Kopfschmerz Vorbeugen ohne Medikamente Dr. Christine Schweiger Die Neurologen in der Rathausstraße Mauthausen Zu meiner Person … Fachärztin für Neurologie Oberärztin am Wagner Jauregg Krankenhaus Linz, neurologisch – psychiatrische Gerontologie Leitung der Kopfschmerzambulanz der Barmherzigen Brüder Linz von 2009 bis 2012 Mitglied des Vorstandes der österreichischen Kopfschmerzgesellschaft Ärztliche Unterstützung der Selbsthilfegruppe Kopfweh Kopfschmerzen gehören nach Angaben der WHO zu den zehn Erkrankungen mit der stärksten funktionellen Behinderung weltweit Die Prävalenz für Kopfschmerzen liegt weltweit bei 60% Die International Headache Society entwickelte für Kopfschmerzen eine exakte Klassifikation direkte Krankheitskosten Kosten für ambulante und stationäre Behandlung, der verschriebenen Arzneimittel und des Krankengeldes bei Patienten mit Migräne = 450 Millionen Euro/Jahr indirekte Krankheitskosten Arbeitsunfähigkeit und reduzierte Produktivität Fehltage durch Migräne pro Jahr = Jahresarbeitszeit von 185000 Vollerwerbstätigen 3,5 Milliarden Euro jährlich Eine passive Konsumentenhaltung ist keine Basis für eine erfolgreiche Kopfschmerztherapie ! Erkennen Sie Ihren persönlichen Auslöser Spannungskopfschmerz Angst, Depression, Arbeitsstress, zwischenmenschliche Belastungen, Schlafstörungen, sexuelle Probleme Als Schmerzmechanismus wird im Allgemeinen eine Störung in der Muskelaktivität des Nackens/Gesichtes/ Kopfes angenommen. übermäßige Anstiege der Muskelaktivität in Belastungssituationen, verlängerte Rückbildungsphasen nach Belastungen, Häufung oder übermäßige Dauer von Belastungssituationen und muskuläre Verspannungen in Ruhesituationen Migräne Am häufigsten werden genannt: physischer oder emotionaler Stress (77%), Menstruation (72%), helles oder flackerndes Licht(65%) verschiedene Gerüche (61%). Ein Gehirn, das anfällig für Migräneattacken ist, scheint besonders empfindlich auf Änderungen im Körper oder der äußeren Faktoren des Patienten zu sein. Beispiele für Änderungen innerhalb des Körpers abruptes Abfallen des Östrogenspiegels während der Menstruation oder Wechsel in den Schlafgewohnheiten Äußere Faktoren Wetterwechsel das Trinken von Alkohol helles/flackerndes Licht Clusterkopfschmerz Alkohol nicht der Alkohol per se löst die einzelnen Clusterattacken auslöst, sondern es kommt auch auf die Menge des eingenommenen Alkohols an. Kleine Mengen von Alkohol können sehr potent und zuverlässig während der Clusterperiode die Clusterattacken generieren, während größere Mengen von Alkohol teilweise Clusterattacken verhindern können Problem Histamin und Calciumantagonisten wie z.B. Nitroglyzerin Blendlicht Das zeitweise Tragen von Sonnenschutzgläsern während der Clusterepisode kann daher vorbeugend wirken. Zum Ausfindigmachen des individuellen Auslösers kann ein Kopfschmerztagebuch helfen !! Schlaf Behalten Sie einen gleichmäßigen Schlaf – Wachrhythmus bei Bei Migräne ist es wichtig, den persönlichen Rhythmus zu respektieren und beizubehalten. Verschieben sich die Schlafenszeiten, etwa durch spätes Zubettgehen, langes Ausschlafen oder Jetlag, kann das einen Migräneanfall auslösen. Wer gerne einmal ausschläft, kann einen kleinen Trick anwenden: Stehen Sie zur gewohnten Zeit auf und bleiben Sie etwa 15 Minuten wach. Dadurch wird der Schlafkreislauf nicht unterbrochen und Sie können anschließend gemütlich weiterschlummern. Achten Sie auf regelmäßige Essenszeiten Da sich eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit frischen vollwertigen Produkten auf den ganzen Organismus positiv auswirkt, ist sie prinzipiell allen Migränepatienten zu empfehlen Es ist nicht sinnvoll, wenn Migränekranke generell Nahrungsmittel meiden, von denen bekannt ist, dass sie Migräneanfälle provozieren können. Denn Nahrungsmittel spielen nicht bei allen Patienten eine Rolle. Darum gibt es auch keine besondere Ernährung bei Migräne oder gar eine „Migräne-Diät“. Wichtig ist, im Einzelfall die ganz persönlichen ernährungsbedingten Einflüsse mit Hilfe des Kopfschmerztagebuches herauszufinden und nur diese gezielt vom Speiseplan zu streichen. Treiben Sie regelmäßig Ausdauersport Bisher haben zehn Studien den Effekt von Sport auf die Migräneerkrankung untersucht. Insgesamt konnten fünf dieser zehn Studien nach einem Ausdauerlauftraining eine Reduzierung der Attackenhäufigkeit nachweisen. Als Erklärung für die vom Ausdauersport erwarteten Effekte wird ein Ansteigen der Schmerzschwelle diskutiert. Ausdauersport soll den Abbau von unter Stress ausgeschütteten Hormonen beschleunigen, den Stresshormonpegel der Patienten senken und dadurch die individuelle Schmerzschwelle beeinflussen. Lernen sie ein Entspannungstraining Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen Schnell zu erlernen Einzelne Muskelgruppen werden für kurze Zeit aktiviert und dann willentlich entspannt niedrigere Grundspannung Beispiel verspannte Nackenmuskeln: Setzen Sie sich aufrecht hin und verschränken die Arme hinter dem Kopf Dann drücken Sie mit dem Kopf sieben Sekunden lang auf die Handinnenflächen Anschließend konzentrieren Sie sich 20 Sekunden lang auf die Entspannung Fantasiereisen Bei Fantasiereisen handelt es sich um gelenkte Tagträume, in denen Patienten lernen, in ihrer Fantasie Vorstellungen zu assoziieren und zu entwickeln. durch tiefe Ruhe- und Erholungszustände Stress abbauen und ein inneres Gleichgewicht herstellen Biofeedback In der Biofeedback-Therapie wird vom Therapeuten in der Regel mit einem technischen Gerät eine bestimmte Körperfunktion gemessen, und diese Information an den Patienten zurückgeleitet. Bei Migräne- und Kopfschmerzerkrankungen sind dies häufig die Kopfmuskelaktivität oder der Pulsschlag. Die Messergebnisse werden für den Patienten in der Regel auf einem Bildschirm oder mit einem Messgerät angezeigt. Ändert sich die Körperfunktion, ändert sich auch die Anzeige. Durch diese Rückmeldung der Körperfunktion kann der Patient direkt sehen, ob seine Muskeln entspannt sind, sein Puls regelmäßig schlägt oder sein Blutfluss zu- oder abnimmt. In der weiteren Therapie wird dann gelernt, diese Körperfunktionen direkt und gezielt willentlich zu beeinflussen. Ziel der Biofeedback-Therapie ist es, eine unmittelbare, willentliche Steuerung von Körperfunktionen zu ermöglichen, die normalerweise nur unwillkürlich gesteuert werden können. Biofeedback soll also dazu beitragen, bereits entstandene Fehlfunktionen sichtbar zu machen und willentlich in den Griff zu bekommen. „Hausmittel“ Kaffee mit Zitrone. Eine Tasse Espresso mit dem Saft einer halben Zitrone und dies auch noch ungesüßt. Schon im alten Ägypten zählte die Vanille zu den vielseitig eingesetzten Hausmitteln. Ein gestrichener Teelöffel mit reinem, natürlichem Vanilleextrakt, aufgelöst in circa einem viertel Liter Wasser, das Ganze schluckweise getrunken, soll sogar bei hartnäckigen Kopfschmerzen die gewünschte Wirkung erzielen. Ein Stück geschälte Ingwerwurzel wird circa zwanzig Minuten in einem Liter Wasser gekocht und anschließend getrunken. Ein paar Spritzer Zitrone unterstützen die Wirkung. DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT !