Österreichische Gesellschaft zur Hilfe an das Tibetische Volk Weihnachtsmärkte SAVE TIBET Siehe Seite 8 November 2010 58. Ausgabe Save Tibet Büro Inhalt Lobenhauerngasse 5/1, A-1170 Wien, Tel. und Fax: +43 - 1 - 484 90 87, E-Mail: [email protected], Internet: www.tibet.at Teestunde, Reiseberatung, Gelegenheit zu neugierigen Besuchen: jeden Montag 16-18 Uhr Bürodienste: Montag: 16-18 Uhr; Mittwoch: 15-18 Uhr; Donnerstag: 18-20 Uhr; Freitag: 10-12 Uhr Während der Bürodienste und der Teestunde besteht die Möglichkeit, Bücher, Video- und Tonbandkassetten, DVDs und CDs zu entlehnen. Da bei uns ausschließlich ehrenamtliche MitarbeiterInnen tätig sind, können sich die Bürozeiten ändern - daher vorher kurz anrufen! Informationen zu aktuellen Veranstaltungen können auch auf unserem Tonband abgehört oder dem Internet auf www.tibet.at entnommen werden. SPENDEN und MITGLIEDSBEITRÄGE bitte auf Konto 610.741.803, BLZ 12.000 (Bank Austria) vom Ausland: IBAN: AT 46 1200 000 610 741 803, SWIFT BKAUATWW Mitgliedsbeitrag: € 48, ermäßigt: € 24 PATENSCHAFTSBEITRÄGE bitte ausschließlich auf Konto 610.741.811, BLZ 12.000 (Bank Austria) vom Ausland: IBAN: AT 24 1200 000 610 741 811, SWIFT: BKAUATWW ANLAUFSTELLE FÜR PATEN UND INTERESSIERTE SAVE TIBET KAPFENBERG Fr. Mag. Edith Karl und Hr. Rudolf Pusterhofer, Tel.: 03862/22580, Fax: 03862/22580-4, E-mail: [email protected] SAVE TIBET BLUDENZ Hr. Erich Gantner, Tel.: 0664/2807811, E-mail: [email protected] SAVE TIBET LINZ Fr. Bernadette Kranzl, Tel.: 0699/11598815, E-Mail: [email protected]; Fr. Gerlinde Sailer, E-mail: [email protected]; Fr. Elisabeth Maier, Tel.: 0699/11339079, E-mail: [email protected] SAVE TIBET AMSTETTEN Fr. Elfriede und Hr. Gerhard Schillhuber, Tel.: 07472/65121, E-mail: [email protected] SAVE TIBET SALZBURG Fr. Heidi Löffl, Tel.: 0664/4743801, E-mail: [email protected]; Fr. Karoline Udvarhelyi, Tel.: 0662/828531, E-mail: [email protected] 2 SAVE TIBET KÄRNTEN Fr. Elisabeth Himmel, Tel.: 0680/2142028 SAVE TIBET INNSBRUCK Fr. Atussa Sadri, Tel.: 0650/3473716, E-mail: [email protected] Bitte 4 Editorial 5 In 8 Weihnachtsmärkte 9 Nachrichten eigener Sache 28 Spendenaktion 29 Erfolgreiche Projekte 33 Nachrichten 41 Patenecke 48 Bilderbogen Dharamsala 2010 50 Einführung 52 Barkhor 54 Buchbesprechung 55 Termine / Ankündigungen unterstützen Sie die in den Buddhismus Herausgabe dieser Zeitschrift Spende! mit einer kleinen Impressum Offenlegung gem. Mediengesetz: Eigentümer Gesellschaft Save Tibet, Lobenhauerngasse 5/1, A-1170 Wien, Anschrift der Redaktion: wie oben Mitglieder des Vorstands: E. Zimmermann und L. Gyalpo Grundlegende Richtung: Information über Tibet Druck: Druckerei Eigner, Neulengbach 3 Editorial Liebe Tibet-Freundinnen, liebe Tibet-Freunde, Diesmal habe ich zum ersten Mal beinahe täglich aus Dharamsala auf www.facebook. com/savetibet.austria berichtet - es ist eine Art Tagebuch geworden, mit Fotos und Kommentaren, aber natürlich konnte dies auch nicht jede Einzelheit unseres Besuches und die Vielfalt unserer Arbeit vor Ort darstellen. Demnächst wird eine Fotogalerie mit den mitgebrachten Fotos auf unserer Homepage und flickr zu sehen sein, die ein bunter Bilderbogen über unseren Aufenthalt sein wird. Heute habe ich daher keinen langen Bericht über meine Reise geschrieben, ich hoffe, dass viele von Ihnen die facebook-Eintragungen sehen können. Bitte sehr weit hinunter scrollen, bis 11. Oktober. Diejenigen, die kein Internet besitzen oder keinen Bekannten/Verwandten/Freund haben, der ihnen Zugang verschaffen kann, finden auf einer Doppelseite in diesem Heft eine kleine Auswahl an Bildern, die ihnen hoffentlich einen Eindruck vermitteln können. Ein besonderer Höhepunkt war natürlich die Anwesenheit S.H. des Dalai Lama am 50. Gründungsfest des ersten Kinderdorfes, und die Ehrung, die ich im Namen von SAVE TIBET von ihm entgegennehmen durfte (siehe Seite 5). Daran haben Sie alle einen Anteil! S.H. der Dalai Lama kam gerade am Tag davor von einer Reise aus den USA zurück, wo er u.a. mit Neurologen über Neuroethik 4 konferierte und mit ihnen auf wissenschaftlicher und spiritueller Ebene zu ergründen versuchte, warum bei weltweit zunehmendem Wohlstand die spirituellen Werte abnehmen. Er hielt eine ungemein fesselnde Rede (die uns auf seinen Wunsch hin übersetzt wurde), und ich habe bereits die Erlaubnis, diese Rede in der kommenden SAVE TIBET INFO im Frühjahr 2011 zu veröffentlichen. Noch während unseres Aufenthaltes in Dharamsala ging die Nachricht über die „Unfreiheit der Sprache“ in Tibet um die Welt, siehe Seite 33. Es gab eine Versammlung in McLeodGanj und eine Lichterprozession bis zum Namgyal Tempel des Dalai Lama. Jemandem die Muttersprache zu nehmen bedeutet, seine Identität zu zerstören. Ich bitte Sie, dieses extrem wichtige Anliegen durch die von uns auf der Homepage vorgeschlagenen Appellbriefe zu unterstützen! Nun sind die Vorbereitungen für die Weihnachtsmärkte bereits im Gange und wir hoffen, dass viele von Ihnen uns besuchen kommen. Erstmals wird in der Lobenhauerngasse auch eine weihnachtliche Lesung der bekannten Moderatorin Claudia Stöckl als besonderes „Weihnachtszuckerl“ geboten. Vergessen Sie nicht, sich rechtzeitig unseren neuen SAVE TIBET-Bildkalender zu besorgen oder zu bestellen! Letztes Jahr war er schneller ausverkauft als gedacht und ich muss sagen, dass ich den Kalender für 2011 als den schönsten empfinde, den wir jemals gemacht haben! (Siehe auch Seite 53.) Editorial / In Mit meinen herzlichen Wünschen an Sie für ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2011 schließe ich eigener Sache dieses letzte Heft des heurigen Jahres, Ihre Elisabeth Zimmermann Ehrung für SAVE TIBET Austria Anlässlich des 50. Jahrestag der Gründung des ersten Kinderdorfes Upper Dharamsala wurde mir unter wenigen Auserwählten die große Ehre zuteil, aus den Händen S.H. des Dalai Lama eine Auszeichnung für die Unterstützung der Tibetischen Kinderdörfer durch SAVE TIBET AUSTRIA entgegennehmen zu dürfen. Auch von der TIPA (Tibetan Institute of Performing Arts) wurde SAVE TIBET für die jahrelange Unterstützung gedankt. Ich möchte diese Ehre mit Ihnen allen und mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern teilen, denn alleine und ohne Sie alle könnte ich nicht viel bewirken! SAVE TIBET AUSTRIA rangiert weltweit gesehen bereits an dritter Stelle aller TCVUnterstützer. Elisabeth Zimmermann 5 In eigener Sache Die SAVE TIBET INFO braucht Ihre Unterstützung! Liebe Leserin, lieber Leser! Die SAVE TIBET INFO versorgt Sie 4x jährlich mit den neuesten Informationen. Alle Redakteure, die Grafikerin und die Lektoren arbeiten ehrenamtlich, doch Druck und Versand kosten viel Geld. Eben wurden die Postgebühren wiederum erhöht. Daher unsere Bitte: Unterstützen Sie die Save Tibet Info mit Ihrer Spende zur Deckung der Druck- und Portokosten! Kontonummer: 610.741.803, BLZ 12.000 Herzlichen Dank! Appell an alle Tibetfreunde Um in der Tibetfrage bei Regierungen und Parlamentariern weltweit mehr Gewicht zu bekommen bzw. um sich besser Gehör zu verschaffen, brauchen die Tibetunterstützungsgruppen viele registrierte Mitglieder. Auch SAVE TIBET braucht Sie! Schließen Sie sich uns an, werden Sie Mitglied*) für eine gute Sache. Überzeugen Sie Ihre Freunde, Bekannten, Kollegen. Für Tibet! Wir freuen uns über Ihren Besuch an Montagen (16-18 Uhr). Ihr SAVE TIBET-Team *) Mitgliedsbeitrag: EUR 48,-- jährlich (EUR 24,-- ermäßigt) Wir gratulieren den Gewinnern Aus Ihren Einsendungen der ausgefüllten Fragebögen haben wir folgende drei Gewinner gezogen und jeweils ein kleines tibetisches Geschenk abeschickt: Herrn Helmut Röder Frau Elfriede Strigl 6 Frau Gerhild Eminger Wir bedanken uns nochmals bei allen Leserinnen und Lesern, die bei der FragbogenAktion mitgemacht und viele wertvolle Hinweise gegeben haben! e.z. In eigener Sache Einladung zum Momo-Kochkurs Auf vielfachen Wunsch haben wir uns entschlossen, einen Momo-Kochkurs anzubieten! Unser bekannter Momo-Koch, Herr Tsechung Tsering Gyatso, hat sich bereit erklärt, Sie in die Geheimnisse seiner guten Momos einzuweihen. Sie hatten z.B. schon beim letzten Patentreffen in der Unterkirche von St. Gertrud in Wien-Währing Gelegenheit, ein wenig zuzusehen und seine Momos zu verkosten. Diesmal habe ich den schönen, kürzlich renovierten Pfarrsaal unserer Kalavarienbergkirche mit seiner großen Küche reservieren können. Da gibt es viel Platz für experimentierfreudige Momoköche! Es werden zwei Termine angeboten, einerseits um Ihnen eine Auswahl zu bieten oder aber andererseits, um sich bei beiden Terminen vervollkommnen zu können! Außer einer Schürze zum Schutz Ihrer Bekleidung brauchen Sie nichts mitzubringen, alles notwendige Material wird zur Verfügung gestellt. Wann? Freitag, 4. Februar 2011 und Freitag, 11. Februar 2011 Wo? Pfarrsaal Wien 1170, St. Bartholomäusplatz Uhrzeit? 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr inkl. Vorbereitungszeit und gemeinsamem Verspeisen Kursbeitrag 15 Euro (pro Abend) Anmeldung unbedingt erforderlich! PS: Falls Sie einmal eine Momo-Party bei sich zu Hause veranstalten möchten, dann können Sie sich gerne mit Herrn Tsering Gyatso in Verbindung setzen: 0676/9216544 oder per Email: [email protected]. 7 Weihnachtsmärkte Alle Jahre wieder... laden wir Sie ein: 3. bis 5. Dezember, jeweils 10 bis 20 Uhr Karitativer Weihnachtsmarkt in Wien Innenstadt; auf der Freyung Wir zeigen Ihnen eine Auswahl von tibetischen Produkten, die von Exiltibetern angefertigt worden sind. sowie am 11. und 12. Dezember, jeweils 10 bis 18 Uhr Großer Weihnachtsmarkt bei SAVE TIBET in 1170 Wien, Lobenhauerngasse 5 (zwischen Rosensteing. und Tauberg.), Straßenbahnlinien 9, 43 und 44 Hier haben Sie Gelegenheit, bei tibetischen Spezialitäten und Buttertee sowie bei den bekannt guten hausgemachten Mehlspeisen angenehme Stunden in gemütlicher und weihnachtlicher Atmosphäre zu verbringen. Aus dem reichhaltigen Angebot tibetischer Handwerkskunst sowie an Büchern und CDs mit tibetischer Musik können Sie Ihre besonderen Weihnachtsgeschenke auswählen. Gleichzeitig unterstützen Sie durch den Kauf dieser Produkte Projekte, die zur Gänze tibetischen Flüchtlingen zugute kommen. Nützen Sie auch die Gelegenheit, sich bei den Veranstaltungen über die aktuelle Lage in Tibet, über Land und Leute, über Reisemöglichkeiten und Patenschaften zu informieren. Nachrichten 4. Treffen der deutschsprachigen Tibetorganisationen (TSG) SAVE TIBET hat vom 20. bis 22. August Vertreter der Tibet-Unterstützungsgruppen TID (Tibet Initiative Deutchland), VTD (Verein der Tibeter in Deutschland), VJTE (Verein Tibeter Jugend in Europa), der GSTF (Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft) und der TGÖ (Tibetergemeinschaft Österreich) zu einem Treffen in Wien im Albert-Schweitzer-Haus eingeladen. Es fanden sich insgesamt 14 Vertreter dieser Organisationen zusammen, um Ideen auszutauschen sowie um Strategien und Synergien für eine künftig noch intensivere und sinnvolle Zusammenarbeit zu entwickeln. Als Schwerpunkt für die kommenden Jahre wurde die Umweltzerstörung in Tibet erachtet, was nicht nur durch die schrecklichen Nachrichten in diesem Jahr ausgelöst wurde. Die Zwangsansiedlung der tibetischen Nomaden und die Wasserpolitik Chinas sollen durch die Vertreter der deutschsprachigen Tibet-Unterstützungsgruppen bei der 6. Internationalen Konferenz der Tibet-SupportGroups in Indien im November 2010 dort vorgestellt werden. Die Bedeutung solch eines Treffens wurde durch einen Besuch des Vertreters S.H. des Dalai Lama, Herrn Tseten Samdup Chhoekyapa, unterstrichen, der eigens aus Genf nach Wien angereist kam. Er betonte die Wichtigkeit gerade der deutschsprachigen Gruppen in Europa und hielt einen Vortrag über die aktuelle Lage in Tibet (siehe unseren Artikel auf Seite 11) und die Hoffnungen der etwa 150.000 im Exil lebenden Tibeter. Die tibetische Exilregierung betrachtet die Aufklärung von Chinesen betreffend Umwelt- und Entwicklungspolitik in der VR China als wichtiges Mittel zur Veränderung der Situation auch in Tibet. Als besonderes „Zuckerl“ freuen wir uns, Ihnen dabei eine Lesung mit Claudia Stöckl ankündigen zu dürfen! Weitere Details werden in Kürze auf unserer Homepage veröffentlicht oder können bei SAVE TIBET erfragt werden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ihr Save Tibet Team 8 9 Nachrichten Nachrichten Auszug der Rede von Tseten Samdup Chhoekyapa, Repräsentant S.H.D.L., Tibet Bureau Genf anlässlich des 4. Treffens der deutschsprachigen TSGs (Tibet Support Groups) in Wien vom 20. bis 22. August 2010 Herr Chhoekyapa bedankte sich für die Einladung und hat zu folgenden Themen Stellung genommen: Als Gastreferent durften wir den Umweltethik-Professor Dr. Peter Weish von der Universität Wien begrüßen. Er führte in einem interessanten Vortrag in die wesentlichen Grundlagen zum Thema Umweltschutz ein. Er unterstrich die Endlichkeit der Erdölvorräte und die Verknappung der Wasservorräte in der Welt. Hier sei auf Tibet verwiesen, wo die fünf größten Flüsse Asiens entspringen. Durch die Verkleinerung des ökologischen Fußabdruckes, durch Wiederbewaldungsprogramme und eine Änderung der menschlichen Lebensweise, besonders der reichen Länder, sollten die dringend erforderlichen Veränderungen für eine Verbesserung der globalen Umweltsituation erreicht werden. Sein besonderes Anliegen ist die Überzeugung der Jugend, sich dafür einzusetzen. Das nächste Treffen der deutschsprachigen Tibetorganisationen wird zwischen Herbst 2011 und Frühling 2012 in Deutschland stattfinden. e.z. Laufend aktualisierte Informationen zum Thema Tibet auch auf unserer Homepage www.tibet.at! Abonnieren Sie unseren E-mail-Newsletter auf www.tibet.at! 10 Gegenwärtige Situation in Tibet Sie alle von den Tibetunterstützungsgruppen wissen Bescheid über die gegenwärtige Lage in Tibet. Es ist schwierig, nur kurz über die Situation zu sprechen, da in Tibet momentan sehr viel passiert. Ein springender Punkt ist, dass die Chinesen ihre Anstrengungen forcieren, tibetische Musterbeispiele an Unternehmen auf den Gebieten Wirtschaft (business), Umwelt wie auch auf dem Kultur- und Bildungssektor zu durchsuchen. Es werden dabei Tibeter verhaftet und eingesperrt. Man erfährt davon erst, wenn deren Urteil verlautbart wird. Derzeit haben wir eine Liste von über 30 Tibetern, die entweder gekündigt wurden oder sich im Gefängnis befinden. Wir sehen dies als eine raffinierte Politik der Chinesen, Tibeter, die erfolgreich in Wirtschaft, Kultur, Bildung tätig sind, sukzessive zu eliminieren. Das macht uns Angst. Unsere größte Sorge ist die Umsiedlung. Wir verfolgen diese Angelegenheit genau. Wir befürchten, dass die chinesische Regie- rung wirklich glaubt, die tibetische Kultur, die Religion, den Buddhismus ausrotten und damit den tibetischen Widerstand gegen die chinesische Herrschaft brechen zu können. Bereits jetzt müssen tibetische Lamas oder Rinpoches vor ihrer Einsetzung von der chinesischen Regierung genehmigt werden. Tibetische Mönche in den Klöstern werden zu chinesischer Linientreue verpflichtet und dürfen ausländischen Journalisten oder Touristen keinerlei religiöse Auskünfte geben. Das war erst kürzlich anlässlich eines Journalistenbesuches offensichtlich. Wie Sie wissen, gab es in Tibet in letzter Zeit viele von Menschenhand verursachte Katastrophen, wie z.B. der Erdrutsch in Osttibet. Eine Tibeterin aus dem Gebiet kontaktierte Woeser und gab dem im Bau befindlichen Wasserkraftwerk die Schuld an der Katastrophe. Wir sind sehr stolz, dass die Tibeter in dieser traurigen Situation trotzdem stark und nicht unterzukriegen sind. Erst kürzlich gab es eine spontane Demo von Tibetern, die sich bei Sympathisanten verstecken konnten, um nicht von den Chinesen entdeckt zu werden. Seit dem vergangenen Jahr soll es in Kanze, der Wiege des Widerstandes, ein ungeschriebenes Gesetz geben: jeder Tibeter 11 Nachrichten soll auf seine Art demonstrieren – einmal dieser, einmal jener. Sie machen einfach weiter. Ein klares Beispiel, dass die Tibeter sich nicht unterdrücken lassen, auch wenn sie bei Verhaftung streng bestraft werden. Sie lassen sich nicht abschrecken. Sie haben vielleicht von den 3 Brüdern gehört, die zu 3 bis 15 Jahre Gefängnis verurteilt wurden. Sie haben vielleicht vom Tibeter Tseten Yak gehört; er ist der Besitzer des Restaurants „Yak“ und ist 450 Mio. Dollar schwer. Er hat seine Finger in allem, was in Lhasa mit Tourismus verbunden ist. Wie schon anfangs erwähnt zerstören die Chinesen aber jedes solche tibetische Musterbeispiel – ein Beispiel, das ein Vorbild, ein Impuls für andere Tibeter sein könnte. Auch hat sich der tibetische Flüchtlingsstrom nach Indien/Nepal seit März 2008 dramatisch verringert. Anlässlich meiner Reise nach Nepal im Juli/August 2008 kamen gerade noch 10 Leute – früher waren es Tausende. Ich traf ein 11-jähriges Mädchen. Es hatte sich auf einem Lastwagen versteckt und kam nach 8 Tagen an. Auf meine Frage, warum sie ihre Familie verlassen hatte, antwortete sie, dass sie in Indien eine Ausbildung bekommen möchte. Ihre Eltern hatten viel Geld an die tibetischen Schlepper bezahlt. Es kommen noch immer Flüchtlinge, wenn auch weniger. Ebenso verringert hat sich die Anzahl der Mönche in den Klöstern. Jene Mönche, die zurück nach Tibet gehen, werden verhaftet oder sie dürfen keine Teachings (Beleh- 12 rungen) mehr abhalten. Um Teachings durchführen zu können, benötigen sie eine Genehmigung von den chinesischen Behörden. Kürzlich waren 2 Söhne von Sakya Trichen in Tibet. Die Chinesen brachten sie um Mitternacht ins Sakya Zentrum. (...) Viele Tibeter kehren nach Tibet zurück, jedoch unter strengen Bedingungen. Die Chinesen versuchen auch, unter den Tibetern Unruhe zu stiften. Diese lassen sich allerdings nicht erschüttern. Die Rolle der TSGs Seit ich 1985 für die tibetische Exilregierung zu arbeiten begonnen habe – zuerst 3 Jahre im Gesundheitsbereich, dann im Amt für Information und Internationale Beziehungen – wurde mir bewusst, wie wichtig TSGs sind. Tatsächlich war ich 1989 schon bei der ersten TSG-Konferenz in Dharamsala dabei. Ich betrachte die Arbeit der TSGs als außerordentlich wichtig. Die Menschen unterstützen uns, weil sie an die Sache glauben und sie mitverfolgen, sie sind Zeugen des Leidens der Tibeter. Abhängig oder unabhängig – ich habe immer gesagt, dass TSGs unabhängige Organisationen sind, aber die Motivation der TSGs gilt, den Tibetern zu helfen. Unter den TSGs gibt es Gruppen, die mit ihren vielen Mitgliedern daher auch finanziell besonders erfolgreich sind, es gibt aber auch nur Ein-Mann-Teams! Weiters gibt es TSGs, die zusätzlich als Sponsorship-Funktion agieren, oder andere, die Sozialhilfe leisten. Nachrichten Manchmal verschwimmen die Grenzen und man weiß nicht, was eine TSG wirklich ausmacht. Das Hauptprinzip einer TSG ist es, den Tibetern zu helfen, die Wahrheit über das tibetische Volk in China zu verbreiten, eine Art unabhängiger „Botendienst“. Das 6. (Internationale) TSG-Meeting findet im November in Indien statt, es beginnt am 6./7. November. Sie sind herzlich eingeladen (Kost/Logis frei) zu einem regen Meinungsaustausch. Antwort auf unsere Fragen 1. Umwelt Darüber möchte ich nicht sprechen, da ich kein Umweltspezialist bin. Was wir wissen sollten ist, dass die Gletscher auf dem tibetischen Hochplateau schneller schmelzen als vermutet. Es gibt genügend Fotos, die genau vermitteln, wie es vor 50 Jahren aussah, verglichen mit heute. Ich habe mit S.H. dem Dalai Lama in den letzten 21/2 Jahren oft darüber gesprochen. Er nennt Tibet den Dritten Pol, gemeinsam mit Nord- und Südpol. Am Dritten Pol schmelzen die riesigen Eisreserven schnell. Viele Flüsse entspringen auf dem tibetischen Hochplateau und fließen durch China, Indien, Pakistan. Es gibt immer mehr Überschwemmungen. Wenn wir nichts dagegen tun, werden die Konsequenzen katastrophal sein, denn 2/3 der Weltbevölkerung leben in diesen Regionen. 2. Wir haben den Menschenrechtsexperten der tibetischen Exilregierung, Herrn Tenzin Norbu nach Europa eingeladen und werden eine Podiumsdiskussion bei der UN Menschenrechtskonferenz im September gemeinsam mit der Swiss Tibetan Friendship Organisation abhalten, auch die Tibetan Youth Association (Jugendorganisation) wird eine Diskussionsplattform organisieren. Auch Sie haben die Möglichkeit, ihn einzuladen, vorausgesetzt er bekommt das notwendige Visum. An der Veranstaltung wird noch gearbeitet. Ich möchte kurz den Sino-Tibetischen Dialog ansprechen. Nichts hat sich geändert seit dem letzten Besuch des Abgesandten Seiner Heiligkeit Kalsang Gyaltsen in China. Es wurde allerdings diesmal eine Note überreicht. Das war alles, was man tun konnte. Was inzwischen geschehen ist: China beruft alle 5 Jahre ein „Arbeitsforum Tibet“ mit den ranghöchsten Beamten ein, wo über die Entwicklung in Tibet gesprochen wird. Immer wieder hat unser Team in China darauf gedrängt, dass die Tibetisch sprechende Bevölkerung in den 3 Provinzen Amdo, Kham und Utsang nur einer einzigen Administration unterstellt werden sollte und nicht auf die vielen unterschiedlichen Arten von Präfekturen/Autonomien aufgeteilt ist. Wenn die Chinesen „Tibet“ sagen, meinen sie die Autonome Region Tibet, wenn wir uns auf Tibet beziehen, meinen wir die 3 Provinzen. Grundsätzlich sind wir für den Mittleren Pfad S.H. des Dalai Lama; wir 13 Nachrichten verlangen nicht die Unabhängigkeit sondern eine echte Autonomie, welche alle Tibetisch sprechenden Gebiete vereint. Die Chinesen behaupten immer, dass wir damit meinen, mehr Unabhängigkeit erlangen zu können, dabei wollen wir aber nur das ehemalige Tibet zurück. Auffallend beim letzten 5. Arbeitsforum war, dass auch Beamte des historischen Tibets nach Peking gekommen waren. Wir können jedoch nicht beurteilen, ob die Chinesen sie als Druckmittel benutzt haben. In den letzten 21/2 Jahren bin ich viel in Europa inklusive Osteuropa gereist und habe registriert, dass hier Deutsch eine sehr wichtige Sprache ist, vermutlich von vielen Menschen in Europa die am meisten gesprochene. Wenn wir (in Europa) über Tibet sprechen, sollten wir es vielleicht auf Deutsch tun, die Reichweite wäre größer. Es wäre zu überlegen. Ein weiterer Punkt sind die Mitgliedschaften. Welche Mitgliederzahlen können Sie den Parlamentariern, Medien, Regierungen nennen? Wir müssen daran arbeiten, unsere Zahlen zu verbessern: je mehr Mitglieder, desto mehr (Stimm-)Gewicht. Vor meiner 9-jährigen Arbeit für S.H. hatte ich einen Job als Verkäufer im Telefonvertrieb, wo wir bei größeren Kampagnen gelegentlich bestimmte Zielgruppen ansprachen. Wir sollten versuchen, wie Geschäftsleute zu agieren. Wenn Geld vorhanden ist, zum Beispiel Adressen einkaufen und anschreiben. Es heißt, dass von 14 1000 angeschriebenen Personen 500-600 Personen antworten. Am Ende des Tages könnten wir mehr Mitglieder, mehr finanzielle Mittel, mehr Unterstützung erreicht haben. Wir können nicht mit dem Status quo zufrieden sein, wir müssen wachsen. Wenn wir wachsen, würden wir von Regierungen, Parlamentariern und Medien ernster genommen werden. Daran sollten wir arbeiten. Es ist nicht leicht, aber es sollte unser Ziel sein. Wir alle wissen, das S.H. riesigen Zulauf hat, wohin auch immer er kommt. Man erinnere sich an die Kundgebung der TID (Anm.: Tibet Initiative Deutschland) und anderen Tibetorganisationen am 19. Mai 2008 in Berlin. Es kamen ungefähr 25.000 Leute zum Brandenburgertor. Die Unterstützer für Tibet sind also da! Wir müssen nur Wege finden, sie zu Mitgliedern machen. Es wird immer aktive, aber auch passive Mitglieder geben. Trotzdem brauchen wir sie, um das Interesse an Tibet aufrechtzuerhalten und um mehr Druck auf die Regierungen in Sachen Tibet ausüben zu können. 3. Die dritte Sache sind Kampagnen (campaign), die wohl wichtigste Arbeit der TSGs. Wir müssen ständig Kontakt mit unseren Mitgliedern halten und sie über unsere Ziele informieren, denn wir brauchen ihre Spenden. Wir müssen das Interesse an Tibet weiter aufrechterhalten. Campaigning ist ein Vehikel, Interessenten zu gewinnen. Campaigning könnte zum Beispiel sowohl Nachrichten von Parlamentariern und Regierungen als auch von NGOs wie zum Beispiel Amnesty International, Human Rights Watch, Greenpeace gemacht werden. Oft wenn wir eine Kampagne organisieren, machen wir zu wenig Reklame dafür. Wir sollten daher die Werbeziele für vorher und nachher genau definieren. Viele Leute wissen oft gar nicht, dass bzw. warum diese oder jene Kampagne stattfindet. Wir könnten Rundfunk, Fernsehen, Printmedien, die Tibetan News benützen. Ich kann eine Adressenliste zur Verfügung stellen. Wir müssen diese Möglichkeiten nützen. Als ich im Juni in Washington Radio Free Asia und die Voice of America besuchte, wurde mir gesagt, dass es zu wenig Nachrichten aus/von Tibet gäbe. Ich denke, wir können sie liefern. Je mehr News, desto mehr Interesse. Auch die Menschen in Tibet können erfahren, was sich außerhalb tut und das ist eine große Motivation für sie. Wir müssen deshalb mehr in diese Richtung tun. In Ländern wie die Schweiz und Deutschland haben wir eine Parlamentariergruppe für Tibet, nicht aber in Österreich. Wir können dort allerdings über die Grünen Kontakte knüpfen. In Österreich sollte versucht werden, Wege zu Personen zu finden, und sei es nur eine einzige Person als österreichische „Parlamentariergruppe“. Damit könnten wir noch mehr bewegen. Je mehr Mitglieder wir haben, desto mehr Einfluss können wir gewinnen. Voriges Jahr in der Slowakei traf S.H. mit 6 Oppositionsparteien anlässlich eines Round Table-Gesprächs zusammen. Sie fragten S.H., was man denn für Tibet tun könnte. S.H. sagte: „Nun, Sie sind alle Parlamentarier und Sie haben keine Gruppe für Tibet. Wenn Sie eine einführen könnten, wäre das gut.“ Weiters meinte er: „Das heißt nicht, dass Sie deshalb keine guten Beziehungen zu China haben können. Das ist sehr wichtig. Denn wenn Sie eine offizielle Gruppe einsetzen, können Sie mit den chinesischen Botschaften und den verschiedensten chinesischen Organisationen reden und ihnen die Wahrheit über Tibet vermitteln. Gleichzeitig pflegen Sie aber auch gute Beziehungen zu China.“ Ich meine, dass die Gründung einer Parlamentariergruppe für Tibet in Österreich wirklich wichtig wäre. Schlussendlich, als deutschsprachige TSGs sollten Sie für die gemeinsame KampagnenArbeit Ihre gemeinsame deutsche Sprache verwenden. Es würde die Arbeit mit den sozialen Netzwerken untereinander vereinfachen. Starten Sie z.B. in Deutschland eine Kampagne, dann verteilen Sie die Information an die anderen deutschsprachigen Gruppen. In Zeiten des Internets ist das am billigsten und effektivsten. Wir brauchen aktive und fähige Mitarbeiter. Die nächste Gelegenheit für ein Treffen bietet sich beim Besuch der bereits erwähnten 6. TSG Konferenz in Delhi im November. (frei übersetzt) 15 Nachrichten Der „Dritte Pol“ Tibet war nicht immer das ‘Dach der Welt’. Vor Millionen Jahren befand sich der Grund des Plateaus tief unter dem sogenannten Tethys Meer bis er langsam durch den nach Norden rückenden indischen Subkontinent tausende Meter in die Höhe geschoben wurde. An der Nahtstelle entstand der Himalaya. Tibet wurde eine Anomalie in tropischen Breiten, da die Region wegen der Höhe sehr viel kälter ist als die umliegenden Länder. Während der letzten Eiszeit bildete sich über Tibet eine dicke Eisschicht, ähnlich wie heute in Grönland. Damit entstand ein ‘Dritter Pol’, der, wie die zwei ‘richtigen’ Pole, Kälte global speicherte. Am Ende der Eiszeit verschwand auch in Tibet das meiste Eis, jedoch beschränkte die Höhenlage den Schmelzprozess. Somit blieb Tibet eine kalte Insel mitten in einer eigentlich warmen Zone. Der Einfluss des globalen Klimas auf Tibet mag heute viel größer sein als umgekehrt, aber für die umliegenden Regionen Asiens, die auch die meist bevölkerten Regionen der Welt sind, bleibt Tibet ein wichtiger Klimaregulator. Tibet kühlt die umliegenden Regionen, es versorgt sie mit ungeheuren Massen an Wasser (daher der Ausdruck vom ‘Wassertank’Asiens), und wegen den brutalen Temperaturschwankungen entstehen über Tibet besondere atmosphärische Bedingungen, die Monsunregen in Südasien, China und Südostasien antreiben. Über Fragen des Klimawandels streiten die Gelehrten. Es ist noch unklar, inwiefern die 16 gegenwärtige Erderwärmung schlimmer ist als frühere, und in welchem Umfang sie von Menschen gemacht ist. Vor kurzem musste die weitverbreitete Meinung revidiert werden, nach der die Gletscher des Himalayas in zwei Jahrzehnten verschwunden sein werden. Der Zustand der Umwelt in Tibet bleibt jedoch wichtig für die Teile Asiens, die von dort ihr Wasser beziehen. Die Erwärmung Tibets und der Gletscherschwund haben schon seit vielen Jahren die Gemüter erregt. Interessanterweise fand diese Diskussion auch in der chinesischen Presse statt und der Staatsapparat beteiligt sich regelmäßig daran. Dabei wird immer wieder eine große Angst vor Katastrophen, Fluten etc. deutlich. Diese spiegeln eine in China weitverbreitete Einstellung zur Natur als eine gefährliche Größe, die entweder gebändigt oder, wenn nicht möglich, wenigstens unter Kontrolle gehalten und ‘korrigiert’ werden muss. So müssen Wüsten ‘grün’ werden, und Flüße hinter Dämmen verschwinden. Tibet wird als eine Einöde wahrgenommen, wo beides, Wüsten und ungebändigte Flüsse zuhause sind und die man am besten nur mit einer Sauerstoffmaske betreten soll. Tibet und Tibeter faszinieren und beängstigen zugleich. Selbst an sich kompetente chinesische Wissenschaftler, tragen solche vorgeprägten Denkweisen mit sich. So publizierten vor einigen Jahren Klimatologen eine Untersuchung, in der sie die Präsenz einer bestimm- Nachrichten ten Rußart in der Atmosphäre über Tibet feststellten, welche im Verdacht steht, zum Treibhauseffekt beizutragen. Für den Ruß machten sie ‘unwissenschaftliche’ - sprich, traditionelle - tibetische Öfen verantwortlich, offenbar ohne lange darüber nachzudenken, dass jener Ruß, wenn überhaupt, nur sehr peripher das Weltklima beeinflusst (jedenfalls weitaus weniger als die notorischen Kohlekraftwerke Chinas). Anderseits sind auch am ‘grünen Tibeter’ Zweifel angebracht. Genauso wie das Abendland Nächstenliebe öfter predigte als praktizierte, mögen Tibeter naturnah gelebt haben, aber die Umwelt haben sie nicht mehr oder weniger gestört als vergleichbare, vorindustrielle Gesellschaften. Umweltzerstörung hat es auch im alten Tibet gegeben. Die fortschreitende Wüstenbildung in Westtibet, beispielsweise, ist an sich ein natürlicher Prozess. Er wurde aber durch die Abholzung der Wacholderwälder beschleunigt. Ein krasseres Beispiel findet man in Kham, wo die alpinen Wälder an fast sämtlichen Südhängen durch Übergrasung verschwanden, lange bevor die Chinesen kamen. Fakt ist aber auch, dass die industrielle Abholzung, die Übergrasung der Steppe und die Quasi-Eliminierung vieler Tierarten sowie der wilde Bergbau die gravierendsten Umweltzerstörungen sind und einzig und allein das Resultat chinesischer Präsenz in Tibet. Wenigstens gelten heute diese Probleme als gelöst oder auf dem besten Weg dazu. Die traditionelle tibetische Lebensweise war vor allem wenig umweltbelastend, weil die Bevölkerung klein war und großräumig verteilt und keine Industrie betrieb. Tibeter von heute wollen aber auch Autos, Fernseher und Zentralheizung, wenn ihnen diese erstmal zugänglich sind. Jedweden Eingriff in die tibetische Natur zu verbieten, wäre wohl kaum durchsetzbar, auch in einem freien Tibet. Modernisierung und eine vernünftige Industrie müssen kein Problem sein, wenn grundsätzliche Regeln eingehalten werden, d.h. wenn die Belastung der Umwelt möglichst klein bleibt und unvermeidbare Schäden verbindlich wiedergutzumachen sind. Jedoch eine no-footprint Entwicklung gibt es nicht, nicht in Tibet und auch nirgendwo sonst. Nun wollen wir die wichtigsten Umwelt ‘hot spots’ des heutigen Tibets analysieren. Die Ansiedlung von Nomaden ist ökologisch völlig unsinnig. Gerade die Wirtschaftsweise der Nomaden trug zum ökologischen Gleichgewicht des Hochplateaus bei. Ihre erzwungene Sesshaftwerdung in festen Siedlungen schafft im Gegenteil potentielle Umweltprobleme. Allerdings bleibt der Schaden sehr begrenzt, solange die Siedlungen klein sind. Schon seit den 50er Jahren betreiben die chinesischen Behörden Aufforstungskampagnen, welche gerne als ökologische Großtaten publiziert werden. Man spricht hier gerne von ‘ökologischem Aufbau’, ein Widerspruch in sich. Der Kahlschlag der 80er Jahre in Osttibet könnte damit wiedergutgemacht werden. Doch anstatt die Originalvielfalt wiederherzustellen, wird 17 Nachrichten vorwiegend Monokultur mit ortsfremden Spezien betrieben. Der Sinn von Aufforstung in anderen Gebieten ist fraglich und Statistiken darüber sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie nur die Setzlingszahlen erfassen. Es ist aber unklar, wie viele davon tatsächlich in die Erde gesetzt werden. Bewässerung findet oft nicht statt, und spätere Kontrolle ist inexistent. Somit sind solche Aufforstungskampagnen nur Potemkinsche Dörfer. Das ist vielleicht auch besser so. Tibets Reichtum an Mineralien macht Bergbau zu einem Schwerpunkt offizieller Entwicklungspläne. Bergbau kann ökologisch erträglich betrieben werden und die entsprechenden chinesischen Gesetze sind an sich fortschrittlich. Das Problem ist, dass sie oft nicht angewandt werden. Was die Umweltverträglichkeit von Bergbau angeht, so gelten größere Minen als sinnvoller. Eine große Mine verbraucht weniger Energie als zwei kleine mit demselben Ertrag. Es ist weniger Infrastrukturaufbau nötig, Probleme und potentielle Unfälle sind leichter einzugrenzen, schließlich ist auch Überwachung leichter. Größere Minen generieren auch höhere Gewinne mit weniger Kosten, womit das Management weniger in Versuchung kommt, Sicherheitsbestimmungen zu missachten. Erinnern wir daran, dass genau dieses Problem hinter den meisten Bergbauproblemen steckt, die die Volksrepublik China plagen. Die Eisenbahnstrecke zwischen Golmud und Lhasa mag politisch dubios sein, ihr ökologischer Impakt ist dennoch minimal. Mit der 18 globalen Erwärmung ist es sogar eher umgekehrt, dass die Umwelt eine zunehmende Belastung für die Bahn darstellt, da weite Teile der Strecke auf Permafrostboden liegen, dieser wird aber immer weicher, und bereitet so den Ingenieuren Kopfzerbrechen. Bedenken, dass die Bahn Migrationswege der Wilds stören, haben sich in Untersuchungen nicht bewahrheitet. Völlige Entwarnung wird hier allerdings erst nach einigen Erfahrungsjahren möglich sein. Die Eisenbahnstrecke hat aber, bedauerlicherweise, von der Betrachtung weitaus größere Gefährdungspotentiale abgelenkt. Ein Unfall entlang der Pipeline, die Zentraltibet von Golmud aus mit Mineralöl versorgt, wäre zum Beispiel eine Katastrophe ungeheueren Ausmaßes. Megalomanische Pläne, die Flüsse Osttibets zur Stromgewinnung einzudämmen wären, wenn verwirklicht, auch höchst problematisch. Das derzeit größte Umweltproblem in Tibet ist die Müllentsorgung bzw. das NichtVorhandensein davon. So gut wie alle Flüsse Tibets dienen schon jetzt als Ersatz für nicht vorhandene Kläranlagen und entwickeln sich immer mehr zu Kloaken. Verpackungsmüll, Bauschutt und die völlig unkontrollierte Entsorgung von Öl, Chemikalien und anderen Umweltgiften in die Flüsse sind an der Tagesordnung. Hier braut sich kaum bemerkt eine Umweltkatastrophe zusammen, die größte Aufmerksamkeit verdient. Tierry Dodin, Direktor TibetInfoNet & Forscher an der Universität Bonn Quelle: tibetfocus.com Nachrichten 50 Jahre tibetische Demokratie Im vorliegenden Artikel zeigt der Volkswirtschafter Tsewang Baru die Struktur der exil-tibetischen Demokratie sowie deren kritischen Aspekte auf. Der Artikel ist anlässlich eines Referats am ersten Tibetischen Europa-Jugendparlament in Zürich entstanden. Die Einführung der Demokratie in der tibetischen Exilgemeinschaft durch den 14. Dalai Lama jährt sich dieses Jahr zum fünfzigsten Mal. Zudem stehen im kommenden Jahr die Erneuerungswahlen des tibetischen Exil-Parlaments und der tibetischen ExilRegierung an. Deshalb soll an dieser Stelle ein grober Überblick über das demokratische System der Exil-Gemeinschaft gegeben werden. Kurz nach der Flucht ins indische Exil gründete der 14. Dalai Lama in Mussoorie die offizielle Tibetische Exil-Regierung (Central Tibetan Administration – CTA), welche später nach Dharamsala verlegt wurde. Das ursprüngliche Ziel dieser ExilRegierung war es, einerseits die Weiterführung der Regierung eines unabhängigen Tibets sicherzustellen und andererseits den legitimen Anspruch dieser Exil-Regierung auf das historische Tibet aufrecht zu erhalten. Bis heute wird diese Regierung von der Mehrheit der Tibeter im Exil und in Tibet als die einzige legitime Vertretung des tibetischen Volkes angesehen. Nach der offiziellen Gründung der CTA nahm das Tibetische Exil-Parlament (Droetsog – Commission of Tibetan People’s Deputies) nach seiner ersten offiziellen demokratischen Wahl am 2. September 1960 die Arbeit auf. Als weiterer Meilenstein wurde im Jahr 1960 das Tibetische Exil-Parlament ermächtigt, das Kabinett (Kashag) zu wählen. Im Jahr 2001 kam die direkte Wahl des Premierministers durch das tibetische Stimmvolk hinzu. Exekutive und Legislative Betrachtet man die aktuelle Struktur der tibetischen Demokratie, dann wird die urdemokratische Forderung der Gewaltentrennung erfüllt. Die Einführung einer Judikative erfolgte am 11. März 1992. Die Exekutive setzt sich aus sieben Ministern zusammen, wobei ein Minister gleichzeitig auch als Regierungschef amtet. Dieser wird direkt vom Volk für eine Amtsdauer von fünf Jahren gewählt. Er nominiert wiederum die Minister, welche vom Parlament bestätigt werden müssen. Das Parlament setzt sich aus 46 Volksvertretern zusammen, die direkt vom Volk für fünf Jahre gewählt werden. Die Sitzverteilung sieht wie folgt aus: - Die drei Provinzen verfügen über jeweils zehn Sitze. - Die vier buddhistischen Hauptschulen und die Naturreligion Bön sind mit jeweils 2 Sitzen vertreten (Doppelstimme). - Die Exilgemeinschaft in Europa verfügt über zwei Sitze. 19 Nachrichten - Die Exilgemeinschaft in Nordamerika verfügt über einen Sitz. - Zusätzlich kann der Dalai Lama ein bis drei Mitglieder nominieren. Das Parlament tagt an zwei Sessionen (Frühling und Herbst). Außerhalb dieser zwei Sitzungen besteht das Parlament aus elf permanenten Mitgliedern. Kritik am aktuellen System Die Zusammensetzung des Parlamentes hat sich seit seiner Gründung nur geringfügig verändert und die Frage ist berechtigt, inwiefern diese noch der gegenwärtigen Situation im Exil entspricht. Die Ablösung dieser Struktur durch ein parteipolitisches System, das sich primär an der Verteilung der tibetischen Bevölkerung im Exil orientieren sollte, steht im Raum. Das aktuelle System hat seinen Ursprung im historischen Tibet und der starken Verwurzelung in der buddhistischen Religion und widerspiegelt den damaligen Anspruch der Exil-Regierung auf das Gebiet bestehend aus den drei Provinzen Amdo, Kham und Ü-Tsang. Aus dieser Überlegung ist die aktuelle Struktur nachvollziehbar und mit Blick auf die Gegenwart insofern aktuell, als dass die Tibetische Exil-Regierung diesen Anspruch weiter aufrecht erhält, indem sie eine Lösung für alle tibetischen Gebiete sucht. Die Gefahr besteht sonst, dass eine Lösung der Tibet-Frage letztlich nur auf die Autonome Region Tibet reduziert wird. Aus 20 der Säkularisierungsperspektive wird auch die Quotenregelung für die Vertreter aus den buddhistischen Hauptschulen und der Naturreligion Bön stark kritisiert. Hauptkritikpunkt ist das doppelte Stimmrecht für die Vertreter des Klerus, die einerseits einen Vertreter ihrer buddhistischen Schule und andererseits einen Vertreter ihrer Provinz wählen können. Ein solches doppeltes Stimmrecht widerspricht dem demokratischen Grundsatz „one person, one vote“. Als Alternative wäre ein Zweikammersystem denkbar, wobei eine Kammer das historische Tibet repräsentieren und die zweite Kammer die Aufgaben des aktuellen Parlamentes wahrnehmen würde. Die Sitzverteilung der zweiten Kammer würde sich dann nach der Bevölkerungsgröße der geographischen Regionen richten, wo die rund 140.000 Exil-Tibeter leben (Europa, Nordamerika, Asien-Pazifik, Indien inklusive Nepal). Nachrichten partizipieren, ist insbesondere auch ein Problem für die Exil-Regierung, welche für sich proklamiert, die einzige legitime Vertretung des tibetischen Volkes zu sein. Eine tiefe Wahlbeteiligung unterminiert diesen Anspruch einerseits gegenüber der internationalen Staatengemeinschaft und andererseits gegenüber China. Das tibetische Wahlprozedere bietet viele Ansatzpunkte für Verbesserungen. Leser, die sich tiefer mit dieser Frage auseinandersetzen möchten, sei der sehr aufschlussreiche Artikel von Dr. Lobsang Sangey „Kalon Tripa Election Reform“ empfohlen. Zu den Wahlen im Jahr 2011 ist zu bemerken, dass diese in der tibetischen Exil-Gemeinschaft eine deutlich größere Resonanz gefunden haben als frühere Wahlen, zumindest in medialer Form. Vor allem das Internet fungiert hier als ein wichtiger Faktor, der insbesondere jüngere Wählerschichten mobilisieren könnte. Internetseiten wie www.kalontripa.org und Podiumsdiskussionen mit potentiellen Kandidaten sind hilfreiche Mittel, leisten einen fruchtbaren Beitrag zur Diskussion und führen damit nicht zuletzt zu einer breiter abgestützten Demokratie und einem tieferen Demokratieverständnis in der Exilgemeinschaft. von Tsewang Baru Quelle: tibetfocus.com Tiefe Wahlbeteiligung und Wählermobilsierung Doch bevor strukturelle Reformen angeschoben werden, muss sich das demokratische Verhalten auf der individuellen Ebene verändern. In diesem Zusammenhang stellt primär die Wahlabstinenz ein großes Problem in der Exil-Gemeinschaft dar, wie sich bei den letzten Erneuerungswahlen herausstellte. Die Wahlbeteiligung betrug knapp 30 Prozent, was im internationalen Vergleich ein sehr tiefer Wert ist. Das geringe Interesse, an der politischen Willensbildung zu 21 Nachrichten Leserbrief (Op-ed) von Lodi Gyaltsen Gyari, South China Morning Post Die letzten 30 Jahre habe ich S.H. den Dalai Lama bei den Gesprächen mit der chinesischen Regierung vertreten. In diesen vielen Jahren des periodischen Dialogs habe ich versucht, dass die chinesische Führung den Wunsch des tibetischen Volkes und die Vision S.H. begreift, einen gemeinsamen Weg zu Frieden und Versöhnung zu finden. Über die Jahre habe ich auch eine drastische Veränderung in der Natur und Struktur der chinesischen Führung beobachtet – von der Durchschlagskraft eines Deng Xiaoping zur Toleranz eines Hu Yaobang bis hin zu den institutionellen Zwängen und einem Mangel an Durchsetzungskraft in den letzten Jahren. Wenn es eine visionäre Führung gab, konnte man sehen, dass China fähig war, die Einheit und Integrität des Landes zu erhalten, dabei die Interessen aller Bürger zu fördern und ein positives internationales Image zu schaffen. Die Haltung der chinesischen Führung in der Tibetfrage hat einen direkten Einfluss auf die Bildung einer harmonischen Gesellschaft in China und seines Image auf der Weltbühne. Als Teil meiner Arbeit habe ich versucht, die derzeitige Haltung der chinesischen Führung zu verstehen, und kann mir 3 mögliche Gründe vorstellen. Der erste ist, dass China einen Aufschwung verzeichnet und sich alle ethnischen Grup- 22 pen in ihren individuellen Ansprüchen dieser neuen Identität anzupassen haben. Die chinesischen Verfechter dieser These scheinen die unterschiedliche Identität des tibetischen Volkes zu ignorieren. Peking macht den Fehler, die künstliche Stabilität in den tibetischen Gebieten als ein Zeichen von Zustimmung der Tibeter zu sehen. Diese ist jedoch nicht das Schweigen der Zustimmung oder Zufriedenheit. Es ist eher das Schweigen einer wachsenden Verzweiflung und Bitterkeit – eine Art Schweigen, das sich unter repressiven Bedingungen noch vervielfacht. Offen gesagt, es birgt den Samen für künftige Gewalttätigkeit und Instabilität. Der zweite Grund meiner Ansicht ist, dass mit einer erfolgreichen Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen in den tibetischen Gebieten die Anliegen der Tibeter erfüllt sein werden und die ganze Angelegenheit damit für die chinesische Regierung vom Tisch sein würde. Auch das ist aber nur ein dürftiger Versuch, das tibetische Problem zu lösen. Die wirtschaftliche Marginalisierung des tibetischen Volkes ist real und die chinesische Führung muss sich aufgrund der offiziellen Statistik mit diesem Problem beschäftigen. Chinesische Gelehrte und Experten in der Tibetfrage wissen jedoch, dass die Tibeter höchste Achtung gegenüber ihrer ausgeprägten Kultur haben, ein Umstand, der einen Nachrichten positiven Beitrag zu einem neuen China geleistet hat. Die kulturelle und spirituelle Identität benötigt Raum, um unter den Tibetern zu blühen und zu gedeihen. Dies kann aber nicht nur durch wirtschaftliche Entwicklung erreicht werden, auch wenn es gut gemeint ist. Wirtschaftliche Integration ohne Respekt und Sensibilität für ihre Kultur wird die Tibeter noch mehr verärgern. Das war auch die klare Botschaft an China in allen tibetischen Gebieten anlässlich der 2008-Proteste. Der dritte Grund ist, dass China auf den Tod des Dalai Lama wartet und die Tibetfrage damit auf natürliche Weise verschwinden würde. Diese Denkweise begründet sich auf dem Glauben, dass eine führer- und orientierungslose Bewegung zersplittern und schließlich irrelevant wird. Diese Auffassung ist aus vielen Gründen fehl am Platz und kontraproduktiv für Chinas eigene Zukunft. Diejenigen, die diese Ansicht unterschreiben, verstehen nicht, dass Fragmentierung heutzutage nicht mehr irrelevant ist, sondern radikale Unberechenbarkeit und ein wesentlich größeres Risiko bedeutet. Weit entfernt von Auflösung wird sich die tibetische politische Bewegung auch in Abwesenheit des derzeitigen 14. Dalai Lama wieder erfinden und zwar noch weit komplexer und widerspenstiger. Es ist entmutigend, wie Chinas Führung sich von den frühen Tagen der kühnen Reformen entfernt hat. Die Führer, die ich in den frühen 80er Jahren kennen gelernt habe, teilten die Überzeugung über ihre historische Rolle, den schwierigen Übergangsprozess nach Mao herbeizuführen. Führer wie Hu Yaobang verstanden, dass die Größe von Chinas Zukunft in verantwortungsvollen Aktionen lag, um den Grundstein für echte Stabilität zu legen. Hu wollte eine mutige Politik für Tibet. Weil er offen und ehrlich war, sich getraute zu handeln, sich der Realität zu stellen und Verantwortung zu tragen, hatte er die Herzen der Tibeter gewonnen. Ich hoffe, dass die heutige Führung die Gelegenheit ergreift und den Mut aufbringt, sich den schwierigen Tatsachen des gegenwärtigen Tibet zu stellen und die mutigen Visionen von Deng und Hu aufzugreifen. Von Seiten unserer Regierung haben wir die Position S.H. formell im Memorandum on Genuine Autonomy for the Tibetan People (Memorandum betreffend eine echte Autonomie für das tibetische Volk) im November 2008 in der achten Gesprächsrunde präsentiert. Mit der damit in Verbindung stehenden Note, die im Jänner dieses Jahres präsentiert wurde, haben wir ein klares und endgültiges Statement abgegeben, dass wir nur eine echte Autonomie innerhalb des Rahmens der VRC, ihrer Verfassung und ihrer Gesetze wünschen. Wir haben es bis zum Überfluss klar gemacht, dass wir Chinas Kerninteressen betreffend Souveränität und territoriale Integrität einschließlich der Autorität der Zentralregierung respektieren und das regionale, 23 Nachrichten nationale Autonomiesystem entsprechend befolgen werden. Unser Kerninteresse liegt darin, dass auch die Zentralregierung die legitimen Rechte des tibetischen Volkes auf Erhaltung seiner ausgeprägten und einmaligen Identität respektieren muss. Die chinesische Führung muss Verantwortung übernehmen und ein ernsthaftes Zugeständnis machen, um eine reale Lösung der Tibetfrage zu finden. Die Dringlichkeit dieser Verantwortung wird aufgrund des momentanen einmaligen Zeitfensters umso deutlicher. Nie zuvor hat es einen tibetischen Führer wie S.H. gegeben, der so standhaft und hartnäckig einen so herausfordernden und gefahrvollen Weg verfolgt hat, um eine visionäre Veränderung für Tibeter und Chinesen zu erreichen. Die VRC nennt sich selbst einen multiethnischen Staat, in dem für alle Nationalitäten gleiche Macht und gleiche Rechte gelten, und nicht einen Staat, in dem eine Minderheit von einer Mehrheit politisch dominiert wird. Chinas Führung muss eine historische Wahl treffen: wird sie China in eine friedliche Zukunft steuern, in der die Tibeter endlich eine bleibende Heimat in einem solchen modernen China finden? Oder in die andere Richtung gehen und den Samen der Entfremdung mit all ihren negativen Konsequenzen säen? Ich weiß, dass S.H. der Dalai Lama die richtige Seite der Geschichte gewählt hat. Ich kann nur hoffen, dass auch Chinas Führung bereit ist, das gleiche zu tun. 10. September 2010 Lodi Gyaltsen Gyari ist Sonderbeauftragter des Dalai Lama und leitet das tibetische Verhandlungsteam in den Gesprächen mit der chinesischen Führung. Ursprünglich erschienen als Op-ed in der South China Morning Post (http://www.scmp.com , http:// www.scmp.com) (Unautorisierte Übersetzung aus dem Englischen) IN KÜRZE *** Neuankömmlinge aus Tibet - Seit den Unruhen 2008 wird es besonders den Kindern erschwert, ins Exil zu flüchten, um hier eine Schulbildung zu erhalten. Obwohl die Anzahl sich verringert hat, gibt es noch 24 immer Kinder, die ihr Leben riskieren, was ein Beweis für die ernste Situation in Tibet ist. Bis Mitte Juli 2010 kamen heuer 138 neue Kinder in die TCV Schulen. (Metok, Summer 2010) Nachrichten Der Dalai-Lama-Effekt Ein Treffen mit dem Dalai Lama hat seinen Preis, behauptet eine Studie: Die Exporte der Gastländer nach China schrumpfen im Nachhinein durchschnittlich um 12,5 Prozent. Wenn auch die Politik der Volksrepublik China manchmal Rätsel aufgibt, in gewissen Fragen ist ihre Führung sehr berechenbar. Als im Oktober dem chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo der Friedensnobelpreis verliehen wurde, verurteilten die Behörden dies wie erwartet als Einmischung in innere Angelegenheiten. Wenn der Dalai Lama aus seinem indischen Exil ins Ausland reist – was er oft tut – und dort von einem Staatsoberhaupt empfangen wird, empfindet dies die chinesische Regierung stets als Provokation und droht den betreffenden Ländern mit wirtschaftlichen Vergeltungsmaßnahmen. Weil eine totale Verweigerung aufgrund seiner großen Popularität innenpolitisch heikel ist, versuchen viele Staatschefs, wenigstens allzu offizielle Begegnungen mit dem Dalai Lama zu vermeiden. Als er 2008 die Schweiz besuchte, betonte der damalige Bundesrat Pascal Couchepin, den religiösen Führer in seiner Funktion als Kulturminister zu empfangen und nicht als Bundespräsident (was Couchepin damals auch war). Kein exportorientiertes Land will die Beziehungen zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt leichtfertig aufs Spiel setzen. Doch wie ernst ist es den Chinesen wirklich mit ihren Drohungen? Müssen Länder, die dem hohen tibetischen Gast den roten Teppich ausrollen, tatsächlich Handelssanktionen befürchten? Zwei Ökonomen sind diesen Fragen nachgegangen und zu einem klaren Ergebnis gekommen. China stritt selbstbewusster auf In ihrer Studie behaupten Andreas Fuchs and Nils-Hendrik Klann von der Universität Göttingen, statistische Beweise für chinesische Vergeltungsmassnahmen gefunden zu haben. „Wir haben herausgefunden, dass nach Treffen mit dem Dalai Lama die Exporte nach China um 12,5 Prozent abnehmen“, schreiben die beiden Wissenschaftler. Dieser Effekt soll rund zwei Jahre anhalten und vor allem Exportgüter der Maschinen- und Transportindustrie umfassen. Diese sind oft Gegenstand von Verhandlungen zwischen Handelsdelegationen. Und offenbar beschränken sich die statistischen Belege auf die Amtszeit von Hu Jintao, der seit 2002 Staatspräsident ist. Nicht zufällig begann das Land in dieser Periode, international selbstbewusster aufzutreten. „Gemäß unserer Daten spielen bilaterale politische Beziehungen eine wichtige Rolle im Handel mit China“, kommen die beiden Wissenschaftler zum Schluss. „Chinesische Handelsdelegationen sind nicht frei von 25 Nachrichten politischer Einflussnahme und das Land nutzt Handelsbeziehungen offenbar als außenpolitisches Werkzeug.“ Auch für China haben solche Vergeltungsaktionen einen Preis, denn sie schaden ebenso der eigenen Wirtschaft. Die Regierung ist bereit ihn zu zahlen und zeigt damit, dass wirtschaftliche Interessen hintanstehen müssen, wenn sie die innere Stabilität bedroht sieht. Obama blieb standhaft Erklärungen von offiziellen chinesischen Stellen tun ein übriges. Im Februar warnte ein Funktionär der Kommunistischen Partei vor Konsequenzen, sollte US-Präsident Obama den Dalai Lama treffen: „Dann wür- den das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern Schaden nehmen. Wie würde das den USA helfen, ihre aktuelle Wirtschaftskrise zu überwinden?“ sagte Zhu Weiqun an einer Pressekonferenz. „Wir werden entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit sich diese Länder ihrer Fehler bewusst werden.“ Für die größte Volkswirtschaft der Welt gilt der „Dalai-Lama-Effekt“ jedoch offenbar nicht. Obama ließ sich nicht beirren und traf den religiösen Führer im Februar. Die US-Exporte nach China stiegen im August um 31,5 Prozent. (kri) Quelle: 20 minuten Online, 5.11.2010 Nachrichten Das große Schweigen Wo es um Wirtschaftsinteressen geht, müssen sich die Prinzipien hinten anstellen Chinas Forderung an europäische Regierungen, der Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo in Oslo fernzubleiben, ist eine Unverschämtheit, die sich das Land leider leisten kann. Das beweist der französische Präsident Nicolas Sarkozy derzeit eindrucksvoll. Angesichts von Wirtschaftsverträgen in Milliardenhöhe, die beim Besuch von Chinas Staatschef Hu Jintao in Paris unterzeichnet werden, und dem anstehenden G20-Vorsitz verzichtet Sarkozy darauf, den Nobelpreis offiziell anzusprechen. Wo es um Wirtschaftsinteressen geht, müssen sich die Prinzipien hinten anstellen. China weiß das und spielt seine Macht ganz undiplomatisch aus. Wer sich bei den „drei Ts“ gegen die chinesische Linie stellt, läuft Gefahr, sich eine schwere diplomatische Krise einzuhan- deln: Tibet, Taiwan - und Tiananmen, sprich Menschenrechte. Angesichts dessen wäre es gerade für UnoGeneralsekretär Ban Ki-moon eine Paradeaufgabe gewesen, frei von wirtschaftlichen Überlegungen für die Menschenrechte einzustehen. Doch anders als viele europäische Staaten und die USA, die für ihre Grenzüberschreitung nun die Rechnung präsentiert bekommen, schaffte er es bei der Nobelpreis-Bekanntgabe nicht, die Freilassung Liu Xiaobos zu fordern - und wird dies auch bei seinem Chinabesuch diese Woche nicht tun. Bans Wiederwahl steht nächstes Jahr an - und China ist eine Veto-Macht im Sicherheitsrat. von Julia Raabe DER STANDARD, Printausgabe, 5.11.2010 Wir gehen einen anderen Weg. Gratis Katalog bestellen und Wanderreise nach Nepal gewinnen! T.: 0316/583504-0, www.weltweitwandern.at 26 27 Spendenaktion 308 Kinder brauchen dringend neue Matratzen! Mein jährlicher Besuch in Dharamsala (heuer bereits zum 17. Mal(!) und sicherheitshalber möchte ich betonen, dass ich stets auf eigene Kosten hinreise) gibt vor allem immer die Gelegenheit, vor Ort über akute Bedürfnisse zu sprechen. Mit der Projektkoordinatorin der Tibetischen Kinderdörfer, Frau Lobsang Tsomo, vertiefe ich mich dann in die aufliegenden Listen aller von allen Kinderdorfleitern deponierten Wünsche und dringenden Bedürfnisse. Jeder Wunsch ist mit einer Bemerkung versehen, woraus etwa die Dringlichkeit hervorgeht, oder was nochmals zu überprüfen ist, etc. Hier rangiert alles, was irgendwie ersetzt oder neu angeschafft werden muss. Das kann vom Schuhkasten bis zum Computer oder Sprachlabor alles sein, was eben in einem täglichen Schul- oder Heimbetrieb so anfällt. Heuer liegt uns ein besonders dringendes Projekt am Herzen: die Matratzen der Kinder im Kinderdorf TCV Chauntra haben völlig ausgedient und sind nunmehr auch irreparabel geworden. Man darf sich da keine dicken Federkernmatratzen vorstellen. Die Betten der Kinder (aber auch aller anderen Personen) 28 sind hier Bretter mit relativ dünnen Auflagen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung aus dem Gästehaus schon seit vielen Jahren. Obwohl das Kinderdorf in Chauntra das jüngste ist (es wurde erst im Juli 2004 bezogen), wurden aus Einsparungsgründen die alten Matratzen der vorherigen Bleibe, nämlich in Patlikul, mitgenommen. Nun sind sie völlig durchgelegen und können keinen erholsamen Schlaf mehr für die Kinder bieten. Als Hintergrundwissen: anders als in den übrigen Kinderdörfern hat in Chauntra jedes Heimgebäude zwei Schlafsäle, jeder beherbergt durchschnittlich 45 – 50 Kinder in den Altersgruppen von 7 bis 15 Jahren, also rund 100 Kinder. Da es 8 solcher Gebäude gibt, ergibt dies 16 Heime. Die größeren Kinder übersiedeln dann in 2 Hostels (280 ältere Schüler) mit kleineren Schlafeinheiten. Wenn man sich nun die Kinderschlafsäle vorstellt, die unbeheizt sind, keine Kopfkissen haben (man legt sich die Schuluniform und Bettlaken zusammengefaltet unter den Kopf), dann möchte man ihnen wenigstens gute Matratzen wünschen. Aus verschiedenen Angeboten wurden nun die Spendenaktion / Erfolgreiche Projekte günstigsten herausgesucht, und nun bitte ich Sie dringend um Ihre Mithilfe, den Kinden im kommenden Winter neue Matratzen zur Verfügung stellen zu können. Bitte verwenden Sie den beigehefteten Erlagschein, oder überweisen Sie auf unser Spendenkonto 00610 741 803, BLZ 12000, bei der Bank Austria, unter dem Kennwort: „Matratzen für Kinder in Chauntra“. Herzlichen Dank im Namen der vielen Kinder! e.z. Gewächshäuser in den entlegensten Gebieten Die Schulen im Jangthang Gebiet sind ab dem Monat November bis Mai durch den heftigen Schneefall und ihre Abgelegenheit völlig vom Rest der Welt abgeschnitten. Grundlebensmittel und Gemüse können kaum dorthin gelangen. Das „Green House Project“ war ein Geschenk für die Kinder, da sie nun genügend Gemüse erhalten. In ihrer Freizeit helfen die Kinder auch gerne bei der Betreuung mit. SAVE TIBET hat mit Ihrer Hilfe vom Beginn dieses Projektes an mitgeholfen! e.z. Frische Kuhmilch für Kinderdorfkinder in Ladakh DSie können sich vielleicht an unseren Spendenaufruf für dieses Projekt erinnern (Heft Nr. 47 im Februar 2008). Wir freuen uns, Ihnen berichten zu können, dass dieses Projekt sehr gut läuft. Zur Zeit gibt es 3 Kühe und vier Kälber. Die Kühe liefern derzeit täglich 10 bis 15 Flaschen Milch, die an die untergewichtigen und zu klein gewachsenen Kinder in der TCV-Schule in Hanley ausgeteilt wird. Der Leiter dieses Kinderdorfes meint, dass es ein sehr hilfreiches Projekt für die physisch schwächeren Kinder ist. Wenn Sie weiter für dieses Projekt eine Spende geben wollen, dann bitte auf unser Spendenkonto 00610 741 803 unter dem Kennwort „Kühe Ladakh“. e.z. 29 Erfolgreiche Projekte Der neue Ambulanzwagen in Chandigarh Ich habe diesmal bei meiner Anreise nach Dharamsala einen Umweg über Chandigarh gemacht. In dieser Stadt (die 1950 von dem berühmten französischen Architeken Le Corbusier geplant und erbaut wurde) befindet sich eine große und bekannte Universitätsklinik. Hierher müssen besonders schwierige Fälle transferiert werden, die im Krankenhaus von Dharamsala oder im tibeitschen Delek-Hospital nicht behandelt werden können. Um die teuren Spitalskosten pro Tag einzusparen (und um die extrem langen Wartelisten zu umgehen), wurde von Tibet Charity ein Haus am Stadtrand angemietet (weil billliger), in welchem die Patienten (von ihren Angehörigen betreut, so vorhanden) untergebracht werden können. Es hat sich jedoch bald herausgestellt, dass für eine ambulante Behandlung in der Kinik ein Ambulanzwagen nötig ist, um die Patienten liegend dorthin transportieren zu können. Wir arbeiten schon seit etlichen Jahren mit der Organisation Tibet Charity zusammen, kennen die exakte Handhabung unserer Spenden und haben daher dem Ankauf eines solchen Wagens zugestimmt. Zur offiziellen Inbetriebnahme habe ich mich mit dem Leiter von Tibet Charity, Herrn Tsering Thundup, in Dhandigarh getroffen und dem Leiter des Sangye-Menla Heimes, Herrn Lobsang Dhondup Bhutia, den Schlüssel für den neuen Ambulanzwagen überreicht. e.z. Erfolgreiche Projekte Renovierte Häuser in Ladakh Auch dieses Projekt konnte SAVE TIBET großzügig unterstützen. Wir freuen uns, Ihnen Bilder der erfolgreichen Renovierungsarbeiten zeigen zu können. In Bezug auf die Flutkatastrophe möchten wir darauf hinweisen, dass diese Häuser gerade wegen der Verbesserungen der Katastrophe besser standhalten konnten. Weiters war dieses Gebiet generell nicht so sehr betroffen wie so manch andere. Wir danken allen Spendern von Herzen für ihre Überweisungen. Sollte die Gesamtsumme der Spenden den für das Projekt erforderlichen Betrag übersteigen, wird dieser Überschuss selbstverständlich anderen wohltätigen Zwecken für tibetische Flüchtlinge oder dem folgenden anstehenden Projekt zugeführt. 30 31 Erfolgreiche Projekte Nachrichten Unfreiheit der Sprache: Chinesische Bildungspolitik für die tibetische Sprache tödlich Bestätigung des tibetischen Innenministeriums (Welfare Dept.) über den Erhalt von 7.000 Euro für die Flutkatastropohe in Ladakh, sowie 2.200 Euro für den „Austria Day“ im Altenheim Jampaling und 300 Euro für den im Altenheim Chauntra. EINZIGES TIBETISCHES RESTAURANT IN GANZ ÖSTERREICH Öffnungszeiten Währinger Gürtel 102, 1090 Wien Di. - Fr. 11:30 - 15:00, 17:30 - 24:00 (neben der Volksoper / U6) Sa. und So. 12:30 - 15:00, 17:00 - 23:00 Tel. (01) 315 10 12 Mo. Ruhetag Fax (01) 315 10 12 12 Von Tibetern - mit Tibetern - für Sie! Eine geschmackvolle, natürliche Küche mit vor allem frischen Kräutern, die Ihr Wohlbefinden steigern. 32 Die Regierungspläne zur Änderung der zweisprachigen Bildungspolitik riefen in mehreren tibetischen Gegenden der heutigen Provinz Qinghai Protestaktionen von Schülern und Studenten hervor, denn diese fürchten, dass Tibetisch im Unterricht nun gänzlich verdrängt wird. Die Schüler und Studenten fertigten Plakate und Spruchbänder an und veranstalteten friedliche Protestmärsche in der gesamten Provinz. Die von der Provinzregierung von Qinghai für die Änderung der zweisprachigen Bildungspolitik und der Einsetzung von Chinesisch als Unterrichtssprache genannten Gründe sind folgende: 1. Wenn Tibetisch als Unterrichtssprache beibehalten wird, werden die Tibeter für immer rückständig bleiben. 2. Die Tibeter ziehen keinen Nutzen aus dem neuen Stellenangebot, das Chinas wirtschaftliche Entwicklung mit sich gebracht hat. 3. Außerdem haben die tibetischen Schüler keinen Gewinn von den besseren Ausbildungsmöglichkeiten, denn die Studiengänge sind alle auf Chinesisch. 4. Letztendlich wird die Einführung von Chinesisch als Unterrichtssprache auf lange Sicht allen Tibetern zugute kommen. Zudem habe die Regierung zugesichert, dass diese Politik nur schrittweise realisiert würde. Und nun die Gründe, warum die tibetischen Schüler und Studenten gegen Chinesisch als alleiniger Unterrichtssprache protestieren: 1. Die tibetische Sprache wird im Handumdrehen zu einer zweitrangigen Sprache verkommen, weil dann alle anderen Fächer auf Chinesisch gelehrt werden. 2. Weil die Berufsaussichten für Absolventen der tibetischen Studiengänge immer geringer werden, wird es, selbst wenn Tibetisch noch als zweite Sprache gelehrt würde, kaum mehr Interesse geben, eine Sprache, die von wenig praktischem Wert ist, zu erlernen. 3. Und das Wichtigste: Zu einer Zeit, in der das tibetische Volk so sehr darum kämpft, seine Kultur zu bewahren, könnte die Abschaffung von Tibetisch als Unterrichtssprache das Schicksal der tibetischen Kultur besiegeln, denn es ist die Muttersprache, welche ein Volk eint und seiner Kultur eine Identität verschafft. Aus den genannten Gründen drängen die tibetischen Schüler und Studenten die chinesische Regierung, ihre Rechte auf die Freiheit der Sprache und Kultur zu respektieren, so wie sie in der Verfassung Chinas verankert sind. In der Tat ist das, was die tibetischen Studenten fordern, ja nur, dass die Regierung sich an die Bestimmungen der Verfassung hält und die Rechte der Minderheiten auf die Beibehaltung ihrer eigenen Sprache, Kultur und Identität achtet. 33 Nachrichten Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD) bittet die zuständigen lokalen Regierungsvertreter dringend, von der Einführung der „EinSprachen-Politik“ Abstand zu nehmen, auf die Wünsche der Studenten einzugehen und die derzeitige „Zwei-Sprachen-Politik“, die so gut funktioniert, beizubehalten. Darüber hinaus garantiert nicht nur die Verfassung dieses Recht, auch in dem zeitlich später verfassten Weißbuch hat die chinesische Regierung deutlich gemacht, dass sie das Recht der Minderheiten auf die Erhaltung ihrer Sprache, Kultur und Identität anerkennt. Und das gilt nicht nur für die Tibeter, sondern auch für die Völker Ostturkestans, der Inneren Mongolei und der Mandschurei. Und vor allem appelliert das TCHRD an die Staatsführung in Peking, sich an die eigene Verfassung zu halten sowie an die einschlägigen Gesetze, die alle das Recht der Minderheiten auf die Erhaltung ihrer jeweiligen Sprache, Kultur und Identität anerkennen, und den Behörden in den betreffenden Gebieten die notwendigen Anweisungen zu geben, damit der Friede wiederhergestellt werde, und die Tibeter in diesen Gegenden ihre Sprache und Kultur frei von Angst weiter pflegen können. Quelle: Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD) 5. November 2010 Übersetzung: Adelheid Dönges, Revision: Angelika Oppenheimer Tschuk-Pa-Heilmassagen - traditionelle tibetische Heilmethoden Herr Karma Kunka Tsering lebt seit vielen Jahren in Österreich, davor hat er in Tibet 11 Jahre lang als Mönch praktiziert. Er kehrte für ein halbes Jahr nach Dharamsala/Nordindien zurück, um dort die traditionellen tibetischen Heilmethoden, die sogenannten Tschuk-Pa-Heilmassagen vom Leibarzt Seiner Heiligkeit, des 14. Dalai Lama, Dr. Lobsang Wangyal, zu erlernen. Was ist Tschuk-Pa? Gesundheit ist Ordnung, Krankheit ist Unordnung. Ordnung ist, wenn der Körper mit den Elementen im Ausgleich ist. Durch die vielen Arten der tibetischen Heilmassage kann bei psychischen und körperlichen Beschwerden unterschiedlichster Herkunft und Wirkung geholfen werden. Um einige Beispiele zu nennen: Tschukpa hilft bei Wirbelsäulen-Problemen, Rheuma, Migräne, aber auch bei psychischen Beschwerden wie Angstzuständen oder Schlaflosigkeit. Die Massage verbessert die Durchblutung, wirkt entspannend auf die Muskulatur und beeinflusst positiv die Funktion der inneren Organe. Wenn Sie Interesse haben, dann rufen Sie bitte Herrn Karma Kunka Tsering unter der Tel.-Nr. 0676/618 42 26 an. Wir wünschen Ihnen guten Behandlungserfolg! 34 Nachrichten Was ein einzelner Mensch - eine einzelne Frau - erreichen und leisten kann. Einfach bewundernswert! Woesers Rede zur Verleihung des Preises Courage in Journalismus 2010 von der International Women‘s Media Foundation High Peaks Pure Earth veröffentlichte Woesers Dankschreiben anlässlich ihrer Auszeichnung mit dem Preis für mutige Berichterstattung 2010, das sie am 20. Oktober, einen Tag nach der Preisverleihungszeremonie in New York, in ihren Blog einstellte. Woeser konnte selbst nicht daran teilnehmen, weil ihr die chinesische Regierung den Pass verweigert hatte. Woesers geplante Rede wurde von A. E. Clark von Ragged Banner ins Englische übersetzt. Sehr geehrte Damen und Herren, Ich danke der „Internationalen Medienstiftung für Frauen“ von ganzem Herzen für den mir verliehenen Preis „Courage in Journalismus“. Da die chinesische Regierung mir keinen Pass ausstellen ließ, kann ich leider nicht kommen und die Ehrung persönlich entgegennehmen. Aber meinen Geist können sie nicht wegsperren, und ich fühle, dass ich jetzt bei Ihnen bin, ich bin zutiefst berührt von Ihrem liebenswürdigen Zuspruch. Eigentlich bin ich keine Journalistin oder Medienperson im gängigen Sinne. In diesem Zeitalter des Internets nahm ich einfach meine Bücher, meinen Blog, meine regelmäßigen Kommentare für Radio, Twitter und Facebook, sowie meine Kamera, meinen Camcorder und die Interviews, die ich Reportern gab, und kombinierte sie alle zu einem neuen Medium: Ein Ein-PersonenMedium. Mit dieser Methode begann ich ganz bewusst im März 2008. Damals wurden die Protestaktionen, die sich über ganz Tibet ausbreiteten, gewaltsam niedergeschlagen, und die chinesische Regierung, die meint, das Informationsmonopol zu besitzen, sorgte dafür, dass die Welt mit ihren entstellten, massenhaft produzierten Berichten bombardiert wurde. Dieses System war so mächtig, dass es sich über die Tatsachen hinwegsetzen konnte. Mir wurde klar: Wenn ich nicht einen Weg finden und ganz alleine arbeiten könnte, um das, was tatsächlich geschieht, aufzuzeichnen und die Berichte nach außen Woeser in ihrer Wohnung (Archivbild) 35 Nachrichten zu bringen, dann würde die Angst und Pein eines ganzen Volkes für immer hinter einem finstern, schwarzen Vorhang verschwinden. Die Geschichte würde umgeschrieben, die Erinnerung begraben werden, und diejenigen, die nach uns kommen, würden nie etwas von den großen Opfern, die ihre Vorfahren erbrachten, erfahren. Ich war damals in Peking, der kaiserlichen Hauptstadt. Unter Verwendung von traditionellen und neuen Kommunikationsmitteln kontaktierte ich Leute am Schauplatz des Geschehens und knüpfte ein Netz, das alle tibetischen Gebiete umspannte. Einige meiner Quellen waren gute Bekannte, andere hatte ich noch nie getroffen. Mit ihrer Hilfe sammelte ich Tatsachenberichte darüber, was wirklich vor sich ging, und jeden Tag stellte ich die Informationen in meinen Blog ein, damit die Welt in Echtzeit erfahren konnte, wie Tibet in Blut und Feuer eingehüllt wird und versinkt (1). Damals war ich der einzige Kanal, durch den die Tibeter in der VR China ihre Stimme hörbar machen konnten, und mein Blog verzeichnete mehrere Millionen Zugriffe. Das Werk einer einzigen Person stand gegen die mächtige Propagandamaschine eines gigantischen Staates. Ich möchte all jenen meinen Freunden danken, obwohl ich ihre Namen nicht nennen darf. Wir unterstützten und ermutigten uns gegenseitig in diesen schweren Tagen. Obwohl wir uns an verschiedenen Orten aufhielten, waren wir alle in diesem epochalen Augenblick unserer Geschichte zu Zeugen 36 und zu Reportern geworden. Ich erinnere mich, was ein junger Tibeter mir eines Nachts aus Lhasa mitteilte, kurz nachdem die Demonstrationen losgebrochen waren: „Wir führen zwar oft die Worte Nationalität und Tibet in unserem Munde, wenn es aber hart auf hart kommt, dann sind es für gewöhnlich die einfachen Leute, die das Risiko auf sich nehmen und in vorderster Front kämpfen. Es gibt viele, die weitaus tapferer sind als wir“. In der Tat wurde dieser junge Mann verhaftet, weil er fotografiert hatte, und blieb fast zwei Monate inhaftiert. Mein Blog wurde von Hackern zerstört und mein Skype-Account wurde geknackt (2). Jeder Tag war wieder eine neue Schlacht, die Ereignisse in ständigem Fluss, es ging zu wie auf einem Schlachtfeld. Und immer wieder halfen mir meine Freunde, damit ich weitermachen konnte. Angesichts der beständigen Drohungen der politischen Polizei packte ich eine kleine Tasche mit Dingen, die ich im Gefängnis brauchen würde, und behielt diese immer in Reichweite. Später reiste ich durch die tibetische Region und machte Bilder und Notizen. Während der gesamten Reise wurde ich verfolgt und wiederholt angehalten und befragt. Die Polizei schränkte meine Kontakte mit Tibetern ein und stellte jeden zur Rede, der mit mir zu tun hatte. Sie wollten eine Person aus mir machen, mit der niemand mehr zu sprechen wagen würde. Als ich in Lhasa war, durchsuchte eine Polizei-Staffel die Wohnung meiner Mutter und brachte mich weg, nach- Nachrichten dem sie meine Sachen konfisziert hatten (3). Das war wegen der Olympiade, die gerade in Peking stattfand. Schließlich ließen sie mich wieder frei. So eine Erfahrung ist für die unter einem diktatorischen Regime lebenden Tibeter nichts Ungewöhnliches. Auch jetzt noch werden in Tibet Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit jeder nur erdenklichen Art angetroffen. Viele hervorragende Menschen, alles unschuldige Leute, wurden verhaftet und verurteilt und leiden nun unbeschreibliche Qualen. Ich werde meinen Ein-Personen-Mediendienst aufrechterhalten, denn er ist die Waffe der Machtlosen. Um es deutlich zu machen, diese Waffe ist das geschriebene Wort: Es orientiert sich an den Grundsätzen des gewaltlosen Widerstandes und der NichtKooperation. Es schöpft seine Energie aus unserer Religion, unseren Traditionen und unserer Kultur, wie aus den schwierigen Verhältnissen, unter denen zu leben wir gezwungen sind. Diese geben uns die Kraft, mit der wir der Unterdrückung standhalten, und sie sind der Grund, warum ich niemals aufgeben oder Kompromisse schließen werde. Die Unterstützung, die mir von allen Seiten zuteil wird, auch von Ihnen, ist eine ständige Quelle der Ermutigung für mich. Tashi Delek Peking, am 28. August 2010 (1) Diese Berichte von Woeser wurden ins Deutsche übersetzt und von der Tibet-Initiative Deutschland Buchform „Ihr habt die Gewehre, ich einen Stift“ veröffentlicht. Teil 1 und 2 dieser Einträge gibt es auch online unter „Tsering Woesers Blog: Chronologie der Ereignisse in Tibet vom 10. März bis 14. April“. (2) 28. Mai 2008 „Seite einer berühmten tibetischen Schriftstellerin wurde von Hackern zerstört“ (3) 26. August 2008 „Die berühmte tibetische Bloggerin Woeser von der Polizei verhaftet“ Quelle: High Peaks Pure Earth, http:// www.highpeakspureearth.com, 25.10.2010 37 Eine Frau kämpft um ihren Mann nach dem Artikel von Amir Mustedanagic - Ihr Mann sitzt im Gefängnis wegen eines Films über Missstände in Tibet. „Er gab den Tibetern eine Stimme, nun braucht er selbst eine“, sagt seine Frau. Lhamo Tso, die Gattin von Dhundup Wengchen, der den Film „Leaving Fear Behind“ gedreht hatte, tritt nun in der Öffentlichkeit für ihren Mann ein: im Rahmen des „Tibet Film Festival“ am 29. Oktober 2010 in Zürich und am 3. November 2010 im Aki (beim Central) in Zürich. Irgendwann im März 2008 stoppte eine chinesische Patrouille den Bus, in dem der 36-Jährige saß. Sie nahmen ihn fest und er verschwand für Monate spurlos. Der Autodidakt hatte gerade seinen Film „Leaving Fear Behind“ abgeschlossen und die Kassetten einem Mittelsmann übergeben. Während sein Film um die Welt ging und in über 30 Ländern gezeigt wurde, blieb Dhundup Wengchen verschollen. Vorher hatte er sie mit der jüngsten Tochter noch nach Indien geschickt, wo die anderen drei Kinder bereits eingeschult waren. Warum er das tat, erfuhr seine Frau erst, als es zu spät war. Sie ahnte nicht, wie die Wut und der Frust - über die immer wiederkehrenden Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung - in ihrem Mann wucherten und immer größer wurden. Sie ahnte nichts vom Plan ihres Mannes, ein Dokument der chinesischen Willkür zu drehen, von der Angst der Tibeter und vom Elend, in welchem sein Volk lebte. Sie ahnte nichts vom Film „Leaving Fear Behind“. 38 Mit einer kleinen Videokamera zog Dhundup Wengchen durch die tibetischen Hochebenen und interviewte Mönche, Yak-Hirten und Studenten über ihr Leben. Aus 108 Interviews und über 40 Stunden Filmmaterial entstand der 25-minütige Dokumentarfilm. „Leaving Fear Behind“ ist eine schmucklose Anklage der chinesischen Regierung – ein Hilfeschrei von ganz unten: Sowohl Lhamo Tso als auch Dhundup Wengchen sind Analphabeten. Bis zu 18 Stunden täglich schuftet sich Dhundup nun als Strafe für sein Zeitdokument ab. Nachdem er Monate lang verschollen war, wurde er im Oktober 2008 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Einen Prozess gab es nicht, das Urteil hat die Familie aus einem heimlichen Brief erfahren, der sie erreichte. Trotz allem ist sie auf ihrem Mann stolz, obwohl sie keinen Kontakt zu ihm haben kann. Über Verwandte in der Schweiz erhält sich manchmal Kunde von Dhundup – Gutes ist dabei selten. „Er hat ein Leberleiden und Hepatitis – aber eine ärztliche Versorgung gibt es nicht.“ Dennoch gehe es ihm besser als vielen anderen. „Er hat durch die Medien eine Stimme erhalten – man kennt ihn.“ Jede Schlagzeile, jede Frage bei der Regierung nach ihm von außen steigere die Hoffnung, dass er ein bisschen besser behandelt wird, Nachrichten dass er nicht einfach verschwindet oder noch länger in Haft bleibt. Sie tut deshalb, alles, was sie kann: „Ich erzähle die Geschichte von Dhundup und verschaffe ihm so Gehör.“ Obwohl sich die USA für ihn eingesetzt haben, und die Schweizer Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf sich bei ihrem China-Besuch im Herbst 2009 sogar persönlich nach ihm erkundigt hat, ist ein Jahr später noch immer keine Antwort aus China gekommen. Nun hofft Lhamo Tso, dass eine Delegation nach China reist und sich ein Bild der scheinbaren Weltmacht macht. „China ist keine Weltmacht, China ist arm dran, nicht nur die Tibeter, auch das chinesische Volk“, sagt die 37-Jährige, „es gibt kein Gesetz, sondern nur Willkür, das gebührt einer Weltmacht nicht.“ Es sind nicht die Worte einer Studierten, einer Politikerin, es sind die Worte einer Frau, die Nacht für Nacht aufsteht, Brot backt und es Tag für Tag an einer Straßenecke in Dharamsala verkauft, um ihre Familie zu ernähren. Im Moment tourt sie durch Europa und erzählt immer und immer wieder seine Geschichte. Die Anteilnahme der Menschen in Belgien, in Frankreich, in Deutschland, in Holland und auch in der Schweiz an ihrer Erzählung geben ihr Kraft und motivieren sie weiterzumachen. „Ich kämpfe nicht nur für Dhundup“, sagt sie, „er ist eines von vielen Beispielen: Seit 2008 sind viele andere Männer und Frauen verschwunden und eingesperrt worden, vielen Familien geht es wie uns und das darf nicht so bleiben.“ Quelle: 20 minuten online, 31.10.2010 (gekürzt) Dagri Rinpoche 9.12.-12.12.2010 - Vortrag & Seminar Wege zu Glückseligkeit und Weisheit Rinpoche nimmt den Text: LAMRIM DELAM „der angenehme Weg“ von Panchen Losang Chogyen (16 Jhdt.) als Grundlage, da hier alle Lehren Buddhas kompakt und leicht verständlich zusammengefasst sind. Einweihung: 21 Taras, 12.12. 18h Foto: Hanspeter Lutz Nachrichten Dagri Rinpoche: ist vielfacher Linienhalter und steht, im Namgyal Kloster (Dharamsala) lebend, in sehr enger Verbindung mit S.H. dem Dalai Lama. Rinpoche wird ins Deutsche übersetzt. Panchen Losang Chogyen Gelug Zentrum, 1090, Servitengasse 15 www.fpmt-plc.at 39 Nachrichten Am 17. Oktober wurden 7 Welpen geboren. 40 Patenecke WICHTIG!!! WICHTIG!!! WICHITG!!! Liebe Patinnen, liebe Paten! Aus gegebenem Anlass müssen wir Sie leider dringend bitten, ihre Daueraufträge und Überweisungen zu kontrollieren. Wir bekommen immer wieder Patengeldbelege, aus denen nicht klar hervorgeht wer für wen das Patengeld und ggf. auch warum (extra Taschengeld, Geschenkgeld, Studiengeld) einzahlt. Es müssen unbedingt Ihr vollständiger Name, der Name des Patenkindes und die Rollnummer des Kindes/der Patenperson angegeben sein. Achtung: es muss immer dieselbe Person als Einzahlende auf dem Beleg angegeben sein. (Wir können keinen Überblick haben, wenn nicht immer dieselbe Person als Einzahler angegeben ist!) Wir haben in unserer Excel-Liste 1199 Zeilen und 42 Spalten... Bitte ermöglichen Sie uns einen reibungslosen Ablauf unserer ehrenamtlichen Arbeit, indem Sie die Angaben wie oben angeführt vollständig notieren. Sagen Sie bitte nicht, ich habe ohenhin alles wunschgemäß ausgefüllt, sondern kontrollieren Sie bitte die Angaben auf Ihrem Bankauftrag, es kann sich ja aus irgendeinem Grund ein Fehler eingeschlichen haben. Wir können sonst nicht mehr für einen ordnungsgemäße Zuordnung Ihrer Einzahlungen garantieren! Danke für Ihr Verständnis! (Wir haben schon sehr oft diesen Wunsch formuliert, glauben Sie uns, es geschieht aus reiner Verzweiflung, es immer wieder tun zu müssen!) 41 Patenecke Nachfolgepatenschaften gesucht! Wieder einmal gibt es aus den verschiedensten Gründen Rücktritte von Patenschaften. Dies bedeutet für die Paten einen schweren Entschluss, für die betroffenen Kinder und Jugendlichen ein schwerverständliches Ereignis und für uns die Pflicht, Nachfolgepaten zu finden. 1. Ein fleißiger Student am Central Institute of Higher Tibetan Studies in Varanasi. Das Studium dauert 8 Jahre und es wäre sehr schade, wenn er seine Studien nicht fortsetzen könnte. 2. Ein Junge, 1992 geboren und seit 2006 im Kinderdorf. 3. Ein Mädchen, 1987 geboren und seit 2006 im Kinderdorf. 4. Ein Mädchen, 1990 geboren und seit 1996 im Kinderdorf. Das Patengeld wird noch bis Ende 2010 bezahlt. Im Anschluss wäre aber eine neue Patenschaft sehr notwendig. 5. Ein Geschwisterpaar wartet ab 2011 auf neue Paten. Vielleicht finden sich Freunde oder Ehepaare, die dem Jungen, geboren 1990, und seiner Schwester, geboren 1997, neue Paten sein möchten. Bitte helfen Sie uns, damit wir auch für diese Kinder Paten finden und ihnen damit eine Zukunft schenken können. In unserem Büro gibt es Lebensläufe von Jugendlichen (Jungen und Mädchen), die schon lange auf Paten warten. Wir betreuen über 1.000 Patenschaften, aber wir haben große Probleme, für ältere Jungen und Mädchen Paten zu finden. Diese Jugendlichen kamen spät in die Kinderdörfer, haben jetzt endlich die Chance zu lernen und benötigen daher dringend Patinnen oder Paten! e.i. NEUERÖFFNUNG! Frau Tseten Zöchbauer, vielen bekannt aus den Medien und als ehemalige Besitzerin des TIBET RESTAURANTS in Wien, hat eine Galerie im ersten Bezirk, in der Färbergasse 6, eröffnet! Dort findet auch ein Weihnachtsmarkt im gemütlich warmen Lokal von 24. November bis 24. Dezember 2010 statt. Besuchen Sie dort auch unseren Stand von SAVE TIBET! Informationen unter: Tel: +43 / 664 4156450 * [email protected] 42 Patenecke Ein Überblick über die verschiedenen tibetischen Kinderdörfer TCV Upper Dharamsala Heuer wurde das 50. Gründungsjahr dieses Kinderdorfes begangen. Es war die erste unter allen TCV-Schulen und wurde zu Beginn für die Kinder eingerichtet, deren Eltern beim Straßenbau in den Hügeln des Himalaya beschäftigt waren, unmittelbar nach der Ankunft im Exil. Heute ist es eine erstklassige Schuleinrichtung mit 1.947 Studenten und 258 Belegschaftsmitgliedern. Das Hauptbüro aller Kinderdörfer befindet sich ebenfalls hier. TCV Gopalpur 1996 begann man hier mit dem regulären Unterricht von 100 neu angekommenen Kindern und 14 Personalmitgliedern. Das Schulareal erstreckt sich über etwa 18 ha in schöner grüner Umgebung in der Nähe von Dharamsala (ca. 40 km entfernt). Der jetzige Stand beträgt 1.175 Schülerinnen und Schüler, sowie 141 Personen der Belegschaft. TCV Bylakuppe Zwei große Siedlungen in Bylakuppe in Südindien ergeben die größte Anzahl von Exiltibetern in einer zusammengefassten Ansiedlung. Das Kinderdorf in Bylakuppe wurde 1984 für Kinder aus armen Familien, abgesehen von Neuankömmlingen aus Tibet, gegründet. Heute beherbergt die Schule 1.390 Schülerinnen und Schüler, neben 15 Personen an regulärem Personal. Die Schule hat sich für den „commercial stream“ in den letzten beiden Schuljahren spezialisiert. TCV Suja Dieses Kinderdorf wurde ursprünglich von der tibetischen Exilregierung als eine Institution gegründet, die besondere Unterrichtsmöglichkeiten für Neuankömmlinge aus Tibet bot, die in keinen normalen Schulbetrieb eingegliedert werden konnten. Am 13. November 1990 wurde die Verwaltung dem TCV übergeben. Damals gab es wenig mehr als 400 SchülerInnen und 20 Personen der Belegschaft. Die Studenten kommen alle aus verschiedenen Teilen Tibets und mit verschiedenem familiärem Hintergrund und Bildungsstand. Heute weist die Schule einen Stand von über 1.700 Kindern bei 160 Personen regulärer Belegschaft auf. TCV Chauntra Zunächst wurde einen Kinderdorfschule in Patlikul gegründet, die jedoch immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht wurde. Da die SchülerInnen alle sehr jung waren, entschloss man sich, die Schule an einen neuen Platz in Bir zu verlegen. Der Dalai Lama eröffnete die neue Schule am 21. November 2004 und zu dieser Zeit gab es bereits 751 SchülerInnen und 54 Mitglieder an Personal. Heute befinden sich 43 Patenecke 973 SchülerInnen und 91 Belegschaftsmitglieder hier. TCV Selakui Hierher kommen die besten und begabtesten Schüler aus allen TCV-Schulen. TCV Selakui wurde erst 2004 gegründet mit 193 SchülerInnen und 29 Belegschaftsmitgliedern gegründet. Die guten Prüfungsresultate seit damals sind ermutigend und die Schule hat zur Zeit 362 StudentInnen und 48 Personalmitglieder. TCV Ladakh Um die Bedürfnisse der in Ladakh lebenden Tibeter und die große Weite des JangthangAreals abzudecken, wurde das Kinderdorf in Ladakh 1976 mit 15 Schülern begonnen. Heute betreut das TCV Ladakh mit den Schulen in Choglamsar, Hanley, Sumdo, Nyuma und Jangthang über 2.500 Schülerinnen und Schüler. e.z. Quelle: Metok Summer 2010 Hilfe bei Patenbriefen Frau Caroline Handler freut sich Ihnen helfen zu können, falls Sie für Ihre Patenbrief (einlangende oder zu versendende) Hilfe benötigen. Schreiben Sie bitte per Post an: Beethovenstr. 30, 2380 Perchtoldsdorf, oder per email an [email protected] oder rufen Sie an: 0676/844 513 228. 44 Patenecke Die Geschichte einer österreichischen Patenmutter auf der Suche nach ihrem tibetischen Patenkind mit „Happy End“ „Es war eine Entscheidung des Herzens“, sagt Frau B. aus Wien über die Auswahl ihres Patenkindes vor 10 Jahren. „Ich wollte einem Kind helfen und hatte bei Save Tibet die Möglichkeit, einige Beschreibungen verschiedener tibetischer Kinder zu lesen. Bei einem Text und Foto spürte ich etwas ganz Besonderes, und die Wahl war klar.“ Das Mädchen Dolma (Name von der Redaktion geändert) war fünf Jahre alt und erst kurze Zeit im Kinderdorf TCV, Dharamsala. Viele Jahre lang gingen Zeichnungen, Briefe und Fotos hin und her. Es war ein intensiver Kontakt, trotz der großen Entfernung. Ein Bild von Dolma hat einen Ehrenplatz in der Wohnung. Nach der Geburt ihres Sohnes fehlte Fr. B. die Zeit für viele Briefe, doch der Kontakt blieb. Kennengelernt hat Frau B. ihr Patenkind bei einem Besuch zusammen mit ihrem Sohn in Dharamsala, eine unvergessliche Zeit mit vielen wunderbaren Erinnerungen. „Mein Sohn war damals wenige Monate alt“, erzählt Frau B. „Dolma war so lieb zu meinen kleinen Sohn, hat ihn ständig herumgetragen und seine Blicke folgten ihr immer nach .“ Fr. B. schildert, dass ihr Sohn Dolma schon als Kleinkind „sehr verehrte“. Er hat einen Fotorahmen mit ihrem Bild auf den Boden des Badezimmers gestellt, erinnert sie sich. „So wollte er sie beim Baden in seiner Höhe gut sehen.“ Doch Ende 2009 plötzlich der Schock: Frau B. erhielt eine E-Mail aus dem Kinderdorf, Subject: „Depature of Dolma“ und die Tatsache, dass Dolma vom TCV Richtung Nepal abgereist ist. Frau B. war verzweifelt und fürchtete, dass Dolma zurück nach Tibet musste. Nach wiederholtem Nachfragen im Kinderdorf – mit Hilfe von Elisabeth Zimmermann – bekam Fr. B. eine Telefonnummer in Nepal. Frau B. hatte mehrfach Glück: Sie wusste, dass Dolma in den Ferien öfter in Nepal bei einer Verwandten war, und rief an. Eine junge Stimme meldete sich, Fr. B. hoffte, dass es Dolma sei, aber sie verstand kein Englisch. So bat sie Lobsang Gyalpo von Save Tibet, in Nepal anzurufen. Diesem gelang es, den Verbleib von Dolma herauszufinden, und er bekam eine Telefonnummer in Amerika. Dolma konnte nach Amerika, erfuhr Frau B., und Dolmas Eltern seien ebenfalls dort. Glücklich, dass Dolma mit ihrer Familie vereint ist, hat Frau B. im Internet nach der Nummer gesucht und wurde fündig – ein tibetisches Geschäft. Klopfenden Herzens wählte Frau B. die Nummer, stellte sich vor und fragte vorsichtig nach Dolma. Eine leise Stimme am anderen Ende der Leitung sagte: „I am 45 Patenecke Dolma‘s mother.“ Und dann mit schluchzender Stimme: „But you are Dolma’s mother.“ Die Gerührtheit war groß, Tränen der Freude, sich gefunden zu haben und Ausdruck unendlicher Dankbarkeit. Vor einem Jahr hatte Dolma ihrer Patin aus dem TCV geschrieben: „Ich wünschte, dass meine Mutter dich einmal küssen kann – für alles, was du für mich machst.“ Während des tibetischen Losar-Festes im Februar 2010 erhielt Fr. B. einen Anruf mit unbekanntem Teilnehmer: ein Anruf von Dolma aus Amerika! Sie war so glücklich, mit ihrer Patin zu sprechen und Patenecke beide wünschten sich „Happy Losar!“ Im Sommer 2010 ist ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen: Frau B. hat Dolma und ihre Mutter nach Österreich eingeladen – ein glückliches Wiedersehen nach einer aufregenden Suche. Die Worte beim Abschied am Flughafen von Dolma’s Mutter: „Bitte lass’ uns in Kontakt bleiben, bis an unser Lebensende, das ist Karma“. Fr. B. sagte uns: „Durch Zufall erfuhr ich vor 10 Jahren von Save Tibet – oder doch kein Zufall?“ - „Auf alle Fälle eine wunderbare Bereicherung und Freude für uns alle!“ Kontakt über das Kinderdorf hinaus Wichtige Information für alle Paten Viele Paten möchten auch dann Kontakt zu Ihren Patenkindern halten, nachdem diese das Kinderdorf verlassen haben. Bisher wurde den Kindern die Adresse des Paten nicht ausgehändigt – aus Angst vor Missbrauch und weil manche Paten das auch nicht wollen. Nun wurde mit den TCVs eine Vereinbarung getroffen, dass Paten eine Erklärung abgeben können, dass ihre Adresse weitergegeben werden darf. Künftige Paten können diese Erklärung bei der Übernahme einer Patenschaft unterschreiben. Bestehende Paten erhalten diese Unterstützungserklärung in den nächsten Wochen per E-Mail. Sollten Sie keinen E-Mail-Anschluss haben können Sie die Erklärung im Büro von Save Tibet unterschreiben. Wichtig: die Adresse wird dem Kind/Jugendlichen erst dann ausgehändigt, wenn es das Kinderdorf dauerhaft verlässt. Privatunterricht in Tibetisch, Wort und Schrift sowie Übersetzungen Tibetisch-Deutsch, Deutsch-Tibetisch: Thupten, Tel.: 0699/81549597 bzw. E-mail: [email protected] 46 GALERIE MACARA - Kunst aus dem Himalaja-Raum Nähere Informationen erhalten Sie im Restaurant Yak & Yeti (Adresse und Telefonnummer siehe unten.) NEPAL MIT ALLEN SINNEN Essen, Trinken und Unterhalten in einem außergewöhnlichen Ambiente aus dem traditionellen Nepal. Jedes nepalesische Gericht wird in unserem Raum der Sinne ‚lebendig‘. P.S.: Hier rauchen nur die Götter! Yak & Yeti Restaurant Hofmühlgasse 21, 1060 Wien, Tel. 595 54 52 Um Reservierung wird gebeten. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Besuchen Sie auch unsere Homepage: www.yakundyeti.at 47 D e s i e R a l a s m 10 a r ha 20 TCV-Gründung vor 50 Jahren, Dalai Lama mit seiner Mutter tra Behi nd Nyin ertenhei gtobl m ing haun im C he Alten Altenheim Jampaling Wieders ehen m it Palde g Tsewan i, h s e Y neralTCV-Ge r direkto n Gyats o TCV-Bib li Gopalp othek ur 50jähriges Gründungsfest r Dreiräde Babyhome Bibliothe k/Museu m Jetsun Pema, Ts Dorjee (Patens ewang Yeshi, Th chafts-D irektor) upten Tseri ng sekre Dolma, P tärin Gopa atenscha ftslpur Momos et s of Tib Tenzin Dickey, Patenschaftssekretärin Upper Dharamsala, Briefverteilung Stitche mühlen Gebets 48 chen ibetis der t ment g a l r a n P gieru Exilre Gründungsfes t Tibetisc h e Oper Die Dharamsala-Reise unserer Obfrau kann auch auf www.facebook.com/savetibet.austria 49 mit Bildern und Text nachvollzogen werden. Einführung in den Buddhismus Einführung in den Buddhismus – Teil 2 von Geshe Tenzin Dhargye Buddha Shakyamuni legte seine Lehre in drei Zyklen dar. Seine Nachfolger, jene, die die buddhistische Lehre studieren und praktizieren, können auf verschiedene Arten eingeteilt werden: Zunächst gibt es die Unterscheidung gemäß der verschiedenen Fahrzeuge: Die 1. Gruppe, die Anhänger des Hörer- bzw. Sravaka-Fahrzeugs, und die 2. Gruppe, die Praktizierenden des Alleinverwirklicher- bzw. Pratyekabuddha-Fahrzeugs, folgen hauptsächlich den Lehren des Ersten Rades der Lehre (Vier Edle Wahrheiten). Diese ersten beiden Fahrzeuge werden manchmal auch Hinayana genannt. Ziel ihrer Praxis ist Nirwana, die Erlangung der Arhatschaft, die Befreiung aus Samsara, dem Daseinskreislauf. Die 3. Gruppe, die Anhänger des Bodhisattva-Fahrzeugs, hält die Unterweisungen des Zweiten bzw. Dritten Rades der Lehre für definitiv und Ziel ihrer Praxis ist die Erlangung der höchsten Erleuchtung, der Buddhaschaft. Innerhalb des Bodhisattva-Fahrzeugs, auch Mahayana genannt, gibt es das Vajrayana oder Tantra-Fahrzeug. Die tantrischen Übungen sind jedoch nicht losgelöst von den Lehren des Buddha, sondern in völliger Übereinstimmung mit den Grundsätzen, wie sie der Buddha in den Drei Rädern der Lehre dargelegt hat. Sie alle basieren auf den Vier Wahrheiten mit ihren 16 Aspekten, den 37 für die Erleuchtung förderlichen Faktoren usw. und unterscheiden sich lediglich in 50 Bezug auf die Methode. Weiters kann man die Anhänger des Buddha nach ihren philosophischen Sichtweisen einteilen: Die Vaibashikas (1.) und die Sautrantikas (2.) halten die Lehren des Ersten Rades der Lehre für definitiv, d.h. für nicht weiter interpretierbar. Die Anhänger der Cittamatra-Philosophie (3.), auch NurGeist-Schule und Yogacarin genannt, sehen das Dritte Rad der Lehre als definitiv. Die Madhyamikas (4.) nehmen das Zweite Rad der Lehre für definitiv und halten die anderen beiden Räder der Lehre für interpretierbar. Weiters kann man die Lehre des Buddha in die Drei Sammlungen von Schriften, manchmal auch drei Schriftkörbe (Pitakas) genannt, einteilen: 1. Die Lehrreden (Sutras), 2. die Ordensregeln (Vinaya) und 3. das Manifeste Wissen (Abhidharma). In der ersten Schriftsammlung werden die Lehre und ihre Bedeutung dargelegt. Mittels der zweiten Schriftsammlung soll die Lehre im Alltag verankert werden und die Abhidharma-Schriften geben Werkzeuge zu logischem Denken in die Hand, die dazu befähigen, die Lehren in ihrer Weite und Tiefe zu erfassen. Der Tibetische Buddhismus hat seine Wurzeln im indischen Buddhismus und sieht sich als Fortführung der sogenannten NalandaTradition. Nalanda war eine der größten und wichtigsten Klosteruniversitäten in der Blütezeit des indischen Buddhismus, aus Einführung in den der herausragende buddhistische Meister hervorgingen. Alle Lehrreden des Buddha, Sutras genannt, die jemals ins Tibetische übersetzt wurden, sind heute noch in rund 100 Bänden im sogenannten Kangyur, einem Teil des Tibetisch-Buddhistischen Kanons, vorhanden. Hierbei handelt es sich um Übersetzungen der Mahayana-Sutras und Tantras aus dem Sanskrit ins Tibetische. Obwohl der Tibetisch-Buddhistische Kanon nicht vollständig ist in Bezug auf die Lehrreden, so kann man doch sagen, dass er vollständig ist in Bezug auf den buddhistischen Pfad. Ausgehend von der Nalanda-Tradition haben sich in Tibet vier buddhistische Schulen formiert, die bis heute fortbestehen: 1. Nyingma, 2. Kagyu, 3. Sakya und 4. Gelug. Sie alle stützen sich auf die Sutras und Buddhismus bringen auch die tantrischen Lehren zur Anwendung. Alle vier Tibetischen Schulen sind sich darin einig, dass es keine Diskrepanz gibt zwischen den grundlegenden Lehren des Buddha, wie sie in den Sutras dargelegt sind und der Methode des Tantra. Wer anderes behauptet, der irrt und unterliegt dem Fehler der Übertreibung. >>> Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe! Geshe Tenzin Dhargye ist buddhistischer Mönch und Gelehrter, Direktor des Tibetzentrums Hüttenberg und spiritueller Leiter des Tibetisch-Buddhistischen Zentrums TDCThekchen Dho-ngag Choeling Salzburg Infos über das Tibetzentrum finden Sie unter www.tibetcenter.at Naturkost-Fachgeschäft mit Schwerpunkt biologisch dynamische Lebensmittelqualität. Backwaren, Milchprodukte, Wurst, Getreide, Tees, Weleda-Kosmetik, Säfte, Wein, Imbiss, Café SONAM‘S TSAMPA aus gerösteter und gemahlener und biologisch-dynamisch angebauter Gerste!!!! 51 Barkhor cultures-connect.com BUDDHISMUS | PFLANZENWELT | HIMALAYAÜBERQUERUNG MODUL 1: Ladakh – buddhistische Klöster, tibetische Medizin + 3 Tage Wanderung zur Himalaya Pflanzenwelt, 13 Tage: 13. – 25. Juni 2011, Gesamtpreis: 1575,- € im DZ, 175,- € EZ Zuschlag (ohne Flüge) MODUL 2: Jeepsafari über die Himalayapässe nach Kyelong und Manali, 8 Tage: 25. Juni – 2. Juli 2011, Gesamtpreis 980,- € im DZ, 165,- € EZ Zuschlag (ohne Flüge) Gelebte buddhistische Kultur + Naturerlebnis In Ladakh begegnet uns die buddhistische Religion auf Schritt und Tritt. Wie ist sie, wenn man sie dort erlebt, wo sie zum Alltag gehört und kulturbildend geworden ist? Das ist die Idee des Reiseprogramms: Aus direkten Begegnungen und Erfahrungen gewinnen wir einen Einblick in die tibetische Lebensweise, Lehren Buddhas und tibetische Medizin. Die Reise beginnt in der Hauptstadt Leh. Wir unternehmen gemeinsam mit einem tibetischen Arzt, Amchi Tsewang von Nurla, eine 3-tägige Wanderung (nicht schwer, aber auf 4000m Höhe!) durch abgelegene Dörfer und üppige Täler auf der Suche nach Pflanzen. Wer möchte setzt die Reise mit der Jeepsafari über den Himalaya nach Kyelong und Manali fort. Anmeldeschluss: 25. April 2011 MANALI | SPITI | KINNAUR | SHIMLA Eine Reise zur tibetischen Lebensweise und Architektur, 18 Tage / 17 Übernachtungen, 3. – 20. September 2011, Gesamtkosten: 1890,- € im DZ, 389,- € EZ Zuschlag (ohne Flüge) Auf Wunsch organisieren wir für Sie eine individuelle Verlängerung in Ladakh oder Neu Delhi, den Flug von Europa nach Neu Delhi und von Neu Delhi nach Leh! Im Preis. Die Reise beginnt in Delhi mit einer Fahrt durch die schönsten Landschaften N-Indiens nach Manali und Lahul. Sie fahren über hohe Himalayapässe nach Spiti, einmal Teil von W-Tibet, heute in NW-Indien. Über das spektakuläre Sutlej Tal fahren Sie zur alten britischen Sommerhauptstadt Shimla. Auf der Reise lernen Sie über den tibetischen Buddhismus und erleben die noch einzig lebendige alte tibetische Kultur. Anmeldeschluss: 8. August 2011 Nähere Informationen zu den Reisen www.cultures-connect.net und [email protected] 1. INFORMATIONSANBEND am Montag 24. Jänner 2011; weitere werden noch bekannt gegeben. 52 Barkhor Der neue SAVE TIBET Kalender 2011! Rechtzeitig vor dem Jahresende gibt es wieder einen neuen SAVE TIBET Kalender. Bezaubernde Kinderfotos und weise Aussagen Seiner Heiligkeit des 14. Dalai Lama begleiten Sie durch das Jahr 2011, die übersichtlichen Monatsblätter unterstützen Sie bei Ihrer Terminplanung. Bei SAVE TIBET um EUR 11,-WeihnachtsGeschenk-Tipp Gesundheitsberatung nach Trad. Tibetischen Prinzipien Ernährungs- und Lebensberatung nach trad. tibetischen Prinzipien. Tibetische Entspannungs-, Energiemassage. Information und Anmeldung: Dr.tib.med. D. Emchi Tel.: 0676-944 29 05 oder E-mail: tibetmedizin.emchi@ bluewin.ch Gentzgasse 14-20/Stg. 4/Tür 8 1180 Wien Homepage: www.tibetmedizin.org Süßes mit Nützlichem verbinden... Seit kurzem gibt es einen österreichischen Bio-Honig, mit dessen Kauf Sie SAVE TIBET unterstützen können! Der Landschaftsökologe Wolfgang Marthe stellt in seinem Familienbetrieb im südlichen Mühlviertel hochwertigen Bio-Honig her und ist Partner bei Genussland OÖ. Der SAVE TIBET-Honig, der aus dem Europaschutzgebiet Waldais-Naarn stammt, trägt das Honig-OÖ-Qualitätssiegel. Erhältlich im 500g-Glas bei SAVE TIBET um EUR 6,50 Für den von Dr. Emchi gegründeten Verein „Yuthok-Spital“ suchen wir freiwillige Mitarbeiter, die ihr bei der organisatorischen Arbeit helfen! www.yuthok-spital.org 53 Buchbesprechung Ich bin das Orakel des Dalai Lama Autobiografie von Thubten Ngodup Verlag Goldmann-Arkana; April 2010; ca. 304 Seiten; EUR 20,60; ISBN: 978-3-442-33870-2 „Ich bin nur ein einfacher Mönch und kann daher nichts ´Außergewöhnliches´ berichten“, sagt der Autor, der seit 1987 als Medium für das Staatsorakel von Tibet (tib. Kuten) und den Dalai Lama fungiert. Ein zweites großes Staatsorakel gehört dem Gadong Kloster an, wo Thubten Ngodup seine Schulung als Mönch begann. Die vorliegende Autobiografie kam auf Wunsch Seiner Heiligkeit zustande, denn es gilt, die tibetische Kultur und Religion außerhalb Tibets zu retten. Thubten Ngodup wurde unter der Knute der chinesischen Herrschaft 1958 in Phari, im Süden Tibets an der Grenze zu Bhutan geboren. 1966 flüchtet die Familie nach Bhutan und gelangt nach längerem Aufenthalt über Sikkim Anfang 1969 nach Dharamsala, dem Sitz der Exilregierung in Indien. 1971 legt Thubten Ngodup im Kloster Nechung das Novizengelübde ab. Am 31.März 1987 offenbart sich erstmals die Nechung Schutz- gottheit in Ngodup. Am 4.September 1987 wird er als 17. Nechung Kuten inthronisiert. Er ist somit spirituelle Autorität und Abt des Klosters Nechung und hat eine verantwortungsvolle Position in der Regierung inne. Das Buch ist weit mehr als nur eine Autobiografie. In gewissem Sinne ist es auch die Biografie des Orakels, das durch den Autor spricht. Was der Kuten Thubten Ngodup in Trance aussagt, beeinflusst die Geschicke des tibetischen Volkes. Nach wie vor befragt der Dalai Lama das Orakel vor schwierigen Entscheidungen. Das Buch ist ein wertvolles Dokument einer bedrohten Kultur. Es bietet einzigartige Einblicke in die Jahrhunderte alte Glaubenswelt des tibetischen Buddhismus und die mystischen Traditionen Tibets und deren komplizierte Rituale. Nichts Außergewöhnliches? Urteilen Sie selbst! h.s. Anmerkung: Die persönlichen Daten Thubten Ngodups im Klappentext sind inkorrekt. Thubten Ngodup wurde am 13.Juli 1958 in Phari geboren, ist mit den Eltern 1966 (Kulturrevolution) nach Bhutan geflüchtet und kam 1969 nach Dharamsala, Indien. Quelle: www.tibet.com 54 Termine / Ankündigungen Mittwoch, 24. November bis Freitag, 24. Dezember 2010 Weihnachtsmarkt in der Galerie von Tseten Zöchbauer, mit Info- und Verkaufstisch von SAVE TIBET Galerie, Färbergasse 6, 1010 Wien, siehe auch Seite 42 Freitag, 3. bis Sonntag, 5 Dezember 2010, jeweils 10 - 20 Uhr Stand von SAVE TIBET beim karitativen Weihnachtsmarkt Freyung, 1010 Wien, siehe auch Seite 8 Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. Dezember 2010 Wege zu Glückseligkeit und Weisheit - Vortrag und Seminar von und mit Dagri Rinpoche - Einweihung: 21 Taras am 12. Dezember, 18 Uhr Nächere Infos: Panchen Losang Chogyen Gelug Zentrum, 1090 Wien, Servitengase 15, www.fpmt-plc.at, siehe auch Seite 39 Samstag, 11. und Sonntag, 12. Dezember 2010, jeweils 10 - 18 Uhr Großer Weihnachtsmarkt im SAVE TIBET-Büro. Hier haben Sie Gelegenheit, bei tibetischen und Wiener Schmankerln angenehme Stunden in gemütlicher und weihnachtlicher Atmosphäre zu verbringen und aus dem reichhaltigen Angebot tibetischer Handwerkskunst sowie an Büchern und CDs mit tibetischer Musik zu wählen. In diesem Jahr Lesung mit Claudia Stöckl Lobenhauerngasse 5, 1170 Wien, siehe auch Seite 8 Donnerstag, 20. Jänner 2011 bis Samstag, 22. Jänner 2011 Vortrag und Seminar von und mit Oliver Petersen, Buddhistischer Lehrer und Psychotherapeut; 20. Jänner, 19 Uhr, Wien: Vortrag „Weites Herz, friedlicher Geist - der Umgang mit destruktiven Emotionen“; 21. Jänner, Wien / 22. Jänner, Klagenfurt; jeweils 10 - 17 Uhr: Seminar „Weites Herz, friedlicher Geist - wie wir unser Herz öffnen und unseren Geist transformieren“ Wien: Mandalahof, Fleischmarkt 16, 1010 Wien; Klagenfurt: Gemeindezentrum St. Ruprecht, Kinoplatz 3, Klagenfurt; nähere Infos und Anmeldung auf http://www.tibetcenter.at/index.php?id=147, siehe auch Seite 7 Freitag, 21. Jänner 2011, ab 19 Uhr, Samstag, 22. Jänner 2010, 19.30 Uhr Das Erbe Tibets - Ladakh - Auf der Suche nach dem Glück - Multivisionsreportage von Dieter Glogowski - Gegenüberstellung seiner Erfahrungen und Erlebnisse im „Land der hohen Pässe“ mit unserer westichen Welt, mit Info- und Verkaufstisch von SAVE TIBET; 21. Jänner, Wien: 19 Uhr: tibetisches Buffet, 19.30 Uhr: traditionelle tibetische Musik mit Tsewang, 20 Uhr: Vortrag; 22. Jänner, Hartberg: 19.30 Vortrag Wien: Universität - Audimax, 1010 Wien; Hartberg: Maxoom - Ökopark Hartberg, Am Ökopark 10, 8230 Hartberg; nähere Infos auf www.dieter-glogowski.de, www. allesleinwand.at (Wien) und www.nomadeaufzeit.at/images/Diafestival2011.pdf (Hartberg) Freitag, 4. bis Sonntag, 6. März 2011, jeweils 10 - 19 Uhr; Freitag, 11. bis Sonntag, 13. März 2011 Buddhas Reliquien - Herz-Schrein-Reliquien-Tour ist im Rahmen einer weltweiten Wanderausstellung www. maitreyaproject.org in Wien und Graz zu Gast; 4. bis 6. März in Wien, 11. bis 13. März in Graz Wien: Museum für Volkskunde, Laudongasse 15, 1080 Wien, nähere Infos unter www.fpmt-plc.at, [email protected]; Graz: Nähere Infos unter www.shedrupling.at, [email protected]; siehe auch Seite 31 Vorschau: Samstag, 5. März 2011 LOSAR, das tibetische Neujahr 55 Falls Sie an der Zusendung dieser Info nicht mehr interessiert sind, streichen Sie einfach Ihre Adresse durch und werfen Sie das Heft mit dem Vermerk "ZURÜCK" in den nächsten Briefkasten. Wenn Sie Empfänger der SAVE TIBET INFO, aber noch kein Mitglied des Vereins oder Teilnehmer des Patenschaftsprogrammes sind, bitten wir Sie um eine Spende zur Deckung der Herstellungs- und Portokosten. Wir ersuchen um Ihr Verständnis! Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an: SAVE TIBET Lobenhauerngasse 5/1 1170 Wien Bitte geben Sie uns Adressänderungen bekannt, da sonst bei Rücksendung der INFO (Vermerk "verzogen") Ihr Name aus unserer Kartei gelöscht wird! SAVE TIBET INFO Nr. 58 Ausgabedatum: November 2010 P.b.b. "Österreichische Post AG/Sponsoring Post", Verlagspostamt 1170 Wien Zulassungsnummer: GZ 02Z031914