Claropram - spirig

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Patienteninformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Claropram®
SPIRIG HEALTHCARE
AMZV
Was ist Claropram und wann wird es angewendet?
Claropram wirkt stimmungsaufhellend. Es eignet sich zur Behandlung sowohl seelischer Erkrankungen (Depression) wie auch
körperlicher Störungen, die keine organische Ursache haben.
Bei depressiven Erkrankungen ist die Wirkung gewisser biologischer Übermittlersubstanzen (z.B. Serotonin) im Gehirn beein‐
trächtigt.
Claropram bewirkt, dass Serotonin seine Funktion wieder erfüllen kann, was eine Aufhellung der Depression verursacht und die
körperlichen Beschwerden lindern kann.
Claropram wird zur Behandlung von seelischen Erkrankungen (Depressionen) verwendet, die sich äussern durch andauernde
Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Verlust der Fähigkeit sich zu freuen, fruchtloses Grübeln, Versagensangst und Schuldgefühle.
Claropram eignet sich zur Vorbeugung eines Wiederauftretens der Erkrankung.
Claropram wird auch eingesetzt zur Behandlung von Panik-Erkrankungen und Zwangsstörungen.
Claropram darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.
Wann darf Claropram nicht angewendet werden?
Wenn Sie allergisch sind gegenüber einem Inhaltsstoff von Claropram.
Wenn Sie gleichzeitig MAO-Hemmer einnehmen. Dazu gehören unter anderem Selegilin (zur Behandlung der Parkinson Krankheit)
und Moclobemid (zur Behandlung von Depression).
Ein Wechsel zwischen Claropram und MAO-Hemmern darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle erfolgen und es müssen
therapiefreie Tage eingeschaltet werden.
Wenn Sie angeborene Herzrhythmusstörungen haben oder bei Ihnen schon einmal Episoden von Herzrhythmusstörungen auf‐
getreten sind (im EKG sichtbar; dies ist eine Untersuchung zur Beurteilung der Herzfunktion).
Wenn Sie Arzneimittel anwenden, welche die Herzfrequenz verändern.
Wenn Sie gleichzeitig Pimozid einnehmen.
Wann ist bei der Einnahme von Claropram Vorsicht geboten?
Halten Sie sich an die Anweisungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin und setzen Sie das Arzneimittel nicht ohne sein bzw. ihr Wissen
ab.
Da plötzliches Absetzen von Claropram zu Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Empfindungsstörungen, Zittern,
Angst, Herzklopfen, vermehrtes Schwitzen, Nervosität und Schlafstörungen führen kann, darf die Behandlung nicht abrupt abge‐
setzt werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Claropram ist erforderlich,
– wenn Sie an Störungen der Herzfunktion leiden oder gelitten haben oder vor kurzem einen Herzanfall hatten;
– wenn Sie einen niedrigen Ruhepuls haben und/oder Ihnen bekannt ist, dass Sie unter Salzverlust infolge von länger andauern‐
dem, starkem Durchfall und Erbrechen oder infolge der Einnahme von Diuretika (Entwässerungstabletten) leiden könnten;
– bei schnellem oder unregelmässigem Herzschlag, Ohnmacht, Kollaps oder Schwindelgefühl beim Aufstehen, was auf eine
gestörte Herzschlagfrequenz hindeuten kann.
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie an einer Leberfunktions- oder Nierenfunktionsstörung leiden oder zuckerkrank
sind.
Sumatriptan und ähnliche Wirkstoffe zur Migränebehandlung (Triptane) können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Wenn
Sie bei gleichzeitiger Einnahme von Claropram und Migränemitteln wie Sumatriptan ungewöhnliche Symptome wie hohes Fieber,
Erregung, Verwirrung, Zittern und kurze, ruckartige Zuckungen einzelner Muskeln feststellen, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin
informieren (s. auch Serotonin-Syndrom unter «Welche Nebenwirkungen kann Claropram haben?»).
Wenn Sie Cimetidin (ein Arzneimittel gegen Magenübersäuerung) oder Lithium (ein Arzneimittel zur Behandlung manisch-depres‐
siver Erkrankungen) einnehmen, muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin darüber informiert werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Sie an Blutungsstörungen leiden. Es gibt Berichte über verlängerte Blutungszeit und/oder Blutungss‐
törungen (z.B. Haut- und Schleimhautblutungen, sowie Blutungen im Magen-Darm-Trakt) bei Einnahme von Arzneimitteln wie
Claropram. Das Risiko ist erhöht, wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen (wie z.B.
Acetylsalicylsäure oder nichtsteroidale Entzündungshemmer).
Während einer Behandlung mit Arzneimitteln sollte grundsätzlich auf die Einnahme von Alkohol verzichtet werden.
Der Einfluss von Claropram auf die Leistungsfähigkeit ist gering. Trotzdem kann dieses Arzneimittel die Reaktionsfähigkeit, die
Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.
Nehmen Sie nur jene Arzneimittel gleichzeitig mit Claropram ein, die Ihnen der Arzt bzw. die Ärztin erlaubt hat.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien
haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen bzw. äusserlich anwenden.
Unter der Behandlung mit Claropram können sich die Symptome der Depression verschlechtern. In diesem Fall sollten Sie Ihren
Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.
Darf Claropram während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen.
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Claropram sollte, wenn nicht ausdrücklich von Ihrem Arzt bzw. von Ihrer Ärztin verordnet, während der Schwangerschaft nicht
eingenommen werden.
Folgende Symptome können bei Neugeborenen, deren Mütter in den späten Stadien der Schwangerschaft Citalopram erhalten
hatten, sofort oder kurz nach der Geburt auftreten: Ess- und Schlafstörungen, Atmungsschwierigkeiten, Krampfanfälle, Schwie‐
rigkeiten bei der Regelung der Körpertemperatur, niedriger Blutzuckerspiegel, Zittern, angespannte oder übermässig entspannte
Muskulatur, Erbrechen, Reizbarkeit und ständiges Weinen. Diese Symptome legen sich normalerweise mit der Zeit.
Darüber hinaus wurde in einer Studie eine so genannte persistente pulmonale Hypertonie bei Kleinkindern beobachtet, deren
Mütter selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (zu dieser Klasse von Antidepressiva gehört auch Claropram) nach den ers‐
ten 20 Wochen der Schwangerschaft erhalten hatten. Bei persistenter pulmonaler Hypertonie ist der Druck in den Blutgefässen
zwischen dem Herz und den Lungen des Kleinkinds zu hoch.
Claropram soll während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Ist die Einnahme des Präparates unabdingbar, soll abgestillt
werden.
Wie verwenden Sie Claropram?
Halten Sie sich in jedem Fall an die Dosierungsvorschriften Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin. Die Dosis wird vom behandelnden Arzt
bzw. von der behandelnden Ärztin individuell festgelegt. Claropram wird 1× pro Tag mit oder ohne Mahlzeit eingenommen.
Die übliche Dosis Claropram Filmtabletten liegt im Bereich zwischen 20 mg und 40 mg (= 1–2 Filmtabletten à 20 mg bzw. ½–1
Filmtabletten à 40 mg) pro Tag, bei älteren Personen 10–20 mg (= ½–1 Filmtablette à 20 mg) pro Tag.
Wie bei allen anderen Antidepressiva tritt die Wirkung von Claropram nicht sofort ein. Erwarten Sie deshalb erst nach einer gewis‐
sen Zeit eine Besserung.
Wenn Sie an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden, passt Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Dosis entsprechend an.
Das Arzneimittel wird zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
Hinweis zum Teilen der Filmtabletten: auf harter Unterlage mit Finger auf Bruchrille drücken (Bruchrille nach oben).
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark,
so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Claropram haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Claropram auftreten:
Sehr häufig sind
Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Übelkeit, vermehrtes Schwitzen.
Häufig sind
Verminderter Appetit, Erregung, Verwirrtheit, verändertes Träumen, Nervosität, Ängstlichkeit, Konzentrationsstörungen, Kopf‐
schmerzen, Zittern, Kribbeln oder taubes, schmerzhaft brennendes Gefühl (Parästhesie), Herzklopfen, schneller, unregelmässiger
Herzschlag, Gähnen, Schnupfen, Durchfall, Erbrechen, Verdauungsstörungen, vermehrter Speichelfluss, Bauchschmerzen, Juck‐
reiz, Hautausschlag, Harnverhalten, Impotenz, sexuelle Störungen (verzögerte Ejakulation, Erektionsstörungen, verminderter
sexueller Trieb, Orgasmusschwierigkeiten bei Frauen), verlängerte Regelblutung, Zwischenblutungen, Schwäche, Erschöpfung,
Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit.
Gelegentlich treten auf
Allergische Reaktionen, gesteigerter Appetit, Euphorie, Ohnmacht, Sehstörungen, Tinnitus (Klingeln in den Ohren), verlangsamter
Herzschlag, Blutdruckabfall, Husten, Atemnot, Lichtempfindlichkeit, Haarausfall, Nesselausschlag, Schwellungen der Arme und
Beine (Ödeme), erhöhte Leberenzymwerte.
Selten sind
Leberentzündung (Hepatitis).
Seit der Markteinführung sind zudem noch folgende Nebenwirkungen gemeldet worden
Überempfindlichkeitsreaktionen, herabgesetzte Natriumkonzentration im Blut (Anzeichen sind Unwohlsein mit Muskelschwäche
oder Verwirrtheit), Angst, Störung in der Selbstwahrnehmung (Depersonalisation), Panikattacken, Manie, Halluzinationen, Ruhe‐
losigkeit, Bewegungsstörungen (unwillkürliche Muskelbewegungen), Krampfanfälle, Gelenkschmerzen, Serotonin-Syndrom (mög‐
liche Anzeichen sind hohes Fieber, Unruhe, Verwirrtheit, Zittern und plötzliche Muskelzuckungen), Schwellungen der Haut- und
Schleimhaut, Nasenbluten, Magen-Darm-Blutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Blutungsstörungen einschliesslich Hautund Schleimhautblutungen, Milchfluss, schmerzhafte Dauererektionen.
Diese Beschwerden verschwinden in der Regel innerhalb von 2 Wochen von selbst wieder und sollten nicht Anlass dazu geben,
mit der Einnahme von Claropram aufzuhören. Wenn die Beschwerden länger anhalten, so setzen Sie sich mit Ihrem Arzt bzw. mit
Ihrer Ärztin in Verbindung.
Hohes Fieber, Erregung, Verwirrung, Zittern und kurze, ruckartige Zuckungen einzelner Muskeln können Anzeichen des selten
auftretenden so genannten «Serotonin-Syndroms» sein. Falls Sie solche Symptome beobachten, müssen Sie unverzüglich Ihren
Arzt oder Ihre Ärztin informieren.
Wenn Sie eines der folgenden Symptome feststellen, nehmen Sie Claropram nicht weiter ein und suchen Sie sofort Ihren Arzt
bzw. Ihre Ärztin auf:
Rhythmusgestörter Herzschlag, Ohnmacht. Dies können Symptome einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung sein.
Unter der Behandlung mit Claropram können sich die Symptome der Depression, insbesondere suizidales Verhalten, verschlech‐
tern. Besonders gefährdet sind junge Erwachsene unter 25 Jahren. Wenn Sie eine Verschlechterung der Depression verspüren
oder vermehrt unter quälenden Gedanken leiden, sollten Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.
Bei Kindern und Jugendlichen wurde während der Behandlung mit Arzneimitteln gegen Depressionen über ein vermehrtes Auf‐
treten von Verhaltensstörungen sowie ein erhöhtes Risiko für Suizidversuche, Suizidgedanken und Feindseligkeit (hauptsächlich
Aggressionen, oppositionelles Verhalten und Wut) berichtet.
Es wurde ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen bei Patienten und Patientinnen im Alter über 50 Jahren, welche diese Art von
Arzneimitteln einnehmen, beobachtet.
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Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder
Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Das Arzneimittel bei Raumtemperatur (15–25 °C) in der Originalpackung und für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die
ausführliche Fachinformation.
Was ist in Claropram enthalten?
Claropram 20: Filmtabletten mit Bruchrille zu 20 mg Citalopram als Hydrobromid (= Wirkstoff) und Hilfsstoffe.
Claropram 40: Filmtabletten mit Bruchrille zu 40 mg Citalopram als Hydrobromid (= Wirkstoff) und Hilfsstoffe.
Zulassungsnummer
56845 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Claropram? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Filmtabletten zu 20 mg: Packungen zu 14 und 98.
Filmtabletten zu 40 mg: Packungen zu 14 und 98.
Zulassungsinhaberin
Spirig HealthCare AG, 4622 Egerkingen.
Diese Packungsbeilage wurde im Dezember 2011 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.
Der Text wurde behördlich genehmigt und vom verantwortlichen Unternehmen zur Publikation durch die Documed AG freigege‐
ben.© Copyright 2012 by Documed AG, Basel. Die unberechtigte Nutzung und Weitergabe ist untersagt. [01.03.2012]
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