gesundheitsbote gesundheitsbote

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Ausgabe
Ausgabe
August 2011
Juli 2011
LANDKREIS MITTWEIDA KRANKENHAUS
GEMEINNÜTZIGE GMBH
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MITTELSÄCHSISCHER
1
GESUNDHEITSBOTE
VGE/Kreiskrankenhaus
Freiberg
Informationen der landkreiseigenen Krankenhäuser als Beilage zum Mittelsachsenkurier des Landratsamtes Mittelsachsen
Jede Geburt ist ein kleines Wunder
Inhalt
Hebamme ist einer der schönsten Berufe
Hebamme ist einer
der schönsten Berufe
Interview mit der Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Anke Schulz
Mittweida
Es gibt Hilfe gegen
Hämorrhoiden
Darmkrebs: Koloskopie
bringt Gewissheit
Selbsthilfegruppe für
Übergewichtige
Freiberg
Schluckstörungen auf der
Spur
ADHS - unaufmerksam und
hyperaktiv
Stillberaterin: Damit das
Baby satt wird
Veranstaltungskalender
Gesundheitsratgeber
Eis mehr Lust als Frust?
Urgroßmutters Wadenwickel helfen noch immer
Medikamente auf Reisen
Kleine Anatomie: Das Ohr
Impressum
Ein Storch, ein Baby und gleich zwei Hebammen, das muss ja gut gehen. Im Bild Stefanie und Annelies
Schmidt (v.li.).
Foto: Peter Hertel
VON INES SCHREIBER
Mittweida.Annelies Schmidt
ist mit Leib und Seele Hebamme und das schon seit über 30
Jahren. In der Geburtsklinik in
Mittweida hat sie schon rund
3000 Babys auf dem Weg ins
Leben geholfen. Ihre Tochter
Stefanie ist so vom Beruf ihrer Mutter begeistert, dass sie
jetzt als Klinikhebamme das
Team unterstützt. „Jede Geburt
ist für mich etwas ganz Besonderes und Einmaliges,“ findet
die 25jährige. Sie schätzt den
Umgang mit den unterschiedlichsten Frauen, stellt sich auf
ihre Bedürfnisse ein und kümmert sich liebevoll um die
Neugeborenen.
„Schön ist, dass bei uns drei
Familienzimmer zur Verfügung
stehen, in denen sich die Eltern in Ruhe an die neue Si-
tuation gewöhnen können,“
findet die junge Hebamme.
Es sei wichtig, die Geburt als
einen natürlichen Prozess anzusehen, der nur im Notfall
durch moderne Gerätetechnik beeinflusst werden sollte.
Mutter und Neugeborenes
wissen meist instinktiv, was das
Richtige ist.Aus diesem Grund
hat sich das Hebammenteam
bereits seit vielen Jahren der
sanften Entbindungsmethode
nach Leboyer verschrieben.
Zur Geburtserleichterung wird
neben Akupunktur, Homöopathie und Aromatherapie auch
eine Periduralanästhesie angeboten. Ein Team von insgesamt acht Hebammen sorgt
für eine individuelle Betreuung.Außerdem sind acht Ärzte
und zehn Schwestern auf der
Entbindungsstation rund um
die Uhr um das Wohl und die
Sicherheit der Mütter und Neugeborenen bemüht. Narkoseärzte und OP-Team stehen
ebenfalls immer zur Verfügung.
Einen großen Vorteil bietet außerdem die Sicherheit einer
Kinderstation im Hause.
Stefanie Schmidt bietet wie
auch die Hebammen Grit Bolz
und Eva-Kathrin Wende im
Rahmen ihrer freiberuflichen
Tätigkeit Geburtsvorbereitungskurse,Wochenbettbetreuung und Rückbildungsgymnastik in den Räumlichkeiten der
Elternschule im Krankenhaus
Mittweida an. Dazu können
sich die Mütter über den unter Telefon 03727/99-1121 anmelden.
INTERVIEW Kreiskrankenhaus Freiberg
Chefärztin der Frauenklinik Dr. Anke Schulz
MIT DR. ANKE SCHULZ
SPRACH PETER HERTEL
n Sie leiten die Klinik seit
1993, welche Entwicklung hat
es seitdem gegeben?
Die gravierendste Änderung
war der Umzug von der Claußallee in das Hauptgebäude.
Gleichzeitig zog die Kinderklinik von der Leipziger Straße mit ins gleiche Gebäude,
welches für die Frauen, ihre
Kinder und die Mitarbeiter
viele Vorteile brachte.
Neun Ärztinnen haben unter meiner Leitung die Prü-
L E S E N
fung zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
abgelegt. Seit 2004 ist die Klinik Kooperationspartner des
Brustzentrums Chemnitz.
n Welche Bereiche gehören zu
Ihrer Klinik?
Es gibt zwei große Abteilungen, das sind die Frauenheilkunde zur Behandlung
von Erkrankungen und Tumoren der weiblichen Unterleibsorgane und der Brust sowie
die Geburtshilfe.
Hierzu gehören die Kreißsäle, das Neugeborenenzimmer
U N D
G E S U N D
und die Wochenstation.
n Wohin geht der Trend der Erkrankungen?
Die bösar tigen Erkrankungen des Gebärmutterkörpers nehmen zu, spiegelbildlich dazu nimmt der Gebärmutterhalskrebs deutlich ab.
Die erstere Erkrankung (Corpuscarcinom) betrifft sehr
häufig stark übergewichtige
Frauen mit Bluthochdruck
und Diabetes, welche oft auch
älter sind und noch andere Begleiterkrankungen haben.
In der Geburtshilfe geht der
B L E I B E N
–
Trend bundesweit zu einer höheren Kaiserschnittrate, wobei wir erfreulicherweise immer noch niedriger liegen als
der sächsische Landesdurchschnitt.
n Wie bringt sich Ihre Klinik
in die Gesundheitsversorgung
Mittelsachsens ein?
Wir sind die einzige Einrichtung in Mittelsachsen, die die
Pränataldiagnostik mit zwei
ausgebildeten Fachärzten
anbietet. Durch die Einbeziehung der Neonatologie ist es
uns möglich, Frühchen ab der
J E D E N
32. Schwangerschaftswoche in
Freiberg zu entbinden.
Dr. Anke Schulz Foto: Tim Gernitz
M O N A T
N E U
2
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Ausgabe August 2011
MITTWEIDA
Wenn der Stuhlgang zur Qual wird
Es gibt Hilfe gegen Hämorrhoiden
VON INES SCHREIBER
twa drei Viertel der Bevölkerung hat im Laufe des
Lebens mit Hämorrhoiden zu
kämpfen, darunter überwiegend Männer. Blut im Stuhl,
Brennen, Jucken oder Nässen
im Afterbereich können auf
diese Erkrankung hindeuten.
Die Beschwerden sollten
nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern so
schnell wie möglich durch einen erfahrenen Proktologen
abgeklärt werden. Die Proktologie ist das Teilgebiet der
Chirurgie, das sich ausschließlich mit den Erkrankungen des
Enddarms befasst.
Oberarzt MUDr. Michal Lukes ist Facharzt für Chirurgie
und Proktologe am Mittweidaer Krankenhausstandort. In
seine Sprechstunde kommen
Patienten mit den unterschiedlichsten Symptomen, die der
erfahrene Arzt zunächst mittels eines ausführlichen Gesprächs, einer Tastuntersuchung und gegebenenfalls
einer Spiegelung (Proktoskopie) untersucht. Dazu bedient
er sich eines sogenannten Anoskops, das einen etwa zehn
Zentimeter tiefen Einblick
in den Enddarm ermöglicht.
Bei sehr starker Schmerzempfindlichkeit wird die Diagnostik unter örtlicher Betäubung
durchgeführt.
„Häufig deuten bereits die
beschriebenen Symptome
auf eine bestimmte Diagnose
hin“, berichtet Dr. Lukes. Neben Hämorrhoiden behandelt
der Proktologe auch Stuhlent-
E
Darmkrebs: Koloskopie
bringt Gewissheit
VON INES SCHREIBER
ie gute Nachricht vorweg:
Im Frühstadium erkannt
ist Darmkrebs in vielen Fällen heilbar, bei späterer Diagnose liegen die Heilungschancen zwischen 50 und 70
Prozent. Dennoch sterben in
Deutschland jedes Jahr etwa
30.000 Menschen an dieser
tückischen Erkrankung, die
die höchsten jährlichen Neuerkrankungsraten aufweist.Mit
zunehmendem Alter nimmt
das Darmkrebsrisiko zu, aber
immer häufiger erkranken
auch Jüngere daran, besonders bei familiärer Vorbelastung.
Die Darmspiegelung (Koloskopie) gilt als effektivste
und sicherste Methode zur
Früherkennung. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten
deshalb allen Versicherten
ab 55 Jahren eine Darmspieglung als kostenlose Vorsorgeleistung an, welche auch ohne
Befunde aller 10 Jahre wiederholt werden sollte. Bei Verordnung durch den Hausarzt
werden Darmspiegelungen
aber auch im jüngeren Alter
beziehungsweise in kürzeren
Abständen durchgeführt.
Bei der Darmspiegelung
werden kleinste Veränderungen der Darmschleimhaut
erkannt. Der Arzt entnimmt
Gewebeproben, die anschließend in einem pathologischen
Institut untersucht werden.
Darmpolypen (gutartige Wucherungen), die als Krebsvorstufe gelten und unbehandelt
D
Oberarzt MUDr. Michal Lukes erklärt seinen Patienten die Hintergründe der Schmerzen
Foto:
leerungsstörungen, Abszesse,
Fisteln, Analthrombosen und
Analfissuren. Typisch für eine
Analfissur ist ein verkrampfter
Schließmuskel, den der Fachmann wieder entkrampfen
kann, woraufhin die Fissur
praktisch allein ausheilt. Ein
Abszess ist eine akute Erkrankung und wird aufgeschnitten,
damit sich der Eiter entleert. Es
folgt eine Spülung und das Anlegen einer Drainage.Fisteln im
letzten Teil des Analkanals sind
ebenfalls sehr unangenehm,da
sie eitern und nässen, zählen
aber eher zu den chronischen
Leiden. Bei einem Schleimhaut- beziehungsweise Organvorfall (Rektumprolaps) wird
während des Stuhlgangs durch
zu starkes Pressen die Schleimhaut oder der Darm nach außen gestülpt. „Wenn sich das
Gewebe danach nicht mehr al-
lein zurückzieht,hilft auch hier
nur ein chirurgischer Eingriff,“
weiß Dr. Lukes.
Bei kleineren Hämorrhoiden, die noch keine allzu großen Beschwerden verursachen,
können noch Salben und Zäpfchen helfen, bei größeren Hämorrhoiden gibt es mehrere
chirurgische Verfahren. Eine
relativ neue Methode ist die
Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur, durch die die zu den Hämorrhoiden führenden Arterien unterbunden werden. In
Mittweida wird jedoch fast nur
noch die sogenannte KlammerMethode angewandt. Diese
innovative OP-Technik gilt als
schmerzarme Alternative und
beseitigt die Hämorrhoiden in
einem Zug. Sprechstunden finden jeweils donnerstags von
13 bis 16 Uhr statt. Anmeldung
unter: 03727/99-1240.
zu einem Tumor führen können, werden während der Untersuchung sofort mittels einer
Elektroschlinge entfernt. Andere Erkrankungen, wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Geschwüre
und Engstellen können ebenfalls anhand der Spiegelung
festgestellt oder ausgeschlossen werden.
Koloskopien werden auf
Überweisung des Hausarztes
an allen drei Standorten der
Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH ambulant
als kurative Leistung vorgenommen.
Telefonische Anmeldung:
Mittweida: 03727/99-1444,
Frankenberg: 037206/37-3136,
Rochlitz: 03737/787-5330.
Mediziner bildeten sich
zum Thema Darmkrebs
fort
„Onko Xperts“ ist eine bundesweite Fortbildungsreihe
auf dem Gebiet des kolorektalen Karzinoms, die im
Juli etwa 60 Mediziner und
medizinisches Fachpersonal nach Mittweida zog. Im
Mittelpunkt standen aktuelle Gesichtspunkte dieser
Krebserkrankung.
Die viszeralchirurgische
Versorgung, die Chemotherapie sowie die Pathologie
zählten neben konkreten
Fallbeispielen zu den thematischen Schwerpunkten. (is)
Selbsthilfegruppen für Übergewichtige
Adipositassprechstunde zeigt großes Interesse für Teilnahme
VON INES SCHREIBER
Mittweida. Mit der Einführung der Adipositassprechstunde im Januar diesen Jahres am Krankenhausstandort
Mittweida wurde auch eine
Selbsthilfegruppe für stark
Übergewichtige ins Leben gerufen. Hier motiviert man sich
gegenseitig, bekommt Tipps
und kann von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren.Jeder hat seine
eigene Geschichte und nicht
jeder hat einfach nur zuviel
gegessen. Die Angebote der
Adipositaschirurgie in Mittweida sind vielfältig und reichen
vom Magenband über eine
Magenverkleinerung bis hin
zu Umgehungsoperationen
(Bypass).
Inzwischen ist der Zulauf zur
Selbsthilfegruppe allerdings
so groß geworden, dass zwei
Gruppen gebildet wurden.
Etwa 40 Teilnehmer kamen
im Juni zum Treffen, darunter
hauptsächlich Frauen im Alter
zwischen Anfang 20 und Ende
60. Die erste Gruppe trifft sich
jetzt an jedem ersten Dienstag,
die zweite an jedem zweiten
Dienstag im Monat, jeweils um
18:30 Uhr im großen Konferenzraum des Krankenhauses
Mittweida. Die Teilnahme ist
kostenlos und unverbindlich.
Eine der beiden Gruppen
wird seit vergangenem Monat
von Daniela Riemer betreut.
„Die Treffen sind nicht nur für
jene, die sich operieren lassen
möchten, sondern für alle, die
Probleme mit ihrem Überge-
wicht haben“, so Riemer. Sie
stellt bei Bedarf die notwendigen Kontakte für Fachgespräche her, vermittelt Informationsmaterial und Hilfe
beim Abnehmen. Außerdem
möchte sie zukünftig ärztliche
Vorträge organisieren. Ideen
gibt es viele, so kann sie sich
beispielsweise auch vorstellen, eine Kleiderbörse zu veranstalten oder gemeinsame
Gymnastik zu organisieren. In
der anderen Selbsthilfegruppe,
die von Franziska und Thomas
Gleisberg geleitet wird, soll
jetzt ein eigenes Kochbuch mit
gesunden Rezepten zusammengestellt werden. Auf dem
Weg vom ersten Schritt in die
Sprechstunde bis hin zur Operation sind für die Betroffenen
einige Hürden zu meistern,
damit dem Antrag auf Operation bei der Krankenkasse
stattgegeben wird. Die Selbsthilfegruppe kann dabei unterstützend wirken, vorausgesetzt,
man möchte wirklich etwas
gegen sein Übergewicht tun.
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Ausgabe August 2011
3
FREIBERG
ADHS – Unaufmerksam und hyperaktiv Damit das Baby satt wird
Nicht jedes muntere und aktive Kind ist krank
VON JANA STERBA
Freiberg. Die Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung, als ADHS bekannt, gilt
als eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei
Kindern und Jugendlichen.
Sie tritt meist bereits im Kindergartenalter oder früher
auf. Die Leitsymptome bestehen in Aufmerksamkeits- und
Konzentrationsschwächen,
ausgeprägter Unruhe,übersteigertem Bewegungsdrang und
unüberlegtem Handeln.
Jana Sterba, Diplompsychologin
Die Ursachen für eine hyperkinetische Störung sind vielfältig, falsche Erziehung, zuviel
Fernsehen oder Bewegungsmangel gehören als alleinige
Ursache nicht dazu. Heute
weis man, dass die Hauptursache in einer Veränderung
der Funktionsweise des Gehirns liegt. Bei ADHS - Kindern
ist in bestimmten Regionen
das sensible System der Botenstoffe, die Reize von einer
Nervenzelle zur nächsten weiterleiten, ins Ungleichgewicht
geraten. Dadurch werden ankommende Reize nicht ausreichend gefiltert,so dass die Kinder einer andauernden Reizüberflutung ausgesetzt sind.
Da die Erkrankung häufig
mehrere Generationen betrifft, geht man auch von genetischen Faktoren aus. Die
Lebensbedingungen, unter
denen die Kinder in der Familie, im Kindergarten und in
der Schule aufwachsen, sind
maßgeblich für den Schweregrad und den Verlauf der Erkrankung.
Wie oft in der Medizin ist zwischen gesund und krank ein
weites Feld. Es gibt durchaus
aktive Kinder mit viel Ideen
und Tatendrang, die nicht an
ADHS leiden, und auch nicht
jedes unkonzentrierte Kind ist
Im Struwwelpeter kann man den
klassischen Zappelphilipp und die
Folgen sehen.
Bild: Ar.med.gb
daran erkrankt.
Die Diagnose ADHS kann
nur von einem Fachmann gestellt werden, der dazu Eltern,
Lehrer und das Kind ausführlich befragt.Die Auffälligkeiten
müssen deutlich stärker ausgeprägt sein als bei Kindern
im gleichen Alter und von
gleicher Intelligenz und über
einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Im Resultat
sind die verschiedensten Therapien möglich bei denen das
Kind selbst, die Eltern oder
auch die Schule aktiv werden
können. ADHS besteht oft im
Erwachsenenalter fort. Mit zunehmendem Alter vermindert
sich jedoch die körperliche
Unruhe.
Schluckstörungen auf der Spur
VON MU DR. INGRID MATUSOVA
Freiberg. Seit kurzem besitzt
die Klinik für Neurologie ein
modernes Gerät für die endoskopische Untersuchung des
Schluckvorganges (FEES). Damit kann dieser per Endoskopie am Bildschirm beobachtet
und auch die sogenannten stillen Aspirationen entdeckt werden. Das verhindert, dass der
Patient möglicherweise an einer sonst drohenden Lungenentzündung erkrankt.
Oberärztin MU Dr. Ingrid Matusova
und Facharzt Achim Hettler freuen
sich über das neu angeschaffte Gerät zur Untersuchung von Schluckbeschwerden.
Häufig haben Schlaganfallpatienten, aber auch beispielsweise an Morbus Parkinson
Erkrankte Schluckstörungen
und sind dadurch von einer
Aspirationspneumonie bedroht. Diese entsteht beim
Eindringen von Flüssigkeit
oder Nahrung in die Luftwege
unterhalb der Stimmlippen
(Glottis). Da etwa die Hälfte
der Patienten, die aspirieren,
nicht husten, ist die Diagnose oft nicht eindeutig. Bislang
wurde bei jedem Patienten
mit Schlaganfall zeitnah eine
klinische Schluckdiagnostik
durchgeführt. Dafür zuständig sind in der Neurologie im
Kreiskrankenhaus Freiberg unter anderen die Ergotherapeutin Anke Büttner und die Logopädin der Praxis Eike, Anna
Walther. „Bei der klinischen
Untersuchung wird zunächst
die Mimik wie Nase rümpfen,
Lippen spitzen und die Zungenmotorik beobachtet“, erklärt die Ergotherapeutin. Mit
einem Spatel könne die Beweglichkeit der Zunge getestet
und mittels Tupfer die Sensibilität im Mundraum untersucht
werden. Wichtig sei auch die
Beobachtung des Gaumensegels beim Sprechen des Buchstaben A. Zu Beurteilung des
Schluckvermögens wird Eis,
Götterspeise, Zwieback oder
Wasser verabreicht. Diese Diagnostik wird weiter geführt
und bei unklaren Fällen das
neue Gerät angewandt.
Bei einer nachgewiesenen
Dysphagie wird die Nahrungsund Flüssigkeitsaufnahme angepasst, ein entsprechendes
Training eingeleitet und eine
Dysphagiekost angeordnet.
Patienten mit besonder s
schweren Schluckstörungen
werden in den ersten Tagen
nur parenteral über Infusionen ernährt. Mit dem neuen
Schluckdiagnostik-Gerät sind
die Untersuchungsergebnisse
besser fassbar und lassen wirkungsvollere Maßnahmen zu.
Still- und Laktationsberaterin hilft jungen Muttis
Freiberg. Viele Frauen möchten Ihr Kind gern stillen, und
meistens funktioniert das
auch. Stillprobleme und besondere Stillsituationen können bei Frühgeborenen, kranken Babys aber auch durch
Erkrankungen der Mutter entstehen.
Um diesen Müttern und ihren Babys die bestmögliche
Beratung und Unterstützung
zu sichern hat Schwester Ines
Patzig in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
vor zwei Jahren das Examen
zur Still- und Laktationsberaterin absolviert. Sie arbeitet
auf der Früh- und Neugeborenenstation (Neonatologie)
als Kinderkrankenschwester
und ist hier für alle Eltern Ansprechpartnerin, wenn es um
das Thema Stillen geht. Die
häufigsten Fragen der jungen
Muttis sind: Wie oft soll ich
stillen? Wie lange dauert eine
Stillmahlzeit, reicht die Milch
für mein Kind und wie ernähre
ich mich in der Stillzeit?
Doch auch eine Brustdrüsenschwellung beim Milcheinschuss, wunde Brustwarzen
und Milchstau sind immer wieder ein Thema der Frauen.
Um den kleinsten Patienten
die für sie so wichtige Muttermilch zukommen zu lassen, werden Mutter und Kind
schrittweise zum Stillen geführt. Das beginnt mit einem
engen Hautkontakt zwischen
Ines Patzig ist seit zwei Jahren die
Stillberaterin im Kreiskrankenhaus
Freiberg
Baby und Mutti, indem das
Neugeborene der frisch gebackenen Mutti auf den Bauch
gelegt wird. Dem Aufbau und
Erhalt der Muttermilch dienen
zunächst das Abpumpen und
immer wieder Stillversuche.
Damit Mutti und Kind rund um
die Uhr zusammen sein können gibt es ein Muttizimmer.
Die Stillschwester ist Ansprechpartner für alle Muttis,
auch auf der Wochenbettstation und beantwortet gern alle
Fragen.
Wichtig ist ein guter Kontakt
zu den Nachsorgehebammen.
Diesem gelten sogenannte
Stilltreffen. Das erste fand im
März diesen Jahres statt, ein
zweites wird im kommenden
Jahr folgen. „Für uns Schwestern ist es der schönste Lohn,
wenn eine kleine Familie mit
einem gesunden, gestillten
Kind nach Hause entlassen
werden kann“, weiß Ines Patzig. Infos über Telefon: 03731772496 (gs)
Veranstaltungsplan
vom 18. August bis 13. September 2011
Kreiskrankenhaus Freiberg
21. August 10 Uhr Sonntagsvorlesung: Dr. Christoph Uhrlau
zum Thema: Demografie, Ärztemangel, Budgetierung – wohin bewegt sich das deutsche
Gesundheitswesen?
Blutspendetermine
Montag 13–19 Uhr, Dienstag
7–10 Uhr, Donnerstag 9–15 Uhr
Gesunde Bergwerksluft atmen: Mo und Di 14–17 Uhr, Fr
10–12 Uhr, Anmeldung im Vitalshop unter Tel. 03731 772598
Galerieausstellungen
Freiberg
Ab August neue Galerieausstellung. Joachim Merbitz, Leiter
einer Malgruppe aus Dresden,
zeigt Ölmalereien vorwiegend
Landschaften.
Mittweida
Neue Ausstellung im Erdgeschoss
seit 1. Juli: „Faszinierende Pflanzenwelt“ – Arbeiten des Fotozirkels Mittweida „Müllerhof“.
Rochlitz
Ab 25. August neue Ausstellungen auf den Stationsgängen: Tina Gehlert aus Zwickau
mit Aquarellen (Stilleben/Landschaften) sowie Manfred Gottschall aus Chemnitz mit Aquarellen (Stillleben/Landschaften)
sowie gebrauchsgrafische Arbeiten.
4
Anatomie in Stichworten
D
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Ausgabe August 2011
DIE GESUNDHEITSSEITE
Das Ohr
as Ohr besteht aus dem
äußeren Ohr mit der Ohrmuschel, dem Mittelohr und
dem Innenohr. Es besitzt im
Innenohr mit dem Hörorgan
und dem Gleichgewichtsorgan zwei wichtige Sinnesorgane.
Das äußere Ohr und das
Mittelohr dienen der Schallleitung zur Hörschnecke, die
wiederum die Schallwellen
für das Gehirn verarbeitet. Dabei können Schallwellen zwischen 16 und 20.000 Hertz
wahrgenommen werden.
Das Gleichgewichtsorgan
chelchen, als Hammer bezeichnet, ist mit ihm verwachsen. Daran schließen sich Amboss und Steigbügel an, die
ebenfalls miteinander verbunden sind. Die Knöchelchen
übertragen die Schallwellen
vom Trommelfell auf das Innenohr und verstärken diese.
Hier befindet sich das eigentliche Hörorgan, die Schnecke.
Ihre Härchen registrieren die
Schwingungen und leiten sie
über den Hörnerv ins Gehirn.
Das Gleichgewichtsorgan
besteht aus drei Bogengängen,
zwei Vorhofsäcken und einem
Vereinfachter Querschnitt durch das Ohr.
bestimmt die Lage und Bewegung des Kopfes und stellt Veränderungen der Position fest.
Am Ende des äußeren Ohres
befindet sich das Trommelfell,
welches die Mittelohrhöhle
abtrennt. Das erste Gehörknö-
Zeichnung: Alexander Geißler
Gang, alle mit Flüssigkeit gefüllt.Auch hier vermitteln feine
Härchen die Informationen an
das Gehirn. Für die Behandlung von Erkrankungen des
Ohres ist der Facharzt für HNO
zuständig. (ph)
Urgroßmutter wusste Rat
Naturmedizin hilft heute noch
VON PETER HERTEL
s gab eine Zeit ohne Antibiotika, ohne MRT und
ohne eine Notfallaufnahme,
die rund um die Uhr Hilfe leistete. Damals waren schon im
familiären Bereich Ideen und
Kenntnisse zur Heilung kleiner und größerer Wehwehchen gefragt.
Die heutigen Urgroßmütter
wussten meist Rat. Hier einige Beispiele: Bei kleineren
Infekten mit leicht erhöhten
Temperaturen hilft ein Wadenwickel. Ein halber Liter
kaltes Wasser wird mit einem
Esslöffel Essig versetzt und darin zwei Tücher angefeuchtet.
Um die Waden gewickelt und
mit Folie abgedeckt lässt man
sie etwa eine halbe Stunde
einwirken. Bei hohem Fieber
empfiehlt sich ein Ganzkörperwickel. Man taucht dazu
ein Leinentuch in einen Eimer
mit lauwarmem Wasser, wringt
es aus und legt es glatt um den
Körper des Kranken, die Arme
bleiben frei. Darüber kommt
ein trockenes Leinentuch und
zum Schluss eine Wolldecke,
in die jetzt auch die Arme eingewickelt werden. Zusätzlich
bekommt der Kranke eine
Tasse schweißtreibenden Tee
aus Linden- oder Holunderblüten, gesüßt mit Honig. Die Be-
E
ür Urlaubs- und Dienstreisen benötigt mancher
neben der immer zu empfehlenden Reiseapotheke vor
allem die regelmäßig einzunehmenden Medikamente.Sie
sollten im Vorbereitungsstress
nicht in Handtaschen oder
Handschuhfächern des Autos
landen. Durch die Hitzeeinwirkung einer mehrstündigen Autofahrt sind Medikamente oft
dem Verderb preisgegeben
und verlieren ihre Wirkung.
Besonders hitzeunverträglich sind Zäpfchen, die nicht
nur weich werden sondern
auseinanderlaufen und nicht
mehr zu verwenden sind.
Außerdem geben verformte
Zäpfchen dann ihre Wirkstoffe
nicht mehr gleichmäßig ab.
Ähnliches gilt für Salben, Säfte
oder Cremes,die sich bei Hitze
weiter verflüssigen. Auch ein
Asthma-Spray verändert seine
Wirkstoffkonzentration nach
längerer Hitzeeinwirkung und
kann dann nicht mehr genau
dosiert werden. Besonders kritisch ist es für insulinpflichtige
Diabetiker, denn Insulin muss
immer leicht gekühlt werden.
Die Reiseapotheke sollte im
Idealfall trocken und bei Temperaturen zwischen 15 und 25
Grad mitreisen. Der beste Platz
im Auto ist unter dem Sitz oder
im Kofferraum. Gut geeignet
ist auch eine Kühltasche, nur
nicht in Nähe der gefrorenen
Akkus, denn auch zuviel Kälte schadet den Medikamenten. Im Urlaubsquartier ist der
ideale Lagerort dann der Kühlschrank. (ph)
Kreiskrankenhaus
Freiberg
Donatsring 20
& Zentrale: 03731 770
Fax: 03731 772399
Internet: www.kkh-freiberg.de
Mail: geschaeftsleitung@
kkh-freiberg.de
Marketing: Gerlind Schneider,
& 03731 772845
Foto: Ar.med.gb
handlung eignet sich nicht bei
Fieber durch Ausschläge wie
Masern oder Scharlach. Gute
Heileffekte bringen auch Bäder. Die Badezusätze werden
von den weit geöffneten Poren aufgenommen und die frei
werdenden Dämpfe gelangen
über die Atmung ins Blut.
So hilft Ackerschachtelhalm
bei Rheuma, Gicht und Hautleiden. Baldrian zur Beruhigung bei Nervosität und
Schlafstörungen, Eichenrinde bei Hautleiden, Fichtennadel gegen Entzündungen und
Reizzustände, Kamille gegen
Hautleiden, Kalmus zur Anregung des Kreislaufs, Melisse
zur allgemeinen Beruhigung.
Rosmarin wirkt bei niedrigem
Blutdruck belebend, Thymian
gegen Schleimbildung in den
Atemwegen, Wacholder regt
den Stoffwechsel an und Zinnkraut hilft bei Blasen- und Unterleibserkrankungen.
Eis mehr Lust als Frust?
Medikamente auf Reisen E
F
is essen mache glücklich
und eignet sich zum Abbau von Stress, sagen die einen, Eis macht dick und ist
ungesund, die anderen. Es ist
wie immer, die Dosis macht
die Wirkung. Zwei Kugeln am
Tag, also rund 150 Gramm,
können bedenkenlos genossen werden, finden die Ernährungsberater.
Eine Kugel Fruchteis bringt
150 und eine Kugel Sahneeis
rund 200 Kilokalorien mit.Wassereis dagegen liegt bei etwa
50 Kilokalorien. Schwerwiegender sind da schon manche
Inhaltsstoffe wie Schokolade-,
Karamel- oder Zuckerstreusel,
Sahnehäubchen oder Nüsse.
Eine vermutete Schädigung
des Magens durch Kälte tritt
beim normalen Genuss nicht
ein. Speiseeis hat beim Verzehr
eine Temperatur von etwa minus vier Grad, erwärmt sich im
Hier sind die Krankenhäuser zu erreichen:
Foto: Arch.med.gb
Mund schon auf 18 Grad und
besitzt, im Magen angekommen, meist Körpertemperatur.
Schon die Griechen der Antike stellten Eis aus einer Mischung von Gletschereis oder
Schnee mit Fruchtmark und
Milch her. Schnee vom Olymp
mit Honig, Fruchtsäften und
Wein gemixt muss sehr exklusiv geschmeckt haben. Erst seit
dem 16. Jahrhundert gelingt
die künstliche Erzeugung von
Kälte und damit die Eisherstellung auch im Sommer. (ph)
Landkreis Mittweida
Krankenhaus gGmbH
Standort Mittweida:
Hainichener Straße 4–6,
in 09648 Mittweida
& 03727 990
Standort Rochlitz:
Gärtnerstraße 2,
in 09306 Rochlitz
& 03737 7870
Standort Frankenberg:
August-Bebel-Straße15,
in 09669 Frankenberg
& 037206 370
Fax Geschäftsleitung:
03727 991216
Internet: www.lmkgmbh.de
Mail: geschaeftsleitung@
lmkgmbh.de
Marketing: Ines Schreiber,
& 03727 991418
Der aktuelle Gesundheitsbote
steht auch über die Internetseiten
der beiden Krankenhäuser zum
Herunterladen zur Verfügung.
Impressum:
Der Gesundheitsbote des Landkreises Mittelsachsen erscheint
monatlich als Beilage zum Mittelsachsenkurier.
Redaktion:
Peter Hertel (Pressebüro Freiberg),
Gerlind Schneider (KKH Freiberg),
Ines Schreiber (LMK),Dr.Christoph
Uhrlau und PD Dr. Lutz Mirow
(medizinische Fachberater)
Redaktionsadresse:
Pressebüro Freiberg
09599 Freiberg
Brander Straße 72 A
& 03731 765432
Funk: 0171 9372182
Mail: gesundheitsbote@
archiv-hertel.de
Redaktionsschluss: 27.07.2011
Erscheinungstermin: 17.08.2011
Nächster Erscheinungstermin:
14. 09.2011
Layout: SCHWARZ Medien-Center GmbH, 08393 Meerane
www.schwarz-medien-center.de
Die Leser werden gebeten,
der Redaktion Themenwünsche, Meinungen und Kritik
zu übermitteln. Zu den Themen im Boten gibt es über
die Mailadresse oder Telefon
nähere Auskünfte.
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