S negropolis 08/2009 negropolis I .org Projekt: Deutsch-Kamerunisches Zentrum für Nachhaltigkeit und Umweltbildung in Bansoa-Bassossa in Kamerun E G R O P O L Die Beteiligung und das Engagement der Jugend für lokale Entwicklung fordern und fördern Bürgersensibilisierung, -beratung und -begleitung - Umweltbildung Nachhaltige ländliche Entwicklung und Umweltschutz sind eng miteinander verknüpft. Deshalb räumt das „Nachhaltigkeitszentrum“ der Umweltbildung als vorsorgendes Instrument einen besonderen Stellenwert ein. Durch Umweltbildung wird der Gedanke vermittelt, kurzfristige und langfristige Folgen von Eingriffen in die Umwelt zu verstehen. Sie hat zum Ziel die Menschen vor Ort über die Beziehung zwischen Wassernutzung, landwirtschaftlicher Bodennutzung und Tierhaltung, sowie ihren Nutzungsansprüchen an natürlichen Ressourcen , und die damit im Zusammenhang stehenden Umwelteinwirkungen, zu sensibilisieren. Problem Mit „nachhaltiger Entwicklung“ („sustainable development“) wird seit Ende der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts die Aufgabe beschrieben, die Lebensbedingungen aller heute lebenden Menschen zu verbessern, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen und damit die Lebenschancen künftiger Generationen zu gefährden. Dieses Ziel stand auch im Mittelpunkt der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, auf der fast 180 Staaten der Erde mit der AGENDA 21 ein Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert verabschiedeten. und den ethischen Ansprüchen von sozialer Gerechtigkeit und individuellem Wohlergehen. Die AGENDA 21 setzt bei der Umsetzung dieser anspruchsvollen Ziele auf demokratische Partizipation (Bürgerbeteiligung), auf eine verstärkte globale Partnerschaft und auf eine Vielfalt der Umsetzungswege, durch die kulturelle Besonderheiten respektiert werden. „Nachhaltige Entwicklung“ zielt auf umfassende Innovationen in fast allen gesellschaftlichen Bereichen. Diese sind ohne Veränderun- gen in Einstellungen, Wahrnehmungs- und Denkweisen nicht zu verwirklichen. Daher setzt die AGENDA 21 große Hoffnungen auf Erziehung und Bildung sowie berufliche Aus- und Weiterbildung auch für Kinder und Jugendliche. Bürgerinnen und Bürger sowie Entscheidungsträger in allen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen müssen die notwendigen Kompetenzen entwickeln, um eine „nachhaltige Entwicklung“ einzuleiten oder zu verstärken. Sie müssen angesichts einer Vielzahl komplexer „Nachhaltige Entwicklung“ beschreibt ein umfassendes gesellschaftliches Modernisierungskonzept, das auf langfristige (nachhaltige) Sicherung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Lebensbedingungen auf dem Planeten Erde zielt. Es verbindet weitsichtiges, intelligentes Wirtschaften mit einer schonenden Nutzung und Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen N Info: Mehr über das Projekt und die Arbeit der negropolis Stiftung unter: www.negropolis.org 1 S Nachhaltige ENtwicklung und Umweltbildung in Afrika fördern I Herausforderungen in gemeinsamen Lernprozessen Problemlösungen finden und optimieren. „Gestaltungskompetenz“ ist einer der Schlüsselbegriffe in diesem Zusammenhang. Er bezeichnet das Vermögen von Menschen, die Zukunft von sozialen Gemeinschaften, in denen sie leben, in aktiver Teilhabe im Sinne nachhaltiger Entwicklung verändern und mitgestalten zu können. Die Einwohner können sich über Solar- und Windanlagen sowie über Brunnenbau-, Regenwassernutzungs-, Entwässerungs- und Bewässerungstechniken und -möglichkeiten für Eigennutzung informieren. Ebenfalls sollen Sie bei der Planung und Realisierung ihrer Wasser-, Energie- und Landwirtschaftsprojekte beraten und begleitet werden. O Oberstufenzentrum Agrarwirtschaft • Oberstufenzentrum Bautechnik I - Die Knobelsdorff-Schule • Förderzentrum für internationale Studierende und Wissenschaftler– inside .e.V • Michael Schäfer - Schauspieler und Filmemacher • Bewohner und Ecole publique von Banso/ Bassossa - Kamerun P • Kontakt: NEGROPOLIS Stiftung Paul-Linke-Ufer 7 a D-10999 Berlin Fon:+49 (0)30 622 06 541 Fax:+49 (0)30 622 06 542 info(at)negropolis.org www.negropolis.org E Die breite Bevölkerung soll im Alltag durch verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen, Demonstrationsmaßnamen, Bürger Begleitung, Durchführung von Workshops, Aufklärungsarbeit für Kinder und Jugendliche etc... erreicht werden. Landesstelle für gewerbliche Berufsbildung in Entwicklungsländern O Handlungsfeldern der Umweltbildung wie z.B. Klima-, Wald-, Tierund Gewässerschutz, die in ländlichen Räumen eine besondere Bedeutung haben, sollen Priorität gegeben werden. Dazu werden die Probleme bezüglich der globalen Erwärmung, Luftverschmutzung, Energiegewinnung (z.B. durch Brennholz), Bodennutzung für die Landwirtschaft sowie Abfallwirtschaft ebenfalls berücksichtigt. • R Teillösung Dementsprechend soll das geplante Nachhaltigkeitszentrum ein Modell der Umweltbildung die an ländlicher Räume und Bevölkerung zugeschnitten ist im Bassossa entwickeln und umsetzen. Projektpartner: G Umweltbildung hat damit enge Berührungspunkte zu Fragen der Entwicklungspolitik, des Konsums und der Mobilität, der Gesundheitsförderung, der ethischen, politischen, wirtschaftlichen und technologischen Bildung usw. Sie ist Teil einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Das heißt auch: Sie ist interdisziplinär und lernbereichsübergreifend ausgerichtet. Zugleich wird deutlich: Umweltbildung beschreibt nicht nur einen Lernprozess von Einzelnen oder Gruppen. Sie zielt auf einen gleichzeitigen Lern- und Entwicklungsprozess von gesellschaftlichen Institutionen. Die Schule selbst muss sich als lernfähig erweisen, wenn sie die Ziele der Umweltbildung nicht konterkarieren will. Die Schule selbst muss zum Modell für eine „nachhaltige Entwicklung“ werden. L Umweltbildung richtet sich demnach nicht nur auf den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Sie erfährt einen Wandel hin zu einem erweiterten Aufgabenfeld. Sie ist ausgerichtet auf eine „nachhaltige Entwicklung“, d. h. auf eine gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe, die danach fragt, wie menschliches Leben und Arbeiten im Großen und im Kleinen zukunftsfähig und verantwortungsbewusst organisiert werden kann. N 2