeben. Sie erleichtern heute, da sie eindeutig zu erkennen sind, die Datierung von Mauerwerk im Untersuchungsgebiet, da sie nach gesicherter Aktenlage nicht vor 1721 im Kammergut verwendet wurden.32 Kalkstein Die Kalke der Hallstätter Fazies, welche im Ortsgebiet von Hallstatt anstehen, sind von grobbankig blockhafter Gestalt und prägen die Geländestruktur dergestalt, dass diskontinuierlich subvertikale Steilflächen mit annähernd horizontalen Bankflächen wechseln, und damit gemeinsam eine abgetreppte Naturform bilden. Durch diese natürlichen Gegebenheiten lässt sich der Stein im Untersuchungsgebiet relativ leicht zu grob quaderförmigen Rohblöcken brechen. Für das Jahr 1526 können hier drei Steinbrüche belegt werden; der "Pruch", der "Rote" und der "Weisse" Steinbruch.33 Die Namen weisen auf die Färbung des Kalksteines hin, das eisenoxidhaltige Material des Roten Bruchs wurde für die Anfertigung der Pfannsteher bevorzugt. Aus den Inventarlisten geht die erstaunlich geringe - Anzahl und Art der Werkzeuge hervor. Damit ist es möglich die Handwerkstechnik zu rekonstruieren, da diese Werkzeuge noch heute bekannt sind. Der im Inventar angeführte "Zweispitz" ist ein Schlagwerkzeug mit langem Stiel, welches wie an einem Exemplar aus der Sammlung des historischen Museums der Stadt Wien ersichtlich ist, von der Römerzeit bis zur Gegenwart seine Form bis ins Detail beibehalten hat. Wie mit Grabungen in den Ortsteilen Lahn34 und Markt35 belegt werden kann, wurde die Mauerwerkstechnik in Hallstatt bereits während der Römerzeit angewandt. Vom Habitus lässt sich das vorhandene Steinmauerwerk im Untersuchungsgebiet in zwei Hauptgruppen, nämlich den verputzten Wandkonstruktionen im Hochbaubereich und den unverputzten Sichtmauerwerk für Stützmauern im Gelände unterteilen. Als die wesentlichsten Erscheinungsformen letzterer sind dabei Bruchstein - Scharmauerwerk, zyklopenartiges "Hackelmauerwerk" aber auch als Quadermauerwerk im ärarischen Salinensektor zu nennen. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 12 Stützmauern Mit Neigungen zwischen 10 und 20 % fallen die Schauseiten der untersuchten historischen Stützmauern aus dem Lot. Auffallend sind die ebenen, mit sehr engen Fugen gemauerten Wandflächen. Alle Steine, auch die Köpfe von Bindern, liegen generell im Querformat, erscheinen daher länger als hoch und liegen meist auf ihrem natürlichen Lager auf. Die Lagerfugen der Stützmauern verlaufen in langen Zügen über einige Meter horizontal, wobei sie dann in der Höhe verschränkt gegeneinander springen. Die Scharhöhen wechseln und nehmen nach oben hin tendenziell ab. Die allergrößten Steine liegen im Fußbereich der Mauern, nach oben hin werden die Steine kleiner, womit im Zusammenspiel mit der Neigung der Mauern perspektivische Wirkung erzielt wird. Benachbarte Steine sind entweder gleich oder deutlich unterschiedlich groß, sodass Konstanz und Sprung, nicht aber Kontinuität strukturbildend sind. Die Notwendigkeit einer sicheren Gründung lässt die historischen Steinmauern dem natürlichen Verlauf der Felsbankungen folgen, womit die Stützmauer mit ihren Knickkanten und Krümmungen das Motiv des Geländes übernimmt und daraus als kulturelle Leistung die Form der Terrasse entwickelt, die im Ortsbild von Hallstatt signifikant in Erscheinung tritt. Der steigende Einsatz von Betonkonstruktionen verdrängten im Laufe des 20. Jahrhundert zusehends die überbrachten Steinmauerntechniken, wobei dieselben im Rahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie im Straßenbau bereichsweise bis ins letzten Viertel des 20. Jahrhunderts angewandt wurden. Hochbau Unter dem Druck der behördlichen Holzbauverbote war es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts notwendig auch für Zwecke des Hochbaus das unmittelbar am Bauplatz befindlichen Steinmaterials zu verwenden. Der wesentliche bauphysikalische Nachteil von dichten, nicht porösen Steinmaterial für den Einsatz im Hochbau ist dessen gute Wärmeleitfähigkeit. Untersuchungen von Mauerbeständen zeigen, dass die Mauerkonstruktionen für den Hochbau in der Steingröße und in der Fugenausführung von jenen der Stützmauern abweichen. Kleinere Steine, breitere Fugen und in den Verband eingemischte Tonziegel erhöhen die deutlich Porosität der Wandkonstruktionen. Damit sinkt deren Wärmeleitfähigkeit während die Dampfdiffusionstauglichkeit steigt. Mauertechnik Steine, welche ohne Zuhilfenahme von Mörtel zu einer Mauer zusammengefügt sind heißen Trockenmauerwerk, gelten als die hohe Schule der Maurerkunst und benötigen keine Fundamente, da sie in der Lage sind, die Frostbewegungen des Bodens zu übernehmen ohne dabei ihr Gefüge zu verlieren. Nur ein Stein, der auch ohne Mörtel seine Position behält, liegt richtig.36 Vor Beginn der eigentlichen Maurerarbeit muss eine größere Menge Mauersteine vorbereitet werden. Mit Hilfe des "Schelhammers"37 können größere Flächen oder Buckel von den Bruchsteinen abgespalten werden. Auf diese Weise wird die horizontale Auflagefläche an der Unterseite eines Steines hinreichend eben zugerichtet. Der "Kopf", die sichtbare Vorderseite des Steins, wird darüber hinaus Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 13 noch mit dem "Zweispitz" und dem "Spitzeisen" sauber geebnet. Die einzelne Steine der untersuchten Mauerflächen sind nicht unregelmäßig verstreut sondern zeilenförmig geordnet. Diese Zeilen verlaufen waagrecht, sind oft mehrere Meter lang und heißen "Scharen". Die Höhe der Lagerfugen ergibt sich aus dem vorhandenem Steinmaterial. An überdurchschnittlich großen Steinen springen die Lagerfugen oder es setzt sich eine hohe Schicht in zwei niedrigeren Schichten mit gleicher Gesamthöhe fort. Die erste Schar wird horizontal auf die entsprechende Substruktion angesetzt. Die vorgerichteten Steine werden dabei möglichst dicht aneinander gesetzt, wobei verbleibenden Resträume mit formschlüssig eingepassten kleinen Steinen und Steinscherben "ausgezwickt" werden. Auf diese Weise werden auch Vertiefungen an der Oberseite einer Schar ausgefüllt. Mit dem Abschlagen der "Überzähne" kleinerer, noch über die nächsthöhere Lagerfuge herausragender Spitzen und Kanten - wird nach dem Vermauern der ersten Schar das horizontale "Lager" vorbereitet, auf welches die Steine der nächsten Schar mit springenden, subvertikalen "Stoßfugen" aufgesetzt werden. Ist der Verband nicht "trocken" hergestellt, werden die Steine in den Lagerfugen auf groben Kalkmörtel aus scharfem Sand gesetzt, während übrigen Fugen mit der Kelle bündig ausgeworfen werden, wobei der aufgetrocknete Kalkmörtel farblich etwa so hell ist wie das verarbeitete Steinmaterial. Die satt ausgeworfenen Fugen werden einfach mit der Kellenkante bündig mit den anschließenden Steinflächen abgezogen. Die großen Steine sollten weder im Umriss noch in ihrer Fläche mit Mörtel bedeckt werden. Mit dieser Ausführung der Fugen wird ein ruhiger, geschlossener Gesamteindruck des Mauerwerks erzielt. Für den Mörtel empfiehlt sich ein Mischungsverhältnis von 1:4 zwischen Luftkalk und Zuschlagsstoff. Zugaben von Portlandzement verringern die Porosität des Mörtels und verschlechtern dessen Diffusionstauglichkeit und Elastizität. Der Nachteil bei der Verarbeitung dieser Mörtelmischung liegt in der langsamen Karbonatisierung, dem Aushärten, innerhalb von etwa zwei Wochen. Besteht der Bindemittelanteil zu etwa 10 % aus hydraulischem Kalk, verlaufen parallel zur Karbonatisierung Hydratationsprozesse, welche die Aushärtungszeit auf wenige Tage reduzieren, und dennoch nicht die Porosität des Mörtels beeinträchtigen.38 WISSENSTRANSFER Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, Lösungsstrategien zu entwickeln, die es erlauben die aus der Forschung gewonnenen Erkenntnisse in die gebaute Realität umzusetzen. Als Bauforscher muss man sich von Anbeginn darüber im klaren sein, dass vorerst kaum Nachfrage nach den Forschungsergebnissen besteht. Bauherrschaften, ob nun öffentliche oder private, reagieren zu recht sehr sensibel wenn man sich ungefragt in ihre Angelegenheiten mischt. Der von den Behörden bisher eingeschlagene Weg, über enge Gestaltungsvorschriften Geschmack zu verordnen, ist nicht zielführend. Baumarkt statt Bauverhandlung Nur wenn die Bauherrschaft oder der Bauhandwerker aktiv wird und Informationen sucht, kann das entsprechende Fachwissen vermittelt werden. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 14 Fachberater in den Baumärkten befinden sich in dieser glücklichen Lage, dass Ihr Fachwissen nachgefragt und ihren Aussagen Vertrauen geschenkt wird. Sie sind als Multiplikatoren eine der wichtigsten Personengruppe zur Verbreitung von Fachwissen. Technische Argumente statt Geschmackvorstellungen Der Begriff "lokaltypisch" ist für die Bauten des Untersuchungsgebietes relativ einfach zu definieren: als der permanente Wechsel der Stile und des Geschmacks. Wie die Kunstwissenschaft treffend bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts erkannt hat, ist jeder künstlerische Wert nur als relativ zum Gestaltungswillen der Gegenwart zu verstehen und nie absolut.39 Mit technischen und physikalische Begründungen für traditionelle Baukonstruktionen und Handwerkstechniken hingegen können viele Bauherrenentscheidungen für qualitativ hochwertige Lösungen unterstützt werden. Handfeste Vorteile wie etwa ein besseres Raumklima, eine lange Lebensdauer Gebäude oder mäßige Heizkosten überzeugen besser als schwer zu transportierende Geschmacksvorgaben. Vorzeigen statt belehren Besser als Argumente wirken allerdings Beispiele. Insbesondere öffentliche Bauten wären dazu besonders gut geeignet. Aus ihrer Bestimmung heraus stehen sie allen Interessierten auch im Innenbereich - offen, und auch Personen ohne gezieltes Interesse an bestimmten Baulösungen werden dennoch im Rahmen der alltäglichen Nutzung der Gebäude damit konfrontiert. Bedauerlicherweise wird dieses Potential kaum genutzt. Bereits wenige vorbildlich restaurierte Privathäuser, wie etwa das Haus Markt 127, sind durchaus in der Lage auf den öffentlichen Geschmack und dadurch auf das gesamte Bauverhalten des Untersuchungsgebietes einzuwirken. Bei der Vermittlung von Expertenwissen ist besondere Sensibilität geboten. Schulmeisterhaftes Vorgehen und frontale Belehrungen vertiefen die soziale Kluft, welche oft zwischen akademischen Bauforschern und Bauhandwerkern besteht. Akzeptanz ist nicht im Vortrag sondern nur im Vorzeigen zu gewinnen. Daraus lässt sich für die Rekonstruktion historischer Handwerkstechniken ableiten, dass dieselben von der Bauforschung auch praktisch erarbeitet werden müssen. Ausblick Mittelfristig ist gesamtgesellschaftlich eine verstärkte Polarisierung der Einkommensverteilung zu erwarten. Dadurch bilden sich neue, finanzkräftige Käufergruppen, die nach "Luxusgütern" im weitesten Sinn nachfragen werden. Ein wichtiges Kriterium für ein Luxusgut ist dessen geringe Verfügbarkeit. Handwerklich gefertigte Güter, deren korrekte Herstellung nur mehr Wenige beherrschen und deren Produktionsmenge damit beschränkt ist, besitzen bereits jetzt dieses Image. Mit der Bereitschaft alte Bausubstanz nicht nur als statisch geschichtlich und Ihre wirtschaftliche Funktion nicht nur als Fremdenverkehrskulisse zu sehen, eröffnet sich ein erfolgsversprechendes Geschäftsfeld. Unter dem Label "Hallstatt Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 15 Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape" könnten Betriebe, die denkmalpflegerische Sonderleistungen von Bauphysik und Baustatik über historische Handwerkstechniken bis hin zur Produktion lokaltypischer Baustoffe anbieten, ein zahlungskräftiges Publikum gewinnen. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 16 1 ONSELL, Max, Ausdruck und Wirklichkeit. Versuch über den Historismus in der Baukunst, Braunschweig Wiesbaden 1981, S. 11. 2 Hofkammerarchiv Wien, Altes Bancale, rote Nummer 286, 23. Jan. 1751: Commissions Relation dieses hochen Mittels Hoff Raths Hr. v. Quiex die zu Haalstatt abgebrunnenen Sallz Pfannen betr., fol. 63v u. 64r. 3 GROSZSCHMIDT, Henning, Die Temperierung - Verfahren zur thermischen Bausanierung, Raumtemperierung und Klimatisierung in Museen und anderen Gebäuden. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. München 1992. 4 WEHDORN, Manfred, Bauen im historischen Kontext, in: Kulturpark Österreich, Wien 2000, S. 59. 5 FEILDEN Bernard u. JOKILEHTO Jukka, Management Guidelines for World Cultural Heritage Sites, Rome 1998. 6 Internationale Charta über die Konservierung und Restaurierung von Denkmälern und Ensembles (Denkmalbereiche), Venedig 1964. 7 WEHDORN, Manfred, Bauen im historischen Kontext, in: Kulturpark Österreich, Wien 2000, S. 61. 8 Internationale Charta über die Konservierung und Restaurierung von Denkmälern und Ensembles (Denkmalbereiche), Venedig 1964, Artikel 9 u. Artikel 11. 9 WEHDORN, Manfred, Bauen im historischen Kontext, in: Kulturpark Österreich, Wien 2000, S. 63. 10 SCHRAML, Carl, Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, Wien 1932, S. 372. 11 KOLLER, Engelbert, Die Holztrift im Salzkammergut, Linz 1954, S. 4. 12 TREFFER, Günter, Weißes Gold. 3000 Jahre Salz in Österreich, Wien - München - Zürich - New York 1981, S. 144. 13 "Holz für den Schiffsbau". 14 Hofkammerarchiv Wien, Obderensisches Salzkammer Gut, Fonds 6, Salinen zu Hallstatt, rote Nummer 47, Handschriften aus den Jahren 1494 - 1710, Ausseeischß salltzhalben: Vnndericht auch betrefen aufrichtung ainer newen Salltz Phannen zu Hallstat, fol.28v. 15 KOLLER, Engelbert, Forstgeschichte des Salzkammergutes. Eine forstliche Monographie, Wien 1970, S. 86. 16 Hofkammerarchiv Wien, Gmundner Bancale, Aufstellungsnummer 1092, Die vom Franz Greunz Hallstädter Strennknecht angesuchte Erbauung einer Kammer in seinem kleinen Auszug Häusl btr., 1795, fol.108 r bis fol.114 v. 17 Der Einsatz von Sägen als Werkzeug zum Umschneiden und Teilen der Stämme wird im Kammergut erst seit etwa 1795/ 96 verwendet. Zuvor stand ausschließlich die schmalschneidige "Maishacke" zur Verfügung. Vergleiche dazu: KOLLER, Engelbert, Die Holztrift im Salzkammergut, Linz 1954, S. 7. 18 STADLER, Franz, Steirische Almsiedlungen im Dachsteingebiet, Sonderdruck aus der Schriftenreihe des Landschaftsmuseums Schloss Trautenfels am Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Band 2, Bauen-Wohnen-Gestalten, Trautenfels 1984, S. 79f. 19 Hofkammerarchiv Wien, Obderensisches Salzkammer Gut, Fonds 6, Salinen zu Hallstatt, rote Nummer 47, Handschriften aus den Jahren 1494 - 1710, Inventar des Hallamts und Siedens zu Hallstatt, 1526, fol. 76v. 20 "entrindete Waldbaumstämme von vier bis sechs Meter Länge (Bloche)." SCHRAML, Carl, Die Entwicklung des oberösterreichischen Salzbergbaues, in: Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines, 83. Jg., (1930), S. 153 - 242, S. 233. 21 Hofkammerarchiv Wien, Obderensisches Salzkammer Gut, Fonds 6, Salinen zu Hallstatt, rote Nummer 47, Handschriften aus den Jahren 1494 - 1710, Inventierung der Hallsieden zu Hallstatt, 1540, fol.112v. 22 STADLER, Franz, Das Salinenwesen im steirischen Salzkammergut von 1760 bis 1850, in: Das Salz in der Rechts- und Handelsgeschichte, Schwaz 1991,S. 379 - 402, S. 387. 23 KOLLER, Engelbert, Beiträge zur Geschichte des Bauwesens im Salzkammergut, in: Schriftenreihe des Institutes für Landeskunde von Oberösterreich, Nr. 20 (1968), S. 27. 24 Hofkammerarchiv Wien, Obderensisches Salzkammer Gut, Fonds 6, Salinen zu Hallstatt, rote Nummer 47, Handschriften aus den Jahren 1494 - 1710, Inventar des Hallamts und Siedens zu Hallstatt, 1526, fol. 82r u. fol. 79v. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 17 25 Hofkammerarchiv Wien, Obderensisches Salzkammer Gut, Fonds 6, Salinen zu Hallstatt, rote Nummer 47, Handschriften aus den Jahren 1494 - 1710, Inventierung der Hallsieden zu Hallstatt, 1540, fol.112v. 26 KLUGE, Friedrich, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin - New York, 1975, S. 363. 27 RICCABONA, Christof, Baukonstruktionslehre, 4 Bde., Bd. 1, S. 312f. 28 SCHRAML, Carl, Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, Wien 1932, S. 392f, 395. Primärquelle: Salzoberamtsarchiv, Faszikelnr. 63 u. Nr. 52 und KOLLER, Engelbert, Die Holztrift im Salzkammergut, Linz 1954, S. 91. 29 KOLLER, Engelbert, Beiträge zur Geschichte des Bauwesens im Salzkammergut, in: Schriftenreihe des Institutes für Landeskunde von Oberösterreich, Nr. 20 (1968), S. 27f. 30 KOLLER, Engelbert, Beiträge zur Geschichte des Bauwesens im Salzkammergut, in: Schriftenreihe des Institutes für Landeskunde von Oberösterreich, Nr. 20 (1968), S. 13. 31 SCHRAML, Carl, Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, Wien 1932, S. 205ff. 32 SCHRAML, Carl, Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, Wien 1932, S. 206, Primärquelle: Salzoberamtsresolutionsbuch 1721, S. 208. 33 Hofkammerarchiv Wien, Obderensisches Salzkammer Gut, Fonds 6, Salinen zu Hallstatt, rote Nummer 47, Handschriften aus den Jahren 1494 1710, Inventarj des Hallambt vnd Sÿedn zu Hallstat anno D. im Sechsundtzwaintzigistn Jahre, fol. 81v ff 34 "große Haus am Straubingerbühel", vgl. dazu: MORTON, Friedrich, Hallstatt und die Hallstattzeit, Hallstatt 1980, S. 104. 35 Haus Markt 50, Das Haus Nr. 50 wurde 1924 als Veranstaltungssaal des Arbeiter-KonsumVereines im Bereich des Holz - Aufsatzplatzes vor dem alten Sudhaus im Markt errichtet. Die ergrabenen Fundamente der Vorgängerbauten wurden vom Hauseigentümer freigelegt und gesichert. Sie sind öffentlich zugänglich. 36 SEIFERT, Alwin, Alpenländisches Mauern, in: Forschungsarbeiten aus dem Straßenwesen, Band 11, Berlin 1938, S. 7. 37 schelen: "spalten, trennen". Vgl. dazu: SCHMELLER, Johann Andreas, Bayerisches Wörterbuch, München 1996, Bd. 2/1, Sp. 395. 38 TORRACA, Giorgio, Poröse Baustoffe, Wien 1986, S. 60ff. 39 RIEGL, Alois, Der moderne Denkmalkultus sein Wesen und seine Entstehung, Wien 1903, S. 57ff. Hallstatt - Dachstein Salzkammergut Cultural Landscape - IDAM, F., Bauen im Welterbegebiet. Untersuchungsgebiet Hallstatt. Hallstatt-Wien 2004. 18