NACHSORGE BEIM MAMMAKARZINOM Nachsorge beim Mammakarzinom – Standards und Perspektiven Christian Schindlbeck, Harald L. Sommer Trotz zunehmender Inzidenz des Mammakarzinoms ist seit Mitte der 1990er Jahre in den industrialisierten Ländern eine erfreuliche Abnahme der Mortalität zu verzeichnen. Dafür sind im Wesentlichen zwei Faktoren verantwortlich: Dank der zunehmenden Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen nimmt das Tumorstadium bei Erstdiagnose kontinuierlich ab. Zusätzlich konnten in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte in der systemischen (neo-) adjuvanten Hormon-, Chemo- und Antikörpertherapie erreicht werden, wodurch sich das Risiko von Metastasen und damit eines Tumorbedingten Todes deutlich senken ließ. Während jedoch zahlreiche Studien zur Primärbehandlung und zur (neo-)adjuvanten Therapie existieren, liegen zur Frage, ob durch eine regelmäßige Nachsorge oder apparative Untersuchungen die Prognose der Patientinnen verbessert werden kann, nur wenige Daten vor. Prospektiv-randomisierte Studien hierzu sind aktuell nicht zuletzt aus ethischen Gründen kaum durchführbar. Gerade aber in der Phase nach erfolgter Primärbehandlung ist es entscheidend, den Patientinnen ein strukturiertes Nachsorgekonzept an die Hand zu geben und die Koordination der Nachsorge in der Hand eines mit diesem Krankheitsbild vertrauten Arztes zu bündeln. Empfehlungen gemäß Leitlinien Laut S3-Leitlinie zum Mammakarzinom umfasst die Nachsorge im engeren Sinne „die strukturierten Untersuchungen zum lokoregionalen bzw. intramammären Rezidiv und zum kontralateralen Mammakarzinom, Untersuchungen auf Fernmetastasen und die Begleitung bei Langzeittherapien mit Diagnostik und Therapie von Folge- und Nebenwirkungen“ [1]. Zur Primärbehandlung des Mammakarzinoms zählen aktuell neben der Operation und Nachbestrahlung die neoadjuvante und adjuvante Chemotherapie, die initiale adjuvante Hormontherapie sowie die (neo-)adjuvante anti-HER2-Therapie. Aufgrund der Komplexizität der modernen, oft multimodalen (neo-)adjuvanten Therapiekonzepte mit zum Beispiel einer Trastuzumab-Therapie über 12 Monate, oder auch der antihormonellen Therapie über 5–10 Jahre, ist die Grenze zwischen Primärtherapie und Nachsorge unscharf geworden. Laut S3-Leitlinie beginnt die onkologische Nachsorge per definition nach Abschluss der primären lokoregionären Therapie [1] und sollte über die Dauer von möglichst 10 Jahren durchgeführt werden. Nach dieser Zeit sollte die Nachsorge in eine individuell angepasste regelmäßige Krebsfrüherkennungsuntersuchung übergehen. Die Nachsorge besteht primär aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, ärztlicher Beratung, Betreuung und Begleitung sowie bildgebender Diagnostik zur Erkennung eines lokoregionären Rezidivs. Bei auffälligem Befund ist die Nachsorge symptomorientiert zu konzipieren [1]. Auch die internationalen Empfehlungen und Leitlinien stimmen mit diesen Vorgaben überein. So sehen die ASCO guidelines ebenso wie die deutschen Leitlinien die Anamnese, körperliche Untersuchung und regelmäßige Mammographie im Rahmen der Nachsorge vor, nicht jedoch Laboruntersuchungen, bildgebende Verfahren, oder Tumormarkerbestimmungen bei symptomfreien Patientinnen [2]. Betrachtet man das Rezidivrisiko insgesamt im zeitlichen Verlauf, so ist dieses im 1. bis 2. Jahr nach Diagnose am höchsten, sinkt im Jahr 2–5 kontinuierlich ab, und fällt dann weiter langsam bis zum Jahr 12 [3]. Dieser Verlauf des Rezidivrisikos ist jedoch abhängig von der Tumorbiologie. Eine aktuelle Auswertung der Daten des Tumorregisters München zeigt, dass in den ersten drei Jahren nach Primärdiagnose Patientinnen mit Triple-negativen Tumoren das höchste Rückfallrisiko haben, gefolgt von denen mit ER/HER2+ Tumoren, ER+/HER2+ Tumoren und ER+/HER2– negativen Tumoren. Im weiteren Verlauf gleicht sich dieses Rückfallrisiko dann an bzw. kehrt sich tendenziell um (EAbb. 1, S. 8). Darauf basierend stimmen die Empfehlungen der ASCO, der AGO und die S3-Leitlinien in den Nachsorgeintervallen überein: die Nachsorge sollte in den ersten drei Jahren vierteljährlich, im Jahr 4 und 5 halbjährlich, und ab dem 5. Jahr jährlich erfolgen (ETab. 1, S. 8). Ziele der Nachsorge Die onkologische Nachsorge bei Patientinnen mit Mammakarzinom verfolgt primär das Ziel, ein lokore- 3/2017 CMExtra 7 8 NACHSORGE BEIM MAMMAKARZINOM pien, die Diagnostik und Therapie von Folge- und Nebenwirkungen, die psychosoziale Begleitung und Krankheitsbewältigung, die Verbesserung der Lebensqualität, die Durchführung bzw. Aufmunterung zu Vorsorgeuntersuchungen, die gynäkologische Untersuchung hinsichtlich der frühen Entdeckung eines Zervix-, Endometrium- oder Ovarialkarzinoms, die Beratung hinsichtlich der Lebensführung u.v.m. (E Tab. 2). Zeit bis zur Progression nach ER/HER2 (M0) (Hazardkurven) Hazard 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 7 ER pos./ HER-2 neg. ER neg./ HER-2 pos. 8 9 10 11 Jahre ER pos./ HER-2 pos. ER neg./ HER-2 neg. Abb. 1: Rezidivrisiko in Abhängigkeit vom Hormonrezeptor- und HER2-Status für die Diagnosen im Zeitraum von 1998 bis 2015 (Auswertung des Tumorregisters München - TRM, 2017) Jahre nach Primärtherapie Nachsorge Früherkennung Jahr 1-3 Jahr 4-5 Jahr 6 und weitere Anamnese Körperliche Untersuchung Aufklärung/Information vierteljährlich halbjährlich jährlich Laboruntersuchungen, Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren (Ausnahme: Mammographie und Mammasonographie) nur bei klinischem Verdacht auf Rezidiv und/oder Metastasen Tab 1: Nachsorgeintervalle Ziele der Nachsorge • • • • • • • • • Überwachung und Steuerung der adjuvanten Therapie nach Abschluss der Primärbehandlung Behandlung von Nebenwirkungen Früherkennung und Behandlung von Therapiefolgen der Primärtherapie Früherkennung und Behandlung von potenziell kurablen Rezidiven: - Lokalrezidiv ipsilateral - lokoregionäres Rezidiv nach Mastektomie - kontralaterales Rezidiv Früherkennung von Zweittumoren, z. B. Ovarial-, Zervix-, Endometrium-, kolorektales Karzinom psychotherapeutische Betreuung der Krankheitsbewältigung und ggf. Angebot bzw. Vermittlung professioneller Hilfe (Psychotherapie, Ergotherapie, Familientherapie, Selbsthilfegruppen) Optimierung des Lebensstils (Gewicht, Ernährung, Sport, Rauchen) sozialmedizinische Betreuung, Vermittlung von sozialen Hilfen (Reha, Pflegeleistungen, Haushaltshilfe, Heil- und Hilfsmittel, Mieder- und Prothesenberatung, etc.) Früherkennung und Behandlung von Fernmetastasen Tab. 2: Ziele der Nachsorge (modifiziert nach [47]) gionäres Rezidiv oder ein kontralaterales Mammakarzinom, sowie auch Zweitkarzinome möglichst frühzeitig zu entdecken, da dann CMExtra 3/2017 erneut eine potentiell kurative Situation vorliegt. Weitere Ziele der Nachsorge sind die Begleitung bei Langzeitthera- Untersuchung der ispilateralen Brust/Thoraxwand bzw. der kontralateralen Brust Das Lokalrezidivrisiko wird nach brusterhaltender Therapie ohne adjuvanter Strahlentherapie mit 25–40 % angegeben, und auch nach Mastektomie ohne Nachbestrahlung mit 9–20 %. Eine Strahlentherapie verringert dieses Risiko auf 5–10 %. Die standardisierte Nachsorge selbst kann zwar Lokalrezidive nicht verhindern, aber wie in der Primärsituation durch eine frühzeitige Diagnose erneut eine kurative Situation herstellen. Das Relative Risiko, ein kontralaterales Mammakarzinom zu entwickeln, beträgt nach Brustkrebs 2,5–5,0 im Vergleich zum Normalkollektiv, so dass dessen frühzeitige Entdeckung ebenfalls ein wesentliches Ziel der Nachsorge ist. Basis der Nachsorgeuntersuchung ist somit neben der Anamnese die Inspektion und Tastuntersuchung der betroffenen Brust bzw. Thoraxwand, der ipsilateralen Lymphabfussgebiete, sowie der kontralateralen Brust und Lymphabflusswege. Analog zur Primärsituation ist auch in der Rezidivdiagnostik die Mammographie der klinischen Untersuchung überlegen. Eine retrospektive italienische Studie zeigte anhand von 1.044 Zweitkarzinomen, dass die Sensitivität der Mammographie signifikant höher war, mehr klei- NACHSORGE BEIM MAMMAKARZINOM ne Karzinome detektiert wurden (58,1 % vs 22,6 %), und das relative Überleben dadurch um 27 bis 47 % besser war [4]. In einer amerikanischen Studie sank das relative Risiko eines tumorbedingten Todes durch eine jährliche Mammographie während der Nachsorge auf 0,77 [5], bei 1.846 älteren Patientinnen sogar auf 0,69 [6]. Die S3-Leitlinie als auch die AGO-Empfehlungen sehen deshalb eine jährliche Mammographie der betroffenen Brust sowie auch der Gegenseite vor (E Tab. 3, S. 10). Begleitend zur Mammographie sollte immer die Mamma-Sonographie eingesetzt werden. Hierdurch gelingt in der Hand des erfahrenen Untersuchers eine gute Unterscheidung zwischen postoperati-ven bzw. postradiogenen zystischen (Serom, Ölzyste etc.) oder narbigen Veränderungen und einem Rezidiv. Analog zur Primärsituation gehört die Sonographie ebenso obligat zur Diagnostik eines kontralateralen Karzinoms. Die Kernspintomographie wird routinemäßig nur bei Patientinnen mit familiärer Belastung bzw. gesichertem genetischen Risiko (BRCA 1/2 Mutation) einmal jährlich als Screeningmethode empfohlen. Sie dient nicht als Routineverfahren nach BET oder Mastektomie. Allerdings kann eine MRT im Einzelfall indiziert sein zur Differenzierung von narbigen Veränderungen, sowie nach autologer Gewebs- oder Implantatrekonstruktion. Risiko-adaptierte Nachsorge Die Prognose des Mammakarzinoms hängt von zahlreichen Faktoren ab. Klassische Prognosefaktoren sind das TNM-Stadium, das Alter bzw. der Menopausenstatus der Patientin, der Hormonrezeptorstatus, und das Tumorgrading. Der HER2Status sowie Proliferationsfaktoren wie KI67 zeigten ebenfalls prognos- 9 Gesamtüberleben nach UICC (n=41227) % 100 0 UICC-Stadium IB 0 90 IA 80 n=2513 IA n=16610 6,2 % 40,3 % 70 IIIA IB n= 806 60 IIA 23,3 % n=4355 10,6 % IIIA n=2416 5,9 % IIIB IIIB 50 IIIA 40 IIIC 30 IIIB 20 10 1,5 % n=9586 IIIB n=852 2,1 % IIIC n=1262 3,1 % IV n=3027 7,3 % IV 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Jahre Abb.2: Gesamtüberleben für die Diagnosen im Zeitraum von 1998 bis 2015 in Abhängigkeit vom Tumorstadium (Tumorregister München - TRM, 2017, www.tumorregister-muenchen.de) tische Relevanz, allerdings sind die Ergebnisse weniger signifikant und teilweise heterogen. Während also die Gesamtüberlebensrate bei einem kleinen Tumor (pT1), negativen axillären Lymphknoten, Hormonrezeptor-Positivität, HER2-Negativität und niedrigem Grading auch nach 10 Jahren noch deutlich über 90 % beträgt, verringert sich diese bei T3/T4 Tumoren bzw im UICC-Stadium III nach 5 Jahren auf nur ca. 60 % (Daten des Tumorregisters München, 2017, (E Abb. 2). Dementsprechend wäre es plausibel, die Intensität der Nachsorge dem individuellen Risiko anzupassen. Allerdings existieren hierzu keine validen Studien. Durch die zunehmende genetische Charakterisierung von Tumorgeweben treten neben den etablierten Prognosefaktoren seit einiger Zeit die intrinsischen Tumorsubtypen in den Vordergrund [7]. Diese werden durch genetisch bedingte Eigenschaften charakterisiert und zeigen eine gute, jedoch nicht komplette Über-einstimmung mit immunhistologischen Faktoren (E Tab. 4, S. 10). Entscheidend ist der prädiktive Wert hinsichtlich des Ansprechens einer Chemo- oder Hormontherapie. Mehrere Untersuchungen zeigten eine gute Korrelation des intrinsischen Tumorsubtyps mit dem Risiko eines Lokalrezidivs [8] und einer Fernmetastasierung auf [9]. Bei Untersuchung von 1.249 Patientinnen hatten diejenigen mit Luminal ATumoren ein niedriges Rezidivrisiko mit einem Maximum nach drei Jahren. Patientinnen mit HER2-TypTumoren hatten den Rezidiv-Peak nach 20, und solche mit triple-negativen Tumoren und erhöhtem KI67 nach 18 Monaten nach Operation [10]. Daneben finden zunehmend auch Multi-Gen-Tests wie Oncotype DX®, MammaPrint®, Endopredict® oder PAM50® Eingang in die Risikostratifizierung. Diese Tests erlauben durch Bestimmung eines Gen-Panels (Proliferations-, Invasionsfaktoren u. v. m) eine Einteilung in low risk, intermediate risk oder highrisk Tumoren (z.B. Oncotype DX®) und somit eine prognostische Aussage bzgl. des Reziv-, Metastasierungs- und Sterberisikos [11]. Mo- 3/2017 CMExtra 10 NACHSORGE BEIM MAMMAKARZINOM Mammographie / Sonographie Inv. CA Jahr 1 - 3 Jahr 4 + 5 Nach BET Ipsilateral: alle 12 Monate (1. Mg. 6-12 Monate nach Abschluss der Radiatio) Kontralateral: alle 12 Monate Beidseits alle 12 Monate Nach Ablatio Kontralateral alle 12 Monate Alle 12 Monate DCIS / CLIS Tab. 3: Mammographieintervalle Intrinsischer Subtyp ER / PR HER2 Status Status Luminal A positiv negativ niedrig Luminal B positiv negativ hoch oder positiv HER2 Typ Basal cell like positiv KI 67 / negativ positiv / negativ negativ / Tab. 4: Intrinsische Tumorsubtypen mentan können derartige Tests aufgrund ihrer prädiktiven Aussage bzgl. des Benefits einer adjuvanten Chemotherapie v. a. bei Patientinnen mit mittlerem Risiko (z.B. postmenopausal, Rezeptor-positiv, G2, hohes KI67) eingesetzt werden [12, 13]. Wie Fitzal et al. zeigen konnte, war aber auch das Lokalrezidivrisiko bei einem mittels PAM 50 (Prosigna®) Test bestimmten genetischen high-risk Typ signifikant erhöht (1,7 vs. 6,3 % nach BET) [14]. Rakovitch et al. konnten an 571 Fällen mit DCIS zeigen, dass Patientinnen mit genetischem high risk DCIS score nach einem medizinischem Follow-up von 9,6 Jahren ein höheres Lokalrezidivrisiko (DCIS und inv. CA) von 27,8 % im Vergleich zu 12,7 % bei low risk Tumoren (HR = 2,26, 1,41–3,59, p < 0,001) aufwiesen [15]. Zukünftig werden derartige genetische Testverfahren, wie z. B. auch BRCA-Bestimmungen oder next generation sequencing (NGS), immer häufiger eingesetzt werden und die prognostische Aussage verbessern. Eine Anpassung der Nachsorge an derartige Testergebnisse wäre zukünftig denkbar. CMExtra 3/2017 Apparative Diagnostik Die häufigsten Metastasierungslokalisationen beim Mammakarzinom sind Knochen, Leber und Lunge. Dementsprechend gehört zur Primärdiagnose klassischerweise ein Staging mittels Skelettszintigramm, Röntgenuntersuchung des Thorax und Lebersonographie, wenn auch der Nutzen dieser Untersuchungen zumindest bei frühem Tumorstadium umstritten ist [16]. Eine Vielzahl von Patientinnen äußert im Rahmen der Nachsorge den Wunsch nach wiederholter apparativer Diagnostik zum Ausschluss von Metastasen. Hierbei wird die Aussagekraft von bildgebenden Verfahren überschätzt. Zwar kann ein unauffälliger Befund zur Beruhigung beitragen, andererseits zeigen diese Untersuchungen oft unspezifische Veränderungen, die zu weiteren Interventionen und zur Beunruhigung der Patientin beitragen. Zur Frage, ob sich durch den routinemäßigen Einsatz apparativer Methoden symptomlose Metastasen früher entdecken lassen, und sich dadurch die Prognose der Patientinnen verbessert, existieren nur wenige randomisierte Studien aus den 1990er Jahren [17]. In der Arbeit von Rosselli et al. wurden 1.243 Patientinnen randomisiert in einen Arm mit Röntgenuntersuchung des Thorax und Skelettszintigramm alle 6 Monate oder in einen Kontrollarm mit regelmäßiger klinischer Nachsorge. Nach 5 Jahren ließen sich mit intensivierter Nachsorge zwar mehr Lungen- und Knochenmetastasen nachweisen (112 vs. 71 Fälle), das Gesamtüberleben allerdings unterschied sich nicht [18]. Auch ließ sich durch eine intensivierte Nachsorge die Lebensqualität nicht verbessern [19]. Die vorliegenden Daten berücksichtigen allerdings nicht die modernen Diagnostik- (z.B. PET-CT) und Therapieoptionen (Metastasenchirurgie, fokussierte Bestrahlung, Antikörpertherapien etc.). Laut S3-Leitlinie sollten apparative Maßnahmen weiterhin nur bei klinischen Auffälligkeiten veranlasst werden. Die Patientinnen sollten über die eventuellen Symptome eines Rezidivs aufgeklärt und zur Selbstbeobachtung und -untersuchung angeleitet werden. Selbstverständlich sind bei klinischer Auffälligkeit entsprechende Laboruntersuchungen, bildgebende Diagnostik oder eine invasive Abklärung zu veranlassen. Im Vergleich zur Röntgen-Untersuchung des Thorax oder Oberbauchsonographie scheint ein CT bzw. PET-CT am besten geeignet, frühe Läsionen zu erkennen [20]. Zur Abklärung von Metastasen sollte nach Möglichkeit immer eine erneute Biopsie mit Bestimmung der Histologie, sowie des Hormonrezeptor- und HER2-Status erfolgen. Die Behandlung sollte dann zielgerichtet unter Überprüfung auch moderner operativer und strahlentherapeutischer Optionen erfolgen. Eine intensivierte apparative und labortechnische Diagnostik mit Röntgen-Thorax, Knochenszintigrafie, CT, PET oder MRT sowie Blutbildbestimmung, Serum-Biochemie oder Tumormarkerbestimmung gehören zur Metastasendiagnostik, nicht zur Standard-Nachsorge, und ist nur bei klinischen Auffälligkeiten indiziert [1]. NACHSORGE BEIM MAMMAKARZINOM per-MRT) zugeführt und frühestmöglich spezifisch therapiert. Die Auswertung der Ergebnisse von 743 Patientinnen zeigten eine hohe Spezifität von > 98 % (kaum falsch positive Befunde), aber erneut nur eine Sensitivität von 66,3 % bei Kombination beider Marker (hoher Anteil falsch negativer Befunde) [31]. Aufgrund dieser niedrigen Sensitivität wird die Bestimmung von Tumormarkern nicht in der Nachsorge bei asymptomatischen Patientinnen empfohlen. Sämtliche Leitlinien der AGO, ASCO und NCCN stimmen darin überein. Abb. 3: DTZ im Knochenmark, HER2 positiv (Multi-Colour-FISH) Tumormarker Die Diskussion um den Einsatz von Tumormarkern wird seit vielen Jahren geführt. Eine Umfrage unter 107 deutschen Ärzten, die Nachsorgeuntersuchungen durchführen, ergab, dass 63 % Labortests und 40 % Tumormarkerbestimmungen durchführten [21]. Ein negatives Ergebnis trägt sicherlich zur Beruhigung der Patientin bei, allerdings beträgt die Sensitivität der einzelnen Marker maximal 50–90 % [22]. Die beim Mammakarzinom verwendeten Tumormarker sind das Carcinogene Embryonale Antigen (CEA), sowie die Mucin Antigene CA15-3 und CA27-29. Ein perioperativ erhöhter Tumormarker CA15-3 ist mit einem aggressiveren Tumortyp assoziiert und korreliert mit dem Rezidivrisiko [23]. Ein ähnliches Ergebnis wurde für den Tumormarker CA 27-29 gefunden [24], der möglicherweise eine höhere Sensitivität für kleinere Tumoren aufweist [25]. Die Kombination aus CEA und CA15-3 ist im Rahmen der Nachsorge am meisten verbreitet und der Betrachtung eines Einzelwertes überlegen [26]. Aussage- kräftig ist ein Anstieg der Tumormarker in wiederholten Kontrollen, weniger die Absolutwerte. Bei manifester Metastasierung spiegelt ein erhöhter Tumormarker CA15-3 die vorhandene Tumorlast wider und korrelierte mit dem Überleben [27]. In einzelnen prospektiven Studien im Rahmen der Nachsorge korrelierte ein Anstieg des CA15.3 mit der frühzeitigen Detektion von Knochen- [28] oder viszeralen Metastasen [29]. Nicolini et al. konnten für den Tumormarker 15-3 zeigen, dass bei Anstieg des Markers und darauf einsetzender Therapie die Zeit bis zur klinischen Manifestation von Metastasen und die Zeit bis zur Progression verlängert werden konnte [30]. Diese Frage sollte auch durch eine Tumormarker-Studie von Stieber et al. bereits ab den 1990er Jahren prospektiv untersucht werden. Die Tumormarker CEA und CA 15-3 wurden hier 6-wöchentlich kontrolliert und standardisiert interpretiert. Bei einem vorab definierten und reproduzierbaren Tumormarkeranstieg wurden die Patientinnen einer intensiven bildgebenden Diagnostik (inkl. PET-CT, Ganzkör- Aufgrund des niedrigen prädiktiven Vorhersagewertes der Tumormarker wird deren genereller Einsatz im Rahmen der Nachsorge nicht empfohlen. Psychologische Begleitung und Lebensführung Die Patientinnen sollten im Rahmen der Nachsorge über alle Aspekte der Brustkrebserkrankung informiert und aufgeklärt werden. Dazu gehört das Erkennen und Behandeln von therapiebedingten Nebenwirkungen nach Operation (kosmetische Probleme, Prothesenversorgung, Lymphödem u.v.m.), Strahlentherapie (Ödem, Radioderm), Chemotherapie (Polyneuropathie, Kardiotoxizität etc.) und endokriner Therapie. Hormonelle Veränderungen wie chemotherapiebedingte Amenorrhoe oder vorzeitiges Klimakterium können die Patientinnen stark belasten. Das Wissen um eine bösartige, potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, die Sorge um die eigene Zukunft, mögliche Probleme in Partnerschaft, Familie oder am Arbeitsplatz stellen eine psychische Belastung dar, die im Rahmen der Nachsorge angesprochen werden sollte. Den Patientinnen sollte 3/2017 CMExtra 11 12 NACHSORGE BEIM MAMMAKARZINOM eine entsprechende psychoonkologische Mitbetreuung angeboten und eine Begleitung durch geschulte Breast Care Nurses, Physiotherapeuten etc. bei Bedarf vermittelt werden. In vielen Regionen existieren sehr aktive Selbsthilfegruppen, die den betroffenen Frauen vielfältige Hilfestellungen zur Krankheitsbewältigung geben können. Eine weitere Aufgabe der Nachsorge ist es, zu gesunder Lebensweise zu motivieren. Mehrere Untersuchungen deuten an, dass eine Reduktion von Übergewicht und Umstellung der Ernährung das Rezidivrisiko und das Gesamtüberleben beeinflusst. Wie die Womens` Intervention Nutrition Study (WINS) zeigte, führte eine Anleitung von Brustkrebspatientinnen zu fettarmer Diät zu einer Gewichtsreduktion sowie nicht signifikanter Reduktion des Rezidivrisikos um 2,6 % [32]. Scholz et al. konnten bei retrospektiver Analyse der deutschen adjuvanten Adebar Studie zeigen, dass Patientinnen mit Adipositas (BMI > 30) ein signifikant verkürztes rezidiv-freies Überleben hatten [33]. Wie die Daten der Nurses` Health Study anhand von 2987 Mammakarzinompatientinnen demonstrierten, konnte auch durch eine körperliche Aktivität von 3–5 Stunden pro Woche die Mortalität nach 10 Jahren um 6 % im Vergleich zu den Patientinnen ohne körperlicher Aktivität gesenkt werden [34]. Patientinnen sollen zu körperlicher Aktivität (> 2–3 h / Woche) und zur Normalisierung des Körpergewichts (bei erhöhtem BMI) im Rahmen der Nachsorge motiviert werden. Hilfestellungen sollten vermittelt werden. Kinderwunsch Viele jüngere Brustkrebspatientinnen haben zum Zeitpunkt der Dia- CMExtra 3/2017 gnose noch Kinderwunsch. Gerade bei diesen ist aber fast immer aufgrund des jungen Alters und der Tumorbiologie eine (neoadjuvante) Chemotherapie indiziert, die oft zu einer persistierenden Amenorrhoe führen kann. Die Patientinnen sollten bereits vor Einleitung jeglicher primärer Therapiemaßnahmen über die Möglichkeiten der Fertilitätsprotektion informiert werden. Prämenopausale Patientinnen mit hormon-sensiblen Tumoren erhalten üblicherweise eine adjuvante Therapie mit Tamoxifen über 5–10 Jahre, oft ist dann die biologische Grenze hinsichtlich Kinderwunsch überschritten. Letztlich muss im Einzelfall mit der Patientin diskutiert werden, ob und wann eine anti-östrogene Therapie unter Inkaufnahme eines evtl. etwas erhöhten Rezidivrisikos zugunsten des Kinderwunsches beendet wird. Nachdem das Rezidivrisiko in den ersten 2–3 Jahren am höchsten ist, sollte in jedem Fall diese Zeit abgewartet werden, bei NodalPositivität oder ungünstigen Prognosefaktoren auch länger. Eine Schwangerschaft nach einem Mammakarzinom verschlechtert nicht die Prognose [35]. Nach erfolgter Geburt und rezidivfreien Verlauf ist Stillen durchaus zu empfehlen [36]. Kontrazeption – Hormonsubstitution Generell handelt es sich beim Mammakarzinom um eine hormonabhängige Erkrankung, selbst wenn der Tumor an sich Hormonrezeptornegativ ist. Es sollte deshalb sowohl auf hormonelle Verhütungsmethoden als auch auf eine Hormonsubstitution verzichtet werden. Zur Verhütung bieten sich mechanische Methoden (Kondom), ein KupferIntrauterinpessar oder die Sterilisation an. gestagenhaltige IUPs (z. B. Mirena) werden nicht empfohlen, nachdem eine belgische Studie ein etwas erhöhtes Rezidivrisiko bei liegender Levonorgestrel-haltigem IUP zeigte [37]. Laut Zulassung von Mirena sollte diese im Falle eines hormonabhängigen Tumors gezogen werden. Andererseits kann ein Levonorgestrel-haltiges IUP die durch Tamoxifen verursachte Endometriumhyperplasie verhindern, so dass die amerikanischen Empfehlungen dies durchaus als Option vorsehen [38]. Die Behandlung von – oft durch die Therapie verursachten –– klimakterischen Beschwerden stellt eine große Herausforderung dar. Zunächst sollten nach Möglichkeit nicht-hormonelle Methoden versucht werden. Körperliche Aktivität, Entspannungstechniken, Phytotherapeutika wie Cimicifuga racemosa (z. B. Remifemin), Sojapräparate, Akupunktur etc. können hier oftmals zu einer erheblichen Beschwerdebesserung führen. Zur Behandlung der Vaginalatrophie kann Östriol niedrig dosiert als Salbe oder Suppositorium verordnet werden, da dies nur wenig resorbiert wird und überwiegend lokal wirkt. Bei ausgeprägten Beschwerden ist eine systemische Gabe von Gestagenen oder auch eines Kombinationspräparates unter Aufklärung über das erhöhte Rezidivrisiko im Einzelfall zu diskutieren. Ausblick Eine wichtige Aufgabe für die Zukunft stellt die Anpassung der Nachsorge an das individuelle Risiko einer Patientin dar. Die Einbeziehung der Tumorbiologie bzw. -genetik könnte helfen, nicht nur das Rezidivrisiko insgesamt besser abzuschätzen, sondern auch mögliche Rezidiv- und Metastasenlokalisationen genauer einzugrenzen. Hierbei ist auch der Einfluss zielgerichteter Therapien zu berücksichtigen. So zeigen Patientinnen mit HER2-positiven Tumoren unter neoadjuvanter Chemotherapie mit Trastuzumab NACHSORGE BEIM MAMMAKARZINOM bzw. Pertuzumab eine höhere pathologische komplette Remissionsrate [39], welche wiederum ein wichtiger Surrogatmarker für das Gesamtüberleben ist [40]. Andererseits scheint HER2-Positivität und Trastuzumab-Therapie mit einer etwas höheren Rate an späteren Hirnmetastasen vergesellschaftet zu sein [41]. Ein entscheidender Nachteil aller Untersuchungen an Tumorgeweben ist der Umstand, dass der Tumor zum Zeitpunkt der Primärdiagnose betrachtet und daraus der weitere Verlauf „extrapoliert“ wird. Wünschenswert wäre hingegen ein „real time“ Monitoring etwaiger Tumorresiduen, von denen später eine Metastasierung ausgehen könnte. Seit den 1980er Jahren wird deshalb vermehrt an Disseminierten Tumorzellen im Knochenmark (DTZ) und zirkulierenden Tumorzellen im Blut (CTC) geforscht. Der Nachweis von DTZ deutet auf einen aggressiveren Tumortyp hin und bedeutet ein erhöhtes Rezidivrisiko und ein verkürztes Gesamtüberleben sowohl bei Primärdiagnose als auch im Verlauf der Nachsorge [42]. Eine genetische Analyse von DTZ könnte deren Metastasierungs-potential oder eventuell auch die spätere Metastasenlokalisation vorhersagen [43] und entsprechende Interventionsmöglichkeiten eröffnen (E Abb. 3). Entwicklungen der Labortechnologie und der molekularbiologischen Verfahren haben in den letzten zehn Jahren zunehmend den Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen im Blut (CTC) ermöglicht. Der Einsatz des von der FDA zugelassenen CellSearch® Systems ermöglicht den standardisierten Nachweis und Quantifizierung von CTC. Wie mehrere Einzelstudien [44] und eine große Pooled Analysis von Janni et al. an 3173 Patientinnen zeigten [45], korreliert die Präsenz und Anzahl von CTC bei Primärdiagnose mit dem Rezidiv-freien, Metastasen-freien und dem Gesamtüberleben. Bei genaue- rer Charakterisierung von CTC zeigte sich, dass in etwa 30 % der Fälle im zeitlichen Verlauf eine Änderung des Hormonrezeptor- und HER2 Status im Vergleich zum Primärtumor stattfindet [46]. Verschiedene alternative Methoden der Anreicherung und des Nachweises von CTC, wie PCR-basierte Verfahren sind in Erprobung. Die Fortschritte der Molekularbiologie, besonders des „next generation sequencing (NGS)“ erlauben inzwischen den Nachweis minimalster Genkopien von Zell-freier Tumor-DNA (cfDNA) im Blut von Karzinompatienten und könnten eine „liquid biopsy“ zur Verlaufsbeobachtung ermöglichen. Zukünftig könnten derartige Methoden des Monitorings die Nachsorge erweitern und zusammen mit modernen Diagnostik- und Therapieverfahren die Prognose der Patientinnen weiter verbessern. Zusammenfassung Die Nachsorgeempfehlungen von Patientinnen mit Mammakarzinom basieren auf der deutschen S3-Leitlinie, sowie den Empfehlungen der AGO und der ASCO. Diese sehen eine Untersuchung in den ersten drei Jahren alle 3 Monate, im Jahr 4 und 5 alle 6 Monate, und danach einmal jährlich vor. Ziel der Nachsorge ist es v. a. ein lokoregionäres Rezidiv, ein kontralaterales Karzinom oder ein Zweitkarzinom frühzeitig zu entdecken. Neben der klinischen Untersuchung ist eine regelmäßige Mammographie einmal jährlich empfohlen. Die Durchführung apparativer Untersuchungen zur Entdeckung von symptomlosen Metastasen zeigte in den vorliegenden Studien keine Verbesserung des Gesamtüberlebens, so dass diese nicht empfohlen werden, ebenso wenig wie die routinemäßige Bestimmung von Tumormarkern. Die Patientin sollte über alle Aspekte der Erkrankung einschließlich gesunder Lebensführung, Familienplanung, Kontrazeption, hormoneller Therapie etc. beraten werden. Die derzeitigen Empfehlungen berücksichtigen allerdings nicht moderne Prognose- faktoren wie den intrinsischen Tumorsubtyp oder Multi-GenAnalysen. Die Anpassung der Nachsorge an das individuelle Risiko und die Einbeziehung neuer Diagnoseund Therapiemethoden könnte eine wichtige Aufgabe für die Zukunft sein. Literatur 1. 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Christian Schindlbeck Frauenklinik, Klinikum Traunstein und Kreisklinik Bad Reichenhall Kliniken Südostbayern AG Cuno-Niggl-Straße 3 D – 83278 Traunstein T el.: +49 (0) 861 – 705-1231 F ax: +49 (0) 861 – 705-1695 E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Harald L. Sommer Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Campus Innenstadt Klinikum der Ludwig-MaximiliansUniversität Maistrasse 11 D-80337 München