Nach Einführung der neuen Studiengänge Finanz

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Berufsbilder
Abstraktion und Problemanalytik sind die besondere Stärke der Mathematik. Durch die im
Studium erworbenen Fähigkeiten können sich Mathematiker in besonderer Weise auf rasch
wechselnde Anforderungen im Berufsleben einstellen.
Die Anwendung mathematischer Denkweisen ist längst nicht mehr auf traditionell nahestehende Gebiete wie Physik und Ingenieurwissenschaften beschränkt. Moderne mathematische
Modelle werden in der Meteorologie, in den Wirtschaftswissenschaften, in Medizin, Chemie
oder der Biologie mit großem Erfolg eingesetzt. Auch andere Bereiche werden zunehmend
von der Mathematik durchdrungen.
Die Tätigkeitsbereiche von Absolventen der Studiengänge Mathematik, Technomathematik,
Finanz- und Wirtschaftsmathematik lassen sich nicht scharf abgrenzen. Neben Tätigkeiten in
Fachabteilungen nehmen Mathematiker zunehmend auch Funktionen in der Betriebsorganisation und dem Management wahr. Mathematiker sind auch in Führungspositionen bei Großkonzernen der Informationstechnologie oder im Bank- und Versicherungswesen.
Mathematiker der drei genannten Studienrichtungen sind insbesondere beschäftigt
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in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen großer Unternehmen oder der gewerblichen Wirtschaft sowie in Behörden und Verbänden,
in Banken, Versicherungen, Wirtschaftsunternehmen und Unternehmensberatungen,
in den Beratungs- und Verkaufsabteilungen von Firmen der technischen, der DV- und der
Werbebranche,
in der Entwicklung und bei der Problemlösung in mittelständischen Unternehmen
oder bauen selbständige Existenzen auf, etwa im Softwarebereich. Ein bedeutsamer Beschäftigungsbereich ist auch die Spitzenforschung.
Technomathematiker arbeiten auch in technischen Service-Institutionen, z. B. in Vertrieb oder
Wartung anspruchsvoller Hard- und Software sowie in den Bereichen Computergraphik und
Telekommunikation.
Finanz- und Wirtschaftsmathematiker finden insbesondere Aufgaben in den Bereichen Risikomanagement, Controlling, Marketing, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und kommerzielle Datenverarbeitung.
Mathematiker sind universell einsetzbar. Durch die Wahl des Nebenfachs, z. B. Informatik,
Physik, Wirtschaftswissenschaften, ist ein Berufsfeld anvisiert, jedoch nicht zwingend vorgeschrieben.
Die Einstellungschancen der DV-bezogen und praxisorientiert ausgebildeten TU-Mathematiker sind exzellent. Viele Stellen bleiben unbesetzt, weil es nicht genügend Absolventen gibt;
die gebotenen Gehälter steigen. Aber selbst in Zeiten der Rezession Anfang der neunziger
Jahre fanden Mathematikabsolventen der TUM schnell adäquate Anstellungen.
Die seit 1995 regelmäßig durchgeführten Absolventenbefragungen zeigen, dass im Durchschnitt weniger als 10 Bewerbungen geschrieben werden. Etwa 3 bis 4 Mal erfolgt eine Einladung zu einem Gespräch. Bis zur ersten Anstellung nach der Prüfung vergehen 1 bis 3 Monate.
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Forschungsschwerpunkte der Fakultät
Algebra
Zahlentheorie, Gruppen-, Ring- und Körpertheorie, Invariantentheorie, Kommutative Algebra, Algorithmische Algebra, Codierungstheorie, Kryptographie
Analysis
Komplexe Analysis, Fourieranalysis und Harmonische Analyse, Spezielle Funktionen, komplexe dynamische Systeme, Analysis auf Mannigfaltigkeiten, Waveletmethoden, Approximationstheorie
Dynamische Systeme und Analytische Mechanik
Theorie und Anwendungen Partieller Differentialgleichungen, Verzweigungs- und Stabilitätstheorie, Hamiltonsche Dynamik, Instabilitätsphänomene in der Kontinuumsmechanik, Musterbildungsprozesse, Analysis und Visualisierung des dynamischen Verhaltens von mechanischen, chemischen, biologischen und ökonomischen Systemen, Chaoskontrolle
Geometrie und Visualisierung
Konstruktive Geometrie, Computergestützte Geometrie, Dynamische Geometrie, Automatisches Beweisen geometrischer Sätze, Invariantentheorie, Grundlagen der Geometrie, Differentialgeometrie, Kinematik, Geometrische Komplexitätstheorie
Kombinatorische Geometrie und Diskrete Mathematik
Geometrische Methoden der Optimierung, Algorithmische Geometrie, Kombinatorische Optimierung, Algorithmische Graphentheorie, diskrete inverse Probleme, Routenplanungsprobleme, Visualisierung
Stochastik
Modellierung physikalischer, technischer und wirtschaftlicher Vorgänge, Stochastische Prozesse, Zeitreihenanalyse, Stochastische Analysis, Warteschlangenprobleme, Extremwerttheorie, Financial Engineering, Statistische Datenanalyse, Computerintensive statistische Verfahren, Wachstumsprozesse, Statistische Mechanik
Biomathematik
Analyse medizinischer und ökologischer Raum-Zeit-Daten, Modellbildung biologischer Vorgänge
Optimierung und Mathematische Modelle
Parallele Algorithmen, Nichtlineare Optimierung, Automatisches Differenzieren, Steuerung
von Rückhaltebecken bei Hochwasserwellen, Gewässergütemodelle, Neuronale Netze, stochastische Methoden der globalen Optimierung
Mathematische Modellbildung und Partielle Differentialgleichungen
Phasenübergänge in Festkörpern, Prozess-Simulation in der Halbleitertechnik, Kristallwachstum, adaptive Materialien, Flüssigkeitsdynamik, Visualisierung medizinischer Daten,
Systeme mit Hysteresis, elastoplastische Werkstoffmodelle, nichtglatte dynamische Systeme,
Steuerungstheorie, Parameteridentifizierung und Optimierung bei partiellen Differentialgleichungen, Schrödinger-Operatoren
Numerische Mathematik und Wissenschaftliches Rechnen
Algorithmisch orientierte numerische Behandlung gewöhnlicher und partieller Differentialgleichungen und gekoppelter Systeme: Adaptivität, Multilevelverfahren, Parallelisierung,
Visualisierung; Computersimulation natur- und ingenieurwissenschaftlicher Probleme: optimale Steuerung von Robotern, Kraft-, Luft- und Raumfahrzeugen, Chipdesign, Quantenchemie, Moleküldynamik, Bruch- und Rissmechanik, Klimaforschung, computergestützte Chirurgie, computergestützte archäologische Restaurierung
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Finanzmathematik
Modellierung von Aktien-, Zins- und Kreditmärkten, Bewertung und Hedging von Finanzinstrumenten, Risikoanalyse und Risikomanagement, Financial Engineering, Portfolio Optimierung
Die aufgeführten Arbeitsgebiete stellen nur eine Auswahl dar und sind einer stetigen Änderung unterworfen.
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