Kernmagnetismus und Magnetfelder

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NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
Kernmagnetismus und Magnetfelder
1. Kernspin
• Die meisten Kerne besitzen einen Eigendrehimpuls oder
• P ist
gequantelt
Spin“
”
P.
q
P = h̄ I(I + 1)
h
und h: das Plancksche Wirkungsquantum.
h̄ = 2π
I: Kernspinquantenzahl (kurz: auch Spin).
I ∈ {0, 12 , 1, 32 , 2, . . .}.
• Kerne, die einen Drehimpuls besitzen , haben auch ein
Moment µ, das parallel zu P ist
magnetisches
µ = γP
Die Konstante γ heißt magnetogyrisches Verhältnis.
• Jede Kernsorte hat ihre eigene charakteristische Werte für
I
und
γ.
&
%
'
$
• Nicht nur der Eigendrehimpuls P ist in seiner Größe gequantelt, sondern
auch seine Komponente in einer beliebigen Richtung
Pz = h̄mI
wobei mI , die Magnetquantenzahl, die Werte
. . . −I
annehmen darf.
Man spricht von Richtungsquantelung.
z
z
m = +1
= h̄ p
I (I
+1
)
z
Es gibt
2I + 1
m = + 12
m=0
P
Pz = h̄mI
I, (I − 1), (I − 2)
m = −1
I = 1 (z.B. 2 H)
Zustände ⇒ 3 Zustände
&
m = − 12
I = 21 (z.B. 1 H,13 C,19 F)
⇒ 2 Zustände
%
1
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
2. Eigenschaften einiger Kerne
Kern-
Spin
Anzahl
natürliche
magnetogyrisches
Isotop
I
Zustände
Häufigkeit
Verhältnis
NMR-Frequenz
(MHz)
2I + 1
(%)
107 rad T−1 s−1
(bei B0 = 2.35T)
1
H
1
2
2
99.98
26.75
100.00
2
H
1
3
0.02
4.11
15.35
12
C
0
1
98.89
-
-
13
C
1
2
2
1.11
6.73
25.14
14
N
1
3
99.63
1.93
7.22
15
N
1
2
2
0.37
-2.71
10.13
16
O
0
1
99.96
-
-
17
O
5
2
1
2
1
2
6
0.04
-3.63
13.56
2
100
25.18
94.08
2
100
10.84
40.48
19
F
31
P
&
%
'
$
'
$
Beide Werte sind groß : das Signal wird
⇒ die Messzeit ist kurz (ca. 1 Min.)
⇒ kleine Mengen (1 mg) sind messbar
&
KernIsotop
'
Spin
Anzahl
natürliche
I
Zustände
Häufigkeit
$
1
H 12
2
H 1 2I + 1
2
3
I=0
12
0 1
Nicht
C 1
13
C 2
messbar. 2
AA
& %
A
'
A
B
magnetogyrisches
B
stark
%
NMR-Frequenz
B
Verhältnis
(MHz)
107 rad
B T−1 s−1 (bei B0 = 2.35T)
B
99.98
26.75
100.00
0.02
4.11
15.35
(%)
98.89 - 1.11 6.73 AA
A A
25.14
Beide Werte sind klein : das Signal wird schwach
⇒ die Messzeit ist lang (1 Std. - 64 Std.)
⇒ mehr Substanz nötig
&
&
$
%
%
2
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
3. Wechselwirkung zwischen magnetischem Moment µ und äußeren
Magnetfeld B0
• In Abwesenheit eines Magnetfeldes ist die Energie eines Kernes unabhängig
von der Quantenzahl mI .
• In Gegenwart eines Magnetfeldes B0 entlang der z-Achse wird die Energie gegeben durch
E = −µ · B0 = −µz B0 = −γPz B0 = −γh̄mI B0
• Es gibt (2I +1)
nicht-entartete Energieniveaus,
z.B.
3
für I = 2 gibt
es
4
Energieniveaus
mI =− 23
E
mI =− 21
B0
mI =+ 21
mI =+ 23
&
%
'
$
• Übergänge zwischen den Niveaus können durch elektromagnetische
Strahlung erzeugt werden.
• Die Frequenz der Strahlung ν entspricht der Bohr-Bedingung
hν = ∆E
• Weil nur Übergänge mit
hν = γh̄B0
∆m = ±1 erlaubt sind, gilt für die NMR
γ
ν=
B0
2π
mI = − 32
E
mI = − 12
B0
mI = + 12
mI = + 32
&
3
%
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
• Es gibt zwei Möglichkeiten, die Übergänge zu registrieren:
E
mI = − 12
Messung bei
konstanter
–
Frequenz ν ,
B0 variiert
B0
mI = + 12
E
mI = − 21
B0
–
mI = + 12
&
Messung bei
konstantem
Magnetfeld B0
ν variiert
,
– Nur die letzte Methode wird heute benutzt.
%
$
'
4. NMR—eine Radio-Frequenz-Spektroskopie
• Die NMR-Frequenzen liegen im MHz-Bereich
B0 : äußeres Magnetfeld ( Geräte spezifisch)
γ: magnetogyrisches Verhältnis ( Kern spez.)
ν=
• Ein NMR-Geräte wird nach der
Protonen-Frequenz
(z.B. 200MHz-Gerät), nicht nach seiner Feldstärke.
Kern
1
H
NMR-Frequenz (MHz) bei B0 =
γ
2π B0
bezeichnet
γ
Häufig-
Empfindlichkeit
107 rad T−1 s−1
keit (%)
(bei nat. Häuf.)
4.7 T
7.0 T
9.4 T
14.1 T
200
300
400
600
26.75
99.98
1.00
19
F
188
282
376
564
25.2
100.00
0.83
31
P
81
121
162
243
10.8
100.00
6.63 × 10−2
C
50
75
100
151
6.73
1.11
1.76 × 10−4
N
20
30
40
61
-2.7
0.37
3.85 × 10−6
13
15
• Das Signal-Rausch-Verhältnis (Empfindlichkeit) hängt von γ , B0
3/2
und der naturlichen Häufigkeit ab ( ∼ γ 5/2 , B0 , Häufigkeit)
• Wichtige Kerne wie ( 13 C sind sehr unempfindlich verglichen mit 1 H.
⇒ längere Messzeiten bzw. mehr Substanz nötig
&
%
4
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
Die chemische Verschiebung
B0
1. Abschirmung
• Die Elektronen
schirmen
den Kern ab.
Die Elektronen rotieren um B0
und induzieren ein lokales Feld
Bind , entgegengesetzt B0 .
Bind
• Der Kern spürt ein effektives Feld Bef f = B0 (1 − σ), wobei die
Abschirmungskonstante σ sehr klein ist (typischerweise 10−6 ).
• Chemisch nicht -äquivalente Kerne sind unterschiedlich abgeschirmt (σj ) (es wirken daher unterschiedliche Bef f ) und liefern deshalb im Spektrum getrennte Resonanzsignale
γ
γ
νj =
B0 (1 − σj ) =
Bef f
2π
2π
νj : NMR-Frequenz für Kern j
&
%
'
$
Spektrum-Wegweiser
hohe Frequenz
(tiefes Feld)
niedrige Frequenz
(hohes Feld)
Frequenz
geringe
kleine
Abschirmung
Elektronendichte
B
B
γ
ν = _ B eff
2π
0
Bind
Beff
starke Abschirmung
große Elektronendichte
0
Bind
1
Beff
Beff > Beff
1
2
2
ν1 > ν2
=>
&
%
5
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
• 1 H-NMR-Spektrum von Ethanol
Es gibt drei unterschiedliche Arten von Wasserstoff (-OH, CH2 , CH3 ) und
man sieht drei Signale bei unterschiedlichen Frequenzen.
δ−
HO
4.0
δ+
CH2
3.5
CH3
3.0
2.5
2.0
1.5
ppm
Warum ist das CH2 -Signal weiter links als das CH3 -Signal?
O zieht Elektronen ab ⇒ Entschirmung an CH2
⇒ Bind an CH2 wird kleiner ⇒ Bef f an CH2 wird größer
⇒ ν von CH2 wird größer ⇒ weiter links im Spektrum
&
%
'
$
2. Referenzsubstanz
• Man misst nicht die absoluten Frequenzen, sondern die
FrequenzDifferenzen ∆ν zwischen den Signalen der untersuchten Substanz und
dem einer Referenzsubstanz .
• Die Referenzsubstanz mischt man mit der zu untersuchenden Substanzprobe (innerer Standard).
• Häufig verwendet man Tetramethylsilan (TMS) = Si(CH3 )4 als Referenzsubstanz in der 1 H- und 13 C-NMR-Spektroskopie.
• TMS ist chemisch inert, leicht zu entfernen,
und gibt ein Singulettsignal bei niedriger Frequenz.
TMS
Signal
∆ν
Frequenz
&
%
6
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Spektroskopie 2
$
'
3. Die δ-Skala
feldabhängig : ν = 2π B0 (1 − σ)
( ∆ν ) sind auch feldabhängig.
γ
• Die NMR-Frequenzen (Hz) sind
• Die Frequenz- Differenzen
• Spektrum auf einem
300 MHz Gerät
(B0 = 7 T)
TMS
∆ν
CHCl3
Frequenz (Hz)
• Spektrum auf einem
600 MHz Gerät
(B0 = 14 T)
TMS
CHCl3
∆ν
Frequenz (Hz)
• Die Frequenz-Differenz ∆ν (Hz) auf dem 600er-Gerät ist
groß wie die Differenz auf dem 300er-Gerät.
zweimal
so
&
%
'
$
• Als
chemische Verschiebung“
”
definiert man eine dimensionslose
Größe δ
• δ ist
δ=
νSubstanz − νRef erenz 6
.10
νRef erenz
feldunabhängig
δ=
νSub. − νRef. 6
.10 =
νRef.
=
γ
− σS ) − 2π
B0 (1 − σR ) 6
.10
γ
B (1 − σR )
2π 0
γ
γ
(1 − σS ) − 2π
(1 − σR ) 6
2π
.10
γ
(1 − σR )
2π
γ
B (1
2π 0
• Als Maßeinheit für die δ-Skala erhält man
Für alle NMR-Geräte
gleich !
Die ppm-Zahlen sind
CHCl3
unabhängig vom
Magnetfeld B0 .
8
7
&
6
ppm“
”
(parts per million).
TMS
δ = 7.24 ppm
ppm
2
1
0
%
7
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
• Die 1 H chemischen Verschiebungen liegen meistens zwischen 0 ppm und
10 ppm.
Aldehyde
X = Heteroatom ( O, N, Hal, usw.)
Aromaten
Olefine
Alkine
Me−X
Me−C−X
Me−C−C−X
10
9
8
7
6
5
4
ppm
3
2
1
0
&
%
'
$
• Die 13 C chemischen Verschiebungen liegen meistens zwischen 0 ppm und
200 ppm.
Aldehyde/Ketone
Carbonsäuren (und Derivate)
Aromaten und Olefine
Alkine
Me−O
Me−N
Me−C
200 180 160 140 120 100 80
ppm
&
60
40
20
0
%
8
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
Einige typische NMR-Spektren
1. 1 H-NMR-Spektrum des Lösemittels CDCl3 (99.5% deuteriert)
C1 HCl3 (7.24ppm)
TMS
HH
HH
j
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
ppm
&
%
'
$
2.
13
C-NMR-Spektrum des Lösemittels CDCl3
13
CDCl3 (77ppm)
H
HH
H
220
200
180
160
140
120
100
&
TMS
H
j
H
80
60
40
20
ppm
%
9
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
3. 1 H-NMR-Spektrum von Ethanol
Integral:
1 2
HOCH2 CH3
3
CH2
CH3
OH
TMS
CHCl3 H
H
j
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
ppm
&
%
'
$
4.
13
C-NMR-Spektrum von Ethanol
CH3
HOCH2 CH3
CH2
CDCl3 H
TMS
H
j
180
160
140
120
100
80
&
60
40
20
ppm
%
10
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
5. 1 H-NMR-Spektrum von n-Propanol
Integral:
2
1
HOCH2 CH2 CH3
OH
2
3
CH3
OCH2
CH2
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
ppm
&
%
'
$
6.
13
C-NMR-Spektrum von n-Propanol
HOCH2 CH2 CH3
CH2
OCH2
CH3
180
160
140
120
100
80
&
60
40
20
ppm
%
11
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
7. 1 H-NMR-Spektrum von Anisaldehyd
1
2
2
3
:Integral
O
×
◦
C
H
OMe
×
◦
OCH3
2xCH 2xCH
× ◦
CHO
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
ppm
&
%
'
$
8.
13
C-NMR-Spektrum von Anisaldehyd
Aromat
(}|4 Signale{ )
z
O
C
OMe
H
OCH3
CHO
220
200
180
160
140
120
100
&
80
60
40
20
ppm
%
12
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
Spin-Spin-Kopplung
1. Aufspaltung der Signale
Im 1 H-NMR-Spektrum von Ethanol sind die Signale der CH2 - und CH3 Gruppen aufgespalten . Die Ursache ist die Wechselwirkung zwischen
den Methylen- und den Methyl-Protonen
CH2
HO
4.0
CH3
3.5
3.0
2.5
2.0
1.5
ppm
&
%
'
$
J
1485
1475
476.39
490.43
1474.35
1453.29
1467.33
1460.31
483.41
J = Kopplungskonstante
J
1465
J
1455
J=~7Hz
Hz
505
J
495
J
485
475
Hz
Quartett
Triplett
gleicher Abstand J (Hz)
Verhältnis 1:3:3:1
gleicher Abstand J (Hz)
Verhältnis 1:2:1
&
%
13
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
2. Wechselwirkung zwischen Spin und Spin
• Magnetische Kerne können sich
gegenseitig beeinflussen
• Als Beispiel nehmen wir zwei Protonen A und X ( I =
bart, also JAX = 0
–
1
2
.
); nicht benach-
ohne Wechselwirkung mit X hat A ein Spektrum mit
γ
B0 (1 − σA )
Linie bei νA = 2π
νA
einer
νX
Frequenz
z.B. AX-Spinsystem mit JAX = 0
O
R2 C H
C
A
O C H R2
X
&
%
'
$
– sitzen die Protonen A und X an benachbarten C-Atomen, spüren Sie
gegenseitig eine Wechselwirkung. A sieht in welchem magnetischen
Zustand X ist. (I = 12 ⇒ 2 Zustände)
z.B. AX-Spinsystem mit JAX 6= 0
OR
R2 C H
A
CH
X
R
Im Magnetfeld B0 ist X in einem Zustand entweder mit mI = + 12 oder
mit mI = − 12 . Die zwei Zustände kann man als parallel (↑) oder
antiparallel (↓) zu B0 bezeichnen.
m = + 12
parallel
B0
A
X
antiparallel
m = − 12
&
%
14
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
– wenn X im parallelen Zustand ist, wird das Magnetfeld an A
durch die Wechselwirkung B
A
X
um den Betrag πJ
abgesenkt.
πJ
γ
0
− γ
– wenn X im antiparallelen Zustand ist, wird das Magnetfeld an A
durch die Wechselwirkung B
A
X
um den Betrag πJ
angehoben.
πJ
γ
0
+ γ
– A sieht zwei Magnetfelder, B0 (1 − σA ) + πJ
und B0 (1 − σA ) − πJ
,
γ
γ
J
J
und liefert Signale bei zwei Frequenzen, νA − 2 und νA + 2
J
νA +
J
2
νA -
J
2
Frequenz
– da ungefähr gleich viele X Kerne parallel (↑) wie antiparallel (↓) zu B0
sind, erscheinen im Spektrum zwei Signale gleicher Intensität
&
%
'
$
– die analoge Betrachtung gilt für X, denn die Kopplung mit A verursacht
zwei X-Signale.
J
Frequenz
νX +
νX -
J
2
– das Spektrum des AX-Systems (JAX 6= 0) besteht aus
J
A
J
2
zwei Dubletts
J
Frequenz
X
Die Wechselwirkung, die zu diesen Aufspaltungen führt, ist die indirekte Spin-Spin Kopplung ; indirekt deswegen, weil die Kopplung über
Bindungen hinweg erfolgt.
• JAX ( Hz ) ist die indirekte oder skalare
• JAX ist
&
feldunabhängig .
Kopplungskonstante .
%
15
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
• Dirac-Modell
s
H
C
sp 3
Elektronen
sind parallel
zueinander
(Hund)
00000
11111
11111
00000
00000
11111
00000
11111
00000
11111
00000
11111
00000
11111
00000
11111
00000
11111
00000
11111
00000
11111
sp 3
s
000000
111111
111111
000000
000000
111111
000000
111111
000000
111111
000000
111111
000000
111111
000000
111111
000000
111111
000000
111111
000000
111111
stabiler
C
sp 3
H
Elektronen
sind gepaart
(Pauli)
als
sp 3
– eine Kette von Kern-Elektron- und Elektron-Elektron-Interaktionen führt
zu einer Energiedifferenz zwischen H(↑)H(↑) und H(↑)H(↓).
– die Kern-Kern-Wechselwirkung erfolgt über die Spins der
elektronen .
Bindungs-
– die Spin-Spin-Kopplung ist abhängig von der Art und Anzahl
Bindungen n zwischen den koppelnden Kernen.
der
| nJ |
– im allgemeinen wird n J betragsmässig
kleiner , je
größer der Abstand ist.
n
&
%
'
$
3. 1 H-1 H-Spin-Spin-Kopplung
Für Einfach bindungen sind nur Kopplungen über
dungen signifikant.
2
oder
3
Bin-
Bei Doppel- und Dreifach bindungen sieht man Kopplungen über
mehr als 3 Bindungen.
H
• Geminale Kopplungen (2 Jgem )
H
C
C
H
( -12 ) bis ( -20 ) Hz
• Vicinale Kopplungen (3 Jvic )
H
0 bis 3.5 Hz
H
H
C
C
H
H
C
C
H
C
C
2 bis 9 Hz
6 bis 14 Hz
11 bis 18 Hz
(ca. 7Hz)
(ca. 10Hz)
(ca. 15Hz)
• “Long-Range” Kopplungen
H
C
C
C
H
H
< 0.5 Hz
0Hz
H
H
C
C
&
C
( −3 ) bis ( −1 ) Hz
H
H
C
C
C
H
H
J (ortho) = 7 bis 10 Hz
J (meta) = 2 bis 3 Hz
J (para) = 0.1 bis 1 Hz
(ca. 8Hz)
(ca. 2Hz)
%
2 bis 3 Hz
16
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
4. Kopplungsmuster (1 H-1 H)
• AX
A
X
J
J
X
X
1
Cl
A
1
Br
C
A
1
C
HA
1
HX
Kopplungskonstante J(Hz) (Abstand) gleich groß!
• AX2
A
X
J
1
1
X
X
J
2
J
2
X
2
X
1
O
J
2
X
X
2
A
1
C
A
1
HA
1
C H 2Cl
X2
&
%
'
$
• AX3
X
A
J
1
1
X
X
J
2
J
2
X
2
X
J
2
X
X
J
O
J
J
3
3
X
1
3
3
C
A
X
1
A
1
HA
1
C H3
X3
• Allgemein (Spektren 1. Ordnung)
Anzahl der koppelnden
Nachbarkerne mit
Spin I = 1/2
&
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Anzahl der Linien
(Multiplizität)
1
2
3
4
5
(Singulett)
(Duplett)
(Triplett)
relative Intensitäten
1
1 1
1 2 1
1 3 3 1
(Quartett)
1 4 6 4 1
(Quintett)
1 5 10 10 5 1
6 (Sextett)
1 6 15 20 15 6 1
7 (Septett)
1 7 21 35 35 21 7 1
8 (Oktett)
9 (Nonett) 1 8 28 56 70 56 28 8 1
1 9 36 84 126 126 84 36 9 1
10
17
%
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
• 1 H-NMR-Spektrum von Ethanol
HO
CH2
A2
4.0
• A2 X3
3.5
CH3
X3
3.0
2.5
2.0
1.5
ppm
X
A
J
J
J
1
J
J
J
J
3
3
J
1
J
1
2
1
Kopplungskonstante J(Hz) (Abstand) gleich groß!
&
%
'
$
• 1 H-NMR-Spektrum von Ethanol
HO
CH2
A2
4.0
3.5
CH3
X3
3.0
2.5
2.0
1.5
ppm
• Das Signal eines Kernes A mit n gleiche Nachbarn X ist ein Multiplett
mit ( n × 2I + 1 ) Linien, wobei I der Spin des Kernes X ist.
A
X
3×2× +1=4
2 × 2 × 12 + 1 = 3
1
2
J
1
J
3
J
3
J
1
&
1
J
2
1
%
18
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
• 1 H-NMR-Spektrum von n-Propanol
HO
CH2
3.61
Nachbar−
gruppen
Nachbar−
kerne
n×2I+1
Aufspaltung
3.57
3.53
CH2
ppm
1.62
1.58
1.54 ppm
CH3
0.97
0.93
0.89 ppm
CH2
CH2, CH3
CH2
2
2+3=5
2
2×2×½+1=3
triplett
5×2×½+1=6
sextett
2×2×½+1=3
triplett
&
%
'
$
• 1 H-NMR-Spektrum von Isobutanol
HO
CH2
3.43
Nachbar−
gruppen
Nachbar−
kerne
n×2I+1
Aufspaltung
3.39
3.35
CH
ppm
1.80
1.76
1.72 ppm
(CH3 )2
0.97
0.93
0.89
ppm
CH
CH 2, 2 x CH3
CH
1
2+2x3=8
1
1×2×½+1=2
duplett
8×2×½+1=9
nonett
1×2×½+1=2
duplett
&
%
19
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
• AMX
A
M
JAM
JAM
JAX
X
JAX
JAX
JMX
JMX JMX
JMX
JAM > JAX > JM X
aber: JAM bei A und M gleich groß! (JAM = JM A )
&
%
'
$
• Beispiel:
das 1 H-NMR-Spektrum von 2-Methyl-3-buten-2-ol (Vinyl-Bereich)
H
A
A
M
Me
H
X
X
Me
OH
JAM
JAX
6.0
5.9
5.8
H
JAM
M
JAX
J AM = 16.7 Hz
J AX = 10.0 Hz
J MX = 1.0 Hz
5.7
5.6
5.5
JMX
5.4
&
5.3
5.2
JMX
5.1
5.0
ppm
%
20
NMR: Grundlagen
Spektroskopie 2
$
'
Fragen zu NMR
• Was bedeutet die Abkürzung NMR?
• Welche Eigenschaft müssen messbare Kerne haben? Nennen Sie einige Kerne, die messbar / nicht messbar sind.
• Welche Bedeutung hat das magnetogyrisches Verhältnis auf die praktische
NMR?
• Welche Feldstärke (B0 ) hat ein 300 MHz-NMR-Gerät?
• Die 13 C-Frequenz an einem 300 MHz-NMR-Gerät ist 75 MHz, warum?
• Wie groß ist die 13 C-Frequenz bei einem 400 bzw. 600 MHz-Gerät?
• Ein 1 H-Spektrum wird in etwa 1 Min. aufgenommen, für ein 13 C-Spektrum
braucht man je nach Substanzmenge 1 bis 24 Std. Wovon ist die Empfindlichkeit einer Messung abhängig?
&
%
'
$
• Die Verschiebung eines Protonensignals hängt von der chemischen Umgebung ab, in der er sich befindet. Warum? Erklären Sie möglichst genau.
• Warum hat man eine Referenzsubstanz eingeführt? Welche verwendet man
für Protonenspektren? Welche Eigenschaften sollte sie haben?
• Warum hat man eine ppm-Skala eingeführt?
• Welche Information erhält man, wenn man die Verschiebung betrachtet?
• Welche Information erhält man, wenn man die Kopplung betrachtet?
• Welche Information erhält man, wenn man das Integral betrachtet?
• Welche Bedeutung hat die Spin-Spin-Kopplung in der NMR? Erklären Sie
möglichst anschaulich.
• Wie entsteht ein AX3 -Kopplungsmuster?
• Was ist eine Kopplungskonstante? Wo tritt sie auf?
&
%
21
Zugehörige Unterlagen
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