2 Inhalt Die Bilanz Wozu braucht man Bilanzen? Wie entsteht aus dem Inventar die Bilanz? Was liest man in der Bilanz? Wie wird die Vermögenslage beurteilt? Wie erfolgt die Kapitalaufbringung? Wie erkennt man die Finanzierung? Welche Bilanzpositionen zeigen die Liquidität? 7 8 9 15 18 23 30 34 Gewinn und Verlustrechnung (G+VRechnung) 41 Welcher Aufbau ist für die Gewinn und Verlustrechnung vorgeschrieben? Wie wird die Gesamtleistung beurteilt? Wie kommt man von der Gesamtleistung zum „Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit"? Warum unterscheidet man Ergebnis vor Steuern, Jahresüberschuss und Bilanzgewinn? Was sind die Bezugsgrößen für die Rentabilität? Wieso informiert der Cashflow umfassender? 42 46 49 55 57 61 3 Bewertung in der Bilanz Weshalb gibt es Buchführungs und Bilanzierungsgrundsätze? Wie wird in der Handelsbilanz bewertet? Welche Bewertungsgrundsätze gelten in der Steuerbilanz? Welche Bilanzierungs und Bewertungswahlrechte kennen Handels und Steuerbilanz? Internationale Rechnungslegung nach IFRS BilanzABC Anhang Beispiel: Bilanz nach Handelsrecht Beispiel: Gewinn und Verlustrechnung 67 68 70 75 79 87 89 123 123 124 4 Inhalt „Bilanzen Training“ Die Bilanzarbeiten beginnen Den Bilanzierungspflichtigen ermitteln Den Bilanzierungsumfang und die Jahresbuch haltung prüfen Allgemeine Bewertungsgrundsätze anwenden Das Anlagevermögen bilanzieren Bilanzierungshilfen, immaterielle Vermögens gegenstände aktivieren Grundstücke bewerten Bewegliche Sachanlagen und Anzahlungen ansetzen Finanzanlagen bilanzieren Das Umlaufvermögen beurteilen Vorräte ansetzen und bewerten Forderungen beurteilen Aktive Rechnungsabgrenzungsposten bilden 129 131 135 139 143 145 149 153 157 161 163 173 181 5 Das Eigenkapital darstellen Das Eigenkapital der verschiedenen Gesellschafts formen ausweisen Veränderungen des Eigenkapitals erfassen Mischposten bilden 185 187 191 199 Rückstellungen ermitteln und Verbindlichkeiten beurteilen 203 Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten buchen Wenn Verluste drohen Latente Steuern zurückstellen Rückstellungen abwickeln Verbindlichkeiten bilanzieren Die Gewinn und Verlustrechnung darstellen Das Umsatzkostenverfahren Zusammenhänge zwischen Bilanz und GuV erkennen Rechnungsabgrenzungen durchführen 205 209 213 217 221 233 235 237 241 Bilanz und GuVSchema 245 Stichwortverzeichnis 249 77 Die Bilanz Wer eine Bilanz zu lesen versteht, kann ein Unternehmen beurteilen. In diesem Kapitel lesen Sie, wie Sie von der Inventur zur Bilanz kommen ( S. 9 ff.), wie Sie die Aktivseite ( S. 18) und die Passivseite der Bi lanz ( S. 23) analysieren, wie Sie Finanzierung (S. 30) und die Liquidität eines Un ternehmens (S. 34) beurteilen können. 8 Die Bilanz Wozu braucht man Bilanzen? Bilanzen lesen und verstehen Die Bilanz zeigt Ihnen die Vermögensverhältnisse, den Kapi talaufbau und die Finanzierung. Sie erkennen also, ob das Unternehmen solide finanziert ist oder ob es kurz vor dem Konkurs steht. Die Bilanz informiert, woher die finanziellen Mittel kommen und wie sie eingesetzt werden. Veränderun gen in der Bilanz sagen etwas über Entwicklungen im Unter nehmen aus. Die Bilanz ist immer auf einen bestimmten Zeitpunkt, den Bilanzstichtag, bezogen. So gibt es Eröff nungs, Schluss und Zwischenbilanzen. Aus der Gewinn und Verlustrechnung können Sie die Ertragslage eines Unter nehmens ablesen. Aufwendungen und Erträge des Geschäfts jahres sind hier dargestellt. Die Bilanz bildet, zusammen mit der Gewinn und Verlust rechnung, den Jahresabschluss und dient der Rechenschafts legung. Gläubiger, Lieferanten, Kunden, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit werden informiert. Gesetzliche Grundlagen Bilanz und Gewinn und Verlustrechnung sind hervorragende Instrumente zur Kontrolle und Dokumentation, die über den Geschäftserfolg und die Vermögenslage Auskunft geben. Nach dem Handelsgesetzbuch sind Kaufleute, Handelsgesell schaften und eingetragene Genossenschaften dazu verpflich tet, zum Schluss eines Geschäftsjahres einen Jahresabschluss zu erstellen. Der Jahresabschluss hat den Grundsätzen ord Wie entsteht aus dem Inventar die Bilanz? 9 nungsmäßiger Buchführung zu entsprechen. Das bedeutet, er muss vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet sein. Außerdem besteht ein Verrechnungsverbot, d.h., keine Ver rechnung von Posten der Aktivseite mit Posten der Passivsei te, und keine Aufrechnung von Aufwendungen und Erträgen. Wie entsteht aus dem Inventar die Bilanz? Inventur und Inventar Inventur ist die lückenlose mengen und wertmäßige Erfas sung des Vermögens und der Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag. Das Verzeichnis, das bei die ser Bestandsaufnahme erstellt wird, ist das Inventar. Handelsrecht und Steuerrecht verpflichten die Kaufleute zur Inventur. Der Kaufmann muss sein Vermögen und seine Schulden zu folgenden Anlässen feststellen: bei Gründung oder Kauf eines Unternehmens, am Ende eines jeden Geschäftsjahres, bei Verkauf des Unternehmens. Durchführung der Inventur Das Erfassen des gesamten Vermögens und aller Schulden wird als Inventur bezeichnet. Die körperliche Bestandsauf nahme (= körperliche Inventur) der Vorräte ist der wichtigste Teil der Inventur und erfolgt durch Zählen, Wiegen, Messen 10 Die Bilanz und Schätzen. Weniger arbeitsintensiv, aber ähnlich vorzuge hen ist bei der Ermittlung der technischen Anlagen und Ma schinen, des Fuhrparks und der Betriebs und Geschäftsaus stattung. Die körperliche Bestandsaufnahme ist notwendiger Bestandteil einer ordnungsmäßigen Buchführung und Bilan zierung. Die Werte der übrigen Vermögensgegenstände können größ tenteils ohne körperliche Bestandsaufnahme, anhand von Belegen oder buchhalterischen Aufzeichnungen, ermittelt werden. Bankguthaben werden durch Kontoauszüge der Banken festgestellt. Die Höhe der Forderungen an Kunden wird in der Buchhaltung festgehalten. Auch die Schulden sind Gegenstand der buchmäßigen Bestandsaufnahme (= Buchinventur). Verschiedene Inventurverfahren Das Vermögen wird bei der Stichtagsinventur durch körperli che Bestandsaufnahme zum Bilanzstichtag, meist dem 31.12., festgestellt. Die Bestandsaufnahme zum Bilanzstichtag kann entfallen, wenn der mengenmäßige Bestand der Warenvorräte buch mäßig nachgewiesen werden kann. Die Bestandsveränderun gen werden als Zu und Abgänge in der Lagerkartei oder von der EDV erfasst. Die körperliche Bestandsaufnahme kann bei der permanenten Inventur an jedem beliebigen Tag des Ge schäftsjahres erfolgen. Die Bestände müssen aber wenigstens einmal im Geschäftsjahr durch eine körperliche Bestandsauf nahme aufgenommen werden. Wie entsteht aus dem Inventar die Bilanz? 11 Inventar ist das Ergebnis der Inventur Das Inventar (lateinisch inventarium = Bestandsverzeichnis) ist ein umfassendes Bestandsverzeichnis, in dem alle Vermö gensgegenstände und Schulden nach Art, Menge und Wert einzeln aufgeführt sind. Die Bestimmung von Werten ist die Hauptaufgabe des Inventars. Das Inventar wird in drei Teile aufgeteilt: 1 Vermögen 2 Schulden 3 Ermittlung des Reinvermögens (= Eigenkapitals) Vermögen Das Vermögen gliedert sich in Anlage und Umlaufvermögen. Das Anlagevermögen beinhaltet alle Vermögensgegenstände, die langfristig zur Durchführung der Betriebsaufgaben benö tigt werden: Grundstücke und Gebäude Maschinen und maschinelle Anlagen Betriebs und Geschäftsausstattung Fahrzeuge (Fuhrpark) Anlagen im Bau 249 Stichwortverzeichnis Abschreibung 51, 78, 82 f., 90 f., 147 ff., 201 f., 245 f. – auf Finanzanlagen 54 Afa 151, 151 Agio 91 Aktiva 16, 18, 91 Aktivierungspflicht, wahlrecht und verbot 80, 153 Aktivseite der Bilanz 16, 18 Amerikanische Bilanz s. US GAAP Anhang 91, 174 Anlagen 92, 153, 157 Anlagendeckung IIII 32 ff. Anlagenintensität 19, 92 Anlagevermögen 11, 17 ff., 91, 143 ff. Anschaffungskosten 75 f., 93,142, 147 f. Anschaffungswert 70, 80 f. Anspannungsgrad 26 Ansparabschreibungen 201 f. Anzahlungen 93, 153 f. Aufwendungen 43, 94, 209 f. Ausfallrisiken 177 f. Ausgaben 94 Außerordentliches Ergebnis 55, 95 Barliquidität s. Liquidität 1. Grades Bestandsaufnahme 10 Bestandsverzeichnis s. Inventar Beteiligung 95, 231 f. Beteiligungserträge 239 f. Betriebsausstattung 96 f. Betriebsergebnis 42, 49 f. Bewertung 68 ff., 96 f., 141 f., 163 ff. Bewertungsgrundsätze 97 f., 139 ff. Bewertungsspielraum 77 ff. Bewertungswahlrecht 79 ff., 98 Bilanz 97 – Grundaufbau 14 f. – Muster 121 Bilanzanalyse 99 250 Bilanzauswertung 94 f. Bilanzfälschung 100 Bilanzgewinn 55 ff., 100 Bilanzierungspflicht 131 Bilanzierungsumfang 135 f. Bilanzkennzahlen 101 Bilanzmanipulation 102 Bilanzpolitik 79, 102 Bilanzstichtag 8, 102, 241 f. Buchinventur 10 Buchung 102 Buchungssätze 179 f. Cashflow 61 ff., 102 CashflowKennzahlen 65 ff. Disagio 103, 223 f. EBIT 103 EBITDA 103 EBT 103 Eigenkapital 12, 23 ff. 104, 185 ff., 195 ff. Eigenkapitalquote 26 f., 104 Eigenkapitalrentabilität 57 f., 104 Eigenleistungen 104 Einlagen 191 ff. Entnahmen 191 ff. EquityMethode 105 Stichwortverzeichnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 49 Ergebnis vor Steuern 55 f. Erlöse 104 Erträge 43, 47, 52 ff., 105, 218 ff., 239 f. Ertragslage 55 ff. Erzeugnisse 169 f. Fälligkeit 16 Finanzanlagen 105, 157 ff. Finanzergebnis 52 Finanzierung 30, 105 Firmenwert 106 Flüssige Mittel 106 Forderungen 106, 173 ff. Forderungsintensität 22 Fremdkapital 27, 106 Fristenkongruenz 30 GAAP siehe USGAAP Garantierückstellungen 25 Geringwertige Wirtschafts güter 107 Gesamtkapitalrentabilität 58 Gesamtkostenverfahren 44 f. Gesamtleistung 45, 48 f., 107 Stichwortverzeichnis Geschäftswert 107 Gesellschafterdarlehen 229 f. Gesellschaftsformen 187 ff. Gesetzliche Rücklage 108 Gewährleistungen 213 f. Gewinn 43 f., 108 Gewinn und Verlust rechnung 42 ff., 108, 233 ff. Gewinnrücklagen 108 Gezeichnetes Kapital 108 Gläubigerschutz 71 Goldene Bilanzregel 30 Goldene Finanzierungsregel 30 Grundsätze ordnungsmäßi ger Bilanzierung 69 f. Grundsätze ordnungsmäßi ger Buchführung (GoB) 8, 68, 109 Grundschulden 12, 33 Grundstücke 151 f. Gründung 9 Handelsbilanz 109, 133 f., 153 – Bewertung 70 Handelsgesetzbuch 8 251 Herstellungskosten 76 f., 80, 109, 149 f. Höchstwertprinzip 74 IFRS 40, 87 f., 109 Imparitätsprinzip 72, 110 Innenfinanzierung 110 Inventar 9 ff., 13 f., 110 Inventur 9 ff., 110 Jahresabschluss 8, 110 f. Jahresüberschuss 55 ff. Kapital 112 Kapitalaufbringung 24 Kapitalflussrechnung 66 Kapitalgesellschaft 197 f. Kapitalrücklage 112 Klassische (Bilanz)Regel 26 Konto 42, 112 Kurzfristige Verbindlich keiten 38 Lagebericht 113 LeverageEffekt 59 LIFOMethoden 165 ff. Liquidität 35 ff., 114 – 1. bis 3. Grades 37 f. 252 Stichwortverzeichnis Materialaufwand 49 Mischposten 199 ff. Teilhaberschutz 71 Teilwert 77 ff. Niederstwertprinzip 73 f., 114 Überbewertung 24 Überleitung 235 f. Umlaufintensität 20 Umlaufvermögen 21, 119, 161 ff. Umsatzerlöse 46, 120 Umsatzkostenverfahren 45 f., 235 f. Umsatzrentabilität (Umsatz rendite) 60, 120 Unterbewertung 24 Unternehmensform 189 f. USGAAP 29, 40, 120 f. Passiva 15, 22, 114 Passivseite 16, 22 ff. Personalaufwand 49 f. Rechnungsabgrenzung 22, 241 ff. Rechnungsabgrenzungspos ten 115, 181 ff. Reinvermögen 14 Rentabilität 56, 116 Rohergebnis 49 f. Rücklagen 116 f. Rückstellungen 22, 117, 203 ff. Sachanlagen 153 f. Sachanlagenintensität 20 Schulden 9 f., 72 Steuerbilanz 75 ff., 119, 133 f., 153 Steuern 213 ff. Stichtagsinventur 10 Stille Reserven 24, 119 Verbindlichkeiten 121, 221 ff. Verluste 44 f., 121, 209 ff. Vermögen 11 f., 72 Vermögensgegenstände 145 ff. Vermögenslage 18 ff. Verrechnungsverbot 9 Verschuldungsgrad 28 f. Vorräte 163, 237 f. Vorratsintensität 21 f. 253 Stichwortverzeichnis Waren 171 f. Wechsel und Lieferanten verbindlichkeiten 227 f. Wertschöpfung 122 Wertunter und obergrenzen 84f. Working capital 122 Zinsen 52 ff. Zuschüsse 199 f.