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Fakultät Humanwissenschaften und Theologie (14)
Institut für Philosophie und Politikwissenschaft
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Philosophie
Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Institut für Philosophie und Politikwissenschaft
Kolloquien
142601
Philosophisch-Politisches Kolloquium
Falkenburg, Brigitte ; Schuck, Christoph ; Vorholt, Udo
Kolloquium
Zeit & Ort
Kommentar
142602
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
16:00
18:00
nach Ankünd.
EF 50 / 2.213
Das Kolloquium umfasst Vorträge auswärtiger Gäste, in denen aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und interdisziplinär diskutiert werden. Es richtet
sich insbesondere an fortgeschrittene Studierende.
Das Programm wird durch Aushang und im Internet bekanntgegeben.
Naturphilosophisches Kolloquium
Falkenburg, Brigitte
Kolloquium
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
14:00
16:00
wöchentlich
EF 50 / 2.250
Im Kolloquium werden die laufenden Forschungsarbeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von Prof. Falkenburg vorgestellt und
diskutiert; darüber hinaus finden Vorträge auswärtiger Gäste statt. Es ist offen für fortgeschrittene Studierende, Examenskandidat(inn)en und Doktorand(inn)en der Philosophie.
A. Praktische Philosophie
142101
Einführung in die praktische Philosophie II
Beisbart, Claus
Vorlesung
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Freitag
10:00
12:00
wöchentlich
Chemiegebäude / HS 2
Was ist ein Staat? Wie lässt sich politische Herrschaft rechtfertigen? Was ist
Recht? Gibt es Grundrechte, die jeder Person von Natur aus zukommen? Und
wie sollte ein gerechtes Staatswesen organisiert sein?
Diese Fragen stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang zum menschlichen Handeln und zur Frage, was wir tun wollen. Sie werden daher im Rahmen
der Praktischen Philosophie behandelt. Im zweiten Teil der auf zwei Semester
angelegten Vorlesung “Einführung in die Praktische Philosophie” bilden diese
Fragen und damit die Politische, die Sozial- und die Rechtsphilosophie einen
wichtigen Schwerpunkt. Wir wollen unter anderem die Grundgedanken von
Platons “Staat” und Aristoteles' “Politik”, den politischen Kontraktualismus,
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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
den Rechtspositivismus und die Gerechtigkeitstheorie von Rawls kennenlernen.
Außerdem werden wir eine Reihe von Grundbegriffen der Praktischen Philosophie und dazugehörige Kontroversen besprechen. Insbesondere wird es um
die menschliche Freiheit, den Personenbegriff, den Verantwortungsbegriff
und Grundkonzepte der Handlungstheorie gehen.
Insgesamt ist das Ziel dieser Vorlesung weiterhin die Einführung von grundlegenden Begriffen und Positionen der Praktischen Philosophie. Obwohl Vorwissen aus dem ersten Teil der Vorlesung vorausgesetzt wird, ist es möglich, den
zweiten Teil der Vorlesung zu besuchen, ohne den ersten Teil absolviert zu haben. Folien zum ersten Teil (Schwerpunkt: Normative Ethik) sind im EWS oder
unter www.claus-beisbart.de/teaching/wi2011/prac erhältlich.
Die Vorlesung richtet sich zunächst an Studierende der neuen Studienordnung
für das Lehramt (Bachelor). Für sie ist diese Vorlesung eine Pflichtveranstaltung, die möglichst im zweiten Semester absolviert werden sollte (Modul
BAM1). Termine für die mündliche Prüfung, die das Modul BAM1 abschließt,
sind voraussichtlich die letzte Semesterwoche und die erste und letzte Woche
der Semesterferien.
Die Vorlesung kann außerdem von Studierenden der alten Studienordnung für
das Lehramt (Bachelor) und von Studierenden aus Nebenfächern studiert
werden. Die entsprechenden Studienordnungen sehen meist eine einsemestrige Einführungsveranstaltung in Praktischer Philosophie vor, und es ist möglich, sich die Vorlesung als diese Einführungsveranstaltung anrechnen zu lassen. Allerdings eignet sich die “Einführung in die Praktische Philosophie I”, die
immer im Wintersemester gelesen wird, besser als einsemestrige Einführung.
Prüfungstermine werden jedoch in jedem Fall angeboten. Zur Vorlesung gibt
es einen Reader. Die Kriterien für die aktive Teilnahme werden in der ersten
Sitzung bekanntgegeben. Materialien zur Vorlesung werden den Hörerinnen
und Hörer zugänglich gemacht.
Literatur
142102
Zur vorbereitenden Lektüre empfehle ich:
J. Wolff, Introduction to Political Philosophy, Oxford University Press, Oxford
2006
D. Miller, Political Philosophy, A very Short Introduction, Oxford University
Press, Oxford 2002
Ein sehr gutes, aber nicht unbedingt elementares Einführungsbuch, das es
auch auf Deutsch gibt, ist:
W. Kymlicka, Contemporary Political Philosophy, Oxford University Press,
Oxford 2002, dt. Ders., Politische Philosophie heute. Eine Einführung, Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1997 (nach der ersten Auflage)
Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekanntgegeben.
J. Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit (Klassiker 20. Jahrhundert)
Beisbart, Claus
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
Donnerstag 10:00
Kommentar
-2-
bis
Rhythmus
Ort
12:00
wöchentlich
EF 50 / 2.405
Der Begriff der Gerechtigkeit spielt in vielen politischen Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle. So wird im Anschluss an die PISA-Studien oft mehr
Bildungsgerechtigkeit eingefordert; wie Umfragen belegen, sehen viele Menschen durch neue Entwicklungen die soziale Gerechtigkeit bedroht, und auch
die Programme der großen Parteien versprechen den Einsatz für Gerechtigkeit.
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Doch ist Gerechtigkeit mehr als ein diffuses Gefühl oder ein Worthülse, mit der
um Wählerstimmen geworben werden soll? Was heißt eigentlich Gerechtigkeit
im Politischen? Unter welchen Bedingungen können wir die Ordnung eines
Gemeinwesens gerecht nennen?
Das ist eine genuin philosophische Frage. In den philosophischen Diskusssionen zum Thema Gerechtigkeit prägt seit mehr als vier Jahrzehnten J. Rawls'
Klassiker “A Theory of Justice” (1971) die Debatte. Rawls fragt sich, was die
Grundordnung einer Gesellschaft gerecht macht. Er beantwortet die Frage mit
Gerechtigkeitsprinzipien, die er u.a. mit einer Konstruktion rechtfertigt, die in
der Tradition des politischen Kontraktualismus steht. Rawls' Position ist liberalistisch, weil er die Rechte und Freiheiten des Individuums an erster Stelle
nennt. Dennoch legt er sehr großen Wert auf eine gleiche Güter- und Chancenverteilung. Rawls hat seinen Ansatz in seinem Buch “Political Liberalism” von
1993 an einem wichtigen Punkt verändert.
In dem Seminar wollen wir ausgiebig Rawls lesen und uns mit seinen Thesen
und Argumenten auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht der Text “A Theory
of Justice” in deutscher Übersetzung. Zusätzlich wollen wir wenigstens in Referaten Kritiker sowie den späteren Rawls zur Sprache kommen lassen.
Das Seminar steht in einem inhaltlichen Zusammenhang zum Seminar über
den politischen Kontraktualismus, kann aber natürlich auch allein besucht
werden.
Das Seminar kann im Bachelor-Studium Lehramt im Kernfach in den Modulen
4 (Klassiker 20. Jahrhundert) und 5 (Seminar aus dem Bereich A) studiert werden. Im Komplementfach passt es in die Module 9 (Seminar aus dem Bereich
A) und 12 (Klassiker 20. Jahrhundert). Im Master-Studium lässt es sich im Modul Vertiefung A anrechnen.
Im Rahmen des neuen Bachelor-Studiengangs ist das Seminar in den Modulen
BAM5 (Exploration, auch Gegenwartsphilosophie), BAM7 (Exploration) und
BAM9 (Klassiker 20. Jahrhundert) anrechenbar.
Das Seminar eignet sich auch für Studierende, die Philosophie im Nebenfach
belegen (insbesondere für Studierende der Journalistik)
Literatur
Textgrundlage:
Rawls, J., Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979
(weitere Auflagen) Bitte besorgen Sie sich bereits zur ersten Seminarsitzung
dieses Buch oder eine englische Originalausgabe.
Zur einführenden Lektüre empfehle ich:
Pogge, T. W., John Rawls, C. H. Beck, München 1994 (Beck'sche Reihe Denker)
Kersting, W., John Rawls zur Einführung, Junius, Hamburg 2001
Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. Es besteht Gelegenheit zu
Referaten, Hausarbeiten und mündlichen Prüfungen.
Bemerkung
Teilgebiete: A3, F4
142103
Kontraktualismus - Hobbes, Locke, Rousseau (Überblick Neuzeit)
Beisbart, Claus
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
Donnerstag 14:00
Kommentar
bis
Rhythmus
Ort
16:00
wöchentlich
EF 50 / 2.405
Unser tägliches Leben ist entscheidend von staatlichen Eingriffen geprägt. So
müssen wir Steuern zahlen, außerdem zwingt uns der Staat mit der Androhung von Gewalt, seinen Gesetzen zu gehorchen.
Doch was ist überhaupt ein Staat? Worin bestehen seine Aufgaben? Wie lassen sich die staatlichen Eingriffe in das Leben des Individuums rechtfertigen?
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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
Welche Formen von staatlicher Herrschaft sind legitim? Und haben wir ein Widerstandsrecht gegen die Staatsgewalt?
In der frühen Neuzeit hat Hobbes diese Fragen mit einer Vertragstheorie beantwortet. Ihr zufolge liegt dem Staat ein Vertrag zugrunde, in dem sich die
Bürger darauf festlegen, die Autorität eines Souverän anzuerkennen. Der
Staat hat die Aufgabe, den Frieden zu sichern, er beendet den Naturzustand,
in dem nach Hobbes ein Krieg aller gegen alle herrscht.
Die Gedanken von Hobbes wurden von anderen, vor allem von Locke und
Rousseau, weiterentwickelt. So entstand die Richtung des politischen Kontraktualismus, der politische Herrschaft unter Rekurs auf einen Vertrag erklärt und legitimiert. Der politische Kontraktualismus ist auch heute noch von
systematischem Interesse für die Politische Philosophie.
Ziel des Seminars ist es, die Hauptrichtungen des politischen Kontraktualismus kennenzulernen und zu diskutieren. Dazu werden wir in Auszügen die
ersten beiden Bücher von Hobbes' “Leviathan”, Lockes zweite Abhandlung
aus den “Two Treatises of Government” und Rousseaus “Du Contract Social”
in deutscher Übersetzung lesen, intensiv besprechen und diskutieren. Auf
Wunsch können auch Texte von Hume und Kant hinzugezogen werden.
Das Seminar steht in einem inhaltlichen Zusammenhang zu dem Seminar über
J. Rawls, kann aber natürlich allein besucht werden.
Das Seminar kann im Bachelor-Studium Lehramt im Kernfach in den Modulen
3 (Überblick Neuzeit) und 5 (Seminar aus dem Bereich A) studiert werden. Im
Komplementfach passt es in die Module 9 (Seminar aus dem Bereich A) und 11
(Überblick Neuzeit). Im Master-Studium lässt es sich im Modul Vertiefung A
anrechnen.
Im Rahmen des neuen Bachelor-Studiengangs ist das Seminar in den Modulen
BAM5 und BAM7 (Exploration) anrechenbar.
Literatur
Zur einführenden Lektüre empfehle ich:
Friend, C., Social Contract Theory, in: Internet Encyclopedia of Philosophy,
URL = http://www.iep.utm.edu/soc-cont/"http://www.iep.utm.edu/soccont/
Cudd, Ann, "Contractarianism", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Fall
2008 Edition), in: Zalta, E. N. (Hrsg.), URL =
http://plato.stanford.edu/archives/fall2008/entries/contractarianism/.
W. Kersting, T. Hobbes zur Einführung, Junius, Hamburg 2005
Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. Es besteht Gelegenheit zu
Referaten, Hausarbeiten und mündlichen Prüfungen.
Bemerkung
Teilgebiete: A3, F4
142104
Forschungsseminar Praktische Philosophie
Beisbart, Claus ; Herrmann, Martina
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
-4-
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Freitag
14:00
16:00
vierzehntägig
EF 50 / 2.213
Das Seminar möchte ein Forum bieten, in dem aktuelle Themen der praktischen Philosophie diskutiert werden. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die sich für die gegenwärtige Forschung in der praktischen Philosophie interessieren. Insbesondere möchten wir Studierenden, die Staats- und
Masterarbeiten sowie Dissertationen in praktischer Philosophie schreiben, die
Gelegenheit geben, eigene Arbeiten vorzustellen. Ansonsten werden wir Neuerscheinungen in der praktischen Philosophie lesen.
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Das Seminar wird in etwa vierzehntägig stattfinden. In der ersten Sitzung wollen wir eine Vorbesprechung mit Terminabsprache durchführen. Alle, die sich
für das Seminar interessieren, werden gebeten, sich bereits vor der Vorbesprechung bei Frau Herrmann (Martina.Herrmann (at) tu-dortmund.de) oder
Herrn Beisbart (Claus.Beisbart (at) udo.edu) zu melden. Das Seminar kann im
Modul „Vertiefung Masterarbeit“ angerechnet werden.
Bemerkung
142105
Teilgebiete: A1, A2, A4
Ökotopien
Bluhm, Roland ; Naeve, Nico
Kompaktveranstaltung 2 SWS
Zeit & Ort
Kommentar
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Freitag
10:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.324
Utopien sind, grob gesprochen, in literarischer Form dargestellte politischphilosophische Zukunftsentwürfe. Utopisches Denken ist vielfach kritisiert
worden, sodass das Wort „utopisch“ alltagssprachlich oft austauschbar mit
„unrealisierbar“ oder vielleicht sogar „spinnert“ verwendet wird. Mit dem Zusammenbruch der real-sozialistischen Staaten am Ende des 20. Jh. schien die
Form der Utopie eine Zeitlang gänzlich diskreditiert zu sein. Völlig aufgegeben
wurde sie allerdings nie, und es ist seit einiger Zeit eine vorsichtige Wiederaufnahme von oder wenigstens ein Interesse an Utopien zu beobachten.
Eine besondere Aktualität kommt Utopien dabei angesichts der selbstverschuldeten ökologischen Bedrohung zu, der wir uns im 21. Jh. gegenübergestellt sehen. Wir benötigen mit einiger Dringlichkeit Vorstellungen davon, wie
eine ökologisch nachhaltige Gesellschaft beschaffen sein könnte oder zumindest beschaffen sein sollte. Dystopische Schilderungen einer ökologisch düsteren Zukunft bis hin zu apokalyptischen Szenarien gibt es seit Mitte des 20.
Jh., in jüngerer Zeit hat es aber auch zunehmend Versuche gegeben, das zu
entwerfen, was mit einem von Ernst Callenbach geprägten Wort „Ökotopien“
genannt werden könnte.
Es sind diese positiven utopischen Entwürfe, denen sich das Seminar widmet.
Wir werden uns im Ausgang von einigen paradigmatischen historischen Beispielen von Utopien den Begriff der Utopie erschließen und möglichen Nutzen
und Schaden von Utopien diskutieren. Nach dieser allgemeinen Annäherung
an die philosophisch-politische literarische Gattung werden wir uns mit frühen ökotopischen Entwürfen befassen, an denen sich einige grundlegende Eigenarten und auch Probleme von Ökotopien aufzeigen lassen. Schließlich
werden wir die gewonnenen deskriptiven und wertenden Einsichten an gegenwärtigen ökotopischen Schriften prüfen und versuchen, einen Ausblick auf
die Zukunft des utopischen Denkens zu gewinnen. Ein Ziel des Seminars wird
es dabei sein, im Zuge der Beschäftigung mit vorliegenden Ökotopien eigene
utopische/ökotopische Entwürfe zu entwickeln.
Das Seminar findet nicht wöchentlich, sondern als eine Art gestreckte Kompaktveranstaltung statt: Den Auftakt bilden einige Doppelsitzungen zu Beginn
des Semesters; in der Woche nach Pfingsten werden an zwei Tagen mehrere
Sitzungen stattfinden; den Abschluss bilden zwei Doppelsitzungen gegen Ende des Semesters.
Am 1. Februar 2012 wird um 14 Uhr in Raum 4.238 eine vorbereitende Sitzung
stattfinden, bei der das Seminarkonzept genauer vorgestellt wird. Wenn Sie
Interesse am Seminar haben, nehmen Sie bitte an dieser vorbereitenden Sitzung teil. Die Teilnahme an der Vorbereitungssitzung ist keine Bedingung für
den Seminarbesuch.
5
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
Literatur
Zur Vorbereitung sollten Sie bis zum Vorlesungsbeginn lesen: Thomas Morus,
Utopia; Tommaso Campanella, Sonnenstaat (La cità del sole); Francis Bacon,
Neu-Atlantis (Nova Atlantis/New Atlantis). Die im Seminar verwendeten deutschen Übersetzungen dieser drei Texte finden Sie in: Klaus J. Heinisch (Hrsg.)
(1960) Der utopische Staat. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Die sonstige im Seminar behandelte Literatur wird vor Vorlesungsbeginn bekannt gegeben. Melden Sie sich daher bitte frühzeitig im EWS-Arbeitsraum
des Seminars an.
Bemerkung
Teilgebiete: A3, F4, F7.
Modulzuordnung:
Bachelor, alte Studienordnung, Kernfach: Modul 5, Vertiefung Teilgebiet A
Bachelor, neue Studienordnung: Modul BAM5, Exploration; Modul BAM7, Exploration
Master, Komplementfach: Vertiefung A
Das Seminar eignet sich auch für Studierende der Angewandten Literaturund Kulturwissenschaften, die Philosophie im Nebenfach studieren. Von Interesse könnte das Seminar zudem für Studierende der Fächer Architektur
und Städtebau, Raumplanung. Spatial Planning for Regions in Growing Economies und Sozialwissenschaftliche Innovationsforschung sein.
Die Veranstaltung wird auch im Studium Fundamentale angeboten.
Für Senioren geöffnet.
142106
Das Selbst und das Andere. Einführung in die Anerkennungstheorie (Überblick 19. und 20. Jahrhundert)
Braun, Florian
Seminar
Zeit & Ort
Bemerkung
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Montag
14:00
16:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Thema: Die Theorie der Anerkennung erlebte in den letzten Jahren eine sehr
weitgehende Renaissance. Die modernen Derivate der Anerkennungstheorie
findet man in der Ontologie, der Erkenntnistheorie, der Moralphilosophie, der
politischen Philosophie, der Gesellschafts- und Handlungstheorie, der
Rechtsphilosophie und der philosophischen Anthropologie. Primär wird die
Anerkennungstheorie zur Untersuchung zwischenmenschlicher Beziehungen
angewendet. Die logische Grundfigur der „Grammatik der Anerkennung“ besteht darin, dass das „Selbst“ in einem Interaktionsverhältnis mit einem „Anderen“ steht, dessen essentielle Bestimmungen dem Selbst nicht unmittelbar
erkenntlich sind. Die Anerkennungstheorien beleuchten die unterschiedlichen
Aspekte dieser Interaktion in verschiedenen Hinsichten.
Seminarziele: Das Seminar gibt eine Einführung in die theoretischen Grundlagen der Anerkennungstheorie. Diese Wissensbasis soll es Ihnen ermöglichen,
später eigenständig die modernen Anerkennungstheorien erarbeiten zu können. Dazu sollen erstens die historischen Wurzeln der Anerkennungstheorie
kritisch rezipiert werden (Fokus: Rousseau und Hegel). Zweitens sollen zentrale Bedeutungsmomente des modernen Begriffsfelds „Anerkennung“ besprochen werden (Fokus: sozialtheoretische Bedeutungsdimensionen). Drittens soll die Anwendung der modernen Anerkennungstheorien an konkreten
Beispielen diskutiert werden (Fokus: Taylor und Honneth). Neben Primärtexten werden auch Sekundärtexte gelesen.
Leistungsanforderungen: a) Jeder Teilnehmer verpflichtet sich, zur Seminarvorbereitung die Texte anhand von jeweils zwei Orientierungfragen zu erschließen. Diese müssen vorab nicht (!) schriftlich beantwortet werden, son-
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Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
dern dienen der gezielten Texterschließung und Vorbereitung der Diskussion.
b) Für alle Arten der Teilnahmebescheinigungen besteht Teilnahmepflicht. Für
eine aktive Teilnahme kann ein Impulsreferat gehalten, ein ausführliches
Stundenprotokoll oder ein themengebundener Essay geschrieben werden. Für
eine Leistungsbescheinigung kann ein Referat schriftlich ausgearbeitet oder
eine themengebundene Hausarbeit erstellt werden.
Literatur
Die zu lesenden Textauszüge ebenso wie ausgewählte Sekundärliteratur werden als pdf-Dateien im EWS-II zur Verfügung gestellt, weshalb eine Anmeldung im EWS erforderlich ist.
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Phänomenologie des Geistes, 1807 (unterschiedliche Ausgaben)
- Klaus Vieweg und Wolfgang Welsch (Hg.): Hegels Phänomenologie des
Geistes. Ein kooperativer Kommentar zu einem Schlüsselwerk der Moderne, Suhrkamp 2008
- Hans-Christoph Schmidt am Busch (Hg.): Anerkennung, Akademie-Verlag
2009
- Christoph Halbig, Michael Quante (Hg.): Axel Honneth – Sozialphilosophie
zwischen Kritik und Anerkennung, Lit Verlag Münster 2004
- Axel Honneth: Das Ich im Wir. Studien zur Anerkennungstheorie, Suhrkamp 2010
- Charles Taylor : Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung, Suhrkamp 2009
Bemerkung
Teilgebiete: A1/3, C2/6
142107
John Stuart Mill (Klassiker 19. Jahrhundert)
Herrmann, Martina
Seminar
2 SWS
Zeit & Ort
Tag
Freitag
von
10:00
bis
12:00
Rhythmus
wöchentlich
Ort
EF 50 / 4.238
Kommentar
John Stuart Mill (1806-1873) ist einer der drei „Väter“ des Utilitarismus, sein
Aufsatz „Der Utilitarismus“ (Utilitarianism, 1861) ist nach Jeremy Benthams
„Einführung in die Prinzipien der Moral und der Gesetzgebung“ (1780) und vor
Henry Sidgwicks „Die Methoden der Ethik“ (1874) einer der drei klassischen
Bezugstexte. Neben diesem Aufsatz wird aus seinem umfangreichen Gesamtwerk vor allem noch „Über die Freiheit“ (On Liberty, 1859) rezipiert als wichtiger Klassiker des Liberalismus. Beide Arbeiten sind verhältnismäßig kurz und
für ein größeres Publikum geschrieben.
Das Kernstück einer utilitaristischen Theorie ist das normative Prinzip, dass
jede/r in seinen Handlungen den Nutzen vermehren sollte. Soweit Handlungen
einen selbst betreffen, soll man für sich das beste herausholen, soweit sie
andere betreffen, für alle, für die man etwas tun kann. Das jeweils beste in einer Situation erreicht man mit der Handlungsalternative, in deren Folge als
Konsequenz verglichen mit den anderen Möglichkeiten die Bilanz des Nutzens, nach Abzug der Kosten, die günstigste ist. Es kann also auch geboten
sein, möglichst wenig Schaden anzurichten. Nutzen und Schaden lassen sich
durch Bildung einer Summe kalkulieren. Mill versteht Nutzen dabei ganz hedonistisch: es kommt im Leben eines jeden Menschen darauf an, sich möglichst oft und möglichst lange in intensiv angenehmen Gefühlszuständen zu
befinden – und die unangenehmen für sich und andere zu vermeiden.
Bentham hat dafür den suggestiven Ausdruck vom „größten Glück der größten
Zahl“ geprägt.
Trotz vieler massiver Kritik hat sich der Utilitarismus als Alternative zu aristotelisch inspirierter Tugendethik und kantischer Vernunftmoral erhalten und
7
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
immer wieder Verteidiger gefunden. Außer in der Moralphilosophie haben utilitaristische Strömungen Einfluss in der politischen Philosophie und in der Nationalökonomie. Wo Entscheidungen, die viele Menschen betreffen, getroffen
werden müssen, ist es naheliegend, wenigstens zum Teil danach zu urteilen,
wie groß der Nutzen und wie groß der Schaden ist, den sie anrichten würden.
Politisch gesehen war John Stuart Mill ein entschiedener Liberalist, dem die
Freiheit der Einzelnen zu denken und tun, was sie wollen, soweit sie dabei anderen nicht schaden, ein hohes Ziel war. Jede/r sollte sich möglichst individuell entwickeln können, ohne von Konvention und Tradition dabei eingeschränkt zu werden. Solche beklagenswerten Einschränkungen sah er besonders im Leben der Frauen des 19. Jahrhunderts.
In der Veranstaltung sollen „Utilitarianism“ ganz und Teile von „On Liberty“ in
deutscher Übersetzung unter Rückgriff auf das Original gelesen werden.
Literatur
John Stuart Mill, On Liberty/Über die Freiheit, übersetzt von Bruno Lemke, hg.
von Bernd Gräfrath, Stuttgart: Reclam, 2009.
John Stuart Mill, Utilitarianism/Der Utilitarismus, übersetzt und hg. von Dieter Birnbacher, Stuttgart: Reclam, 2006.
Roger Crisp, Routledge Philosophy Guidebook to Mill’s Utilitarianism, London/New York: Routldege, 1997.
Jonathan Riley, Routledge Philosophy Guidebook to Mill on Liberty, Reihe:
Routledge Philosophy Guidebooks, London/New York: Routledge, 1998.
Bemerkung
Module: 19./20. Jahrhundert, Vertiefung A (A2, A3, A4, F2, F3, F4), Exploration
142108
Moderne Moralphilosophie (Überblick 20. Jahrhundert)
Kröger, Ulrich
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
08:00
10:00
wöchentlich
EF 50 / 4.238
Kommentar
Das 20. Jahrhundert ist in der Moralphilosophie durch die immer detaillierter
werdende Ausdifferenzierung verschiedener – zumeist auf moralischen Prinzipien beruhender – Systeme geprägt. Hierbei findet spätestens seit den 50er
Jahren auch ein (mehr oder weniger fruchtbarer) Austausch zwischen den einzelnen Richtungen, Traditionen und Schulen statt. Ziel der Überblicksveranstaltung ist es, die wichtigsten dieser moralphilosophischen Tendenzen durch
die Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte kennenzulernen. Folgende
Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:
Worum geht es überhaupt in der Moral?
Worauf gründet sich Moral?
Ist eine kulturübergreifende Moral möglich?
Gibt es objektive moralische Tatsachen?
Sind moralische Urteile lediglich Ausdruck unseres persönlichen Wertempfindens?
Bemerkung
Teilgebiete: A1, A2, F3
Für Senioren nicht geöffnet
-8-
Technische Universität Dortmund
142109
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Ethische Probleme der Neurowissenschaften
Röska-Hardy, Louise
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
10:00
12:00
wöchentlich
EF 50 / 2.405
Kommentar
Die neurowissenschaftliche Forschung eröffnet neue medizinisch-technische
Interventionsmöglichkeiten, welche Folgen für das Selbstverständnis des
Menschen haben können.
Neurowissenschaftliche Befunde, Methoden und Verfahren werfen eine Reihe
von ethischen Fragen auf: Wie soll man mit Zufallsbefunden beim Einsatz
bildgebender Verfahren in nicht-therapeutischen Studien umgehen? Sollen
bildgebende Verfahren zu forensischen Zwecken, z.B.als Lügendetektoren vor
Gericht, oder zu militärischen Zwecken verwendet werden (Brain Fingerprinting)? Sind persönlichkeitsverändernde Eingriffe am Gehirn, die nicht lebenserhaltend sind, ethisch vertretbar? Wie sind psychopharmakologsiche oder
neurochirurgische Maßnahmen, die nicht therapeutisch, sondern lediglich
leistungssteigernd sind – sogenannte kognitive Enhancement – ethisch zu
bewerten?
Das Seminar wird sich mit den Themen: (1) Zufallsbefunden beim Einsatz
bildgebender Verfahren, (2) Neuro-Enhancement, (3) MindReading & Brain
Fingerprinting-Technologien und (4) Neurowissenschaft und Moral, kritisch
befassen. Anhand der Lektüre von Aufsätzen und Textauszügen wird das Pro
und Contra spezifischer neurotechnischer und psychopharmakologischer
Maßnahmen im Lichte zentraler Ethikkonzeptionen diskutiert. Ziel des Seminars ist es, einen Überblick im Bereich der sogenannten „Neuroethik“ zu gewinnen.
Die Bereitschaft, englischsprachige Texte zu lesen und im Seminar zu präsentieren, wird vorausgesetzt. Die Seminarliteratur wird elektronisch auf der
ews-Plattform zur Verfügung gestellt.
Bemerkung
Teilgebiete: A2, B3, F1, F5
Für Senioren nicht geöffnet.
142110
Selbst und praktisches Selbstverhältnis (Überblick 20. Jahrhundert)
Röska-Hardy, Louise
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
14:00
16:00
wöchentlich
EF 50 / 4.238
Im Alltag verstehen wir uns als praktische bzw. als handelnde Wesen. Was
gehört zu diesem Selbst-Verständnis? Zunächst dürfte allgemein konstatiert
werden, dass die Fähigkeit, praktische Überlegungen anzustellen, dazu gehört, d.h. die Fähigkeit, handlungs- und lebensbezogene Überlegungen anzustellen. Diese Fähigkeit scheint für unser Selbst-Verständnis als Personen
und insbesondere als die Personen, die wir als Individuen sind, zentral zu sein.
Philosophen wie Aristoteles, Descartes, Locke und Kant sind dieser Ansicht.
Sie betrachten die praktische Überlegungsfähigkeit neben der Fähigkeit,
theoretische Überlegungen über die Welt und über logische und begriffliche
Zusammenhänge, als eine zentrale Eigenschaft von Selbst und Personsein.
Wie und in welchem Umfang tragen unsere Entscheidungen, Handlungen und
lebensbezogenen Überlegungen zu unserem Selbst-Verständnis als der spezi9
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
fischen Person, die wir sind, bei? Sind praktische Überlegungen durch ein
‚praktisches Selbstverhältnis‘ (Tugendhat) gekennzeichnet? Sind reflexive,
höherstufige Modelle des Selbst geeignet, praktisches Überlegen, Selbstinterpretationen und -evaluationen zu erfassen? Das Seminar wird diesen Fragen anhand der Lektüre von Aufsätzen und Textauszügen von Ernst Tugendhat, Dieter Henrich, George Herbert Mead, Ulrich Pothast, Charles Taylor, David Velleman, Harry Frankfurt und Holmar Steinfath nachgehen.
Die Bereitschaft, englischsprachige Texte zu lesen und im Seminar zu präsentieren, wird vorausgesetzt. Die Seminarliteratur wird elektronisch auf der
ews-Plattform zur Verfügung gestellt.
Bemerkung
142112
Teilgebiete: A1, A4
Für Senioren nicht geöffnet.
Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (Kant, Klassiker Neuzeit)
Hinn, Laura
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Freitag
08:00
10:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
Nach Kants Auffassung erhalten wir moralische Handlungsorientierung durch
die Vernunft. Moralische Pflichten sowie moralische Verbote lassen sich nach
seiner Auffassung aus einem einzigen obersten Moralprinzip ableiten - und
wie dieses lautet, kann man durch vernünftige Überlegung einsehen. In der
Grundlegung zur Metaphysik der Sitten bestimmt Kant das oberste Moralprinzip unter Verweis auf die Vernunftfähigkeit des Menschen als kategorischen
Imperativ: "(...) ich soll niemals anders verfahren, als so, dass ich auch wollen
könne, meine Maxime solle ein allgemeines Gesetz werden" (Kant, GMS, erster Abschnitt).
Der kategorische Imperativ zeichnet sich dadurch aus, dass er Handlungen
vorschreibt, die man unbedingt ausführen soll - unabhängig davon, ob das
Handeln den eigenen Neigungen entspricht oder nicht. Dass Menschen jedoch
unabhängig von dem, was ihre Neigungen sind, handeln können, ist auf den
ersten Blick keineswegs selbstverständlich. Deshalb widmet sich Kant außerdem der Frage, weshalb sich Menschen dank ihrer Vernunft als fähig verstehen müssen, den kategorischen Imperativ auch zu befolgen, wobei er ebenso
die Grenzen einer Erklärung moralischen Handelns diskutiert: "Die Frage also,
wie ein kategorischer Imperativ möglich sei, kann zwar soweit beantwortet
werden, als man die einzige Voraussetzung angeben kann, unter der er allein
möglich ist, nämlich die Idee der Freiheit, (...); aber wie diese Voraussetzung
selbst möglich sei, läßt sich durch keine menschliche Vernunft jemals einsehen" (Kant, GMS, dritter Abschnitt).
Im Seminar wird es also zum einen um Kants Argumentation dafür gehen,
dass der kategorische Imperativ das oberste Moralprinzip ist, und zum anderen darum, wieso Kant glaubt, dass wir moralisch handeln können.
Literatur
Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern können gerne verschiedene Ausgaben der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten verwendet werden.
Als Ausgabe mit Kommentar eignen sich z.B.:
- Horn, Christoph, Mieth, Corinna und Scarano, Nico: Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Kommentar von Christoph Horn, Corinna
Mieth und Nico Scarano, Frankfurt/Main, Suhrkamp, 2007.
Kosten: ca. 11 Euro ( ISBN: 978-3-518-27002-8 ).
Diese Ausgabe ist mehrfach in der Lehrbuchsammlung vorhanden.
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Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
- Timmermann, Jens: Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten,
Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 2004. Kosten: ca. 20 Euro (ISBN 9783-525-30602-4).
Zur Vorbereitung eignet sich, neben den Kommentarteilen der oben genannten
Ausgaben, auch:
- Schönecker, Dieter und Wood, Allen W.:Kants "Grundlegung zur Metaphysik
der Sitten". Ein einführender Kommentar. Paderborn u.a., Schöningh, 2011
(ISBN:978-3-8252-3608-3). Kosten: ca. 15 Euro.
Bemerkung
142830
Teilgebiete: A2, A4; Vertiefung praktische Philosophie, Neuzeit, Exploration.
Modellversuch gestufte Lehrerbildung 2005/06: BA-Module 3, 5, 9, 11; MAModul A, ggf. MA-Modul V.
LPO 2011: BAM 5, 6, 7.
Interpretationskurs II Neuzeit - Hume und Kant
Kröger, Ulrich
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
10:00
12:00
wöchentlich
EF 50 / 4.238
Ziel eines Interpretationskurses ist es, die Erschließung, die Interpretation
und die kritische Diskussion von philosophischen Texten zu üben. Dazu werden beispielhaft mehrere klassische Texte der Philosophiegeschichte behandelt.
Dieser Interpretationskurs II beschäftigt sich vor allem mit den wichtigsten
Texten Humes und Kants zur praktischen Philosophie, insbesondere zur
Handlungstheorie und Moralphilosophie. Wir werden dabei die unterschiedlichen Auffassungen insbesondere zur Rolle der Vernunft herausarbeiten und
auch diskutieren.
Vorgehensweise: In den Seminarsitzungen wird die Textarbeit eingeübt. Da in
den Sitzungen nicht genug Zeit für Lektüre besteht, sind die Texte vorzubereiten. Zur Begleitung des Seminars werden außerdem Gruppen von etwa je vier
Studierenden gebildet (neue Studienordnung). Diese Gruppen sollen sich
selbständig organisieren und regelmäßig treffen, um bestimmte Aufgaben zu
lösen, die in den Seminarsitzungen ausgegeben werden. In diesen Aufgaben
geht es z.B. darum, schwierige Texte im Vorhinein zu erschließen oder Kommentare auf einen Primärtext zu beziehen.
Das Seminar ist dem Modul BAM4 der neuen Studienordnung (2011) zugeordnet. Es empfiehlt sich, diesen Interpretationskurs in einem der ersten drei
Fachsemester zu belegen. Das Seminar kann auch von allen belegt werden,
die nach der alten Studienordnung oder im Nebenfach Philosophie studieren
und noch keinen Interpretationskurs II (d.h. den Interpretationskurs zur Praktischen Philosophie) absolviert haben (z.B. alter Studiengang, Modul 1 oder 9).
Scheinkriterien: 4 LP erhält, wer sich an den Seminarsitzungen im Plenum
beteiligt, in der Gruppe mitarbeitet und eine oder mehrere kleine schriftliche
Leistungen liefert (neue Studienordnung). Die aktive Teilnahme für Studierende der alten Studienordnung und aus Nebenfächern (2-3 LP) erfordert etwas
weniger Leistungen.
Bemerkung
Für Senioren nicht geöffnet.
11
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
B. Theoretische Philosophie
142201
Einführung in die theoretische Philosophie I
Huber, Renate
Vorlesung
Zeit & Ort
2SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Montag
12:00
14:00
wöchentlich
UniBib / E5
Kommentar
Diese Veranstaltung ist der erste Teil einer zwei-semestrigen Vorlesung. Sie
ist eine Pflichtveranstaltung des Bachelor-Studiengangs Philosophie und sie
gehört zu BAM3.
Die Einführung soll einen ersten Überblick über die „theoretischen“ Teil- und
Spezialgebiete des Philosophiestudiums geben. Dabei geht es um folgende
Themen: 1. Logik (die Lehre vom formal gültigen Schließen), 2. Methodologie
(die Lehre vom systematischen Wissenserwerb), 3. Ontologie / Metaphysik (die
Lehre vom Seienden), 4. Epistemologie (die Lehre vom Wissen), 5. Sprachphilosophie (die Lehre von der Beschaffenheit der Sprache) 6. Wissenschaftstheorie (die Rationalität wissenschaftlicher Theorien) und 7. die Philosophie des
Geistes (die Lehre vom Bewusstsein).
Ein Skript wird zur Verfügung gestellt.
Bemerkung
Teilgebiete: B1, B2, B3, B4, C1, C3
Für Senioren nicht geöffnet.
142202
Einführung in die Logik und Argumentationstheorie
Bolinger, Raphael
Vorlesung
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
Donnerstag 14:00
bis
Rhythmus
Ort
16:00
wöchentlich
UniBib / E5
Kommentar
Die Fähigkeiten logisch zu denken und zu argumentieren sind fundamental für
ein Studium der Philosophie, und insbesondere die Aussagen- und die Prädikatenlogik somit Grundrüstzeug jedes Philosophen. Die Vorlesung liefert eine
strukturierte Einführung in diese beiden logischen Systeme aus moderner
Sicht.
Bedingungen für den Scheinerwerb sind neben dem erfolgreichen Bestehen
der Abschlussklausur die aktive Teilnahme an den wöchentlich stattfindenden
Tutorien. Weitere Informationen zu den Terminen von sowohl Tutorien als auch
Klausur werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Es wird ein Skrip zur
Verfügung gestellt.
Nach der alten Studienordnung BfP kann die Logik in Modul 2 (Kernfach) oder
Modul 8 (Komplementfach) studiert werden. Gemäß der neuen Studienordnung gehört die Logik in Modul BAM4.
Bemerkung
Teilgebiet: B2
Für Senioren nicht geöffnet.
- 12 -
Technische Universität Dortmund
142203
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Kants Theorie der Naturwissenschaft (Klassikerseminar Neuzeit)
Falkenburg, Brigitte
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.242
Kommentar
Die Lehrveranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Philosophie für das Lehramt und der Philosophie als Neben- oder Wahlfach sonstiger Studiengänge.
Im Seminar befassen wir uns mit Kants Theorie der Naturwissenschaften und
ihren Folgen für die Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts. Grundlage
sind Textauszüge aus der Kritik der reinen Vernunft (Architektonikkapitel), den
Prolegomena und den Metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaften (Vorrede). Dabei soll herausgearbeitet werden, wie Kants Theorie der
Natur wissenschaftstheoretisch im Hinblick auf die Alternativen von Empirismus, Konstruktivismus und Wissenschaftlichem Realismus einzuordnen ist.
Literatur
Die behandelten Texte werden im EWS zur Verfügung gestellt.
Bemerkung
Teilgebiete: B1, B3, C6.
142204
Grundbegriffe der Physik II - von der probabilistischen Revolution zur
Quantentheorie
Falkenburg, Brigitte ; Rhode, Wolfgang
Vorlesung
2 SWS
Zeit & Ort
Tag
Dienstag
von
14:00
bis
16:00
Rhythmus
wöchentlich
Ort
P I / P1-01-306 - Physik I
Kommentar
Die Lehrveranstaltung richtet sich an interessierte Studierende der Philosophie, Physik, Informatik und aus anderen Fachrichtungen. Darüber hinaus
wird sie im Studium fundamentale angeboten, und sie ist offen für interessierte Schüler(innen) und Lehrer(innen) (SchülerUni und Lehrerfortbildung).
Es handelt sich um den zweiten Teil eines zweisemestrigen Kurses zur Philosophie der exakten Wissenschaften, der auf den ersten Teil (WS 2011/12) aufbaut, aber auch unabhängig davon gehört werden kann.
Programm:
3.4.2012 Wiederholung (Anschluss an ersten Teil der VL) und Tour d'Horizon
10.4.2012 Laplace: Determinismus und Wahrscheinlichkeit.
Probabilistische Revolution
17.4.2012 Energie-Erhaltungssatz; Entropiebegriff und 2.Hauptsatz der
Thermodynamik
24.4.2012 Kinetische Theorie der Wärme, Maxwell und Boltzmann
8.5.2012 Entropiesatz, Strahlungstheorie und Plancks „Akt der Verzweiflung"
15.5.2012 Einsteins Lichtquantenhypothese
22.5.2012 Rutherford-Streuung und Bohrsches Atommodell
24.5.2012 Quantenmechanik von 1925/26: Heisenberg, Schrödinger, Born
30.5.2012----(Pfingstwoche, voraussichtlich frei für Kompaktveranstaltungen)
5.6.2012 Heisenbergs Unschärferelation und Bohrs „Kopenhagener" Deutung
12.6.2012 Bohr-Einstein-Debatte
19.6.2012 EPR-Gedankenexperiment:
Ist die Quantenmechanik unvollständig?
13
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
26.6.2012 Schrödingers Katze, Bohms verborgene Parameter und
Everetts „Viele Welten"
3.7.2012 Dekohärenz; Quantenmechanik und Thermodynamik.
10.7.2012 Der Welle-Teilchen-Dualismus in Quantenoptik und Teilchenphysik.
Literatur
Als Lektüre zur Vorbereitung empfohlen: Erhard Scheibe: Die Philosophie der
Physiker.
2.,
überarbeitete
Auflage,
München:
Beck
2007.
Bemerkung
Teilgebiete: B1, B3, C3, D1, F5.
Für Senioren geöffnet.
142205
Positionen der Wissenschaftstheorie: Konstruktivismus, Empirismus,
Realismus (Überblick 20. Jahrhundert).
Falkenburg, Brigitte
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Montag
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
Die Wissenschaftstheorie behandelt erkenntnistheoretische und methodologische Voraussetzungen der Naturwissenschaften. Dabei ging es lange in erster Linie um die Physik, in neuerer Zeit kamen die Biologie und die Hirnforschung hinzu. Im Zentrum steht schon seit dem Prozess gegen Galilei zu Beginn der Neuzeit die Frage, wie sich naturwissenschaftliche Theorien auf die
empirische Wirklichkeit beziehen - und inwieweit sich die Inhalte naturwissenschaftlicher Theorien in ein außer- oder vorwissenschaftliches Weltverständnis übersetzen lassen.
Im 20. Jahrhundert wurde die Wissenschaftstheorie zunächst durch den Sieg
des logischen Empirismus (Rudolf Carnap, Hans Reichenbach, Moritz Schlick)
über den Konstruktivismus der Marburger Neukantianer (Hermann Cohen,
Paul Natorp, Ernst Cassirer) geprägt; dieser Sieg stand unter dem Eindruck
der modenen Physik. Die Physiker vertraten eher einen wissenschaftlichen
Realismus (Ludwig Boltzmann, Max Planck, Albert Einstein). Doch angesichts
der wissenschaftlichen Revolutionen, die sich nicht nur in der Physik des 20.
Jahrhunderts vollzogen, gewann später wieder eine tendenziell konstruktivistische Lesart naturwissenschaftlicher Theorien großen Appeal (Thomas S.
Kuhn).
In der Lehrveranstaltung werden wir einerseits Texte wissenschaftstheoretischer „Klassiker" lesen, die eine konstruktivistische, empiristische bzw. realistische Sicht der Naturwissenschaften vertreten. Zur Ergänzung wird in Vorlesungsblöcken unter systematischen Gesichtspunkten die Frage behandelt,
wer denn nun in welchen Hinsichten oder unter welchen Apekten Recht hat denn einfache Antworten gibt es nicht; die naturwissenschaftliche Erkenntnis
ist so komplex, dass ihr keiner der behandelten „Ismen" für sich genommen
gerecht werden kann.
Die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen, wird erwartet. Die behandelten
Texte werden im EWS zur Verfügung gestellt.
Folgende meiner Lehrveranstaltungen sind zur thematischen Ergänzung geeignet:
142203: Kants Theorie der Naturwissenschaft
142204: Grundbegriffe der Physik II: Von der probabilistischen Revolution zur
Quantentheorie (mit W.Rhode)
Literatur
Lektüre-Empfehlung zur Vorbereitung:
Rudolf Carnap, Philosophy of Physics. New York 1966. Dt.: Einführung in die
Philosophie der Naturwissenschaft. München 1969.
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Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
A.F.Chalmers, What is this thing called science? 3d edition Buckingham 1999.
Dt.: Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie. Berlin
1986 (Springer).
Ian Hacking, Representing and Intervening. Cambridge 1983. Dt.: Einführung
in die Philosophie der Naturwissenschaft. Stuttgart 1996 (Reclam).
Thomas S. Kuhn, The Structure of Scientific Revolutions. 2nd edition, Chicago
1970. Dt.: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt am Main
1976 (Suhrkamp, stw)
Erhard Scheibe: Die Philosophie der Physiker. 2., überarbeitete Auflage, München: Beck 2007.
Bemerkung
142206
Teilgebiete: B3
Für Senioren nicht geöffnet.
J. L. Austin: How to Do Things With Words (Klassiker 20. Jahrhundert)
Bluhm, Roland
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
Donnerstag 16:00
bis
Rhythmus
Ort
18:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
J. L. Austin (1911–1960) gilt neben Wittgenstein und Ryle als einer der Begründer der Ordinary Language Philosophy, der Philosophie der normalen
Sprache. Gemeinsames Merkmal der unter diesem Etikett zusammengefassten (ansonsten aber durchaus verschiedenen) Ansätze ist die zentrale Rolle,
die sie der Analyse des normalen, nicht-technischen Sprachgebrauchs zuweisen. Wir werden uns zunächst Austins Verständnis des Vorgehens, das er
selbst als Sprachphänomenologie („linguistic phenomenology“) bezeichnet
hat, erschließen. Ihr Instrumentarium hat Austin auf verschiedene philosophische Themen angewandt. Bekannt ist er heute aber (auch über die Grenzen
der Philosophie hinaus) vor allem für seine sprachphilosophischen Arbeiten,
insbesondere zur Sprechakttheorie. Austin nimmt seinen Ausgang von der Beobachtung, dass mit bestimmten Aussagen keine Feststellung getroffen, sondern eine Handlung vollzogen wird. Ein Beispiel ist: „Ich verspreche Dir, morgen zu kommen“. Letzten Endes führt ihn diese Beobachtung – über einige
Zwischenschritte – zu der Unterscheidung verschiedener sprachlicher Akte,
die in jedem Sprechakt vollzogen werden, und damit zu der Behauptung, dass
jeder Sprechakt, auch eine Feststellung, Handlungscharakter hat. Dargelegt
sind Austins Überlegungen in dem posthum erschienenen Buch How to Do
Things With Words.
Seine sorgfältige Lektüre wird den Schwerpunkt des Seminars bilden.
Literatur
Die im Seminar behandelte Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt
gegeben. Zum vorbereitenden Einstieg könnten Sie den Aufsatz „A Plea For
Excuses“ lesen, den Sie in Austins Philosophical Papers finden (3rd ed., Oxford University Press, 1979). Der Diskussion im Seminar wird das englische
Original zugrunde liegen. Zur Erleichterung des Zugangs können Sie die Übersetzung ins Deutsche hinzuziehen. Sie finden sie in: John L. Austin (1986) Gesammelte philosophische Aufsätze. Übers. und hrsg. von Joachim Schulte.
Stuttgart: Reclam.
Bemerkung
Teilgebiete: B4
Modulzuordnung:
Bachelor, alte Studienordnung, Kernfach: Modul 4, Klassikerseminar 20.
Jahrhundert bzw. Seminar aus dem Bereich B/C; Modul 6: Vertiefung Teilgebiet B
15
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
Bachelor, alte Studienordnung, Komplementfach: Modul 10: Seminar aus dem
Bereich B/C; Modul 12: Klassikerseminar 20. Jahrhundert Master, Komplementfach: Vertiefung B.
Das Seminar eignet sich auch für Studierende der Angewandten Sprachwissenschaft, die Philosophie im Nebenfach studieren.
Für Senioren geöffnet.
142207
Platons und Aristoteles' Formenlehre (Überblick Antike)
Braun, Florian
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Montag
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.323
Kommentar
Thema: Die platonische Formen- bzw. Ideenlehre gehört zum Standardwissen
eines jeden Philosophieinteressierten. Nach Whitehead gilt sogar, dass die
europäische Philosophie lediglich „a series of footnotes“ zum platonischen
Idealismus ist. Nachgefragt erklärt man meist, dass dieser einen über der Erfahrungswelt schwebenden Ideenhimmel behaupte. Dessen ewige Formen
seien im Gegensatz zu den vergänglichen sinnlichen Dingen das „WahrhaftSeiende“ und somit die eigentlichen Gegenstände der philosophischen Wirklichkeitserkenntnis. Aristoteles, so wiederum das populärphilosophische Statement, kritisiere dieses Wirklichkeitsverständnis als „Verdopplung der Welt“
und setze eine substanzmetaphysische Konzeption dagegen: Das WahrhaftSeiende würden die sinnlich erfahrbaren Einzeldinge verkörpern. Damit
scheint die transzendente Formenlehre Platons in Abgrenzung zur erfahrungsbasierten Substanzmetaphysik Aristoteles' philosophie-historisch ausreichend bestimmt.
Seminarziele: Ausgehend von dieser populären Entgegensetzung werden wir
im Seminar zwei Ziele verfolgen: Zum einen sollen weitere Bedeutungsschichten der platonischen Formenlehre herausgearbeitet werden und zum anderen
soll Aristoteles' Philosophie als kritische Modifikation dieser Formenlehre gedeutet werden. Platon, so die erste These, nutzt verschiedene Ideenkonzepte,
die nicht zwingend in einer einheitlichen Formenlehre zu vereinigen sind. Aristoteles, so die zweite These, entwickelt in der Kategorienschrift und Metaphysik trotz seiner Kritik an Platon bestimmte Bedeutungen des Ideenbegriffs
und somit die Formenlehre konsequent weiter. Um diese inhaltlichen Zielsetzungen zu erreichen, sollen Ausschnitte aus drei Dialogen Platons, sowie aus
Aristoteles' Kategorienschrift und Metaphysik gelesen und diskutiert werden.
Das Seminar ist daher vornehmlich ein Lektüreseminar mit Überblickscharakter.
Leistungsanforderungen:
1) Jeder Teilnehmer verpflichtet sich, zur Seminarvorbereitung die Texte anhand von jeweils zwei Orientierungfragen zu erschließen. Diese müssen vorab
nicht (!) schriftlich beantwortet werden. Im Seminar selbst werden gezielt einzelne Passagen gemeinsam gelesen und in Bezug zu den Orientierungsfragen
und Sekundärtexten diskutiert.
2) Für alle Arten der Teilnahmebescheinigungen besteht Teilnahmepflicht. Für
eine aktive Teilnahme kann ein Impulsreferat gehalten, ein ausführliches
Stundenprotokoll oder ein themengebundener Essay geschrieben werden. Für
eine Leistungsbescheinigung kann ein Referat schriftlich ausgearbeitet oder
eine themengebundene Hausarbeit erstellt werden.
3) Bereiche: Überblick Antike, B1/3, C1/2.
Literatur
Die zu lesenden Textauszüge ebenso wie ausgewählte Sekundärliteratur werden als pdf- Dateien im EWS-II zur Verfügung gestellt, weshalb eine Anmeldung im EWS erforderlich ist.
- 16 -
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Primär:
- Platon: Parmenides, Phaidon, Politea, (Timaios).
- Aristoteles: Kategorien, Metaphysik.
Überblick:
- Geschichte der Philosophie, hg. v. W. Röd, Bd. II: A. Graeser, Die Philosophie
der Antike 2, München 1983, S. 86-96, 129-157.
- Historisches Wörterbuch der Philosophie: Eintrag „Idee“ (Bd. 4).
Sekundär:
- Findlay, John N., Plato und der Platonismus: eine Einführung, Weinheim
1994
- Graeser, Andreas, Platons Ideenlehre: Sprache, Logik und Metaphysik,
Stuttgart 1975.
- Natorp, Paul, Platos Ideenlehre: eine Einführung in den Idealismus, Hamburg
1994 (Neuausg.).
- Hartmann, Nicolai: Aristoteles und das Problem des Begriffs. Kleinere Schr.
2 (1957) 100–129; Zur Lehre vom Eidos bei Platon und Aristoteles a.a.O. 129–
164.
- Schmitz, Hermann: Die Ideenlehre des Aristoteles, Bouvier-Verlag, 1985.
- Routledge Philosophy guidebook to Aristotle and the metaphysik, 2004, vor
allem Kapitel 9: „Critism of platos theory of forms“.
Bemerkung
142209
Teilgebiete: B1/3, C1/2.
Descartes, Prinzipien der Philosophie (Klassikerseminar Neuzeit)
Huber, Renate
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Freitag
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
Die Veranstaltung gehört zu Modul 3, 4 (LV zu Teilgebiet B oder C), 6 oder7 für
das Kernfach und Modul 10 (LV zu Teilgebiet B oder C) oder 11 für das Komplementfach. Des weiteren gehört die Veranstaltung zu BAM5 oder BAM6.
In seiner Schrift Prinzipien der Philosophie von 1644 hat Descartes seine Erkenntnislehre und seine Naturphilosophie entfaltet. In dieser Veranstaltung
soll ein gründlicher Einblick in die Begriffs- und die Argumentationsstruktur
vermittelt werden.
Literatur
Descartes, Prinzipien der Philosophie, Meiner-Verlag
Bemerkung
Teilgebiete: PH B1, C1, C3
142210
Platon, Parmenides (Auszug), Theaitetos, Sophistes (Klassiker Antike/MA)
Röska-Hardy, Louise
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
14:00
16:00
wöchentlich
EF 50 / 4.238
Wie Parmenides und Heraklit vor ihm unterscheidet Platon grundsätzlich zwischen Wissen und Meinung. Diese Unterscheidung wird in Politeia behandelt,
aber erst im Theaitetos werden die Bedingungen für die Zuschreibung von
Wissen analysiert. Es werden drei Definitionsvorschläge erörtert. Eine dieser
Vorschläge – Wissen sei wahre, gerechtfertigte Meinung – gilt bis heute als
17
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
Standarddefinition des Wissens. Bei Platon jedoch schneiden alle diskutierten
Bestimmungen des Wissens schlecht ab, der Dialog endet, wie es scheint, in
einer Aporie. Der Sophistes setzt das Gespräch des Theaitetos fort. Beide Dialoge behandeln das Thema des falschen Satzes; darüber hinaus geht es im
Sophistes um ontologische Fragen und das begriffsanalytische Verfahren der
„dihairetischen Methode“, welche die Beziehung zwischen Gattung und Art in
Prädikationen thematisiert. Hauptkategorien der Sprachphilosophie und der
Logik werden entwickelt: Wort und Wortbedeutung, Satz und Satzsinn und eine neue Analyse der Prädikation wird vorgestellt.
Anhand der Lektüre der Spätdialoge Theätet und Sophistes sollen die platonischen Ansätze zu einer Erkenntnistheorie und einer Sprachphilosophie erarbeitet werden und Platons Überlegungen zur Natur der Philosophie diskutiert
werden. Die Dialoge werden fortlaufend gelesen und besprochen. Textgrundlage sind die deutschen Übersetzungen von F. D. E. Schleiermacher. Diese
sind im Internet elektronisch verfügbar unter: http://www.opera-platonis.de;
http://gutenberg.spiegel.de/buch/2430/1#theaitet ; www.textlog.de/platonsophistes.html
Die Anschaffung einer Druckausgabe wird jedoch empfohlen:
Platon, Sämtliche Werke, Band 3, hrsg. von Ursula Wolf.
Kratylos, Parmenides, Theaitetos, Sophistes, Politikos, Philebos, Briefe
rororo Taschenbuch, 592 S. 13,00 €
Alle Ausgaben mit Stephanus-Paginierung können verwendet werden.
Bemerkung
142211
Teilgebiete: B1, B4, C1
Für Senioren nicht geöffnet.
Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen (Klassiker 20. Jahrhundert)
Röska-Hardy, Louise
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
16:00
18:00
wöchentlich
EF 50 / 4.238
Die Philosophischen Untersuchungen zählen zu den wichtigsten Werke der
Philosophie des 20. Jahrhunderts. In diesem Werk setzt sich Ludwig Wittgenstein nicht nur mit seinem ersten Hauptwerk Tractatus logico-philosophicus
(1918) auseinander, sondern auch mit den Kernthesen der Tradition, zu der
sein früheres Werk und die Ansätze von G. Frege und B. Russell gehören. In
den Philosophischen Untersuchungen eröffnet Wittgenstein neue Perspektiven in der Sprachphilosophie und in der Philosophie des Geistes, die auch Eingang in die Sozial- und Kulturwissenschaften gefunden haben.
Das Seminar wird sich der Lektüre von Wittgensteins Text widmen. Das Werk
ist nicht einfach. In den Philosophischen Untersuchungen besteht die charakteristische Vorgehensweise in Dialogen mit abwechselnden Gesprächspartnern, in knappen Darstellungen des Gebrauchs sprachlicher Ausdrücke und
deren Äußerungsumstände oder in aphoristischen Bemerkungen zu nicht weiter gekennzeichneten philosophischen Thesen. Durch sein Vorgehen versucht
Wittgenstein ein neues Verständnis des Wesens philosophischer Probleme zu
vermitteln, das dem tradierten Anspruch und dem Selbstverständnis der Philosophie entgegensteht.
Das Seminar wird sich mit Wittgensteins Gedanken zur Verknüpfung von
Sprache, Handeln und Äußerungskontexten, z.B. Beziehung von Bedeutung
und Gebrauch sprachlicher Ausdrücke, Begriff des Sprachspiels, Familienähnlichkeiten, Regelfolgen, Lernen sprachlicher Ausdrücke und Praktiken einer Sprachgemeinschaft, sowie mit seinen Überlegungen zu psychologischen
Begriffen, zu der seine Diskussion sprachlichen Verstehens führt, z.B. subjek-
- 18 -
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
tive Erlebnisse wie Schmerz, Erste-Person-Privileg, Kriterien und das Privatsprachenargument.
Literatur
Zur Einführung empfohlen:
Joachim Schulte, Wittgenstein. Eine Einführung. Stuttgart: Reclam, (Universal-Bibliothek Nr. 8564) 1989 7,40 Euros
Literatur:
Die Abschnitte der Philosophischen Untersuchungen sind beziffert. Daher
können alle verfügbaren Ausgaben für das Seminar benutzt werden.
Eine pdf-Datei der Philosophischen Untersuchungen wird auch auf der ewsPlattform des Seminars elektronisch zur Verfügung gestellt.
Bemerkung
Teilgebiete: B1, B4, C1
Für Senioren nicht geöffnet.
142212
Sprachphilosophie (Überblick 20. Jahrhundert)
Huber, Renate
Vorlesung
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
Donnerstag 12:00
Kommentar
bis
Rhythmus
Ort
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Die Veranstaltung gehört zu Modul 4 oder 6 für das Kernfach und Modul 10 (LV
zu Teilgebiet B) oder 12 für das Komplementfach.
In dieser Überblicks-Veranstaltung werden verschiedene Richtungen der
Sprachphilosophie behandelt. Dabei geht es u.a. um Elemente einer Zeichentheorie (Peirce, Morris), Konzeptionen einer idealen Sprache (Frege, Russell),
Abbildtheorie der Sprache (früher Wittgenstein), Bildung einer Wissenschaftssprache (Carnap), Sprachspieltheorie (später Wittgenstein), begriffliche Analyse der Normalsprache (Ryle, Strawson), Konzeptionen einer Sprechakttheorie (Austin, Searle) und Philosophie der symbolischen Formen (Cassirer).
Auf Wunsch kann ein Skript zur Verfügung gestellt werden.
Bemerkung
142215
Teilgebiete: B4
Logik Tutorium
Häusler, Tobias
Tutorium
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
14:00
16:00
wöchentlich
EF50/2.324
Das Tutorium ist begleitend zur Vorlesung "Einführung in die Aussagen- und
Prädikatenlogik". Für die Teilnahme ist eine Anmeldung nötig.
Weitere Informationen hierzu werden in der ersten Vorlesungssitzung bekannt
gegeben.
In der ersten Vorlesungswoche findet kein Tutorium statt.
19
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
142217
Technische Universität Dortmund
Logik Tutorium
Häusler, Tobias
Tutorium
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
12:00
14:00
wöchentlich
EF50/4.238
Das Tutorium ist begleitend zur Vorlesung "Einführung in die Aussagen- und
Prädikatenlogik". Für die Teilnahme ist eine Anmeldung nötig.
Weitere Informationen hierzu werden in der ersten Vorlesungssitzung bekannt
gegeben.
In der ersten Vorlesungswoche findet kein Tutorium statt.
C. Spezialgebiete
142301
Positivismusstreit und seine Grundlagen im Werturteilsstreit
(Überblick 20. Jahrhundert)
Balbo, Silvia
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
- 20 -
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Freitag
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 4.238
Der sog. „Positivismusstreit“ ist eine wichtige wissenschaftstheoretische
Auseinandersetzung um die Grundlagen der Sozialwissenschaften. Der Aus –
gangspunkt dieser, in den 60er Jahren in Deutschland geführten, Diskussion
war eine Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (1961), auf
welcher K. Popper und Th. W. Adorno die zentralen Vorträge zur „Logik der Sozialwissenschaften“ hielten.
Wir werden im Seminar die unterschiedlichen Positionen, die von den Vertretern des Kritischen Rationalismus (wie K. Popper oder H. Albert) und der
Frankfurter Schule (wie Th. W. Adorno oder J. Habermas) eingenommen wurden, genau analysieren. Wir werden uns u.a. fragen, welcher Positivismusbegriff den jeweiligen Positionen zugrunde liegt und welche Rolle Werte/
Werturteile demnach bei der Theoriebildung zu spielen haben und welche
Probleme damit verbunden sind, einen tatsachenorientierten Bezug auf die
Welt zu nehmen, wenn das wissenschaftliche Erkenntnisobjekt die Gesellschaft ist. Dabei wird sich auch die Frage stellen, in welchem Verhältnis die
Wissenschaft zur Gesellschaft stehen können.
Neben den zentralen Positionen dieser Debatte werden wir uns auch mit den
historischen und systematischen Grundlagen dieser Diskussion beschäftigen.
Dabei werden wir uns u.a. Aspekte der Diskussion um Differenzen zwischen
der Natur und Geisteswissenschaften wie auch Stichwörter wie Methodenstreit oder Werturteilsstreit begegnen. Zur Abrundung werden wir uns auch
fragen, wie es einzuschätzen ist, dass dieser Streit nicht wirklich gelöst
wurde und ob sich damit eine Relevanz für aktuelle wissenschaftstheoretische Fragestellungen ausmachen lässt und auf welcher Basis sich neue Aspekte für diese Debatte erschließen ließen (bzw. was wurde in der zurückliegenden Debatte nicht in den Blick genommen?)
Bitte melden Sie sich im EWS für das Seminar an (Seminarident „positivismusstreit“). Hier werden Sie auch die Texte des Seminars finden.
Technische Universität Dortmund
Bemerkung
142303
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Teilgebiete: A3, B1, B3, C6, LE A4
Theorien des Zeichens in der (Post)Moderne
Bauer, Katharina
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Montag
10:00
12:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
Zeichen begegnen uns, wo immer wir hinsehen, und wir selbst geben unaufhörlich Zeichen: Warnzeichen, Piktogramme, Codes, Schriftzeichen und andere sprachliche Zeichen. Die philosophische Auseinandersetzung damit, was
ein Zeichen ist und auf welche Art und Weise es auf etwas zeigt oder etwas
bedeutet, wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Theorien des
schweizer Linguisten Ferdinand de Saussure und des amerikanischen Mathematikers und Philosophen Charles Sanders Peirce zu neuen Entwicklungen
angeregt. Theorien der Semiologie, der Semiotik und des Strukturalismus
werden ausgehend von ihren Ansätzen weiterentwickelt. Die Verweisungsstruktur des Zeichens wird schließlich im postmodernen und poststrukturalistischen Denken immer weiter aufgelöst, bis Zeichen scheinbar nur noch auf
Zeichen verweisen und es aus dem Netz dieser Verweisungen kein Entkommen mehr gibt... Auf den Spuren der Zeichen wollen wir diese Denkentwicklung durch die Philosophie der Moderne und Postmoderne bis in die Gegenwart verfolgen.
Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt.
Literatur
Literatur zur Einführung:
Eco, Umberto: Zeichen. Einführung in einen Begriff und seine Geschichte,
Frankfurt a.M. 1977.
Ders.: Einführung in die Semiotik, Stuttgart 2002.
Mersch, Dieter (Hg.): Zeichen über Zeichen. Texte zur Semiotik von Peirce bis
Eco und Derrida, München 1998.
Trabant, Jürgen: Elemente der Semiotik, Stuttgart 1996.
Bemerkung
Teilgebiete: B4, C4, C6
Für Senioren geöffnet.
142304
Nelson Goodman: Languages of Art (Klassiker 20. Jahrhundert)
Bluhm, Roland
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
Donnerstag 12:00
Kommentar
bis
Rhythmus
Ort
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.324
Nelson Goodman (1906–1998) hat ein umfang- und einflussreiches Werk vorgelegt, das sich über verschiedene Disziplinen der Philosophie erstreckt. Am
bekanntesten dürften Goodmans Schriften zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sein. Im Seminar werden wir uns jedoch auf seinen Beitrag zur
philosophischen Ästhetik konzentrieren. 1968 veröffentlichte Goodman Languages of Art: An Approach to a Theory of Symbols (2. Aufl. 1976), ein Buch,
das einen wichtigen Beitrag der Analytischen Philosophie zur Ästhetik geleistet hat. Wie der Untertitel andeutet, nähert sich Goodman ästhetischen Fragen über eine allgemeine Symboltheorie. Diese Theorie soll keineswegs nur
21
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
auf Kunst anwendbar sein, sondern u. a. auch auf Wissenschaft. Beides sind,
so argumentiert Goodman, Weisen, die Welt zu verstehen und, mehr als das:
zu konstruieren.
Goodman hat verschiedene Themen aus Languages of Art in späteren Texten
erneut aufgegriffen und weiter ausgearbeitet. Den Ausgangspunkt unserer
Beschäftigung mit seiner Ästhetik wird jedoch die sorgfältige Lektüre von
Languages of Art bilden.
Literatur
Nelson Goodman (1976) Languages of Art: An Approach to a Theory of Symbols. (2nd ed.) Indianapolis, IN; Cambridge, MA: Hackett. Der Diskussion im
Seminar wird das englische Original zugrunde liegen. Zur Erleichterung des
Zugangs können Sie die Übersetzung ins Deutsche hinzuziehen: Nelson
Goodman (1997) Sprachen der Kunst: Entwurf einer Symboltheorie. (Übers.
von Bern Philippi.) Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Bemerkung
Teilgebiete: B4, C4.
Modulzuordnung:
Bachelor, alte Studienordnung, Kernfach: Modul 4, Klassikerseminar 20.
Jahrhundert bzw. Seminar aus dem Bereich B/C; Modul 7: Vertiefung Teilgebiet C
Bachelor, alte Studienordnung, Komplementfach: Modul 10: Seminar aus dem
Bereich B/C; Modul 12: Klassikerseminar 20. Jahrhundert
Bachelor, neue Studienordnung: Modul BAM7, Exploration; Modul BAM9,
Klassiker 19./20. Jahrhundert
Master, Komplementfach: Vertiefung C.
Das Seminar eignet sich auch für an Theorie interessierte Studierende der
Angewandten Literatur- und Kulturwissenschaften, die Philosophie im Nebenfach studieren.
Für Senioren geöffnet.
142305
Religionsphilosophie II
Huber, Renate
Vorlesung
Zeit & Ort
Kommentar
- 22 -
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Diese Veranstaltung ist der zweite Teil einer zwei-semestrigen Vorlesung. Sie
gehört zu Modul 4, 5, 6, 7 (LV zu Teilgebiet A, B oder C) für das Kernfach und zu
Modul 9 oder 10 (LV zu Teilgebiet A, B oder C) für das Komplementfach.
Die Religionsphilosophie geht davon aus, dass religiöse Überzeugungen
grundsätzlich ein Gegenstand vernünftiger Rechtfertigungen und argumentativer Begründungen sein können. Eine der grundlegenden Fragen der Religionsphilosophie ist daher die Frage nach der Vernünftigkeit religiöser Überzeugungen. Der Streit um diese Vernünftigkeitsansprüche ist bereits in der Antike
begonnen und insbesondere in der Neuzeit erbittert geführt worden. Noch
heute ist der Streit nicht beigelegt und es gibt keine Hinweise darauf, dass der
Streit je entschieden werden könnte.
In dieser Veranstaltung werden verschiedene Argument-Typen, die aktuell für
die Vernünftigkeit der (christlichen) Religion vorgebracht werden, kritisch analysiert und mit den jeweiligen Einwänden, die gegen diese Argumente sprechen konfrontiert.
Eng verbunden mit religiösen Überzeugungen ist immer auch die Frage nach
dem Menschen, d.h. die Frage: Wer sind wir und was wollen oder sollen wir
sein? Diese Fragestellung führt zur theologischen (christlichen) Anthropologie. Theologisch motivierte Anthropologien stehen in einem schroffen Gegen-
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
satz zu naturalistischen Menschenbildern. Auch diesem „Schlachtfeld“ wollen wir uns – teils frech und teils vorsichtig – annähern.
Bemerkung
142308
Teilgebiete: A4, B1, C1, C5
Die Bestimmung des Menschen. Zur historischen Anthropologie (Überblick
Neuzeit)
Post, Werner
Vorlesung
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.323
Im Unterschied zur ethnologisch orientierten Kulturanthropologie geht es hier
um eine philosophische Version. Seit ewigen Zeiten hat man versucht, ein einheitliches „Wesen des Menschen“ zu bestimmen. Das führt entweder zu trivialen Aussagen, etwa zur Unterscheidung von Tieren oder Organismen, oder
scheitert beispielsweise schon daran, daß wir weder über unsere prähistorischen Vorfahren noch über mögliche evolutionäre Überraschungen in unserer
Zukunft verläßliches Wissen haben. So entpuppen sich anthropologische Theorien oft als normative Setzungen, in denen entweder spekulativ- weltanschauliche Prämissen oder der jeweils zeitgenössische wissenschaftliche Erkenntnisstand verabsolutiert werden.
Die Vorlesung beschränkt sich deshalb auf den historisch überschaubaren
Raum von Neuzeit und Moderne. Darin läßt sich beobachten, wie nach dem
Ende des religiösen Weltbilds das frühe Bürgertum sich neu orientieren und
eigene Lebensformen erfinden mußte; das reicht von Philosophie und Wissenschaft bis hin zur Unterweisung im alltagspraktischen Verhalten. Um der Unsicherheit abzuhelfen, entsteht eine spezifische moralisch- pädagogische Literatur zur Erziehung des Aristokraten, des Gentleman oder des Bürgers. Sie
formuliert Empfehlungen, die ebenso humanistische Ethik oder skeptische
Weltsicht wie auch handfeste Regeln für Tischsitten und Umgangsformen umfassen.
Die Kreation dieses „bürgerlichen Individuums“ hat im weiteren Verlauf mannigfache Differenzierungen und schließlich auch fundamentale Kritik erfahren, nicht zuletzt im philosophischen Rahmen einer selbstkritisch gewendeten Aufklärung. Beigetragen haben dazu aber auch sozialwissenschaftliche,
psychologische und ethno- bzw.biologische Desillusionierungen der emphatischen Gehalte traditioneller Anthropologie. Heute gilt es nun zu prüfen, wie
weit eine ernüchterte Anthropologie in der Lage sein könnte, aktuellen Deformationen des Individuums und der Lebenswelt zu widersprechen.
Die Vorlesung ist offen für Hörer aller Studiengänge. Näheres (Literatur, Themen für schriftliche Arbeiten bzw. Erwerb von Qualifikationen usw.) in der ersten Vorlesung.
Bemerkung
Teilgebiete: A4, C5, F1
Für Senioren geöffnet
23
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
142309
Technische Universität Dortmund
Feuerbach, Das Wesen des Christentums: Religion als Anthropologie
(Klassiker 19. Jahrhundert)
Rapp, Friedrich
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
16:00
17:30
wöchentlich
EF 50 / 2.324
Kommentar
Diese theologiekritische Schrift ist das Hauptwerk des unkonventionellen
Philosophen Feuerbach (1804-1872), der zeitlebens als Privatdozent nur begrenzten Zugang zum akademischen Universitätsbetrieb hatte. In systematisch fortschreitender Argumentation wird die These vom wahren – d.h. anthropologischen – Wesen der Religion entwickelt: Die Vorstellung von Gott beruht demnach ebenso wie die Lehren der christlichen Theologie auf einer Projektion, auf einer Überhöhung und Vergegenständlichung des natürlichen,
leiblichen menschlichen Wesens: Das übernatürliche Verständnis der Religion
entsteht durch Absolutsetzung der individuellen Perspektive. In Wirklichkeit
sei die alles umfassende Gattungsperspektive entscheidend, wobei letztlich
das Natürliche und das Übernatürliche zusammenfallen. An die Stelle des
Gottesglaubens muss daher der Glaube des Menschen an sich selbst treten.
Die sogleich heftig umstrittene Lehre gehört zum Bestand der Religionskritik
des 19. Jahrhunderts; sie hat auf die Junghegelianer und auf Marx ebenso gewirkt wie auf Nietzsche und Freud, aber auch auf K.Barth und D.Bonhoeffer.
Literatur
Textgrundlage : L.Feuerbach: Das Wesen des Christentums, Reclam Bd. 4571,
€11,80
Bemerkung
Teilgebiete: A4, C5
142310
Gefühle als Gegenstand der Philosophie
Herrmann, Martina
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
Donnerstag 14:00
bis
Rhythmus
Ort
16:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
Es ist umstritten, was unter „Gefühl“, „Emotion“, „Affekt“ und ähnlichen Begriffen zu verstehen ist und wie (weit) man es begrifflich fassen kann – innerhalb der verschiedenen philosophischen Schulen und zwischen ihnen. Gegenstandsbezug, propositionaler Gehalt, Ausdruck, Motivation zum Handeln,
körperliche Verfassung, Gefühlsqualität, Bewertung – sind das Gefühlskomponenten oder Gefühlsaspekte? Bilden sie einen kausalen Zusammenhang
oder eine andere Art von Strukturzusammenhang? Welche Funktion haben Gefühle für das Individuum und für die Gruppe?
Wir werden einige wichtige Positionen der letzten zwanzig Jahre kennenlernen
und uns an die gegenwärtige Diskussion in Form von Aufsatzlektüre heranarbeiten. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, in einen Aufsatz durch
ein Impulsreferat einzuführen.
Literatur
Sabine A. Döring (Hg.), Philosophie der Gefühle, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2009.
Hilge Landweer, Christoph Demmerling, Philosophie der Gefühle: Von Achtung
bis Zorn, 2007.
- 24 -
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Hilge Landweer (Hg.), Gefühle – Struktur und Funktion, Deutsche Zeitschrift
für Philosophie, Sonderband 14, Berlin: Akademie Verlag, 2007.
Bemerkung
142311
Module: Vertiefung A, C, Exploration.
Philosophie der Kunst
Falkenburg, Brigitte
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Montag
16:00
17:30
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende der Philosophie für das
Lehramt und der Philosophie als Neben- oder Wahlfach sonstiger Studiengänge.
Das Seminar spannt den Bogen von den Beziehungen zwischen Kunst und
Wissenschaft in der Renaissance (Entwicklung der Zentralperspektive) über
zentrale Ansätze der philosophischen Ästhetik (Kant, Cassirer, Goodman,
Danto) bis zu den Schriften von Kunsthistorikern wie Imdahl und Belting. Das
Leitthema des Seminars ist die Frage nach der Beziehung zwischen Kunst und
theoretischer Erkenntnis. Sie wird in den folgenden Schritten erschlossen:
- Die Entwicklung der Zentralperspektive hat die räumliche Darstellung der
Welt im Bild verwissenschaftlicht und wichtige Grundlagen für das neuzeitliche Weltbild geliefert.
- Die Philosophen haben sich später mit der Frage beschäftigt, wie sich das
Schöne auf den Begriff bringen lässt und wie es sich zum menschlichen Erkenntnisvermögen verhält. Kant entwickelt hierfür in der Kritik der Urteilskraft
das formale Konzept eines „interesselosen Wohlgefallens" an Kunstwerken.
- Dagegen entwickelt Hegel in seinen Vorlesungen zur Ästhetik eine historisch
begründete Theorie der symbolischen, klassischen und romantischen Kunstform und eine wirkungsmächtige These vom Ende der Kunst.
- Im 20. Jahrhundert transformiert Cassirer den Kantischen und Hegelschen
Ansatz im Rahmen seiner Philosophie der symbolischen Formen; die Kunst
behandelt er im IX.Kapitel des Werks Versuch über den Menschen.
- Der analytische Philosoph Nelson Goodman greift später Cassirers Ansatz
auf und entwickelt in Sprachen der Kunst eine formale Zeichentheorie der
Kunst, an der die Grenzen des erkenntnistheoretischen Zugangs deutlich
werden.
- Arthur C. Danto zeigt in seinem Werk Verklärung des Gewöhnlichen, dass die
Bedeutung von Kunstwerken immer theorielastiger und Kontext-abhängiger
wird. Er reformuliert Hegels These vom Ende der Kunst.
- Der Kunsthistoriker Belting hat eine ähnliche These über die Kunstgeschichte aufgestellt. Seine Bildwissenschaft wiederum führt zum Ausgangsthema
der Verwissenschaftlichung der Kunst und des Sehens in der Renaissance zurück.
- Dagegen sieht der Kunsthistoriker Imdahl die Kunstgeschichte als Wissenschaft der Anschauung an, er stellt die unmittelbare Erfahrung von Kunst anstelle der Theorie ins Zentrum. Hier sind evtl. Bezüge zur Ästhetik von Seel
herstellbar.
Die Lehrveranstaltung wird als Referate-Seminar durchgeführt. Die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen, ist erwünscht. Die behandelten Texte
werden im EWS zur Verfügung gestellt.
Bemerkung
Teilgebiete: B1, B3, C4
25
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
D. Didaktik der Philosophie
142111
Globalisierung und Gerechtigkeit
Schröder-Werle, Renate
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
14:00
16:00
wöchentlich
EF 50 / 2.405
Kommentar
Das Seminar richtet sich vor allem an Lehramtsstudierende.
Angesichts der neuen Herausforderungen durch Klimawandel, Globalisierung
und demographisch bedingte Umbrüche erscheint auch die Bestimmung von
Gerechtigkeit als besonderes philosophisches Problem. Im Seminar soll dieser Grundbegriff der Ethik und Sozialphilosophie im Rahmen der Staatsphilosophie diskutiert und gefragt werden, ob mit bekannten Konzepten (beisp.
Hans Küngs Projekt Weltethos) oder aktuellen Vorschlägen (beisp. Franz J.
Rademachers Global Marshall Plan) tragfähige Programme für eine
neue/andere Globalisierungsgestaltung vorliegen.
Die Thematik der globalen Gerechtigkeit ist in den in NRW geltenden Richtlinien und Lehrplänen im inhaltlichen Schwerpunkt des Sek. II- Unterrichts
„Probleme von Politik, Recht, Staat und Gesellschaft“ verankert, im Sek.I. Unterricht im Rahmen des 4. Fragenkreises „Die Frage nach Recht, Staat und
Wirtschaft“.
Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, ob die neuen Herausforderungen eine neue Balance zwischen Freiheit, Gleichheit und Recht als Grundpfeiler des Gerechtigkeitsbegriffs erfordern und wie man Schülerinnen und
Schüler dazu motivieren kann, an einer Art „ humanistischer Erdcharta“ programmatisch mitzuwirken.
Wie immer werden auch Unterrichtsangebote aus aktuellen Schulbüchern
(Sek. I und Sek. II) überprüft und diskutiert sowie Unterrichtsmethoden vorgestellt und ausprobiert.
Literatur
Primärlit. in Auszügen zu Semesterbeginn im Reader (oder ggf. sukzessive
Verteilung im Seminar in den Sitzungen)
Bemerkung
Teilgebiete: D2,D3,A3,F4
142401
Politische Philosophie in der gymnasialen Oberstufe
Torkler, René
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
- 26 -
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Montag
16:00
18:00
wöchentlich
EF 50 / 2.323
Politische Philosophie ist seit jeher ein fester Gegenstand des Philosophieunterrichts in der gymnasialen Oberstufe. Seit Nordrhein-Westfalen das Zentralabitur eingeführt hat, gibt es auch für diesen Bereich obligatorische Prüfungsinhalte, welche den Unterricht zunhmend mit prägen. Ab 2014 umfasst
diese Obligatorik Hobbes' „Leviathan“, Hannah Arendts „Macht und Gewalt“
und Rawls' „Theorie der Gerechtigkeit“.
Das Seminar will daher versuchen, neben einer grundlegenden Rekapitulation
dieser Inhalte, an diesen exemplarisch Möglichkeit und Methode der didakti-
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
schen Umsetzung politischen Denkens im Philosophieunterricht zu erörtern.
Neben grundlegenden philosophiedidaktikischen Überlegungen sollen dabei
besonders die methodische Umsetzung reflektiert und eine grundlegende
Einweisung in die Unterrichtsplanung angestrebt werden.
Literatur
Meyer, Kirsten: Texte zur Didaktik der Philosophie. Stuttgart 2010.
2
Rohbeck, Johannes: Didaktik der Philosophie und Ethik. Dresden 2010
Bemerkung
Teilgebiete: D3, Theorie-Praxis-Seminar im Master-Modul FD
142402
Planung und Durchführung von Unterricht in den Fächern Praktische Philosophie und Philosophie
Aschendorf, Andrea
Kompaktveranstaltung 2 SWS
Zeit & Ort
Kommentar
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
16.-18.07.
09:00
17:00
Blockseminar
EF 50 / 2.213
Ziel des Seminars soll es sein, einen Einblick in die Unterrichtspraxis des Philosophielehrers zu ermöglichen. Damit verbunden erfolgt eine Vorbereitung
auf das Praktikum im Fach Philosophie. Die Studentinnen und Studenten sollen im Seminar Gelegenheit erhalten, selbst Unterricht zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Es wird daher die Bereitschaft der Teilnehmer vorausgesetzt, das Seminar durch eigene Überlegungen und Ideen sowie
die Übernahme von Referaten verschiedener Formen (z. B. Erprobung von Unterrichtsstunden oder Methoden) mitzugestalten.
Die Arbeit soll sich in diesem Semester nicht auf ein bestimmtes Kurshalbjahr
oder eine bestimmte Jahrgangsstufe beziehen. Ferner ist auch inhaltlich keine Einschränkung vorgesehen. Es sollen Texte und Inhalte verschiedener Art
ausgesucht und besprochen werden, die sich für den Einsatz im Unterricht
eignen. Bezüglich der Oberstufe sind hierbei die Vorgaben des Zentralabiturs
zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Sekundarstufe ist die jeweilige Jahrgangsstufe zu berücksichtigen. Es wird auch zu überlegen sein, wie Schüler
sinnvoll an schwierigere Texte und Sachverhalte herangeführt werden können.
Eine Anmeldeliste und die E-mail-Adresse der Dozentin liegen im Sekretariat
bei Frau Jansen bereit. Es wird darum gebeten, über E-mail unter dem Stichwort „Kompaktseminar Aschendorf“ mit der Dozentin Kontakt aufzunehmen,
damit auf diesem Wege frühzeitig Referatsthemen abgesprochen werden können. Zusätzlich wird im Rahmen der Vorbereitungssitzung die Möglichkeit bestehen, bezüglich der Inhalte und Themen Wünsche einzubringen.
Der
Bemerkung
Termin
für
eine
Vorbesprechung
wird
noch
bekannt
gegeben!
Teilgebiete: D1, D2, D3
Für Senioren nicht geöffnet
27
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Technische Universität Dortmund
E. Bildung und Wissen
142802
Präsentieren und Diskutieren
Herrmann, Martina
Seminar
Zeit & Ort
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
10:00
12:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Kommentar
TeilnehmerInnen erarbeiten ein Thema und/oder einen Text in Kleingruppen.
Die Gruppe präsentiert dem Plenum ein Impulsreferat, daran schließt sich eine Diskussion im Plenum an und danach eine Rückmeldung. Es wird ein übergreifendes Thema geben, das noch festgelegt wird.
Jede/r Teilnehmer/in muss einmal im Semester präsentieren. Die Präsentation wird in geeigneter Form verschriftlicht als Nachweis aktiver Teilnahme.
Teilnehmer müssen bereit zu Übungszwecken bereit sein, unterschiedliche
Funktionen in der Diskussion und bei der Rückmeldung wahrzunehmen.
Bemerkung
Modul BAM 2, BiWi-fachintergriert für Kernfach im Modellversuch
142801
Philosophisches Schreiben
Beisbart, Claus
Seminar
Zeit & Ort
Kommentar
Bemerkung
- 28 -
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Mittwoch
12:00
14:00
wöchentlich
EF 50 / 2.213
Für den Erfolg eines Philosophie-Studiums ist die Fähigkeit entscheidend,
verständliche Texte unterschiedlicher Formate zu schreiben. Dabei ist das
Schreiben dem philosophischen Denken nicht äußerlich, Schreib- und Denkprozesse greifen ineinander, und oft verändern sich die Ideen, wenn man versucht, sie schriftlich niederzulegen.
Das philosophische Schreiben ist wie Vieles im Leben zu einem hohen Anteil
Sache von Techniken, die man erlernen kann. Ziel des Kurses ist es, diese
Techniken zu vermitteln. Dabei sollen Verfahren, mit denen man Ideen sammelt und strukturiert, Argumente formuliert und eigene Texte schreibt und
verbessert, nicht nur theoretisch gelehrt werden, sondern in der Praxis eingeübt werden. “Learning by doing” lautet demnach die Devise des Kurses. Wir
werden sowohl in den Sitzungen in Gruppen- und Einzelarbeit als auch zuhause in kleinen Schritten das gute Schreiben einüben. Dazu gibt es immer wieder
auch Feedback zu den Texten, sei es in Gruppen, sei es durch die Veranstaltungsleitung. Ein thematischer Schwerpunkt für den Kurs wird noch festgelegt.
Studienleistung: mehrere Texte verschiedener Formate. Die Texte sind teils
nach Vorgaben zu überarbeiten.
Das Seminar ist Modul BAM1 der neuen Studienordnung (2011) zugeordnet. Es
empfiehlt sich, diesen oder einen anderen Kurs im philosophischen Schreiben
frühzeitig im Studium zu belegen. Das Seminar ist auch offen für Studierende
der alten Studienordnung. Dort kann es insbesondere im Modul 2 im Kernfachstudium angerechnet werden.
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
Schulpraktikum
142501
Fachpraktikum Schule
Herrmann, Martina
Arbeitsgemeinschaft
Zeit & Ort
Tag
SWS
von
bis
Rhythmus
keine Angabe
Kommentar
Ort
n. V.
/
In den Studiengängen GyGe und im MA-Studiengang muss ein Schulpraktikum
im Fach absolviert werden (Praktikum im TPM I/II, TPM FD). Diese Praktika
müssen im Fach und zum Teil auch im Praktikumsbüro (TPM I) angemeldet
werden. Die Anmeldung im Fach Philosophie erfolgt in der Regel im Rahmen
dieser Veranstaltung, die das Praktikum organisatorisch unterstützen und
seine Durchführung und den Bericht im Fach betreuen soll. Termine werden
nach Bedarf vereinbart.
Alle Studierenden, die vor einer Praxisphase im Fach Philosophie stehen werden gebeten, sich für das von Ihnen angestrebte Praktikum in der Sprechstunde oder per e-mail anzumelden. Studierende suchen sich im Normalfall
selbst eine Schule in Dortmund.
Kompaktveranstaltungen
142306
Bewusstseinsphilosophie I (Sommerakademie im Schwarzwald)
Huber, Renate
Kompaktveranstaltung 2 SWS
Zeit & Ort
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
wird noch bekannt gegeben
Kommentar
Die Veranstaltung gehört zu Modul 4, 5, 6, 7 (LV zu Teilgebiet A, B oder C) für
das Kernfach und zu Modul 9 oder 10 (LV zu Teilgebiet A, B oder C) für das
Komplementfach.
Im Zentrum unserer philosophischen Aufarbeitung stehen drei wichtige Probleme: 1. das Problem des phänomenalen Bewusstseins, 2. das Problem des
intentionalen Bewusstseins und 3. das psycho-physische Problem.
Die Veranstaltung ist ein besonderes Angebot an fortgeschrittene Studierende, die ein zwei-wöchiges Intensivstudium zum Thema „Bewusstsein“ absolvieren wollen. Die Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung möglich.
Die Veranstaltung findet im Schwarzwald im Zeitraum vom 29. Juli bis 12. August 2012 statt. Die Kompaktseminare I & II können nicht einzeln belegt werden. Der Eigenanteil beträgt für die Studierenden 400€ (Unterkunft & Verpflegung).
Eine vergleichbare Veranstaltung hat im Sommer 2011 zum Thema TierBewusstsein stattgefunden. Die Ergebnisse finden Sie auf meiner Homepage
unter dem Stichwort Sommer-Akademie 2011.
Bemerkung
Teilgebiete: A4, B1, C3
29
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
142307
Technische Universität Dortmund
Bewusstseinsphilosophie II (Sommerakademie im Schwarzwald)
Huber, Renate
Kompaktveranstaltung 2 SWS
Zeit & Ort
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
wird noch bekannt gegeben
Kommentar
Die Veranstaltung gehört zu Modul 4, 5, 6, 7 (LV zu Teilgebiet A, B oder C) für
das Kernfach und zu Modul 9 oder 10 (LV zu Teilgebiet A, B oder C) für das
Komplementfach.
Im Zentrum unserer philosophischen Aufarbeitung stehen drei wichtige Probleme: 1. das Problem des phänomenalen Bewusstseins, 2. das Problem des
intentionalen Bewusstseins und 3. das psycho-physische Problem.
Die Veranstaltung ist ein besonderes Angebot an fortgeschrittene Studierende, die ein zwei-wöchiges Intensivstudium zum Thema „Bewusstsein“ absolvieren wollen. Die Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung möglich.
Die Veranstaltung findet im Schwarzwald im Zeitraum vom 29. Juli bis 12. August 2012 statt. Die Kompaktseminare I & II können nicht einzeln belegt werden. Der Eigenanteil beträgt für die Studierenden 400€ (Unterkunft & Verpflegung).
Eine vergleichbare Veranstaltung hat im Sommer 2011 zum Thema TierBewusstsein stattgefunden. Die Ergebnisse finden Sie auf meiner Homepage
unter dem Stichwort Sommer-Akademie 2011.
Bemerkung
Teilgebiete: A4, B1, C3
142402
Planung und Durchführung von Unterricht in den Fächern Praktische Philosophie und Philosophie
Aschendorf, Andrea
Kompaktveranstaltung 2 SWS
Zeit & Ort
Tag
von
16.07.-18.07. 09:00
Kommentar
- 30 -
bis
Rhythmus
Ort
17:00
Blockveranstaltung EF 50 / 2.213
Ziel des Seminars soll es sein, einen Einblick in die Unterrichtspraxis des Philosophielehrers zu ermöglichen. Damit verbunden erfolgt eine Vorbereitung
auf das Praktikum im Fach Philosophie. Die Studentinnen und Studenten sollen im Seminar Gelegenheit erhalten, selbst Unterricht zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Es wird daher die Bereitschaft der Teilnehmer vorausgesetzt, das Seminar durch eigene Überlegungen und Ideen sowie
die Übernahme von Referaten verschiedener Formen (z. B. Erprobung von Unterrichtsstunden oder Methoden) mitzugestalten.
Die Arbeit soll sich in diesem Semester nicht auf ein bestimmtes Kurshalbjahr
oder eine bestimmte Jahrgangsstufe beziehen. Ferner ist auch inhaltlich keine Einschränkung vorgesehen. Es sollen Texte und Inhalte verschiedener Art
ausgesucht und besprochen werden, die sich für den Einsatz im Unterricht
eignen. Bezüglich der Oberstufe sind hierbei die Vorgaben des Zentralabiturs
zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Sekundarstufe ist die jeweilige Jahrgangsstufe zu berücksichtigen. Es wird auch zu überlegen sein, wie Schüler
sinnvoll an schwierigere Texte und Sachverhalte herangeführt werden können.
Eine Anmeldeliste und die E-mail-Adresse der Dozentin liegen im Sekretariat
bei Frau Jansen bereit. Es wird darum gebeten, über E-mail unter dem Stichwort „Kompaktseminar Aschendorf“ mit der Dozentin Kontakt aufzunehmen,
damit auf diesem Wege frühzeitig Referatsthemen abgesprochen werden kön-
Technische Universität Dortmund
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012
nen. Zusätzlich wird im Rahmen der Vorbereitungssitzung die Möglichkeit bestehen, bezüglich der Inhalte und Themen Wünsche einzubringen.
Der Termin für eine Vorbesprechung wird noch bekannt gegeben!
Bemerkung
Teilgebiete: D1, D2, D3 für Senioren nicht geöffnet
Fächerübergreifende Veranstaltungen
142204
Grundbegriffe der Physik II - von der probabilistischen Revolution zur
Quantentheorie
Falkenburg, Brigitte ; Rhode, Wolfgang
Vorlesung
Zeit & Ort
Kommentar
2 SWS
Tag
von
bis
Rhythmus
Ort
Dienstag
14:00
16:00
wöchentlich
P I / P1-01-306 - Physik I
Die Lehrveranstaltung richtet sich an interessierte Studierende der Philosophie, Physik, Informatik und aus anderen Fachrichtungen. Darüber hinaus
wird sie im Studium fundamentale angeboten, und sie ist offen für interessierte Schüler(innen) und Lehrer(innen) (SchülerUni und Lehrerfortbildung).
Es handelt sich um den zweiten Teil eines zweisemestrigen Kurses zur Philosophie der exakten Wissenschaften, der auf den ersten Teil (WS 2011/12) aufbaut, aber auch unabhängig davon gehört werden kann.
Programm:
3.4.2012 Wiederholung (Anschluss an ersten Teil der VL) und Tour d'Horizon
10.4.2012 Laplace: Determinismus und Wahrscheinlichkeit.
Probabilistische Revolution
17.4.2012 Energie-Erhaltungssatz; Entropiebegriff und 2.Hauptsatz der
Thermodynamik
24.4.2012 Kinetische Theorie der Wärme, Maxwell und Boltzmann
8.5.2012 Entropiesatz, Strahlungstheorie und Plancks „Akt der Verzweiflung"
15.5.2012 Einsteins Lichtquantenhypothese
22.5.2012 Rutherford-Streuung und Bohrsches Atommodell
24.5.2012 Quantenmechanik von 1925/26: Heisenberg, Schrödinger, Born
30.5.2012----(Pfingstwoche, voraussichtlich frei für Kompaktveranstaltungen)
5.6.2012 Heisenbergs Unschärferelation und Bohrs „Kopenhagener" Deutung
12.6.2012 Bohr-Einstein-Debatte
19.6.2012 EPR-Gedankenexperiment:
Ist die Quantenmechanik unvollständig?
26.6.2012 Schrödingers Katze, Bohms verborgene Parameter und
Everetts „Viele Welten"
3.7.2012 Dekohärenz; Quantenmechanik und Thermodynamik.
10.7.2012 Der Welle-Teilchen-Dualismus in Quantenoptik und Teilchenphysik.
Literatur
Als Lektüre zur Vorbereitung empfohlen: Erhard Scheibe: Die Philosophie der
Physiker. 2., überarbeitete Auflage, München: Beck 2007.
Bemerkung
Teilgebiete: B1, B3, C3, D1, F5.
Für Senioren geöffnet.
31
Zeit
08
10
10
12
Montag
Bauer: Zeichen in
der (Post)Moderne
2.213
Dienstag
Kröger:
Moralphilosophie
in der Moderne
4.238
Kröger:
Interpretationskurs
II
4.238
Mittwoch
Herrmann:
Präsentieren &
Diskutieren
2.213
Donnerstag
Beisbart
Rawls
2.405
Röska-Hardy
Neurowissenschaft
2.405
12
14
14
16
Huber: Einführung
theoretische
Philosophie
UB E5
Huber:
Religionsphilosophie
2.213
Post: Zur
Bestimmung des
Menschen
2.323
Braun:
Platons und
Aristoteles`
Formenlehre
2.323
Falkenburg:
Kants Theorie der
Naturwissenschaft
(Klassikerseminar)
2.242
Beisbart
Philosophisches
Schreiben
2.213
Falkenburg
Positionen der
Wissenschaftstheorie
2.213
Braun: Einführung
in die
Anerkennungstheorie (Überblick 19.
und 20.
Jahrhundert)
2.213
16-17:30
Falkenburg:
Philosophie der
Kunst
(bis 17:30)
2.213
Torkler: Politische
Philosophie in der
Gymnasialen
Oberstufe
2.323
Beisbart:
Einführung
praktische
Philosophie
Chemie HS2
Bluhm
Ökotopien
2.324
Bis 14 Uhr!
Huber:
Sprachphilosophie
2.213
Bluhm
Goodman
2.324
Herrmann
John Stuart Mill
4.238
Balbo:
Positivismusstreit
4.238
Huber
Descartes
2.213
Häusler: Logik
Tutorium
4.238
Falkenburg:
Grundbegriffe der
Physik II - von der
probabilistischen
Revolution zur
Quantentheorie
PI/P1-01-306
Physik I
Röska-Hardy
Selbst und
praktisches
Selbstverhältnis
4.238
16
18
Freitag
Hinn: Kant
2.213
Häusler: Logik
Tutorium 2.324
Röska-Hardy
Wittgenstein
4.238
Rapp:
Feuerbach
(bis 17:30)
2.324
Röska-Hardy:
Platon
4.238
Bolinger
Einführung in die
Logik
UB E5
Falkenburg
Naturphilosophisches Kolloquium
2.250
Herrmann:
Gefühle
2.213
Schröder-Werle
Globalisierung und
Gerechtigkeit
2.405
Falkenburg:
PhilosophischPolitisches
Kolloquium
2.213
Beisbart
Kontraktualismus
2.405
Bluhm:
Austen, Ordinary
Language
Philosophy 2.213
Beisbart/Herrm
ann
Forschungsseminar
2.213
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