Lutz Läsker Aufgabe 3c Was versteht man unter dem „Sleeper-Effekt“? Der Begriff „Sleeper-Effekt“ kommt aus Sozialpsychologie und beschreibt ein Phänomen, das häufig nach einer Kommunikation auftritt. Etwas vereinfacht ausgedrückt besagt er, dass die Botschaft im Gedächtnis des Empfängers eine längere Lebensdauer hat als deren Glaubwürdigkeit oder die des Kommunikators. Wendet man diese Erkenntnis auf die Werbung an, so kann auch eine auf unglaubwürdige Weise (oder durch einen unglaubwürdigen Kommunikator) vermittelte Werbebotschaft zu einem späteren Zeitpunkt positive Auswirkung auf das Kaufverhalten entwickeln, da die Erinnerung an die Umstände ihrer Vermittlung bereits erloschen ist, die Botschaft also isoliert wirkt. Natürlich verblasst irgendwann auch die Erinnerung an die Botschaft. Daher gibt es in der Werbebranche auch die Kategorie der Erinnerungswerbung (aus verschiedenen Gründen – z.B. notorischer Bekanntheit des Produkts oder Gefahr einer „Werbungsermüdung“ der Konsumenten, kann die Bewerbung eines Objekts für einige Zeit ausgesetzt werden, muss dann aber zum richtigen Zeitpunkt – der sich oft aus der Verkaufszahlenstatistik ableiten lässt – wieder aufgenommen werden). Also muss man irgendwann auch eine Werbung wieder auflegen, die vor allem aufgrund des Sleeper-Effekts wirksam war. Mit dieser Neuauflage erweckt man allerdings auch die Erinnerung an die Begleitumstände zu neuem Leben; selbst wenn diesmal in glaubwürdigerer Form geworben werden sollte. In diesem Sinne hat der Sleeper-Effekt also keineswegs das „ewige Leben“, das ihm teilweise zugesprochen wird. Der „Sleeper-Effekt“ kann auch in entgegengesetzter Richtung wirken: Eine absolut glaubwürdige Autorität, die die Botschaft überbracht hat, gerät in Vergessenheit und die Werbebotschaft verliert somit an Kraft. Hier bringt allerdings ein erneutes „Schalten“ der Werbung nicht die oben geschilderten Probleme mit sich.