EKG und Rhythmusstörungen im Kindesalter

Werbung
EKG und Rhythmusstörungen im
Kindesalter
Workshop
Kinderkardiologie - ein Update
17.11.2016
Luzern, Radisson Blue
Inhalt
• Systematik der Auswertung
• Normvarianten
• Häufige klinische Situationen
–
–
–
–
–
Herzgeräusch
Rhythmusstörungen
Synkope
Thoraxschmerz und entzündliche Herzerkrankungen
Sportmedizinische Untersuchungen
EKG Diagnostik beim Kind
• Standard EKG 12 Kanal
• Papiergeschwindigkeit 25mm/s
• Eichung 1.0mV / 10mm
• Systematische EKG Evaluation unter Verwendung
der Davignon* Normwerte
* Davignon. Pediatr Cardiol 1979;1:123-152
Voraussetzung zur EKG Interpretation
• Kenntnis über Anamnese und Klinik des Patienten
• Kenntnis der Normwerte (alters- und frequenzabhängig)
–
–
–
–
–
Gradueller Abfall der Herzfrequenz
Graduelle Zunahme von PR Intervall, P und QRS Dauer
QRS Voltagen sind niedrig in den ersten Monaten
Drehung der R Achse von rechts nach links
Negative T Wellen in V1 bis Adoleszenz
• Herz-Thorax Geometrie
Systematik der Auswertung
•
•
•
•
Herzfrequenz
Rhythmus
QRS Achse (Lagetyp)
Intervalle und Zeiten
– PQ Intervall
– QRS Dauer
– QTc
• Hypertrophiezeichen
– atrial (P-Welle)
– ventrikulär
• Repolarisation
– T Welle und
– ST Segment
Rhythmus
• rhythmisch oder arrhythmisch ?
• welcher Rhythmus ?
– Sinusrhythmus
– Vorhofrhythmus
– junktionaler Rhythmus
– Ventrikelrhythmus
– Schrittmacherrhythmus
Normaler Sinus-Rhythmus
Definition
• P vor jedem QRS-Komplex
• positives P in I, II und aVF
d.h. P-Achse 0-900
• jedem P folgt ein QRS
3 Monate, hohes Fieber, HF 180/min
respiratorische Sinusarrhythmie
• am häufigsten und normal
• schneller bei Inspiration, langsamer bei Exspiration
5jähriger mit Herzgeräusch
5jähriges Mädchen
resp. Sinusarrhythmie ?
4 Wochen
Arrhythmischer Puls
Normvarianten
beim Kind und Jugendlichen
•
•
•
•
•
respiratorische Sinusarrhythmie
Inkompletter Rechtsschenkelblock
wandernder Schrittmacher
AV Block Grad I
AV Block Grad II Typ Wenkebach
2jähriger Knabe
typisches Ruhe EKG
HF 100/min
inkompletter RSB
negative T in V1-3
Wandernder Schrittmacher = WAP
• SR wechselt mit atrialem Rhythmus d.h.
unterschiedliche Achse der P-Wellen
Sinusrhythmus ???
Lagetypen und Cabrera-Kreis
< –30°
–30° bis 0°
0° bis +30°
+30° bis +60°
+60° bis +90°
+90° bis +120°
>120°
überdreht (links)
Links
Horizontal (links)
Normal/Indifferenz
Steil
Rechts
überdreht (rechts)
2 Wochen männl. Ngb,
pathol. Lagetyp
2 Monate, Down, Gedeihstörung
Intervalle und Zeiten
– PQ
– QRS-Dauer
– QT (QTc)
Normwerte
HF, PQ, QRS
Pediatr Clin N Am 53 (2006) 85– 105pediatric dysrhythmias,
PQ = AV-Überleitung
AV-Block Grad I
AV-Block Grad II
– Wenckebach
– Mobitz
AV-Block Grad III
PQ Länge = AV-Überleitung
langes PQ (AVB I)
kurzes PQ
Variables PQ
meist normal
virale oder rheumatische
Myokarditis
spezielle Herzfehler
(AVSD, Ebstein, ASD)
Digitalisintoxikation
Hyperkaliämie
Preexzitation mit akz.
Überleitung
wandernder
Schrittmacher
AVB II Wenckebach
Hypertrophiezeichen
P Welle - atriale Dilatation
• Höhe < 3mm normal
• Höhe > 3mm = prominenter rechter
Vorhof = P dextrokardiale
• Dauer < 70msec in Sgl, < 90 msec bei
Kindern
• Dauer > 90msec = prominenter linker
Vorhof = P mitrale
Breiter QRS Komplex
•
•
•
•
•
•
Schenkelblock (links oder rechts)
Preexzitation (WPW-Syndrom)
Intraventrikulärer Block
ventrikuläre Arrhythmie
Schrittmacherrhythmus
seltener Ventrikelhypertrophie
Normalbefund
Inkompletter Rechtsschenkelblock
9jähriger, St.n. Fallot Korrektur
rSR` in V1
Zeichen für RV Dilatation
QRS Verbreiterung
4J. J., postop. Fallot Tetralogie, kompletter RSB
Ventrikuläre Hypertrophiezeichen
• Höhe der R-Zacken und Tiefe der S-Zacken
• Brustwandableitungen
– V1 und 2
– V3 und 4
– V5 und 6
rechter Ventrikel
Septum
linker Ventrikel
LV-Hypertrophie
hohe R und Rep.störung in V6, tiefe S in V1
RV-Hypertrophie
hohe R in V1, tiefe S in v6
2jähriger mit
schwerer pulm Hypertension
niedrige R Zacken
• Perikarditis,
Perikarderguss
• Myokarditis
• Hypothyreose
• Säuglinge
15 Jahre Möbius S., schwere Skoliose
Repolarisation
•
•
•
•
QT Strecke, QTc = frequenzkorrigiert
ST Strecke
T Welle
U Welle
QT-Intervall
• Zeitraum von Depolarisation plus Repolarisation
• variiert stark mit HF, nicht mit Alter
– deshalb QTc (frequenzkorrigiert) berechnen
• Bazett Formel:
– QTc (s) = QT/Wurzel RR
• Männer
• Grenzbereich
• Frauen
<440msec
440-460 msec
<460msec
Beispiel
Synkope und LQTS
3x kurze Synkope beim Skifahren, QTc 527msec
ST Strecke
• normal isoelektrisch
• 2mm auf/ab noch
normal
• J Punkt Senkung mit
Upsloping normal
• Downsloping und
Horizontal nicht
normal
Pathologische ST-Strecken
Hebung oder Senkung
Veränderungen bei Elyt-Störungen
z.B Kalium oder Calcium
Adoleszent, Nierenversagen, K 7.4
T-Welle
• in V1
– pos. bis 3. Lebenstag
– negativ bis V4 bis 10 Jahre
– positiv als Adoleszent und
Erwachsener
U Welle
meist normal bei niedrigen Frequenzen
Beispiel EKG am 1. Lebenstag
physiol. RV Hypertrophie
QTC nicht gut abgrenzbar
oder verlängert
T Welle pos in V1 bis 3. Lt
Zusammenfassung
Besonderheiten des kindlichen EKG
• ausgeprägte resp. Sinusarrhythmie
• eher Rechtslagetyp, PQ und QRS kürzer
• Normvarianten
– inkompletter RSB (rsR`in V1)
– AVB I, wandernder SM
• negative T in V1-4
• 1. Lebenshalbjahr: QTc bis 490 msec
Klinische Situationen
Ist ein EKG indiziert oder hilfreich ?
• Herzgeräusche, V.a. Herzfehler
• V.a. Rhythmusstörungen
– unregelmässiger Puls
– Tachykardien oder Palpitationen
– Bradykardie
• Synkopen
• Thoraxschmerz (mit/ohne Fieber)
Herzgeräusche/Herzfehler
• EKG wenig hilfreich und meist normal
• nur bei mittelschweren bis schweren
Herzfehlern verändert
• Gold Standard Echokardiographie
Herzgeräusch 5 J, Mädchen, HLHS
2 Jahre, asymptomatisch,
Kardiomegalie, HG
Tachykardie
15 Monate,
schmalkomplexige SVT, 280/min
Norina 14 Monate
6J, Mädchen, Tachykardie
beim Schieben eines Kinderwagens plötzlich intermittierende
Schmerzen im Bereich des Herzens und schneller Herzschlag.
Anamnestisch zweite Episode.
Frequenz 243/min
nach Konversion
Neugeborenes mit HF 147/min
teils arrhythmisch
Zufallsbefund bei asymptomatischem 5jährigem
kurzes PQ, Deltawelle, ST-Veränderungen
12 J. Junge M.P., 91/min
Zufallsbefund Arrhythmie
Mechanismus Preexzitation
• SVT = AV Reentry-Tachykardie (WPW-Syndrom)
WPW Syndrom
orthodrom 95%
antidrom 5%
Klassisches WPW-Syndrom
•
•
•
•
•
•
Häufigste therapiebedürftige RS im Kindesalter
25% im 1.Lebensjahr, Säuglinge > 220/min
Kinder / Adoleszente > 180/min
80% wachsen sich aus bis 5J.
Meist morphologisch normales Herz
Assoziation mit Herzfehlern 25% (Ebsteinsche
Anomalie, L-TGA)
SVT Diagnostik: Suche das P !
• Sinustachykardie
• ektope atriale Tachykardie (EAT)
• multifokale atriale Tachykardie
(MAT)
• junktionale ektope Tachykardie
(JET)
• Vorhofflimmern
• Vorhofflattern
• AV Knoten Reentry Tachykardie
• AV Reentry Tachykardie (WPWSyndrom)
– orthodrom
– antidrom
• Permanent junktionale Reentry
Tachykardie (PJRT)
aus Nadas: Pediatric Cardiology 2006, S. 482
Diagnostischer Algorhythmus
QRS Breite
P-Welle identifizieren
AV Relation
Art der Überleitung
VA Intervall und
atriale Frequenz
Pediatric Emergency Care Volume 23, Number 3, March 2007
Ventrikuläre Tachykardie = VT
• selten, <1% aller Tachykardien bei Kindern
• breitkomplexig (QRS >80msec), regelmässig, AV
Dissoziation
• intermittierend (<30sec.) oder andauernd (> 30sec.)
• intermittierend kann gutartig sein
• andauernd muss behandelt werden
• weitergehende Diagnostik zwingend !
Ventrikuläre Tachykardie
Grunderkrankung ?
•
•
•
•
•
•
•
•
Strukturell normales Herz
Kanalerkrankungen (LQTS, Brugada, CPVT)
operierter Herzfehler
Kardiomyopathie (HOCM, ARVD), Myokarditis
Herztumoren, Herzaneurysma
Ischämische Herzerkrankung
Elyte Störungen, Hypoxie
Medi NW (z.B. Digoxin)
Palpitationen
• = Herzklopfen oder –stolpern
• Wahrnehmung des eigenen Herzschlages
– zu schnell
– zu stark
– zu langsam
– unregelmässig
Tachykardien und Palpitationen
• Ruhe EKG meist normal
• im Langzeit EKG evtl. ES
• im Ruhe EKG evtl. kurzes PQ und Deltawelle
Arrhythmie
Klinische Situation: unregelmässiger Puls
• meist respiratorisch
• Extrasystolen
– supraventrikulär
– ventrikulär
• Vorhofflattern/-flimmern
5jähriges Mädchen
Arrhythmie im Rahmen eines viralen AWI mit
Myalgien, gelegentliche Palpitationen
2 Wochen alter Neugeborener
häufige isolierte SVES, teils blockiert
7jähriger J. mit ventr. Extrasystolen
18jähriger, postop. PA mit VSD
leichte kardiale Dysfunktion, Betablocker
Extrasystolen
•
•
•
•
•
sehr häufig im Kindesalter
fetal, postnatal, später
Anamnese ? (Synkopen, Palpitationen, Familie)
Trigger ? (Medis, Elyte, Koffein, SD, Myokarditis)
organische Herzerkrankung ausschliessen
• meist gutartig ohne erkennbare Ursache
• keine Therapie
• Voraussetzung: gesunder Patient ohne Symptome mit
negativer FA
Isolierte supraventrikuläre ES
•
•
•
•
meist gutartig, häufigste RS im Kindesalter
häufig fetal und neonatal
schmaler QRS, ES hat P-Welle
entweder
blockiert
– fortgeleitet
– blockiert
– mit aberranter Leitung
aberrant
Isolierte ventrikuläre ES
•
•
•
•
•
seltener (0.3 – 2.2% aller Kinder)
breite QRS (cave. Ngb), ohne vorherige P-Welle
meist monoform
möglich auch als Bi- oder Trigeminus
gutartig bei asympt. Herzgesunden
Bradykardien
5 jähriger Junge mit Bradykardie
• bisher unauffällig, normal belastbar, kein
Synkope, FA unauffällig, HF 47/min
5 jähriger Junge mit Bradykardie
• Diagnose: kompletter (kongenitaler) AV Block
• Therapie: epikardialer SM links thorakal
AV-Block Grad III
•
•
•
•
•
kann asymptomatisch sein
evtl. Leistungsintoleranz
evtl. Synkopen
Risiko für SCD (5-8%)
Indikation für Schrittmacher
Bradykardie - Symptome
• meist asymptomatisch
• Frequenz, Alter, begleitende Herzpathologien
• Sgl und Kleinkinder:
– unspezifisch, Trinkschwäche, Lethargie
• ältere Kinder:
– Schwächegefühl, Schwindel, Synkope,
Belastungsintoleranz
Bradykardie – Mechanismen
• 2 Hauptmechanismen:
• Sinusbradykardie
• Überleitungsstörung = AV-Block
Bradykardie - Ursachen
• Kompletter AV-Block nach Herzchirurgie
• angeborener AV Block (mütterlicher Lupus)
• Hypervagotonie
–
–
–
–
–
–
•
•
•
•
Sportler
Anorexie
Tiefschlaf
neurokardiogene Synkope
Husten, naso-ösophagelae Stimulation
Hirndruck
Medikamente, Schilddrüse
Hypothermie
Infektionen (Myokarditis, Typhus etc.), Lupus
andere
Rhythmusstörungen bei Kindern
•
•
•
•
arrhythmisch
zu früh
= Extrasystolen
zu schnell = Tachykardien
zu langsam = Bradykardien
• supraventrikulär
• ventrikulär
Therapie ?
keine Therapie
• Sinusarrhythmie
• wandernder
Schrittmacher
• isolierte supraventr. ES
• isolierte ventr. ES
• AV-Block Grad I
Therapie
• supraventr. Tachykardie
• ventr. Tachykardie
• AVB Grad III
Synkopen
Differentialdiagnose
•
•
•
•
•
•
neurocardiogen/orthostatisch
neurologisch
psychogen
kardial
metabolisch
andere
10jähriges Mädchen mit Synkopen
langes QT Syndrom
13 Jahre, Schwindelattacken unter
Belastung
7jähriges Mädchen, rez. Synkopen
Ursachen I
kardiale Synkope/Sudden Cardiac Death
• arrhythmogen, strukturell normal (Autopsie negativ SCD)
• Kanalerkrankungen
• LQTS = Langes QT Syndrom
• Brugada Syndrom
• CPVT = Katecholaminerge polymorphe
Ventrikeltachykardie
• SQTS = kurzes QT Syndrom
• WPW Syndrom
Ursachen II
kardiale Synkope/Sudden Cardiac Death
• arrhythmogen, strukturell nicht normal (Autopsie positiv SCD)
– Hypertrophe obstruktive Cardiomyopathie (HOCM)
– arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie (ARVD)
– non-compaction des linken Ventrikels
– Myokarditis
– Koronaranomalien
– Aortendissektion (Marfan Syndrom)
Ursachen III
kardiale Synkope/SCD
• nach Herzoperation
–
–
–
–
•
•
•
•
•
Fallotsche Tetralogie
atrialer Switch bei TGA
Fontan Patienten
Koarktation (Patch, Aneurysma)
nach Herztransplantation
Commotio cordis
Drogenabusus (Kokain)
pulmonale Hypertension, Eisenmenger
koronare Herzkrankheit
Synkopen / Warnzeichen
• Anamnese und Familienanamnese !!!
–
–
–
–
–
–
Fehlen von typischen Triggern z.B. Lagewechsel
Fehlen von Prodromi
Synkope bei Belastung oder speziell beim Schwimmen
Assoziation mit Brustschmerz oder Palpitation
sehr kurze Synkope
positive Familienanamnese für plötzlichen Herztod
LQTS – Langes QT Syndrom
• primär charakterisiert durch verlängertes QTc
Intervall aufgrund Dysfunktion von Ionenkanälen
• rezidivierendem Auftreten ventrikulärer
Tachyarrhythmien, ausgelöst durch emotionalen und
physischen Stress
• meistens vererbt (60% pos. Familienanamnese)
• unbehandelt hohe Mortalität (50% in 10 Jahren)
• behandelt Mortalität < 5%
• frühe und korrekte Diagnose entscheidend
Brugada-Syndrom
• Mittleres Alter bei SCD 40 ±
22 Jahre (2-84 J.)
• Genauere Zahlen nicht
bekannt
• Ca. 4-12% aller SCD
• höhere Inzidenz in
asiatischen Ländern
charakteristisch RSB und ST
Hebungen in V1-3
katecholaminerge polymorphe
Ventrikeltachykardien (CPVT)
• Calciumkanal
• Mittleres Alter 8 Jahre
• 30% SCD bei anderen
Familienmitgliedern
• Trigger Belastung und emotionaler
Stress
• Ruhe EKG häufig normal
• Belastungs-EKG mit VT oder VES
• Genotypisierung in 55-60%, Gen
Defekt: RyR2, CASQ2
Ruhe EKG
Belastung
Moki 2016, 194, 497-499
arrhythmogen, strukturell nicht normal
Autopsie positiv SCD
– Hypertrophe obstruktive Cardiomyopathie (HOCM)
– arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie (ARVD)
– non-compaction des linken Ventrikels
– Myokarditis
– Koronaranomalien
– Aortendissektion (Marfan Syndrom)
Hypertrophe obstruktive
Kardiomyopathie = HOCM
• = myokardiale Hypertrophie ungeklärter
Ursache
• Häufigkeit 1:500
• sehr variable Expressivität und Penetranz
• Klinik reicht von lebenslang
asymptomatisch bis Synkope,
Belastungsintoleranz, anginöse
Beschwerden und SCD
• häufigste Ursache von SCD bei
Adoleszenten und jungen Sportlern
Hypertrophe obstruktive
Kardiomyopathie = HOCM
5 Jahre, seit 3 Wochen Atemnot, Ventolin, aktuell
nachts Aufsitzen, vergrösserter Bauchumfang
Dilatative CMP/Myokarditis
im Kindesalter
•
•
•
•
•
•
asymptomatisch
leichte Zeichen einer viralen Infektion
Thoraxschmerz
atriale und ventrikuläre Arrhythmien
fulminante Herzinsuffizienz
plötzlicher Herztod
Dilatative Kardiomyopathie
hohe R in V1
Arrhythmogene RV Dysplasie
• rechtsventrikuläre Dysfunktion und
Arrhythmien
• Ersatz des Myozyten durch fibrolipöses
Material
• 1 : 1000
• Breites phänotypisches Spektrum
ARVD Diagnostik
• EKG:
– Epsilon-Welle
– invertierte T-Wellen ohne RSB >14J. in
V1-3
• Echo
– generalisierte oder segmentale RV
Dilatation
• MRI:
– dilatierter RV,
– helles Signal anteriore freie Wand,
Wandbewegungsstörungen
Non-compaction des LV
• prominente Trabekel und tiefe intratrabekuläre Rezessi
• progressive Herzinsuffizienz, cerebrale Embolie,
Arrhythmien
• 9 % aller CMP im Kindesalter
Non compaction Kardiomyopathie
• EKG
– unspezifische ST
Veränderungen,
– T-Wellen Inversion,
– intraventrikuläre
Leitungsverzögerung,
– AVB I etc.
– 13% normales EKG
Thoraxschmerz beim Kind
kardiale Ursache selten
•
•
•
•
•
•
•
idiopathisch
muskuloskelettal
pulmonal
psychogen
gastrointestinal
kardial
andere
12 - 85%
15 - 31%
12 - 21%
5 - 17 %
4-7%
1-6%
4 - 21%
Kardiale Ursachen
• Entzündungen des Herzens
– Perkarditis, Postperikardiotomie-Syndrom
– Myokarditis
• Rhythmusstörungen
– Tachykardie
– Extrasystolen
• Myokardischämie
– koronarer Vasospasmus
– Kawasaki Erkrankung
– HOCM und Aortenstenose
• Aortendissektion (Marfan)
13J. Junge, Fieber, unwohl
SR 60/min, AVB I, ST leichte Hebung V1-2, Senkung V4-5,
Myokarditis (Lyme)
http://www.paedcard.com/interpretation.html
Entzündliche Herzerkrankungen
• Perikarditis: fast immer Begleitsymptome
– Fieber
– Perikardreiben
– vorangeganger Infekt
• Myokarditis: fast immer Begleitsymptome
– Fieber, Tachykardie, Krankheitsgefühl, Belastungsintoleranz
Perikarditis
Fieber
vorangegangener
Infekt
Perikardreiben
hohe ST Abgänge
Kardiomegalie
Perikarderguss
Myokarditis
• Inzidenz 1:100000
• 12 % der SCD bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
• Vorwiegend virale Genese
• Klinik variabel und altersabhängig
– Ngb: Fieber, Unruhe, Trinkschwäche, Apnoe, Cyanose,
Schwitzen
– Kinder: Beginn mit unspezifischen resp. und GI Zeichen,
später Kurzatmigkeit, Erbrechen, Inappetenz
• 90% EKG Auffälligkeiten
• 60% Röntgen Kardiomegalie
Update on myocarditis in children, Current Opinion in Pediatrics 2010, 22:278–283
Myocarditis und EKG
PCNA 2010, 57, 1281-1303
13jähriger mit Thoraxschmerz
unter Belastung
Ruhe EKG und
sportmedizinische Untersuchung
Monatsschr Kinderheilkd 2015 · 163:1030–1036
Vielen Dank
[email protected]
ausführliches Skript
Normwerte Davignon
Herunterladen