TREUSCH architecture Neubau Botschaftsgebäude und Konsulat

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Neubau
Botschaftsgebäude und
Konsulat
Bangkok, Thailand
FUNKTION
Administration
WETTBEWERB
© TREUSCH architecture
2013
Neubau Botschaftsgebäude und Konsulat
EU-weiter, nicht offener Realisierungswettbewerb - 3.PREIS
Eine Botschaft als diplomatische Vertretung in einem Staat hat die Aufgabe, die
zwischenstaatlichen Beziehungen zu pflegen und das eigene Land zu repräsentieren.
Am Beginn der Entwurfsbearbeitung stellt sich somit die Frage, wie sich die diplomatischen
Anforderungen unterschiedlicher Kulturen in der Konzeption von Architektur begegnen und
welche gegenseitigen Einflüsse maßgebend sind, ohne in einen Konflikt der Konzeption oder Repräsentationsästhetik zu geraten. Identität regionaler Kulturtechniken in Raum,
Konstruktion, Material und Form sind abhängig von den vorgefundenen Bedingungen,
seien es die klimatischen Konditionen, die Topographie oder die funktionellen
Anforderungen. Bangkok ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum
Thailands. Die Stadt befindet sich in der tropischen Klimazone Südostasiens und die
Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 28 Grad Celsius.
In der traditionellen Bauweise Thailands bestehen nicht nur Wechselbeziehungen
zwischen Menschen und Natur, sondern natürlich auch zwischen architektonischen
Strukturen und dem Klima - ein Wechselspiel von konstruktiven Elementen, wie es die
Beispiele regionaler Baukultur zeigen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Eigenbeschattung,
der passive Sonnenschutz - denn Wärme, die nicht in den Innenraum gelangt, muss nicht
durch Kühlung wieder entfernt werden.
195354 baute Paul Rudolph ein Gebäude mit dem Namen "Umbrella House". Diese
Bezeichnung könnte auch für das funktionelle Konzept des Entwurfes passen.
Wesentlicher Gedanke des Entwurfes ist die Entwicklung einer konstruktiven Struktur, die
mit minimalem Energieaufwand ihr eigenes Binnenklima erzeugt und beherrscht. Das
ebenerdig konzipierte Botschaftsgebäude wird mit einem luftumspülten ?Klimageschoß?
im 1.OG ausgestattet, das den Großteil des Gebäudes vor direkter Sonneneinstrahlung
abschirmt und so vor Überhitzung schützt. Ein Bemühen um klimagerechtes Bauen
,verbunden mit der Idee, das Gebaute durch den Mehrwert der Hülle, eine bessere
Ökonomie und längere Haltbarkeit zu verleihen. Darüber hinaus werden die technischen
Geräte durch das Verlegen in ein eigenes Technikgeschoß im ersten Obergeschoß vor
möglichen Überflutungen bei Starkregen (in Erdgeschoßnähe oder Untergeschoßen)
geschützt.
Die direkte Nachbarschaft der Residenz des Botschafters führte in der Entwicklung des
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Konsulat
Projektes zu der Überlegung, das Botschaftsgebäude als Hofhaus zu konzipieren. Der Hof
dient als Erweiterung des Foyers bei einem Empfang, für Gäste und Mitarbeiter zur
Kommunikation und Erholung. Der Charakter des Hofes könnte durch eine Skulptur eines
österreichischen Bildhauers bereichert werden. Die abgeschirmte Lage des Hofes bringt
darüber hinaus den Vorteil, dass Gäste und Mitarbeiter nicht mit dem privaten Garten des
Botschafters in Kontakt kommen würden.
Die Botschaft selbst funktioniert als gut strukturiertes Bürogebäude, das man über zwei
voneinander getrennte Eingänge betritt, welche den geforderten Sicherheitsanforderungen
angepasst sind. Der Zutritt zum Grundstück und zum Wartebereich des Konsulats erfolgt
grundsätzlich nach einer Personenkontrolle durch einen Mitarbeiter des
Sicherheitsdienstes. Der Haupteingang ist für Mitarbeiter der Botschaft, des Konsulats und
für Veranstaltungen vorgesehen, ein Zweiter für den Parteienverkehr des Konsulats.
Zwischen den beiden Eingängen sind Portier und Chauffeur, die Kommen und Gehen
beaufsichtigen können, positioniert.
Die Büros des Konsulats und der Botschaft sind als Zeilenbüros mit Trennwänden in
Leichtbaukonstruktion konzipiert ? einerseits, um Material einzusparen und andererseits,
da sie nach Bedarf flexibel verstellbar sein sollen. Die Begrenzung der Büros ist gangseitig
in Form eines modularen Schranksystems sowie Glastürelementen, welche die
Bürobereiche visuell mit dem Innenhof verbinden, vorgesehen. Für die Fußböden wird
Naturstein vorgeschlagen.
Eine wichtige Rolle spielen die Eigenschaften der Fenster bei angenehmer Temperierung
der Büroräume. Sie sollen mit einem integrierten Wind- und Einbruchschutz ausgestattet
sein, um das Arbeiten bei geöffneten Fenstern auch in den frühen Morgen- oder
Abendstunden zu ermöglichen. Nicht zu vergessen ist die Lichtdurchlässigkeit des Glases,
welches - besonders in den trüben Regenzeiten - eine psychologisch wichtige Rolle spielt.
Es wird allenfalls mehr als 60 % Lichtdurchlass gewährleisten.
Der Multifunktionsraum erhält durch das Herauslösen seines Volumens aus dem
Hauptbaukörper eine besondere Eigenständigkeit, welche seiner Funktion(en) gerecht
wird. Grundsätzlich ist er aber wie ein Seminarraum mit integriertem Sesseldepot
(gegebenenfalls Notbetten) geplant. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Küche, der
Sozialraum und Sanitärbereich ? diese schließen sich mit dem Foyer zu einem
Funktionsbereich zusammen.
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