Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen [1] Syntheses and Reactions of Sulfur Coordinated Ruthenium Complexes [11 Dieter Sellmann* und Elmar Böhlen Institut für Anorganische Chemie der Universität Erlangen-Nürnberg, Egerlandstraße 1, D-8520 Erlangen Z. Naturforsch. 87b, 102(5-1033 (1982); eingegangen am 10. März 1982 Ruthenium Sulfur Carbonyl Phosphine Hydrazine Complexes The syntheses and reactions of sulfur coordinated ruthenium centers with CO, PR3, (R = Me, O), N 2 H 4 and N 2 are investigated. Reaction of [Ru(CO) 3 (THF)Cl 2 ] with lithiumo-methylthiobenzenethiolate yields c;'.s-[Ru(CO) 2 (CH 3 S-C6H4-S)2], with Li 2 -o-benzenedithiolate the cis-[Ru(CO) 2 (C6H4S 2 ) 2 ] 2_ -ion is obtained, which can be isolated either as the NMe 4 salt or reacted further with l,2-C 2 H 4 Br 2 to give c«?-[Ru(CO) 2 dttd], (dttd 2 - = 2,3,8,9Dibenzo-l,4,7,10-tetrathiadecane 2 "). In all three complexes the CO ligands are relatively inert to substitution; refluxing of [Ru(CO) 2 (C 1 6H 4 S 2 ) 2 ] 2 - in EtOH in the presence of excess PMe 3 , however, and subsequent alkylation with l,2-C 2 H 4 Br 2 yields [Ru(CO)PMe 3 (dttd)]. [Ru(PMe 3 ) 2 dttd] is obtained from [Ru(PMe 3 )4Cl 2 ] and Li 2 -dttcl, the synthesis of which is also described. In [Ru(PMe 3 ) 2 (dttd)] the PMo 3 ligands are inert, but m [Ru(P0 3 ) 2 (dttd)] one P 0 3 ligand is easily substituted bv CO or N 2 H 4 yielding [Ru(CO)(P03)dttd] or [Ru(N 2 H 4 )(P0 3 )dttd] respectively; [Ru(P0 3 ) 2 (dttd)] is obtained from [RU(P0 3 ) 3 C1 2 ] and Ho-dttd. The complexes are characterized by elemental analyses, I R , NMR and mass spectroscopy. 1. Einleitung Obwohl viele Beobachtungen darauf hindeuten, daß die aktiven Zentren von Nitrogenasen die Übergangsmetalle Eisen und Molybdän in einer Schwefel-Ligandensphäre enthalten [2], ist bis heute kein einziger Schwefelligand-Übergangsmetall-Komplex bekannt, der molekularen Stickstoff koordinieren, geschweige denn die N2-Reduktion katalysieren kann. Auch über die Reaktivität solcher Komplexe gegenüber anderen kleinen Molekülen, wie CO. N0H4, Ho ist bislang wenig bekannt. Unsere Untersuchungen haben daher zum Ziel, Übergangsmetallkomplexe mit verschiedenen Schwefelliganden zu synthetisieren, um dann ihre Aktivität gegenüber diesen Molekülen in Abhängigkeit von Zentralmetall, Ladung und Coliganden untersuchen zu können. Über unsere ersten Ergebnisse mit Ruthenium sei hier berichtet. 2. Ergebnisse und Biskussion Mit dem zu Ruthenium gruppenhomologen Eisen konnten wir eine Vielzahl von schwefelkoordinierten Eisen-Carbonyl-Komplexen durch die einfache Umsetzung von FeClo • 4 H20. Schwefelligand und * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. D. Sellmann. 0340-5087/82/0800- 1026/S 01.00/0 CO erhalten, wie z.B. [Fe(CO)2(CH3SC6H4S)2] oder [NMe4]2[Fe(CO)2(C6H4S2)2] [3,4], Mit Ruthenium sind solche einfachen Reaktionen nicht ohne weiteres möglich, da ein vergleichbares RuCl2 • 4 H2O unbekannt ist und das wegen seiner leichten Erhältlichkeit als Ausgangsmaterial geeignete , , R U C 1 3 • .rH20" keine einheitliche Verbindung darstellt [5]. Es war daher häufig notwendig, , . R U C 1 3 • crHoO" erst in eine definierte Verbindung zu überführen und diese dann weiter umzusetzen. Für die Synthese von CO-Ivomplexen hat sich dabei [Ru(CO)3(THF)Cl2] [6] als besonders geeignet erwiesen. Wenn man gemäß Gl. (1) [Ru(CO)3(THF)Cl2] + 2 LiS-C6H4-SCH3 [Ru(CO)2(CH3S-C6H4-S)2] + CO + (1) 2 LiCl + THF eine THF-Lösung von Lithium-or/^o-methylthiobenzolthiolat. LiS-CeH4-SCH3. zu einer Suspension des weißen kristallinen [ R U ( C O ) 3 ( T H F ) C 1 2 ] in THF tropft, bildet sich zunächst eine rote Lösung. Gleichzeitig setzt eine langsame Gasentwicklung ein. die sich bei leichtem Erwärmen verstärkt. Die Farbe der Lösung hellt sich nach gelborange auf und im IR-Spektrum kann man parallel dazu ein Anwachsen der rco-Banden von [RU(CO)2(CH3S-C6H4-S)21 bei 1995 u n d 2065 c m " 1 Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM D. Sellmann-E. Böhlen • Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen beobachten; da zwei j'co-Banden auftreten, müssen die CO-Liganden cis-ständig sein. Die Beobachtungen, insbesondere die Farbumschläge, deuten auf eine stufenweise Koordination der zweizähnigen o-Methylthio-benzol-thiolat-Liganden hin, etwa nach Gl. (2): THF [Ru(CO)3(THF)Clo] + 2 CH 3 S-C 6 H 4 -SLi -LiCl SCH. CO .I 'CO :R< I 'CO C0' SCH, I -CO -CO/-THF Ru; ch 3 S^ I -co s s CH.S [RU(CO)2(CH 3 SC 6 H 4 S)2] wird in gelben Kristallen isoliert, die in THP\ Aceton und Toluol gut löslich sind. Im'H-XMR-Spektrum weist es für die CH3Protonen ein Singulett bei 2,8 ppm, für die CeH4Protonen ein Multiplett bei 7,3 ppm (in D6-Aceton, relat. TMS) auf. Im Felddesorptions(FD)-Massenspektrum beobachtet man das Signal des Molekülions bei mje = 408; ein weiteres Signal bei mje = 310 läßt sich dem Ion (CH3S-C6H4-SS-C6H4-SCH3)+- zuordnen. Wenn eine ethanolische Lösung von ,,RuCl3 • XH2O" mit CO behandelt wird, entsteht eine blutrote Lösung mit einer nicht genau charakterisierten Ru-Carbonylhalogenid-Spezies, die wahrscheinlich am besten als [Ru(CO)3(EtOH)Cl2]* zu formulieren ist [7], Bei der Umsetzung einer solchen Lösung gemäß Gl. (3) 1027 gabe des Liganden vier Stunden unter 25 bar CO gerührt wird. [Ru(CO)2(CH3S-C6H4-S)2] ist im Gegensatz zum analogen Eisen-Komplex für übersichtliche Substitutionsreaktionen der CO-Liganden nicht gut geeignet. So führt dreistündiges Kochen des Komplexes in THF nur zu einer geringfügigen Abnahme der rco-Banden im IR-Spektrum, während bei 1950 c m 1 eine neue Bande auftritt; der entsprechende Eisenkomplex wird dagegen z.B. durch Erhitzen rasch, vollständig und reversibel decarbonyliert [3]. Auch bei UV-Bestrahlung einer Lösung von [Ru(CO)2(CH3S-C6H4-S)2] nimmt die Intensität der i'co-Banden nur langsam ab. Man beobachtet auch hier eine neue ^co-Bande bei 1950 cm -1 , die wahrscheinlich einem mehrkernigen Komplex zugeordnet werden muß, der bei weiterer Bestrahlung teilweise als gelber Feststoff ausfällt. Sowohl die thermischen als auch die photolytischen Decarbonylierungen von [Ru(CO)2(CH3S-C(;H4-S)2] verlaufen irreversibel; durch Reaktion mit CO läßt sich nicht der Ausgangskomplex zurückerhalten. Versuche, durch CO-Abspaltung eine freie Koordinationsstelle für die anschließende Koordination von N2 ZU erzeugen, mußten demzufolge scheitern. Bei der Suche nach einem System, das sich nicht nur reversibel decarbonylieren läßt, sondern bei Umsetzungen auch besser charakterisierbare Reaktionsprodukte liefert, erhielten wir das Komplexanion [Ru(CO)2(C6H4S2)2]2~- Wenn man die Reaktion gemäß Gl. (4) durchführt. „RuCl3 • .rH20;i + 2 (C6H4S2)2" ,,[Ru(CO) 3 (EtOH)Cl 2 y + CO THF 2- EtOH/RT 2 NaS-C 6 H 4 -SCH 3 [Ru(CO)2(CH3S-C6H4-S)2] CO + EtOH 2 NaCl (3) färbt sich die rote Lösung nach Zugabe von NaS-C 6 H 4 -SCH 3 braun. IR-spektroskopisch läßt sich auch hier die Bildung von c/s-[Ru(CO)2(CH3S-C6H4-S)2] anhand der x-co-Banden bei 1995 und 2065 cm -1 verfolgen. In einer unerwünschten Nebenreaktion fällt jedoch unter CO-Abspaltung ein unlöslicher gelber, wahrscheinlich vielkerniger Komplex [Ru(CO)(CH3S-C6H4-S)2]n, mit einer vCo-Bande bei 1950 cm -1 aus. Diese Nebenreaktion kann etwas zurückgedrängt werden, wenn der Ansatz nach Zu- •Ru; -CO •CO Nebenprodukte (4) färbt sich die dunkelbraune Lösung von ,,RuCl3 • .rHiO" in THF nach Zugabe von Dilithiumbenzol-l,2-dithiolat zunächst tiefgrün und schlägt dann beim Einleiten von CO nach braun um. Im IR-Spektrum läßt sich die Reaktion anhand von zwei vco-Banden bei 1935 und 2000 cm -1 verfolgen, die auf die Bildung von c?V[Ru(CO)2(C6H4S2)2]2- hinweisen. Die rasche Re- Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM D. Sellmann-E. Böhlen • Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen 1028 duktion von Ru(III) zu Ru(II) durch CO bei Nor- nächst rot. Nachdem etwa die Hälfte des Liganden malbedingungen wird durch die Anwesenheit der zugetropft ist, setzt Gasentwicklung ein, und die Schwefelliganden offensichtlich sehr erleichtert: die Lösung verfärbt sich langsam von rot nach gelbSynthese der ..roten Lösung'' aus ,.RuCl 3 ;rH 2 0'' orange. Die Reaktion läßt sich wieder anhand der mit CO benötigt demgegenüber z.B. elf Tage. reo-Banden von [Ru(CO)3(THF)Cl2] (2129/2047 2 Verglichen mit dem [Fe(CO)2(C6H4S2)2] --Ion ist cm-1) und [Ru(C0)2(C6H4S2)2]2- (1935/2000 cm-1) der analoge Ruthenium-Komplex relativ stabil, verfolgen. Der Komplex kann auch hier leicht als sowohl im Hinblick auf thermische Beanspruchung [NMe4]2[Ru(CO)2(C6H4S2)2] ausgefällt werden. wie auch gegenüber Oxidation. Er läßt sich aus Wenn die nach Gl. (5) erhaltene Lösung nach Gl. MeOH/THF-Lösung ohne Zusatz eines Reduktions- (6) mit 1,2-Dibromethan umgesetzt wird, mittels als [NMe4]2[Ru(CO)2(C6H4S2)2] ausfällen. Die gelbe, feinkristalline Substanz löst sich gut in [Ru(CO)2(C6H4S2)2]2" + 1.2-C2H4Br2 (6) DMF und mäßig gut in Methanol. Lösungen von [NMe4]2[Ru(CO)2(C6H4S2)2] in Methanol können bis zu einer Stunde erhitzt werden, ohne daß CO abgeTHF/RT/2h 1 | co spalten wird. Das Salz weist im IR-Spektrum (KBr) R U 2 B r * C r , -C0 zwei starke reo-Absorptionen bei 1912 und 1988 cm -1 auf. Allerdings wurde beobachtet, daß die ReV produzierbarkeit dieser Synthese von dem jeweiligen , . R u C l 3 • .TH2O'' abhängen kann. Aus diesem Grund setzt man auch für die Synthese von bildet sich durch verbrückende Alkylierung der Dithiolat-Liganden der Neutralkomplex cis[Ru(CO)2(C6H4S2)2]2- wieder besser [Ru(CO) (dttd)], in dem der vierzähnige Thio2 [Ru(CO)3(THF)Cl2] ein: ether-thiol-Ligand 2.3.8.9-Dibenzo-1.4.7.10-tetra[RU(C0)3(THF)C12J + 2 C6H4S22(5) thiadecan.dttd-Ho, als Dianion koordiniert ist. Die ,,Template"-Synthese dieses Liganden am THF/10 °C 2--Ion ist kürzlich bereits be[Fe(CO) (C H S2)2] R u c 2 c S 2 2 2 2 6 4 -CO/-C1- * [ ( ° ) ( ^ ) ] ~ richtet worden [8 ], Der vollständige Reaktionsablauf läßt sich auch Die weiße Suspension dieses Komplexes in THF färbt sich bei Zugabe von C6H4S2Li2 in THF zu- hier IR-spektroskopisch überprüfen (Abb. 1). 2200 2000 1900 / cm Abb. 1. IR-Spektrum von [Ru(CO) 2 (C 6 H 4 S 2 ) 2 ] 2 - a) in T H F ; b) 15 min nach Zugabe von C 2 H 4 Br 2 ; c) nach 30 min Erwärmen auf 35 °C; d) nach Chromatographie über Toluol/Si0 2 . Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM D. Sellmann-E. Böhlen • Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen Neben den vco-Banden von [Ru(CO)2(dttd)] bei 2010 und 2060 cm -1 tritt zusätzlich noch als dritte Absorption bei 1960 cm -1 die vco-Bande eines bislang nicht identifizierten Nebenproduktes auf (Abb. lc), das durch Chromatographie über SiOo abgetrennt werden muß. [Ru(CO)2(dttd)] fällt dann in gelben Kristallen an, läßt sich aus Toluol Umkristallisieren. ist gut löslich in THF und Methylenchlorid, mäßig löslich in Aceton und unlöslich in Hexan. Die niedrigen vco-Frequenzen von [Ru(CO)2(C6H4S2)2]2" weisen auf eine hohe Elektronendichte am Metallzentrum hin, die im allgemeinen als notwendige Voraussetzung für die Koordination von N2 betrachtet wird. Bestrahlt man eine Lösung von [NMe4]2[Ru(CO)2(C6H4S2)2] in Methanol mit UV-Licht, so verschwinden die beiden >'co-Banden bei 2005 und 1940 cm -1 weitgehend und die Lösung verfärbt sich von gelb nach tiefrot. Der Prozeß ist reversibel; beim Einleiten von CO erhält man die gelbe Lösung mit zwei i-co-Banden zurück. Die Koordination von N2 im Anschluß an die photochemische Decarbonylierung konnte bisher jedoch nicht beobachtet werden. Thermisch sind die beiden CO-Liganden nur schwierig abzuspalten; in Gegenwart eines Überschusses des starken Liganden PMe3 läßt sich jedoch ein CO-Ligand substituieren, wenn mehrere Stunden in Ethanol unter Rückfluß gekocht wird: EtOH/78°C [RU(CO)2(C6H4S2)2]2- + PMe3 — oh [Ru(CO)(PMe3)(C6H4S2)2L2- + CO Ethanol/RT 30 min 1950 c m 1 ; das EI-Massenspektrum zeigt das Signal des Molekülions mit mittlerer Intensität, während das intensivste Signal bei m/e = 458 für das [Ru(PMe3)(C6H4S2)2]+-Ion beobachtet wird. Offensichtlich wird nicht nur der CO-Ligand leicht abgespalten, sondern ebenso leicht auch der dttdLigand unter 02H4-Abspaltung entalkyliert. Ein ähnliches Verhalten zeigt [Fe(CO)2(dttd)J [8], Auch in [Ru(CO)2(dttd)] sind wie in [Ru(CO)2(CH3S-C6H4-S)2] beide CO-Liganden sehr fest gebunden und nur schwer zu substituieren. Versuche, photolytisch oder thermisch einen bzw. beide CO-Liganden durch N2, PMe3, P0 3 oder THF zu substituieren, führten bislang nur zu nicht charakterisierbaren Zersetzungsprodukten oder lieferten das Ausgangsprodukt zurück; in jedem Fall erfolgte die CO-Abspaltung nur schleppend und erforderte lange Reaktionszeiten. Komplexe wie z. B. [Ru(PMe3)2(dttd)] waren für uns jedoch von besonderem Interesse, da wir prüfen wollten, ob sich eventuell einer der beiden PMe3-Liganden durch N2 substituieren bzw. N2 in Gegenwart des Koliganden PMe3 an ein Ru(dttd)-Zentrum koordinieren ließe. Als Ausgangsprodukt für die Synthese von [Ru(PMe3)2(dttd)] wurde [Ru(PMe3)4Cl2] eingesetzt. Es läßt sich einfach durch die Umsetzung nach Gl. (9) ,.RUC13 • .rH 2 0" PMe3/+ NaBH 4 Methanol/RT (9) [Ru(PMe3)4Cl2] (7) Eine starke ^co-Bande bei 1920 cm -1 läßt sich dem Anion [Ru(CO)(PMe3)(C6H4S2)2]2- zuordnen, das aber nicht in reiner Form als [NMe4]-Salz ausgefällt werden kann, da gleichzeitig gebildete Nebenprodukte stets mitfallen. Der präparative Nachweis für die Bildung des PMe3-Derivates läßt sich durch verbrückende Alkylierung der beiden Benzoldithiolatliganden mit 1.2-Dibromethan gemäß Gl. (8) führen, [Ru(CO)(PMe3)(C6H4S2)2]2- + C2H4Br2 1029 (8) [Ru(CO)(PMe3)(dttd)] + 2 Br wobei [Ru(CO)(PMe3)(dttd)j in hellgelben Kristallen aus der Reaktionslösung ausfällt. Der Komplex zeigt in KBr eine starke vco-Absorption bei in gelborangen Kristallen darstellen, und wurde bereits kürzlich auf anderem Wege erhalten [9, 10]. Bei der anschließenden Umsetzung mit Li2-dttd in siedendem EtOH erhält man nach Gl. (10) [Ru(PMe3)>(dttd)], das aus Toluol in langen gelben Nadeln auskristallisiert. Ru(PMe3)4Cl-, dttd "Li2 EtOH Wälh* (10) [Ru(PMe3)2(dttd)] + 2 LiCl + 2 PMe3 Entgegen allen Erwartungen erwies sich |Ru(PMe3)2(dttd)] als äußerst reaktionsträge; bai Normalbedingungen wie auch in siedendem THF konnte keinerlei Reaktion - nicht einmal mit CO beobachtet werden. Aus diesem Grund wurde die Synthese analoger Komplexe angestrebt, die statt der kleinen PMe3- Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM D. Sellmann-E. Böhlen • Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen 1030 Liganden große sperrige Liganden tragen, von denen aus sterischen Gründen eine leichtere Substituierbarkeit erwartet wurde [11]. Wenn [RU(P03)3C12] gemäß Gl. (11) [RU(P0 3 ) 3 C1 2 ] + dttd-Ho THF/RT 45 min • [Ru(P03)2(dttd)] [Ru(P03)2(dttd)] + P0 3 + 2 HCl umgesetzt wird, bildet sich rasch [Ru(P03)2dttd], das in THF nur wenig löslich ist und in gelben Kristallen ausfällt. Man erhält diese Substanz auch, wenn man gemäß Gl. (12) [Ru(P03)Cl2] mit 1.2-Dilithiumbenzoldithiolat umsetzt und nach Gl. (13) mit 1.2-C2H4Br2 verbrückend alkyliert: THF/RT |Ru(P03)3Cl2] + 2 C6H4S22- —————• 30 min |Ru(P03)2(C6H4S2)2]2- + 2 Cl- + P0 3 [Ru(P03)2(C6H4S2)2]2- + C2H4Br2 (12) THF/RT >15 min [Ru(P03)2(dttd)] + 2 Br- (13) In [Ru(P03)2(dttd)] läßt sich bereits bei Normalbedingungen ein P03-Ligand leicht durch CO gemäß Gl. (14) substituieren. [Ru(P03)2(dttd)] CO [Ru(CO)(P03)(dttd)] THF/RT -r-—• 10 h P03 Wenn nach Gl. (15) eine Suspension von [Ru(P03)2(dttd)] in THF bei 60 DC mit N2H4 umgesetzt wird, geht sie nach wenigen Minuten in eine gelbe Lösung über, aus der sich mit Hexan der Hydrazinkomplex [Ru(N2H4)(P03)(dttd)] als gelbes Pulver ausfällen läßt: (14) Die gelbe Suspension von [Ru(P03)2(dttd)] geht dabei in eine klare gelbe Lösung über; die Bildung von [Ru(CO)(P03)(dttd)] kann anhand der vCoBande des Komplexes bei 1963 cm-1 IR-spektroskopisch verfolgt werden. Der zweite P03-Ligand läßt sich allerdings nicht durch CO substituieren; auch unter drastischeren Reaktionsbedingungen (40 °C/90 bar CO) entsteht nur [Ru(CO)(P03)(dttd)]. Mit N2 konnte unter den verschiedensten Reaktionsbedingungen keine Reaktion beobachtet werden. Wir haben daher untersucht. ob ein P03-Ligand in [Ru(P03)2(dttd)] auch durch a-Liganden wie z.B. N2H4 substituiert werden kann, um eventuell auf dem Umweg über den korrespondierenden N2H4-Komplex einen N2-I\omplex zu erhalten. N2H4 THF/60 °C —• 3 min [Ru(N2H4)(P03)(dttd)] + P03 (15) Im Massenspektrum (FD) beobachtet man bei m/e = 704 das Zentrum der Signalgruppe des Molekülions. Eine weitere Signalgruppe, deren Zentrum bei m/e = 689 liegt, ist dem [Ru(NH3)(P03)(dttd)]f-Ion zuzuordnen, das durch Thermolyse des Hydrazinkomplexes im Gerät entsteht, Versuche, [Ru(N2H4)(P03)(dttd)] mit Oxidationsmitteln wie H202, Pb(CH3C00)4 oder 0 2 gezielt zum Distickstoffkomplex zu oxidieren, führten bisher zu keinen eindeutigen Ergebnissen. Es wurde zwar verschiedentlich ein mikrokristallines, grünes Produkt erhalten, seine Empfindlichkeit verhinderte jedoch eine nähere Identifizierung. In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten charakteristischen Daten der synthetisierten Verbindungen zusammengefaßt. 3. Experimenteller Teil Alle Reaktionen wurden unter Stickstoff in absolutierten Lösungsmitteln durchgeführt und - soweit möglich - regelmäßig IR-spektroskopisch verfolgt. Spektren wurden mit folgenden Geräten aufgenommen: Zeiss Infrarot-Spektralphotometer IMR 16, Jeol JNM-PMX 60 NMR Spectrometer, Varian MAT 212 Massenspektrometer. [Ru(CO)3(THF)Cl2] und [Ru(P03)3Cl2] wurden nach I.e. [6] und [12] erhalten. Die Liganden 1.2Benzoldithiol, 2-Methylthiobenzol-l-thiol und Trimethylphosphin wurden nach I.e. [13, 3] bzw. [14] dargestellt. Der bislang in freier Form nicht bekannte Ligand dttd-H2 wurde wie folgt erhalten [15]. Synthesen 3.1) 2.3.8.9-Dibenzo-1.4.7.10-tetrathiadecan (dttd-Ho) 1.2-Di(o-aminophenylthio)ethan erhält man nach I.e. [16] wie folgt: 40,2 g (1,75 mol) Natrium werden in 600 ml EtOH aufgelöst. Nach Zugabe von 218 g (1,74 mol) o-Mercaptoanilin tropft man zu der siedenden Lösung innerhalb von 30 min 74,4 ml (0.86 mol) 1.2-Dibromethan. Nacli weiteren 30 min Rückflußkochen läßt man abkühlen und gießt die Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM D. Sellmann-E. Böhlen • Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen 1031 Tab. I. Charakteristische Daten der Komplexe. VCO/»'NH- Absorptionen i H - N M R [ppm] Molmasse Schmelzpunkt [°C] [Ru(CO) 2 (CH 3 S-C 6 H 4 -S) 2 ] [NMe 4 ] 2 [Ru(CO) 2 (C 6 H 4 S 2 ) 2 ] [Ru(CO) 2 (dttd)] [Ru(CO)(PMe s )(dttd)] 2054 s, 1995 s 1988 s, 1912s 2055 s, 2005 s, 1974w 1958 sh, 1950s, 1909w 468* 514 k 143 112-118 h 198-204 h 202 [Ru(PMe 3 ) 2 (dttd)] - 7,3 (m, C 6 H , (8)); 2,8 (s, CH 3 (6)) a - b 6,70 (m, C 6 H 4 (8)); 3,25 (s [NMe 4 ]+ (24)) c 7,3 (m, C 6 H 4 (8)); 2,93 (q, C*H4 (4))'1 7,3 (m,C 6 H 4 (8)); 2,8 (m, C 2 H 4 (4))«?; 1,8 (d, PMe 3 (9)) 7,1 ( m , C 6 H 4 ( 8 ) ) ; 2 , 4 (m, C 2 H 4 (4)) f ; 1,5 (m, PMe 3 (18)) 562 k 176 934' 700k 7041 147-152 h 164-169 h 144-148 h [CM"1] ( K B r ) [Ru(PÖ 3 ) 2 (dttd)] [Ru(CO)(P0 8 )(dttd)] [Ru(N 2 H 4 )(P0 3 )(dttd)l - - 7,42 (m, C 6 H 4 /C 6 H 5 ); 2,74 (m, C 2 H 4 ) fl 1964 s 3335 w, 3316 w, 3280 w, 7,35 (m,C 6 H 4 /C 6 H 5 ); 2,3 (m,C 2 H 4 ) K ; 3257 w 4,08/3,22 (N 2 H 4 ) - 4661 a Zahlen in Klammern rol. Intensität, m = Multiplett, s = Singulett; h in (CD 3 ) 2 CO; c in (CD 3 ) 2 NCDO; " in (CD 3 ) 2 CO, q = Quartett; e in CDC13, d = Dublett; f in CC'l4; s in CD2C12; h Zersetzungsbereich; 1 FD-massenspektrometrisch; k EI-massenspektrometrisch. Reaktionsmischung in 600 ml H 2 0. Der kristalline Niederschlag wird abfiltriert und aus 600 ml EtOH umkristallisiert. Ausbeute: 170 g (70% d.Th.). 64 g (0,92 mol) NaN0 2 werden bei 0 °C in 320 ml konz. H0SO4 gelöst. Dazu tropft man bei etwa 5 °C eine Lösung von 110.4 g (0.4 mol) 1.2-Di(o-aminophenvlthio)ethan in 450 ml Eisessig. Man fallt das gelbe Diazoniumsalz mit 1200 ml Ether aus, dekantiert ab und wäscht zweimal mit Ether nach. Das etherfeuchte Diazoniumsalz wird portionsweise unter kräftigem Rühren zu einer 80 °C heißen Lösung von 520 g (3,24 mol) Kaliumethylxanthogenat in 450 ml Wasser gegeben. Das Produkt wird mit insgesamt etwa 2 1 Ether extrahiert. Nach Abziehen des Ethers wird der Rückstand in einer Lösung von 240 g KOH in 700 ml EtOH eine Stunde unter Rückfluß gekocht. Man zieht das Lösungsmittel ab, gibt zum Rückstand 500 ml H 2 0 und setzt bis zur deutlich sauren Reaktion konz. HCl zu. Das Rohprodukt scheidet sich ölig ab und wird mit Ether extrahiert. Die Etherphase wird mit etwas H 2 0 gegengeschüttelt und dann über Na2S04 getrocknet. Nach Abziehen des Ethers erhält man das Rohprodukt als braunes Öl. Zur Reinigung wird es in 150 ml THF gelöst und mit einer Lösung von 20 g Natrium in 350 ml EtOH versetzt. Man engt an der Wasserstrahlpumpe ein, bis die Lösung hochviskos wird und fällt das Produkt mit 1200 ml Ether als Natriumsalz Na2[dttd] aus. Dieses wird abfiltriert, mit Ether gewaschen, bis das Filtrat fast farblos bleibt, in 300 ml H 2 0 gelöst und bis zur deutlich sauren Reaktion mit konz. HCl versetzt. Das sich abscheidende Öl wird abgetrennt und die wäßrige Phase dreimal mit 300 ml Ether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2S04 getrocknet, anschließend zur weiteren Reinigung über 20 g Si02 filtriert und auf — 30 °C gekühlt. dttd-H2 fällt dann in gelblichen Kristallen aus. Ausbeute: 30 g (24% d.Th.). Aus der Mutterlauge läßt sich beim Einengen weiteres Produkt erhalten. Elementaranalyse für C14H14S4 (310.5) Gef. C 54.21 H4.81. Ber. C 54,15 H 4,54. 1 H-NMR-Spektrum: 2,95 (s, C H (4)); 2 4 4,15 (s, SH(2)); 7,10 (m, C6H4(8)). Molmasse: 310 (massenspektrometrisch); Schmp. 61 °C. 3.2) [RufCO)2(S-C6m-SCH3)2J a) aus [Ru(CO)z(THF)Cl2] 0.57 g (3,6 mmol) CH3S-C6H4-SH in 14 ml THF werden bei —78 °C mit 2,33 ml einer 15-proz. Lösung von n-Butyllithium in Hexan ( = 3,6 mmol Li) versetzt. Man erwärmt langsam auf Raumtemperatur und gibt diese Lösung zu einer Suspension von 0,6 g (1,8 mmol) [RuCl2(CO)3(THF)] in 10 ml THF. Die Reaktionsmischung wird 90 min auf 47 °C erhitzt. Dabei ist eine Gasentwicklung zu beobachten. Das Lösungsmittel wird abgezogen, der Rückstand mit 10 ml Hexan gewaschen, getrocknet, in Toluol gelöst und filtriert. Man zieht die Lösung zur Trockne ab und erhält als Rohprodukt einen gelben Feststoff. Ausbeute: 0,63 g (72% d.Th.). Zur Reinigung wird das Produkt mit THF/Toluol 1:10 über Si02 chromatographiert. Beim vorsichtigen Einengen des Laufmittels fällt das Produkt in gelben Kristallen an. Ausbeute: 0.22 g (26% d.Th.). Elementaranalyse für C16H14O2RUS4 (467,6) Gef. C 41,27 H 3.28, Ber. C 41,10 H 3,02. b) aus ,,RuCh • xH20" 0,4 g „RuCl3 • zHoO" werden in 15 ml EtOH 11 d unter CO gerührt. Man erhält eine rote Lösung, die mit 0,56 g (3,1 mmol) NaS-CeH4-SCH3 versetzt und anschließend im Autoklaven 4 h unter 25 bar CO Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM D. Sellmann-E. Böhlen • Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen 1032 gerührt wird. Die Lösung wird filtriert und zur Trockne abgezogen, der Rückstand mit 10 ml Hexan gewaschen, kurz getrocknet und in 10 ml Toluol gelöst. Man filtriert, wäscht den Rückstand mit 2-mal 5 ml Toluol nach, vereinigt die Toluollösungen und zieht das Lösungsmittel ab. Es bleibt ein gelber Feststoff zurück, der mit Hexan gewaschen und getrocknet wird. Das Produkt ist IR- und massenspektrometrisch mit dem nach Methode a dargestellten [Ru(CO)2(S-C6H4-SCH3)2] identisch. Ausbeute: 0,18 g (25% d.Th.). Elementaranalyse für C16H14O2RUS4 (467,6) Gef. C 40,98 H 3,03, Ber. C 41.10 H 3.02. 3.3) [NMe4]2[Ru(CO)2(C6H4S2)2J a) aus ..RuCh • xPL20' 1,09 g (7.7 mmol) Benzol-1.2-dithiol in 30 ml THF werden bei —78 °C mit 9,6 ml einer 15-proz. Lösung von w-Butyllithium in Hexan (15,4 mmol Li) versetzt und langsam auf Raumtemperatur erwärmt. Diese Lösung gibt man zu 1 g (3,82 mmol) „ R U C 1 3 • :rH 2 0" in 70 ml THF. Man erhält eine tiefgrün gefärbte Lösung, in die 15 min CO eingeleitet wird. Das IR-Spektrum zeigt anschließend bei 1935 und 2000 cm"1 zwei intensive »»co-Banden des Anions [Ru(CeH4S2)2(C0)2]2-. Zu der braunen Lösung gibt man 100 ml MeOH, filtriert und versetzt das Filtrat mit einer Lösung von 0,85 g (7,8 mmol) NMe4Cl in 20 ml THF/Methanol (1:1). Das gelbe kristalline Produkt beginnt sofort auszufallen. Man läßt das Filtrat über Nacht stehen, filtriert ab und wäscht das Produkt mehrmals mit Methanol/THF (1:1). Ausbeute 1.2 g (54% d.Th.). Elementaranalyse für C22H32O2N2RUS4 (585,8) Gef. C 45,05 H 5.53 N 4.69, Ber. C 45.11 H 5,51 N 4,78. b) aus [Ru(CO)z(THF)Ch] Zu einer Lösung von 0,86 g (6,05 mmol) o-Benzoldithiol in 10 ml THF werden bei —60 °C 7,4 ml einer 15-proz. Lösung von »-Butvllithium in Hexan ( = 12,1 mmol Li) gegeben. Nach Erwärmen auf Raumtemperatur wird die so erhaltene Lösung von CeH4SoLi2 in THF zu einer 10 °C kalten Suspension von 1 g (3,05 mmol) [Ru(CO)3(THF)Cl2] in 40 ml THF getropft. Die weiße Suspension geht dabei zunächst in eine rote Lösung über, die sich langsam unter Gasentwicklung orange färbt. Nach 10 min wird auf Raumtemperatur erwärmt und noch 45 min gerührt. Dann zieht man etwa ein Drittel des Lösungsmittels im Vakuum ab und gibt 30 ml MeOH zu. 0.66 g (6.02 mmol) [NMe4]Cl werden in 20 ml MeOH gelöst und zu der Reaktionslösung gegeben. Dabei fällt das Produkt in feinen gelben Kristallen aus. Ausbeute 1.05 g (59% d.Th.). Elementaranalyse für C22H32O2N2RUS4 (585.8) Gef. C 45.01 H 5.48 N 4,39, Ber. C 45,11 H 5,51 N 4,78. 3.4) [Ru(CO)2(dttd)] Zu einer Lösung von 1,14 g (8.04 mmol) o-Benzoldithiol in 15 ml THF werden bei —78 CC 9.8 ml einer 15-proz. Lösung von n-Butyllithium in Hexan ( = 16.1 mmol Li) gegeben. Nach Erwärmen auf Raumtemperatur wird die so erhaltene Lösung zu einer Suspension von 1,32 g (4,02 mmol) [Ru(CO) 3 (THF)CL 2 ] in 20 ml T H F getropft. Der Ansatz wird 2 h bei Raumtemperatur gerührt und verfärbt sich dabei unter Gasentwicklung von Rot nach Orange. Anschließend tropft man 0,756 g (4,02 mmol) 1.2-Dibromethan in 10 ml THF zu und erwärmt ca. 1 h auf 30 °C. Das Lösungsmittel wird abgezogen, der Rückstand getrocknet, in ca. 50 ml Toluol aufgenommen und filtriert . Das Filtrat wird über Si02 chromatographiert (Laufmittel Toluol/ THF 6:1). Das Produkt läuft in einer gelben Fraktion voraus, während die Verunreinigungen im oberen Teil der Säule zurückbleiben. Das Eluat wird im Vakuum auf etwa 7 ml eingeengt. Bei —60 °C fällt [Ru(C0)2)(dttd)] in gelben Kristallen aus. Ausbeute: 0,5 g (26% d.Th.). Elementaranalyse für C16H12O0RUS4 (465.6) Gef. C 41,51 H 2,75, Ber. C 41.28 H 2,60. 3.5) [Ru(CO) (PMez) (dttd)J Wie unter der Darstellung von [NMe4MRu(C0)2(C6H4S2)2] (3.3b) beschrieben, wird eine Lösung von Li2[Ru(C0)2(C6H4S2)2] hergestellt und zur Trockne abgezogen. Der Rückstand wird in 30 ml EtOH gelöst, mit 0,5 ml PMe3 versetzt und unter Rückfluß gekocht. Dabei wird der Rückflußkühler auf —25 °C gekühlt und durch die Lösung ein langsamer N2-Strom geleitet. Nach 2 h gibt man noch einmal 0.5 ml PMe3 zu. Nach 5 h wird die Reaktionslösung auf Raumtemperatur gekühlt und filtriert. Zum Filtrat gibt man 1 ml C2lLiBr2. Nach kurzer Zeit fällt das Produkt in hellgelben Kristallen aus. Es kann aus Toluol umkristallisiert werden. Ausbeute: 0.4 g (51% d.Th.). Elementaranalyse für C18H21OPRUS4 (513,7) Gef. C 43.31 H4,17, Ber. C 42.09 H 4.12. 3.6) [Ru(PMe3)ACh] Eine Lösung von 0.5 g (1.9 mmol) ..RuCl.3-.rH2O" und 2 ml PMe3 in 60 ml Methanol wird unter Rühren langsam mit NaBH4 versetzt, bis die Farbe nach gelbbraun umschlägt. Dabei fällt eine gelbe kristalline Substanz aus, die durch Zugabe von weiterem Methanol oder durch Erwärmen wieder gelöst wird. Das Produkt kristallisiert bei —20 GC aus, wird Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM D. Sellmann-E. Böhlen • Synthesen und Reaktionen von schwefelkoordinierten Ruthenium-Komplexen abfiltriert und getrocknet. Die Kristalle sind je nach Größe gelb bis braunorange gefärbt. Ausbeute: 0.56 g (62% d.Th.). Elementaranalyse für C12H36O2P4RU (476,3) Gef. C 30,37 H 7.81, Ber. C 30,26 H 7,62. 3.7) [RufPMe3)2(dttd)] 0,5 g (1,05 mmol) [Ru(PMe3)4Cl2] werden in 40 ml Ethanol gelöst, mit einer Lösung von 0,34 g (1,06 mmol) dttd-Li2 in 10 ml Ethanol versetzt und unter N2-Durchleiten 1 h unter Rückfluß gekocht. Das Produkt kristallisiert aus der Reaktionslösung bei —20 cC in langen gelben Nadeln aus. Ausbeute: (nicht optimiert) 0,12 g (20% d.Th.). Elementaranalyse für C20H30P2RUS4 (561,7) Gef. C 43,76 H 5.80, Ber. C 42,77 H 5,38. 3.8) [Ru(P03)2(dttd)] Eine Suspension von 5 g (5,2 mmol) [Ru(P03)3Cl2] in 65 ml THF wird unter Rühren mit einer Lösung von 1,7 g (5.5 mmol) dttd-H2 in 30 ml THF versetzt. Nach kurzer Zeit beginnt das gelbe, kristalline Produkt auszufallen, während HCl-Gas entweicht. Nach 45 min wird das Produkt abfiltriert, viermal mit 5 ml THF gewaschen und getrocknet . Ausbeute: 3,26 g (67% d.Th.). [Ru(P03)2(dttd)j kann aus heißem THF umkristallisiert werden. Elementaranalyse für C50H42P2RUS4 (934,2) Gef. C 64.30 H 4,73, Ber. C 64,29 H 4,54. 3.9) [Ru(P03)2(dttd)J aus ]Ru(P03)2(C6H4S2)2]2~ durch verbrückende Alkylierung mit 1.2-Dibromethan 1033 man diese Lösung zu einer Suspension von 2.91 g (3,0 mmol) [Ru(P03)3Cl2] in 50 ml THF. Die violette Suspension geht dabei in eine tiefgrüne Lösung über. Nachdem man 30 min bei Raumtemperatur gerührt hat, wird 1 ml C2H4Br2 zugetropft. Nach etwa 15 min fällt das Produkt in kleinen gelben Kristallen aus. Diese werden abfiltriert, viermal mit 3 ml THF gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 1,2 g (43% d.Th.). 3.10) [Ru(CO) (P03) (dttd)] 2.7 g (2,9 mmol) [Ru(P03)2(dttd)] werden in 200 ml THF suspendiert und 10 h unter CO gerührt. Man erhält eine klare, gelbe Lösung, aus der das Produkt mit 800 ml Hexan ausgefällt wird. Man filtriert ab und trocknet. Ausbeute: 1,3g (72% d.Th.). Das Produkt kann bei —20 °C aus CHC13 kristallisiert werden und fällt in gelben Kristallen an. Elementaranalyse für C33H270PRuS4 (699,9) Gef. 0 56,37 H 4,16, Ber. C 57,32 H4.18. 3.11) [RufN2Ht)(P03) (dttd)] 2,5 g (2.6 mmol) [Ru(P03)2(dttd)] werden in 160 ml THF suspendiert und bei 60 °C mit 0.6 ml (12 mmol) N0H4 • H2O versetzt und gerührt. Nach wenigen Minuten geht die Suspension in eine gelbe Lösung über. Man rührt noch eine Minute weiter, fällt das Produkt mit 800 ml Hexan als gelben Feststoff aus, filtriert ab und trocknet. Ausbeute: 1,33 g (71% d.Th.). Das Produkt kristallisiert aus CH2CI2 bei —30 °C in mikroskopisch kleinen Nadeln aus. Elementaranalyse für C32H31X2RUS4 (703,9) Gef. C 54.29 H 4.55 N4,51, Ber. C 54,60 H 4,44 N 3,98. 0.86 g (6,1 mmol) C6H4(SH)2 in 10 ml THF werden bei -—60 °C mit 7,4 ml einer 15-proz. Butyllithium-Lösung in Hexan ( = 12,2 mmol Li) versetzt. Nach Erwärmen auf Raumtemperatur gibt Diese Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Fonds der Chemischen Industrie und der Dr.-Otto-Röhm-Gedächtnisstiftung in großzügiger Weise gefördert, wofür wir herzlich danken möchten. [1] Übergangsmetall-Komplexe mit Schwefelliganden, 1. Mitteilung. [2] Vgl. dazu z.B. A Treatise 011 Dinitrogen Fixation, Ed. by R. W. F. Hardy, F. Bottomley, and R. C. Burns, J. Wiley and Sons, New York 1979. [3] D. Seilmann, P. Kreutzer und E. Unger, Z. Naturforsch. 33b, 190 (1978). [4] D. Seilmann und E. Unger, Z. Naturforsch. 34b, 1096 (1979). [5] Vgl. dazu A. V. Belikin, V. V. Borisov, N. M. Sinitsyn und A. S. Solomonova, Russ. J. Inorg. Chem. 24, 1693 (1979). [6] M. I. Bruce und F. G. A. Stone, J. Chem. Soc. (A) 1967, 1238. [7] J. Chatt, B. L. Shaw und E. Field, J. Chem. Soc. (A) 1964, 3466. [8] D. Seilmann, H. E. Jonk und H. R. Pfeil, J. Organomet. Chem. 191, 171 (1980). [9] R. A. Jones, F. M. Real, G. Wilkinson, A. M. R. Galas, M. B. Hursthouse und K. M. A. Malik, J. Chem. Soc. Dalton 1980, 511. [10] G. Blaschke und H. Schmidbaur, Z. Natur forsch. 35 b, 584 (1980). [11] C. A. Tolman, J. Am. Chem. Soc. 92, 2956 (1970). [12] T. A. Stephenson und G. Wilkinson, J. Inorg. Nucl. Chem. 28, 945 (1966). [13] I. Degani und R. Fochi, Synthesis 7, 471 (1976). [14] W. Wolfsberger unci H. Schmidbaur, Synth. React. Inorg. Metallorg. Chem. 4 (2), 149 (1974). [15] D. Sellmann und W. Bensmann, bislang unveröffentlichte Ergebnisse. [16] R. D. Cannon, B. Chiswell und L. M. Venanzi, J. Chem. Soc. (A) 1967, 1277. Unauthenticated Download Date | 10/20/17 5:41 PM