Das Brechungsgesetz

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Das Brechungsgesetz
Brechung und Reflexion:
• An einer Grenzfläche
zwischen zwei Medien mit
Brechungsindices n1 und
n2 spaltet sich ein
einfallender Strahl auf:
[E] Einfallender Strahl
[R] Reflektierter Strahl
[B] Gebrochener Strahl
• Einfalls-, Reflexions- und
Brechungswinkel werden
bzgl. der Flächennormalen
gemessen.
E
n1
R
α α’
β
n2
B
Das Snelliussche Brechungsgesetz:
• Die einlaufende
Wellenfront legt
Weg x1 zurück,
während die
gebrochene
Wellenfront
x2 durchläuft:
c
∆t = L sin α
x1 =
n1
c
∆t = L sin β
x2 =
n2
n2
sin α
=
⇒
sin β
n1
L
n1
α
α
β
x2
β
x1
n2
• Der Strahl wird im dichteren Medium zur Normale
hin gebrochen, im dünneren Medium davon weg.
9 Geometrische Optik
22. Juli 2009
Reflexion und Totalreflexion
Das Reflexionsgesetz:
• Einfallender und
reflektierter Strahl
haben gleiche
Ausbreitungsgeschwindigkeit.
• Die Dreiecke
ABD und BAD
sind kongruent:
α = α′
Einfallswinkel =
Ausfallswinkel
D
C
n1
α’
α
α’
α
A
B
x1
n2
Totalreflexion:
• Bei Auftreffen auf
optisch dünneres
Medium (n2 < n1):
n2
sin β
sin α =
n1
n2
<
<1
n1
• Für Einfallswinkel
sin α > n2/n1 = sin αT
γ
β
α
n1>n2
α < αT
β = αT
γ > αT
n2
gibt es keinen
gebrochenen Strahl.
• In diesem Fall erfolgt Totalreflexion, d.h. die gesamte
Intensität des Strahls wird reflektiert.
• Anwendung:
Z.B. Lichtleitung in Glasfasern.
9 Geometrische Optik
22. Juli 2009
Spiegel und Bildentstehung
Reflexion an ebenem Spiegel:
• Jeder von einem Punkt P
ausgehende Lichtstrahl
wird entsprechend dem
Reflexionsgesetz
reflektiert.
P
• Für Betrachter vor dem
Spiegel kommen die Strahlen
scheinbar von einem
gemeinsamen Punkt P ′
hinter dem Spiegel.
P’
Spiegel
Bildentstehung:
• Prinzip:
Wenn sich alle von
einem Punkt eines
Gegenstandes G
G
ausgehenden Strahlen
in einem anderen Punkt
treffen, entsteht dort
ein vom Betrachter
gesehenes Bild B
des Gegenstandes.
B
• Bei einem Spiegel ist
Spiegel
dieses Bild
– aufrecht;
– virtuell, d.h. die Lichtstrahlen erreichen den Ort
des Bildes nicht;
– genauso groß wie der Gegenstand.
9 Geometrische Optik
22. Juli 2009
Der sphärische Hohlspiegel
Brennpunkt und Brennweite:
• Brennpunkt:
Punkt F , in den
achsenparallele
Strahlen fokussiert
werden.
S
α
α
R
h
M
α
F
• Brennweite:
Abstand F – Spiegel
1
f =R 1−
2 cos α
f
R
Spiegel
• Paraxiale Näherung:
Achsennahe Strahlen (h ≪ f, R) ⇒ f ≈ R/2
Abbildungsgleichung:
• Vergleich ähnlicher
Dreiecke:
DCF mit DC’S1
AA’F mit FES2
B+G
B
=
b−f
b
G
B
=
g−f
f
g
A
S1
C’
G
• Daraus folgt die
Abbildungsgleichung
(paraxiale Näherung):
C
A’
B
D
F
E
S2
b
f
Spiegel
1
1
1
= +
f
b
g
9 Geometrische Optik
22. Juli 2009
Dünne Linsen
Rotationssymmetrische Körper aus durchsichtigem
Material (Glas, Kunststoff) mit sphärischen oder
ebenen Oberflächen.
R2<0
R1<0
Licht
bikonvex
(Sammellinse)
R2>0
R2<0
bikonkav
(Zerstreuungslinse)
R1 =
8
R1>0
plan−konvex
Vorzeichenkonvention für Krümmungsradien:
R > 0 für konvexe Oberflächen;
R < 0 für konkave Oberflächen
(in Lichtrichtung gesehen).
Brennpunkt und Brennweite:
• Paraxiale Strahlen werden von
Linsen in einen Brennpunkt F
fokussiert.
• Aus Brechnungsgesetz und
Geometrie der sphärischen
Oberflächen:
Linsen−
ebene
F
f = Brennweite
1
R1 R2
=
·
n − 1 R2 − R1
[für R1 = −R2:
f = (R/2)/(n − 1)]
f
D
• Dünne Linsen: Linsendicke D ≪ f .
• Für dünne Linsen ist die Brennweite für beide
Durchstrahlungsrichtungen gleich.
9 Geometrische Optik
22. Juli 2009
Abbildungen durch dünne Linsen
Sammellinse, g > f :
Linsen−
ebene
A
b
L2
G
F1
O
D
E
B
F2
L1
g
reelles,
kopfstehendes
Bild
C
f
• Abbildungskonstruktion: wo treffen sich Strahlen, die
von einem Punkt des Gegenstandes ausgehen?
• Reelles Bild: Strahlen treffen sich wirklich;
Virtuelles Bild: Fortsetzungen der Strahlen jenseits
der Linsenebene treffen sich.
• Aus Vergleich der Dreiecke ADF2 mit L1OF2
und CEF1 mit L2L1C (wie beim Hohlspiegel):
B
B+G
=
b−f
b
B
G
= ;
g−f
f
Sammellinse, g < f :
1
1
1
= + .
f
g
b
⇒
Zerstreuungslinse:
Linsen−
ebene
Linsen−
ebene
B
F1
G
G
F1
B
F2
F2
f
−f
−b
virtuelles, aufrechtes Bild (B>G)
g > 0,
virtuelles,
aufrechtes
Bild (B<G)
−b
g
f > 0,
9 Geometrische Optik
b<0
g
g > 0,
f < 0,
b<0
22. Juli 2009
Abbildungsmaßstab, Linsensysteme
Abbildungsmaßstab:
• Vorzeichenkonvention:
G>0
B > 0, wenn das Bild kopfstehend ist.
• Lateralvergrößerung:


< 0
f
B
= >0
M =− =

G
f −g
= ∞
wenn g > f
wenn g < f
wenn g = f
Linsensysteme:
L
G
F12
B
F22
F11
B1
F21
f1
g1
f2
g2
f1
f2
b1
b2
• Prinzip der Abbildungskonstruktion:
Das Bild der ersten Linse bildet den Gegenstand der
zweiten Linse (egal ob reell oder virtuell).
• Gegenstandsweite des Systems: g = g1;
Bildweite des Systems: b = b2
1
1
1
1
L
1
+ = =
+
−
b
g
f
f1
f2 f1 f2
L≪f1 ,f2
≈
1
1
+
f1
f2
• Die inverse Brennweite nennt man Brechkraft:
D∗ = 1/f ;
9 Geometrische Optik
[D∗] = m−1 = Dioptrie = dpt .
22. Juli 2009
Abbildungsfehler
Abbildungsfehler: Effekte, die dazu führen, dass das
Bild eines Gegenstandes unscharf oder verzerrt ist.
1. Chromatische Abberation:
Linsen−
Die Frequenzabhängigkeit
ebene
des Brechnungsindexes
(Dispersion) führt zu
unterschiedlichen
Brennweiten für Licht
unterschiedlicher Farbe.
⇒ Bild ist nur für einen
fb
schmalen Farbbereich scharf.
2. Spärische Abberation:
fr
Achsenferne Strahlen
Linsen−
ebene
werden nicht in Brennpunkt
fokussiert (Verletzung der
paraxialen Näherung).
⇒ Äußere Bildbereiche
unscharf.
3. Koma:
Schräg einfallendes Licht
∆f
wird von verschiedenen
Linsen−
ebene
Bereichen der Linse auf
verschiedene Punkte
fokussiert.
⇒ Bild wird unscharf,
wenn Linse schräg steht.
4. Astigmatismus:
Unterschiedliche Fokalebenen der horizontalen und
vertikalen Querschnitte von Lichtkegeln.
⇒ Stäbchenförmige Verzeichnung.
5. Bildfeldwölbung, Verzeichnung
Scharfes Bild entsteht auf einer gekrümmten Fläche,
bei Abbildung in Ebene entsteht Verzerrung.
9 Geometrische Optik
22. Juli 2009
Das Auge
Das Auge - ein optisches Instrument:
• Linse: fokussiert des
Licht auf die Netzhaut,
Linse
kann durch Muskeln
verformt und damit in der
Brennweite verändert
werden. Bei parallel
einfallendem Licht (g = ∞)
Iris
ist das Auge entspannt. (Blende)
• Iris: verstellbare
Lochblende (Pupille).
• Netzhaut: Bildfläche.
Netzhaut
Glas−
körper
22mm
Sehwinkel und deutliche Sehweite:
• Ein Objekt wird umso
größer wahrgenommen,
G
ε0
desto größer der Winkel ǫ0
zwischen den Randstrahlen
des Objekts ist.
s=g
• Bei Abstand s zwischen Auge
und Objekt ist tan(ǫ0 /2) = G/2s.
• Maximales ǫ0 bei entspanntem Auge für
deutliche Sehweite s0 ≈ 25 cm
(darunter kann das Auge nicht scharf stellen).
• Mit tan(ǫ0/2) ≈ ǫ0/2 wird ǫ0 = G/s0
Sehfehler
Kurzsichtigkeit,
Korrektur durch Zerstreuungslinse
9 Geometrische Optik
Weitsichtigkeit,
Korrektur durch Sammellinse
22. Juli 2009
Die Lupe, Winkelvergrößerung
Die Lupe:
• Kurzbrennweitige Sammellinse,
wird optimal so gehalten, dass das Objekt in der
Brennebene liegt (g = f ) und der Abstand
Lupe–Auge ebenfalls f ist:
ε
G
f
f
• In dieser Anordnung erreicht paralleles Licht das Auge
(Auge ist entspannt).
• Sehwinkel: ǫ ≈ G/f
Winkelvergrößerung:
• Die Vergrößerung V optischer Instrumente wird als
Verhältnis des Sehwinkels mit und ohne Instrument
gemessen:
V =
Sehwinkel ǫ mit Instrument
Sehwinkel ǫ0 mit bloßem Auge bei s0
• Für die Lupe erhält man:
V =
9 Geometrische Optik
s0
G s0
ǫ
=
=
ǫ0
f G
f
22. Juli 2009
Mikroskop und Teleskop
Mikroskop:
• Zwei kurzbrennweitige Sammellinsen,
Bild von Linse 1 in Brennebene von Linse 2:
L=b1+f2
F22
F11
G
F12
F21
B1
f1
g
ε
f1
f2
b1
Objektiv
f2
Okular
• Sehwinkel: ǫ ≈ tan ǫ = B1 /f2 = Gb1/(gf2 )
• Winkelvergrößerung:
V =
s0 b1
s0 (L − f2 )
s0(L − f2 )
ǫ
=
=
≈
ǫ0
gf2
gf2
f1 f2
Teleskop:
L=f1 +f2
F11
F22
ε0
F21
B1
ε
f 1 , b1
Objektiv
9 Geometrische Optik
f2
f2
B
;
f2
B
ǫ0 ≈
f1
ǫ
f1
V =
=
.
ǫ0
f2
ǫ≈
Okular
22. Juli 2009
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