Patienteninformation und Einwilligungserklärung zur Teilnahme an der klinischen Prüfung Prüfstelle: _________________________ Prüfarzt: _________________________ EUDRACT-Nr.: 2008-007206-10 Titel der Studie Eine randomisierte, multizentrische Phase I Studie zum Nachweis der Sicherheit von Ganzhirnbestrahlung (WBRT: Whole Brain Radiotherapy) mit begleitender intrathekaler Anwendung von liposomalem Cytarabin (DepoCyte®) versus Ganzhirnbestrahlung (WBRT) und nachfolgender intrathekaler Anwendung von liposomalem Cytarabin (DepoCyte®) zur Behandlung von durch solide Tumoren verursachter neoplastischer Meningitis (STNM: solid tumour neoplastic meningitis) mit oder ohne Gehirnmetastase. Einladung zur Teilnahme Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, wir möchten Sie fragen, ob Sie bereit sind, an der nachfolgend beschriebenen klinischen Prüfung (Studie) teilzunehmen. Klinische Prüfungen sind notwendig, um Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Arzneimitteln zu gewinnen oder zu erweitern. Deshalb schreibt der Gesetzgeber im Arzneimittelgesetz vor, dass neue Arzneimittel klinisch geprüft werden müssen. Die klinische Prüfung, die wir Ihnen hier vorstellen, wurde – wie es das Gesetz verlangt – von der zuständigen Ethikkommission zustimmend bewertet und von der zuständigen Behörde genehmigt. Diese klinische Prüfung wird an mehreren Orten in Deutschland und in Österreich durchgeführt. Es sollen insgesamt ungefähr 30 Personen daran teilnehmen. Wir erwarten, dass die gesamte Studie vom Behandlungsbeginn des ersten Patienten bis zur Nachuntersuchung des letzten Patienten etwa zwei Jahre dauern wird. Die Studie wird veranlasst, organisiert und finanziert vom Sponsor dieser Studie „Mundipharma Research Limited, Cambridge Science Park, Milton Road, Cambridge, CB4 0GW, Großbritannien“. Ihre Teilnahme an dieser klinischen Prüfung ist freiwillig. Sie werden in diese Prüfung also nur dann einbezogen, wenn Sie dazu schriftlich Ihre Einwilligung erklären. Sofern Sie nicht an der klinischen Prüfung teilnehmen oder später aus ihr ausscheiden möchten, erwachsen Ihnen daraus keine Nachteile. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 1 von 21 Sie wurden bereits auf die geplante Studie angesprochen. Der nachfolgende Text soll Ihnen die Ziele und den Ablauf erläutern. Anschließend wird ein Prüfarzt das Aufklärungsgespräch mit Ihnen führen. Bitte zögern Sie nicht, alle Punkte anzusprechen, die Ihnen unklar sind. Sie werden danach ausreichend Bedenkzeit erhalten, um über Ihre Teilnahme zu entscheiden. Warum bin ich zur Teilnahme eingeladen worden? Sie werden gebeten, an dieser Forschungsstudie teilzunehmen, weil Sie an einer Krebserkrankung leiden, welche sich auf das Gewebe um Ihr Gehirn und Rückenmark herum ausgebreitet hat – in Form von so genannten leptomeningealen Metastasen (LM). Dies sind Metastasen, die sich in den zwei innersten (weiche Hirn- bzw. Rückenmarkshaut und Spinnengewebshaut) von insgesamt drei Gewebeschichten, welche das Gehirn und das Rückenmark umgeben, ausgebreitet haben. Die Standardbehandlung für Ihre Erkrankung setzt sich sowohl aus einer lokalen (örtlichen) wie auch einer allgemeinen Behandlung zusammen. Die lokale Behandlung umfasst krebsbekämpfende Arzneimittel (wie Cytarabin oder Methotrexat, welche das Wachstum von Körperzellen hemmen), die in die Flüssigkeit um das Gehirn und das Rückenmark (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) injiziert werden, sowie eine Bestrahlung (Anwendung von Röntgenstrahlen zur Zerstörung von Krebszellen) des Gehirns oder Rückenmarks. Diese Art von Injektion der krebsbekämpfenden Mittel in die GehirnRückenmarks-Flüssigkeit wird als intrathekale Therapie bezeichnet. Die allgemeine Behandlung der Erkrankung hängt von dem Typ des Tumors ab und kann aus einer Chemotherapie, einer Hormonbehandlung oder einer anderen Heilbehandlung bestehen. Warum wird diese Prüfung durchgeführt? Der Zweck dieser Studie besteht darin, die gleichzeitige Anwendung von Ganzhirnbestrahlung (WBRT) und DepoCyte®, einer Form des krebsbekämpfenden Arzneimittels Cytarabin mit langsamer Wirkstofffreisetzung, zu untersuchen. Das Cytarabin ist in kleine Fettpartikel (Liposome) eingeschlossen und wird deshalb liposomales Cytarabin genannt. Diese Fettpartikel geben das Arzneimittel langsam frei. Dies bedeutet, dass das Medikament länger im Körper verbleibt und deshalb weniger Injektionen in der Behandlung notwendig sind. DepoCyte® wird in die Flüssigkeit, die das Rückenmark und das Gehirn umgibt (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) injiziert (intrathekale Injektion). Diese klinische Prüfung soll die Sicherheit einer gleichzeitigen Anwendung mit der Strahlentherapie nachweisen. Wir hoffen, dass durch die gleichzeitige Gabe eines krebsbekämpfenden Medikaments mit der Strahlentherapie mehr Krebszellen zerstört werden, als wenn das krebsbekämpfende Medikament erst nach der Strahlentherapie gegeben wird. DepoCyte® wird von Ärzten seit vielen Jahren zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. Mehrere hundert Menschen mit leptomeningealen Metastasen (Absiedelungen eines Tumors in den zwei innersten der insgesamt drei Häute, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben) haben DepoCyte® in klinischen Prüfungen erhalten. DepoCyte® ist zur Behandlung von lymphomatöser Meningitis (einer bestimmten Form der Hirnhautentzündung) zugelassen, einer in Verbindung mit Lymphomen (Lymphknotenvergrößerung oder Tumore des Lymphgewebes) häufig vorkommenden Erkrankung. DepoCyte® kann jedoch nicht so tief in das Gehirn eindringen wie eine Ganzhirnbestrahlung (WBRT). EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 2 von 21 Die WBRT ist die am häufigsten angewendete Behandlung für Metastasen im Gehirn. Die Vorteile der WBRT bestehen im tiefen Eindringen in das Gehirn ohne chirurgischen Eingriff und dem positiven Einfluss auf die zahlreichen Symptome der Erkrankung, sowie der Verbesserung der Lebensqualität. Diese Behandlung umfasst keine Bestrahlung der Wirbelsäule. Dies kann für Sie weniger Nebenwirkungen bei der Behandlung bedeuten, aber es werden auch eventuell vorhandene Tumore an der Wirbelsäule nicht behandelt. Um jedoch den gesamten Bereich zu behandeln wird DepoCyte® in die Flüssigkeit, die das Rückenmark und das Gehirn umgibt, injiziert (intrathekale Injektion). Erhalte ich das Prüfpräparat auf jeden Fall? In dieser Studie werden alle Patienten DepoCyte® intrathekal (Injektion in die GehirnRückenmarks-Flüssigkeit) erhalten. Normalerweise entscheidet der behandelnde Arzt über die Reihenfolge der Chemotherapie (Gabe von DepoCyte®) und der Bestrahlung, aber im Rahmen dieser Studie ist die Abfolge festgelegt und somit ergeben sich 2 Behandlungsgruppen. Die Hälfte der Patienten wird DepoCyte® zusammen mit der WBRT erhalten. Die andere Hälfte wird DepoCyte® nach der WBRT erhalten. Die Zuweisung zu der jeweiligen Behandlung während der Studie erfolgt mit Hilfe eines Computers nach dem Zufallsprinzip, d.h. wie beim Münzenwerfen. Ihr Arzt und alle anderen Studienmitarbeiter haben keinen Einfluss darauf, welche Behandlung Sie erhalten. Sie haben eine jeweils 50%ige Chance, der einen oder der anderen Behandlungsgruppe zugewiesen zu werden. Diese Art von zufälliger Zuweisung nennt man Randomisierung. Dadurch soll die Wahrscheinlichkeit vermindert werden, dass der Nachweis der Wirksamkeit der Behandlung durch unerwünschte systematische Einflüsse verzerrt wird, indem z.B. ein Arzt lieber eine Art der Behandlungskombination bevorzugt und diese besonders gut beherrscht. Wenn eine solche Verzerrung auftreten sollte, kann das Ergebnis der Studie möglicherweise falsch sein. Die Ganzhirnbestrahlung wird in den ersten 4 Wochen wöchentlich angewendet (5 Tage mit WBRT-Behandlung und 2 Tage ohne WBRT-Behandlung). Zur Injektion von DepoCyte® wird eine feine Kanüle vorsichtig in die Rückenmarksflüssigkeit Ihres Lendenbereichs eingeführt (so genannte Lumbalpunktion bzw. intrathekale Injektion). Die Studie umfasst eine Screening-Phase, eine Behandlungsphase, die sich aus einer Induktionsphase und einer Erhaltungsphase zusammensetzt, sowie eine Nachuntersuchungsphase. Wenn Sie an dieser Studie teilnehmen und der Gruppe zugeteilt werden, die DepoCyte® zusammen mit WBRT erhält, dann erhalten Sie 4 Dosen DepoCyte® 50 mg intrathekal alle 14 Tage. Diese Phase beginnt in der ersten Woche der Behandlung mit WBRT, an oder nach dem dritten Tag der Bestrahlungsbehandlung. Um DepoCyte® zu erhalten, sind während der Phase, in der Sie WBRT erhalten, wöchentliche Besuche bei Ihrem Arzt erforderlich, danach zweiwöchentliche Besuche. Wenn Sie an dieser Studie teilnehmen und der Gruppe zugeteilt werden, die DepoCyte® nach der Ganzhirnbestrahlung erhält, dann erhalten Sie Ihre Dosen zu 50 mg DepoCyte® intrathekal alle 14 Tage, beginnend in der Woche 5 Ihrer Behandlung, das heißt nach dem Abschluss der WBRT. Um DepoCyte® zu erhalten, sind während der Phase, in der Sie WBRT erhalten, wöchentliche Besuche bei Ihrem Arzt erforderlich, danach zweiwöchentliche Besuche. Wie ist der Ablauf der Studie und was muss ich bei Teilnahme beachten? Ihre Teilnahme an der Studie könnte bis zu fünfzig Wochen dauern. Wenn Sie einwilligen, an der Studie teilzunehmen, wird Ihr Arzt eine Reihe von Tests mit Ihnen durchführen EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 3 von 21 um sicherzustellen, dass Sie für eine Teilnahme in Frage kommen. Dieser Prozess wird als Screening-Phase bezeichnet. Sie kann bis zu 21 Tage lang dauern. Wenn sich gezeigt hat, dass Sie für eine Teilnahme an der Studie in Frage kommen, treten Sie in die Behandlungsphase ein. Die Behandlungsphase ist in zwei Teile gegliedert: Induktions- und Erhaltungsphase. Nach dem Abschluss Ihrer Behandlung treten Sie in die Nachuntersuchungsphase ein. Während dieser drei Monate dauernden Phase müssen Sie zur Überwachung Ihres Gesundheitszustandes einmal im Monat Ihren Arzt aufsuchen. Während der Studie wird an vier Punkten beurteilt, wie ihre Krebserkrankung auf die Behandlung anspricht. Um das Ansprechen zu beurteilen, wird (gegebenenfalls) die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (CSF) auf Anzeichen der Erkrankung getestet, und die Ergebnisse der MRT(Magnetresonanztomographie) oder CT(Computertomographie) Scans werden (gegebenenfalls) geprüft. Bei einem MRT-Scan werden Schnittbilder Ihres Körpers mit Hilfe von Magnet- bzw. elektromagnetischen Feldern erstellt während ein CT-Scan hierbei Röntgenstrahlung verwendet. Darüber hinaus wird Ihr Arzt eine vollständige neurologische Untersuchung bei Ihnen durchführen. Diese Tests werden in der Woche 5 (keine MRT/CT bei diesem Besuch), der Woche 11, Woche 23 und Woche 31 durchgeführt. Es ist für uns wichtig zu wissen, wie es Ihnen während der Studie geht. Deshalb werden wir Sie bitten, zwei Fragebögen zur Lebensqualität auszufüllen, die Fragen zu Ihrem Befinden stellen. Während Ihrer Teilnahme an der Studie werden Ihnen diese Fragebögen monatlich zum Ausfüllen vorgelegt. Außerdem wird Ihr Arzt Sie befragen und dazu einen Fragebogen verwenden, der als MMSE (Mini Mental State Examination) bezeichnet wird und der zum Testen der kognitiven Fähigkeiten (Fähigkeiten, Signale der Umwelt wahrzunehmen und weiterzuverarbeiten) dient. Dabei wird Ihre Orientierung, Aufnahmefähigkeit, Aufmerksamkeit und Rechnen, Gedächtnis, Sprache, Ausführung einer Anweisung, Lesen, Schreiben und die visuell-konstruktiven Fähigkeiten untersucht. Diese Befragung dauert etwa zehn Minuten. Ihr Arzt wird Sie mit Ihnen bei Ihrem Screening-Besuch, in der Woche 11, in der Woche 31 und während des Nachuntersuchungszeitraums einmal im Monat durchführen. Das nachfolgende Diagramm zeigt, wann Sie WBRT und wann DepoCyte® erhalten würden. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 4 von 21 Induktionsphase (erster Teil der Behandlungsphase) Screening Induktionsphase ≤ 21 Tage Testbehandlungsarm D BT BT BT BT BT BT BT BT BT 1 2 3 4 R D Referenzbehandlungsarm BT Woche 5 7 9 11 R = Randomisierung BT = Bestrahlungstherapie. BT wird jede Woche an 5 Tagen gegeben und an 2 Tagen nicht gegeben. D = DepoCyte Erhaltungsphase (zweiter Teil der Behandlungsphase) Erhaltungsphase Testbehandlungsarm Referenzbehandlungsarm Nachuntersuchungen D D Woche 11 EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 15 19 23 27 31 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 35 39 43 47 Seite 5 von 21 Screening-Besuch Wenn Sie Ihre Zustimmung zur Teilnahme an dieser Studie geben, werden bei Ihrem ersten Besuch die folgenden Tests durchgeführt: • Ihre gesamte medizinische Vorgeschichte wird aufgenommen. • Eine vollständige körperliche Untersuchung und eine neurologische (im Hinblick auf Erkrankungen des zentralen Nervensystems) Untersuchung werden durchgeführt. • Es werden Ihnen etwa 4 Teelöffel Blut abgenommen, und Sie werden um die Abgabe einer Urinprobe gebeten. Diese Proben werden untersucht, um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu prüfen. • Sie werden gebeten, 2 Fragebögen zur Lebensqualität (QoL: Quality of Life) auszufüllen, die uns Aufschluss über Ihre Beschwerden und Ihr Wohlbefinden geben. Außerdem wird Ihr Arzt den MMSE-Fragebogen mit Ihnen zusammen ausfüllen. Für jeden Fragebogen werden etwa 5 bis 10 Minuten benötigt. Wenn Sie weiblich und im gebärfähigen Alter sind, wird anhand einer Urin- oder Blutprobe ein Schwangerschaftstest durchgeführt (damit Sie an der Studie teilnehmen können, muss das Testergebnis negativ sein). Davon ausgenommen sind Frauen nach den Wechseljahren oder solche, die operativ sterilisiert wurden. Durch einen Schwangerschaftstest kann jedoch eine Schwangerschaft erst einige Tage nach der Empfängnis verlässlich nachgewiesen werden. • Sie werden einer Magnetresonanztomographie (MRT) unterzogen (oder einem CTScan, falls eine MRT bei Ihnen kontraindiziert ist). Bei einem MRT-Scan werden Schnittbilder Ihres Körpers mit Hilfe von Magnet- bzw. elektromagnetischen Feldern erstellt, während ein CT-Scan hierbei Röntgenstrahlung verwendet. • Eine Probe Ihrer CSF (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) wird zytologisch (Beurteilung von Zellen) untersucht, um zu sehen, ob anormale Zellen oder Krebszellen vorhanden sind. Dieser Besuch wird voraussichtlich etwa 1 bis 2 Stunden dauern. Vielleicht wurden schon einige der hier genannten Tests wie zum Beispiel MRT oder Lumbalpunktion (Gewinnung von Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus dem Rückenmarkkanal durch das gezielte Stechen mit einer Hohlnadel) bei Ihnen durchgeführt. Falls Sie diese Tests innerhalb der ca. letzten drei Wochen vor dem Beginn der klinischen Prüfung hatten, würden wir Sie gerne um Erlaubnis bitten, die Testergebnisse zu verwenden. Wir fragen dies, weil wir nicht wollen, dass Sie sich einer unangenehmen Prozedur noch einmal unterziehen müssen, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob ein Test, den sie kürzlich hatten, wiederholt werden muss. Während der Studie können alle Patienten jederzeit eine oder mehrere von ihrem Arzt als erforderlich angesehene Behandlungen erhalten. Je nach Art der Krebserkrankung und der früheren Behandlung, die Sie bereits erhalten haben, kann es sich dabei um krebsbekämpfende Arzneimittel als intravenöse Infusion oder um eine Hormonbehandlung handeln. Wenn sich im Anschluss an den Screening-Besuch herausstellt, dass Sie für eine Teilnahme an der Studie in Frage kommen, werden Sie nach dem Zufallsprinzip entweder dem Testbehandlungsarm (Sie erhalten dann DepoCyte® zusammen mit einer Reihe von Ganzhirnbestrahlungen) oder dem Referenzbehandlungsarm (Sie erhalten dann DepoCyte® nach Abschluss der Ganzhirnbestrahlungsreihe) zugewiesen. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 6 von 21 Induktionsphase (Testbehandlungsarm) – Wochen 1, 2, 3, 4, 5 und 7 Die WBRT beginnt nach der Randomisierung (Zuweisung der Studienteilnehmer zu einer der beiden Gruppen nach dem Zufallsprinzip). Um diese Behandlung zu erhalten, müssen Sie in den ersten vier Wochen an fünf Tagen der Woche die Klinik aufsuchen. Während dieser Zeit wird Ihr Arzt die für die Studie erforderlichen Tests einmal pro Woche mit Ihnen durchführen. Nach Abschluss der WBRT suchen Sie weiterhin Ihren Arzt auf, um die DepoCyte®-Behandlung zu erhalten und damit die Studienbeurteilungen in Woche 5 und Woche 7 durchgeführt werden können. Sie haben somit 4 Wochen mit WBRT (Woche 1, 2, 3 und 4), und Sie erhalten auch eine Injektion mit DepoCyte® in den Wochen 1, 3, 5 und 7. Bei den Besuchen, bei denen Sie DepoCyte® erhalten, bekommen Sie außerdem ein Arzneimittel namens Dexamethason (ein Corticosteroid – Hormon der Nebennierenrinde zum Verhindern von Entzündungen). Dieses Arzneimittel kann dazu beitragen, einige der durch DepoCyte® verursachten Nebenwirkungen zu mildern. Die erste Dosis Dexamethason werden Sie am Tag der DepoCyte®-Injektion erhalten. Außerdem müssen Sie an den darauf folgenden 4 Tagen Dexamethason-Tabletten einnehmen. Bei jedem Besuch wird Ihr Arzt Sie fragen, ob bei Ihnen irgendwelche Probleme während der Studie aufgetreten sind. Sie werden einer kurzen körperlichen und neurologischen Untersuchung unterzogen, und der Arzt wird alle Arzneimittel notieren, die Sie möglicherweise anwenden. In den Wochen 1, 3, 5 und 7 wird Ihnen eine kleine Blutmenge entnommen (etwa 2-4 Teelöffel), um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu prüfen. Induktionsphase (Referenzbehandlungsarm) - Wochen 1, 2, 3, 4, 5, 7, 9 und 11 Die WBRT beginnt nach der Randomisierung (Zuweisung der Studienteilnehmer zu einer der beiden Gruppen nach dem Zufallsprinzip). Um diese Behandlung zu erhalten, müssen Sie in den ersten vier Wochen an fünf Tagen der Woche die Klinik aufsuchen. Während dieser Zeit suchen Sie in den ersten 5 Wochen Ihren Arzt einmal wöchentlich auf, um die für die Studie erforderlichen Beurteilungen durchführen, danach bis zur Woche 11 alle zwei Wochen. Die Einzelheiten der Induktionsphase sind die gleichen wie (beim Testbehandlungsarm) oben, DepoCyte® wird jedoch in den Wochen 5, 7, 9 und 11 gegeben. Darüber hinaus wird in der Woche 11 eine MRT durchgeführt und der MMSE (Mini Mental State Examination) zum Testen der kognitiven Fähigkeiten gemacht. Darüber hinaus werden Sie gebeten, zwei Fragebögen zu Ihrer Lebensqualität auszufüllen. Erhaltungsphase (Testbehandlungsarm) - Behandlungswochen 11, 15, 19, 23, 27, 31 und 35 Während dieser Zeit suchen Sie die Klinik einmal alle vier Wochen auf, und zwar in den Wochen 11, 15, 19, 23, 27, 31 und 35. Bei jedem dieser Besuche erhalten Sie eine Injektion mit DepoCyte®, mit Ausnahme des Besuchs 35 (Studienabschluss). Jedes Mal, wenn Sie die DepoCyte®-Injektion erhalten, wird bei Ihnen eine CSF-Probe (GehirnRückenmarks-Flüssigkeit) zytologisch (d.h. Beurteilung von Zellen) entnommen. Sie erhalten außerdem ein Arzneimittel namens Dexamethason, das dazu beitragen kann, EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 7 von 21 einige der durch DepoCyte® möglicherweise verursachten Nebenwirkungen zu mildern. Die erste Dosis Dexamethason werden Sie am Tag der DepoCyte®-Injektion erhalten. Außerdem müssen Sie an den darauf folgenden 4 Tagen Dexamethason-Tabletten einnehmen. Bei jedem Besuch wird Sie Ihr Arzt fragen, ob bei Ihnen irgendwelche Probleme während der Studie aufgetreten sind. Sie werden einer kurzen körperlichen und neurologischen Untersuchung unterzogen, und der Arzt wird alle Arzneimittel notieren, die Sie möglicherweise anwenden. Außerdem wird der Arzt Sie bitten, die Fragebögen zur Lebensqualität auszufüllen. Bei jedem Besuch wird Ihnen eine kleine Blutmenge entnommen (etwa 2-4 Teelöffel), um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu prüfen. In den Wochen 11, 23 und 31 wird eine MRT durchgeführt. In den Wochen 31 und 35 werden Sie gebeten, den MMSE-Fragebogen auszufüllen, und in der Woche 35 wird Ihr allgemeiner Gesundheitszustand anhand einer kleinen Menge abgenommenen Blutes und einer Urinprobe geprüft. Erhaltungsphase (Referenzbehandlungsarm) - Behandlungswochen 15, 19, 23, 27, 31, 35 und 39 Während dieser Zeit suchen Sie die Klinik einmal alle vier Wochen auf, und zwar in den Wochen 15, 19, 23, 27, 31 und 35. Bei jedem dieser Besuche erhalten Sie eine Injektion mit DepoCyte®. Die Verfahren sind dieselben, wie oben für die Erhaltungsphase beschrieben. In den Wochen 23 und 31 wird eine MRT durchgeführt. In den Wochen 31 und 35 werden Sie gebeten, den MMSE-Fragebogen auszufüllen, und in der Woche 35 wird Ihr allgemeiner Gesundheitszustand anhand einer kleinen Menge abgenommenen Blutes und einer Urinprobe geprüft. Nachuntersuchungen (monatliche Besuche) Nach Abschluss der Studienbehandlungsphase werden Sie vom Arzt weiterhin medizinisch überwacht. Einmal im Monat suchen Sie die Klinik auf, so dass der Arzt die Nachuntersuchungen durchführen kann. Bei diesen Besuchen werden Sie einer kurzen körperlichen und neurologischen Untersuchung unterzogen und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand wird anhand einer kleinen Menge abgenommenen Blutes und einer Urinprobe geprüft. Darüber hinaus füllen Sie zusammen mit Ihrem Arzt den MMSEFragebogen aus, und Sie werden gebeten, die zwei Fragebögen zur Lebensqualität auszufüllen. Wenn Ihre DepoCyte®-Injektion sich verzögert, weil es Ihnen zu schlecht geht, um sie zu erhalten (ein unerwünschtes Ereignis), können zusätzliche Besuche in der Klinik erforderlich werden, damit Sie die geplanten Beurteilungen und die DepoCyte®-Gaben zu den empfohlenen Zeiten erhalten können. Wenn ein solcher Fall eintritt, werden Sie entsprechend informiert. Besuch bei Abbruch der Teilnahme Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt während der Studie die Behandlung abbrechen oder aus der Studie ausscheiden wollen, werden Sie gebeten, die Klinik noch einmal zu einem EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 8 von 21 Besuch für Studienabbrecher aufzusuchen. Die bei diesem Besuch angewandten Verfahren sind die gleichen wie oben für den Besuch in der Woche 31 („Erhaltungsphase“) angegebenen. Zusätzlich wird Ihr allgemeiner Gesundheitszustand anhand einer kleinen Menge abgenommenen Blutes und einer Urinprobe geprüft. Ihr Arzt wird außerdem mit Ihnen über Ihre zukünftige medizinische Versorgung und über weitere Behandlungsmöglichkeiten sprechen. Was muss ich dabei tun? Es ist wichtig, dass Sie die oben aufgeführten planmäßigen Besuchstermine einhalten, damit Sie Ihr Prüfarzneimittel erhalten können und Ihre Fortschritte überwacht werden können. DepoCyte® wird per Lumbalpunktion (Gewinnung von Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus dem Rückenmarkkanal durch das gezielte Stechen mit einer Hohlnadel) injiziert (intrathekale Injektion). Sie müssen sich darauf einstellen, dass Sie nach der Anwendung bzw. nach der erfolgten Injektion mindestens 1 Stunde lang liegen bleiben müssen. Dies trägt dazu bei, die Nebenwirkungen des Verfahrens möglichst gering zu halten. Selbst wenn das Prüfpräparat vorzeitig abgesetzt wird, ist es wichtig, dass Sie zu allen Studienbesuchsterminen erscheinen, solange Ihr Arzt dies für erforderlich erachtet. Falls Sie beabsichtigen, sich einer anderen medizinischen Behandlung oder einer Operation zu unterziehen, müssen Sie Ihren Arzt so bald wie möglich darüber informieren. Ihr Arzt wird dann prüfen, ob dies unerwünschte Auswirkungen auf Ihre Gesundheit hat und ob Sie weiterhin an dieser klinischen Studie teilnehmen können. Schwangere und stillende Frauen dürfen NICHT an dieser klinischen Prüfung teilnehmen, da es möglich ist, dass die Behandlung bei Schwangeren dem Ungeborenen Schäden zufügt und es nicht bekannt ist, ob das Arzneimittel in die Muttermilch oder in die männlichen Samen gelangt. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf Seite 14. Deshalb dürfen auch Frauen, die während der Studiendauer schwanger werden wollen, nicht an dieser Studie teilnehmen. Dies gilt gleichfalls für Männer, die während der Studie vorhaben, Kinder zu zeugen. Als gebärfähige Frau dürfen Sie an der Studie nur teilnehmen, wenn Sie und Ihr Partner wirksame Methoden der Empfängnisverhütung anwenden und zwar während der Behandlungsphase (falls zutreffend) und noch drei Monate lang nach Abschluss der Behandlung. Ihr Partner muss auf jeden Fall informiert werden. Zu den „zuverlässigen Methoden“ der Verhütung zählen: Mechanische Barrieremethoden, also Methoden, welche eine mechanische Barriere zwischen Eizellen und Samen aufbauen. Dazu zählen das Intrauterinpessar (Kupferspirale), das Diaphragma (auch Scheidenpessar genannt) in kombinierter Verwendung mit Kondomen und die ausschließliche Verwendung von Latex-Kondomen durch den Mann. - operative Eileiterentfernung (Salpingektomie). Sterilisation des Partners (Vasektomie). Dabei werden die Samenleiter im Hodensack des Mannes durchtrennt. Sexuelle Enthaltsamkeit ist ebenfalls eine Möglichkeit. Einige hormonelle empfängnisverhütende Mittel (wie die Pille, Implantate oder Pflaster) sind bei bestimmten Krebsarten nicht zu empfehlen, daher würden wir Sie bitten, diese nicht anzuwenden. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 9 von 21 Frauen, bei denen die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht, müssen vor sowie in regelmäßigen Abständen während der Teilnahme an der Studie, einen Schwangerschaftstest durchführen, um die Möglichkeit einer bestehenden Schwangerschaft auszuschließen. Sollten Sie dennoch während der klinischen Prüfung schwanger werden oder vermuten, dass Sie schwanger geworden sind, informieren Sie bitte umgehend Ihren Prüfarzt. Jede unerwartete Schwangerschaft wird bis drei Monate nach der Geburt begleitet, um die Gesundheit der Mutter und des Neugeborenen zu überwachen. Als männlicher Teilnehmer müssen Sie sich dazu bereit erklären, Kondome oder eine andere Form sicherer Empfängnisverhütung zu verwenden bzw. muss Ihre gebärfähige Partnerin für die Dauer der Behandlung und bis zu drei Monaten danach eine sichere Verhütungsmethode anwenden. Durch diese Maßnahmen soll gewährleistet werden, dass Sie keine Kinder zeugen, solange Sie diese Behandlung erhalten, da die Auswirkungen der Behandlung auf die Spermien und somit eine mögliche Fruchtschädigung nicht bekannt sind. Die Frist von drei Monaten nach Behandlungsende muss eingehalten werden, um sicher zu gehen, dass alle während der Behandlung produzierten Samenzellen durch neu gebildete ersetzt werden. Ihre Partnerin muss auf jeden Fall informiert werden. Jeder Mann, dessen Partnerin schwanger wird, während er an der Studie teilnimmt, muss dies unverzüglich seinem Arzt mitteilen, damit geeignete Maßnahmen besprochen werden können. Wenn Sie die genannten Maßnahmen zur Empfängnisverhütung nicht einhalten können oder wollen, können Sie nicht in die Studie aufgenommen werden. Welchen persönlichen Nutzen habe ich von der Teilnahme an dieser Studie? Sie sollten bedenken, dass dieses Arzneimittel zurzeit nicht für Ihre Erkrankung zugelassen ist, deshalb werden seine Wirksamkeit und Sicherheit in Kombination mit einer Ganzhirnbestrahlung untersucht. Eine Heilung ist leider nicht zu erwarten. Es ist auch möglich, dass Sie gar keinen persönlichen Nutzen haben. Jedoch kann der experimentelle Behandlungsarm dieser Studie (die zeitgleiche Anwendung von Bestrahlung und Chemotherapeutikum) Ihre Erkrankung bzw. die Symptome vielleicht günstig beeinflussen. Damit ist gemeint, dass der Verlauf der Erkrankung möglicherweise verlangsamt oder Beschwerden gelindert werden können. Was sind die Nebenwirkungen der Behandlungen, die ich bei einer Teilnahme erhalte? Wenn Sie beschließen, an dieser Studie teilzunehmen, werden Sie durch die Studienmitarbeiter eingehend überwacht. Die Studienmitarbeiter werden alles Mögliche tun, um Beschwerden oder Risiken zu verhindern oder zu mindern, wie bei allen Arzneimitteln oder medizinischen Verfahren können jedoch nicht vorhersagbare Risiken und Nebenwirkungen auftreten. Nebenwirkungen der Behandlung im Rahmen der Studie: DepoCyte® Die möglichen Nebenwirkungen einer Behandlung mit DepoCyte® sind unten aufgelistet. Darüber hinaus besteht immer ein Risiko, dass ungewöhnliche oder bislang unbekannte Nebenwirkungen auftreten. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 10 von 21 DepoCyte® hat eine Reihe von Nebenwirkungen, die bei Ihnen auftreten können oder auch nicht. Wenn Sie irgendwelche Nebenwirkungen feststellen, müssen Sie Ihren Arzt unverzüglich darüber informieren. Im Anschluss an die Injektion von DepoCyte® bemerken Sie möglicherweise übermäßig starke Schläfrigkeit und Müdigkeit (extreme Somnolenz), Verwirrtheit, die Unfähigkeit, eine Hälfte Ihres Körpers zu bewegen (Hemiplegie), visuelle Störungen einschließlich Blindheit (diese kann total und dauerhaft sein), Taubheit und Lähmung eines oder mehrerer Nerven, die vom Gehirn zu Teilen des Gesichtes und Halses verlaufen (Hirnnervenlähmungen). Möglicherweise stellen Sie Symptome und Anzeichen einer Nervenschädigung (periphere Neuropathie) fest, wie Schmerzen oder Taubheit, und Empfindungen wie Brennen, Jucken, Prickeln oder Kribbeln ohne offensichtliche physische Ursache (Parästhesie), oder eine herabgesetzte Empfindung von Sinnesreizen, etwa des Tastsinns (Hypästhesie). Bei einigen Patienten wurde auch von Schwäche und einer eingeschränkten Kontrolle des Darms und der Blase (Inkontinenz), was manchmal als Cauda-equina-Syndrom bezeichnet wird, berichtet. Nach der Anwendung von DepoCyte® wurden bei Patienten auch vorübergehend erhöhte Proteinwerte (Eiweißwerte) in der Rückenmarksflüssigkeit sowie erhöhte Leukozytenwerte (Werte der weißen Blutkörperchen) beobachtet. Häufiger mit DepoCyte® verbundene Nebenwirkungen sind Kopfschmerz, Arachnoiditis (Reizung der mittleren der drei Hirn- bzw. Rückenmarkshäute) und Verwirrtheit. Bei klinischen Studien war das Vorkommen von Krämpfen (Konvulsionen) in der DepoCyte®Gruppe (sieben Patienten, 21%) höher als in der Cytarabin-Gruppe (ein Patient, 4%). Arachnoiditis ist eine Reizung der mittleren Hirn- bzw. Rückenmarkshaut, der sogenannten Spinnengewebshaut (Arachnoidea), die das Rückenmark und das Gehirn umschließt. Dies ist eine häufig auftretende Nebenwirkung und zeigt sich vor allem durch Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, einen steifen Nacken (Rigidität), Nacken- oder Rückenschmerzen, Reizung des Gehirns und des Rückenmarks, (Meningismus), Krämpfe (Konvulsionen), Zunahme der Gehirnflüssigkeit (Hydrozephalus), eine den Normalwert übersteigende Anzahl von Zellen in der Rückenmarksflüssigkeit (CSF-Pleozytose) mit oder ohne verändertem Bewusstseinszustand. Eine unbehandelte Arachnoiditis kann tödlich sein. Alle Patienten, die eine DepoCyte®-Therapie erhalten, sollten zugleich mit Corticosteroiden (ein entzündungshemmendes Hormon) behandelt werden (z.B. Dexamethason), um eine Arachnoiditis zu vermeiden und um zur Kontrolle von deren Symptomen beizutragen. In seltenen Fällen sind Krämpfe beobachtet worden. Weitere beschriebene Symptome sind Durchfall, Rückenschmerzen, Verwirrtheit und/oder Schwierigkeiten beim Gehen. Einige dieser Symptome werden jedoch nicht durch die Behandlung, sondern durch die Erkrankung verursacht. Die meisten von DepoCyte® verursachten Nebenwirkungen gehen nach Beendigung der Behandlung wieder zurück. Wenn Sie diese oder andere Symptome bei sich feststellen, melden Sie dies bitte Ihrem Arzt. Sie werden während der Studie eingehend überwacht. Wenn bei Ihnen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, wird die Anwendung des Prüfarzneimittels abgebrochen. DepoCyte® kann bei Ihnen eine verringerte Anzahl von weißen Blutkörperchen und Blutplättchen verursachen. Dies ist selten schwerwiegend, wenn es jedoch schwerwiegend ist, kann der Rückgang der weißen Blutkörperchen die Infektionsabwehr Ihres Körpers verringern. Dies kann eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machen und lebensbedrohend sein. Eine Verringerung der Blutplättchenanzahl kann zu Nasenbluten, Rektalblutungen (Blut im Stuhl) und Blut im Urin führen und in schwerwiegenden Fällen eine Transfusion erforderlich machen. Um solche Probleme zu erkennen, werden regelmäßig Bluttests durchgeführt. In der nachfolgenden Tabelle sehen sie überblickmäßig die häufigsten Nebenwirkungen gereiht nach ihrer Häufigkeit (angegeben in Prozentwerten). EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 11 von 21 Nebenwirkung Kopfschmerzen Übelkeit Erbrechen Arachnoiditis (Reizung der mittleren Gehirnbzw. Rückenmarkshaut) Fieber Rückenschmerzen Krämpfe Nackenschmerzen Steifer Nacken Zunahme der Gehirnflüssigkeit (Hydrozephalus) Anstieg der Zellen in der Rückenmarksflüssigkeit Meningismus (Nackensteifigkeit bei Reizung und Erkrankung der Hirnhäute mit oder ohne Übelkeit bis zum Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit) Häufigkeit [%] 24% 18% 17% 16% 12% 7% 6% 4% 3% 2% 1% <1% Die restlichen beschriebenen Nebenwirkungen treten selten (ca. bei jedem 1.000sten bis 10.000sten) oder sehr selten (bei weniger als jedem 10.000sten) auf. Dexamethason (Decadron) Dexamethason ist ein entzündungshemmendes Hormon, das häufig bei Krebspatienten verwendet wird. Obwohl es Nebenwirkungen haben kann, ist das Auftreten solcher Nebenwirkungen in dieser Studie wegen der geringen Dosis und der kurzen Behandlungsdauer unwahrscheinlich. Ihr Arzt kann Ihnen ausführliche Informationen über das Nebenwirkungsprofil von Dexamethason geben. Ganzhirnbestrahlung (WBRT) Es gibt eine Reihe von Nebenwirkungen, die bei der WBRT auftreten können. Manchmal treten solche Nebenwirkungen auch erst nach dem Ende der Behandlung auf. Eine häufige Nebenwirkung ist Haarausfall. Das Ausmaß des Haarausfalls variiert von Person zu Person, aber normalerweise wächst das Haar nach dem Abschluss der Behandlung wieder nach. Eine weitere häufige Nebenwirkung ist Hautreizung. Wenn Sie dies bei sich feststellen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über entsprechende Behandlungsmöglichkeiten. Andere mögliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Reizbarkeit, Hirnschwellung, Krämpfe, Hörprobleme, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Gedächtnisprobleme oder Schwierigkeiten beim Sprechen. „Kombinationseffekt“ der Ganzhirnbestrahlung und DepoCyte® Ein mögliches Risiko besteht durch den kombinierten und zeitgleichen Einsatz von Chemo- und Strahlentherapie im Testbehandlungsarm. Die Verabreichung von DepoCyte® in Kombination mit einer Strahlentherapie im Schädel- oder Wirbelsäulenbereich kann das Risiko von neurotoxischen Folgen (Funktionsstörungen des Nervensystems) stark erhöhen. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 12 von 21 Bei einer Untersuchung mit gleichzeitiger Anwendung einer Ganzhirnbestrahlung (WBRT) und dem kumulativen Einsatz des Wirkstoffes Methotrexat (MTX), welches als Zytostatikum (hemmt das Zellwachstum bzw. die Zellteilung) sowie als Immunsuppressivum (vermindert die Funktionen des Immunsystems) eingesetzt wird, konnte ein „Kombinationseffekt“ beobachtet werden. Bei etwa 45 % der behandelten Patienten entwickelte sich eine Leukoenzephalopathie (krankhafte Veränderung der weißen Hirnsubstanz) als eine schwerwiegende verzögerte Komplikation der gleichzeitigen Anwendung der Chemotherapie mit Methotrexat und einer Strahlentherapie. MRT-Scans Bei einem MRT-Scan werden Schnittbilder Ihres Körpers mit Hilfe von Magnet- bzw. elektromagnetischen Feldern erstellt. Es handelt sich um einen schmerzlosen Test. Manche Menschen finden MRT-Scans dennoch unangenehm, entweder wegen des Klopfgeräusches der Maschine oder weil ihnen das Eingeschlossen-Sein in der Maschine Platzangst verursacht. Wenn Ihnen das Geräusch unangenehm ist oder wenn Sie Platzangst verspüren, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit. Er/sie wird dann alles Mögliche tun, damit Sie sich besser fühlen. Es ist wichtig, dass Sie sich während eines Scans so wohl wie möglich fühlen, denn nur, wenn Sie still liegen, können klare Bilder entstehen. In MRT-Scannern werden Magnete verwendet. Deshalb ist es wichtig, dass Sie kein Metall am Körper tragen, beispielsweise Kleidung mit Reißverschlüssen oder Metallgegenstände in Ihren Taschen. Ihr Arzt wird Sie fragen, ob sich in Ihrem Körper Metall befindet (beispielsweise ein Schrittmacher, künstliche Gliedmaßen oder Gelenke, eine künstliche Herzklappe, Metallklammern an Blutgefäßen in Ihrem Gehirn, Schrauben, Platten oder Klammern von früheren chirurgischen Eingriffen, Cochlea-(Innenohr-) Implantate, eine Spirale zur Empfängnisverhütung (Intrauterinpessar), oder falls Sie mit Metall arbeiten und sich Teilchen davon in Ihrem Körper befinden könnten). Wenn sich Metall in Ihrem Körper befindet, wird anstelle der MRT ein CT-Scan durchgeführt. CT-Scans Ein CT-Scanner ist eine Art Röntgengerät, das geringe Strahlendosen verwendet, um eine Reihe von Aufnahmen des Körperinneren zu erzeugen. CT-Scanner können sicher angewendet werden, wenn Sie Metall in Ihrem Körper haben. Wenn Sie jedoch Metallgegenstände, wie zum Beispiel Schmuck, tragen, werden Sie gebeten, diese abzulegen, solange Sie sich im Scanner befinden. Es ist wichtig, dass Sie sich während eines Scans so wohl wie möglich fühlen, denn nur, wenn Sie still liegen, können klare Bilder erstellt werden. Wenn Sie Platzangst verspüren oder sich nicht wohl fühlen, teilen Sie dies sofort Ihrem Arzt mit. Er/sie wird dann alles Mögliche tun, damit Sie sich wohler fühlen. Wer darf an der Klinischen Prüfung nicht teilnehmen? Welche möglichen Nachteile oder Risiken sind mit der Teilnahme verbunden? Schwangere und stillende Frauen dürfen NICHT an dieser klinischen Prüfung teilnehmen. Auch dürfen Frauen, die während der Studiendauer schwanger werden wollen, nicht an dieser Studie teilnehmen. Dies gilt gleichfalls für Männer, die während der Studie vorhaben, Kinder zu zeugen. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 13 von 21 Sowohl männliche, als auch weibliche Versuchsteilnehmer müssen bei Teilnahme an dieser Studie empfängnisverhütende Maßnahmen (siehe Seite 9) einsetzen. Der Grund dafür ist, dass bislang noch nicht ausreichend geklärt ist, ob DepoCyte zu einer Schädigung des Ungeborenen führen kann, wenn es während der Schwangerschaft eingenommen wird. Es könnte sein, dass bei einer Schwangerschaft der Embryo bzw. der Säugling oder die Mutter durch die spezielle Behandlung, Risiken ausgesetzt ist, über die bislang noch nichts bekannt ist. Zwar gibt es beim Menschen keine klinischen Studien zur Beurteilung der Giftigkeit von DepoCyte® in der Schwangerschaft und bezüglich des Potentials für fötale Schäden, allerdings besteht der dringende Verdacht einer möglichen Fruchtschädigung aus Tierversuchen. Zum Beispiel hat die Cytarabin-Verabreichung bei Versuchen mit tragenden weiblichen Nagetieren zu Fehlbildungen geführt, wirkte giftig auf den Embryo und beeinflusste die Entwicklung. Es liegen Einzelberichte vor, die von schweren Gliedmaßenfehlbildungen bei jenen Nachkommen berichten, deren Mütter ein Cytarabin allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen während des ersten Drittels der Schwangerschaft erhalten haben. Deshalb ist es möglich, dass es auch beim Menschen zu Fehlbildungen des Embryos während der DepoCyte®-Verabreichung kommt. Es ist bisher auch noch nicht geklärt, ob Cytarabin in die Muttermilch übergeht oder über den männlichen Samen auf das Ungeborene übertragen wird. Stillende Mütter können somit aufgrund der möglichen Gefährdung des Säuglings nicht an dieser Studie teilnehmen. Männer dürfen keine Kinder zeugen, solange sie diese Behandlung erhalten, da die Auswirkungen der Behandlung auf die Spermien nicht bekannt sind. Wie bei allen krebsbehandelnden Wirkstoffen, kann es bei Männern durch die Behandlung mit DepoCyte zu einer temporären oder permanenten Zeugungsunfähigkeit kommen. Risiken in Verbindung mit der Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit und der Injektion des Prüfpräparats: Zur Entnahme von CSF und zur Injektion von DepoCyte® müssen Sie sich einer Lumbalpunktion (Gewinnung von Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus dem Rückenmarkkanal durch das gezielte Stechen mit einer Hohlnadel) unterziehen. Da dieses Verfahren unangenehm sein kann, kann ein Anästhetikum gegeben werden. Bei den Rückenmarksflüssigkeitstests und bei der Injektion des Prüfpräparats besteht ein geringes Risiko. Wenn eine Infektion auftritt, müssen Sie möglicherweise mit Antibiotika behandelt werden. Weitere Risiken in Verbindung mit der Injektion von DepoCyte® sind Schmerzen, Kopfschmerz, Blutung und Austreten von Rückenmarksflüssigkeit an der Injektionsstelle. Es können möglicherweise Kopfschmerzen und Schmerzen im Nacken auftreten, manchmal in Verbindung mit Hörproblemen, die gewöhnlich nach einer Woche abklingen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kopfschmerzen auftreten, kann vermindert werden, wenn Sie nach der Lumbalpunktion (Gewinnung von Gehirn-RückenmarksFlüssigkeit aus dem Rückenmarkkanal durch das gezielte Stechen mit einer Hohlnadel) eine Stunde lang liegen bleiben. Ihr Arzt hat möglicherweise spezielle Behandlungen gegen diese Beschwerden. Risiken in Verbindung mit den Bluttests: Die Abnahme der Blutproben kann mit einem gewissen Unbehagen und geringfügigen Schmerzen verbunden sein. Möglicherweise fühlen Sie sich schwindlig oder matt. Wenn Sie sich matt oder schwindlig fühlen, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit. Er/sie kann dafür sorgen, dass Sie sich wohler fühlen. Die Stelle, an der das Blut abgenommen wurde, kann möglicherweise bluten oder später einen Bluterguss aufweisen. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Infektion an der Stelle kommen. Wenn Sie irgendwelche EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 14 von 21 Schwellungen bemerken, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit, damit er/sie die Stelle auf Anzeichen einer Infektion prüfen und bei Bedarf eine entsprechende Behandlung einleiten kann. Welche Alternativen gibt es zu der Behandlung? Wenn Sie nicht an dieser Studie teilnehmen wollen, können andere Behandlungen für Ihre Erkrankung angewendet werden, wie etwa Standardarzneimittel für Chemotherapie. Ihr Arzt kann sie detaillierter über diese und andere Behandlungen und deren Nebenwirkungen informieren. Sie können sich aber auch dazu entscheiden, überhaupt keine Behandlung erhalten zu wollen. Wenn Sie aus der Studie ausscheiden oder wenn Sie vom Arzt von der Teilnahme ausgeschlossen werden, kann der Arzt eine andere Behandlung für Sie vorschlagen. Entstehen für mich Kosten durch die Teilnahme an der klinischen Prüfung? Erhalte ich eine Aufwandsentschädigung? Durch Ihre Teilnahme an dieser klinischen Prüfung entstehen für Sie keine zusätzlichen Kosten. Sie werden für die Teilnahme an der Studie nicht bezahlt. Da Sie jedoch wahrscheinlich die Klinik häufiger aufsuchen müssen, als es normalerweise für Ihre Behandlung erforderlich wäre, erhalten Sie in einem angemessenen Rahmen eine Vergütung für die mit der Studienteilnahme verbundenen Reisekosten (fragen Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal nach näheren Informationen). Bin ich während der klinischen Prüfung versichert? Bei der klinischen Prüfung eines Arzneimittels sind alle Studienteilnehmer gemäß dem Arzneimittelgesetz versichert. Der Umfang des Versicherungsschutzes ergibt sich aus den Versicherungsunterlagen, die Sie auf Wunsch ausgehändigt bekommen. Wenn Sie vermuten, dass durch die Teilnahme an der klinischen Prüfung Ihre Gesundheit geschädigt oder bestehende Leiden verstärkt wurden, müssen Sie dies direkt und unverzüglich dem Versicherer Name und Anschrift der Versicherung: Chartis Europe S. A. Direktion für Deutschland Oberlindau 76-78 60323 Frankfurt am Main Telefon: 069 97113-0 Fax: 069 97113-290 Versicherungsnummer: H 18 151 2125 anzeigen, gegebenenfalls mit Unterstützung durch Ihren Prüfarzt, um Ihren Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Sofern Ihr Prüfarzt Sie dabei unterstützt, erhalten Sie eine Kopie der Meldung. Sofern Sie Ihre Anzeige direkt an den Versicherer richten, informieren Sie bitte zusätzlich Ihren Prüfarzt. Bei der Aufklärung der Ursache oder des Umfangs eines Schadens müssen Sie mitwirken und alles unternehmen, um den Schaden abzuwenden und zu mindern. Während der Dauer der klinischen Prüfung dürfen Sie sich einer anderen medizinischen Behandlung – außer in Notfällen – nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Prüfarzt EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 15 von 21 unterziehen. Von einer erfolgten Notfallbehandlung müssen Sie den Prüfarzt unverzüglich unterrichten. Auf Wunsch erhalten Sie ein Exemplar der Versicherungsbedingungen. Werden mir mitgeteilt? neue Erkenntnisse während der klinischen Prüfung Manchmal werden im Verlauf eines Forschungsprojekts neue Informationen über das untersuchte Arzneimittel gewonnen. In einem solchen Fall wird Ihr Arzt Sie darüber informieren und mit Ihnen abklären, ob Sie weiterhin an der Studie teilnehmen wollen. Wenn Sie beschließen aus der Studie auszuscheiden, wird Ihr Arzt die notwendigen Maßnahmen zur Fortsetzung Ihrer medizinischen Versorgung einleiten. Wenn Sie beschließen, die Teilnahme an der Studie fortzusetzen, werden Sie gebeten, ein aktualisiertes Einwilligungsformular zu unterschreiben. Es ist auch möglich, dass Ihr Arzt nach dem Bekanntwerden neuer Informationen der Ansicht ist, dass Sie in Ihrem eigenen Interesse die Teilnahme an der Studie abbrechen müssen. Er/sie wird Ihnen die Gründe dafür erklären und dafür sorgen, dass Ihre medizinische Versorgung fortgesetzt wird. Was geschieht, wenn die Forschungsstudie abgebrochen wird? DepoCyte® ist derzeit nicht zur Behandlung Ihrer Erkrankung zugelassen. Wenn Sie jedoch gut auf die Behandlung ansprechen, kann Ihnen erlaubt werden, die Behandlung nach dem Ermessen Ihres Arztes fortzusetzen. Die Studie kann jederzeit von Ihrem Arzt, vom Auftraggeber der Studie (Sponsor), von den Gesundheitsbehörden oder von der Ethik-Kommission Ihrer Klinik abgebrochen werden. Alle diese Körperschaften oder Behörden beaufsichtigen und/oder genehmigen die Studie und sorgen dafür, dass die Rechte und Interessen der Patienten beachtet werden. Im Falle eines Abbruchs der Studie werden Ihnen die Gründe erläutert. Wer entscheidet, ob ich aus der klinischen Prüfung ausscheide? Sie können jederzeit, auch ohne Angabe von Gründen, Ihre Teilnahme beenden, ohne dass Ihnen dadurch irgendwelche Nachteile bei Ihrer medizinischen Behandlung entstehen. Unter gewissen Umständen ist es aber auch möglich, dass der Prüfarzt oder der Sponsor entscheidet, Ihre Teilnahme an der klinischen Prüfung vorzeitig zu beenden, ohne dass Sie auf die Entscheidung Einfluss haben. Die Gründe hierfür können z. B. sein: Ihre weitere Teilnahme an der klinischen Prüfung ist ärztlich nicht mehr vertretbar; es wird die gesamte klinische Prüfung abgebrochen. Sofern Sie sich dazu entschließen, vorzeitig aus der klinischen Prüfung auszuscheiden, oder Ihre Teilnahme aus einem anderen der genannten Gründe vorzeitig beendet wird, ist es für Ihre eigene Sicherheit wichtig, dass Sie sich einer empfohlenen abschließenden Kontrolluntersuchung unterziehen. Die Untersuchungen werden dieselben sein, wie für Woche 31 angegeben (u.a. Untersuchungen der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, Magnetresonanztomographien [MRT] bzw. Computertomographie [CT], MMSEFragebogen usw.). Zusätzlich wird Ihr Gesundheitszustand u.a. anhand von Urin- und Blutuntersuchungen überprüft. Ihr Arzt wird außerdem mit Ihnen über Ihre zukünftige medizinische Versorgung und über Ihre weiteren Behandlungsmöglichkeiten sprechen. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 16 von 21 DepoCyte® ist derzeit nicht zur Behandlung Ihrer Erkrankung zugelassen. Wenn Sie jedoch gut auf die Behandlung ansprechen, kann Ihnen erlaubt werden, die Behandlung nach dem Ermessen Ihres Arztes fortzusetzen. Der Prüfarzt wird mit Ihnen besprechen, wie und wo Ihre weitere Behandlung stattfindet. Was geschieht, wenn ich die Teilnahme an der Studie nicht fortsetzen möchte? Es steht Ihnen frei, jederzeit und ohne Begründung wieder aus der Studie auszuscheiden. Ihre Teilnahme ist vollkommen freiwillig. Ihnen entstehen keinerlei Nachteile, wenn Sie beschließen, nicht an der Studie teilzunehmen oder wenn Sie beschließen, aus der laufenden Studie auszuscheiden. Die Qualität der medizinischen Behandlung, die Sie erhalten, wird dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. Wenn Sie beschließen, Ihre Teilnahme an der Studie zu beenden, müssen Sie mit Ihrem Arzt Verbindung aufnehmen. Ihr Arzt kann dann zukünftige Behandlungsmöglichkeiten für Ihre Erkrankung vorschlagen. Beschwerden Wenn Sie Bedenken wegen irgendeines Aspekts dieser Studie haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal darüber sprechen. Diese werden versuchen, das Problem zu lösen, und Ihre Fragen nach bestem Wissen zu beantworten. Wenn Sie danach noch nicht zufrieden sind und sich formell beschweren möchten, können Sie dies über das Beschwerdeverfahren der Klinik tun. Einzelheiten dazu erfahren Sie bei Ihrer Klinik. Wird meine Teilnahme an dieser Studie vertraulich behandelt? Was geschieht mit meinen Daten? Während der klinischen Prüfung werden medizinische Befunde und persönliche Informationen von Ihnen erhoben und in der Prüfstelle in Ihrer persönlichen Akte niedergeschrieben oder elektronisch gespeichert. Die für die klinische Prüfung wichtigen Daten werden zusätzlich in pseudonymisierter Form gespeichert, ausgewertet und gegebenenfalls weitergegeben. Pseudonymisiert bedeutet, dass keine Angaben von Namen oder Initialen verwendet werden, sondern nur ein Nummern- und/oder Buchstabencode, evtl. mit Angabe des Geburtsjahres. Die Daten sind gegen unbefugten Zugriff gesichert. Eine Entschlüsselung erfolgt nur unter den vom Gesetz vorgeschriebenen Voraussetzungen. Das Arzneimittelgesetz enthält nähere Vorgaben für den erforderlichen Umfang der Einwilligung in die Datenerhebung und -verwendung. Einzelheiten, insbesondere zur Möglichkeit eines Widerrufs, entnehmen Sie bitte der Einwilligungserklärung, die im Anschluss an diese Patienteninformation abgedruckt ist. Was geschieht mit meinen Blutproben, CSF und MRT/CT-Aufnahmen? Blut- und Gewebeproben (wie Blut, CSF, Urin etc.) werden nach der Analyse zerstört. Die Aufnahmen aus bildgebenden Verfahren, welche stets pseudonymisiert sind, werden zu einer unabhängigen Überprüfung geschickt und in die Datenbank inkorporiert. Somit EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 17 von 21 werden jene für mindestens 15 Jahre als Teil des Datasets aufbewahrt und auf unbestimmte Zeit archiviert. Was geschieht mit den Ergebnissen der Forschungsstudie? Die Ergebnisse der Studie werden nach dem Abschluss der Studie veröffentlicht. Dabei wird Ihre Privatsphäre respektiert und Ihre persönlichen Daten werden vertraulich behandelt. Wer hat die Studie geprüft? Der Prüfplan für diese Studie ist den Aufsichtsinstanzen der Länder, in denen die Studie durchgeführt wird, vorgelegt und von ihnen genehmigt worden. Darüber hinaus wurde die Studie von der Ethik-Kommission für Forschung von ____________________________________________ am ________________ (Datum) zustimmend bewertet. Diese Ethik-Kommission stellt fest, ob es gegen die Durchführung einer therapeutischen Studie irgendwelche fachlichen Einwände ethischer oder rechtlicher Natur gibt. Die oben genannte Ethik-Kommission hat festgestellt, dass es keine Einwände gegen diese Studie gibt. Ansprechpartner für weitere Informationen Wenn Sie weitere Informationen in Bezug auf diese Studie und Ihre Rechte benötigen, können Sie sich an die unten angegebene Person wenden. Diese Person ist auch Ihr Ansprechpartner im Falle von Schäden im Zusammenhang mit der Studie: --------------------------------Name des Prüfarztes oder Co-Prüfarztes ----------------------------------Anschrift -----------------------Tel. Nr. Wo kann ich weitere Informationen einholen? Es existiert außerdem eine Kontaktstelle bei der zuständigen Bundesoberbehörde. Teilnehmer an klinischen Prüfungen, ihre gesetzlichen Vertreter oder Bevollmächtigte können sich an diese Kontaktstelle wenden: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Fachgebiet Klinische Prüfung / Inspektionen Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn Telefon: 0228 / 207-4318 Fax: 0228 / 207-4355 e-mail: [email protected] Wir bedanken uns dafür, dass Sie in Erwägung ziehen, an dieser Forschungsstudie teilzunehmen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, dieses Informationsblatt durchzulesen. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 18 von 21 Prüfstelle: _________________________ Prüfarzt: _________________________ EUDRACT-Nr.: 2008-007206-10 Titel der Studie Eine randomisierte, multizentrische Phase I Studie zum Nachweis der Sicherheit von Ganzhirnbestrahlung (WBRT: Whole Brain Radiotherapy) mit begleitender intrathekaler Anwendung von liposomalem Cytarabin (DepoCyte®®) versus Ganzhirnbestrahlung (WBRT) und nachfolgender intrathekaler Anwendung von liposomalem Cytarabin (DepoCyte®®) zur Behandlung von durch solide Tumoren verursachter neoplastischer Meningitis (STNM: solid tumour neoplastic meningitis) mit oder ohne Gehirnmetastase. Einwilligungserklärung ............................................................................................................................ Name des Patienten in Druckbuchstaben geb. am ........................................ Teilnehmer-Nr. ........................................ Ich bin in einem persönlichen Gespräch durch den Prüfarzt ............................................................................................................................ Name der Ärztin/des Arztes ausführlich und verständlich über das Prüfmedikament und die Vergleichstherapie sowie über Wesen, Bedeutung, Risiken und Tragweite der klinischen Prüfung aufgeklärt worden. Ich habe darüber hinaus den Text der Patienteninformation sowie die hier nachfolgend abgedruckte Datenschutzerklärung gelesen und verstanden. Ich hatte die Gelegenheit, mit dem Prüfarzt über die Durchführung der klinischen Prüfung zu sprechen. Alle meine Fragen wurden zufriedenstellend beantwortet. Möglichkeit zur Dokumentation zusätzlicher Fragen seitens des Patienten oder sonstiger Aspekte des Aufklärungsgesprächs: Ich hatte ausreichend Zeit, mich zu entscheiden. Mir ist bekannt, dass ich jederzeit und ohne Angabe von Gründen meine Einwilligung zur Teilnahme an der Prüfung zurückziehen kann (mündlich oder schriftlich), ohne dass mir daraus Nachteile für meine medizinische Behandlung entstehen. EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 19 von 21 Datenschutz: Mir ist bekannt, dass bei dieser klinischen Prüfung personenbezogene Daten, insbesondere medizinische Befunde über mich erhoben, gespeichert und ausgewertet werden sollen. Die Verwendung der Angaben über meine Gesundheit erfolgt nach gesetzlichen Bestimmungen und setzt vor der Teilnahme an der klinischen Prüfung folgende freiwillig abgegebene Einwilligungserklärung voraus, das heißt ohne die nachfolgende Einwilligung kann ich nicht an der klinischen Prüfung teilnehmen. 1. Ich erkläre mich damit einverstanden, dass im Rahmen dieser klinischen Prüfung personenbezogene Daten, insbesondere Angaben über meine Gesundheit, über mich erhoben und in Papierform sowie auf elektronischen Datenträgern bei/in ………………………………………………………………………… (Institution/Ort der Aufzeichnung angeben) aufgezeichnet werden. Soweit erforderlich, dürfen die erhobenen Daten pseudonymisiert (verschlüsselt) weitergegeben werden: a) an Mundipharma Research Limited, UK , den Sponsor oder eine von diesem beauftragte Stelle zum Zwecke der wissenschaftlichen Auswertung, b) im Falle eines Antrags auf Zulassung: an den Antragsteller und die für die Zulassung zuständige Behörde Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, c) im Falle unerwünschter Ereignisse: an den Sponsor oder eine von diesem beauftragte Stelle, an die jeweils zuständige Ethik-Kommission und die zuständige Bundesoberbehörde Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, sowie von dieser an die Europäische Datenbank. 2. Außerdem erkläre ich mich damit einverstanden, dass autorisierte und zur Verschwiegenheit verpflichtete Beauftragte des Sponsors sowie die zuständigen Überwachungsbehörden in meine beim Prüfarzt vorhandenen personenbezogenen Daten, insbesondere meine Gesundheitsdaten, Einsicht nehmen, soweit dies für die Überprüfung der ordnungsgemäßen Durchführung der Studie notwendig ist. Für diese Maßnahme entbinde ich den Prüfarzt von der ärztlichen Schweigepflicht. 3. Die Einwilligung zur Erhebung und Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten, insbesondere der Angaben über meine Gesundheit, ist unwiderruflich. Ich bin bereits darüber aufgeklärt worden, dass ich jederzeit die Teilnahme an der klinischen Prüfung beenden kann. Im Fall eines solchen Widerrufs meiner Einwilligung, an der Studie teilzunehmen, erkläre ich mich damit einverstanden, dass die bis zu diesem Zeitpunkt gespeicherten Daten weiterhin verwendet werden dürfen, soweit dies erforderlich ist, um a) Wirkungen des zu prüfenden Arzneimittels festzustellen, b) sicherzustellen, dass meine schutzwürdigen Interessen nicht beeinträchtigt werden, c) der Pflicht zur Vorlage vollständiger Zulassungsunterlagen zu genügen. 4. Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine Daten nach Beendigung oder Abbruch der Prüfung mindestens zehn Jahre aufbewahrt werden, wie es die Vorschriften über die klinische Prüfung von Arzneimitteln bestimmen. Danach werden meine personenbezogenen Daten gelöscht, soweit nicht gesetzliche, satzungsmäßige oder vertragliche Aufbewahrungsfristen entgegenstehen. Die vertraglich vereinbarte Frist für die Aufbewahrung meiner personenbezogenen Daten an dieser Prüfstelle ist mit einer Dauer von …………………………………… (Dauer bitte eintragen) festgelegt. 5. Ich bin über folgende gesetzliche Regelung informiert: Falls ich meine Einwilligung, an der Studie teilzunehmen, widerrufe, müssen alle Stellen, die meine personenbezogenen Daten, insbesondere Gesundheitsdaten, gespeichert haben, unverzüglich prüfen, inwieweit die gespeicherten Daten für die in Nr. 3 a) bis c) genannten Zwecke noch erforderlich sind. Nicht mehr benötigte Daten sind unverzüglich zu löschen. 6. Ich bin damit einverstanden, dass relevante Testergebnisse, die vor der Unterzeichnung dieser Einwilligungserklärung gesammelt wurden, verwendet werden dürfen. 7. Ich bin damit einverstanden, dass mein Hausarzt ................................................................................................................................... Name über meine Teilnahme an der klinischen Prüfung informiert wird (falls nicht gewünscht, bitte streichen). EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 20 von 21 Ich erkläre mich bereit, an der oben genannten klinischen Prüfung freiwillig teilzunehmen. Ein Exemplar der Patienten-Information und -Einwilligung habe ich erhalten. Ein Exemplar verbleibt im Prüfzentrum. ...................................................................................................... Name des Patienten in Druckbuchstaben .................................... ................................................. Datum Unterschrift des Patienten Ich habe das Aufklärungsgespräch geführt und die Einwilligung des Patienten eingeholt. ........................................................................................................... Name des Prüfarztes/der Prüfärztin in Druckbuchstaben ........................ Datum EUDRACT-Nr. 2008-007206-10 ................................................................... Unterschrift des aufklärenden Prüfarztes/der Prüfärztin AMG-Patienten-Information und -Einwilligung Version 2.3 vom 10.02.2010 Seite 21 von 21