Anzeige Ausgabe Ausgabe August 2011 Juli 2011 LANDKREIS MITTWEIDA KRANKENHAUS GEMEINNÜTZIGE GMBH Anzeige MITTELSÄCHSISCHER 1 GESUNDHEITSBOTE VGE/Kreiskrankenhaus Freiberg Informationen der landkreiseigenen Krankenhäuser als Beilage zum Mittelsachsenkurier des Landratsamtes Mittelsachsen Jede Geburt ist ein kleines Wunder Inhalt Hebamme ist einer der schönsten Berufe Hebamme ist einer der schönsten Berufe Interview mit der Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Anke Schulz Mittweida Es gibt Hilfe gegen Hämorrhoiden Darmkrebs: Koloskopie bringt Gewissheit Selbsthilfegruppe für Übergewichtige Freiberg Schluckstörungen auf der Spur ADHS - unaufmerksam und hyperaktiv Stillberaterin: Damit das Baby satt wird Veranstaltungskalender Gesundheitsratgeber Eis mehr Lust als Frust? Urgroßmutters Wadenwickel helfen noch immer Medikamente auf Reisen Kleine Anatomie: Das Ohr Impressum Ein Storch, ein Baby und gleich zwei Hebammen, das muss ja gut gehen. Im Bild Stefanie und Annelies Schmidt (v.li.). Foto: Peter Hertel VON INES SCHREIBER Mittweida.Annelies Schmidt ist mit Leib und Seele Hebamme und das schon seit über 30 Jahren. In der Geburtsklinik in Mittweida hat sie schon rund 3000 Babys auf dem Weg ins Leben geholfen. Ihre Tochter Stefanie ist so vom Beruf ihrer Mutter begeistert, dass sie jetzt als Klinikhebamme das Team unterstützt. „Jede Geburt ist für mich etwas ganz Besonderes und Einmaliges,“ findet die 25jährige. Sie schätzt den Umgang mit den unterschiedlichsten Frauen, stellt sich auf ihre Bedürfnisse ein und kümmert sich liebevoll um die Neugeborenen. „Schön ist, dass bei uns drei Familienzimmer zur Verfügung stehen, in denen sich die Eltern in Ruhe an die neue Si- tuation gewöhnen können,“ findet die junge Hebamme. Es sei wichtig, die Geburt als einen natürlichen Prozess anzusehen, der nur im Notfall durch moderne Gerätetechnik beeinflusst werden sollte. Mutter und Neugeborenes wissen meist instinktiv, was das Richtige ist.Aus diesem Grund hat sich das Hebammenteam bereits seit vielen Jahren der sanften Entbindungsmethode nach Leboyer verschrieben. Zur Geburtserleichterung wird neben Akupunktur, Homöopathie und Aromatherapie auch eine Periduralanästhesie angeboten. Ein Team von insgesamt acht Hebammen sorgt für eine individuelle Betreuung.Außerdem sind acht Ärzte und zehn Schwestern auf der Entbindungsstation rund um die Uhr um das Wohl und die Sicherheit der Mütter und Neugeborenen bemüht. Narkoseärzte und OP-Team stehen ebenfalls immer zur Verfügung. Einen großen Vorteil bietet außerdem die Sicherheit einer Kinderstation im Hause. Stefanie Schmidt bietet wie auch die Hebammen Grit Bolz und Eva-Kathrin Wende im Rahmen ihrer freiberuflichen Tätigkeit Geburtsvorbereitungskurse,Wochenbettbetreuung und Rückbildungsgymnastik in den Räumlichkeiten der Elternschule im Krankenhaus Mittweida an. Dazu können sich die Mütter über den unter Telefon 03727/99-1121 anmelden. INTERVIEW Kreiskrankenhaus Freiberg Chefärztin der Frauenklinik Dr. Anke Schulz MIT DR. ANKE SCHULZ SPRACH PETER HERTEL n Sie leiten die Klinik seit 1993, welche Entwicklung hat es seitdem gegeben? Die gravierendste Änderung war der Umzug von der Claußallee in das Hauptgebäude. Gleichzeitig zog die Kinderklinik von der Leipziger Straße mit ins gleiche Gebäude, welches für die Frauen, ihre Kinder und die Mitarbeiter viele Vorteile brachte. Neun Ärztinnen haben unter meiner Leitung die Prü- L E S E N fung zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe abgelegt. Seit 2004 ist die Klinik Kooperationspartner des Brustzentrums Chemnitz. n Welche Bereiche gehören zu Ihrer Klinik? Es gibt zwei große Abteilungen, das sind die Frauenheilkunde zur Behandlung von Erkrankungen und Tumoren der weiblichen Unterleibsorgane und der Brust sowie die Geburtshilfe. Hierzu gehören die Kreißsäle, das Neugeborenenzimmer U N D G E S U N D und die Wochenstation. n Wohin geht der Trend der Erkrankungen? Die bösar tigen Erkrankungen des Gebärmutterkörpers nehmen zu, spiegelbildlich dazu nimmt der Gebärmutterhalskrebs deutlich ab. Die erstere Erkrankung (Corpuscarcinom) betrifft sehr häufig stark übergewichtige Frauen mit Bluthochdruck und Diabetes, welche oft auch älter sind und noch andere Begleiterkrankungen haben. In der Geburtshilfe geht der B L E I B E N – Trend bundesweit zu einer höheren Kaiserschnittrate, wobei wir erfreulicherweise immer noch niedriger liegen als der sächsische Landesdurchschnitt. n Wie bringt sich Ihre Klinik in die Gesundheitsversorgung Mittelsachsens ein? Wir sind die einzige Einrichtung in Mittelsachsen, die die Pränataldiagnostik mit zwei ausgebildeten Fachärzten anbietet. Durch die Einbeziehung der Neonatologie ist es uns möglich, Frühchen ab der J E D E N 32. Schwangerschaftswoche in Freiberg zu entbinden. Dr. Anke Schulz Foto: Tim Gernitz M O N A T N E U 2 Anzeige Ausgabe August 2011 MITTWEIDA Wenn der Stuhlgang zur Qual wird Es gibt Hilfe gegen Hämorrhoiden VON INES SCHREIBER twa drei Viertel der Bevölkerung hat im Laufe des Lebens mit Hämorrhoiden zu kämpfen, darunter überwiegend Männer. Blut im Stuhl, Brennen, Jucken oder Nässen im Afterbereich können auf diese Erkrankung hindeuten. Die Beschwerden sollten nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern so schnell wie möglich durch einen erfahrenen Proktologen abgeklärt werden. Die Proktologie ist das Teilgebiet der Chirurgie, das sich ausschließlich mit den Erkrankungen des Enddarms befasst. Oberarzt MUDr. Michal Lukes ist Facharzt für Chirurgie und Proktologe am Mittweidaer Krankenhausstandort. In seine Sprechstunde kommen Patienten mit den unterschiedlichsten Symptomen, die der erfahrene Arzt zunächst mittels eines ausführlichen Gesprächs, einer Tastuntersuchung und gegebenenfalls einer Spiegelung (Proktoskopie) untersucht. Dazu bedient er sich eines sogenannten Anoskops, das einen etwa zehn Zentimeter tiefen Einblick in den Enddarm ermöglicht. Bei sehr starker Schmerzempfindlichkeit wird die Diagnostik unter örtlicher Betäubung durchgeführt. „Häufig deuten bereits die beschriebenen Symptome auf eine bestimmte Diagnose hin“, berichtet Dr. Lukes. Neben Hämorrhoiden behandelt der Proktologe auch Stuhlent- E Darmkrebs: Koloskopie bringt Gewissheit VON INES SCHREIBER ie gute Nachricht vorweg: Im Frühstadium erkannt ist Darmkrebs in vielen Fällen heilbar, bei späterer Diagnose liegen die Heilungschancen zwischen 50 und 70 Prozent. Dennoch sterben in Deutschland jedes Jahr etwa 30.000 Menschen an dieser tückischen Erkrankung, die die höchsten jährlichen Neuerkrankungsraten aufweist.Mit zunehmendem Alter nimmt das Darmkrebsrisiko zu, aber immer häufiger erkranken auch Jüngere daran, besonders bei familiärer Vorbelastung. Die Darmspiegelung (Koloskopie) gilt als effektivste und sicherste Methode zur Früherkennung. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten deshalb allen Versicherten ab 55 Jahren eine Darmspieglung als kostenlose Vorsorgeleistung an, welche auch ohne Befunde aller 10 Jahre wiederholt werden sollte. Bei Verordnung durch den Hausarzt werden Darmspiegelungen aber auch im jüngeren Alter beziehungsweise in kürzeren Abständen durchgeführt. Bei der Darmspiegelung werden kleinste Veränderungen der Darmschleimhaut erkannt. Der Arzt entnimmt Gewebeproben, die anschließend in einem pathologischen Institut untersucht werden. Darmpolypen (gutartige Wucherungen), die als Krebsvorstufe gelten und unbehandelt D Oberarzt MUDr. Michal Lukes erklärt seinen Patienten die Hintergründe der Schmerzen Foto: leerungsstörungen, Abszesse, Fisteln, Analthrombosen und Analfissuren. Typisch für eine Analfissur ist ein verkrampfter Schließmuskel, den der Fachmann wieder entkrampfen kann, woraufhin die Fissur praktisch allein ausheilt. Ein Abszess ist eine akute Erkrankung und wird aufgeschnitten, damit sich der Eiter entleert. Es folgt eine Spülung und das Anlegen einer Drainage.Fisteln im letzten Teil des Analkanals sind ebenfalls sehr unangenehm,da sie eitern und nässen, zählen aber eher zu den chronischen Leiden. Bei einem Schleimhaut- beziehungsweise Organvorfall (Rektumprolaps) wird während des Stuhlgangs durch zu starkes Pressen die Schleimhaut oder der Darm nach außen gestülpt. „Wenn sich das Gewebe danach nicht mehr al- lein zurückzieht,hilft auch hier nur ein chirurgischer Eingriff,“ weiß Dr. Lukes. Bei kleineren Hämorrhoiden, die noch keine allzu großen Beschwerden verursachen, können noch Salben und Zäpfchen helfen, bei größeren Hämorrhoiden gibt es mehrere chirurgische Verfahren. Eine relativ neue Methode ist die Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur, durch die die zu den Hämorrhoiden führenden Arterien unterbunden werden. In Mittweida wird jedoch fast nur noch die sogenannte KlammerMethode angewandt. Diese innovative OP-Technik gilt als schmerzarme Alternative und beseitigt die Hämorrhoiden in einem Zug. Sprechstunden finden jeweils donnerstags von 13 bis 16 Uhr statt. Anmeldung unter: 03727/99-1240. zu einem Tumor führen können, werden während der Untersuchung sofort mittels einer Elektroschlinge entfernt. Andere Erkrankungen, wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Geschwüre und Engstellen können ebenfalls anhand der Spiegelung festgestellt oder ausgeschlossen werden. Koloskopien werden auf Überweisung des Hausarztes an allen drei Standorten der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH ambulant als kurative Leistung vorgenommen. Telefonische Anmeldung: Mittweida: 03727/99-1444, Frankenberg: 037206/37-3136, Rochlitz: 03737/787-5330. Mediziner bildeten sich zum Thema Darmkrebs fort „Onko Xperts“ ist eine bundesweite Fortbildungsreihe auf dem Gebiet des kolorektalen Karzinoms, die im Juli etwa 60 Mediziner und medizinisches Fachpersonal nach Mittweida zog. Im Mittelpunkt standen aktuelle Gesichtspunkte dieser Krebserkrankung. Die viszeralchirurgische Versorgung, die Chemotherapie sowie die Pathologie zählten neben konkreten Fallbeispielen zu den thematischen Schwerpunkten. (is) Selbsthilfegruppen für Übergewichtige Adipositassprechstunde zeigt großes Interesse für Teilnahme VON INES SCHREIBER Mittweida. Mit der Einführung der Adipositassprechstunde im Januar diesen Jahres am Krankenhausstandort Mittweida wurde auch eine Selbsthilfegruppe für stark Übergewichtige ins Leben gerufen. Hier motiviert man sich gegenseitig, bekommt Tipps und kann von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren.Jeder hat seine eigene Geschichte und nicht jeder hat einfach nur zuviel gegessen. Die Angebote der Adipositaschirurgie in Mittweida sind vielfältig und reichen vom Magenband über eine Magenverkleinerung bis hin zu Umgehungsoperationen (Bypass). Inzwischen ist der Zulauf zur Selbsthilfegruppe allerdings so groß geworden, dass zwei Gruppen gebildet wurden. Etwa 40 Teilnehmer kamen im Juni zum Treffen, darunter hauptsächlich Frauen im Alter zwischen Anfang 20 und Ende 60. Die erste Gruppe trifft sich jetzt an jedem ersten Dienstag, die zweite an jedem zweiten Dienstag im Monat, jeweils um 18:30 Uhr im großen Konferenzraum des Krankenhauses Mittweida. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich. Eine der beiden Gruppen wird seit vergangenem Monat von Daniela Riemer betreut. „Die Treffen sind nicht nur für jene, die sich operieren lassen möchten, sondern für alle, die Probleme mit ihrem Überge- wicht haben“, so Riemer. Sie stellt bei Bedarf die notwendigen Kontakte für Fachgespräche her, vermittelt Informationsmaterial und Hilfe beim Abnehmen. Außerdem möchte sie zukünftig ärztliche Vorträge organisieren. Ideen gibt es viele, so kann sie sich beispielsweise auch vorstellen, eine Kleiderbörse zu veranstalten oder gemeinsame Gymnastik zu organisieren. In der anderen Selbsthilfegruppe, die von Franziska und Thomas Gleisberg geleitet wird, soll jetzt ein eigenes Kochbuch mit gesunden Rezepten zusammengestellt werden. Auf dem Weg vom ersten Schritt in die Sprechstunde bis hin zur Operation sind für die Betroffenen einige Hürden zu meistern, damit dem Antrag auf Operation bei der Krankenkasse stattgegeben wird. Die Selbsthilfegruppe kann dabei unterstützend wirken, vorausgesetzt, man möchte wirklich etwas gegen sein Übergewicht tun. Anzeige Ausgabe August 2011 3 FREIBERG ADHS – Unaufmerksam und hyperaktiv Damit das Baby satt wird Nicht jedes muntere und aktive Kind ist krank VON JANA STERBA Freiberg. Die Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung, als ADHS bekannt, gilt als eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Sie tritt meist bereits im Kindergartenalter oder früher auf. Die Leitsymptome bestehen in Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwächen, ausgeprägter Unruhe,übersteigertem Bewegungsdrang und unüberlegtem Handeln. Jana Sterba, Diplompsychologin Die Ursachen für eine hyperkinetische Störung sind vielfältig, falsche Erziehung, zuviel Fernsehen oder Bewegungsmangel gehören als alleinige Ursache nicht dazu. Heute weis man, dass die Hauptursache in einer Veränderung der Funktionsweise des Gehirns liegt. Bei ADHS - Kindern ist in bestimmten Regionen das sensible System der Botenstoffe, die Reize von einer Nervenzelle zur nächsten weiterleiten, ins Ungleichgewicht geraten. Dadurch werden ankommende Reize nicht ausreichend gefiltert,so dass die Kinder einer andauernden Reizüberflutung ausgesetzt sind. Da die Erkrankung häufig mehrere Generationen betrifft, geht man auch von genetischen Faktoren aus. Die Lebensbedingungen, unter denen die Kinder in der Familie, im Kindergarten und in der Schule aufwachsen, sind maßgeblich für den Schweregrad und den Verlauf der Erkrankung. Wie oft in der Medizin ist zwischen gesund und krank ein weites Feld. Es gibt durchaus aktive Kinder mit viel Ideen und Tatendrang, die nicht an ADHS leiden, und auch nicht jedes unkonzentrierte Kind ist Im Struwwelpeter kann man den klassischen Zappelphilipp und die Folgen sehen. Bild: Ar.med.gb daran erkrankt. Die Diagnose ADHS kann nur von einem Fachmann gestellt werden, der dazu Eltern, Lehrer und das Kind ausführlich befragt.Die Auffälligkeiten müssen deutlich stärker ausgeprägt sein als bei Kindern im gleichen Alter und von gleicher Intelligenz und über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Im Resultat sind die verschiedensten Therapien möglich bei denen das Kind selbst, die Eltern oder auch die Schule aktiv werden können. ADHS besteht oft im Erwachsenenalter fort. Mit zunehmendem Alter vermindert sich jedoch die körperliche Unruhe. Schluckstörungen auf der Spur VON MU DR. INGRID MATUSOVA Freiberg. Seit kurzem besitzt die Klinik für Neurologie ein modernes Gerät für die endoskopische Untersuchung des Schluckvorganges (FEES). Damit kann dieser per Endoskopie am Bildschirm beobachtet und auch die sogenannten stillen Aspirationen entdeckt werden. Das verhindert, dass der Patient möglicherweise an einer sonst drohenden Lungenentzündung erkrankt. Oberärztin MU Dr. Ingrid Matusova und Facharzt Achim Hettler freuen sich über das neu angeschaffte Gerät zur Untersuchung von Schluckbeschwerden. Häufig haben Schlaganfallpatienten, aber auch beispielsweise an Morbus Parkinson Erkrankte Schluckstörungen und sind dadurch von einer Aspirationspneumonie bedroht. Diese entsteht beim Eindringen von Flüssigkeit oder Nahrung in die Luftwege unterhalb der Stimmlippen (Glottis). Da etwa die Hälfte der Patienten, die aspirieren, nicht husten, ist die Diagnose oft nicht eindeutig. Bislang wurde bei jedem Patienten mit Schlaganfall zeitnah eine klinische Schluckdiagnostik durchgeführt. Dafür zuständig sind in der Neurologie im Kreiskrankenhaus Freiberg unter anderen die Ergotherapeutin Anke Büttner und die Logopädin der Praxis Eike, Anna Walther. „Bei der klinischen Untersuchung wird zunächst die Mimik wie Nase rümpfen, Lippen spitzen und die Zungenmotorik beobachtet“, erklärt die Ergotherapeutin. Mit einem Spatel könne die Beweglichkeit der Zunge getestet und mittels Tupfer die Sensibilität im Mundraum untersucht werden. Wichtig sei auch die Beobachtung des Gaumensegels beim Sprechen des Buchstaben A. Zu Beurteilung des Schluckvermögens wird Eis, Götterspeise, Zwieback oder Wasser verabreicht. Diese Diagnostik wird weiter geführt und bei unklaren Fällen das neue Gerät angewandt. Bei einer nachgewiesenen Dysphagie wird die Nahrungsund Flüssigkeitsaufnahme angepasst, ein entsprechendes Training eingeleitet und eine Dysphagiekost angeordnet. Patienten mit besonder s schweren Schluckstörungen werden in den ersten Tagen nur parenteral über Infusionen ernährt. Mit dem neuen Schluckdiagnostik-Gerät sind die Untersuchungsergebnisse besser fassbar und lassen wirkungsvollere Maßnahmen zu. Still- und Laktationsberaterin hilft jungen Muttis Freiberg. Viele Frauen möchten Ihr Kind gern stillen, und meistens funktioniert das auch. Stillprobleme und besondere Stillsituationen können bei Frühgeborenen, kranken Babys aber auch durch Erkrankungen der Mutter entstehen. Um diesen Müttern und ihren Babys die bestmögliche Beratung und Unterstützung zu sichern hat Schwester Ines Patzig in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe vor zwei Jahren das Examen zur Still- und Laktationsberaterin absolviert. Sie arbeitet auf der Früh- und Neugeborenenstation (Neonatologie) als Kinderkrankenschwester und ist hier für alle Eltern Ansprechpartnerin, wenn es um das Thema Stillen geht. Die häufigsten Fragen der jungen Muttis sind: Wie oft soll ich stillen? Wie lange dauert eine Stillmahlzeit, reicht die Milch für mein Kind und wie ernähre ich mich in der Stillzeit? Doch auch eine Brustdrüsenschwellung beim Milcheinschuss, wunde Brustwarzen und Milchstau sind immer wieder ein Thema der Frauen. Um den kleinsten Patienten die für sie so wichtige Muttermilch zukommen zu lassen, werden Mutter und Kind schrittweise zum Stillen geführt. Das beginnt mit einem engen Hautkontakt zwischen Ines Patzig ist seit zwei Jahren die Stillberaterin im Kreiskrankenhaus Freiberg Baby und Mutti, indem das Neugeborene der frisch gebackenen Mutti auf den Bauch gelegt wird. Dem Aufbau und Erhalt der Muttermilch dienen zunächst das Abpumpen und immer wieder Stillversuche. Damit Mutti und Kind rund um die Uhr zusammen sein können gibt es ein Muttizimmer. Die Stillschwester ist Ansprechpartner für alle Muttis, auch auf der Wochenbettstation und beantwortet gern alle Fragen. Wichtig ist ein guter Kontakt zu den Nachsorgehebammen. Diesem gelten sogenannte Stilltreffen. Das erste fand im März diesen Jahres statt, ein zweites wird im kommenden Jahr folgen. „Für uns Schwestern ist es der schönste Lohn, wenn eine kleine Familie mit einem gesunden, gestillten Kind nach Hause entlassen werden kann“, weiß Ines Patzig. Infos über Telefon: 03731772496 (gs) Veranstaltungsplan vom 18. August bis 13. September 2011 Kreiskrankenhaus Freiberg 21. August 10 Uhr Sonntagsvorlesung: Dr. Christoph Uhrlau zum Thema: Demografie, Ärztemangel, Budgetierung – wohin bewegt sich das deutsche Gesundheitswesen? Blutspendetermine Montag 13–19 Uhr, Dienstag 7–10 Uhr, Donnerstag 9–15 Uhr Gesunde Bergwerksluft atmen: Mo und Di 14–17 Uhr, Fr 10–12 Uhr, Anmeldung im Vitalshop unter Tel. 03731 772598 Galerieausstellungen Freiberg Ab August neue Galerieausstellung. Joachim Merbitz, Leiter einer Malgruppe aus Dresden, zeigt Ölmalereien vorwiegend Landschaften. Mittweida Neue Ausstellung im Erdgeschoss seit 1. Juli: „Faszinierende Pflanzenwelt“ – Arbeiten des Fotozirkels Mittweida „Müllerhof“. Rochlitz Ab 25. August neue Ausstellungen auf den Stationsgängen: Tina Gehlert aus Zwickau mit Aquarellen (Stilleben/Landschaften) sowie Manfred Gottschall aus Chemnitz mit Aquarellen (Stillleben/Landschaften) sowie gebrauchsgrafische Arbeiten. 4 Anatomie in Stichworten D Anzeige Ausgabe August 2011 DIE GESUNDHEITSSEITE Das Ohr as Ohr besteht aus dem äußeren Ohr mit der Ohrmuschel, dem Mittelohr und dem Innenohr. Es besitzt im Innenohr mit dem Hörorgan und dem Gleichgewichtsorgan zwei wichtige Sinnesorgane. Das äußere Ohr und das Mittelohr dienen der Schallleitung zur Hörschnecke, die wiederum die Schallwellen für das Gehirn verarbeitet. Dabei können Schallwellen zwischen 16 und 20.000 Hertz wahrgenommen werden. Das Gleichgewichtsorgan chelchen, als Hammer bezeichnet, ist mit ihm verwachsen. Daran schließen sich Amboss und Steigbügel an, die ebenfalls miteinander verbunden sind. Die Knöchelchen übertragen die Schallwellen vom Trommelfell auf das Innenohr und verstärken diese. Hier befindet sich das eigentliche Hörorgan, die Schnecke. Ihre Härchen registrieren die Schwingungen und leiten sie über den Hörnerv ins Gehirn. Das Gleichgewichtsorgan besteht aus drei Bogengängen, zwei Vorhofsäcken und einem Vereinfachter Querschnitt durch das Ohr. bestimmt die Lage und Bewegung des Kopfes und stellt Veränderungen der Position fest. Am Ende des äußeren Ohres befindet sich das Trommelfell, welches die Mittelohrhöhle abtrennt. Das erste Gehörknö- Zeichnung: Alexander Geißler Gang, alle mit Flüssigkeit gefüllt.Auch hier vermitteln feine Härchen die Informationen an das Gehirn. Für die Behandlung von Erkrankungen des Ohres ist der Facharzt für HNO zuständig. (ph) Urgroßmutter wusste Rat Naturmedizin hilft heute noch VON PETER HERTEL s gab eine Zeit ohne Antibiotika, ohne MRT und ohne eine Notfallaufnahme, die rund um die Uhr Hilfe leistete. Damals waren schon im familiären Bereich Ideen und Kenntnisse zur Heilung kleiner und größerer Wehwehchen gefragt. Die heutigen Urgroßmütter wussten meist Rat. Hier einige Beispiele: Bei kleineren Infekten mit leicht erhöhten Temperaturen hilft ein Wadenwickel. Ein halber Liter kaltes Wasser wird mit einem Esslöffel Essig versetzt und darin zwei Tücher angefeuchtet. Um die Waden gewickelt und mit Folie abgedeckt lässt man sie etwa eine halbe Stunde einwirken. Bei hohem Fieber empfiehlt sich ein Ganzkörperwickel. Man taucht dazu ein Leinentuch in einen Eimer mit lauwarmem Wasser, wringt es aus und legt es glatt um den Körper des Kranken, die Arme bleiben frei. Darüber kommt ein trockenes Leinentuch und zum Schluss eine Wolldecke, in die jetzt auch die Arme eingewickelt werden. Zusätzlich bekommt der Kranke eine Tasse schweißtreibenden Tee aus Linden- oder Holunderblüten, gesüßt mit Honig. Die Be- E ür Urlaubs- und Dienstreisen benötigt mancher neben der immer zu empfehlenden Reiseapotheke vor allem die regelmäßig einzunehmenden Medikamente.Sie sollten im Vorbereitungsstress nicht in Handtaschen oder Handschuhfächern des Autos landen. Durch die Hitzeeinwirkung einer mehrstündigen Autofahrt sind Medikamente oft dem Verderb preisgegeben und verlieren ihre Wirkung. Besonders hitzeunverträglich sind Zäpfchen, die nicht nur weich werden sondern auseinanderlaufen und nicht mehr zu verwenden sind. Außerdem geben verformte Zäpfchen dann ihre Wirkstoffe nicht mehr gleichmäßig ab. Ähnliches gilt für Salben, Säfte oder Cremes,die sich bei Hitze weiter verflüssigen. Auch ein Asthma-Spray verändert seine Wirkstoffkonzentration nach längerer Hitzeeinwirkung und kann dann nicht mehr genau dosiert werden. Besonders kritisch ist es für insulinpflichtige Diabetiker, denn Insulin muss immer leicht gekühlt werden. Die Reiseapotheke sollte im Idealfall trocken und bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad mitreisen. Der beste Platz im Auto ist unter dem Sitz oder im Kofferraum. Gut geeignet ist auch eine Kühltasche, nur nicht in Nähe der gefrorenen Akkus, denn auch zuviel Kälte schadet den Medikamenten. Im Urlaubsquartier ist der ideale Lagerort dann der Kühlschrank. (ph) Kreiskrankenhaus Freiberg Donatsring 20 & Zentrale: 03731 770 Fax: 03731 772399 Internet: www.kkh-freiberg.de Mail: geschaeftsleitung@ kkh-freiberg.de Marketing: Gerlind Schneider, & 03731 772845 Foto: Ar.med.gb handlung eignet sich nicht bei Fieber durch Ausschläge wie Masern oder Scharlach. Gute Heileffekte bringen auch Bäder. Die Badezusätze werden von den weit geöffneten Poren aufgenommen und die frei werdenden Dämpfe gelangen über die Atmung ins Blut. So hilft Ackerschachtelhalm bei Rheuma, Gicht und Hautleiden. Baldrian zur Beruhigung bei Nervosität und Schlafstörungen, Eichenrinde bei Hautleiden, Fichtennadel gegen Entzündungen und Reizzustände, Kamille gegen Hautleiden, Kalmus zur Anregung des Kreislaufs, Melisse zur allgemeinen Beruhigung. Rosmarin wirkt bei niedrigem Blutdruck belebend, Thymian gegen Schleimbildung in den Atemwegen, Wacholder regt den Stoffwechsel an und Zinnkraut hilft bei Blasen- und Unterleibserkrankungen. Eis mehr Lust als Frust? Medikamente auf Reisen E F is essen mache glücklich und eignet sich zum Abbau von Stress, sagen die einen, Eis macht dick und ist ungesund, die anderen. Es ist wie immer, die Dosis macht die Wirkung. Zwei Kugeln am Tag, also rund 150 Gramm, können bedenkenlos genossen werden, finden die Ernährungsberater. Eine Kugel Fruchteis bringt 150 und eine Kugel Sahneeis rund 200 Kilokalorien mit.Wassereis dagegen liegt bei etwa 50 Kilokalorien. Schwerwiegender sind da schon manche Inhaltsstoffe wie Schokolade-, Karamel- oder Zuckerstreusel, Sahnehäubchen oder Nüsse. Eine vermutete Schädigung des Magens durch Kälte tritt beim normalen Genuss nicht ein. Speiseeis hat beim Verzehr eine Temperatur von etwa minus vier Grad, erwärmt sich im Hier sind die Krankenhäuser zu erreichen: Foto: Arch.med.gb Mund schon auf 18 Grad und besitzt, im Magen angekommen, meist Körpertemperatur. Schon die Griechen der Antike stellten Eis aus einer Mischung von Gletschereis oder Schnee mit Fruchtmark und Milch her. Schnee vom Olymp mit Honig, Fruchtsäften und Wein gemixt muss sehr exklusiv geschmeckt haben. Erst seit dem 16. Jahrhundert gelingt die künstliche Erzeugung von Kälte und damit die Eisherstellung auch im Sommer. (ph) Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH Standort Mittweida: Hainichener Straße 4–6, in 09648 Mittweida & 03727 990 Standort Rochlitz: Gärtnerstraße 2, in 09306 Rochlitz & 03737 7870 Standort Frankenberg: August-Bebel-Straße15, in 09669 Frankenberg & 037206 370 Fax Geschäftsleitung: 03727 991216 Internet: www.lmkgmbh.de Mail: geschaeftsleitung@ lmkgmbh.de Marketing: Ines Schreiber, & 03727 991418 Der aktuelle Gesundheitsbote steht auch über die Internetseiten der beiden Krankenhäuser zum Herunterladen zur Verfügung. Impressum: Der Gesundheitsbote des Landkreises Mittelsachsen erscheint monatlich als Beilage zum Mittelsachsenkurier. Redaktion: Peter Hertel (Pressebüro Freiberg), Gerlind Schneider (KKH Freiberg), Ines Schreiber (LMK),Dr.Christoph Uhrlau und PD Dr. Lutz Mirow (medizinische Fachberater) Redaktionsadresse: Pressebüro Freiberg 09599 Freiberg Brander Straße 72 A & 03731 765432 Funk: 0171 9372182 Mail: gesundheitsbote@ archiv-hertel.de Redaktionsschluss: 27.07.2011 Erscheinungstermin: 17.08.2011 Nächster Erscheinungstermin: 14. 09.2011 Layout: SCHWARZ Medien-Center GmbH, 08393 Meerane www.schwarz-medien-center.de Die Leser werden gebeten, der Redaktion Themenwünsche, Meinungen und Kritik zu übermitteln. Zu den Themen im Boten gibt es über die Mailadresse oder Telefon nähere Auskünfte.