0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 0000000000000000 Der Schwerpunkt «Ästhetische Bildung» schafft einen zeitgenössische Bildungsgeschehen unbemerkt weiter 0000000000000000 Rahmen, in dem wissenschaftliche Grundlagen für davon beeinflusst wird, könnte den Blick schärfen für 0000000000000000 die Verortung des Ästhetischen im Kontext von Lernproverdeckte Anachronismen und vorschnelle Popularisie0000000000000000 zessen entwickelt (Arts in Learning) und eine kritische rungen. 0000000000000000 Diskussion um Wirksamkeit und Lehrbarkeit künstleriDie seit den siebziger Jahren in Deutschland einsetzende 0000000000000000 scher Arbeitspraxis im Kontext von Schule und ÖffentlichReflexion ästhetischer Erziehungskonzeptionen, ihre 0000000000000000 keit geführt werden können (Learning in Arts). Befreiung aus musisch-arationalen Vereinnahmungen, 0000000000000000 Seit Mitte der achtziger Jahre hat sich die Diskussion um öffnet der theoretisch-berufspraktischen Forschung neue 0000000000000000 das Ästhetische wiederbelebt. Wege. 0000000000000000 Das gilt sowohl für die Debatten in der Philosophie, der Peter Wanzenried entwirft in seinem Text eine Vorstel0000000000000000 Psychologie, den Erziehungswissenschaften als auch lung davon, wie in der gegenwärtigen Diskussion um Bil0000000000000000 der Musik, der Literatur, dem Tanz, dem Theater, gilt für dungsstandards ästhetisches Lernen in einer der Vielfalt 0000000000000000 Gestaltung und Bildende Kunst. und Heterogenität verpflichteten Schulkultur zu veran0000000000000000 Man gewinnt leicht den Eindruck, als hätte die Frage kern wäre. 0000000000000000 nach der Bedeutung des Ästhetischen zu keinem Konkret nachvollziehbar wird Learning in Arts in den 0000000000000000 andern Zeitpunkt eine solche Wirkungsmächtigkeit entArbeitsbeispielen von Mathis Kramer-Länger und 0000000000000000 faltet wie heute. Dieser Blick täuscht: In gleichem Chris Wirth. Hierzulande haben bis in die jüngste Vergan0000000000000000 Mass wie die Ästhetisierung der Lebenswelten zunimmt, genheit hinein die Bereiche Theater, Tanz, Musik 0000000000000000 wächst auch deren Zerstörung. Gestaltung und Kunst Forschungsfragen – als theoretische 0000000000000000 Es scheint – wie oft in Krisensituationen – dass das Fragen – den Erziehungswissenschaften überlassen. 0000000000000000 Ästhetische zur Beruhigung sozial unübersichtlich geworDas erklärt sich zum einen Teil dadurch, dass in all die0000000000000000 dener Situationen (Lenzen 1990), eingesetzt wird, sen Gebieten ein forschendes Verhältnis den Umgang 0000000000000000 denn nicht zuletzt sind das, was als Lifestyle oder Design mit der Materie selbst bestimmt – also forschendes Lernen 0000000000000000 auftritt, Elemente gesellschaftlicher Normierung. als Praxis im Mittelpunkt steht – zum andern, dass 0000000000000000 Wie nun ist ein Forschungsschwerpunkt «Ästhetische diese Bereiche bis jetzt im akademisierten Lehr- und For0000000000000000 Bildung» an der Pädagogischen Hochschule Zürich zu verschungsbetrieb keinen Ort hatten. 0000000000000000 orten, dass er nicht eben zu einem KompensationsEs gilt darum, aus den Ressourcen der einzelnen Diszipli0000000000000000 und Beruhigungsinstrument gerät? Dass etwas von der nen heraus empirische Forschungsansätze zu entwi0000000000000000 Irritation, die in den Verfahrensweisen der Gegenckeln, die die Leibgebundenheit ästhetischer Erfahrung 0000000000000000 wartskunst aufscheint, sich auch in pädagogischen Proreflektieren und – wie Constanze Kirchner – nach 0000000000000000 zessen verlebendigt und zum Nachdenken anregt? – Mitteln und Methoden suchen, Genaueres über ästheti0000000000000000 denn die Spannung zwischen der zeitgeistigen Proklamasche Rezeptions- und Produktionsweisen zu erfahren. 0000000000000000 tion des Ästhetischen und der Marginalisierung Der künstlerische wie auch der kindliche Schaffens0000000000000000 ästhetischer Erfahrung im Bildungsprozess ist nicht zu prozess stellen bis heute eines der diffusesten wissen0000000000000000 übersehen. schaftlichen Probleme dar. Das laufende Projekt 0000000000000000 Scribbling Notions untersucht, welche Bedeutung die sich 0000000000000000 Arts in Learning – Learning in Arts umspielt sprachlich festigenden Bildzeichen im frühkindlichen Entwicklungs0000000000000000 das Problem der Differenz in den generell als unvereinbar geschehen haben. 0000000000000000 geltenden Disziplinen Kunst und Pädagogik. Im Versuch von Konturierung und Abgrenzung der beiden 0000000000000000 In Arts in Learning geht es darum, die Bedeutung zu Positionen Arts in Learning und Learning in Arts hoffen 0000000000000000 klären, die die «Versprechungen des Ästhetischen» (Ehwir eine Spannung produktiv zu machen und einen 0000000000000000 renspeck 1998) für Bildungsprozesse allgemein haben. Im Beitrag zur Frage zu leisten, in welcher Weise das Ästhe0000000000000000 Zentrum stehen jene Anteile am theoretischen und tische tatsächlich und nachweisbar Auswirkungen auf 0000000000000000 empirischen Forschungsdiskurs, die Psychologie und PäBildungsprozesse hat. 0000000000000000 dagogik seit dem 19. Jahrhundert für sich reklamieren. 0000000000000000 Rebekka Horlacher unternimmt den Versuch einer historiRuth Kunz 0000000000000000 schen Herleitung des Begriffs «Ästhetische Bildung» Dozentin für Bildnerisches Gestalten an der Pädagogi0000000000000000 und verweist auf deren Verwurzeltsein im deutschen Ideschen Hochschule Zürich 0000000000000000 alismus. Sie betrachtet die Auswirkungen der romanti0000000000000000 schen Haltung – das Ästhetische als innerweltliche, 0000000000000000 aber immer ausstehende Lösung – und deren spätere, un0000000000000000 heilvolle Instrumentalisierung im sozialen und politi0000000000000000 schen Kontext. Ihr kritisches Nachfragen, inwiefern das 0000000000000000 0000000000000000 2 ph I akzente 3/2004 0000000000000000 Einführung in den Schwerpunkt Ästhetische Bildung