Übungen zur Vorlesung „Physikalische Chemie 1“ (B. Sc.) Lösungsvorschlag zu Blatt 7 Prof. Dr. Norbert Hampp Jens Träger Sommersemester 2007 28. 05. 2007 Aufgabe 1 Aus allgemeinen Überlegungen zu Beziehungen zwischen partiellen Ableitungen folgt ∂H ∂H ∂S ∂H = + . ∂p T ∂S p ∂p T ∂p S (1) Diesen Zusammenhang müssen Sie nicht beweisen können. Aus der Definition H = U + pV folgt mit dU = T dS − pdV dH = dU + p dV + V dp = T dS − p dV + p dV + V dp = T dS + V dp. (2) Es ist also dH = T dS + V dp (3) und mit H = H(p, S) ist das totale Differential von H ∂H ∂H dH = dS + dp. ∂S p ∂p S (4) Weil H eine Zustandsfunktion ist, ist dH exakt und es folgt durch Vergleich von Gleichung 3 und 4 ∂H ∂H = T und = V. (5) ∂S p ∂p S Durch Einsetzen in Gleichung 1 und mit der Maxwell’schen Relation wir schließlich ∂S ∂V ∂H =T + V = −T + V. ∂p T ∂p T ∂T p ∂T ∂V S =− ∂p ∂S V erhalten (6) a) Für ein ideales Gas erhalten wir mit p V = n R T ∂V nR = ∂T p p und damit ∂H nR −n R T = −T +V = + V = −V + V = 0. ∂p T p p Das Lesen dieses Lösungsblatts ersetzt nicht den regelmäßigen Besuch der Übungsgruppen! Seite 1 von 3 b) Mit der van-der-Waals-Gleichung p = nRT V −n b − a n2 V2 erhalten wir p (V − n b) n a (V − n b) + nR RV2 p na ∂T 2 n a (V − n b) = + − (Quotientenregel) 2 ∂V p n R R V RV3 1 −T ∂H = −T ∂T + V = p +V 2 n a(V −n b) n a ∂p T + − 2 3 ∂V p nR RV RV T = Umformen ergibt daraus 2 n b − 2RnTa 1 − nVb ∂H = 2 ∂p T 1 − R2 Tn aV 1 − nVb 2 Für nVb = Vbm << 1 ist 1 − nVb ≈ 1 und damit 2na 2na 1 2na p 2pa = · ≈ · = 2 2 RT V RT V RT nRT R T Es folgt damit die näherungsweise gültige Beziehung n b − 2RnTa ∂H ≈ ∂p T 1 − R22pTa2 Aufgabe 2 Für ein gelschlossenes System gilt, wenn nur Volumenarbeit verrichtet wird dG = V dp − S dT. Bei konstanter Temperatur folgt dann dG = V dp. ∆G erhalten wir durch Integration Z ∆G = V dp. Einsetzen der Zustandsgleichung des idealen Gases p V = n R T liefert Z dp pE ∆G = n R T = n R T ln . p pA Mit dem Boyle’schen Gesetz erhalten wir schließlich ∆G = n R T ln pE VA = n R T ln pA VE = 3 mol · 8, 31447 J mol−1 K−1 · 300 K · ln 100 = 12043 J = 12, 04 kJ. 20 Das Lesen dieses Lösungsblatts ersetzt nicht den regelmäßigen Besuch der Übungsgruppen! Seite 2 von 3 Aufgabe 3 Aus der (bei konstanter Temperatur gültigen) Gleichung dG = V dp Erhalten wir ∆G wieder durch Integration wie in Aufgabe 2. Z ∆G = V dp Da es sich in diesem Fall jedoch um eine Flüssigkeit handelt und die Kompressibilität von Flüssigkeiten viel geringer ist als die von Gasen können wir das Volumen in ausreichender Näherung als druckunabhängig betrachten. Wir können daher, mathematisch gesprochen, das Volumen vor das Integral schreiben und erhalten einfach Z ∆G = V dp. Daher ist in diesem Fall ∆G = V ∆p bzw. V = ρ= ∆G bei konstanter Temperatur. ∆p m m ∆p 35 g · 2999 · 105 Pa = = = 8, 74 · 105 g m−3 = 0, 87 g cm−3 V ∆G 12 · 103 J Aufgabe 4 Das totale Differential der Freien Enthalpie lautet dG = dH − T dS − S dT = dU + p dV + V dp −T dS − S |{z} dT = T dS − T dS = 0. |{z} =0 =0 Es ist also ∆G = 0. (Anmerkung: T dS = dU + p dV )) Das totale Differential der Freien Energie lautet dA = dU − T dS − S |{z} dT = −p dV. =0 Die spezifischen Volumina rechnen wir durch Multiplikation mit der Molmasse in Molvolumina um. Vm = M · vspez. Für die Flüssigkeit erhält man Vm,f l. = 1, 87884 · 10−5 m3 mol−1 und für den Dampf Vm,gas = 3, 011 · 10−2 m3 mol−1 . Da der Druck während des Verdampfens konstant bleibt, gilt ∆A = −n · paußen (Vm,gas − Vm,f l. ) = −3009 J Das Lesen dieses Lösungsblatts ersetzt nicht den regelmäßigen Besuch der Übungsgruppen! Seite 3 von 3