Aktuelle topische Therapie der papulo-pustulösen Akne

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eCME-Fortbildung
Aktuelle topische Therapie der
papulo-pustulösen Akne
Autor: Prof. Dr. med. Harald Gollnick, Magdeburg
Mit freundlicher Unterstützung von
Galderma Laboratorium GmbH, Düsseldorf
Zur Epidemiologie der Akne
• Akne ist die weltweit häufigste dermatologische Erkrankung
• Abhängig von der methodischen Erhebung und dem Alter sind etwa
70-95 % aller Jugendlichen weltweit betroffen
• Die höchste Prävalenz der adoleszenten Akne liegt zwischen dem
14. und 18. Lebensjahr
• Mindestens 10 % der Fälle persistieren über das 25. Lebensjahr hinaus
– Frauen sind häufiger von Spät-Akne betroffen
• Bei der Mehrzahl der Patienten erfolgt nach der Pubertät eine spontane
Rückbildung häufig mit Narbenbildung
Gollnick H, Zouboulis C, Dtsch Ärztebl Int 2014; 111:301-312
Entzündung – zentraler pathogenetischer Faktor
• Entzündliche Prozesse kommen in allen Akne-Läsionen vor
– vom präklinischen Mikrokomedo bis hin zur Narbe
• Entzündliche Infiltrate sind bei bis zu 77 %
der atrophen Narben nachweisbar
 Die Entzündung persistiert!
Modifiziert nach Dréno B et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2015; 29: 3-11; Tochio et al. Journal of Cosmetic Dermatology 2009; 8:152–158
Entzündungsprozesse und hormonelle Mediatoren bei Akne
• Wachstumsfaktoren wie IGF-1, DHEA-S und DHT stehen am Beginn der Kausalkette
• Frühe entzündliche Prozesse treten in der Haut schon vor der eigentlichen Akne-Läsion auf
• Der Entzündungsmarker IL-1 alpha ist bereits im Mikrokomedo nachweisbar2
– Unabhängig von der Anwesenheit von Propionibacterium acnes (P. acnes)
IGF-1 und Androgene (insbesondere DHEA-S), LipidLiganden des peroxisome proliferation-activating
receptor (PPARs) sowie regulierende Neuropeptide
und Faktoren mit und ohne hormonelle Aktivität
führen zu Hyperseborrhoe, epithelialer
Hyperproliferation im Ductus seboglandularis,
Infrainfundibulum und Acroinfundibulum sowie
zur Expression von pro-inflammatorischen Chemound Cytokinen, die die Entwicklung von
Komedonen und entzündlichen Akne-Läsionen
stimulieren.1,3
Die meisten P.acnes Stämme können durch die
Aktivierung von Toll-like receptor 2 (TLR-2) und
Protease-activated receptor-2 (PAR-2) die Synthese
von Chemo- und Cytokinen zusätzlich stimulieren
und dadurch die Entzündungsreaktionen weiter
fördern.1,4
IGF-1: Insulin-like growth factor 1; DHEA-S: Dehydroepiandrosteronsulfat; DHT: Dihydrotestosteron, IL-1: Interleukin 1
1. modifiziert nach Gollnick H, Zouboulis C, Dtsch Ärztebl Int 2014; 111:301-312; 2. Jeremy AH et al. J Invest Dermatol 2003; 121: 20-27;
3. Cappel M et al. Arch Dermatol 2005; 141: 333-338; 4. Lee SE et al. Arch Dermatol Res 2010; 302: 745-756
Krankheitsbild mit Schweregraden
Formen der Akne1,2:
Investigator’s Global Assessment (IGA) für Gesichtsakne1,2,3
• Acne comedonica
• Acne papulo-pustulosa
leichte, mittelschwere und schwere
Form; abhängig von der Anzahl und
Größe der Läsionen mit und ohne
Stammbeteiligung
• Acne conglobata
mit und ohne Stammbeteiligung
1. Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; 2. Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490;
3. FDA - Guidance for Industry Acne Vulgaris: Developing Drugs for Treatment (2005)
Akne kann zur Bildung von Narben führen
Rechtzeitige Behandlung
von entzündlichen
Akne-Läsionen
zur Prävention von
Akne-Narben
A-1
Layton AM et al. Am J Clin Dermatol 2001; 2: 135-141; Layton AM et al. Clin Exper Dermatol 1994; 19: 303-308;
Holland DB et al. Br J Dermatol 2004;150:72–81; Jasson F et al. Exp Dermatol 2013;22:587–592; Holland DB et al. Semin Cutan Med Surg 2005;24:79–83
Entstehung von Akne-Narben und psychische Folgen
• Prädisponierende Faktoren
– genetische Disposition (einschließlich Familiengeschichte)
– überwiegend durch entzündliche Akne-Läsionen
– betroffene Körperregionen (die Wahrscheinlichkeit der Narbenbildung und des
Narbentyps ist je nach beteiligter Körperregion unterschiedlich)
A-1
• Akne und daraus resultierende Narben können erhebliche
psychologische Auswirkungen haben
–
–
–
–
–
allgemeine Unsicherheit, Schüchternheit, Zorn, Frustration
vermindertes Selbstbewusstsein
Angstzustände, Depression
Soziale Isolation
psychologische Auswirkungen korrelieren nicht notwendigerweise mit dem
klinischen Erscheinungsbild
Layton AM et al. Am J Clin Dermatol 2001; 2: 135-141; Layton AM et al. Clin Exper Dermatol 1994; 19: 303-308;
Holland DB et al. Br J Dermatol 2004;150:72–81; Jasson F et al. Exp Dermatol 2013;22:587–592; Holland DB et al. Semin Cutan Med Surg 2005;24:79–83
Prävalenz von Narben bei Akne-Patienten
• Insgesamt 43 % der Patienten mit leichter bis sehr schwerer Akne weisen Narben auf
• Die Narbentypen sind dabei unterschiedlich
• Das Risiko für eine Narbenbildung besteht für alle Patienten und nimmt mit dem
Schweregrad zu
– die Narbenprävalenz beträgt bei mittelschwerer Akne ca. 40 %
– auch Patienten mit leichter Akne können Narben entwickeln
Akne-Schweregrad
(USA, n=1972)
insgesamt
leicht
mittelschwer
schwer/
sehr schwer
keine Akne
Tan et al. J Drugs Dermatol. 2017;16:97-102
Akne-Narben
in Gesamtpopulation
(in %, n=843)
Keine Akne-Narben
in Gesamtpopulation
(in %, n=1117)
P-Werte
Morphologie und Häufigkeit von Akne-Narben
Akne-Narben unterschiedlichen Typs bei Männern und Frauen aufgeteilt nach Körperregion
(Untersuchung an n=185 Akne-Patienten)
Layton AM et al. Clin Exper Dermatol 1994; 19: 303-308
Zunehmendes Risiko
Risikofaktoren für Narbenbildung bei Akne
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ethnische Zugehörigkeit
Lokalisation (Stammbeteiligung)
Häufige Rezidive
Früher Beginn der Akne
Verstärkte Entzündungsreaktion
– verlängerte Angiogenese
– persistierendes Entzündungsgeschehen
– Ungleichgewicht MMP/TIMP
Zeitfenster zwischen dem Beginn und einer wirksamen Therapie
der Akne
Ausbreitung und Dauer der Entzündung
Familienanamnese (Genetische Faktoren)
Schweregrad der Akne
MMP: Matrix Metalloproteinasen; TIMP: Tissue Inhibitor of Metalloproteinases
1. Layton AM et al. Clin Exper Dermatol 1994; 19: 303-308; 2. Goodman G et al. Dermatol Surg 2007; 33: 1175-1188; 3. Goodman G. Am J Clin Dermatol 2000; 1: 3-17
Klassifizierung der Akne-Narben
• Narbenbildung tritt früh im Krankheitsverlauf auf und betrifft 90-95 % der
Patienten1-4
– atrophe Narben sind bedingt durch Kollagenverlust
– hypertrophe und keloidale Narben entstehen durch überschießende
Kollagenproduktion
• Atrophe Narben sind bei Akne die häufigste Narbenform3 – Beispiele:
wurmstichartig
wellenartig
1. Thiboutot D et al. J Am Acad Dermatol 2009; 60(Suppl): S1-S50; 2. Fife D. J Clin Aesthet Dermatol 2011;4:50-57;
3. Gozali MV et al. J Clin Aesthet Dermatol 2015;8:33-40; 4. Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268
varioliform
Persistierende Entzündung führt zur Narbe
• TLR-2 wird frühzeitig in der Bildung von Akne-Läsionen hochreguliert1,4
• P.acnes stimuliert und unterhält den Entzündungsprozess3
• Die Immunantwort ist bei Neigung zu Akne-Narben verändert
– persistierende Antigenpräsentation1
– T-Helferzellen in periläsionalen
Infiltraten erhöht1,2
– Entzündungsprozesse stärker
und länger anhaltend1
• Hochregulation von MMPs führt zu:
– Ungleichgewicht MMPs/TIMPs
– verändertem Kollagen-Umbau4
AP-1 = Activator protein 1 (Transkriptionsfaktor)
TLR-2 = Toll-like Rezeptor 2
MMP = Matrix Metalloproteinase
TIMP = Tissue Inhibitor of Metalloproteinase
1. Holland DB et al. Br J Dermatol 2004; 150: 72-81; 2. Holland DB et al. Semin Cutan Med Surg 2005; 24: 79-83;
3. Gollnick H, Zouboulis C. Dtsch Ärztebl Int 2014; 111:301-312; 4. Jasson F et al. Exp Dermatol 2013; 22: 587-592
Pathomechanismus der Narbenbildung
• 99 % der Akne-Narben stammen von entzündlichen und post-inflammatorischen Läsionen ab6
1. Inflammation: Aktivierung der angeborenen Immunität
Hautoberfläche
Rotes Blutkörperchen
Blutplättchen
Wunde
PMN
Produktion von pro-inflammatorischen Zytokinen
und Aktivierung von MMPs1-5
Makrophage
2. Proliferation 3,5
TGF-β
PDGF
Synthese von Kollagen-Vorläufermolekülen
(Procollagen)1,3
PMN
3. Remodellierung 4,5
Kollagen
Fibroblast
Ungleichgewicht
MMP/TIMP resultiert in
Narben4
TLR-2 = toll-like Receptor 2
MMP = Matrix Metalloproteinase
TIMP = Tissue Inhibitor of Metalloproteinase
TGF-β = transforming growth factor beta
PDGF = platelet-derived growth factor
PMN = polymorphonuclear neutrophil
1. Modifiziert nach: Beanes SR et al. Expert rev Mol Med 2003;5: 1-22; 2. Gurtner GC et al. Nature 2008;453: 314-321; 3. Kang S et al. Am J Pathol 2005; 166:1691-1699;
4. Thiboutot D et al. J Am Acad Dermatol 2009; 60(Suppl): S1-S50; 5. Valins W et al. J Clin Aesthet Dermatol 2010;3: 20-29;
6. Bourdes V et al. Poster präsentiert beim: 23. WCD, Vancouver, Canada, 8-13 Juni 2015
Ziele der Akne-Therapie
• Rasche Abheilung der entzündlichen Läsionen mit Verbesserung der Lebensqualität durch eine
stadiengerechte, rasch wirksame und gut verträgliche Therapie
– rechtzeitige Entscheidung, ob systemisch oder topisch behandelt werden soll
– Einschränkung der Lebensqualität erfassen und berücksichtigen
– regelmäßige Kontrolle des Therapieerfolgs zur Sicherstellung der Adhärenz
o Identifikation von Non-Respondern oder unerwünschten Arzneimittelreaktionen
o spätestens nach 12 Wochen sollten die Läsionen um 50 % reduziert sein
• Verhinderung von Rezidiven durch adäquate Erhaltungstherapie
• Verminderung der Narbenbildung und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität
Rasche und konsequente Behandlung
von entzündlichen Akne-Läsionen
zwecks
Prävention von Akne-Narben
J Am Acad Dermatol. 2009;60(5 Suppl):S1-50; Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Layton AM Am J Clin Dermatol 2001; 2: 135-141
Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Förderung der Adhärenz bei Akne-Patienten
• Gute Arzt-/Patientenbeziehung aufbauen
– offene und verständliche Kommunikation
– Kontrolltermine vereinbaren und erklären, warum diese wichtig sind
– Einschränkung der Lebensqualität erfassen
• Patienten aufklären
– über die Wirkungsweise der Medikamente und mögliche unerwünschte
Reaktionen
• Einfachen Therapieplan anstreben
– gut umsetzbar durch den Patienten
– Fixkombinationen bevorzugen
– einmal tägliche Anwendungen bevorzugen
• Wirksame und gut verträgliche Therapie auswählen
– stadiengerechte Akutbehandlung
– bei Non-Respondern oder unerwünschten Wirkungen (z.B. Hautirritationen)
rechtzeitig modifizieren
Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Topische und systemische Akne-Therapie
Topische Therapie
• Topische Retinoide und Benzoylperoxid (BPO) sind Basistherapeutika
• Monotherapie mit topischen Retinoiden
— bei der Acne comedonica und leichten Acne papulo-pustulosa
• (Fix-) Kombination
— bei mittelschwerer Acne papulo-pustulosa
— in Kombination mit temporärer oraler Antibiose auch bei
schweren Akne-Formen
• Weitere topische Substanzen: Azelainsäure, topische Antibiotika
(letztere aber nicht als Monotherapie)
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Topische und systemische Akne-Therapie
Systemische Therapie
• Bei mittelschweren bis schweren Akne-Formen
• Wenn größere Flächen (Stammbereich) von Akne betroffen sind
— Orale Antibiotika
o Doxycyclin > Minocyclin > Tetracyclin
o bei mittelschwerer und schwerer Acne papulo-pustulosa
o eine Kombination mit topischem Retinoid, BPO und optional bei
weiblichen Patienten oralen Antiandrogenen wird empfohlen
o aufgrund der Resistenzproblematik nur zeitlich limitiert
(max. 3 Monate)
— Orale Antiandrogene bei Frauen
— Orale Retinoide
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Therapie-Algorithmus
(A. papulo-pustulosa)
1. Die Dosierungen der Wirkstoffe sind an auftretende
Nebenwirkungen (z. B. Hautreaktionen) anzupassen
2. Retinoide der 3. Generation verwenden:
Adapalen bevorzugen
3. Fixkombinationen bei mittelschwerer bis schwerer
Akne:
– Adapalen 0,1 %/BPO 2,5 %
– Adapalen 0,3 %/BPO 2,5 %
– Clindamycin 1 %/BPO 5 %
(nicht zusammen mit einem oralen Antibiotikum)
– Clindamycin 1 %/BPO 3%
(nicht zusammen mit einem oralen Antibiotikum)
– Clindamycin 1 %/Tretinoin 0,025 %
(nicht zusammen mit einem oralen Antibiotikum)
4. Die Behandlung mit antiandrogenen Hormonen ist
nur bei Frauen indiziert.
– Progestin-haltige Antikonzeptiva mit antiandrogener
Wirkung sind zu bevorzugen
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol
Venereol 2016; 30: 1480-1490
Systemische Therapie mit Retinoiden
• Eine systemische Therapie der Akne mit oralem Isotretinoin*
für 4 Monate (bis 6 Monate) wird empfohlen bei:
– Schwere Acne papulo-pustulosa mit Knotenbildung
o Dosierung 0,3-0,5 mg/kg
– Acne conglobata mit und ohne Stammbeteiligung
o Dosierung > 0,5 mg/kg
• Bei Frauen ist die zusätzliche orale Antikonzeption möglichst
mit anti-androgener Wirkung erforderlich
• Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie sind regelmäßig
zu überwachen
• Bei Therapieerfolg wird eine topische Erhaltungstherapie mit
einem Retinoid oder einer Fixkombination aus Retinoid/BPO
empfohlen
* Alternativ können systemische Antibiotika (vorzugsweise Doxycyclin) in Kombination mit Adapalen oder einer
Fixkombination aus Adapalen/BPO oder Azelainsäure eingesetzt werden
Gollnick H, Zouboulis C, Dtsch Ärztebl Int 2014; 111:301-312; Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268;
Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Übersicht zu topischen Therapieoptionen bei
Acne papulo-pustulosa
• Retinoide
– Adapalen sollte der Vorzug vor Tretinoin und Isotretinoin gegeben werden
– Werden als Basistherapie bei milden Verlaufsformen empfohlen
• Benzoylperoxid (BPO)
– Nur bei milder Verlaufsform als Monotherapie,
sonst in Fixkombinationen mit Adapalen oder Antibiotikum anzuwenden
• Azelainsäure
– Als Monotherapie alternativ zu Adapalen nur bei milder Verlaufsform angezeigt
• Antibiotika
– Clindamycin, Erythromycin (im Rahmen von Fixkombinationen)
– Eine topische Monotherapie ist obsolet, um Resistenzentwicklung vorzubeugen!
• Fixkombinationen
– Grundsätzlich empfohlen für leichte bis mittelschwere Verlaufsformen
– Einfachere Anwendung fördert die Adhärenz
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Topische Retinoide
•
•
•
•
3 Substanzklassen: Adapalen, Isotretinoin und Tretinoin
Adapalen als 0,1 %-Gel, Creme
Isotretinoin als 0,05 %-Gel, 0,05 %-Creme oder 0,1 %-Creme
Tretinoin als 0,05 % Creme
•
•
•
•
Hemmen die Bildung von Mikrokomedonen
Wirken komedolytisch und antikomedogen
Beeinflussen topisch nicht die Talgdrüsenaktivität
Wirken anti-inflammatorisch (Adapalen > Tretinoin > Isotretinoin)
 Aufgrund der gesicherten anti-entzündlichen Wirkung und der guten Verträglichkeit ist Adapalen als
Basistherapeutikum den klassischen Retinoiden Tretinoin und Isotretinoin vorzuziehen
• Retinoide können zu Hautirritationen führen
• Retinoide dürfen bei Schwangeren nicht eingesetzt werden
• Tretinoin und Isotretinoin nicht bei gleichzeitiger UV-Exposition anwenden
• Anwendungshäufigkeit je nach Substanz 1-2 x pro Tag
• Langfristiger Einsatz möglich
• Geeignet zur topischen Erhaltungstheraapie
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Retinoide: Frühe antientzündliche Wirkung
• Adapalen hemmt AP-1 als zentrale Schaltstelle
– Retinoide hemmen die Aktivierung des Transkriptionsfaktors AP-11
o Inhibition der entzündlichen Immunantwort und MMP-Aktivierung
– Adapalen besitzt in vitro höhere Potenz als Retinsäure1 und Tretinoin2
AP-1 = Activator Protein 1; MMP = Matrix Metalloproteinase
1. Michel S et al. Br J Dermatol 1998;139(Suppl 52): 3-7; 2. Galderma. Data on file
Retinoide: Frühe antientzündliche Wirkung2
• Adapalen hemmt TLR-vermittelte Prozesse1,2
– Die Inhibition von TLRs ist Dosis-abhängig1
TLR-2 = toll-like Receptor 2; AU = arbitrary units
1. Tenaud I et al. Exp Dermatol 2007;16: 500-506; 2. Michel S et al. Br J Dermatol 1998;139 (Suppl 52): 3-7
Benzoylperoxid (BPO)
• Topisches Basistherapeutikum
• Verfügbar als 2,5 %-, 5 %- und 10 %-Gel oder 5 %-Waschlotion
• Wirkt nur schwach komedolytisch
• Wirkt antibakteriell
• Wirkt nur schwach anti-inflammatorisch
•
•
•
•
Führt dosisabhängig häufig zu Hautirritationen und trockener, schuppiger Haut
Einzige Gegenanzeige ist eine (seltene) Sensibilisierung gegen BPO
BPO bei milden Verlaufsformen als Monotherapie, bei mittelschweren Verläufen als Kombinationstherapie
Einsatz in der Schwangerschaft möglich
• Anwendungshäufigkeit 1-2 x pro Tag
• Kann als Erhaltungstherapie bei Vorliegen von residualen Zuständen in Kombination mit einem topischen
Retinoid dauerhaft angewendet werden
• Wegen der stark oxidativen Wirkung können Kleidung, dunkle Haare und Bettwäsche gebleicht werden
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Azelainsäure
• Azelainsäure ist als 15 %-Gel oder 20 % Creme verfügbar
• Wirkt moderat komedolytisch und antikomedogen
• Wirkt antibakteriell
• Wirkt nur schwach anti-inflammatorisch
• Lokale Irritationsphänomene insbesondere innerhalb der ersten 30 Minuten nach Applikation sind
beschrieben
• Keine wesentlichen Gegenanzeigen oder Anwendungsbeschränkungen
• Azelainsäure kann auch in der sonnenreichen Jahreszeit eingesetzt werden
• Als Monotherapie ist Azelainsäure als Alternative zum topischen Retinoid nur bei leichten
Verlaufsformen angezeigt
• Bei moderaten bis schweren Verlaufsformen kann Azelainsäure in Kombination mit einer oralen
Antibiose eingesetzt werden
• Einsatz in der Schwangerschaft möglich
• Anwendungshäufigkeit 1-2 x pro Tag
• Therapiedauer > 12 Wochen
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Antibiotika für die topische Therapie
• Im Rahmen der topischen Anwendung sind Clindamycin, Erythromycin relevant
• Aufgrund der Resistenzproblematik ist eine zeitlich limitierte Applikation von max. 3
Monaten einzuhalten
• Wirken durch eine Verminderung der Kolonisation der Talgdrüsenfollikel mit P.acnes
• Wirken antientzündlich durch eine Verminderung pro-inflammatorischer Mechanismen
(z. B. Reduktion von PAR-2)3
• Topische Antibiotika sind bei leichten bis moderaten Verlaufsformen nur in Kombination mit
Retinoiden, BPO oder Azelainsäure indiziert
• Wegen der zunehmenden Resistenz von P.acnes sollten topische Antibiotika nur zurückhaltend
und nicht als Monotherapie eingesetzt werden
• Eine Resistenzbildung der Hautflora bei Monotherapie mit topischen Antibiotika wurde
beschrieben, die zur Ausbildung einer gramnegativen Follikulitis führen kann
• Anwendungshäufigkeit 1-2 x pro Tag
• Therapiedauer max. 12 Wochen
• Die Behandlung sollte so lange dauern, bis das papulo-pustulöse Stadium sistiert
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490;
Lee SE et al. Arch Dermatol Res 2010; 302: 745-756
Verantwortungsvoller Umgang
mit Antibiotika in der Akne-Therapie
Experten-Thesen zum Umgang mit Antibiotika in der
Akne-Therapie
• Die zunehmende Resistenzproblematik macht ein Umdenken in der Akne
Therapie notwendig
• Durch verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika sollen antibakterielle
Resistenzen minimiert und die Wirksamkeit von Antibiotika erhalten bleiben
Gollnick HP, Buer J, Beissert S, Sunderkötter C. J Dtsch Dermatol Ges.2016; 14:1319-1327
Verantwortungsvoller Umgang
mit Antibiotika in der Akne-Therapie – Hauptthesen 1
1. Der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika reduziert die Wirksamkeit,
produziert Kreuzresistenzen und gefährdet ernsthaft zukünftige
Behandlungen mit Antibiotika.
2. Da Akne eine chronische entzündliche Erkrankung ist, bedarf sie einer
Langzeitbehandlung zur Rückfallvermeidung.
3. Eine topische Aknebehandlung sollte gleichzeitig auf mindestens drei der
vier wichtigsten pathogenen Faktoren abzielen, das heißt auf die gestörte
follikuläre Keratinozytendifferenzierung, die Proliferation von P.acnes, und
die Entzündung mit verstärkter adaptiver Immunantwort.
4. Topische Retinoide und BPO sind die Mittel der ersten Wahl bei jeder
Aknetherapie.
Modifiziert nach Gollnick HP, Buer J, Beissert S, Sunderkötter C. J Dtsch Dermatol Ges.2016; 14:1319-1327
Verantwortungsvoller Umgang
mit Antibiotika in der Akne-Therapie – Hauptthesen 2
5. Sofern es wirksame Alternativen gibt, sollte auf den Einsatz von
Antibiotika verzichtet werden.
6. Systemische Antibiotika bei schwerer Akne sollten in subantimikrobiellen
Dosen verabreicht werden, die eine antientzündliche, jedoch nicht primär
antibiotische Wirkung auf P.acnes haben.
7. Bei einer grammnegativen Follikulitis sollte ein kurzfristiger, gezielter
systemischer Antibiotikaeinsatz nach einer mikrobiologischen
Untersuchung erfolgen.
8. Der Einsatz systemischer Antibiotika als Monotherapie wird für eine
Behandlung von Akne nicht empfohlen. Ein topischer Einsatz sollte
gänzlich vermieden werden.
Modifiziert nach Gollnick HP, Buer J, Beissert S, Sunderkötter C. J Dtsch Dermatol Ges.2016; 14:1319-1327
Fixkombination
• Fixkombinationen werden im Rahmen der topischen Therapie besonders empfohlen,
weil die Komponenten additiv oder synergistisch wirken und die Anwendung einfach ist.
• Adapalen/BPO
 0,1 % Adapalen/2,5 % BPO: bei leichten bis mittelschweren Verlaufsformen und
zur Erhaltungstherapie bei Vorliegen geringer entzündlicher Restzustände
 0,3 % Adapalen/2,5 % BPO: bei mittelschweren bis schweren Verlaufsformen
 Langfristig anwendbar
• Antibiotikum/Retinoid
 Clindamycin/Tretinoin oder Erythromycin/Isotretinoin
 bei milden bis moderaten Verlaufsformen für einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen indiziert
•
BPO/Antibiotikum
 5 % oder 3 % BPO/ 1% Clindamycin
 Bei milden bis moderaten Verlaufsformen für einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen indiziert
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490;
Lee SE et al. Arch Dermatol Res 2010; 302: 745-756
Aktuelle Empfehlung der S3 Leitlinie
• Aktualisierte Version der Leitlinie aus 2016 verweist ausdrücklich auf das Resistenzrisiko
beim Einsatz von Antibiotika
1 Modifiziert nach Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol.2016;30:1261-1268; * Verordner von Antibiotika sollten sich über das Resistenzrisiko bewusst sein;
** Mittlerer Empfehlungsgrad der Clindamycin + Tretinoin Fixkombination aufgrund von Bedenkung zur einer möglichen Resistenzentwicklung
Erhaltungstherapie
• Die Erhaltungstherapie folgt im Anschluss
an die Initialtherapie
– Therapieergebnis erhalten
– Rezidiven vorbeugen
• Eine Erhaltungstherapie zur Rezidivprophylaxe
mit topischen Retinoiden kann empfohlen
werden
– Azelainsäure kann alternativ erwogen werden
• Bei Vorliegen residualer entzündlicher Zustände
kann eine Erhaltungstherapie über 12 Monate
mit Adapalen/BPO empfohlen werden
Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490; S2k Leitlinie zur Behandlung der Akne:
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-017l_S2k_Behandlung_der_Akne_2011-abgelaufen.pdf
Reinigung und Pflege der Haut
• Die Hautreinigung mit Syndets mit physiologischem pH-Wert von 5,5 wird
einmal abends empfohlen
– Seifen sind für die Reinigung nicht geeignet
– das Mikrobiom der Haut sollte nicht zerstört werden
• Zur Pflege der zur Akne neigenden Haut sind hydrophile, wasserhaltige
Systeme geeignet
– leichte Öl in Wasser (O/W-) Emulsionen
– Hydrogele
– Zusätze mit Fruchtsäuren, Glykolsäure, Salicylsäure und auch Milchsäure
haben eine nachgewiesene komedolytische Wirkung
Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30:1261-1268; Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Fixkombination mit 0,3 % Adapalen/2,5 % BPO
• Die Fixkombination von 0,1 % Adapalen/2,5 % BPO hat sich klinisch bewährt
• Adapalen senkt dosisabhängig die Freisetzung von TLR-21
– Fixkombination mit einer erhöhten Dosierung (0,3% Adapalen/2,5% BPO)
klinisch geprüft2,3
Studienendpunkte:
• Abnahme der Läsionen (entzündlich, nicht-entzündlich)
• Erfolgsrate: Prozentualer Anteil der Patienten, die erscheinungsfrei oder fast
erscheinungsfrei von Akne im Gesicht waren
– bedeutet eine Verbesserung um mindestens 2 Grade bei mittelschwerer Akne2
– bedeutet eine Verbesserung um mindestens 3 Grade bei schwerer Akne 3
• Lokale Verträglichkeit (Erythem, Schuppung, Trockenheit & Stechen/Brennen)
• Auftreten von unerwünschten Ereignissen
1. Tenaud I et al. Exp Dermatol 2007;16: 500-506; 2. Stein Gold L et al. Am J Clin Dermatol 2016; 17: 293-303; 3. Weiss J et al. J Drugs dermatol 2015; 14: 1427-1435
Mittlere Reduktion entzündlicher Läsionen mit
0,3 % Adapalen/2,5 % BPO bei schwerer papulo-pustulöser Akne¹
∆Multiple
Imputation; post-hoc Analyse der Daten vor Woche 12.
1. Weiss J et al. J Drugs Dermatol 2015;14:1427–1435
Erfolgsrate: Anteil erscheinungsfrei oder fast erscheinungsfrei
nach 12 Wochen Therapie #1
31,9 % Patienten erreichen einen erscheinungsfreien der fast erscheinungsfreien
Hautbefund vs. Vehikel (∆ 20,1 %)
• Erfolgsrate: Prozentualer Anteil der Patienten, die erscheinungsfrei oder fast
erscheinungsfrei von Akne im Gesicht waren
 Bedeutet eine Verbesserung um mindestens 3 Grade bei schwerer Akne3
#Multiple Imputation; post-hoc Analyse der Daten vor Woche 12.
1. Modifiziert nach Weiss J et al. J Drugs Dermatol 2015;14:1427–1435
Patientenbeispiel 1 – Verbesserung von schwerer Akne
zu fast erscheinungsfreiem Hautzustand
• Patientenbeispiel mit schwerer Akne mit 3-gradiger Verbesserung nach 12 Wochen
Baseline :
Schwere papulo-pustulöse Akne
Data on file, Galderma Laboratories, L.P.
Woche 1
Woche 12 :
Fast erscheinungsfrei
Patientenbeispiel 2 – Verbesserung von schwerer Akne
zu milder Akne
• Patientenbeispiel : 12 Wochen topischer Therapie mit 0,3 % Adapalen/2,5 % BPO
Baseline:
Schwere papulo-pustulöse Akne
Woche 12:
leichte Akne
Reduktion der entzündlichen Läsionen um 80 %
Wurde gemäß Definition der Zielkriterien nicht als Therapieerfolg gewertet: Ziel war ein
erscheinungsfreier oder fast erscheinungsfreier Hautbefund nach 12 Wochen Therapie
Data on file, Galderma Laboratories, L.P. / CSR.
Lokale Verträglichkeit –
Teilpopulation schwere papulo-pustulöse Akne1
Die lokale Verträglichkeit bessert sich nach 2-wöchiger Anwendung und liegt dann
bei Woche 12 auf Vehikel-Niveau.
0,1 % Adapalen/2,5 % BPO (n=112)
0,3 % Adapalen/2,5% BPO (n=106)
Kontrolle (n=34)
1. Weiss J et al. J Drugs Dermatol 2015;14:1427–1435
Zusammenfassung 1
•
•
•
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Die Entzündung ist ein zentraler Prozess bei der Akne
Akne-Narben sind das Endstadium einer persistierenden Entzündung
Eine frühzeitige und effektive Therapie ist entscheidend
Die Therapie der papulo-pustulösen Akne richtet sich nach dem jeweiligen
Schweregrad
– Leichte bis mittelschwere Form:
o Adapalen + BPO-Fixkombination oder Clindamycin + BPOFixkombination werden von der S3-Leitlinie als erste Wahl empfohlen
o optional bei leichteren papulo-pustulösen Formen auch
Monotherapie mit einem topischen Retinoid, BPO oder Azelainsäure
Zusammenfassung 2
– Schwere papulo-pustulöse Akne:
o Kombination aus temporärer oraler Antibiose und topischer
Fixkombination
o Die Kombination aus Adapalen 0,3 % und BPO 2,5 % zeigte eine
überlegene Wirksamkeit gegenüber dem Vehikel in der Behandlung
der mittelschweren und schweren papulo-pustulösen Akne
– Schwere noduläre Acne papulo-pustulosa oder Acne conglobata
o Systemische Retinoide oder alternativ systemische Antibiose plus
BPO/Retinoid
• Richtige Hautreinigung und -pflege sowie Erhaltungstherapien gehören zur
Aknebehandlung
Back-up
Therapieversagen bei milder bis moderater
A. papulo-pustulosa (1)
Ursachen
Maßnahmen
•
Verschlechterung des Krankheitsbildes zu einer
schweren Akne papulo-pustulosa
•
Therapiealgorithmus zur Behandlung einer schweren Akne papulopustulosa befolgen
•
Nicht arzneimittelabhängige Ursachen
•
Schwere Seborrhoe ausschließen. Bei schwerer Seborrhoe orales
Isotretinoin oder bei Frauen orale Behandlung mit anti-androgenen
Hormonen erwägen.
Belastung durch Akne-provozierende Stoffe, Stress und Diät
ausschließen
Infektion durch Malassezia furfur oder Gram-negative Bakterien
ausschließen
Komedogenität von Gesichts-Makeup und Feuchtigkeitscremes
ausschließe
Endokrinologisches Profil überprüfen
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•
•
Arzneimittelabhängige Ursachen
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Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Anpassung des Trägerstoffes (Creme oder Gel) an Hauttyp und
Umweltbedingungen
Wechsel von einer Monotherapie oder separaten Monotherapien auf
Fixkombinationen
Wechsel zu einer höheren Konzentration des topischen Wirkstoffs
Überprüfen, ob nur Teile des Gesichts behandelt wurden
Überprüfen, ob der Patient während der Behandlung zu einer frühen
Narbenbildung neigt
Bei Frauen den Typ des Antikonzeptivums überprüfen
Therapieversagen bei milder bis moderater
A. papulo-pustulosa (2)
Ursachen
Maßnahmen
•
Schlechte Adhärenz
•
•
•
Häufigkeit der Wirkstoffapplikation überprüfen
Überprüfen, ob der Patient verstanden hat, wie das Arzneimittel wirkt
Nebenwirkungsprofil überprüfen
•
Nebenwirkungen
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•
Wirkstoffklasse wechseln oder Wirkstoffkonzentration reduzieren
Wechsel zu einem besser verträglichen Retinoid und/oder einer besser
verträglichen Galenik (z. B. kristalline Galenik)
Häufigkeit der Anwendung reduzieren
Hautpflege und kosmetische Produkte überprüfen, zu häufige Nutzung
von öligen Hautpflegeprodukten ausschließen, inadäquate
Hydratisierung der Haut vermeiden
Zu häufige Nutzung von Hautreinigern vermeiden (Reiniger mit einem
pH um 5 und ohne α– oder β–Hydroxylsäuren verwenden)
Kontaktdermatitis oder Photosensibilität ausschließen
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Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Therapieversagen bei moderater bis schwerer
A. papulo-pustulosa (1)
Ursachen
•
Nicht arzneimittelabhängige Ursachen
Maßnahmen
•
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Arzneimittelabhängige Ursachen
•
•
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•
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Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
Schwere Seborrhoe ausschließen. Bei schwerer Seborrhoe orales
Isotretinoin oder bei Frauen orale Behandlung mit anti-androgenen
Hormonen erwägen.
Belastung durch Akne-provozierende Stoffe, Stress und Diät
ausschließen
Infektion durch Malassezia furfur oder Gram-negative Bakterien
ausschließen
Komedogenität von Gesichts-Make up und Feuchtigkeitscremes
ausschließen
Endokrinologisches Profil überprüfen
Anpassung des Trägerstoffes (Creme oder Gel) an Hauttyp und
Umweltbedingungen
Typ und Dosis des oralen Antibiotikums überprüfen
Resistenzstatus von Propionibacterium acnes überprüfen
Wechsel zu einer anderen oralen Behandlung
Überprüfen, ob der Patient während der Behandlung zu einer frühen
Narbenbildung neigt
Überprüfen, ob nur Teile des Gesichts behandelt wurden
Bei Frauen den Typ des Antikonzeptivums überprüfen
Therapieversagen bei moderater bis schwerer
A. papulo-pustulosa (2)
Ursachen
Maßnahmen
•
Schlechte Adhärenz
•
•
•
•
Häufigkeit der Wirkstoffapplikation überprüfen
Häufigkeit der Einnahme der oralen Behandlung überprüfen
Überprüfen, ob der Patient verstanden hat, wie das Arzneimittel wirkt
Nebenwirkungsprofil überprüfen
•
Nebenwirkungen
•
•
Wirkstoffklasse wechseln oder Wirkstoffkonzentration reduzieren
Wechsel zu einem besser verträglichen Retinoid und/oder einer besser
verträglichen Galenik (z. B. kristalline Galenik)
Wechsel der oralen Behandlung erwägen
Häufigkeit der Anwendung reduzieren
Hautpflege und kosmetische Produkte überprüfen, zu häufige Nutzung
von öligen Hautpflegeprodukten ausschließen, inadäquate
Hydratisierung der Haut vermeiden
Zu häufige Nutzung von Hautreinigern vermeiden (Reiniger mit einem
pH um 5 und ohne α– oder β–Hydroxylsäuren verwenden)
Kontaktdermatitis oder Photosensibilität ausschließen
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Gollnick H et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1480-1490
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