Nachrichten der Pfarre Payerbach 3/15 Grüß Gott in Payerbach Laudato si Laudato si Seelsorgeraum - Vorabendmessen Umweltschutz ist Christenpflicht Stimme für die Menschlichkeit Genug für alle Kirchenrenovierung in Payerbach Seite 2 Laudato si Enzyklika Papst Franziskus Der Papst spricht in seiner Enzyklika davon, dass wir eine umfassende Neuorientierung und Kursänderung der Menschheit brauchen. Ein neues Bewusstsein des gemeinsamen Ursprungs in Gott, unserem Schöpfer und Vater, und die Einheit in eine Zusammengehörigkeit als Brüder und Schwestern in Gottes Schöpfung muss neue Überzeugungen, Aktivitäten und Lebensweisen hervorbringen. Nicht der Lebensstil des Verbrauchens und Genießens, sondern der Dankbarkeit und des gelassenen Gottvertrauens hat Zukunft. Wenn Franziskus von einer „ökologischen Spiritualität“ spricht, ist selbstredend nicht eine Frömmigkeit gegenüber der Umwelt gemeint, sondern das Ernstnehmen der ökologischsozialen Krise, die die ganze Menschheit erfasst hat. Die Schöpfung zu bewahren, ist nicht eine beliebige Option für irgendeine Sache, die mir persönlich vielleicht wichtig ist. Es ist ein wesentlicher Auftrag für jeden Menschen, insbesondere für jeden Christen. Es geht dem Papst nicht um theoretische Erwägungen mit ansatzweise praktischem Nutzen. Er möchte nicht bloß eine Verbesserung im Detail, sondern eine grundlegende Umkehr angesichts der krisenhaften Zuspitzung der Gesamtsituation, die zuerst die Ärmsten der Armen betrifft und die für uns alle kein Ausweichen mehr zulässt. Er schreibt: „Wenn man schon in der eigenen Wirklichkeit den Wert eines Armen, eines menschlichen Embryos, einer Person mit Behinderung – um nur einige Beispiele anzuführen - nicht erkennt, wird man schwerlich die Schreie der Natur selbst hören. Alles ist miteinander verbunden.“ (Seite 127). Der Papst befasst sich mit einer ganzheitlichen Ökologie und fordert „dabei die Ehrlichkeit zu besitzen, Modelle der Entwicklung, der Produktion und des Konsums in Zweifel zu ziehen... Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise. Die Wege zur Lösung erfordern einen ganzheitlichen Zugang, um die Armut zu bekämpfen, den Ausgeschlossenen ihre Würde zurückzugeben und sich zugleich um die Natur zu kümmern.“ (S 147-149) Seite 3 Umweltschutz ist Christenpflicht von Dechant Heimo Sitter Die Sorge um die Bewahrung der Schöpfung scheint ein zentrales Anliegen von Papst Franziskus zu sein. Auf Seite 2 haben wir einen Auszug aus seiner Mitte Juni erschienenen Umweltenzyklika („Laudato si“) präsentiert. Bei seiner im Juli des Jahres durchgeführten Lateinamerikareise hat der Papst die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonasgebiet kritisiert. „Die Nutzung der natürlichen Ressourcen“, so der Papst vor Vertretern des öffentlichen Lebens in der Hauptstadt Ecuadors „dürfe nicht nur den unmittelbaren Profit suchen“. Vielmehr müssten alle Länder des Amazonasgebietes eine ganzheitliche Ökologie praktizieren, so der Papst weiter in Quito. Weiters sagte Papst Franziskus: „Wir haben die Welt als Erbe von unseren Vätern erhalten, aber auch als Leihgabe von den zukünftigen Generationen, denen wir sie zurückgeben müssen“. Hintergrund dieser Aussagen ist die biologische Erkenntnis, dass das Amazonasgebiet zu den artenreichsten Zonen der Erde gehört und eine enorme Bedeutung für das weltweite Ökosystem hat. Mit den Worten der Umwelt-Enzyklika gesprochen, ist unsere Erde das gemeinsame Haus, das wir bewohnen und für das alle gemeinsam Verantwortung zu tragen haben. Deshalb ist es auch nicht gleichgültig, was zehntausend Kilometer entfernt von uns in ökologischer Hinsicht geschieht bzw. unterlassen wird, weil es uns alle in schicksalhafter Verbundenheit betrifft. Deshalb ist auch unser Engagement in dieser Hinsicht gefragt. „Die Sorge um unsere (Um)Welt ist nicht das Hobby einiger weniger, sondern eine Pflicht für jeden Christen“, so interpretiert der Umweltbeauftragte der Erzdiözese Wien, Markus Gerhartinger, die Umweltenzyklika des Hl. Vaters. Am Einsatz für die Umwelt in unserer Erzdiözese kann sich jeder von uns persönlich beteiligen: So gibt es in der Fastenzeit die Aktion „Autofasten“, an der sich rund 16.000 Autofahrer/Innen österreichweit beteiligen (davon rund 25 % aus der Erzdiözese Wien). Ähnlich umweltbewusst ist die Aktion „Wir radln in die Kirche“ oder die Nutzung von Sonnenenergie in verschiedenen Pfarren Vergelt’s Gott lieber Edi! Eduard Wallner, langjähriger PGR und zeitweise auch stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, hat Ende August 2015 seine Funktion zurückgelegt. Wir danken herzlich für seinen Einsatz für die Pfarrgemeinde und für die Kirchenrenovierung, die ihm ein Herzensanliegen war! Seite 4 unserer Diözese (z.B. in den Pfarren Schwadorf, Maria Enzersdorf) oder die Durchführung von Energieaktionstagen (gemeinsam mit anderen Partnern) in der Pfarre Absdorf u.a.m. Dazu gibt es viele Alternativen, wie z.B. das richtige Lagern von Lebensmitteln und das bewusste Einkaufen (nur kaufen, was man wirklich braucht bzw. was haltbar ist). Mich persönlich macht immer wieder die Tatsache betroffen, dass in unserem Land so Die Aktion Le+O (Lebensmittel und Orientierung) der Caritas unserer Erzdiözese, an der sich auch unsere Pfarre im Rahmen der vorjährigen Erntedanksammlung schon beteiligt hat, versucht hier bewusst gegenzusteuern und eine sinnvolle Verwendung von Lebensmitteln zu ermöglichen, deren Ablaufdatum zwar schon abgelaufen ist, die aber dennoch noch verwendet werden können (mehr Infos dazu unter www.caritas-leo.at). viele Lebensmittel im Müll landen – in Österrich wirft jeder durchschnittlich 40 Kilogramm Nahrung in den Müll, dh. Essen im Wert von € 300.—bis € 400.— pro Jahr. Eine jüdische Spruchweisheit formuliert den verantwortlichen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde so: „Jeder Einzelne soll sich sagen: Für mich ist die Welt geschaffen; daher bin ich mitverantwortlich“. Pfarrer Sitter Heimo Seite 5 Genug für alle von Maria Hofer Wir im Schwarzatal leben im Paradies: Früchte, Gemüse, Kräuter, Fleisch, Milchprodukte roh oder verarbeitet, eine reich gedeckte regionale und saisonale, klimafreundliche Speisekammer, die uns Energie, Lebensfreude und Heilkraft schenkt und noch dazu regionale Arbeitsplätze schafft, steht uns das ganze Jahr zur Verfügung. Aber die industrielle landwirtschaftliche Großproduktion sorgt für ein vorgetäuschtes billiges Überangebot - versehen mit vielen Konservierungs-und Zusatzstoffen- dem weltweiten Handel dienend aber oft ohne frische Lebenskraft! Der Preis: Ein starker Rückgang der Sorten- und Artenvielfalt, eine Verschlechterung der Bodenqualität, der Einsatz von Pestiziden, ein hoher Energieaufwand, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und ein hoher Preisdruck für konventionell hergestellten Produkte. Dieses „Futter“ erzeugt letztendlich kein gutes Gefühl, macht nicht wirklich satt und gesünder. Das Überangebot fördert eine Wegschmeiß“un“kultur auf Kosten der Armen dieser Erde; (siehe slavery.footprint.com; www. nachhaltig.at) Wenn nicht verschwendet wird, kann Planet Erde ALLE Menschen ernähren. Die Lösung: Bewusster weniger einkaufen, bewusster genießen - dabei kommt das Gefühl der Dankbarkeit und Wertschätzung und Zufriedenheit von selbst. Das trägt zum Wandel in eine Gesellschaft, die allen Menschen -auch den nächsten Generationen - und der Natur ihre Würde lässt, bei, im Sinne der christlichen Schöpfungsverantwortung und der Enzyklika von Papst Franziskus „Sorge um das gemeinsame Haus“...“Lasst uns unseres Zeit so gestalten dass man sich an sie erinnern wird als eine Zeit, in der eine neue Ehrfurcht vor dem Leben erwachte, als eine Zeit , in der nachhaltige Entwicklung entschlossen auf den Weg gebracht wurde, als eine Zeit, in der das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden neuen Antrieb bekam…“ Seite 6 Liebe Kinder von Doris Kargl Unser Papst Franziskus hat sich ganz schön viele Gedanken über unsere Umwelt gemacht und wie man da etwas verändern kann und auch verändern muss. All das hat er in ein dickes Buch - Laudato si‘ - für die großen Leute geschrieben. Doch auch unzählige Kinder haben sich mit der misslichen Lage unserer Umwelt auseinandergesetzt und eine wunderbare Aktion gestartet. Sie konnten Hersteller und Händler von Schokolade dafür kaufen und sie heißt „Die gute Schokolade“. Wenn ihr sie also kauft, helft ihr mit, die Umwelt zu retten, ihr unterstützt die Kakaobauern und natürlich schmeckt sie auch noch lecker. Die Kinder der Organisation halten für andere Kinder aber auch Vorträge über die Rettung der Umwelt. Ein neues Verständnis für unsere Umwelt verbreitet sich überall auf der ganzen Welt. Um Bäume geht es auch in unserem Ministranten-Umweltprojekt, das am 27.09.15 um 09:30 Uhr nach der Heiligen Messe im Pfarrheim stattfindet. Auf der einen Seite wollen wir gemeinsam die Früchte der Obstbäume des Pfarrgartens einkochen, die Marmeladen können wir dann bei den verschiedensten Festen und Märkten verkaufen und auf der anderen Seite wollen wir ein bisschen in einen Kinderumweltvortrag der Kinderorganisation „plant-for-the-planet“ hineinschnuppern. gewinnen, ihren Profit an die gegründete Kinderorganisation- „plant-for-the-planet“- zu spenden. Mit diesen Spendengeldern können wiederum Bäume gepflanzt werden, die schädliches CO2 in saubere Luft umwandeln. Seit 2011 wird von der Kinderorganisation sogar eine eigene Schokolade herausgebracht, die obendrein noch fair gehandelt wird. Also die Kakaobauern bekommen einen gerechten Lohn dafür. Ihr könnt diese beim Billa um die Ecke Ich möchte euch Kinder von der Pfarre Payerbach dazu ermuntern, aktiv für die Umwelt zu sein. Vielleicht könnt ihr die gute Schokolade kaufen, verschenken und anderen davon erzählen, oder Ihr schaut auch bei unserer Mini – Stunde vorbei und macht mit beim Marmeladekochen! Viele Umwelt-Schokolade-Baumgrüße schickt euch eure Doris Für mehr Informationen zu “plant-for-the-planet” besucht: http://www.plant-for-the-planet.org Seite 7 Ernte - Dank von Walter Rella Lebens selbst, das mit dem Empfang der Hostie – der Kreis schließt sich zum Essen wieder verbunden ist. Man wird zugeben müssen, dass es nicht die Kirche war, die als erste vom Umweltschutz gesprochen und geeignete Initiativen angeregt hat. Wieder einmal wurde die Kirche von außen überholt, wie schon zur Zeit Galileis. Dies geschieht und geschah jedoch nicht außerhalb göttlicher Vorsehung. Umso deutlicher sollte sich nämlich zeigen, worin der wahre Mittelpunkt der Welt (nämlich in Christus) und wahrer Umweltschutz (nämlich in der Anerkennung Gottes als dem Schöpfer) besteht. Diese höhere Dimension des Umweltschutzes kommt in der letzten Enzyklika des Papstes zum Ausdruck. Im Mittelpunkt eines christlich begründeten Umweltschutzes steht die Haltung der Dankbarkeit. Immer wenn in der Bibel vom Essen die Rede ist, fehlt auch nicht die Danksagung – auf gut griechisch die „Eucharistie“ (noch heute danken die Griechen mit „Evcharistó“). Dieses christliche Danken ist umfassend, nicht nur für das Essen, sondern für alles was wir zum Leben brauchen, ja für das Geschenk des Lebens, zumal des Ewigen Wofür wir danken, das wissen wir zu schätzen, und was wir zu schätzen wissen, das werden wir schonen und wahren. Das Fest des Erntedanks kann als der christliche „Tag des Umweltschutzes“ gelten. Bedenken wir ihn, indem wir dem Schöpfer danken. Seite 8 Warum sind die Wappen nicht „schön“? von Roland Haupt Wappen von Erzherzog Ferdinand I. Bericht von Dipl. Restaurator J. Riedl / Kurzfassung R. Haupt Die Wappen sitzen auf den 9 Schlusssteinen der Rippengewölbe und wurden im Zuge der letzten Restaurierung 1970 freigelegt. Vier Wappen zeigen keine Darstellungen, da diese schon 1970 neutral gehalten wurden, da wurden keinerlei Farbfragmente gefunden. So ist der Originalzustand nur mehr fragmentarisch oder durch dominante Übermalungen von 1970 überhaupt nicht mehr erhalten. Die Maßnahmen für die Restaurierung 2015 wurden vom Pfarrgemeinderat gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt festgelegt und waren auch Grundlage für die Förderung durch die Erzdiözese: Trockenreinigung der Wappen (Radierschwamm), Verbesserung vorhandener Malereifragmente (Aquarelllasuren), kleine Retuschen, Schließen kleiner Fehlstellen, aber keine neuerlichen Ergänzungen (Interpretationen). Zur Erfassung von Fragmenten wurde unter anderem auch mit UV-Lampen gearbeitet. Als weiteres „schemenhaftes“ Erbe an der Innenseite der Nordmauer haben wir noch ein Wandmalereifragment, das 1970 freigelegt wurde. Das Fragment stammt aus dem 13. Jh. (Romanik) und stellt den Kopf einer nicht näher bestimmbaren Heiligenfigur dar. Die Neueinputzung von 1970 wurde entfernt und weitere Teile des romanischen Verputzes kamen zum Vorschein. Fehlstellen wurden mit passend gefärbtem Kalkmörtel ausgebessert und mit Aquarellfarben retuschiert. In Summe ergibt sich aber eher ein blasser Eindruck anstatt eines kräftigen farbenfrohen Bildes, das man sich laienhaft nach einer Restaurierung eigentlich erwarten würde, aber schätzen wir unsere historischen Kleinode in der Form, wie sie erhalten werden konnten. Wandmalereifragment - Nordseite Seite 9 Seelsorgeraum Vorabendmessen von Pfarrer Heimo Sitter Möglichkeit – ein geselliger Teil anschließen soll. Als Motto für diese Hl. Messen wurde der Titel „Seelsorgeraum - Messe“ gewählt. Um die Einheit dieser Feiern deutlich zu machen, soll deshalb auch keine Hl. Messe in den übrigen Pfarren des Seesorgeraumes an diesem Abend stattfinden, wenn eine solche gemeinsame Hl. Messe angeboten wird. Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinde: Nutzen Sie die Gelegenheit, um gemeinsam zu beten und zu feiern und besuchen Sie die Seelsorgeraum-Messe! Versuchen wir über die Pfarrgrenzen hinweg zu denken, zu planen und mehr als bisher miteinander ins Gespräch zu kommen. Gemeinsame Vorabendmesse in den Pfarren Edlach, Prein, Payerbach und Reichenau Die Pläne der Erzdiözese Wien für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen benachbarten Pfarre werden konkreter. So wurde heuer im Juli vom Pastoralamt der Erzdiözese Wien den Pfarren und Pfarrrgemeinderäten/Innen unserer Pfarren eine Einteilung zugesandt, die eine verstärkte Zusammenarbeit und ein intensiveres Zusammenwachsen vorsieht. Bei den letzten Sitzungen des Pfarrgemeinderates wurde darüber beraten, wie das Gefühl der Gemeinsamkeit und das gegenseitige Kennenlernen zwischen unseren Pfarren Payerbach, Reichenau, Edlach und Prein (dh im geplanten Seelsorgeraum) wachsen kann. Dabei wurde die Idee geboren, alle 2 Monate in einer der Kirchen unseres Seelsorgeraumes eine gemeinsame Samstag – Vorabendmesse abzuhalten, an die - nach Folgende Termine stehen Ihnen für die gemeinsame Hl. Messe im Seelsorgeraum zur Verfügung: • Samstag, 12.9.15 um 18h00 in der Pfarrkirche von Edlach • Samstag, 21.11.15 um 18h00 Uhr in der Pfarrkirche von Payerbach • Samstag, 20.2.2016 um 17h00! in der Pfarrkirche Reichenau • Samstag, 21.5.2016 um 18h30 in der Pfarrkirche Prein • Samstag, 10.9.2016 um 18h00 in der Pfarrkirche Hirschwang In der Vorfreude auf das gemeinsame Beisammensein verbleibt Pfarrer/Provisor Sitter Heimo Seite 10 Stimme für die Menschlichkeit ein Leserbrief von Helga L. Warum kommen so viele junge Männer als Flüchtlinge zu uns? Wo sind die Frauen und die Kinder? Viele dieser jungen Männer sind noch halbe Kinder, Anfang 20 vielleicht. Sie waren lange unterwegs, um in Europa um Asyl anzusuchen. Und dann denk ich daran, dass sie wahrscheinlich fast alle noch Mütter haben, irgendwo. Und ich stelle mir vor, ICH wäre diese Mutter. Eine Mutter in Afghanistan, in Syrien, im Irak oder in Somalia. Um uns herum tobt Krieg, täglich explodieren Bomben, Terroristen beherrschen und quälen das Land, jeder Tag kann unser letzter sein - ein Leben, wie ich es mir hier im sicheren Österreich in meinen schlimmsten Alpträumen gar nicht vorstellen kann. Und jeden Tag kann einer kommen, der MEINEN Sohn abholt – um ihn zu verhaften, um ihn zum Militär einzuziehen, oder einfach nur um ihn gleich zu erschießen. Für uns Frauen ist das Leben natürlich auch gefährlich, aber dennoch ist unser Risiko ein wenig geringer, plötzlich inmitten eines Schlachtfeldes zu landen. Was würde ICH tun? Ich bin zu alt für wochenlange Fußmärsche oder Überfahrten auf kaputten Booten, die Mädchen in der Familie sind zu klein und zu schwach dafür. Meine Eltern sind alt, wie sollen sie sich in der Fremde, womöglich ganz alleine, zurecht finden? Aber mein Sohn könnte es vielleicht schaffen, diesem Wahnsinn zu entkommen. Was also würde ich tun? Ich würde zu ihm sagen: „Bitte mein Kind, geh! Bleib am Leben, mein Kind! Vielleicht kannst du uns ja helfen, wenn du in Europa bist. Denk nicht nur daran, dass du hier all deine Freunde, dein gewohntes Leben, alles was du je geliebt hast, verlassen wirst. Denk bitte auch an uns und geh!“ Ich würde unsere letzten Ersparnisse, die mit Müh und Not für einen reichen, zusammenkratzen, um einen Schlepper zu bezahlen, der meinem Kind wenigstens ein bisschen Sicherheit geben kann. Und dann würde ich versuchen, ihm Mut zu machen: „Ja, mein Kind, wenn du es geschafft hast, dann holst du uns nach. Dann sehen wir einander wieder, dann sind wir wieder eine Familie. Du wirst es schaffen.“ Und weiß doch, dass das wahrscheinlich eine Lüge ist, denn so einfach ist es längst nicht mehr, Eltern oder Geschwister in das wunderbare, friedliche Europa nachzuholen. „Eines noch mein Sohn, bitte verliere dein Smartphone nicht, die einzige Verbindung, die wir mit ein bisschen Glück in den nächsten Jahren haben werden. Ich möchte, ich muss wissen, ob es dir gut geht, ob du am Leben bist, ob es Menschen gibt, die dir helfen. Und jetzt bitte geh in dein neues Leben. Lebe, mein Kind!“ Ich bin nicht diese Mutter in Syrien, im Irak, in Afghanistan oder in Somalia. Ich lebe hier im sicheren Österreich, mit Sorgen, die im Verhältnis zu deren Sorgen lächerlich klein sind. Ich kann keine Kriege beenden, keine Terroristen bekämpfen. Aber eines vermag ich, ich kann helfen zu zeigen, dass Menschlichkeit siegen kann, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist, dass Menschen anderen Menschen helfen können. Flüchtlingen zu helfen ist kein Akt der Selbstlosigkeit oder vielzitiertes „Gutmenschentum“. Im Gegenteil: Es nicht zu tun, ist überhaupt keine Option, wenn man selbst Mensch bleiben möchte. Es ist UNSERE Überlebensfrage als Mensch. Seite 11 Und Menschen bleiben wollen wir doch hoffentlich alle, in unserem wunderbaren und friedlichen Österreich? Think about the future. Babucarr Sarr ist 17 Jahre alt und kommt aus Gambia. Seine Flucht führte über den Senegal nach Mali, weiter nach Burkina Faso, in den Niger und nach Libyen, wo er schließlich auf einem Boot nach Italien gelangte. Schließlich landete der damals 16-Jährige in Traiskirchen. Was in seiner Heimat geschehen ist, was mit seinem Vater, seiner Mutter ist, welches Schicksal ihn hierhergeführt hat, darüber will er lieber nichts erzählen. Aber an die Vergangenheit will er nicht denken. Lieber an die Zukunft. Für mehr Informationen zur Situation in Gambia: https://www.fluechtlingshilfe.ch/assets/herkunftslaender/afrika/gambia/gamb Caritas Sammlung Wegen der großen Not in den Flüchtlingsauffanglagern möchten wir als Pfarre die Arbeit der Caritas Österreich in Traiskirchen unterstützen: Diese ist mit dem Omni.Bus direkt vor Ort in Traiskirchen. Die Mitarbeiter nehmen Sachspenden entgegen, sortieren sie und geben sie an die Menschen weiter. Damit wird eine zentrale Abgabestelle für die vielen SpenderInnen aus dem Großraum Wien und NÖ Ost geschaffen, die die Flüchtlinge in Traiskirchen unterstützt. Was wird konkret gebraucht? Für Männer: Rasierer, Rasierschaum, Deo, Shampoo, Duschgel, Zahnbürste Für Frauen: Shampoo, Duschgel, Deo, Binden (bitte keine Tampons), Seife, Zahnbürste Für Babys: Windeln, Sonnencreme Sachspenden (nur original verpackt) können ab sofort im Windfang der Kirche in die Kartons gelegt werden. Diese werden täglich geleert und wenn eine gewisse Menge zusammengekommen ist, wird sie direkt nach Traiskirchen zum Omni Bus gebracht. Im Windfang finden sie auch weitere Informationen zum Thema „Flüchtlinge“, in den Bänken liegen kleine Infozettel zu den benötigten Spenden auf. Ein herzliches Vergelts Gott für ihre zahlreichen Spenden! Seite 12 Kirchenrenovierungen in Payerbach von Norbert Toplitsch Nachdem unsere Pfarrkirche nach einer dreimonatigen gründlichen Restaurierung rechtzeitig zum Jakobikirtag mit einem Festgottesdienst wieder eröffnet werden konnte, erscheint es angebracht, einen Rückblick auf die verschiedenen Restaurierungen und Modernisierungen der Kirche zu halten. Die erste große Umgestaltung der um 1525 vollendeten spätgotischen Wehrkirche im Stile des Barock betraf lediglich die Einrichtung. Die barocke Umgestaltung dürfte mit etwa 1750 anzusetzen zu sein, die Kirche erhielt damals einen schwarz marmorierten Hochaltar mit vier Säulen, dazwischen Statuen des hl. Martin, der hl. Barbara, und der beiden Pestheiligen St. Sebastian und St. Rochus. Dieser füllte beinahe die gesamte Breite und Höhe des Chorraumes und besaß ein Altarbild des hl. Jakobus d. Ä. An der Ostwand des Südschiffes standen links der Marien- und rechts der Florianaltar, gefolgt von einer barocken Kanzel in der Ecke des Nordschiffes. 1817 erfolgte die Pflasterung der Kirche. 1828 errichtete man die neue Sakristei an der Nordseite, den Windfang an der Westseite und die gebogenen Stiegenaufgänge zu den beiden Oratorien. Ein neuer „Musikchor“ (Orgelempore) ruhte nun auf einem gewaltigen Schwarzföhrentram und dieser auf einem Quaderpfeiler. Auch ein neues Hochaltarbild des Kirchenpatrons wurde beim Wiener Maler Joseph Gynovsky in Auftrag gegeben. 1879-1887 wurde der Innenraum dem Zeitgeschmack entsprechend regotisiert, wofür Kaiser Franz Joseph 300 Gulden spendete. Josef Angeler aus Wiener Neustadt schuf die neugotische Einrichtung, während die berühmte Wiener Firma Geyling in die wiederhergestellten gotischen Fensteröffnungen bunte ornamentale Glasfenster einsetzte. Weiters erhielt die Kirche einen neuen Hochaltar, Bronzeleuchter, eine neue Neugotischer Seitenaltar und Kanzel Kanzel, einen neugotischen Seitenaltar, ein Heiliges Grab, Chorstühle und neue Kirchenbänke. 1906 wurde die Kirche innen neu ausgemalt. 1935 erfolgte die Außenrenovierung der Kirche und 1936 deren Neueindeckung anlässlich der Patronatsübernahme durch die Stadt Gloggnitz. 1941 zum 200-jährigen Jubiläum der ehemaligen Klosterpfarre wurden die Barockstatuen des hl. Martin und der hl. Barbara restauriert. Von 1946-1952 wurden die Kriegsschäden behoben. Zum Abschluss dieser Arbeiten Seite 13 besuchte Kardinal Dr. Theodor Innitzer die Payerbacher Kirche. Von 1965-1969 wurde das Dach mit Eternitschindeln neu eingedeckt. 1970 erfolgte unter Pfarrer Karl Ritter nach dem Grundsatz „Alte Kirchen für die neue Liturgie“ eine grundlegende Renovierung: Die Kirche erhielt einen Volksaltar, einen neuen Tabernakel sowie eine neue Orgelempore. Es erfolgte eine Restaurierung der Fenster, des vom Verfasser entdeckte mittelalterliche Freskorestes und der von ihm freigelegten Sakramentsnische als auch eine Isolierung und Neuverlegung der Fussbodens. Die Polychromierung der Pfeiler, des Triumphbogens und der Netzrippen sowie die Fenstergewände wurden freigelegt, ergänzt und restauriert. Außerdem erhielt die Kirche eine elektrische Bankheizung. Die Konsekrierung des Altares und feierliche Wiedereröffnung der Kirche nahm am 20. November 1970 der Wiener Erzbischof Kardinal DDr. Franz König vor. des hl. Jakobus nach 37-jähriger Verwahrung durch die Payerbacher Firma Eduard Rettenbacher kostenlos restauriert und über dem Sakristeiportal aufgehängt. Heuer wurden folgende Arbeiten durchgeführt: • Reinigung und Ausmalen des gesamten Innenraumes • Reinigung und Auffrischung des mittelalterlichen Freskorestes und der Wappenschilde • Erneuerung der gesamten elektrischen Anlage und der elektrischen Heizung • Ausbau der Lautsprecheranlage und Neuanschaffung einer elektronischen Liedanzeigetafel • Reinigung der Bilder und Statuen • Neue Glockenansteuerung • Neuer Ambo aus Sandstein • Vergoldung des Tabernakels und Entfernung der Krone • Versetzung des Taufbrunnens in die Südostecke des südlichen Kirchenschiffes • Entfernung von jeweils einer Bankreihe in beiden Kirchenschiffen, um für Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse mehr Platz zu haben • Neue Fußbodenbeläge auf der Orgelempore und in der Sakristei • Reinigung und Versiegelung des Fußbodens Unermüdlich um die Einholung von Kostenvoranschlägen bemüht und auch sonst fast immer auf der Baustelle zu sehen und Dechant Dr. Heimo Sitter unterstützend war der Stellvertretende Vorsitzende des PGR Edmund Wallner, dem vor allem PGR Maria Leitner und noch weitere viele Helfer zur Seite standen. Der neue Ambo in der Pfarrkirche 1972 hinterlässt ein großes Erdbeben erhebliche Schäden am Kirchengewölbe, welche 1984 behoben werden. Das Pflaster erhielt an den Rändern Waschleisten, die Orgel wurde gereinigt und die Kirche zur Gänze ausgemalt. 1993 wurde die neue Zufahrt zum Kirchenplatz gebaut und das Läutewerk der Kirchenglocken erneuert. 2008 wurde das alte Hochaltarbild So erstrahlt unser altehrwürdiges Gotteshaus zum heiligen Jakobus dem Älteren wieder in neuem Glanz, zur Freude und Erbauung seiner Gläubigen und seiner Besucher und bereit für die Aufgaben im Dienste der Heiligen Liturgie, wie es der 150. Psalm so schön ausdrückt: „Alleluja! Lobet den Herrn in Seinem Heiligtum ...“ Seite 14 !!! SONNTAGSMESSEN ab 6.9.2015 um 8.30 Uhr !!! Samstag, 12.9.2015 18:00 Uhr SSR-Messe in Edlach keine Vorabendmesse in Payerbach Donnerstag, 17.9.2015 Pfarrwallfahrt gemeinsam mit der Pfarre Reichenau nach Maria Trost-Fernitz Sonntag, 20.9.2015 9:00 Uhr Feldmesse zur 140-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Payerbach im Feuerwehrhaus keine Hl. Messe in der Pfarrkirche Sonntag, 27.9.2015 15:00 Erntedankmesse bei der Elisabeth-Kapelle am Kreuzberg Oktober Samstag, 3.10.2015 Anbetungstag 10:00 bis 17:30 15:00 – 17:00 CARITASKELLER Samstag, 3.10.2015 14:30 Erntedankmesse bei der Barbara-Kapelle in Küb Sonntag, 4.10.2015 08:30 Erntedankmesse in der Pfarrkirche Sonntag, 18.10.2015 WELTMISSIONSSONNTAG mit Jugendaktion 08:30 Hl. Messe Montag, 26.10.2015 Wallfahrt nach Maria Schutz, 07:45 Abmarsch 11:00 Hl. Messe Montag, 26.10.2015 Festmesse zum 120-Jahr-Jubiläum der FFW Küb Feuerwehrhaus um 10:00 Zelebrant Msgr. Friedrich Zeinar Sonntag, 1.11.2015 ALLERHEILIGEN 8:30 Hl. Messe 14:30 Friedhofsgang mit Gräbersegnung November September Samstag, 5.9.2015 15:00-17:00 CARITASKELLER Oktober Termine Montag, 2.11.2015 ALLERSEELEN 18:00 Hl. Messe für alle Verstorbenen der Pfarrgemeinde Samstag 7.11.2015 15:00-17:00 CARITASKELLER Sonntag, 8.11.2015 Männerwallfahrt nach Klosterneuburg Sonntag, 15.11.2015 CARITASSONNTAG Inlandshilfe Samstag, 21.11.2015 18:00 Uhr SSR-Messe in Payerbach Seite 15 Liebe zukünftige Firmlinge! Ihr könnt euch im Pfarrheim Payerbach am Mittwoch, den 14.10. und 21.10.2015 jeweils von 15:00-17:00 Uhr zur Firmvorbereitung anmelden. Bitte bringt den Taufschein, 15€ Unkostenbeitrag und, wenn ihr auswärtige Firmlinge seid und schon Kontakt mit dem Herrn Pfarrer oder mir, der Pastoralassistentin, aufgenommen habt, die Erlaubnis von eurer Wohnpfarre mit. Die erste Firmstunde findet verpflichtend gemeinsam mit den Eltern am Dienstag, den 10.11.2015 um 19:00 Uhr im Pfarrheim von Payerbach statt. Wenn ihr Fragen habt, dann ruft mich doch einfach unter der Telefonnummer 0664/6217180 an! Ich freue mich auf euch! Eure Doris Kargl (Pastoralassistentin)! Kisi-Club: Der Kisi-Club startet mit einem neuen Musical, den „FUTURE STARS“! Unsere erste Kisi-Schnupperstunde findet am Freitag, den 18.09.2015 von 16:00-18:00 Uhr im Pfarrheim von Reichenau, Thalhofstraße 4, statt. Impressum Medieninhaber Kath. Pfarre Payerbach Herausgeber Dr. Heimo Sitter Chefredaktion Mag. Gabi Kraus Layout Alexandra Kraus Redaktion Kath. Pfarramt Karl Feldbacher Straße 2, 2650 Payerbach www.pfarre-payerbach.at Email [email protected] Cewe Druck Spendenkonto Raiffeisenbank Payebach Kontonr. 100.016 BLZ 32631 (“Pfarrblatt”) DVR-Nr. 0029874 (10859) Namentlich signierte Beiträge liegen allein in der Verantwortung des Autors und müssen nicht die Meinung des Herausgebers widerspiegeln. Seite 16 Herr ergreife uns mit deiner Macht und deinem Licht, um alles Leben zu schützen, um eine bessere Zukunft vorzubereiten, damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung. Überflute uns mit Frieden, damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem schaden. “Laudato si” Papst Franziskus Gottesdienstordnung Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag und Feiertage Payerbach Reichenau Edlach Prein Hirschwang n. Verlautb. 19:00* n. Verlautb. 19:00* 07:00 19:00* 08:30 18:00 09:00 09:00 07:30 18:00 17:30** 10:00 08:00 18:00 07:45 08:00 18:00 08:30 09:45 17:15 * ab dem 1.10.2015 Messe um 18:00 ** ab dem 1.10.2015 Messe um 17:00 Jeden 2. Samstag im Monat Wortgottesdienstfeier in Payerbach Anna PLATZER Hermine RUDOLF Adolf ZIEGLER Franz LOIBL Hedwig FUX Karoline GÖLLES Alfred FITSCH Röm.-Kath. Pfarre Payerbach, Karl Feldbacher Str. 2, 2650 Payerbach Kanzleizeiten: Mi. 9-12 Uhr und Fr. 9-11 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung: 02666 52481 Email: [email protected]