Grundwissen der Schulter-Anatomie und

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Grundwissen der
Schulter-Anatomie
und -Traumatologie
schulter.oped.de
Inhaltsverzeichnis
Made in Germany
Entwicklung und Produktion
in Valley bei München
Wiederaufbereitung
Produktsortiment
Seite4
Grundwissen der SchulterAnatomie und -Traumatologie
Seite 5-21
Knöcherne Strukturen
Schultergelenk
Gelenkskapsel
Schulterdach
Schleimbeutel (Bursae)
Rotatorenmanschette
Skapulothorakale Gleitebene
Seite
6-7
Seite8
Seite10
Seite11
Seite 12-13
Seite14-15
Seite 16-21
Bewegungsausmaß (ROM)
Seite 22-23
Schulter-Indikationen
Seite24-37
Frozen-Shoulder
Impingement-Syndrom/
Einklemmungs-Syndrom
Rotatorenmanschettenruptur
Instabilität im Schultergelenk
Schweregrad der Schulterluxationen
Arthroskopische/offene Stabilisierung
Bankart-Läsion
Schulterecksgelenkssprengung/
ACG-Sprengung
Tossy 1-3
Proximale Humeruskopffraktur
(Oberarmschaftfraktur)
Seite24-25
Seite26-27
Seite28-29
Seite
30
Seite
31
Seite
32
Seite33
Seite34
Seite
35
Seite36-37
Wiederaufbereitung der
Produkte nach kostenloser
Rücksendung
Patientenzufriedenheit
Fokus auf Patientenzufriedenheit
und Compliance-Kontrolle zur
Ermittlung des Therapieerfolgs
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Produktsortiment
Grundwissen der SchulterAnatomie und -Traumatologie
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Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des Körpers. Es wird vom Oberarmkopf (Caput humeri)
und der Gelenkpfanne (Cavitas glenoidalis) gebildet. Der große Bewegungsumfang der Arme resultiert
aus dem Zusammenspiel mehrerer Gelenke und Gleitlager. Die Gelenkpfanne mit der dazugehörigen
Gelenklippe (Labrum glenoidale) ist dabei deutlich kleiner als ihr Gelenkpartner, der Oberarmkopf
(Caput humeri). Da das Schultergelenk vom Kapselbandapparat nur unzureichend stabilisiert wird,
müssen Muskeln diese Aufgabe übernehmen. Am Schultergelenk sorgen die in die Kapsel einstrahlenden
Muskeln der Rotatorenmanschette für die notwendige Stabilität.
Auf den folgenden Seiten finden Sie detaillierte Abbildungen und Erklärungen zu den einzelnen
anatomischen Strukturen und Verletzungen.
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Knöcherne Strukturen
Costa 1 (1. Rippe)
Acromion (Schulterdach)
Fossa supraspinata
(Grube des Schulterblatts)
Clavicula (Schlüsselbein)
Proc. coracoideus
(Rabenschnabelfortsatz)
Art. acromioclavicularis
(AC-Gelenk/Schultereckgelenk/
äußeres Schlüsselbeingelenk)
Spina scapulae (Schulterblattgräte)
Tuberculum majus
(großer Rollhügel)
Costa 1
(1. Rippe)
Clavicula (Schlüsselbein)
Costa 2 (2. Rippe)
Tuberculum minus
(kleiner Rollhügel)
Sternum (Brustbein)
Th 1 (1. Brustwirbel)
Acromion (Schulterdach)
Tuberculum majus
(großer Rollhügel)
Sulcus intertubercularis
(Furche, durch die
die lange Bizepssehne läuft)
Tuberculum minus
(kleiner Rollhügel)
Art. sternoclavicularis
(SC-Gelenk/inneres
Schlüsselbeingelenk)
Costa 2 (2. Rippe)
Sternum (Brustbein)
Humerus (Oberarm)
Humerus (Oberarm)
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Schultergelenk (Glenohumeralgelenk)
Ansicht von vorne
auf den Brustkorb
M. supraspinatus
(Übergrätenmuskel)
Acromion
(Schulterdach)
Die Gelenkpfanne (Cavitas glenoidalis) ist im Verhältnis zum Oberamkopf (Caput humeri) sehr klein. Die
Pfanne wird durch die Gelenkslippe (Labrum glenoidale) vergrößert – ähnlich wie die Menisken im Kniegelenk.
Scapula
(Schulterblatt)
Die Stabilität wird durch die in die Kapsel einstrahlenden Bänder und Muskulatur gewährleistet.
Caput humeri
(Oberarmkopf)
Acromion
(Schulterdach)
Bursa subacromialis subdeltoidea
(Schleimbeutel)
M. deltoideus
(Deltamuskel)
Capsula articularis
(Gelenkkapsel)
Membrana synovialis
(Gelenkschleimhaut)
Lig. transversum humeri
Proc. coracoideus
(Rabenschnabelfortsatz)
Labrum glenoidale
(Gelenklippe)
Humerus
(Oberarmkopf)
Recessus axillaris
(Aussackung der
Gelenkkapsel –
ermöglicht das komplette
Heben des Arms)
Cavitas glenoidalis
(Gelenkpfanne)
Labrum glenoidale
(Gelenklippe)
M. triceps brachii
(dreiköpfiger Armmuskel)
M. biceps brachii
Caput longum
(Lange Bicepssehne)
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Lig. = Ligamentum
Proc. = Processus
M. = Musculus
M. teres minor
(kleiner Rundmuskel)
M. teres major
(großer Rundmuskel)
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Gelenkkapsel
Schulterdach
Die Gelenkkapsel ist sehr schlaff und mit Kapselfalten (Recessus) ausgestattet. Diese Falten ermöglichen den
großen Bewegungsumfang des Schultergelenks.
Akromion, Lig. coracoacromiale und Proc. coracoideus bilden zusammen das Schulterdach. Darunter befinden sich
Sehnen, Kapselanteile und Schleimbeutel.
Achtung: Bei längerer Ruhigstellung kann es zu Verklebungen des Recessus axillaris kommen, diese
können die Bewegung stark einschränken!
Acromion (Schulterdach)
Die Ligamenta
glenohumeralia
sind 3 bindegewebige
Faserzüge, die den
vorderen Teil der
Gelenkkapsel des
Schultergelenk
verstärken.
M. biceps brachii
(lange Sehne)
Proc. coracoideus
(Rabenschnabelfortsatz)
Scapula
(Schulterblatt)
Lig. coracoclaviculare
Lig. acromioclaviculare
Art. sternoclavicularis
(SC-Gelenk/inneres
Schlüsselbeingelenk)
Lig. trapezoideum Lig. conoideum
Art. acromioclavicularis
(AC-Gelenk/Schultereckgelenk/
äußeres Schlüsselbeingelenk)
Clavicula (Schlüsselbein)
Lig. sternoclavicularis anterius
(vorderes Brustbein-SchlüsselbeinBand)
Lig. coracoacromiale
Proc. coracoideus
(Rabenschnabel)
Recessus axillaris
(Aussackung der
Gelenkkapsel)
Cavitas glenoidalis
(Gelenkpfanne)
M. biceps brachii
(kurze Sehne)
Costa 2 (2. Rippe)
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Cartilago costalis
(Rippenknorpel)
Anheftungsstelle
für die 2. Rippe
Sternum (Brustbein)
Lig. costoclaviculare
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Schleimbeutel (Bursae)
Ansicht von oben
Zahlreiche Schleimbeutel spielen eine wichtige Rolle für die Funktion des Schultergelenks.
Spina scapulae
(Schulterblattgräte)
Die Bursa subacromialis und die Bursa subdeltoidea werden auch als subakromiales Nebengelenk
bezeichnet. Durch diese beiden Schleimbeutel ist bei der Abduktion des Armes die Verschieblichkeit des Tuberculum majus des Humerus unter das Akromion gewährleistet.
Ist dieser Mechanismus gestört, kommt es zu einer Reizung der Schleimbeutel. Dies wird dann als
Impingement-Syndrom beschrieben.
Acromion
(Schulterdach)
Die Bursa subtendinea musculi subscapularis vermindert unter der Sehne des M. subscapularis liegend die
zwischen Sehne und Schulterblatt (Scapula) auftretende Reibung. Durch eine ovale Öffnung kommuniziert sie
mit der Gelenkhöhle.
M. infraspinatus
(Untergrätenmuskel)
M. supraspinatus (teilweise entfernt)
Die Bursa subcoracoidea ist ein unterhalb des Rabenschnabelfortsatz (Proc. coracoideus) gelegener
Reserveraum des Gelenks. Sie kommuniziert ebenfalls mit der Gelenkhöhle.
Bursa
subacromialis
subdeltoidea
(Schleimbeutel)
Lig. coracoacromiale (teilweise entfernt)
Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz)
Capsula articularis (Gelenkskapsel)
Bursa subtendinea (Schleimbeutel)
M. biceps brachii
(teilweise entfernt)
M. subscapularis (teilweise entfernt)
M. biceps brachii Caput breve
(kurze Bicepssehne)
Humerus (Oberarmkopf)
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Rotatorenmanschette
M. deltoideus
(Deltamuskel)
M. supraspinatus
(Übergrätenmuskel)
Lig. coracoacromiale
Da das Schultergelenk vom Kapselbandapparat nur unzureichend stabilisiert wird, übernehmen Muskeln diese
Aufgabe. Die größte Bedeutung für die Stabilität des Schultergelenks haben die gelenknah verlaufenden und in die
Kapsel einstrahlenden Muskeln der Rotatorenmanschette.
Sie wird gebildet aus dem:
1. M. suprapsinatus (Übergrätenmuskel)
3. M. teres minor (kleiner Rundmuskel)
Proc. coracoideus
(Rabenschnabelfortsatz)
Clavicula
(Schlüsselbein)
2. M. infraspinatus (Untergrätenmuskel)
4. M. subscapularis (Unterschulterblattmuskel)
Lange Sehne des
M. biceps brachii
M. serratus anterior
(vorderer Sägemuskel)
Capsula articularis
(Gelenkkapsel)
Labrum glenoidale
(Gelenklippe)
Spina scapulae (Schulterblattgräte)
M. supraspinatus (Übergrätenmuskel)
Brustwirbelsäule
Acromion (Schulterdach)
Lig. acromioclaviculare
M. infraspinatus
(Untergrätenmuskel)
Costa 1
(1. Rippe)
M. infraspinatus
(Untergrätenmuskel)
M. teres minor
(kleiner Rundmuskel)
Cavitas glenoidale
(Gelenkspfanne)
M. subscapularis
(Unterschulterblattmuskel)
M. supraspinatus
(Übergrätenmuskel)
Lig. coracoarcomialis
Clavicula
(Schlüsselbein)
M. subscapularis
(Unterschulterblattmuskel)
M. triceps brachii, Caput longum
(dreiköpfiger Armmuskel)
M. latissimus dorsi
(breiter Rückenmuskel)
M. teres major
(großer Rundmuskel)
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Proc. coracoideus
(Rabenschnabelfortsatz)
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Skapulothorakale Gleitebene
Humeroskapularer Rhythmus
Besonders Flexions- und Abduktionsbewegungen über 90° erfordern ein koordiniertes Zusammenspiel
aller beteiligten Muskeln, um eine Schädigung des Subakromialraums zu vermeiden (Impingementsyndrom).
Bei der Elevation finden 2/3 im Glenohumeralgelenk und 1/3 im Schultergürtel der Bewegung statt.
Bei Schulterproblematiken ist der humeroskapulare Rhythmus häufig gestört.
Eine Koordinationsschulung ist dann wichtiger Bestandteil der Therapie.
Bewegungsmöglichkeiten der Scapula (Schulterblatt)
• Elevation (Schulterblätter nach oben),
Depression (Schulterblätter nach unten)
• Protraktion (Schultern nach vorne),
Retraktion (Schultern nach hinten)
• Mediorotation
(untere Schulterblattspitze dreht sich zur Wirbelsäule)
Lateralrotation
(Schulterblattspitze dreht nach außen)
Elevation
Clavicula
(Schlüsselbein)
M. rhomboideus minor
(kleiner Rautenmuskel)
Acromion
(Schulterdach)
M. supraspinatus
(Übergrätenmuskel)
Spina scapulae
(Schulterblattgräte)
Adduktion
Abduktion
M. infraspinatus
(Untergrätenmuskel)
M. teres minor
(kleiner Rundmuskel)
M. rhomboideus major
(großer Rautenmuskel)
• Abduktion (Schulterblatt weg von der Wirbelsäule),
Adduktion (Schulterblatt zur Wirbelsäule)
M. teres major
(großer Rundmuskel)
Mediorotation
Lateralrotation
Humerus
(Oberarmkopf)
M. serratus anterior
(vorderer Sägemuskel)
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Depression
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Skapulothorakale Gleitebene
Acromion (Schulterdach)
Wird aus zwei Gleitspalten gebildet:
• Zwischen M. subscapularis und M. serratus anterior
• Zwischen M. serratus anterior und Thoraxfaszie (Bindegewebshaut, die in den Brustkorb einstrahlt)
Clavicula (Schlüsselbein)
Spina scapulae
(Schulterblattgräte)
Proc. coracoideus
(Rabenschnabelfortsatz)
Cavitas glenoidale
(Gelenkpfanne)
Weiter gibt es 4 Muskelschlingen, die einen Einfluss auf die Beweglichkeit des Schulterblattes haben.
1. M. levator scapulae und M. trapezius (Pars ascendens). Sie koordinieren die Elevations- und
Depressionsbewegung.
Scapula
(Schulterblatt)
Sternum (Brustbein)
2. M. pectoralis minor und M. trapezius (Pars descendens). Erzeugen Protraktion und Retraktion.
M. pectoralis minor
(kleiner Brustmuskel)
3. Die oberen Anteile des M. serratus anterior und die mittleren Anteile des M. trapezius kontrollieren
die Abduktions- und Adduktionsbewegung.
M. pectoralis major
(großer Brustmuskel)
4. Die Mm. rhomboidei und unteren Anteile des M. serratus anterior bewirken die Mediorotation bzw.
Lateralrotation der Scapula.
Diese Gleitebenen und Muskelschlingen können bei längerer Ruhigstellung, Fehlstellungen der Brustwirbelsäule
oder nach operativen Eingriffen ihre Gleitfähigkeit verlieren. Das hat dann wiederum Einfluss auf die gesamte
Beweglichkeit des Schultergürtels und des Schultergelenks.
Costae 6 (6. Rippe)
Mm. intercostalis externi
(äußere Zwischenrippenmuskeln)
M. serratus anterior
(vorderer Sägemuskel)
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M. trapezius –
pars descendens,
transversus
und ascendens
(Trapezmuskel)
Acromion (Schulterdach)
Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz)
M. supraspinatus (Übergrätenmuskel)
M. subsscapularis
(Unterschulterblattmuskel)
Ansicht von vorne
M. trapezius –
pars descendens,
transversus
und ascendens
(Trapezmuskel)
M. scalenus anterior,
medius und posterior
(vorderer Rippenhalter)
Acromion (Schulterdach)
Clavicula (Schlüsselbein)
M. serratus anterior
(vorderer Sägemuskel)
Clavicula (Schlüsselbein)
M. deltoideus – pars clavicularis,
arcomialis und spinalis (Deltamuskel)
M. pectoralis major –
pars clavicularis
(großer Brustmuskel –
von Schlüsselbein)
Sternum (Brustbein)
M. latissimus dorsi (großer Rückenmuskel)
Humerus (Oberarm)
M. triceps brachii - Caput longum
(dreiköpfiger Armmuskel)
M. triceps brachii - Caput laterale
(dreiköpfiger Armmuskel)
M. triceps brachii - Caput mediale
(dreiköpfiger Armmuskel)
M. pectoralis major –
pars sternalis
(großer Brustmuskel –
von Brustbein)
Costa (Rippe)
Mm. intercostalis
(Zwischenrippenmuskulatur)
M. triceps brachii – Caput longum
(dreiköpfiger Armmuskel)
Sternum (Brustbein)
Humerus (Oberarm)
M. triceps brachii –
Caput laterale
(dreiköpfiger Armmuskel)
M. pectoralis major –
pars abdonimalis
(großer Brustmuskel –
von der Bauchmuskulatur)
M. triceps brachii –
Caput mediale
(dreiköpfiger Armmuskel)
M. latissimus dorsi
(großer Rückenmuskel)
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Bewegungsausmaß (ROM)
Normwerte für die aktiven und passiven Bewegungsausmaße (Neutral-0-Methode)
Abduktion/Adduktion
180° – 0 – 20-40°
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Außen-/Innenrotation
in Adduktion
40°-60° – 0 – 95°
Anteversion/Retroversion
150°-170° – 0 – 40°
Außen-/Innenrotation in
90°-Abduktion
70° – 0 – 70°
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Frozen-Shoulder/Schultersteife
Frozen-Shoulder ist eine Einsteifung des Schultergelenks. Dabei entzündet sich die Gelenkschleimhaut der
Schulterkapsel – die Folge ist eine Kapselverdickung, die nach einiger Zeit in eine Schrumpfung der Schulterkapsel
mündet und die Bewegungseinschränkung nach sich zieht.
Meistens sind Personen im mittleren Lebensalter betroffen. Es können auch hormonelle Veränderungen eine Rolle
spielen (z.B. bei Diabetikern, bei Frauen in den Wechseljahren oder bei Schilddrüsenproblemen)
Ursache:
• Am häufigsten tritt die „idiopatische Form“ auf – das bedeutet, dass man den Auslöser/die Ursache nicht kennt.
• Bei der „traumatischen Form“ ist zuerst eine Schulterkrankung-/verletzung da und es entwickelt
sich anschließend eine Schultersteife.
Therapie
Die anfängliche Behandlung erfolgt durch eine
gezielte physiotherapeutische Behandlung
(diese dauert in der Regel mehrere Monate),
die durch entzündungshemmende Medikamente
oder Cortisonspritzen unterstützt werden kann.
Verläuft diese Therapie nicht erfolgreiche
wird die sog. Narkosmobilisation angewandt.
Als alternative kann eine endoskopische
Schulterkapselspaltung durchgeführt werden.
Nachbehandlung
Symptome
Am Anfang stehen langsam beginnende Schmerzen, die Schritt für Schritt stärker werden. Danach entwickelt
sich allmählich eine Bewegungseinschränkung – dies ist zuerst bei der Außenrotation zu erkennen.
Nach einem operativen Eingriff, ist eine
intensive Physiotherapie erforderlich, diese
kann sich über mehrere Monate hinziehen.
Phasen
1.Entzündungsphase
Es treten Ruhe- und Nachtschmerz auf, diese nehmen langsam zu und können vereinzelt unerträglich werden.
2.Einsteifungsphase
Die Schulterschmerzen gehen langsam zurück und die Bewegungseinschränkung wird deutlicher.
Tätigkeiten auf Schulterhöhe können kaum noch durchgeführt werden.
3.Auftauphase
Die Beweglichkeit wird langsam wieder besser und Tätigkeiten über Schulterhöhe werden langsam wieder möglich.
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Schrumpfende und entzündete
Gelenkskapsel.
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Impingement-Syndrom/Einklemmungs-Syndrom
Hier kommt es zur Einengung des M. supraspinatus und der dort liegenden Schleimbeutel zwischen Humerus
(Oberarmkopf) und Acromion (Schulterdach).
Ursache
Trifft man vermehrt bei einem Personenkreis an, der viel in und über Schulterhöhe tätig ist (z.B. Maler oder
Wurfsportler) – dies ist aber nicht die zwingende Voraussetzung dafür. Es können auch Kalkdepots, ein hakenförmiges Schulterdach oder ein Riss/Aufwulstung der Rotatorenmanschette dafür verantwortlich sein.
Fehlstellungen der Wirbelsäule (Rundrücken) oder nach vorne gekippte Schultern können das Entstehen ebenfalls
begünstigen.
Symptome
Zu Beginn treten die stechend und einschießenden Schmerzen fast immer bewegungsabhängig bei in und über
Schulterhöhe auf (Painful Arc – schmerzhafter Bogen). Wenn die Entzündung der Sehnenansätze und des Schleimbeutels länger besteht, gehen die Schmerzen in einen Ruheschmerz über. Deutliche Bewegungseinschränkungen
im Alltag sind die Folge.
Solche operativen Eingriffe können sein:
• Akromionplastik – hier wird die knöcherne Nase
unter dem Schulterdach abgetragen.
• Schleimbeutelentfernung – dieser bildet sich nach der
Entfernung neu aus.
• Stabilisierungsoperation (siehe Seite….)
• Diese Verfahren werden häufig kombiniert.
Nachbehandlung
Eine Ruhigstellung in einer Schlinge kann, muss aber nicht erfolgen.
Hierbei wird individuell von Patient zu Patient entschieden.
Der Patient darf den Arm in der Regel nach der Operation aktiv
bewegen – eine anschließende physiotherapeutische Behandlung
mit einem Heimübungsprogramm sollte sich daran anschließen.
Abstand zu eng
Schleimbeutelentzündung
Vor OP
Beim Abspreizen entstehen
Schmerzen bei Schleimbeutelentzündung unter dem Schulterdach
Therapie
Zunächst sollte so konservativ wie möglich behandelt werden. Dabei wird in der Physiotherapie versucht, die
Druck- und Belastungsverhältnisse in der Schulter zu verbessern – dies nimmt einige Zeit in Anspruch. Unterstützend kommen hier Schmerzmittel zum Einsatz.
Nach OP
Kommt es zu einem operativen Eingriff, dann wird versucht, unter dem Schulterdach Platz zu schaffen, um den
Druck von den Sehnenansätzen zu nehmen, damit ein Defekt der Rotatorenmanschette vermieden werden kann.
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Rotatorenmanschettenruptur
Riss des Sehnen-Muskel-Mantels der Rotatoren (M. infraspinatus, supraspinatus, teres minor, subscapularis) –
teilweise oder komplett. Meistens nur teilweise (partiell), wobei mehr Männer als Frauen betroffen sind, meist
ab dem 50. Lebensjahr.
Ursachen
• Degenerative Vorschädigung (häufig)
• Traumatisch (Unfall): Schnelle, ruckartige Bewegung bei Sport (z.B. werfen)
Rotatorenmanschetten-Naht
(ROM-Naht)
InfraspinatusRiss
SupraspinalusRiss
Rotatoren
manschetten Riß
SupscapularisRiss
Symptome
• Frische Ruptur g oft hörbares Reißen oder Krachen. Kraftverlust – Arm seitlich anheben (Abduktion) und nach
außen drehen (Außenrotation) nicht mehr möglich.
• Degenerativ g Die Symptomatik entsteht langsam, mit Bewegungseinschränkungen und Schmerzen in Ruhe
und Bewegung (Painful Arc). Weiter kann ein Kraftverlust auftreten und die Muskulatur kann an Volumen
verlieren.
Therapie & Nachbehandlung
• Konservativ: Bei inkompletter Ruptur, kompletter Ruptur und inaktiven Patienten (älter als 65 Jahre).
Ruhigstellung in der Orthese für 4-6 Wochen mit anschließender Physiotherapie.
• Operativ: Wahl des OP-Verfahrens in Abhängigkeit von Lage und Ausdehnung der Ruptur
· nach Neer
· Verankerung nach McLaughlin
· Plastische rekonstruktive Verfahren – z.B. Sehnentransfer M. infraspinatus
InfraspinalusRiss
Teres-minor-Riss
Die Orthese muss für ca. 6 Wochen getragen werden – in dieser Zeit darf der Arm nur passiv bewegt
werden. Nach 6 Wochen sind alle Bewegungen aktiv freigegeben – Übungen gegen Widerstand erst nach 10
Wochen. Es bedarf einer intensiven Physiotherapie und Nachbehandlung für mehrere Monate, um ein erfolgreiches
OP-Ergebnis zu erzielen.
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Instabilität im Schultergelenk
Schweregrad der Schulterluxationen
Die sogenannte chronisch-traumatische Instabilität entsteht durch eine Verletzung des Kapsel-Bandapparates
durch eine unfallbedingte Verrenkung (Luxation) des Armes. Dabei wird typischerweise die Gelenklippe, das
sogenannte Labrum, welches in etwa einem Meniskus im Kniegelenk entspricht, vom Gelenkpfannenrand durch
den Oberarmkopf beim Luxationsvorgang abgeschert. Zusätzlich wird die vordere, untere Gelenkkapsel stark
überdehnt oder reißt sogar ein. Aufgrund dieser Schädigung kann die Schulter ohne erneuten Unfall spontan
luxieren.
Grad
Pathologischer Befund
Grad 1 (Distorsion)
Dehnung, Zerreißung einiger Fasern,
Kapsel und Muskulatur intakt
Grad 2 (Subluxation)
Ruptur oder Ablösung der Kapsel,
partielle Läsion der Muskulatur
Grad 3 (Luxation)
Kapsel-Band-Verletzungen sind immer
vorhanden, zu 97 % vordere Luxationsrichtung
Luxationsformen
• Luxatio anterior/subcoracoidea: Diese Form macht 80-90 % aller Luxationen im Schultergelenk aus.
Dabei luxiert der Humeruskopf nach ventral unter den Proc. coracoideus.
• Luxatio axillaris: Der Humeruskopf luxiert nach unten in Richtung Axilla.
• Luxatio posterior: Hierbei erfolgt die Luxation nach hinten.
Begleitverletzungen
• Oberarmkopfimpression (Hill-Sachs-Läsion – Impressionsfraktur im äußeren hinteren Anteil des Humeruskopfes;
kann bei der ersten traumatischen Schulterluxationenstehen)
• vordere Pfannenrandfraktur (Bankart-Läsion – Abriss des Labrum glenoidale inferius mit Abflachung des unteren
vorderen Pfannenrandes bei der traumatischen Schulterluxation (nach vorn)
• Schulterluxation (nach vorn)
• Rotatorenmanschettenruptur (in 35 % der Fälle)
• Schädigung des Nervus axillaris (in 15 % der Fälle)
• knöcherne Begleitverletzungen (in 40 % der Fälle)
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Luxatio anterior
Therapie & Nachbehandlung
Konservativ:
Repositionsmanöver mit anschließender Ruhigstellung für 1-3 Wochen
in einer Orthese mit anschließender Physiotherapie
Luxatio posterior
Operativ:
Arthroskopie, Inspektion des Gelenks, Spülung des Hämatoms,
gegebenenfalls Labrum-Rekonstruktion (OP nach Bankart)
Je nach Schwere der Verletzung und der gewählten Operationstechnik
muss die Orthese für bis zu 6 Wochen getragen werden.
Dabei wird sich immer an die Vorgaben des Arztes gehalten.
Weiter ist eine langfristige Nachbehandlung nach einem festen Schema
erforderlich. Die Rehabilitation kann bis zu einem Jahr dauern.
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Arthroskopische/offene Stabilisierung
Bankart-Läsion
SLAP-Läsion
(Verletzung des
Bicepsankers am
Pfannenrand)
Gelenkklippe ist
eingerissen
(Bankart-Läsion)
Läsion des
Bicepsankers
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Instabile
Ablösung
Korbhenkelartige
Ablösung
Korbhenkelartige
Ablösung mit
Ursprung der langen
Bicepssehne
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Schultereckgelenkssprengung/ACG-Sprengung
Tossy 1-3
Unter der Acromioclaviculargelenk-Sprengung (ACG-Sprengung) versteht man die Verletzung des Bandapparates
des Acromioclaviculargelenks mit nachfolgender Fehlstellung und Dysfunktion des Gelenks.
Tossy 1 / Rockwood 1
Ursachen
Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass alle Bewegungen, die nicht der normalen Physiologie des Gelenkes
entsprechen, zu einer ACG-Sprengung führen können. Insbesondere Stürze über den Fahrradlenker oder der Sturz
beim Inlineskaten, ebenso wie auf die Schulter fallende Gewichte lädieren das Acromioclaviculargelenk.
Symptome
Patienten mit einer ACG-Sprengung zeigen neben mitunter erheblichen Schmerzen die Unfähigkeit der normalen
Armbewegung durch die Fehlfunktion zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein.
Stadium
Klinik
Arztliche Therapie
Tossy 1 / Rockwood 1
Zerrung oder Teilzerrung des
Lig. acromio calviculare
funktionelle Übungsbehandlung,
Kryotherapie, Salbenverbände
Tossy 2 / Rockwood 2
Zerreißung des Lig. acromioclaviculare
Ruhigstellung für ca. 2 Wochen
in der SUPROshoulder
Tossy 3 / Rockwood 3
Zerreißung der Lig. acromioclaviculare und
coracoclaviculare
operative Stabilisierung meist mit
Zuggurtungsostheosynthese (Tight-Rope)
Tossy 2 / Rockwood 2
mögliche operative Versorgung mit einer Tight-Rope
Tossy 3 / Rockwood 3
Therapie & Nachbehandlung
• Konservativ: Tossy 1, bei Tossy 2 wird individuell entschieden. Ruhigstellung in der SUPROshoulder.
• Operativ: Tossy 3 mit PDS-Banding, Tight-Rope (= Flaschenzugprinzip)
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Proximale Humeruskopffraktur (Oberarmschaftfraktur)
Entsteht durch einen direkten Sturz auf den ausgestreckten Arm/Ellenbogen oder axiale Gewalteinwirkung.
Symptome
schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Druckschmerz am Oberarmkopf, evtl. Bluterguss (in der Achselhöhle,
seitlich an der Thoraxwand oder auf der medialen Seite des Oberarms).
Kalotte
TuberculumMajus-Fraktur
TuberculumMinus-Fraktur
Diagnostik
Röntgen in 2 Ebenen - bei Verdacht auf Tumor auch eine MRT-Aufnahme
KalottenFraktur
Tuberculum
Majus
Tuberculum
Minus
SchaftFraktur
Schaft
Therapie & Nachbehandlung
Konservativ:
• Bei stabilen Frakturverhältnissen
Operativ:
• bei instabilen Frakturen mit Schrauben- und/oder Plattenosteosynthese
• Humeruskopfprothese bei Trümmerfraktur des Oberarmkopfes
• Orthese für ca. 1-2 Wochen und anschließender Physiotherapie.
Nach ca. 14 Tagen dürfen alle Schulterbewegungen im schmerzfreier
Bereich unlimitiert ausgeführt werden.
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Versorgung
mittels offener
Reposition und
winkelstabiler
Platte
Nach der Implantation
einer Frakturprothese
kam es zur Resorption
der Tuberkula mit
Proximalisierung der
Prothese, was aufgrund
eines modularen
Prothesensystems
ohne Schaftwechsel
möglich war.
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Weitere Infos:
Deutschland/international:
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