Fokus 1. Quartal 2015 Raiffeisen Fonds – Global Invest Wie schlagartig sich die Rahmenbedingungen für die Anleger verändern können, hat die völlig unerwartete Aufhebung der FrankenUntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank Mitte Januar gezeigt. Ausserdem setzt sich in Europa zunehmend der Trend zu Negativzinsen durch – die Währungshüter der Eurozone, Schwedens, Dänemarks und der Schweiz haben entsprechende Massnahmen ergriffen. Was heisst dies für die Konjunktur und die Anleger? Derzeit ist noch unklar, ob Negativzinsen die Wirtschaft wie erhofft anstossen. Die ersten Anzeichen sind jedoch erfreulich. So haben sich etwa die Währungen derjenigen Länder, die Negativzinsen auf Einlagen eingeführt haben, ohne Ausnahme abgeschwächt, was die Exporte unterstützt. Dies gilt selbst für den Schweizer Franken (ab dem 22. Januar, dem Datum der Einführung der Negativzinsen), der in Krisenzeiten als sogenannter „sicherer Hafen“ sonst eher zur Stärke neigt. Aus Anlegersicht scheint der Erwerb von Staatsanleihen mit negativen Renditen eine schlechte Idee zu sein – ausser man erwartet Deflation und eine wirtschaftliche Depression. In jenem Fall ist beispielsweise das Halten zehnjähriger Schweizer „Eidgenossen“, die eine Nullrendite erzielen, durchaus sinnvoll. Welche Alternativen gibt es für Anleger, die sich nicht mit null Zinsen zufrieden geben möchten? Solange eine Rezession ausgeschlossen wird – und das ist unsere derzeitige Sichtweise –, bieten Unternehmensanleihen insbesondere im hochverzinslichen Bereich sowie Schwellenländeranleihen angemessene Renditen. Die Negativzinsen sind bei sonst gleichen Bedingungen auch vorteilhaft für Goldanlagen, denn es fallen keine Opportunitätskosten an. Ebenso sind gegenwärtig Aktien von Unternehmen attraktiv, die einen robusten, nachhaltigen freien Cashflow aufweisen und eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik verfolgen. Ferner werden Portfoliomanager, die mit ihren Strategien das Ziel verfolgen, unabhängig vom Marktumfeld absolute Renditen zu erzielen, von einer starken Anlegernachfrage profitieren. Allerdings sollten vorsichtige Anleger die mögliche Bildung von Preisblasen, verursacht durch die Massnahmen der Zentralbanken, genau beobachten. Im Devisenbereich wird der US-Dollar, gestützt durch die besseren Aussichten für die weltweit grösste Wirtschaft, seinen Aufwärtstrend wohl fortsetzen. Aktienanlagen helfen der Gesamtperformance – trotz Marktturbulenzen Anlagen in globalen und Schweizer Aktien verhalfen dem Raiffeisen Fonds – Global Invest Balanced im ersten Quartal 2015 zu einer positiven Performance – und dies trotz heftigen Marktturbulenzen im Anschluss an die De-facto-Freigabe des Frankenkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar. Unsere Auswahl von Schweizer und ausländischen Aktien sowie die Übergewichtung des US-Dollar resultierten in einer Mehrrendite gegenüber dem Vergleichsindex. Im Bereich Schwellenländer zahlte sich die Übergewichtung von chinesischen Titeln aus. Aktuell weist der Fonds eine um 5 Prozent höhere Aktienquote als der Vergleichsindex auf – dies zulasten von Liquidität und Obligationen. 1 Fokus 1. Quartal 2015 Raiffeisen Fonds – Global Invest Der Schweizer Aktienmarkt präsentierte sich im ersten Quartal sehr volatil. Nachdem die SNB am 15. Januar die sogenannte Kursuntergrenze zum Euro aufgehoben hatte, verlor der Schweizer Leitindex SMI innert zwei Tagen rund 15%. Gleichzeitig wertete der Schweizer Franken gegenüber den wichtigsten globalen Währungen um gut 15 bis 20% auf. In den darauffolgenden Wochen kam es allerdings zu einer Gegenbewegung: Der Swiss Market Index machte die grossen Verluste wieder wett und der Schweizer Franken fiel gegenüber dem zur Stärke neigenden US-Dollar auf den Stand von vor der SNB-Entscheidung zurück. Die in der zweiten Januarhälfte aufgebauten Positionen in Novartis, Nestlé und Lonza, die Auflösung der SMI-Verkaufsoptionen sowie die Erhöhung der US-Dollar-Übergewichtung schlugen positiv zu Buche. Dies galt ebenfalls für unsere Positionen im Schweizer Bauzulieferer Sika und dem Rückversicherer Swiss Re. Belastend auf die Rendite wirkte sich hingegen die Kursentwicklung des Reise-Detailhändlers Dufry sowie der Luxusgüterproduzenten Richemont und Swatch aus. Im Bereich Ausland-Aktien profitierten wir von Engagements im Gesundheitswesen (Cooper) und im amerikanischen IT-Sektor (Avago und Apple). Negativ zu Buche schlugen hingegen unsere Positionen in den Sektoren Finanzen (Bank of America und Citigroup) sowie Industrie (Precision Castparts). Wir sehen weiterhin folgende Gründe für eine Übergewichtung von Aktien: Die extrem lockere Geldpolitik der meisten Währungshüter – in jüngster Zeit auch der Europäischen Zentralbank –, global niedrige Zinsen sowie ein moderates Wirtschaftswachstum. Zudem dürften die soliden Unternehmensergebnisse, die aus unserer Sicht faire Bewertung der Aktienmärkte sowie eine verstärkte Aktivität im Bereich Unternehmensfusionen und -übernahmen zu steigenden Aktienkursen führen. Untergewichtung von Staatsanleihen belastet Rendite Im Bereich Obligationen galt unser Augenmerk weiterhin Unternehmensanleihen. Die Duration war generell leicht kürzer als jene des Vergleichsindexes. An der Untergewichtung von Staatsanleihen hielten wir ebenfalls fest. Dies zahlte sich allerdings zwischen Januar und März nicht aus, da viele Investoren ungeachtet der niedrigen Renditen nach wie vor auf Staatspapiere von Industrieländern setzten. Des Weiteren belastete unsere Übergewichtung von Schwellenländeranleihen die Performance. Alternative Anlagen – Gold-Untergewichtung als Plus Die Preise für Gold und Rohstoffe tendierten weiterhin nach unten, obwohl sich Rohöl jüngst von den Tiefständen erholen konnte. Grund für die gegenwärtige Schwäche ist neben dem Angebotsüberhang bei vielen Rohstoffen die Abkühlung der „energiehungrigen“ chinesischen Wirtschaft. Momentan sind unserer Meinung nach keine Impulse für eine Erholung der Notierungen auszumachen. Im Bereich alternative Anlagen profitierten wir von unserer Gold-Untergewichtung und von der Rohstoff-Positionierung. 2 Fokus 1. Quartal 2015 Raiffeisen Fonds – Global Invest Berg- und Talfahrt der Währungen Zu Jahresbeginn prägten extreme Schwankungen das Geschehen an den Währungsmärkten. Grund hierfür war die weltweit beachtete Entscheidung der SNB, den Kurs des Schweizer Franken zum Euro nicht mehr zu beeinflussen. Der US-Dollar beispielsweise schwächte sich zur Schweizer Währung zunächst stark ab, konnte sich in der Folge aber auffangen und legte jüngst gegenüber dem Franken sogar deutlich zu. Die Stärke der US-Währung dürfte angesichts der dynamischen amerikanischen Wirtschaft und einer Mitte Jahr erwarteten Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten anhalten. Aus diesem Grund behalten wir die hohe Übergewichtung des US-Dollar bei, obwohl wir diese Mitte März wieder leicht reduziert haben. Christophe Bernard (Vontobel-Chefstratege) Andreas Bentzen (Portfoliomanager Global Invest, Vontobel) Wichtiger rechtlicher Hinweis Die in dieser Publikation erwähnten Fonds sind Fonds nach luxemburgischem Recht. Diese Publikation ist keine Offerte zum Kauf oder zur Zeichnung von Anteilen. Bei der aufgeführten Performance handelt es sich um historische Daten, auf Grund derer nicht auf die laufende oder zukünftige Wertentwicklung geschlossen werden kann. Für die Berechnung der Performancedaten wurden die bei der Ausgabe und gegebenenfalls bei der Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten nicht berücksichtigt. Informationen über die Zusammensetzung von Customised Benchmarks können beim Vertreter und bei den Zahlstellen in der Schweiz bezogen werden. Zeichnungen erfolgen nur auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospektes, sowie der «Wesentlichen Anlegerinformationen» (Key Investor Information Document, KIID), denen der letzte Jahres- oder Halbjahresbericht beigefügt ist. Diese Unterlagen sowie die Statuten können kostenlos beim Vertreter und der Zahlstelle in der Schweiz, der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft, Raiffeisenplatz, 9001 St. Gallen, sowie am Gesellschaftssitz des Raiffeisen Schweiz (Luxemburg) Fonds, Centre Etoile, 11-13, Boulevard de la Foire, L-1528 Luxemburg bezogen werden. Die Publikation ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden demzufolge keine Anwendung. Weitere Infos siehe www.raiffeisen.ch/rechtlicher-hinweis. 3