Ausführliche Information der Projektpartner/innen von SPCC Salvatorian Pastoral Care for Children (SPCC, Salvatorianische Pastoralarbeit für Kinder) in Manila/Philippinen ist eine 2001 gegründete Institution zum Schutz der Kinder und wurde mit Unterstützung der Pfarren von den Salvatorianerinnen ins Leben gerufen. Das Projekt spricht zwei Zielgruppen an: Die erste und direkt betroffene Zielgruppe ist die der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die Opfer verschiedener Misshandlungen wurden die zweite ist die der indirekt Betroffenen, nämlich der Eltern, Erziehungspersonen, Lehrer/innen und andere Ansprechpersonen in der Gemeinde bzw. Pfarre. Die Pfarre besteht aus 25.000 Familien, also ca. 130.000 Menschen. 22.084 Familien sind römisch-katholisch. 70% der Bevölkerung verfügen über nur niedrige Einkommen oder sind überhaupt arbeitslos. Durch die Armut ergeben sich eine Reihe von Folgeproblemen: Drogenabhängigkeit, Gewalt gegen Frauen und Kinder oder Kinderarbeit. Viele Jugendliche geraten mit dem Gesetz in Konflikt. Die Menschen fühlen sich hilflos und ohnmächtig, da es keine Programme oder Maßnahmen von Seite der Regierung gibt, diesen Problemen Abhilfe zu schaffen. Nur einige wenige Nicht-Regierungs-Organisationen bieten Dienstleistungen oder Hilfestellungen an, aber in sehr begrenztem Rahmen. Wegen der aussichtslosen Lage flüchten viele in die Welt der Drogen oder zu anderen Lastern, um ihre Probleme zumindest für eine Weile zu vergessen. Das Drogenproblem auf den Philippinen, besonders in Manila, ist sehr schwerwiegend. Als Folgeproblem ergibt sich erhöhte Gewaltbereitschaft: Es kommt zu Vergewaltigungen, Mord, Entführungen und anderen kriminellen Handlungen. Die Opfer sind meist Frauen und Kinder, die besonders verletzlich sind. Fälle von Kinderarbeit und von sexuellem und physischem Missbrauch gegen Kinder stehen an der Tagesordnung. Die nationale Ökonomie hängt sehr stark von den Dollar-Überweisungen der philippinischen Arbeiter/innen in Übersee (Filipino Overseas Workers, OFWs) ab. Eine große Anzahl von Menschen verlässt täglich das Land um im Ausland zu arbeiten. Die Familien und da speziell die Kinder, leiden unter den Auswirkungen der Abwesenheit eines Elternteils durch die Arbeit im Ausland. Eine Folge ist, dass junge Menschen kriminell werden. SPCC kennt viele Fälle von Jugendlichen, die mit dem Gesetz in Konflikt gerieten. Das Hauptanliegen von SPCC ist es: eine kinderfreundliche Pfarre zu sein, die sich aus den verschiedenen kleinen Pfarrgemeinden von Parokya ng Mabuting Pastol (Pfarre des Guten Hirten) zusammensetzt. Aufgaben im Bereich Anwaltschaft zugunsten von Kindern wahrzunehmen und verschiedene Programme und Dienstleistungen für sie anzubieten. Spezifische Ziele: a) Kontinuierliche Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen als Kinderrechtsanwälte/innen, sodass Programme effektiv umgesetzt werden können. b) Sensibilisierung der Pfarrgemeinde und Ermutigung der Mitglieder, aktiv an Kinderangelegenheiten mitzuarbeiten und die Pfarre kinderfreundlicher zu gestalten. c) Weiterführung des Kommunikations- und Koordinationszentrums, um Kinderanliegen effektiv vertreten zu können, ein breiteres Bewusstsein für diese zu schaffen und die Mitarbeit von Pfarrgemeindemitgliedern in Kinderfragen zu fördern. d) Stärkung und Konsolidierung der verschiedenen Vereinigungen der Gemeinden durch Hilfestellung bei der Organisierung der Gemeinden mit dem Ziel, die Programme und Dienstleistungen für Kinder nachhaltig zu gestalten. Methoden: Beratung und Partizipation sind wesentliche Grundmerkmale der Arbeit des SPCC beim Treffen von Entscheidungen und bei Prozessen. Die Ausbildung von Kinderrechtsanwälten/innen und informelle Bildungsangebote für die Gemeinde sind die wesentlichen Ansatzpunkte für positive Veränderungen. Die Mitarbeiter/innen des SPCC gehen in die Gemeinden und unterstützen das Organisieren derselben. Umwandlungen und Änderungen müssen von der Basis ausgehen. Die Arbeit des SPCC orientiert sich demnach an den Menschen und ist prozessorientiert. Sie achten darauf, dass Kinderrechte beachtet werden. SPCC hat drei qualifizierte Sozialarbeiter/innen. Drei weitere Mitarbeiter/innen haben den Bachelor der Wirtschaftswissenschaften und zwei Mitarbeiter/innen sind in Gemeindeentwicklung ausgebildet. Sie vermitteln, geben Input, machen Projektmanagement etc. Die Herausforderungen sind die Angelegenheiten der Kinder und verschiedene Fälle von Misshandlungen oder schwierige Situationen von Kindern. Nun, da die Menschen SPCC immer besser kennen, gibt es mehr Anzeigen. So nimmt auch die Arbeitsbelastung für die Mitarbeiter/innen zu. Schwierigkeiten und Widerstände gegen das Projekt: Persönliche Interessen einiger Individuen und einiger Führungspersönlichkeiten, Die „Hiya“ -Kultur (Schande), die die Menschen davon abhält mitzuarbeiten und das Schweigen über Missbrauchsfälle zu brechen Vielfältige Probleme der Menschen, für die eine Hilfestellung notwendig ist. Bisherige Erfolge: Durch die Teilnahme der Kinderrechtsadvokat/innen an Seminaren und Workshops konnte ihr Wissen vertieft werden. Sie haben Fertigkeiten erlernt und mehr Vertrauen in ihrer Arbeit, im Umgang mit Kindern, die besonderen Schutz brauchen sowie im Umgang mit den Eltern der Pfarre gewonnen. Die Pfarrgemeindemitglieder sehen das Projekt als positiven Impuls für ihr Leben und nehmen wahr, dass sich die Pfarre für den Schutz und die Achtung der Rechte der Kinder engagiert. Durch Mitarbeit und Vernetzung mit anderen Institutionen gewannen die Mitarbeiter/innen Einblicke in die Lebensbedingungen von Kindern in Heimen und lernten die Arbeit der Erzieher/innen und anderen Mitarbeiter/innen schätzen. Zukunftsperspektiven: Nachdem die Pilotpfarre das Projekt eigenständig führen kann, wird SPCC die Arbeit auf andere Pfarren in Metro Manila ausdehnen. Es wird eine Gruppe von Experten/innen geben, die Erfahrungen hat in der Einrichtung von Kinderschutzprojekten, die von der Pfarre getragen werden. Das Büro wird ein Beratungszentrum für die Einrichtung von Kinderschutzstellen in Pfarren und Gemeinden sein. Unterstützung der Dreikönigsaktion: Die Unterstützung der DKA ist fundamental für unser Projekt, denn ohne diese Unterstützung könnte SPCC keine Mitarbeiter/innen einstellen und sich nicht effektiv und effizient für die missbrauchten Kinder einsetzen.