Online Nachrichten der Schwerbehindertenvertretung (SBV) der EDEKA Minden-Hannover WIR HÖREN ZU UND HELFEN WEITER v.li.: Stefan Knetter BR-Lauenau, Tobias Dufen 1.stellv. SBV-Lauenau, Peter Göbelshagen SBV-Lauenau, Stefan Rodenbeck SBV-Mios C+C Großmarkt, Katharina Wenzel SBV-Bauerngut Bückeburg, Chris Hesse SBV-Osterweddingen, Gerd Mertens SBV-Landsberg, Ronny Schuhmacher 1.stellv. SBV-Freienbrink, Heiderose Mönch 1.stellv. SBV-Osterweddingen, Stefan Lindloff 1.stellv. SBV-Bauerngut Bückeburg, Norbert Heinz SBV-Mittenwalde, Gesamt- Schwerbehindertenvertreter des Großhandels. 03 16 THEMEN Einblicke gewonnen Messe SightCity Aktive Inklusion Besuch bei der Behinderten Werkstätte der Diakonie Stiftung Salem in Minden Infos zu der größten internationalen Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel Wir stellen unsere gehörlosen Kollegen bei Bauerngut Freienbrink vor Neben Mark Westermann (3.von rechts) führte auch Ute Lohmeyer (2.von rechts) die Gäste durch die Werkstatt, unterstützt wurden sie dabei durch (v.li.)Anke Rommelmann, (v.re.)Anna-Maria Meyer und Herbert Heinze (hi. re.) Einblicke gewonnen Die Diakonie Stiftung Salem in Minden hat uns einen genauen Einblick in den Alltag ihrer Behinderten Werkstätte gewährt Albert-Clos-Werkstatt II B eim letzten Treffen der Schwerbehindertenvertretungen des Großhandels in Minden nutzten die Teilnehmer gern die Gelegenheit einen genaueren Blick auf die vielfältigen Arbeitsangebote zu nehmen, die schwerbehinderten Menschen in Werkstätten geboten werden. Je nach Fähigkeiten und Neigungen arbeiten sie z.B. in der Metallabteilung, der KFZ-Abteilung oder der Tischlerei. Andere verpacken Waren oder konfektionieren Kabel, arbeiten im Garten- und Landschaftsbau oder auf dem Biolandhof. Im Berufsbildungs- Förder- und Arbeitsbereich werden individuelle Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung und Persönlichkeitsförderung angeboten. Es gibt ein umfangreiches Kurs- und Qualifizierungsprogramm. In den Kursen geht es z.B. um den Umgang mit Maschinen aber auch um eigene In den Diakonischen Werkstätten Minden arbeiten zurzeit mehr als 1000 Frauen und Männer mit körperlichen, geistigen und psychischen Beeinträchtigungen. Haushaltsführung. Die Diakonischen Werkstätten Minden sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001. Es bestehen Geschäftsbeziehungen zu einer Vielzahl namhafter Unternehmen aus der Region. Als kompetenter Systemlieferant können sie auch komplexeste Aufgaben zum Vorteil der Auftraggeber lösen. Nach Absprache können interessierte Firmen in einem Betriebsbesuch sich von der qualitativ hochwertigen Arbeitserbringung der Beschäftigten der Diakonischen Werkstätten überzeugen. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Leiter der Diakonischen Werkstätten in Minden Mark Westermann, folgte ein Rundgang durch die Werkstatt Albert-Clos-Werkstatt II, bei der die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. In einigen Abteilungen durfte unser Gesamt-Schwerbehindertenvertreter Eberhard Krohne auch Arbeitsbereiche zum besseren Verständnis der Leser fotografieren. Metall- Verarbeitung » „Wir bieten ein großes Spektrum an Bearbeitungsmöglichkeiten von verschiedensten Metallen und Kunststoffen. Zu diesen Arbeiten zählen Sägen, Schweißen, Drehen und Fräsen, wobei hier noch einmal in der Steuerung der Maschinen per Hand oder durch programmierte Computer unterschieden wird. Des Weiteren zählen Bohren und Entgraten zu unseren Möglichkeiten, sowie die Montage von Maschinen und Baugruppen. Unsere Beschäftigten arbeiten an Werkzeugmaschinen, meist der neusten Generation und speziell eingerichteten Montageplätzen, wir unterweisen sie an ihren Arbeitsplätzen und unterstützen sie bei ihren Tätigkeiten. So gewährleisten wir auch größtmögliche Qualität gegenüber unseren Kunden, im Handwerksbereich und aus der Industrie.“ N achdem David Schumann seine täglichen Aufgaben an der CNC Drehbank den Gästen erklärt hatte, durfte Eberhard Krohne von ihm auch gern ein Foto an seinem Arbeitsplatz machen. David Schuhmann an der CNC Drehbank ElektroBereich » Die einzelnen Gruppenbetreuer erklärten ausführlich welche Tätigkeiten in ihren Bereichen von den Menschen mit Behinderung abgearbeitet werden. So z.B. Gerd Schrage, der die Beschäftigten im Elektrobereich betreut. An Hand von Beispielen wurde den Gästen die Kabelkonfektionierung näher gebracht. Gerd Schrage T Johannes Nakath B esonders engagiert berichtete Johannes Nakath über die vielfältigen Arbeits-Angebote für die 24 Beschäftigten seiner Gruppe. Von leichten Packarbeiten über die Bedienung des Stabschraubers und Kleberoboters bis hin zur Montage von Edelstahlplatten mit empfindlichen Kleinteilen aus der Elektrotechnik, bietet dieses Spektrum den Beschäftigten Möglichkeiten zur motorischen und kognitiven Entwicklung, zur Steigerung des Selbstbewusstseins und zur Entfaltung ihrer beruflichen Perspektive. orsten St. Mont berichtete über seine Arbeit bei der Zusammenführung von Teilen für eine Ladestation für Elektrofahrzeuge. SightCity 2016 Die größte internationale Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel A llein in Deutschland leben mehr und eine Vielzahl von Beratungsanals eine halbe Million Menschen, geboten kennenlernen. Täglich bietet die sehbehindert oder blind sind das SightCity Forum zudem ein inund von denen viele sich wünschen, teressantes Vortrags- und Diskussiselbstbestimmt am Leben teilhaben zu onsprogramm. Neben medizinischen können. Sie wolFachvorträgen und len ihren Haushalt Patientensympobewältigen, arsien finden hier Allein in Deutschland beiten gehen und Informationsveranauch Freizeitanstaltungen zu Ausleben mehr als eine gebote wahrbildung und Beruf, halbe Million Mennehmen. Es gibt neuen technischen inzwischen viele Hilfsmitteln und schen, die sehbehinHilfsmittel, die Serviceangeboten dert oder blind sind Blinden und Sehstatt. Darüber hinbehinderten zur aus stellen SelbstVerfügung stehen. hilfegruppen und An drei Tagen können die MessebeRehabilitationseinrichtungen ihre Arsucher verschiedene Systeme und beit vor. Podiumsdiskussionen zu soProdukte testen, sich über neuste mezialpolitischen Themen runden das dizinische Erkenntnisse und zukunftsProgramm ab. weisende Innovationen informieren Die Wege auf der SightCity sind barrierefrei angelegt Smartphone und Tablet Wenn es um Hilfsmittel für Sehbehinderte und Blinde geht, sind Smartphones und Tablet-PCs nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer integrierten Sprachausgabe und vielen praktischen Apps ermöglichen sie eine bessere Orientierung und unterstützen bei alltäglichen Aufgaben, zum Beispiel mit Vorlesefunktion oder Farberkennungs-App. Und die Hilfsmittel-Branche hat darauf reagiert. BrailleTastaturen können mit dem Smartphone und Tablet verbunden werden, es gibt spezielle Halterungen für das Smartphone, die das Scannen von Dokumenten vereinfachen. Barrierefreie Barrierefreiheit Bezeichnet den umfassenden Zugang und die uneingeschränkte Nutzungschance aller gestalteten Lebensbereiche. Letztere sind alle Bereiche, die von Menschen gestaltet werden, also u.a. Gebäude und befestigte Wege, aber auch Informationen, z.B. in Form von Texten, auf Hinweistafeln oder auf Internetseiten. Das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen und auch das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen schreiben den barrierefreien Zugang zu öffentlichen Gebäuden vor. Arbeitsplätze A rbeitsplätze von sehbehinderten Kolleginnen und Kollegen gibt es auch bei der EDEKA Minden-Hannover, so das ein regelmäßiger Informationsaustausch vor Ort mit den Ausstellern auch unseren Schwerbehindertenvertretungen hilft, leidensgerechte Arbeitsplätze mit dem notwendigen Bedarf umzurüsten. Aktive Inklusion Wir stellen unsere gehörlosen Kollegen bei Bauerngut Freienbrink vor er Einsatz von schwerbehinderten Menschen in die täglichen Arbeitsprozesse ist beim vorherrschenden steigenden Fachkräftemangel unumgänglich. Seit Jahren ist die EDEKA Minden-Hannover inklusiv Vorreiter im Einsatz von Menschen mit Schwerbehinderungen, insbesondere von gehörlosen Mitarbeiter(-innen) in Lagerwirtschafts-und Kommissionierungsprozessen. Mit zwei gehörlose Kollegen bei Bauerngut haben wir gesprochen. D v.li.: Marco Happel, Katharina Wenzel, Hermann Schneider, Andreas Seidel, Silvia Schütz (Gebärdendolmetscherin), Daniel Felke (gehörlos), Dirk Vogel (gehörlos), Andrea Gerogi-Schwolow (BR-Vorsitzende u. SBV Logistik Freienbrink) Dirk Vogel hatte zuvor bei der Firma „First Solar“ als Produktionshelfer gearbeitet. Wie viele andere gehörlose Kollegen, verlor auch er dort seinen Arbeitsplatz und ist nun froh bei Bauerngut eine neue Tätigkeit auszuüben. „Es war anfangs schon eine Umstellung für mich, ich war in meiner alten Firma wärmere Temperaturen gewöhnt. Doch inzwischen bin ich abgehärtet.“, gebärdet Dirk Vogel schmunzelnd. Daniel Felke der jetzt als Kommissionierer in der Kundenauftragserstellung bei Bauerngut, im Regionallager der EDEKA Minden-Hannover in Freienbrink arbeitet, war vorher bei der Firma „reBay“ (Online Handel) als Kommissionär beschäftigt. Andrea Georgi-Schwolow (BR+ SBV-Freienbrink) organisierte ein Abteilungstreffen im Bereich Bauerngut, um auch so die Zusammenarbeit zu fördern. Sie berichtete: ,,Unsere gehörlosen Kollegen haben sich sehr gut bei uns eingelebt. Wir haben nicht nur zuverlässige, fleißige Kollegen hinzugewonnen, sondern auch ganz tolle Menschen, die alles können -außer hören.“ D as LASV -Landesamt für Soziales und Versorgung -bietet Arbeitskollegenseminare mit dem Thema: ,,Gebärden am Arbeitsplatz" für gehörlose und nicht gehörlose Kollegen zur Verbesserung der Kommunikation untereinander an. Um sich aber schon kurz nach ihrer Einstellung mit ihren Kolleginnen und Kollegen verständlich zu machen führten sie schon selbst eigene Gebärden ein. So bedeutet zum Beispiel die Gebärde ,,Glocke"= Pause und „Dach" = nach Hause gehen. Andreas Seidel würde gern einen weiteren Arbeitsplatz mit einem gehörlosen Menschen besetzen. Wir wünschen Ihm viel Erfolg dabei. Zur besseren Kommunikation wurde von Andreas Seidel -Hauptabteilungsleiter Produktion- ein Quartalstreffen eingerichtet, an dem, neben den gehörlosen Kollegen, auch Silvia Schütz -Gebärdendolmetscherin des IFD-, die direkten Vorgesetzten, der Betriebsrat und die Schwerbehindertenvertretung teilnimmt. Inklusion Der Begriff Inklusion bezeichnet die gleichberechtigte Teilhabe aller Individuen an der Gesellschaft. Dabei werden Menschen bei der Inklusion nicht, wie noch bei der Integration, gemäß ihren Unterschieden in Gruppen unterteilt, 28. Juni 2016 sondern die Vielfalt aller Menschen wird als Normalität angesehen. Inklusion ist wesentlicher Bestandteil der von allen Mitgliedstaaten der EU unterzeichneten UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Kabinett beschließt Bundesteilhabegsetz Behindertengleichstellungsgesetz Damit soll die Inklusion in Deutschland weiter vorangetrieben und den Menschen mit Behinderungen mehr Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht werden. Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) soll die Eingliederungshilfe aus dem „Fürsorgesystem“ der Sozialhilfe herausgeführt werden. Es soll mehr individuelle Selbstbestimmung durch ein modernes Teilhaberecht und die dafür notwendigen Unterstützungsleistungen ermöglichen. Die Weiterentwicklung des seit 2002 bestehenden Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) regelt u.a. Fragen der Barrierefreiheit in den Bereichen Bau, Infrastruktur und die Verwendung der Gebärdensprache sowie der leichten Sprache. Ziel der Reform des BGG ist unter anderem, immer noch bestehende bauliche Barrieren in Bundesgebäuden abzubauen und damit die Lage für Menschen mit Behinderungen Schritt für Schritt barrierefreier gestalten. Dies ist ein wichtiger Baustein hin zu mehr Inklusion. HELFEN MIT WISSEN UND KOMPETENZ Wir helfen bei » Anträgen » Schwierigkeiten im betrieblichen Umfeld » Umrüstungen am Arbeitsplatz » Gesprächen mit Vorgesetzten Unser Wissen erweitern wir ständig durch Schulungen und in der Zusammenarbeit mit externen Fachdiensten Unsere Kompetenz ist übergreifend, denn wir sind die „Spezialisten“ bei gesundheitlicher Einschränkung am Arbeitsplatz EBERHARD KROHNE Schwerbehindertenvertretung IMPRESSUM Der Rolli-Kurier wird als Online-Ausgabe bereit gestellt Gestaltung Mios-Werbung GmbH Text und Bild Eberhard Krohne Gesamt-Schwerbehindertenvertreter zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Schwerbehindertenvertretungen (SBV). Herausgeber Eberhard Krohne Tel 0571/802-1381 Fax 0 571 802-9838100 Mail [email protected] Web www.edeka-sbv.de Schwerbehindertenvertretung EDEKA Minden-Hannover Stiftung & Co. KG Bereich Großhandel Wittelsbacherallee 61, 32427 Minden