In der Eucharistiefeier intensiviere ich meine Beziehung zu Gott. Seine Gegenwart zu spüren gibt mir Kraft, den Tag neu zu beginnen. Ich danke ihm und lege meine Ängste, Sorgen und Bitten in seine Hände. Gedanken aus Lesung, Evangelium und Liedtexten geben mir Trost, Stärke und Hilfe für mein Leben. Anneliese Macho Die Eucharistiefeier bringt mir immer wieder zum Bewußtsein, daß mich Gott so annimmt, wie ich bin. Sie stimmt mich positiv und hilft mir, die Welt um mich und die Probleme aus anderem Blickwinkel zu sehen. Im Danken bekomme ich Kraft und Vertrauen. Wenn ich zur Kommunion gehe, fühle ich mich irgendwie geborgen und mit allen, die das auch tun, verbunden, weil ich glaube, wir sind auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ziel. Helgard Hofbauer Eucharistie bedeutet für mich zur Tischgemeinschaft mit Jesus Christus eingeladen zu sein und von ihm reich beschenkt zu werden, umfangen und erfüllt zu werden vom Geheimnis seiner Gegenwart. Eucharistie verlangt von mir, mich einladen zu lassen und beschenken zu lassen, mich berühren und begreifen zu lassen, mich ansprechen und beanspruchen zu lassen und meine Freude anderen mitzuteilen. Sie ermuntert mich, dankbar Antwort zu geben, staunend und stammelnd etwa mit den Worten des Liedes: „Laß, Herr, mich eine Schale sein, die sich für Dich weit offen hält, die Du mit Deiner Liebe fühlst, aus der Du anderen weitergibst!“ Annemarie Braune Nimm und lies! (gemeint die Bibel) (Augustinus, Bekenntnisse) – Tut dies zu meinem Gedächtnis (Lk 22,19)! Zwischen diesen beiden Polen ist die Feier der Messe eingebettet. Die Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils hatte auch das Ziel, den Gläubigen die Fülle und Vielfalt der Hl. Schrift näher zu bringen. Durch die Aufteilung der Lesungen und Evangelientexte in 3 Lesejahre gelingt es, im Laufe von 3 Kirchenjahren wichtige Texte des Ersten und des Neuen Testamentes den Messebesuchern näher zu bringen. Die Textstellen sind in der Regel kurz gehalten. Manchmal fasse ich die Lesungen als Einladung auf, mich mit den Texten näher zu beschäftigen und immer wieder auch einmal die Bibel zur Hand zu nehmen. Die Feier der Eucharistie ist ein Fest der Gemeinschaft und des Dankes. Für mich ist wichtig, das Gefühl zu erleben: ich bin nicht allein auf dem Weg; auch andere bemühen sich auf der gleichen Grundlage ihr Leben zu gestalten. Durch die Vielfalt der Messgestaltung können auch die mannigfachen Spuren Gottes im persönlichen Leben sichtbar werden. Durch die regelmäßige Feier dieses Dankfestes bekommt mein Leben einen festen Rhythmus und eine tragfähige Struktur. Die Mitfeier kann zu einer Ermunterung werden, das eigene Leben gelassener und mit mehr Vertrauen in die Hand zu nehmen. Die Kommunion (manchmal in beiderlei Gestalten) drückt aus, dass der ganze Mensch mit seinen Bedürfnissen, Sorgen und Ängsten, kurz in seinem Alltag (Brot als Symbol für das Notwendige), aber auch mit seiner Freude, seinen gelungenen Taten (Wein als Symbol des Festes) vor Gott hintreten darf und soll. Wie eine Bergwanderung nicht in einem Stück ohne Pausen, ohne Stärkung durchgeführt wird, so braucht auch unser Leben Etappen, Verschnaufpausen, Phasen der Besinnung und ein starkes Gefühl der Gemeinschaft. Die (Sonntags)messe ist eine große Chance dies zu erleben. Nicht die früher stark hervorgehobene Pflicht steht im Vordergrund, sondern die Einladung, sich selbst etwas Gutes zu tun. Josef Kastenhofer, Lektor Das Wort Eucharistie hat für mich eine zweifache Bedeutung. Erstens die Feier, die Menschen unabhängig von der individuellen Lebenssituation zusammenführt und auf ein gemeinsames Ziel hin orientiert – den Auftrag Jesu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“. Die Messfeier war für mich ein wichtiger Schritt, als „Zugezogener“ am Froschberg, viele Kontakte und Freundschaften zu knüpfen sowie mich konkret an der Verwirklichung gemeinsamer Ziele und Ideen zu beteiligen. Ohne diese Gemeinschaft wäre mein Leben um vieles ärmer. Die zweite Bedeutung, Eucharistie im engeren Sinn – „Das ist mein Leib, der für Euch alle hingegeben ist“ – sagt mir, dass die Konsequenz, mit der Jesus seinen Auftrag erfüllte, ein einzigartiger Vertrauensvorschuss für uns alle ist. Wenn ich dieses Wort Jesu in Zusammenhang mit der Bergpredigt setze, sehe ich manche persönliche Situation plötzlich in einem völlig anderem Licht. Ein Problem wird dadurch vielleicht unwichtig, Unbedachtes bekommt einen Stellenwert. Roland Wimmer, Kommunionspender Was bedeutet für mich der sonntägliche Gottesdienst? Was nehme ich mir persönlich mit? Mehr und mehr Bedeutung gewinnen für mich und meine Familie die Rituale unseres Kulturkreises. Ein Grund dafür ist, dass diese eine wohltuende Unterbrechung des Alltags darstellen. Zu diesen Ritualen zählen vor allem auch die kirchlichen Feste und Feiern und die sonntäglichen Gottesdienste. Von dort nehme ich gerne Gedanken und Impulse mit, die sich erfreulicherweise von den aktuellen „facts“ und „news“ unterscheiden. Bisweilen lässt sich mit diesen Denkanstößen eine andere, neue, auch hilfreiche Sicht und Bewertung des Alltags vornehmen. Brigitte Kraml Der Besuch des sonntäglichen Gottesdienstes bedeutet für mich dem Alltagstrott zu entfliehen. Hier werde ich eine besinnliche Stunde lang mit Themen konfrontiert, die bei unserem modernen, hektischen Lebensstil keinen Platz mehr finden. Auch für meine Kinder finde ich es wichtig nicht nur bei besonderen Anlässen mit Kirchenthemen konfrontiert zu werden. Ich besuche die Sonntagsmesse nicht regelmäßig. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen fühle ich mich an diesen Sonntagen ausgeglichen und bereichert. Damit kann ich dem Alltag mit frischem Schwung und neuen Perspektiven begegnen. Franz Steininger Die Liturgie war für mich lange Zeit eine sonntägliche Beschäftigung, die ich mit meinen Eltern absolvierte. Den Eltern war der Sonntagsgottesdienst wichtig, so nahmen sie uns mit, und am Kirchenplatz war dann was los. Als Kind hat man inhaltlich dafür natürlich kein Interesse und so war das Ministrieren eine Aufgabe, die mir die lange Zeit der Liturgie kurzweiliger machte. Vor zwei Jahren hat mich der damalige Kaplan gebeten, eine Ministrantengruppe zu leiten. Mit meinem Freund Andreas Kirchweger zusammen habe ich diese Aufgabe übernommen, es ist mein Beitrag zur Pfarre. Die Ministrantenstunden sind praktisch gleichrangig mit den Jungscharstunden, sie haben aber ab und zu einen liturgischen Übungsschwerpunkt. Jetzt interessiert mich zwar das, was bei einem Gottesdienst gesagt wird, aber zum wirklichen Aufpassen bleibt mir wegen meiner Führungsrolle kaum Zeit. Das Erleben von Gemeinschaft, das Treffen von Freunden, ist mir wichtig. Johannes Hasibeder, Ministrantengruppenleiter Der Besuch des Sonntagsgottesdienstes in unsere Pfarre gibt mir Halt und Orientierung im arbeitsreichen Alltag. Eine andere für mich wichtige Bedeutung ist, dass ich jede Woche einen Freundes- und Bekanntenkreis treffe, mit dem ich sonst schulisch und beruflich nicht so viel zu tun habe. Ich finde es daher schade, dass für viele meiner FreundInnen der Sonntagsgottesdienst als Treffpunkt nicht mehr wichtig ist. Vielleicht sind sie sich zu wenig bewusst, dass wir hier inhaltlich in einer Oase leben. Die musikalische Mitgestaltung des Gottesdienstes ist mir als Teil meines Studiums des Konzertfachs Orgel wichtig. Gerne spiele ich auch immer wieder am Froschberg. Ich bin unserer Pfarre für die Übemöglichkeit während der letzten Jahre dankbar! Magdalena Hasibeder, Organistin Was bedeutet mir als Lektorin die Eucharistiefeier? Ich erlebe in der Sonntagsmesse Gemeinschaft. Hier fühle ich mich mit Menschen aus unserer Pfarrgemeinde verbunden, die ich persönlich gar nicht kenne. Wenn wir uns beim „Vater Unser“ die Hände reichen, spüre ich, dass wir zusammen gehören. Der Empfang der Hl. Kommunion gibt mir Kraft und stärkt mich. Manchmal jedoch frage ich mich, ob wir uns nicht eine heile Welt vorspielen, vergessen wir nicht die Menschen, denen oft das Nötigste zum Leben fehlt? Ich glaube, dass dies auch ein Aspekt ist, den wir bei der Eucharistiefeier nicht außer Acht lassen sollten. Wir sollten eine Gemeinschaft sein in „Jesu Christi“, auch mit jenen, welche die Messe nicht besuchen und außerhalb der kirchlichen Gemeinschaft stehen. Ich als Lektorin finde es wichtig, dass sich Laien in der Kirche engagieren und Dienste übernehmen, denn so verteilen sich Aufgaben, man vermeidet Überlastungen Einzelner, animiert andere und demonstriert aktiv das „Miteinander“. Roswitha Hinterhölzl, Lektorin