tirugnana sambandar

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INHALT
1.
Satsang mit Swamiji
7.
Füht ein hingebungsvolles Leben!
Sri Premeshvarar Tempel
Tirugnana Sambandar
10.
Swamiji beantwortet eure Fragen
13.
24 Stunden ‘Om Namah Shivaya’ singen
14.
Neues von der Premananda Jugend
16.
Der Eine ohne Namen oder Form
Wahrer Ruhm
“Ich werde mich um eure Probleme kümmern. Übergebt mir eure Probleme, Sorgen
und alles vollständig; ich werde mich darum kümmern. Ihr must glücklich leben. Ich habe
euch so viele Male gesagt, dass ihr, welches Problem auch immer auftaucht, es mir
übergeben sollt. Ihr müsst es mir restlos übergeben und ich werde mich darum
kümmern.”
Swami Premananda
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Satsang mit Swamiji
Der folgende Text ist ein Satsang, den Swamiji in der Zeit um Mahashivaratri 1988 gab.
Zu jener Zeit lebten Swamiji und viele seiner Devotees in Häusern in Edamalaipatti
Pudur in der Nähe von Trichy. Von dort aus gingen sie zum heutigen Aschramgelände,
um das karge Grundstück, das mit dornigen Buschen und Steinen übersät war, zu
säubern und die ersten Strassen, Gebäude, Wasserlöcher und so weiter zu errichten.
1988 ging Swamiji für Mahashivaratri nach Sri Lanka. Nach seiner Rückkehr vom
Lingodhbhava in Sri Lanka, erklärte er seinen Anhängern, dass das Lingodhbhava noch
nicht zu Ende sei und noch mehr Lingams geboren würden. Deshalb wurden die Devotees
in Swamijis Haus zusammengerufen, wo die Shivaratri Feier weiterging und sie die
Geburt der Lingams bezeugen konnten. Viele Devotees aus Indien und aus dem Ausland
waren anwesend.
Führt ein hingebungsvolles Leben
Swamiji gibt diesen Satsang
Während seinem Leben sollte ein menschliches
Wesen immer versuchen einem guten Weg zu
folgen. Doch die Menschen auf dieser Welt denken
nicht einen Moment lang darüber nach.
Menschliche Wesen vergessen zu versuchen, einen
höheren Weg in diesem Leben einzuschlagen.
Wenn die Menschen wenigstens nur einen
Augenblick darüber nachdenken würden, könnten
sie sich zu den Füssen des Herrn hingeben und
diese Gelegenheit nutzen. Doch wenn sie nur an
sich selbst denken, dann wird alles was sie tun, nur
für Ruhm, Ruf, Position, Status und aus egoistischen
Gründen getan.
Wenn eine Person dem Tempel Gottes näher kommen will, dann wird er immer von Gottes Gnade
überschüttet werden. Ein menschliches Wesen kann die Gnade Gottes empfangen, aber ein Mensch ist
ein Mensch. Auch wenn eine Person die Gnade von Gott erhalten hat, sollte er fähig sein, einem
Devotee von Shiva zu dienen und Demut zu zeigen. Wenn ihr den Segen von Sadhus und Weisen
erhaltet, werden eure Sünden weggewaschen. Wir sollten den Segen von allen empfangen. Wir werden
nur profitieren davon. Könnt ihr solche hoch entwickelte Wesen verstehen, realisieren oder
erkennen? Nein, das könnt ihr nicht, trotzdem sollten wir in der kurzen Zeit, in der wir auf dieser
Welt leben, versuchen in guter Gesellschaft zu sein, an Satsangs teilzunehmen, gute Gedanken zu
entwickeln und Tag für Tag eine gute Umgebung zu schaffen. Um während eurer Lebenszeit eine
solche Gelegenheit zu erhalten, solltet ihr einen engen Kontakt zu Gott haben. An gewissen Orten
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
erhalten Menschen keine Gelegenheit, göttlichen Wesen nahe zu kommen, weil diese keine
Menschenmengen um sich haben wollen. Es ist wie ein Hindernis für sie. Sie befolgen bestimmte
spirituelle Regeln und so halten sie sich fern von anderen Menschen, aber haben sonst keine Wut oder
Hass ihnen gegenüber. Aber ich befolge nicht diese Art von Praxis. Deshalb bin ich euch immer nahe.
Sehr nahe. Ich ging zu einem Kumbabhishekam und nahm auch an einem Mandala Abhishekam teil.
Dort hatte es eine solch grosse Menschenmenge. Ein Swami fragte mich: „Was wirst du tun?“ Ich sagte:
“Ich wollte nur alle diese Menschen sehen.” Wenn Gott mich hierher gesandt hat, warum hat er es
getan? Damit ich jeden einzelnen von euch sehe und Vibhuti gebe, nicht um weit weg von euch allen zu
sein und euch zu bitten, mir fern zu bleiben. Ich will euch allen immer nahe sein.
Ich komme sehr nahe zu euch aber ihr geht weg von mir und das ist nicht mein Fehler. Ich komme
immer um viele Schritte näher zu euch. Wenn ihr einen Schritt auf mich zu macht, werde ich immer
viele Schritte zu euch hinnehmen. Aber wenn ihr viele Schritte rückwärts macht, werde ich nicht von
euch weggehen. Ich kam hierher um über Gott zu sprechen und Gott zu loben und deshalb komme ich
näher zu euch – nicht wegen eurem Geld, Reichtum, Namen oder etwas anderem. Gott hat mich aus
einem bestimmten Grund hierher geschickt und so will ich das in dieser Welt ausführen, nichts
anderes.
Ich erachte es immer als etwas Grossartiges, Tempel zu besuchen.
Ich erachte die Lehren von Gott als grossartig. Ich erachte es als
grossartig, wenn ich Abishekams zu Krishna und Amman ausführe.
Ich habe mich Gott total hingegeben und ich führe Pujas für ihn
durch. Gott hat mir bestimmte Kräfte geschenkt und er hat euch
alle erschaffen, aber ich denke oder stelle mir nie vor, dass ich ein
grossartiger Mensch bin. Warum? Ich bin ein Diener zu den Füssen
des Herrn. Ich bin hier um diese Arbeit zu tun; Eifersucht, Kaste,
Glauben, Trennung, Sprache oder irgendetwas anderes berühren
mich nicht. Das Gesetz Gottes ist immer die Wahrheit. Wahrheit
ist immer eins. Wahrheit kann nicht in Unwahrheit umschlagen
aber Unwahrheit kann in dieser Welt als Wahrheit ausgegeben
werden. Doch eines Tages wird diese Unwahrheit als Lüge erkannt
Der Shivalingam, der über
werden. Niemand kann die Wahrheit zerstören. Man muss keine
Swamijis Samadhi installiert wurde.
Swamiji sagte, dass seine Kraft
Werbung für die Wahrheit machen. Man muss die Wahrheit nicht
durch diesen Lingam wirken und
hervorheben. Wahrheit muss von keiner Person erklärt werden.
alle unsere Problem lösen werde.
Wahrheit ist Wahrheit. Wir müssen der Welt nicht erklären, dass
dies die Wahrheit ist. Spiritualität ist eine satvische (reine)
Eigenschaft und ein Gefühl. Ihr alle müsst diese Spiritualität verstehen, sie realisieren und sie mit
Gottes Gnade in dieser Geburt erreichen.
Wir tun so viele Dinge in dieser Welt. Wir suchen nach etwas auf dieser Welt, aber wir vergessen
über Gott nachzudenken und auf seine Lotus-Füsse zuzugehen. Die Göttliche Mutter ist diejenige, die
sich um uns kümmert. Wir tanzen alle nach ihrer Melodie. Sie lässt alles was wir tun geschehen.
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Es gibt etwas, das ich immer von euch allen erwarte. Was ist das? Hingabe, Hingabe, Hingabe. Selbst
wenn ihr viele Probleme in euch drinnen habt, bin ich bereit, geduldig zuzuhören. Doch weise ich euch
immer auf etwas hin. Habt ihr Glaube an Gott? Glaubt ihr an Gott? Habt ihr Vertrauen in Gott? Dann
kommt nah zu mir, sonst kommt nicht, da ihr dann keinen Vorteil daraus zieht. Ich sage nicht, dass ich
Gott bin. Ich sage nicht ich sei ein Avatar. Ich sage nicht, dass ich ein Heiliger bin. Ich bin nur ein
gewöhnlicher Mensch. Das ist 100 % wahr. Da gibt es keine Lüge. Bildet euch das nicht über mich ein,
wenn ihr die Dinge seht, die ich tun kann. Ich bin nur ein Botschafter von Gott. Ich bin nur ein
Werkzeug, das er gemacht hat. Ich bin eine Person, die zu Gottes Füssen sein will und ich will, dass
jeder von euch seine Füsse verehrt. Das ist die Bedeutung meines Lebens im Innern und auch meiner
Handlungen im Äussern. Das ist es, was tief in mir eingeprägt ist. Wegen eurer Liebe zu mir, wegen
eurer Zuneigung für mich, wegen eurer Hingabe zu mir zeigt ihr mir Respekt und führt gewisse
religiöse Rituale für mich aus. Ich disrespektiere das nicht, aber warum das alles tun, für einen
gewöhnlichen Menschen? Denkt an Gott und tut eure Pflicht, erst dann werdet ihr die Wahrheit
realisieren. Er ist es, der mich erschaffen hat. Er ist es, der mich alles tun lässt. Anstatt zu sagen, dass
ich das alle tue, denkt einfach wie sehr Gott gross ist und wie mächtig er ist. Ich kann eine Sekunde
denken und dann etwas materialisieren. Ich kann eine Sekunde denken und alles geschehen lassen. Ich
will nicht sagen, dass ich nicht die Fähigkeit habe, all das zu tun. Ja, ich kann es tun, aber wer macht,
dass ich das alles tue? Das ist wichtig. Gott macht, dass ich all das tue.
In welcher Form existiert dieser Gott? Hat er die Form der
Göttlichen Mutter oder von Krishna oder Vishnu? Es spielt
keine Rolle welche Form, es kann Ganesh oder Muruga,
Jesus, Buddha oder Allah sein...denn Gott ist über alle
Formen erhaben. Gott ist namenlos und formlos und
derjenige der in diesem Körper wohnt ist Gott. Wir denken
an Gott mit verschiedenen Namen in verschiedenen
Formen und verehren ihn. Aber er ist jenseits von all dem. Er ist ohne Namen und ohne Form und es
heisst, dass er in uns drinnen ist.
“Die Göttliche Mutter ist
diejenige, die sich um uns
kümmert. Wir tanzen alle
nach ihrer Melodie. Sie lässt
alles was wir tun geschehen.”
.
Wir sind unfähig diese grosse, göttliche Kraft, die namenlos und formlos ist, zu verstehen. Warum?
Weil wir nur gewöhnliche Menschenwesen sind, die in dieser Welt von Wünschen, in Leiden und Not
verwickelt sind. Wir sind verfangen in weltlichen Problemen und erleiden deswegen Schmerz und dann
vergessen wir die Wahrheit. Wir singen und tanzen nur nach der Melodie des Lebens und erliegen
dem Leiden. Wir sollten uns selbst fragen, ob wir die Hand nach Gott ausstrecken, weil wir wahre
Hingabe haben oder damit wir unser Leid loswerden und unsere weltlichen Probleme befrieden. Die
Antwort wäre, dass die meisten Menschen Gott näher kommen wollen, damit ihre weltlichen
Probleme gelöst werden und nicht aus reiner Hingabe. Oh Gott, wie viele Menschen gibt es mit
wahrer Liebe, mit reiner Hingabe, die leben und an dich denken und sich zu deinen göttlichen LotusFüssen hingeben wollen. Warum ist die Hingabe zu Gott so? Auch wenn bekannte Leute in der Welt
an Gott glauben, haben sie immer wieder gesagt, dass es keinen Gott gibt und kleine Leute wie wir
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Swamiji trägt die Statue der Göttlichen Mutter und wird im Haus in Pudur für die Feierlichkeiten
willkommen geheissen. Devotees bringen Ihr und Swamiji Blumen dar. Seine Füsse werden mit
Gelbwurz Wasser gewaschen und mit Vibhuti, Sandelholz und Kumkum geschmückt.
Swamiji führt zuerst das Abhishekam zur Göttlichen Mutter durch.
In der Nacht, nach einer Pada Puja und einem Satsang singt Swamiji Bhajans mit den Devotees, als das
Lingodbhava beginnt. Am Morgen werden die Devotees mit einem der neu geborenen Lingams
gesegnet.
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
schenken ihrer Scheinheiligkeit Glauben. Es ist keine Zeitverschwendung an Gott zu glauben oder an
die 63 Saiva Heiligen, die Avatare, Siddhas und die Gründer der vier Religionen, Jesus Christus, Buddha,
Prophet Mohammed und Krishna, oder an die Veden. Die 63 Saiva Heiligen und die Gründer der vier
Religionen sagten, dass es eine tiefe Bedeutung in all dem gibt. Status, Name und Position haben uns
gefangen genommen und wir meinen, dass uns das alles nützen wird, wenn der Tod kommt. So denken
wir und leben unser Leben. In dieser Geburt leben wir vielleicht 50 oder 60 Jahre lang, aber der
Reichtum, den wir angesammelt haben, genügt uns für 300 Jahre. Dieser Reichtum kann von den
kommenden drei Generationen genutzt werden, aber ihr realisiert nicht, dass es so nicht funktioniert.
Ihr müsst euch selbst fragen, warum ihr so viel Reichtum benötigt, wenn ihr nur 50 oder 60 Jahre lang
leben werdet. Ihr müsst Gott fragen. Ihr seid intelligent und könnt darüber nachdenken. Ihr habt einen
sechsten Sinn, den ihr nutzen könnt, um zu verstehen. Selbst Tiere haben fünf Sinne und manchmal
können sie auch fühlen. Nachdem ihr viele Male geboren wurdet, habt ihr eine Geburt als Mensch
erreicht. Wenn ihr, nachdem ihr diese Geburt genommen habt, dies nicht verstehen könnt, in welchem
Leben werdet ihr es also realisieren? Ich sage dies zu euch, aber ihr müsst es selbst realisieren. Ich
habe die Wahrheit erkannt, während die meisten Menschen versuchen sie zu verstehen. Ich habe die
Wahrheit gefühlt, während andere diese Wahrheit nicht gespürt haben. Ich habe die Wahrheit erhalten
und die Gnade des Göttlichen. Ich habe die Freude Gottes gefühlt. Ich wollte die Freue, die ich spürte,
mit dieser Welt teilen. Ich wollte, dass die Menschen dies fühlen und verstehen. Das ist es, was ich den
Menschen erklären wollte.
In unserer Religion zwingt niemand irgendjemanden dazu einem bestimmten Dogma zu folgen. Selbst
am Freitag in den Tempel zu gehen ist kein Muss. Seit dem Zeitpunkt, als Indien die Unabhängigkeit
bekam, haben wir viel Freiheit in vielen Aspekten unseres Lebens genossen. Ich sage zu niemandem,
dass er oder sie in den Tempel gehen muss oder einem spirituellen Weg folgen oder die Fakten
verstehen muss, die in unseren religiösen Texten geschrieben stehen. Umarmt viel mehr die Füsse des
Herrn und bittet um seinen Segen, so dass ihr wahrhaftig und ehrlich sein könnt, und so dass ihr nicht
vom ‚Dharma‘ abweicht. Wir sollten ein gutes Herz kultivieren, gute Gedanken und auf gute Weise
leben. Ihr sollt nicht närrisch sein. Selbst wenn ihr in einer Position seid zu verstehen, verhaltet ihr
euch, als würdet ihr nicht verstehen. Ihr habt einen guten Verstand, aber ihr scheint unfähig zu sein, zu
verstehen. Wenn ihr die Gelegenheit habt, Gott zu spüren aber davon ablässt, wenn ihr die
Gelegenheit habt ihn mit euren Augen zu sehen und ihn nicht sehen wollt, was ist dann der Zweck von
dieser Geburt? Wenn ihr es nicht in dieser Geburt versteht, in welchem Leben werdet ihr das denn
verstehen, sehen oder wenigstens darüber nachdenken? Wir werden es nie schaffen. Es heisst, dass es
selten ist, als Menschen geboren zu werden. Wenn wir also eine seltene Geburt wie diese erhalten
haben und seltene Gelegenheiten, wie hochentwickelte Menschen zu treffen, müsst ihr ihren Satsangs
zuhören, dem Weg der Sadhus folgen, alle Heiligen und alle religiösen Meister respektieren.
Ihr müsst die Kapazität haben, die Wahrheit zu sprechen und mit allen zusammen zu leben. Ihr sollt
nicht über Kasten und Religion nachdenken. Wenn ihr mit einer solchen Haltung lebt, dann werdet ihr
immer gute Gedanken haben, gute Absichten und gute Gelegenheiten. Mein Herz hat die ganze Zeit
den Wunsch verspürt, zu euch über spirituelle Gefühle zu sprechen, so dass auch ihr Gottes Gnade
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
erhaltet und die gleiche Freude erfahrt, die ich verspüre. Aber es ist kein Muss, dass ihr all das befolgt.
Tut einfach was ihr möchtet und was euch euer Herz zu tun sagt.
Verkörperungen des Göttlichen, ich will dass ihr alle hingebungsvoll seid und die Wahrheit von Gott
versteht, dass ihr danach lechzt, die Kraft Gottes zu sehen. Ihr sollt nicht nur diesen Körper sehen
aber ihr sollt auch Gott sehen. Ich will dass ihr anderen aufzeigt, dass es gemäss eurem Gewissen
etwas gibt, das Gott genannt wird. Deshalb habe ich zu euch gesprochen und euch gesagt, dass ihr ein
hingebungsvolles Leben führen sollt. Ihr könnt über alles nachdenken, was ihr wollt, aber vergesst
niemals, über Gott nachzudenken. Ihr mögt eine aufrichtige Person sein; ihr seid vielleicht keine
aufrichtige Person. Ihr mögt eine Person sein, die nicht ehrlich ist, ihr könnt irgendjemand sein, aber ihr
dürft Gott nicht vergessen. Ihr sollt immer an Gott denken. Das ist es was ich meinte. Immer wenn die
Devotees zu mir kommen, sagen sie zu mir, „Du bist alles“, aber ich habe ihnen bereits oft gesagt, dass
dies nicht korrekt ist. Ich bin nicht alles.
Alles ist Gott, Gott ist alles. Alles ist in ihm.
Devotees bringen Swamiji nach der Shivaratri Feier 1988 in Pudur Blumengirlanden dar.
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
SRI PREMESHVARAR TEMPEL
TIRUGNANA SAMBANDAR
Tirugnana Sambandar war einer der vier grössten und meist verehrten tamilischen Poeten-Heiligen,
die zwischen dem 7. und 12. Jahrhundert lebten. Die anderen sind Appar, Sundarar und
Manikavasagar. Als grosser Verehrer von Shiva pilgerte er durch die Lande und sang für ihn
Loblieder. Durch dieses beispielhafte Auftreten und die wunderschönen Hymnen, die er
komponierte und sang, eroberte er die Herzen aller, die ihm begegneten oder seine Lieder hörten. Er
wird manchmal als ‘Kind-Heiliger’ bezeichnet, weil er nur sechzehn Jahre alt wurde. Die
Information, die wir über Tirugnana Sambandar haben, stammt hauptsächlich von der Periya
Puranam, dem tamilischen Buch über die Nayanars1 aus dem elften Jahrhundert, das den letzten
Band des Tirumurai2 bildet.
Tirugnana Sambandar wurde im 7. Jahrhundert in Seerkali geboren, einer Stadt im südindischen
Staat Tamil Nadu, als Sohn eines hingebungsvollen Brahmanen Paares, das ihr Kind mit grosser
Liebe und Zuwendung grosszog. Es heisst, dass er seine Seelen berührenden Lieder zum Lobe
Shivas schon als Kind zu singen begann. Als er drei Jahre alt war und sein Vater das Haus verliess,
um zu seinem morgendlichen Bad zum Tempelbecken zu gehen, protestierte der kleine Junge und
bekam einen Wutanfall. Der Vater konnte ihn mit nichts beruhigen und so nahm er das kleine Kind
1
Nayanars – eine Gruppe von 63 Saiva Heiligen
2
Tirumurai – ein zwölf Bücher umfassendes Werk mit Schriften der Saiva Heiligen.
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
mit. Beim Tempel angekommen, liess der Vater den Jungen am Flussufer nur ungern allein zurück
und ging sein Bad zu nehmen. Das kleine Kind vermisste seinen Vater und begann zu weinen und
indem er suchend um sich blickte, rief er laut: “Oh Mutter! Oh Vater!” In dem Moment erschienen
ihm Shiva und die Göttliche Mutter Parvati. Parvati füllte einen goldenen Becher mit Milch aus
ihren Brüsten, die mit Ambrosia des Gottes-Bewusstseins gemischt war. Damit fütterte sie das
Kind und wischte seine Tränen weg. Als der Vater des Jungen zurückkam, bemerkte er
Milchtropfen am Mund des Kindes und sah ein Leuchten auf seinem Gesicht. Als er fragte, was
geschehen war und wer ihn, Tirugnana Sambandar, gefüttert hatte, erwiderte die kleine grosse
Person mit Tränen des Glücks, indem sie in den Himmel zeigte und das Lied Todudaiya Seviyen
sang. Das Lied umfasst 11 Stanza, die erste davon lautet:
Ich lobe den Einen!
Mit einem Ohrstecker aus einem gerollten Palmblatt,
Der auf dem Stier reitet,
Der einen reinen, weissen Mond auf seinen Locken trägt,
Dessen ganzer Körper mit der heissen Asche
Der Kremationsstätte eingerieben ist.
Der Dieb meines Herzen,
Er, der wahrhaftig der grosse Herr ist;
Er, der mit seiner Stätte im ruhmreichen Brahmapuram
Gnade über Brahma ergossen hat
Auf einem mehrblättrigen Lotus sitzend,
Als er Ihn eines Tages vor langer Zeit demütig anbetete.
“Tōdudaiya sēviyan vidai yēriyōr
tūvenmati sūdi;
Kādudaiya sudalai podi pūsiyen
ulang kavarkalvan;
Edudaiya malarān munai nāt panint
ētāt arul sayda;
Pīdudaiya Bhiramāpuramēvia
pemmā nivanandrē”
Pīdudaiya Bhiramāpuramēvia
pemmā nivanandrē”
Mit dieser glückseligen Vision begann der Kind-Heilige mit drei Jahren sein Priestertum und wurde danach
Tirugnana Sambandar genannt, das bedeutet ‘der eine, der Zugang oder Kontakt hatte zur heiligen Weisheit’.
Er unternahm noch als Kind mit seinen Eltern viele Pilgerreisen zu Tempeln und Heiligenschreinen. Als er
sieben Jahre alt war, führten seine Eltern die geheiligte Bänder-Zeremonie durch. Bevor die Brahmanen
damit anfangen konnten, ihn in den heiligen Texten zu unterrichten, zeigte das Kind, dass es fähig war aus
den Veden zu rezitieren und lehrte sogar die Brahmanen die Bedeutung des Panchakshara3 und sang auch ein
Lied.Viele Geschichten erzählen davon, wie er nur durch das Singen eines Liedes den Schmerz jener
lindern konnte, die an einer Krankheit litten oder sie heilte. Die historischen Texte sagen, dass er
auf diese Weise sogar zwei Menschen zurück ins Leben holte.
Tirugnana Sambandar lebte zu einer Zeit, als die Verehrung von Shiva auf dem tiefsten Punkt war,
da sie durch den Buddhismus und Jainismus überholt worden war, die sich zu der Zeit in ganz
Tamil Nadu durchsetzten. Nebst dem Rückgang vom Saivaismus, war Tamil und tamilische
Literatur auch zurückgegangen und es war Tirugnana Sambandar, der in der tamilischen
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Panchakshara – wörtlich das 5-Silben Mantra, bezieht sich auf NA-MAH SHI-VA-YA
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Bevölkerung den Stolz auf ihre Sprache und Literatur und auf ihre sehr alte spirituelle Kultur der
Verehrung von Shiva wieder aufleben liess.
Die meisten seiner Gedichte reflektieren sein Bestreben, die Leute zu überzeugen, zur Verehrung
von Shiva zurück zu kehren. Sein Anliegen erlitt einen Rückschlag, als der grosse König von
Madura und danach viele seiner Untergebenen zur Jain Religion wechselten. Die Königin und ihr
wichtigster Minister jedoch blieben dem Saivismus treu und schickten nach Tirugnana Sambandar.
In der Gegenwart des Königs stellte sich der junge Heilige einer gewaltigen Menge von Jains und
besiegte sie in einer Diskussion und so konvertierten der König und seine Untergebenen wieder
zurück. Ein andermal, in einem anderen der drei grossen Königreiche des tamilischen Gebiets jener
Zeit, bekehrte er eine Menge gegnerischer Buddhisten zum Saivismus. Er hat angeblich mehr als
10,000 Hymnen geschrieben, von denen nur 384 überlebt haben.
Tirugnana Sambandar besuchte weiterhin Tempel und heilige Schreine und komponierte und sang
Lieder. Mit sechzehn Jahren kehrte er zurück nach Seerkali. Sein Vater wünschte ihn zu verheiraten
und wählte für ihn eine Braut aus. Am Tag, an dem die Hochzeit stattfinden sollte, ging Tirugnana
Sambandar zum Tempel um Shiva zu verehren und seinen Segen zu erhalten. Die Gesellschaft der
Braut kam und Tirugnana Sambandar nahm in der Perlensänfte Platz. Als sie dort ankamen, wo die
Hochzeit stattfinden sollte, nahm Tirugnana Sambandar die Hand seiner Braut und ging um das
Feuer herum. Danach ging das Paar begleitet von den Devotees in den Tempel um Shiva zu
verehren. Hingebungsvoll sang Tirugnana Sambandar ein Lied und bat inständig um Befreiung. Der
Herr gewährte ihm den Wunsch, indem er sagte, dass er, seine Frau und alle, die der Hochzeit
beiwohnten, in Shiva Jyoti, das Licht von Shiva, verschmelzen würden. Dann erschien vor allen ein
strahlendes Licht und Tirugnana Sambandar sang sein letztes Lied, bekannt als Panchakshara
Padigam, in dem er die Herrlichkeit des Panchakshara Mantras, Namah Shivaya, hervorhob, bevor
er eins wurde mit diesem Licht. Dann wurden all jene, die dort waren, eins im Licht von Shiva.
Dieses Ereignis wird noch heute jedes Jahr beim Sri Shivaloka Thyagar Tempel, in Achalpuram,
Seerkali, festlich begangen, in dem Tempel, wo seine Hochzeit stattfand.
Im Aschram singen wir auch das Lied von Tirugnana Sambandar Pidiyadan uruvumai am Ende des
Ganesh‘ Abishekam und bei den Abend Gesängen nach der Lingam Puja:
Die Göttliche Mutter Uma,
“Pidiyadan uruvumai kolamigu kariyatu;
Nimmt die Gestalt einer Elefantenkuh an,
Und Shiva, Herr von Valivalam,
Vadikodu tanatadi valipadum avaridar;
Wo viele gute und wohltätig gesinnte Menschen leben,
Kadi Ganapati vara arulin ānmīgu kodai;
Nimmt die Gestalt eines Elefantenbullen an,
Vadivinar payilvali valamurai iraiyē”
Gütig segnete er die Devotees und zeugte Ganapati,
Er der die Hindernisse überwindet
All jener die die Heiligen Füsse von Shiva verehren!
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Unsere Sri Premeshvarar Tempel Statue
Diese wunderschöne und kraftvolle Statue des Kind-Heiligen,
Tirugnana Sambandar, wird an Mahashivaratri 2016 auf
traditionelle Weise im Sri Premeshvarar Tempel installiert
werden.
In seinen Händen hält er Zimbeln um seine Lieder zu
begleiten.





Swamiji
beantwortet eure
Fragen
Ein Devotee aus Sri Lanka fragt: Es gibt so viele Probleme wenn Leute als menschliche
Wesen geboren werden. Warum werden wir nicht als Avatare wie Swamiji geboren?
Dann gäbe es keine Probleme.
Da liegt sehr viel Tiefe in dieser Frage; es gibt keinen Grund die Frage lächerlich zu machen. Die
Frage ist, was ist hier wichtig, nicht irgendwelche Mängel, die es dabei hat. Die Frage, die er gestellt
hat, kam aus seinem tiefen Innern, aber nicht als Spass. Wenn solche Fragen bei jungen Menschen
auftauchen, bin ich gezwungen darüber nachzudenken, wie ich sie beantworte. Das ist auf alle Fälle
eine Frage, die man Gott stellen muss; warum werden nicht alle als Avatar geboren? Wenn alle so
geboren würden, dann hätten wir keine Probleme.
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Entsprechend dem Plan von Gott scheint er interessiert daran, Menschen in menschliche Wesen
zu machen und Avatara zu schicken, um die menschlichen Wesen zu korrigieren. Jedoch hat jede
und jeder von euch bestimmt die Fähigkeit dieses Stadium zu erreichen. Selbst wenn ihr nicht in
diesem sehr hohen Zustand geboren seid, könnt ihr ihn sicherlich erreichen bevor ihr sterbt.
Wenn eine solche Frage in diesem jungen Alter in eurem Geist auftaucht, dann ist es möglich für
euch, jenen erhabenen Zustand von spiritueller Entwicklung zu erreichen, doch leider denkt
niemand von uns über solche Dinge nach.
Wenn einer oder mehrere Avatare geboren werden, ebnen sie den Weg für andere, diesen hohen
Zustand zu erreichen. Als zum Beispiel Buddha geboren wurde, schuf er für so viele Menschen die
Gelegenheit, das Dharma zu realisieren. Jesus tat dasselbe. Also, anstatt uns darüber zu sorgen,
dass wir nicht wie diese grossen menschlichen Wesen geboren wurden, ist es viel besser, darüber
nachzudenken, ob es möglich für uns ist, so wie sie zu werden bevor wir sterben. Ich hätte gerne
dass alle als Avatare geboren werden. Aber mein Verstand will Gott nicht kritisieren. Ich bin
jemand der denkt, dass Gott einen Plan und einen Grund für alles hat. Ich glaube daran, dass alles
Gottes Schöpfung und Gottes Tun ist, dass er wie ein Puppenmeister die Fäden zieht, und ich sage
euch nur was gut ist für euch zu tun. Ich will nicht sagen, wie Gott die Dinge tun sollte. Es ist die
Göttlichkeit der Göttlichen Mutter, die alles geschehen lässt. Athale Abiramavalliye! Akhila Loka
Nayaki! Sie beschützt diese Welt und ich bin nur in der Lage, sie darum zu bitten, dies zu tun.
Lasst uns gemeinsam beten, dass die Zeit in dieser Welt kommen wird, dass dies geschieht (dass
alle als Avatare geboren werden).
Ein Devotee aus England fragt: Wie wissen wir, ob wir auf dem richtigen Weg, auf dem
Weg zu Gott sind?
Wenn wir auf dem Weg zu Gott sind, werden wir nicht unnötig Zeit damit verbringen, nutzlose
Dinge zu tun. Wir werden in dieser Welt leben, aber wir lassen uns nicht von ihr stören. Wir
werden uns nicht in Politik einmischen und wir werden nicht den Pfad des Egoismus gehen. Wir
werden einen korrekten Weg einschlagen, keinen der Konkurrenz und der Eifersucht. Wenn ihr
also dies befolgt, dann wisst ihr, dass ihr den richtigen Bus genommen habt.
Ein Devotee aus Sri Lanka fragt: Was ist die Bedeutung des heutigen Anlasses, dieses
Mahashivaratri und das Lingodhava? Was ist die Bedeutung und der Nutzen davon für
die Menschen, die anwesend sind und für dieses Land (Sri Lanka), wenn sie dieses
Phänomen miterleben?
Das ist eine gute und tiefgründige Frage. Der Grund dafür dass dieses Phänomen geschieht ist, dass
es den kreativen Teil des Göttlichen aufzeigt. Es gibt nichts, das Gott nicht tun kann. Wenn eine
einfache Person wie ich so etwas hervorbringen kann, etwas das ein Mensch normalerweise nicht
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
tun kann, doch wenn ich es tun kann, wie mächtig ist dann nicht Gott? Es ist nicht einfach die
schöpferische Kraft von Gott zu verstehen. Um dies zu verstehen müssen wir etwas göttliche
Kraft in uns drinnen haben. Es gibt eine Kraft jenseits eures menschlichen Verständnisses und mit
dieser Kraft könnt ihr Gott realisieren. Nicht nur das, wenn ihr diese Kraft einmal versteht, wird
eine grosse spirituelle Energie freigesetzt. Dies (Lingodhbhava) wird nicht durch einen normalen
Mensch getan, es geschieht durch die Gnade Gottes. Wer dieses Lingodhbhava sieht, wird von
seinen Sünden gereinigt und wird nicht wieder geboren werden. Es heisst, dass man grossen
Frieden erfahren wird. Sie werden die Gelegenheit haben, nicht wieder geboren zu werden. So
heisst es in den Hindu Puranas, dass einer, der sieht, wie der Lingam geboren wird, befreit werden
wird. Nicht nur das, es heisst auch dass die Auswirkungen irgendwelcher schlechten Taten, die
man begangen hat, verschwinden werden, dass Krankheiten und unheilbares Leiden geheilt
werden. Jene die keinen Frieden im Geist haben, werden Frieden erfahren, sie werden von ihren
weltlichen Problemen erlöst werden und Frieden wird in ihr Land einziehen. Ich glaube daran, dass
all dies geschehen kann. Das alles ist verbunden mit Gottes Gnade.
Ich habe nichts von diesem Land erwartet. Hier wurde ich geboren und so habe ich das Shivaratri
hier. Wo auch immer in der Welt ich hingehen mag, mein Geburtsland werde ich nie vergessen.
Wo auch immer ich bin, ich werde für alle immer der Swami aus Sri Lanka sein. Den Namen Sri
Lanka kann man nicht von mir wegnehmen. Das Wohltätige und der Dienst den ich tue gehört
Gott und ich gehöre zu diesem Land. Daran denke ich immer, wenn ich eine Entscheidung treffe
oder eine Arbeit unternehme. Ich handle immer auf demütige Weise, um zu zeigen, dass mein
Land auch ähnlich ist. Das ist ein Land, das Bescheidenheit und Demut kennt. Deshalb bin ich
heute hier (in Sri Lanka). Ich kann vieles sagen über die Grossartigkeit von Mahashivaratri, doch
jetzt erkläre ich es nur kurz.
Ein Devotee fragt: Wie können wir unsere Sturheit aufgeben und den Weg finden, uns
zu verändern?
Ihr wollt die Sturheit beenden? Erkennt sie und beendet die Sturheit! Das ist gesunder
Menschenverstand. Wollt ihr dafür auch irgendwelche Kräfte? Wenn ihr das Gefühl habt, ihr seid
starrköpfig, dass ihr etwas falsch macht. Wenn ihr spürt, dass Starrköpfigkeit ein Schwachpunkt bei
euch ist, dass es falsch ist ihr zu folgen, dann hört damit auf. Wenn jemand Alkohol nimmt, muss er
oder sie spüren; „Oh, ich nehme Alkohol, das ist falsch.“ Wenn jemand raucht, muss er oder sie
das Gefühl haben, dass Rauchen schlecht ist. Wer auch immer schlechte Eigenschaften hat, ob es
Sturheit, Wut, Depression oder sonst etwas ist, muss denken: „Ich habe diese schlechte
Eigenschaft. Ich muss sie reduzieren.“ Ihr müsst Selbstvertrauen gewinnen. Wenn ihr
Selbstvertrauen habt, werdet ihr spüren, dass diese Sturheit eine schlechte Eigenschaft ist und dass
ihr sie reduzieren müsst. Denkt jeden Morgen während zwei Minuten so und die schlechte
Eigenschaft wird weggehen. Aber...ihr denkt nie an eure schlechte Eigenschaft und ihr findet nicht,
dass ihr diese schlechte Eigenschaft habt.
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
24 Stunden ‘Om Namah Shivaya’ singen
“An Shivaratri müsst ihr das Om Namah Shivaya Mantra realisieren und es wiederholen.
Es wird euer Herz rein machen.”
- Swamiji
Jedes Jahr feiern wir Mahashivaratri. Es ist eine heilige Nacht in der Shiva auf verschiedene
hingebungsvolle Arten verehrt wird: durch Abishekam. Yagam, Meditation, Bhajan, Mantra...Shiva wird
in menschlicher Gestalt wie auch als formlos, repräsentiert durch den Lingam, verehrt. Shiva
repräsentiert das Göttliche als höchste Realität jenseits aller Form, Merkmal oder Eigenschaft, das
Göttliche das tief in unseren Herzen weilt. An Mahashivaratri wurden eine Anzahl von Lingams durch
den Mund von Swamiji manifestiert, manchmal 5, 10, 15 oder sogar mehr als 20. Dies widerfuhr ihm
jedes Jahr seit er 14 Jahre alt war. Es ist ein sehr seltenes und kraftvolles spirituelles Phänomen.
Swamiji sagte, dass, wenn ein Heiliger länger als 25 Jahre Lingams manifestiert, sich die Energie von
Shiva – diese höchste spirituelle Vibration – automatisch dauerhaft an diesem Ort weilen wird.
1997 bat uns Swamiji alle ersten Lingams, die seit 1971 an Mahashivaratri manifestiert wurden,
aufzustellen und eine Puja mit Räucherwerk und Blumen für sie auszuführen, weil er wollte, dass alle in
dieser speziellen Nacht den Segen dieser Lingams erhalten konnten, wenn die Energie des Universums
sich sammelt, um der Erde und der gesamten Schöpfung zu helfen.
1998 begann Swamiji mit einer neuen Tradition: er bat uns an Mahashivaratri das äussert kraftvolle
Mantra ‘Om Namah Shivaya’ 24 Stunden lang in der Gegenwart dieser Lingams zu singen, und dies
unverändert jedes Jahr weiterzuführen. Seither wird es so gemacht und beides, der Darshan der
Lingams und die Gelegenheit diese Mantra, das seine Reinheit in unseren Zellen vibrieren lässt, mit
wahrem Gefühl zu singen, formt einen einzigartigen Teil der Mahashivaratri Feierlichkeiten im
Aschram.
Swamiji beim ‘Om
Namah
Shivaya’
Singen
an
Mahashivaratri
2010 im Tempel,
der sich damals
noch
im
Bau
befand.
Gemäss Swamijis Ratschlag sprenkeln die Devotees Wasser
vermischt mit Gelbwurz Pulver über sich, um sich zu
reinigen, bevor sie den Raum betreten, wo die Lingams für
den Darshan aufgestellt sind. Jede Stunde wird ein Arati zu
den Lingams ausgeführt. (Foto: das erste 24-Stunden ‘Om
Namah Shivaya’ Singen im Jahr 1998)
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Neues von der…..
Muruga Abhishekam und Kochen während einer der wöchentlichen Veranstaltungen der polnischen
Premananda Jugendgruppe.
Die Premananda Jugend auf der ganzen Welt organisiert regelmässig spirituelle Anlässe. Oft finden
Muruga Abishekam mit Bhajans, Meditation oder Diskussionen über ein spirituelles Thema statt
und manchmal wird auch eine Mahlzeit zusammen vorbereitet und geteilt.
Jeden Monat behandeln wir eine bedeutende Eigenschaft einer Premananda Jugend.
In diesem Monat: regelmässig eine kleine, guten Aktivität organisieren oder daran
teilnehmen
“Es ist nicht nötig, dass die Jugendlichen grosse und viele Dinge tun, aber sie sollten regelmässig
kleine Dinge tun. Wenn ihr etwas regelmässig organisiert und auch wenn einer oder zwei
Jugendliche kommen oder selbst wenn nur du da bist, herrscht eine gewisse Disziplin. Es ist
wichtig, ein klares Programm aufzustellen und die Jugendlichen zu informieren, so dass sie ihre
Aktivitäten im Voraus planen können. Wenn regelmässige Programme abgehalten werden,
empfinden die Jungen den Wert ihres Zusammenkommens und so kann etwas aufgebaut werden.
Denkt praktisch, nicht notwendigerweise umfangreich. Wenn nur fünf Jugendlich da sind, plant
etwas, das möglich ist mit fünf Personen und macht es. Fragt jeden Jugendlichen, welche
Verantwortung er übernehmen kann und tut es gemeinsam. Wenn ihr z.B. entscheidet, mit diesen
Jungen eine Muruga Reise zu unternehmen, dann fokussiert euch nur darauf. Wenn ihr euch für
ein Sevaprojekt entscheidet, dann tut das. Organisiert alles den Jugendlichen und der dortigen
Situation entsprechend.”
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
“Wenn ihr einen Schritt auf mich zu macht, werde ich immer viele
Schritte zu euch hin machen. Aber wenn ihr viele Schritte
rückwärts geht, werde ich nicht weggehen von euch.”
- Swamiji
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
Der Eine ohne Namen oder Form
Jeden Monat werden wir ein Kapitel aus dem Buch ‚Der Eine ohne Namen oder Form‘
veröffentlichen. Es handelt sich um Swami Premanandas Lebens-Botschaft darüber wie wir
den wahren Sinn unserer Geburt erkennen, wie wir der einen und ewigen Wahrheit, die er in
jedem Moment seines Lebens erfahren, gelebt und gesehen hat, immer näher kommen
können.
Wahrer Ruhm
Die Menschen haben unzählige Erwartungen und die
häufigste ist die Erwartung Ruhm oder Lob für sich
selbst zu gewinnen. Dann gibt es diejenigen, die
möchten, dass ihre Geschwister, Kinder und
Nahestehenden irgendwie geehrt werden. In anderen
Worten, Menschen wollen Ehre und Ruhm entweder
für sich selbst oder für andere.
Aber eine Person, deren Geist so weit ist wie der
Himmel, wünscht sich Ehre und Ruhm für alle. Im
Tirukural heisst es, dass es gut ist mit Eigenschaften
geboren zu werden, die dem Ruhm förderlich sind4.
Was ist der Sinn, dass wir geboren wurden und
unser Leben leben, ohne Eigenschaften, die wahrem
Ruhm förderlich sind?
Die Anerkennung, nach der ihr sucht indem ihr Geld
ausgebt, lügt oder betrügt, indem ihr handelt und
vorgebt dem Dharma zu folgen, können wir das
wahren Ruhm nennen? Wird das beständiger Ruhm
sein? Wenn solche Formen von falschen Handlungen
Ruhm bringen, dann werden diejenigen, die wirklich
Ruhm für selbstlosen Dienst verdienen, unerkannt bleiben!
Im praktischen Alltagsleben loben Menschen andere mit der Erwartung, dass sie die gleiche Art von
Lob zurückbekommen. Aber ist das denn wahres Lob? Beispielsweise bei öffentlichen Veranstaltungen,
wenn ein Redner, anstatt über das Thema zu sprechen, zu dem er gebeten wurde, den Ehrengast mit
Lob überschüttet, mit der bestimmten Absicht, dass andere im Gegenzug das Gleiche für ihn tun. Wird
solches Lob wahren Ruhm oder Ehre bringen? Solches Verhalten zeigt deutlich die mentale Verfassung
Hier bezieht sich Swami auf Vers 236 im Tirukural: “Wenn ihr in diese Welt geboren werdet, werdet mit
Eigenschaften geboren, die dem Ruhm förderlich sind; für jene, die das nicht haben, wäre es besser, nicht geboren zu
werden.”
4
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Prema Ananda Vahini MÄRZ 2016
einer solchen Person, die Bewunderung von anderen sucht, die sie aber nicht wirklich verdient.
Warum tun sie dies?
In dieser materiellen Welt hat der Verstand so viele Erwartungen und wird auf verschiedene Arten
etwas vorbringen, damit sein vergänglicher Körper mit unechten Blüten von falschem Ruhm
überschüttet wird, selbst wenn der Ruhm nicht einmal ein Jahr lang anhält. Es erhebt sich die
Frage...warum verschwenden Leute ihre kostbare Zeit auf diese Weise?
Manchmal mag euch Ruhm ereilen, ohne dass ihr darum gebeten habt. Ohne dass ihr dies wollt, wird
er an eure Tür klopfen und, auch wenn ihr ihn anfänglich zurückweist und diese Gelegenheit euch
selbst zu erhöhen nicht akzeptiert, wird er insistieren: ‚Bitte nimm mich an‘ und dann kann euer
Egoismus euch dazu führen, dass ihr ihm trotzdem verfällt. Deshalb, werft eure egoistische Haltung ab
und engagiert euch in selbstlosen Tätigkeiten, ohne Anerkennung oder sonst etwas dafür zu erwarten.
Dies wird den Weg ebnen für dauerhaftes Lob, selbst wenn es unerwünscht ist.
Wenn ihr in irgendeiner Arbeitssituation eine Management Position habt, und die euch Untergebenen
und Arbeiter in menschlicher Art anleiten und führen könnt, dann werden sie euch im Gegenzug
respektieren und ihr werdet bestimmt ihre Bewunderung gewinnen, was in der Tat eine wirkliche Ehre
ist.
Wenn ein Ehemann und eine Ehefrau eine gute Beziehung haben, wenn sie sich gut verstehen und mit
Würde leben, wenn sie sich mit Liebe um ihre Kinder kümmern, ihre Bedürfnisse verstehen, wird das
der Familie Zufriedenheit und Ehre bringen und einen guten Ruf. Auch Lehrer haben eine grosse
Verantwortung, wenn sie ihre Schüler anleiten. Wenn sie aufmerksam sind für die individuellen
Bedürfnisse der Schüler, werden sie deren Respekt erhalten. Das Gleiche gilt für Waisenkinder; wenn
sie gut und liebevoll umsorgt werden, wird dieser gute Dienst den Betreuern Lob einbringen. Wenn
ihr den Armen grosszügig helft, dann werden sie euch bestimmt loben und bewundern. Gute Taten zu
vollbringen ohne etwas im Gegenzug dafür zu erwarten wird euch Lorbeeren einbringen, während
Taten zu tun und dabei etwas als Gegenleistung zu erwarten, euch kein dauerhaftes Lob bringen wird.
Wir verehren den Einen ohne Namen und Form und singen ein Hohelied auf die grossen Heiligen und
Weisen der Vergangenheit, die Seine Gnade erhalten haben. Wir denken noch immer an jene grossen
Seelen, die vor so langer Zeit lebten. Wir sprechen über sie und beten zu ihnen. Das ist wahre Ehre
und echter Ruhm.
Heutzutage ist es für raffinierte Leute eine gängige Praxis, Lorbeeren zu gewinnen,
indem sie Geld ausgeben.
Ihr absurdes Streben nach Girlanden und Schals auf den Bühnen…ist dies Ehre?
Ein künstlerisches Bild oder Statue wird nur eine gewisse Zeit überleben;
Unehre wird zwangsläufig auf Ehre folgen, die auf egoistische Weise gewonnen
wurde; das ist Schicksal,
Doch erledigt eure Pflichten ohne Erwartungen und
Ehre wird euch zuteilwerden, ohne dass ihr danach fragt.
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