Energie 1 Warme Wände Behaglichkeit ist nicht nur eine Frage der Raumwärme. Auch die Temperatur der Außenwände spielt eine Rolle, ob wir uns zu Hause wohl fühlen. Das WEM-Wandheizungssystem erzeugt eine angenehme Strahlungswärme – fast so wie Urgroßmutters Kachelofen in der Stube. S onnenstrahlen werden vom Körper als angenehm empfunden. Genauso fühlt sich die Strahlungswärme der WEM-Wandheizungen an – wohlig und warm. Das Geheimnis verbirgt sich in den Wänden des Hauses: In speziell für den Holzhausbau entwickelten Trockenbauplatten aus Lehm oder eingebracht in den Innenputz verste- 76 Holz- und Ökohäuser 2008/2009 cken sich wasserführende Rohrleitungen. Im Sommer wird kaltes Wasser durch die Pipeline geleitet und arbeitet so wie eine geräuschlose Klimaanlage ohne unangenehme Zugluft. Im Winter fließt warmes Wasser hindurch und strahlt Wärme wie ein heimeliger Kachelofen ab. Anders als bei herkömmlichen Heizkörpern, die die Luft erwärmen und dabei permanent umwälzen, arbeiten die Wandheizungen nach dem Strahlungsprinzip. Die von den Wänden ausgehende Infrarotstrahlung ist besonders wohltuend. Sie wird gegenüber konventionellen Heizkörpern als angenehmer empfunden, auch dann, wenn die Lufttemperatur um etwa drei Grad gesenkt wird. Heiztechnik 3 4 5 Fotos: WEM 2 1 Diese massive Innenwand aus Stampflehm erstreckt sich über zwei Etagen. In ihr sind die Wandheizungsrohre eingeschlossen, die den hohen Raum zur echten Wohlfühlzone machen. 2 Die WEM-Wandheizungsplatten lassen sich schnell und einfach installieren und ersparen langwierige Putzarbeiten. 3 Als dekoratives Element liefert die Wandheizung wohlige Wärme für den Essbereich. 4 Die Zimmer und Suiten im Hotel „Urthaler“ auf der Seiser Alm in Südtirol sind allesamt mit den Lehm-WandheizungsFertigbauteilen der Firma WEM ausgestattet. 5 Besonders geeignet für den Holzhausbau sind Lehm-Wandheizungsplatten – störende Heizkörper sind hier kein Thema. So kann nach den Erfahrungen der WEM Wandheizungsspezialisten bis zu 18 Prozent Energie gespart werden. Durch die Erwärmung der Wände wird die Luft- und damit die Staubverwirbelung im Raum vermindert – ein echtes Plus für Allergiker. Wandheizungen sind prinzipiell für jedes Haus geeignet, vorausgesetzt, es steht genügend Wandfläche für die Anbringung zur Verfügung. Der Bedarf an „Heizfläche“ ist abhängig vom verwendeten System, vom Baukörper und der Wärmedämmung sowie der Wasservorlauftemperatur. Zur Berechnung der Wandheizungsfläche lässt sich folgende grobe Faustformel anwenden: Je nach Grad der Wärmedämmung sollten 20 bis 50 Prozent der Grundfläche des Raumes als Wandheizungsfläche eingeplant werden. Ein Beispiel: In einem nach der Energiesparverordnung gebauten Massivneubau reichen für ein 20 Quadratmeter großes Zimmer etwa 4 Quadratmeter Wandheizung aus. In der Regel werden sie an den Außenwänden angebracht, um potenziell kalte Flächen im Haus zu vermeiden. Doch auch die Installation der Leitungen an Innenwänden schafft warme Wohlfühlzonen. Wichtig ist, dass die beheizte Wandfläche nicht über die gesamte Fläche zugestellt wird. Bilder oder offene Regale beeinträchtigen dagegen die Heizleistung kaum. Apropos Bilder: Will man später einmal einen Nagel in die Wand schlagen, ist das kein Problem. Mit Metalldetektoren oder temperaturempfindlichen Folien können die Heizleitungen genau geortet werden. www.wandheizung.de Holz- und Ökohäuser 2008/2009 77