Eydelstedt, 21.11.2015 Presseinformation Kopfschmerz oder Migräne? Twistringer Chefärzte und ein vielschichtiges Thema Twistringen. Allein ein Blick in die Werbung verdeutlicht es: Kopfschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden. Und immer wieder taucht auch der Begriff Migräne auf. Wo liegt der Unterschied? „Die Migräne ist nur eine der inzwischen bekannten mehr als 250 Formen von Kopfschmerzen“, erklärt Dr. Gerd-Christian Kampen, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Alexianer Kliniken Landkreis Diepholz. „Sie ist allerdings eine der häufigsten Varianten und in der Behandlung ein durchaus vielschichtiges Thema“, fügt der Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie hinzu. Zehn bis 15 Prozent aller Deutschen seien davon betroffen, sagt der Mediziner. „Die Migräne ist keine Frage des Alters oder des Geschlechts, betrifft aber insbesondere die Gruppe der 35- bis 45Jährigen und Frauen, die dreimal häufiger unter den heftigen Attacken leiden als Männer“, so Dr. Kampen. Dennoch herrsche wohl immer noch der Irrglaube vor, dass es sich bei diesen Schmerzen um keine „richtige“ Krankheit handele. „Weit gefehlt“, widerspricht er. „Obwohl Kopfschmerz nach wie vor nicht wirklich sicht- und messbar ist, haben Forscher schon vor einigen Jahren nachweisen können, dass es sich bei Migräne zumeist um eine genetische Erkrankung handelt.“ Hintergrund sei die ererbte Eigenschaft der Nervenzellen im Gehirn des Erkrankten, die sehr leicht erregbar seien. „Das führt in bestimmten Situationen zu Folgereaktionen, die in dem bekannt brutalen Schmerz münden“, beschreibt der Chefarzt die Vorgänge und definiert Migräne als eine Erkrankung des Nervensystems mit anfallsweise auftreten quälenden Kopfschmerzen. Diese äußerten sich typischerweise mit einem pulsierenden Pochen und seien meist auf nur einer Seite des Kopfes zu spüren. „Bei Bewegung werden die Schmerzen oft noch schlimmer.“ Zwischen vier und 72 Stunden könne so eine Attacke anhalten, bei der auch Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen oder Lärm- und Lichtempfindlichkeit möglich seien. Betroffenen, die auf innere und äußere Reize ̶ beispielsweise Wetteränderungen, Stress, hormonelle Schwankungen, ungewohnte körperliche Anstrengungen ̶ mit heftigen Kopfschmerzen reagieren, rät Dr. Kampen, den Hausarzt aufzusuchen. „Auch wenn die Migräne letztendlich nicht heilbar ist, kann die richtige Therapie eine große Hilfe sein und dem Erkrankten viele Schmerzen ersparen“, betont Dr. Stefan Renner, ebenfalls Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Alexianer Kliniken Landkreis Diepholz. Der Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin nennt als Voraussetzung dafür eine umfassende und spezifische Diagnosestellung, die die komplexen auslösenden Faktoren beleuchte. „Dazu zählen beispielsweise der Stoffwechsel, der Tagesrhythmus, Hormone, das Alltagsverhalten oder auch die Emotionen. Denn: Migräne kann durchaus auch psychisch bedingt sein.“ Als eine weitere Belastung für Betroffene sehen beide Chefärzte die Vorurteile rund um die Migräne. „Den Erkrankten wird häufig vorgeworfen, sich ihre Leiden nur einzubilden oder sich ‚anzustellen‘“, weiß Dr. Renner aus etlichen Gesprächen mit Patienten. Dass die Krankheit inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen sei, habe zwar noch keine neuen Behandlungsmöglichkeiten eröffnet, bedeute aber für alle Geplagten vor dem Hintergrund, oft nicht ernst genommen zu werden, sicher eine wertvolle und hilfreiche Information. Wer mehr über die Alexianer Kliniken Landkreis Diepholz erfahren möchte, findet detaillierte Informationen im Internet unter www.alexianer-diepholz.de. BU: Die Migräne zählt zu den häufigsten Varianten der mehr als 250 Formen von Kopfschmerzen. Foto: Fotolia Nähere Informationen zu den Alexianern: Die Alexianer sind ein Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, in dem bundesweit rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit 800-jähriger Tradition betreiben die Alexianer Krankenhäuser, Einrichtungen der Senioren- und Eingliederungshilfe, Gesundheitsförderungs- und Rehabilitationseinrichtungen, ambulante Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Werkstätten für behinderte Menschen und Integrationsfirmen. Träger der Unternehmensgruppe ist die Stiftung der Alexianerbrüder.