Kodan forte farblos / gefärbt, Tinktur

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Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Kodan forte farblos / gefärbt, Tinktur
Schülke & Mayr AG
AMZV
Zusammensetzung
Kodan forte farblos:
Wirkstoffe: Alcohol isopropylicus, Alcohol propylicus, 2-Phenylphenolum
Hilfsstoffe: Excipiens ad solutionem pro 1 ml
Kodan forte gefärbt:
Wirkstoffe: Alcohol isopropylicus, Alcohol propylicus, 2-Phenylphenolum
Hilfsstoffe: Color.: E 104, E 110, E151, Excipiens ad solutionem pro 1 ml
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Kodan forte farblos / gefärbt:
1 ml Lösung enthält: Alcohol isopropylicus 403 mg, Alcohol propylicus 90 mg, 2-Phenylphenolum 1.8 mg
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Kodan forte farblos / gefärbt
Desinfektion der Haut vor operativen und diagnostischen Eingriffen, Katheterisierungen, Blut- und Liquorentnahmen, Injektionen, Punktionen, Excisionen,
Kanülierungen, Biopsien.
Desinfektion von Wunden und zur Nahtversorgung.
Kodan forte farblos eignet sich zur hygienischen Händedesinfektion.
Dosierung/Anwendung
Kodan forte bis zur vollständigen Benetzung auf die zu desinfizierenden Haut-, Wund- und Nahtbezirke auftragen oder aufsprühen.
Einwirkungszeit: 1 Minute bei Injektionen und Blutentnahmen, prä- und postoperativer Hautdesinfektion, Wund- und Nahtversorgung.
Gegen Hepatitis-B-Viren ist eine Einwirkungszeit von 5 Minuten erforderlich, wobei das zu desinfizierende Areal ständig feucht zu halten ist.
Zur hygienischen Händedesinfektion ca. 3 ml Kodan forte farblos während 30 Sekunden einreiben.
Kinder und Jugendliche: Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wurde bislang nicht geprüft. Das Präparat wird allerdings bereits seit mehr als 25 Jahren
in grossem Umfang verwendet. Da in dieser Zeit keine Hinweise auf besondere Risiken bei Kindern und Jugendlichen mit normaler, reifer Hautbarriere
entstanden sind, wird weiterhin von einer guten Verträglichkeit bei bestimmungsgemässem Gebrauch ausgegangen.
Kontraindikationen
Bei Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Nicht auf Schleimhäuten, am Auge oder Ohr anwenden.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Nicht einnehmen, keine Langzeitanwendung.
Vorsicht bei der Benutzung von Thermokautern: Thermokauter erst anlegen, wenn die mit Kodan forte desinfizierten Hautpartien trocken sind.
Kodan forte gefärbt: Bei Patientinnen und Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Azofarbstoffen, Acetylsalicylsäure oder anderen
Prostaglandinsynthesehemmern soll Kodan forte gefärbt mit Vorsicht angewendet werden. (siehe «unerwünschte Wirkungen»)
Interaktionen
Es liegen keine Angaben vor.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor. Ältere Studien an Tieren lassen keine Risiken für den Foetus erkennen. Das Präparat
sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Keine Auswirkungen
Unerwünschte Wirkungen
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
In seltenen Fällen (<1/1000) können Brennen sowie kontaktallergische Reaktionen auftreten
Kodan forte gefärbt: Bedingt durch die enthaltenen Azofarbstoffe können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und der Atmungsorgane ausgelöst
werden, insbesondere bei Patientinnen oder Patienten mit Asthma, chronischer Urtikaria oder mit Überempfindlichkeit auf nichtsteroidale Antirheumatika.
Überdosierung
Im Tierversuch traten bei oraler Applikation hoher Dosen Bewusstseinsstörungen und Rötungen der Magen- und Darmschleimhäute auf.
Daher sind bei akzidenteller oraler Einnahme in höheren Dosen vorübergehende Bewusstseinsstörungen und Reizungen der Magen-Darm-Schleimhaut nicht
auszuschliessen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: D08AX
Der antimikrobielle Wirkmechanismus von 2-Phenylphenol ist nicht detailliert geklärt. Phenole führen zu einer Eiweisskoagulation im Bereich der
Zytoplasmamembran und des Zytoplasmas. Zusätzlich kommt es zur Hemmung bestimmter Enzymfunktionen. Die Funktionsstörung der
Zytoplasmamembran führt zum Austritt des Zellinhalts.
Isopropanol und n-Propanol wirken unspezifisch bakterizid durch Denaturierung und Koagulation von Proteinen. Denaturierung von Membranproteinen führt
zu einer Zelllyse mit Austritt zellulärer Bestandteile. Koagulation von Plasmaproteinen bewirkt einen Aktivitätsverlust bakterieller Enzyme. Für Isopropanol
wurde die Denaturierung bakterieller Hydrogenasen nachgewiesen.
Pharmakodynamik
Kodan forte wirkt bakterizid und fungizid. Das Wirkspektrum umfasst gram-positive und gram-negative Bakterien, Tbc-Bakterien sowie Hefen und
Dermatophyten. Das Präparat ist auch wirksam gegen lipophile Viren (Hepatitis B, Hepatitis C, HIV). Die breite antimikrobielle Wirksamkeit von Kodan forte
wird durch die Kombination der Wirkstoffe erreicht.
Im Tierversuch zeigte Kodan forte keinen negativen Einfluss auf die Wundheilung. Im Augenreiztest am Kaninchen wurde lediglich eine leicht reizende Wirkung
festgestellt.
Pharmakokinetik
Es liegen keine Daten mit Kodan forte vor.
2-Phenylphenol
Nach der Einmalapplikation von 6 μg /kg Körpergewicht 14C-2-Phenylphenol (0.4% in Isopropanol) bei 6 Probanden wurden ca. 43% des applizierten
Wirkstoffes perkutan absorbiert. Es erfolgte eine Metabolisierung zu 2-Phenylphenolsulfat (69%) und -glucuronat. Die Elimination erfolgte renal mit einer
Halbwertzeit von 0.8 Stunden. Innerhalb von 48 Stunden wurden 99% des dermal absorbierten 2-Phenylphenols eliminiert.
Isopropanol
Im Tierversuch konnte unter Okklusion eine rasche dermale Absorption von Isopropanol nachgewiesen werden. Die Metabolisierung erfolgt beim Menschen
überwiegend durch oxidativen Abbau in der Leber mittels Alkoholdehydrogenase. Nach inhalativer Aufnahme wird Isopropanol zu Aceton metabolisiert,
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welches weitgehend über die Atemluft eliminiert wird.
n-Propanol
An isolierter Epidermis des Menschen wurde für n-Propanol eine perkutane Permeabilitätskonstante von 1.2x10-3 cm/h bestimmt. Die Metabolisierung erfolgt
beim Menschen überwiegend durch oxidativen Abbau in der Leber mittels Alkoholdehydrogenase.
Präklinische Daten
Akute Toxizität
Die LD50 bei Ratten nach oraler Gabe Kodan forte beträgt über 15 ml/kg KG. Für 2-Phenylphenol wurde eine LD50 von 2700 mg/kg KG (p.o., Ratte) bzw.
1050 mg/kg KG (p.o., Maus) bestimmt.
Subakute und chronische Toxizität
Nach oraler Gabe wurde bei Ratten bis 410 mg/kg KG 2-Phenylphenol pro Tag gut toleriert. In höherer Konzentration war die Körperentwicklung gestört.
Reproduktionstoxizität
Versuche an trächtigen Ratten gaben keine Hinweise auf embryotoxische und teratogene Wirkungen des Wirkstoffs 2-Phenylphenol.
Für n-Propanol, Isopropanol und 2-Phenylphenol sind keine mutagenen Eigenschaften bekannt.
Sonstige Hinweise
Hinweise für die Handhabung
Inzisionsfolien haften nach Antrocknen von Kodan forte einwandfrei.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Nicht bekannt.
Haltbarkeit
Kodan forte soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Kodan forte bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Kodan forte enthält einen hohen Anteil an Alkoholen (Propyl- und Isopropylalkohol). Der Flammpunkt liegt bei 23.5 °C.
Nicht in Kontakt mit offenen Flammen oder eingeschalteten elektrischen Heizquellen bringen. Bei Verschütten von Kodan forte unverzüglich Massnahmen
gegen Brand- und Explosionsgefahr treffen.
Arzneimittel für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Zulassungsnummer
44157 (Swissmedic)
Zulassungsinhaberin
Schülke & Mayr AG, 8003 Zürich
Stand der Information
März 2014
Packungen
Menge
CHF Abgabekat. Rückerstattungskat.
KODAN forte farblos Flasche 1 lt
D
Flasche 2 lt
D
Flasche 100 ml (nH)
D
Vapo 250 ml
D
KODAN forte gefärbt 1 lt
D
Publiziert am 15.12.2014
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