Laudato si Umweltschutz ist Christenpflicht

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Nachrichten der Pfarre Payerbach
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Grüß Gott in
Payerbach
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Laudato si
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Vorabendmessen
Umweltschutz ist Christenpflicht
Stimme für die Menschlichkeit
Genug für alle
Kirchenrenovierung in Payerbach
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Seite 2
Laudato si
Enzyklika Papst Franziskus
Der Papst spricht in seiner Enzyklika davon,
dass wir eine umfassende Neuorientierung und
Kursänderung der Menschheit brauchen.
Ein neues Bewusstsein des gemeinsamen
Ursprungs in Gott, unserem Schöpfer und Vater,
und die Einheit in eine Zusammengehörigkeit
als Brüder und Schwestern in Gottes Schöpfung
muss neue Überzeugungen, Aktivitäten und
Lebensweisen hervorbringen. Nicht der
Lebensstil des Verbrauchens und Genießens,
sondern der Dankbarkeit und des gelassenen
Gottvertrauens hat Zukunft.
Wenn Franziskus von einer „ökologischen
Spiritualität“ spricht, ist selbstredend nicht eine
Frömmigkeit gegenüber der Umwelt gemeint,
sondern das Ernstnehmen der ökologischsozialen Krise, die die ganze Menschheit erfasst
hat. Die Schöpfung zu bewahren, ist nicht eine
beliebige Option für irgendeine Sache, die mir
persönlich vielleicht wichtig ist. Es ist ein
wesentlicher Auftrag für jeden Menschen,
insbesondere für jeden Christen.
Es geht dem Papst nicht um theoretische
Erwägungen mit ansatzweise praktischem
Nutzen. Er möchte nicht bloß eine
Verbesserung im Detail, sondern eine
grundlegende Umkehr angesichts der
krisenhaften Zuspitzung der Gesamtsituation,
die zuerst die Ärmsten der Armen betrifft und
die für uns alle kein Ausweichen mehr zulässt.
Er schreibt: „Wenn man schon in der eigenen
Wirklichkeit den Wert eines Armen, eines
menschlichen Embryos, einer Person mit
Behinderung – um nur einige Beispiele
anzuführen - nicht erkennt, wird man
schwerlich die Schreie der Natur selbst hören.
Alles ist miteinander verbunden.“ (Seite 127).
Der Papst befasst sich mit einer ganzheitlichen
Ökologie und fordert „dabei die Ehrlichkeit zu
besitzen, Modelle der Entwicklung, der
Produktion und des Konsums in Zweifel zu
ziehen... Es gibt nicht zwei Krisen
nebeneinander, eine der Umwelt und eine der
Gesellschaft, sondern eine einzige und
komplexe sozio-ökologische Krise.
Die Wege zur Lösung erfordern einen
ganzheitlichen Zugang, um die Armut zu
bekämpfen, den Ausgeschlossenen ihre Würde
zurückzugeben und sich zugleich um die Natur
zu kümmern.“
(S 147-149)
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Umweltschutz ist
Christenpflicht
von Dechant Heimo Sitter
Die Sorge um die Bewahrung der Schöpfung
scheint ein zentrales Anliegen von Papst
Franziskus zu sein. Auf Seite 2 haben wir einen
Auszug aus seiner Mitte Juni erschienenen
Umweltenzyklika („Laudato si“) präsentiert. Bei
seiner im Juli des Jahres durchgeführten
Lateinamerikareise hat der Papst die
Zerstörung des Regenwaldes im
Amazonasgebiet kritisiert. „Die
Nutzung der natürlichen
Ressourcen“, so der Papst vor
Vertretern des öffentlichen
Lebens in der Hauptstadt
Ecuadors „dürfe nicht nur
den unmittelbaren Profit
suchen“. Vielmehr müssten
alle Länder des Amazonasgebietes eine ganzheitliche
Ökologie praktizieren, so der Papst
weiter in Quito. Weiters sagte Papst
Franziskus: „Wir haben die Welt als Erbe von
unseren Vätern erhalten, aber auch als Leihgabe
von den zukünftigen Generationen, denen wir
sie zurückgeben müssen“.
Hintergrund dieser Aussagen ist die biologische
Erkenntnis, dass das Amazonasgebiet zu den
artenreichsten Zonen der Erde gehört und eine
enorme Bedeutung für das weltweite
Ökosystem hat.
Mit den Worten der Umwelt-Enzyklika
gesprochen, ist unsere Erde das gemeinsame
Haus, das wir bewohnen und für das alle
gemeinsam Verantwortung zu tragen haben.
Deshalb ist es auch nicht gleichgültig, was
zehntausend Kilometer entfernt von uns in
ökologischer Hinsicht geschieht bzw.
unterlassen wird, weil es uns alle
in schicksalhafter Verbundenheit
betrifft. Deshalb ist auch unser
Engagement in dieser
Hinsicht gefragt. „Die Sorge
um unsere (Um)Welt ist nicht
das Hobby einiger weniger,
sondern eine Pflicht für jeden
Christen“, so interpretiert der
Umweltbeauftragte der
Erzdiözese Wien, Markus
Gerhartinger, die Umweltenzyklika des Hl. Vaters. Am Einsatz für
die Umwelt in unserer Erzdiözese kann sich
jeder von uns persönlich beteiligen: So gibt es
in der Fastenzeit die Aktion „Autofasten“, an
der sich rund 16.000 Autofahrer/Innen
österreichweit beteiligen (davon rund 25 % aus
der Erzdiözese Wien).
Ähnlich umweltbewusst ist die Aktion „Wir
radln in die Kirche“ oder die Nutzung von
Sonnenenergie in verschiedenen Pfarren
Vergelt’s Gott lieber Edi!
Eduard Wallner, langjähriger PGR und zeitweise auch stellvertretender
Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, hat Ende August 2015 seine Funktion
zurückgelegt. Wir danken herzlich für seinen Einsatz für die Pfarrgemeinde und
für die Kirchenrenovierung, die ihm ein Herzensanliegen war!
Seite 4
unserer Diözese (z.B. in den Pfarren Schwadorf,
Maria Enzersdorf) oder die Durchführung von
Energieaktionstagen (gemeinsam mit anderen
Partnern) in der Pfarre Absdorf u.a.m.
Dazu gibt es viele Alternativen, wie z.B. das
richtige Lagern von Lebensmitteln und das
bewusste Einkaufen (nur kaufen, was man
wirklich braucht bzw. was haltbar ist).
Mich persönlich macht immer wieder die
Tatsache betroffen, dass in unserem Land so
Die Aktion Le+O (Lebensmittel und
Orientierung) der Caritas unserer Erzdiözese,
an der sich auch unsere Pfarre im Rahmen der
vorjährigen Erntedanksammlung schon
beteiligt hat, versucht hier bewusst
gegenzusteuern und eine sinnvolle Verwendung
von Lebensmitteln zu ermöglichen, deren
Ablaufdatum zwar schon abgelaufen ist, die
aber dennoch noch verwendet werden können
(mehr Infos dazu unter www.caritas-leo.at).
viele Lebensmittel im Müll landen – in
Österrich wirft jeder durchschnittlich
40 Kilogramm Nahrung in den Müll, dh. Essen
im Wert von € 300.—bis € 400.— pro Jahr.
Eine jüdische Spruchweisheit formuliert den
verantwortlichen Umgang mit den
Ressourcen unserer Erde so: „Jeder Einzelne
soll sich sagen: Für mich ist die Welt
geschaffen; daher bin ich mitverantwortlich“.
Pfarrer Sitter Heimo
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Genug für alle
von Maria Hofer
Wir im Schwarzatal leben im Paradies: Früchte,
Gemüse, Kräuter, Fleisch, Milchprodukte roh
oder verarbeitet, eine reich gedeckte regionale
und saisonale, klimafreundliche Speisekammer,
die uns Energie, Lebensfreude und Heilkraft
schenkt und noch dazu regionale Arbeitsplätze
schafft, steht uns das ganze Jahr zur Verfügung.
Aber die industrielle landwirtschaftliche Großproduktion sorgt für ein vorgetäuschtes billiges
Überangebot - versehen mit vielen
Konservierungs-und Zusatzstoffen- dem
weltweiten Handel dienend aber oft ohne
frische Lebenskraft!
Der Preis: Ein starker Rückgang der Sorten- und
Artenvielfalt, eine Verschlechterung der Bodenqualität, der Einsatz von Pestiziden, ein hoher
Energieaufwand, menschenunwürdige
Arbeitsbedingungen und ein hoher Preisdruck
für konventionell hergestellten Produkte.
Dieses „Futter“ erzeugt letztendlich kein gutes
Gefühl, macht nicht wirklich satt und gesünder.
Das Überangebot fördert eine
Wegschmeiß“un“kultur auf Kosten der Armen
dieser Erde; (siehe slavery.footprint.com; www.
nachhaltig.at)
Wenn nicht verschwendet wird, kann Planet
Erde ALLE Menschen ernähren.
Die Lösung: Bewusster weniger einkaufen,
bewusster genießen - dabei kommt das Gefühl
der Dankbarkeit und Wertschätzung und
Zufriedenheit von selbst. Das trägt zum Wandel
in eine Gesellschaft, die allen Menschen -auch
den nächsten Generationen - und der Natur
ihre Würde lässt, bei, im Sinne der christlichen
Schöpfungsverantwortung und der Enzyklika
von Papst Franziskus „Sorge um das
gemeinsame Haus“...“Lasst uns unseres Zeit
so gestalten dass man sich an sie erinnern
wird als eine Zeit, in der eine neue Ehrfurcht
vor dem Leben erwachte, als eine Zeit , in der
nachhaltige Entwicklung entschlossen auf den
Weg gebracht wurde, als eine Zeit, in der das
Streben nach Gerechtigkeit und Frieden neuen
Antrieb bekam…“
Seite 6
Liebe Kinder
von Doris Kargl
Unser Papst Franziskus hat sich ganz schön viele
Gedanken über unsere Umwelt gemacht und
wie man da etwas verändern kann und auch
verändern muss. All das hat er in ein dickes
Buch - Laudato si‘ - für die großen Leute
geschrieben. Doch auch unzählige Kinder
haben sich mit der misslichen Lage unserer
Umwelt auseinandergesetzt und eine
wunderbare Aktion gestartet. Sie konnten
Hersteller und Händler von Schokolade dafür
kaufen und sie heißt „Die gute Schokolade“.
Wenn ihr sie also kauft, helft ihr mit, die Umwelt
zu retten, ihr unterstützt die Kakaobauern und
natürlich schmeckt sie auch noch lecker. Die
Kinder der Organisation halten für andere
Kinder aber auch Vorträge über die Rettung
der Umwelt. Ein neues Verständnis für unsere
Umwelt verbreitet sich überall auf der ganzen
Welt.
Um Bäume geht es auch in unserem
Ministranten-Umweltprojekt, das am 27.09.15
um 09:30 Uhr nach der Heiligen Messe im
Pfarrheim stattfindet. Auf der einen Seite
wollen wir gemeinsam die Früchte der
Obstbäume des Pfarrgartens einkochen, die
Marmeladen können wir dann bei den
verschiedensten Festen und Märkten verkaufen
und auf der anderen Seite wollen wir ein
bisschen in einen Kinderumweltvortrag der
Kinderorganisation „plant-for-the-planet“
hineinschnuppern.
gewinnen, ihren Profit an die gegründete
Kinderorganisation- „plant-for-the-planet“- zu
spenden. Mit diesen Spendengeldern
können wiederum Bäume gepflanzt werden,
die schädliches CO2 in saubere Luft
umwandeln. Seit 2011 wird von der
Kinderorganisation sogar eine eigene
Schokolade herausgebracht, die obendrein
noch fair gehandelt wird. Also die
Kakaobauern bekommen einen gerechten Lohn
dafür. Ihr könnt diese beim Billa um die Ecke
Ich möchte euch Kinder von der Pfarre
Payerbach dazu ermuntern, aktiv für die Umwelt
zu sein. Vielleicht könnt ihr die gute
Schokolade kaufen, verschenken und anderen
davon erzählen, oder Ihr schaut auch bei
unserer Mini – Stunde vorbei und macht mit
beim Marmeladekochen!
Viele Umwelt-Schokolade-Baumgrüße schickt
euch eure Doris
Für mehr Informationen zu
“plant-for-the-planet” besucht:
http://www.plant-for-the-planet.org
Seite 7
Ernte - Dank
von Walter Rella
Lebens selbst, das
mit dem Empfang
der Hostie – der Kreis
schließt sich zum Essen
wieder verbunden ist.
Man wird zugeben müssen, dass es nicht die
Kirche war, die als erste vom Umweltschutz
gesprochen und geeignete Initiativen angeregt
hat. Wieder einmal wurde die Kirche von außen
überholt, wie schon zur Zeit Galileis. Dies
geschieht und geschah jedoch nicht
außerhalb göttlicher Vorsehung.
Umso deutlicher sollte sich nämlich zeigen,
worin der wahre Mittelpunkt der Welt (nämlich
in Christus) und wahrer Umweltschutz (nämlich
in der Anerkennung Gottes als dem Schöpfer)
besteht. Diese höhere Dimension des
Umweltschutzes kommt in der letzten Enzyklika
des Papstes zum Ausdruck.
Im Mittelpunkt eines christlich begründeten
Umweltschutzes steht die Haltung der
Dankbarkeit. Immer wenn in der Bibel vom
Essen die Rede ist, fehlt auch nicht die
Danksagung – auf gut griechisch die
„Eucharistie“ (noch heute danken die Griechen
mit „Evcharistó“). Dieses christliche Danken ist
umfassend, nicht nur für das Essen, sondern für
alles was wir zum Leben brauchen, ja für das
Geschenk des Lebens, zumal des Ewigen
Wofür wir danken, das
wissen wir zu schätzen,
und was wir zu schätzen
wissen, das werden wir
schonen und wahren.
Das Fest des
Erntedanks kann als der christliche „Tag des
Umweltschutzes“ gelten. Bedenken wir ihn,
indem wir dem Schöpfer danken.
Seite 8
Warum sind die Wappen nicht
„schön“?
von Roland Haupt
Wappen von Erzherzog Ferdinand I.
Bericht von Dipl. Restaurator J. Riedl /
Kurzfassung R. Haupt
Die Wappen sitzen auf den 9 Schlusssteinen der
Rippengewölbe und wurden im Zuge der
letzten Restaurierung 1970 freigelegt. Vier
Wappen zeigen keine Darstellungen, da diese
schon 1970 neutral gehalten wurden, da
wurden keinerlei Farbfragmente gefunden. So
ist der Originalzustand nur mehr fragmentarisch
oder durch dominante Übermalungen von 1970
überhaupt nicht mehr erhalten.
Die Maßnahmen für die Restaurierung 2015
wurden vom Pfarrgemeinderat gemeinsam mit
dem Bundesdenkmalamt festgelegt und waren
auch Grundlage für die Förderung durch die
Erzdiözese:
Trockenreinigung der Wappen
(Radierschwamm), Verbesserung vorhandener
Malereifragmente (Aquarelllasuren), kleine
Retuschen, Schließen kleiner Fehlstellen, aber
keine neuerlichen Ergänzungen
(Interpretationen). Zur Erfassung von
Fragmenten wurde unter anderem auch mit
UV-Lampen gearbeitet.
Als weiteres „schemenhaftes“ Erbe an der
Innenseite der Nordmauer haben wir noch ein
Wandmalereifragment, das 1970 freigelegt
wurde. Das Fragment stammt aus dem 13. Jh.
(Romanik) und stellt den Kopf einer nicht näher
bestimmbaren Heiligenfigur dar. Die
Neueinputzung von 1970 wurde entfernt und
weitere Teile des romanischen Verputzes kamen
zum Vorschein. Fehlstellen wurden mit passend
gefärbtem Kalkmörtel ausgebessert und mit
Aquarellfarben retuschiert.
In Summe ergibt sich aber eher ein blasser
Eindruck anstatt eines kräftigen farbenfrohen
Bildes, das man sich laienhaft nach einer
Restaurierung eigentlich erwarten würde, aber
schätzen wir unsere historischen Kleinode in der
Form, wie sie erhalten werden konnten.
Wandmalereifragment - Nordseite
Seite 9
Seelsorgeraum
Vorabendmessen
von Pfarrer Heimo Sitter
Möglichkeit – ein geselliger Teil anschließen
soll.
Als Motto für diese Hl. Messen wurde der Titel
„Seelsorgeraum - Messe“ gewählt. Um die
Einheit dieser Feiern deutlich zu machen, soll
deshalb auch keine Hl. Messe in den übrigen
Pfarren des Seesorgeraumes an diesem Abend
stattfinden, wenn eine solche gemeinsame
Hl. Messe angeboten wird.
Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinde:
Nutzen Sie die Gelegenheit, um gemeinsam
zu beten und zu feiern und besuchen Sie die
Seelsorgeraum-Messe! Versuchen wir über die
Pfarrgrenzen hinweg zu denken, zu planen und
mehr als bisher miteinander ins Gespräch zu
kommen.
Gemeinsame Vorabendmesse in den Pfarren
Edlach, Prein, Payerbach und Reichenau
Die Pläne der Erzdiözese Wien für eine
intensivere Zusammenarbeit zwischen benachbarten Pfarre werden konkreter. So wurde heuer
im Juli vom Pastoralamt der Erzdiözese Wien
den Pfarren und Pfarrrgemeinderäten/Innen
unserer Pfarren eine Einteilung zugesandt, die
eine verstärkte Zusammenarbeit und ein
intensiveres Zusammenwachsen vorsieht.
Bei den letzten Sitzungen des
Pfarrgemeinderates wurde darüber beraten, wie
das Gefühl der Gemeinsamkeit und das
gegenseitige Kennenlernen zwischen unseren
Pfarren Payerbach, Reichenau, Edlach und Prein
(dh im geplanten Seelsorgeraum)
wachsen kann. Dabei wurde die Idee geboren,
alle 2 Monate in einer der Kirchen unseres
Seelsorgeraumes eine gemeinsame Samstag
– Vorabendmesse abzuhalten, an die - nach
Folgende Termine stehen Ihnen für die
gemeinsame Hl. Messe im Seelsorgeraum zur
Verfügung:
• Samstag, 12.9.15 um 18h00
in der Pfarrkirche von Edlach
• Samstag, 21.11.15 um 18h00 Uhr
in der Pfarrkirche von Payerbach
• Samstag, 20.2.2016 um 17h00!
in der Pfarrkirche Reichenau
• Samstag, 21.5.2016 um 18h30
in der Pfarrkirche Prein
• Samstag, 10.9.2016 um 18h00
in der Pfarrkirche Hirschwang
In der Vorfreude auf das gemeinsame
Beisammensein verbleibt
Pfarrer/Provisor Sitter Heimo
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Stimme für die Menschlichkeit
ein Leserbrief von Helga L.
Warum kommen so viele junge Männer als
Flüchtlinge zu uns? Wo sind die Frauen und
die Kinder? Viele dieser jungen Männer sind
noch halbe Kinder, Anfang 20 vielleicht. Sie
waren lange unterwegs, um in Europa um Asyl
anzusuchen. Und dann denk ich daran, dass
sie wahrscheinlich fast alle noch Mütter haben,
irgendwo. Und ich stelle mir vor, ICH wäre diese
Mutter. Eine Mutter in Afghanistan, in Syrien, im
Irak oder in Somalia. Um uns herum tobt Krieg,
täglich explodieren Bomben, Terroristen
beherrschen und quälen das Land, jeder Tag
kann unser letzter sein - ein Leben, wie ich
es mir hier im sicheren Österreich in meinen
schlimmsten Alpträumen gar nicht vorstellen
kann. Und jeden Tag kann einer kommen, der
MEINEN Sohn abholt – um ihn zu verhaften, um
ihn zum Militär einzuziehen, oder einfach nur
um ihn gleich zu erschießen. Für uns Frauen ist
das Leben natürlich auch gefährlich, aber
dennoch ist unser Risiko ein wenig geringer,
plötzlich inmitten eines Schlachtfeldes zu
landen.
Was würde ICH tun? Ich bin zu alt für wochenlange Fußmärsche oder Überfahrten auf
kaputten Booten, die Mädchen in der Familie
sind zu klein und zu schwach dafür. Meine Eltern
sind alt, wie sollen sie sich in der Fremde,
womöglich ganz alleine, zurecht finden? Aber
mein Sohn könnte es vielleicht schaffen, diesem
Wahnsinn zu entkommen. Was also würde ich
tun? Ich würde zu ihm sagen: „Bitte mein Kind,
geh! Bleib am Leben, mein Kind! Vielleicht
kannst du uns ja helfen, wenn du in Europa bist.
Denk nicht nur daran, dass du hier all deine
Freunde, dein gewohntes Leben, alles was du je
geliebt hast, verlassen wirst. Denk bitte auch an
uns und geh!“
Ich würde unsere letzten Ersparnisse, die mit
Müh und Not für einen reichen,
zusammenkratzen, um einen Schlepper zu
bezahlen, der meinem Kind wenigstens ein
bisschen Sicherheit geben kann. Und dann
würde ich versuchen, ihm Mut zu machen: „Ja,
mein Kind, wenn du es geschafft hast, dann
holst du uns nach. Dann sehen wir einander
wieder, dann sind wir wieder eine Familie. Du
wirst es schaffen.“ Und weiß doch, dass das
wahrscheinlich eine Lüge ist, denn so einfach ist
es längst nicht mehr, Eltern oder Geschwister in
das wunderbare, friedliche Europa
nachzuholen. „Eines noch mein Sohn, bitte
verliere dein Smartphone nicht, die einzige
Verbindung, die wir mit ein bisschen Glück
in den nächsten Jahren haben werden. Ich
möchte, ich muss wissen, ob es dir gut geht, ob
du am Leben bist, ob es Menschen gibt, die dir
helfen. Und jetzt bitte geh in dein neues Leben.
Lebe, mein Kind!“
Ich bin nicht diese Mutter in Syrien, im Irak, in
Afghanistan oder in Somalia. Ich lebe hier im
sicheren Österreich, mit Sorgen, die im
Verhältnis zu deren Sorgen lächerlich klein sind.
Ich kann keine Kriege beenden, keine
Terroristen bekämpfen. Aber eines vermag ich,
ich kann helfen zu zeigen, dass Menschlichkeit
siegen kann, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist, dass Menschen anderen
Menschen helfen können.
Flüchtlingen zu helfen ist kein Akt der
Selbstlosigkeit oder vielzitiertes
„Gutmenschentum“. Im Gegenteil: Es nicht
zu tun, ist überhaupt keine Option, wenn man
selbst Mensch bleiben möchte.
Es ist UNSERE Überlebensfrage als Mensch.
Seite 11
Und Menschen bleiben wollen wir doch
hoffentlich alle, in unserem wunderbaren und
friedlichen Österreich?
Think about the
future.
Babucarr Sarr ist 17 Jahre alt und kommt aus
Gambia. Seine Flucht führte über den Senegal
nach Mali, weiter nach Burkina Faso, in den
Niger und nach Libyen, wo er schließlich auf
einem Boot nach Italien gelangte. Schließlich
landete der damals 16-Jährige in Traiskirchen.
Was in seiner Heimat geschehen ist, was mit
seinem Vater, seiner Mutter ist, welches
Schicksal ihn hierhergeführt hat, darüber will er
lieber nichts erzählen. Aber an die
Vergangenheit will er nicht denken. Lieber an
die Zukunft.
Für mehr Informationen zur Situation in Gambia:
https://www.fluechtlingshilfe.ch/assets/herkunftslaender/afrika/gambia/gamb
Caritas Sammlung
Wegen der großen Not in den Flüchtlingsauffanglagern möchten wir als Pfarre die Arbeit der
Caritas Österreich in Traiskirchen unterstützen:
Diese ist mit dem Omni.Bus direkt vor Ort in Traiskirchen. Die Mitarbeiter nehmen
Sachspenden entgegen, sortieren sie und geben sie an die Menschen weiter. Damit wird eine
zentrale Abgabestelle für die vielen SpenderInnen aus dem Großraum Wien und NÖ Ost
geschaffen, die die Flüchtlinge in Traiskirchen unterstützt.
Was wird konkret gebraucht?
Für Männer: Rasierer, Rasierschaum, Deo, Shampoo, Duschgel, Zahnbürste
Für Frauen: Shampoo, Duschgel, Deo, Binden (bitte keine Tampons), Seife, Zahnbürste
Für Babys: Windeln, Sonnencreme
Sachspenden (nur original verpackt) können ab sofort im Windfang der Kirche in die Kartons
gelegt werden. Diese werden täglich geleert und wenn eine gewisse Menge zusammengekommen ist, wird sie direkt nach Traiskirchen zum Omni Bus gebracht. Im Windfang finden
sie auch weitere Informationen zum Thema „Flüchtlinge“, in den Bänken liegen kleine
Infozettel zu den benötigten Spenden auf.
Ein herzliches Vergelts Gott für ihre zahlreichen Spenden!
Seite 12
Kirchenrenovierungen in
Payerbach
von Norbert Toplitsch
Nachdem unsere Pfarrkirche nach einer
dreimonatigen gründlichen Restaurierung
rechtzeitig zum Jakobikirtag mit einem
Festgottesdienst wieder eröffnet werden
konnte, erscheint es angebracht, einen
Rückblick auf die verschiedenen
Restaurierungen und Modernisierungen der
Kirche zu halten.
Die erste große Umgestaltung der um 1525
vollendeten spätgotischen Wehrkirche im Stile
des Barock betraf lediglich die Einrichtung. Die
barocke Umgestaltung dürfte mit etwa 1750
anzusetzen zu sein, die Kirche erhielt damals
einen schwarz marmorierten Hochaltar mit vier
Säulen, dazwischen Statuen des hl. Martin, der
hl. Barbara, und der beiden Pestheiligen
St. Sebastian und St. Rochus. Dieser füllte
beinahe die gesamte Breite und Höhe des
Chorraumes und besaß ein Altarbild des
hl. Jakobus d. Ä. An der Ostwand des
Südschiffes standen links der Marien- und
rechts der Florianaltar, gefolgt von einer
barocken Kanzel in der Ecke des Nordschiffes.
1817 erfolgte die Pflasterung der Kirche.
1828 errichtete man die neue Sakristei an der
Nordseite, den Windfang an der Westseite und
die gebogenen Stiegenaufgänge zu den
beiden Oratorien. Ein neuer „Musikchor“
(Orgelempore) ruhte nun auf einem
gewaltigen Schwarzföhrentram und dieser auf
einem Quaderpfeiler. Auch ein neues Hochaltarbild des Kirchenpatrons wurde beim
Wiener Maler Joseph Gynovsky in Auftrag
gegeben.
1879-1887 wurde der Innenraum dem Zeitgeschmack entsprechend regotisiert, wofür
Kaiser Franz Joseph 300 Gulden spendete.
Josef Angeler aus Wiener Neustadt schuf die
neugotische Einrichtung, während die
berühmte Wiener Firma Geyling in die
wiederhergestellten gotischen Fensteröffnungen bunte ornamentale Glasfenster
einsetzte. Weiters erhielt die Kirche einen
neuen Hochaltar, Bronzeleuchter, eine neue
Neugotischer Seitenaltar und Kanzel
Kanzel, einen neugotischen Seitenaltar, ein
Heiliges Grab, Chorstühle und neue
Kirchenbänke.
1906 wurde die Kirche innen neu ausgemalt.
1935 erfolgte die Außenrenovierung der Kirche
und 1936 deren Neueindeckung
anlässlich der Patronatsübernahme durch die
Stadt Gloggnitz. 1941 zum 200-jährigen
Jubiläum der ehemaligen Klosterpfarre wurden
die Barockstatuen des hl. Martin und der
hl. Barbara restauriert.
Von 1946-1952 wurden die Kriegsschäden
behoben. Zum Abschluss dieser Arbeiten
Seite 13
besuchte Kardinal Dr. Theodor Innitzer die
Payerbacher Kirche. Von 1965-1969 wurde das
Dach mit Eternitschindeln neu eingedeckt.
1970 erfolgte unter Pfarrer Karl Ritter nach dem
Grundsatz „Alte Kirchen für die neue Liturgie“
eine grundlegende Renovierung: Die Kirche
erhielt einen Volksaltar, einen neuen Tabernakel
sowie eine neue Orgelempore. Es erfolgte eine
Restaurierung der Fenster, des vom Verfasser
entdeckte mittelalterliche Freskorestes und
der von ihm freigelegten Sakramentsnische als
auch eine Isolierung und Neuverlegung der
Fussbodens. Die Polychromierung der Pfeiler,
des Triumphbogens und der Netzrippen sowie
die Fenstergewände wurden freigelegt, ergänzt
und restauriert. Außerdem erhielt die Kirche
eine elektrische Bankheizung. Die
Konsekrierung des Altares und feierliche
Wiedereröffnung der Kirche nahm am
20. November 1970 der Wiener Erzbischof
Kardinal DDr. Franz König vor.
des hl. Jakobus nach 37-jähriger Verwahrung
durch die Payerbacher Firma Eduard
Rettenbacher kostenlos restauriert und über
dem Sakristeiportal aufgehängt.
Heuer wurden folgende Arbeiten durchgeführt:
• Reinigung und Ausmalen des gesamten
Innenraumes
• Reinigung und Auffrischung des mittelalterlichen Freskorestes und der
Wappenschilde
• Erneuerung der gesamten elektrischen
Anlage und der elektrischen Heizung
• Ausbau der Lautsprecheranlage und
Neuanschaffung einer elektronischen
Liedanzeigetafel
• Reinigung der Bilder und Statuen
• Neue Glockenansteuerung
• Neuer Ambo aus Sandstein
• Vergoldung des Tabernakels und
Entfernung der Krone
• Versetzung des Taufbrunnens in die
Südostecke des südlichen Kirchenschiffes
• Entfernung von jeweils einer Bankreihe
in beiden Kirchenschiffen, um für Taufen,
Hochzeiten und Begräbnisse mehr Platz zu
haben
• Neue Fußbodenbeläge auf der
Orgelempore und in der Sakristei
• Reinigung und Versiegelung des Fußbodens
Unermüdlich um die Einholung von
Kostenvoranschlägen bemüht und auch sonst
fast immer auf der Baustelle zu sehen und
Dechant Dr. Heimo Sitter unterstützend war der
Stellvertretende Vorsitzende des PGR Edmund
Wallner, dem vor allem PGR Maria Leitner
und noch weitere viele Helfer zur Seite standen.
Der neue Ambo in der Pfarrkirche
1972 hinterlässt ein großes Erdbeben
erhebliche Schäden am Kirchengewölbe,
welche 1984 behoben werden. Das Pflaster
erhielt an den Rändern Waschleisten, die Orgel
wurde gereinigt und die Kirche zur Gänze
ausgemalt.
1993 wurde die neue Zufahrt zum Kirchenplatz
gebaut und das Läutewerk der Kirchenglocken
erneuert. 2008 wurde das alte Hochaltarbild
So erstrahlt unser altehrwürdiges Gotteshaus
zum heiligen Jakobus dem Älteren wieder in
neuem Glanz, zur Freude und Erbauung seiner
Gläubigen und seiner Besucher und bereit für
die Aufgaben im Dienste der Heiligen Liturgie,
wie es der 150. Psalm so schön ausdrückt:
„Alleluja! Lobet den Herrn
in Seinem Heiligtum ...“
Seite 14
!!! SONNTAGSMESSEN ab
6.9.2015 um 8.30 Uhr !!!
Samstag, 12.9.2015
18:00 Uhr SSR-Messe in Edlach
keine Vorabendmesse in
Payerbach
Donnerstag, 17.9.2015
Pfarrwallfahrt gemeinsam mit
der Pfarre Reichenau nach Maria
Trost-Fernitz
Sonntag, 20.9.2015
9:00 Uhr Feldmesse zur
140-Jahr-Feier der
Freiwilligen Feuerwehr
Payerbach im Feuerwehrhaus
keine Hl. Messe in der
Pfarrkirche
Sonntag, 27.9.2015
15:00 Erntedankmesse bei der
Elisabeth-Kapelle am Kreuzberg
Oktober
Samstag, 3.10.2015
Anbetungstag 10:00 bis 17:30
15:00 – 17:00 CARITASKELLER
Samstag, 3.10.2015
14:30 Erntedankmesse bei der
Barbara-Kapelle in Küb
Sonntag, 4.10.2015
08:30 Erntedankmesse in der
Pfarrkirche
Sonntag, 18.10.2015
WELTMISSIONSSONNTAG mit
Jugendaktion
08:30 Hl. Messe
Montag, 26.10.2015
Wallfahrt nach Maria Schutz,
07:45 Abmarsch
11:00 Hl. Messe
Montag, 26.10.2015
Festmesse zum
120-Jahr-Jubiläum der FFW Küb
Feuerwehrhaus um 10:00
Zelebrant Msgr. Friedrich Zeinar
Sonntag, 1.11.2015
ALLERHEILIGEN
8:30 Hl. Messe
14:30 Friedhofsgang mit
Gräbersegnung
November
September
Samstag, 5.9.2015
15:00-17:00 CARITASKELLER
Oktober
Termine
Montag, 2.11.2015
ALLERSEELEN
18:00 Hl. Messe für alle
Verstorbenen der Pfarrgemeinde
Samstag 7.11.2015
15:00-17:00 CARITASKELLER
Sonntag, 8.11.2015
Männerwallfahrt nach
Klosterneuburg
Sonntag, 15.11.2015
CARITASSONNTAG
Inlandshilfe
Samstag, 21.11.2015
18:00 Uhr SSR-Messe in
Payerbach
Seite 15
Liebe zukünftige
Firmlinge!
Ihr könnt euch im Pfarrheim Payerbach am
Mittwoch, den 14.10. und 21.10.2015 jeweils
von 15:00-17:00 Uhr zur Firmvorbereitung
anmelden. Bitte bringt den Taufschein, 15€
Unkostenbeitrag und, wenn ihr auswärtige
Firmlinge seid und schon Kontakt mit dem
Herrn Pfarrer oder mir, der Pastoralassistentin, aufgenommen habt, die
Erlaubnis von eurer Wohnpfarre mit. Die
erste Firmstunde findet verpflichtend
gemeinsam mit den Eltern am Dienstag, den
10.11.2015 um 19:00 Uhr im Pfarrheim von
Payerbach statt. Wenn ihr Fragen habt, dann
ruft mich doch einfach unter der
Telefonnummer 0664/6217180 an!
Ich freue mich auf euch! Eure Doris Kargl
(Pastoralassistentin)!
Kisi-Club:
Der Kisi-Club startet mit einem neuen
Musical, den „FUTURE STARS“! Unsere
erste Kisi-Schnupperstunde findet am
Freitag, den 18.09.2015 von 16:00-18:00 Uhr
im Pfarrheim von Reichenau,
Thalhofstraße 4, statt.
Impressum
Medieninhaber Kath. Pfarre Payerbach
Herausgeber Dr. Heimo Sitter
Chefredaktion Mag. Gabi Kraus
Layout Alexandra Kraus
Redaktion Kath. Pfarramt
Karl Feldbacher Straße 2, 2650 Payerbach
www.pfarre-payerbach.at
Email [email protected]
Cewe Druck
Spendenkonto Raiffeisenbank Payebach Kontonr. 100.016 BLZ
32631 (“Pfarrblatt”) DVR-Nr. 0029874 (10859)
Namentlich signierte Beiträge liegen allein in der
Verantwortung des Autors und müssen nicht die Meinung des
Herausgebers widerspiegeln.
Seite 16
Herr ergreife uns mit deiner Macht und deinem Licht,
um alles Leben zu schützen,
um eine bessere Zukunft vorzubereiten,
damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und
Zerstörung.
Überflute uns mit Frieden,
damit wir als Brüder und
Schwestern leben und niemandem schaden.
“Laudato si” Papst Franziskus
Gottesdienstordnung
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag und
Feiertage
Payerbach
Reichenau
Edlach
Prein
Hirschwang
n. Verlautb.
19:00*
n. Verlautb.
19:00*
07:00
19:00*
08:30
18:00
09:00
09:00
07:30
18:00
17:30**
10:00
08:00
18:00
07:45
08:00
18:00
08:30
09:45
17:15
* ab dem 1.10.2015 Messe um 18:00
** ab dem 1.10.2015 Messe um 17:00
Jeden 2. Samstag im Monat Wortgottesdienstfeier in Payerbach
Anna PLATZER
Hermine RUDOLF
Adolf ZIEGLER
Franz LOIBL
Hedwig FUX
Karoline GÖLLES
Alfred FITSCH
Röm.-Kath. Pfarre Payerbach, Karl Feldbacher Str. 2, 2650 Payerbach
Kanzleizeiten: Mi. 9-12 Uhr und Fr. 9-11 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung: 02666 52481
Email: [email protected]
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