schulter.oped.de Grundwissen der Schulter-Anatomie und -Traumatologie schulter.oped.de Inhaltsverzeichnis Made in Germany Entwicklung und Produktion in Valley bei München Wiederaufbereitung Produktsortiment Seite4 Grundwissen der SchulterAnatomie und -Traumatologie Seite 5-21 Knöcherne Strukturen Schultergelenk Gelenkskapsel Schulterdach Schleimbeutel (Bursae) Rotatorenmanschette Skapulothorakale Gleitebene Seite 6-7 Seite8 Seite10 Seite11 Seite 12-13 Seite14-15 Seite 16-21 Bewegungsausmaß (ROM) Seite 22-23 Schulter-Indikationen Seite24-37 Frozen-Shoulder Impingement-Syndrom/ Einklemmungs-Syndrom Rotatorenmanschettenruptur Instabilität im Schultergelenk Schweregrad der Schulterluxationen Arthroskopische/offene Stabilisierung Bankart-Läsion Schulterecksgelenkssprengung/ ACG-Sprengung Tossy 1-3 Proximale Humeruskopffraktur (Oberarmschaftfraktur) Seite24-25 Seite26-27 Seite28-29 Seite 30 Seite 31 Seite 32 Seite33 Seite34 Seite 35 Seite36-37 Wiederaufbereitung der Produkte nach kostenloser Rücksendung Patientenzufriedenheit Fokus auf Patientenzufriedenheit und Compliance-Kontrolle zur Ermittlung des Therapieerfolgs 2 3 schulter.oped.de Produktsortiment Grundwissen der SchulterAnatomie und -Traumatologie Gerne kommen wir zu Ihnen, um Anwendung und Vorteile der OPED Schulterprodukte vor Ort zu demonstrieren. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage: schulter.oped.de Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des Körpers. Es wird vom Oberarmkopf (Caput humeri) und der Gelenkpfanne (Cavitas glenoidalis) gebildet. Der große Bewegungsumfang der Arme resultiert aus dem Zusammenspiel mehrerer Gelenke und Gleitlager. Die Gelenkpfanne mit der dazugehörigen Gelenklippe (Labrum glenoidale) ist dabei deutlich kleiner als ihr Gelenkpartner, der Oberarmkopf (Caput humeri). Da das Schultergelenk vom Kapselbandapparat nur unzureichend stabilisiert wird, müssen Muskeln diese Aufgabe übernehmen. Am Schultergelenk sorgen die in die Kapsel einstrahlenden Muskeln der Rotatorenmanschette für die notwendige Stabilität. Auf den folgenden Seiten finden Sie detaillierte Abbildungen und Erklärungen zu den einzelnen anatomischen Strukturen und Verletzungen. 4 5 schulter.oped.de Knöcherne Strukturen Costa 1 (1. Rippe) Acromion (Schulterdach) Fossa supraspinata (Grube des Schulterblatts) Clavicula (Schlüsselbein) Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) Art. acromioclavicularis (AC-Gelenk/Schultereckgelenk/ äußeres Schlüsselbeingelenk) Spina scapulae (Schulterblattgräte) Tuberculum majus (großer Rollhügel) Costa 1 (1. Rippe) Clavicula (Schlüsselbein) Costa 2 (2. Rippe) Tuberculum minus (kleiner Rollhügel) Sternum (Brustbein) Th 1 (1. Brustwirbel) Acromion (Schulterdach) Tuberculum majus (großer Rollhügel) Sulcus intertubercularis (Furche, durch die die lange Bizepssehne läuft) Tuberculum minus (kleiner Rollhügel) Art. sternoclavicularis (SC-Gelenk/inneres Schlüsselbeingelenk) Costa 2 (2. Rippe) Sternum (Brustbein) Humerus (Oberarm) Humerus (Oberarm) 6 7 schulter.oped.de Schultergelenk (Glenohumeralgelenk) Ansicht von vorne auf den Brustkorb M. supraspinatus (Übergrätenmuskel) Acromion (Schulterdach) Die Gelenkpfanne (Cavitas glenoidalis) ist im Verhältnis zum Oberamkopf (Caput humeri) sehr klein. Die Pfanne wird durch die Gelenkslippe (Labrum glenoidale) vergrößert – ähnlich wie die Menisken im Kniegelenk. Scapula (Schulterblatt) Die Stabilität wird durch die in die Kapsel einstrahlenden Bänder und Muskulatur gewährleistet. Caput humeri (Oberarmkopf) Acromion (Schulterdach) Bursa subacromialis subdeltoidea (Schleimbeutel) M. deltoideus (Deltamuskel) Capsula articularis (Gelenkkapsel) Membrana synovialis (Gelenkschleimhaut) Lig. transversum humeri Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) Labrum glenoidale (Gelenklippe) Humerus (Oberarmkopf) Recessus axillaris (Aussackung der Gelenkkapsel – ermöglicht das komplette Heben des Arms) Cavitas glenoidalis (Gelenkpfanne) Labrum glenoidale (Gelenklippe) M. triceps brachii (dreiköpfiger Armmuskel) M. biceps brachii Caput longum (Lange Bicepssehne) 8 Lig. = Ligamentum Proc. = Processus M. = Musculus M. teres minor (kleiner Rundmuskel) M. teres major (großer Rundmuskel) 9 schulter.oped.de Gelenkkapsel Schulterdach Die Gelenkkapsel ist sehr schlaff und mit Kapselfalten (Recessus) ausgestattet. Diese Falten ermöglichen den großen Bewegungsumfang des Schultergelenks. Akromion, Lig. coracoacromiale und Proc. coracoideus bilden zusammen das Schulterdach. Darunter befinden sich Sehnen, Kapselanteile und Schleimbeutel. Achtung: Bei längerer Ruhigstellung kann es zu Verklebungen des Recessus axillaris kommen, diese können die Bewegung stark einschränken! Acromion (Schulterdach) Die Ligamenta glenohumeralia sind 3 bindegewebige Faserzüge, die den vorderen Teil der Gelenkkapsel des Schultergelenk verstärken. M. biceps brachii (lange Sehne) Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) Scapula (Schulterblatt) Lig. coracoclaviculare Lig. acromioclaviculare Art. sternoclavicularis (SC-Gelenk/inneres Schlüsselbeingelenk) Lig. trapezoideum Lig. conoideum Art. acromioclavicularis (AC-Gelenk/Schultereckgelenk/ äußeres Schlüsselbeingelenk) Clavicula (Schlüsselbein) Lig. sternoclavicularis anterius (vorderes Brustbein-SchlüsselbeinBand) Lig. coracoacromiale Proc. coracoideus (Rabenschnabel) Recessus axillaris (Aussackung der Gelenkkapsel) Cavitas glenoidalis (Gelenkpfanne) M. biceps brachii (kurze Sehne) Costa 2 (2. Rippe) 10 Cartilago costalis (Rippenknorpel) Anheftungsstelle für die 2. Rippe Sternum (Brustbein) Lig. costoclaviculare 11 schulter.oped.de Schleimbeutel (Bursae) Ansicht von oben Zahlreiche Schleimbeutel spielen eine wichtige Rolle für die Funktion des Schultergelenks. Spina scapulae (Schulterblattgräte) Die Bursa subacromialis und die Bursa subdeltoidea werden auch als subakromiales Nebengelenk bezeichnet. Durch diese beiden Schleimbeutel ist bei der Abduktion des Armes die Verschieblichkeit des Tuberculum majus des Humerus unter das Akromion gewährleistet. Ist dieser Mechanismus gestört, kommt es zu einer Reizung der Schleimbeutel. Dies wird dann als Impingement-Syndrom beschrieben. Acromion (Schulterdach) Die Bursa subtendinea musculi subscapularis vermindert unter der Sehne des M. subscapularis liegend die zwischen Sehne und Schulterblatt (Scapula) auftretende Reibung. Durch eine ovale Öffnung kommuniziert sie mit der Gelenkhöhle. M. infraspinatus (Untergrätenmuskel) M. supraspinatus (teilweise entfernt) Die Bursa subcoracoidea ist ein unterhalb des Rabenschnabelfortsatz (Proc. coracoideus) gelegener Reserveraum des Gelenks. Sie kommuniziert ebenfalls mit der Gelenkhöhle. Bursa subacromialis subdeltoidea (Schleimbeutel) Lig. coracoacromiale (teilweise entfernt) Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) Capsula articularis (Gelenkskapsel) Bursa subtendinea (Schleimbeutel) M. biceps brachii (teilweise entfernt) M. subscapularis (teilweise entfernt) M. biceps brachii Caput breve (kurze Bicepssehne) Humerus (Oberarmkopf) 12 13 schulter.oped.de Rotatorenmanschette M. deltoideus (Deltamuskel) M. supraspinatus (Übergrätenmuskel) Lig. coracoacromiale Da das Schultergelenk vom Kapselbandapparat nur unzureichend stabilisiert wird, übernehmen Muskeln diese Aufgabe. Die größte Bedeutung für die Stabilität des Schultergelenks haben die gelenknah verlaufenden und in die Kapsel einstrahlenden Muskeln der Rotatorenmanschette. Sie wird gebildet aus dem: 1. M. suprapsinatus (Übergrätenmuskel) 3. M. teres minor (kleiner Rundmuskel) Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) Clavicula (Schlüsselbein) 2. M. infraspinatus (Untergrätenmuskel) 4. M. subscapularis (Unterschulterblattmuskel) Lange Sehne des M. biceps brachii M. serratus anterior (vorderer Sägemuskel) Capsula articularis (Gelenkkapsel) Labrum glenoidale (Gelenklippe) Spina scapulae (Schulterblattgräte) M. supraspinatus (Übergrätenmuskel) Brustwirbelsäule Acromion (Schulterdach) Lig. acromioclaviculare M. infraspinatus (Untergrätenmuskel) Costa 1 (1. Rippe) M. infraspinatus (Untergrätenmuskel) M. teres minor (kleiner Rundmuskel) Cavitas glenoidale (Gelenkspfanne) M. subscapularis (Unterschulterblattmuskel) M. supraspinatus (Übergrätenmuskel) Lig. coracoarcomialis Clavicula (Schlüsselbein) M. subscapularis (Unterschulterblattmuskel) M. triceps brachii, Caput longum (dreiköpfiger Armmuskel) M. latissimus dorsi (breiter Rückenmuskel) M. teres major (großer Rundmuskel) 14 Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) 15 schulter.oped.de Skapulothorakale Gleitebene Humeroskapularer Rhythmus Besonders Flexions- und Abduktionsbewegungen über 90° erfordern ein koordiniertes Zusammenspiel aller beteiligten Muskeln, um eine Schädigung des Subakromialraums zu vermeiden (Impingementsyndrom). Bei der Elevation finden 2/3 im Glenohumeralgelenk und 1/3 im Schultergürtel der Bewegung statt. Bei Schulterproblematiken ist der humeroskapulare Rhythmus häufig gestört. Eine Koordinationsschulung ist dann wichtiger Bestandteil der Therapie. Bewegungsmöglichkeiten der Scapula (Schulterblatt) • Elevation (Schulterblätter nach oben), Depression (Schulterblätter nach unten) • Protraktion (Schultern nach vorne), Retraktion (Schultern nach hinten) • Mediorotation (untere Schulterblattspitze dreht sich zur Wirbelsäule) Lateralrotation (Schulterblattspitze dreht nach außen) Elevation Clavicula (Schlüsselbein) M. rhomboideus minor (kleiner Rautenmuskel) Acromion (Schulterdach) M. supraspinatus (Übergrätenmuskel) Spina scapulae (Schulterblattgräte) Adduktion Abduktion M. infraspinatus (Untergrätenmuskel) M. teres minor (kleiner Rundmuskel) M. rhomboideus major (großer Rautenmuskel) • Abduktion (Schulterblatt weg von der Wirbelsäule), Adduktion (Schulterblatt zur Wirbelsäule) M. teres major (großer Rundmuskel) Mediorotation Lateralrotation Humerus (Oberarmkopf) M. serratus anterior (vorderer Sägemuskel) 16 Depression 17 schulter.oped.de Skapulothorakale Gleitebene Acromion (Schulterdach) Wird aus zwei Gleitspalten gebildet: • Zwischen M. subscapularis und M. serratus anterior • Zwischen M. serratus anterior und Thoraxfaszie (Bindegewebshaut, die in den Brustkorb einstrahlt) Clavicula (Schlüsselbein) Spina scapulae (Schulterblattgräte) Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) Cavitas glenoidale (Gelenkpfanne) Weiter gibt es 4 Muskelschlingen, die einen Einfluss auf die Beweglichkeit des Schulterblattes haben. 1. M. levator scapulae und M. trapezius (Pars ascendens). Sie koordinieren die Elevations- und Depressionsbewegung. Scapula (Schulterblatt) Sternum (Brustbein) 2. M. pectoralis minor und M. trapezius (Pars descendens). Erzeugen Protraktion und Retraktion. M. pectoralis minor (kleiner Brustmuskel) 3. Die oberen Anteile des M. serratus anterior und die mittleren Anteile des M. trapezius kontrollieren die Abduktions- und Adduktionsbewegung. M. pectoralis major (großer Brustmuskel) 4. Die Mm. rhomboidei und unteren Anteile des M. serratus anterior bewirken die Mediorotation bzw. Lateralrotation der Scapula. Diese Gleitebenen und Muskelschlingen können bei längerer Ruhigstellung, Fehlstellungen der Brustwirbelsäule oder nach operativen Eingriffen ihre Gleitfähigkeit verlieren. Das hat dann wiederum Einfluss auf die gesamte Beweglichkeit des Schultergürtels und des Schultergelenks. Costae 6 (6. Rippe) Mm. intercostalis externi (äußere Zwischenrippenmuskeln) M. serratus anterior (vorderer Sägemuskel) 18 19 schulter.oped.de M. trapezius – pars descendens, transversus und ascendens (Trapezmuskel) Acromion (Schulterdach) Proc. coracoideus (Rabenschnabelfortsatz) M. supraspinatus (Übergrätenmuskel) M. subsscapularis (Unterschulterblattmuskel) Ansicht von vorne M. trapezius – pars descendens, transversus und ascendens (Trapezmuskel) M. scalenus anterior, medius und posterior (vorderer Rippenhalter) Acromion (Schulterdach) Clavicula (Schlüsselbein) M. serratus anterior (vorderer Sägemuskel) Clavicula (Schlüsselbein) M. deltoideus – pars clavicularis, arcomialis und spinalis (Deltamuskel) M. pectoralis major – pars clavicularis (großer Brustmuskel – von Schlüsselbein) Sternum (Brustbein) M. latissimus dorsi (großer Rückenmuskel) Humerus (Oberarm) M. triceps brachii - Caput longum (dreiköpfiger Armmuskel) M. triceps brachii - Caput laterale (dreiköpfiger Armmuskel) M. triceps brachii - Caput mediale (dreiköpfiger Armmuskel) M. pectoralis major – pars sternalis (großer Brustmuskel – von Brustbein) Costa (Rippe) Mm. intercostalis (Zwischenrippenmuskulatur) M. triceps brachii – Caput longum (dreiköpfiger Armmuskel) Sternum (Brustbein) Humerus (Oberarm) M. triceps brachii – Caput laterale (dreiköpfiger Armmuskel) M. pectoralis major – pars abdonimalis (großer Brustmuskel – von der Bauchmuskulatur) M. triceps brachii – Caput mediale (dreiköpfiger Armmuskel) M. latissimus dorsi (großer Rückenmuskel) 20 21 schulter.oped.de Bewegungsausmaß (ROM) Normwerte für die aktiven und passiven Bewegungsausmaße (Neutral-0-Methode) Abduktion/Adduktion 180° – 0 – 20-40° 22 Außen-/Innenrotation in Adduktion 40°-60° – 0 – 95° Anteversion/Retroversion 150°-170° – 0 – 40° Außen-/Innenrotation in 90°-Abduktion 70° – 0 – 70° 23 schulter.oped.de Frozen-Shoulder/Schultersteife Frozen-Shoulder ist eine Einsteifung des Schultergelenks. Dabei entzündet sich die Gelenkschleimhaut der Schulterkapsel – die Folge ist eine Kapselverdickung, die nach einiger Zeit in eine Schrumpfung der Schulterkapsel mündet und die Bewegungseinschränkung nach sich zieht. Meistens sind Personen im mittleren Lebensalter betroffen. Es können auch hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen (z.B. bei Diabetikern, bei Frauen in den Wechseljahren oder bei Schilddrüsenproblemen) Ursache: • Am häufigsten tritt die „idiopatische Form“ auf – das bedeutet, dass man den Auslöser/die Ursache nicht kennt. • Bei der „traumatischen Form“ ist zuerst eine Schulterkrankung-/verletzung da und es entwickelt sich anschließend eine Schultersteife. Therapie Die anfängliche Behandlung erfolgt durch eine gezielte physiotherapeutische Behandlung (diese dauert in der Regel mehrere Monate), die durch entzündungshemmende Medikamente oder Cortisonspritzen unterstützt werden kann. Verläuft diese Therapie nicht erfolgreiche wird die sog. Narkosmobilisation angewandt. Als alternative kann eine endoskopische Schulterkapselspaltung durchgeführt werden. Nachbehandlung Symptome Am Anfang stehen langsam beginnende Schmerzen, die Schritt für Schritt stärker werden. Danach entwickelt sich allmählich eine Bewegungseinschränkung – dies ist zuerst bei der Außenrotation zu erkennen. Nach einem operativen Eingriff, ist eine intensive Physiotherapie erforderlich, diese kann sich über mehrere Monate hinziehen. Phasen 1.Entzündungsphase Es treten Ruhe- und Nachtschmerz auf, diese nehmen langsam zu und können vereinzelt unerträglich werden. 2.Einsteifungsphase Die Schulterschmerzen gehen langsam zurück und die Bewegungseinschränkung wird deutlicher. Tätigkeiten auf Schulterhöhe können kaum noch durchgeführt werden. 3.Auftauphase Die Beweglichkeit wird langsam wieder besser und Tätigkeiten über Schulterhöhe werden langsam wieder möglich. 24 Schrumpfende und entzündete Gelenkskapsel. 25 schulter.oped.de Impingement-Syndrom/Einklemmungs-Syndrom Hier kommt es zur Einengung des M. supraspinatus und der dort liegenden Schleimbeutel zwischen Humerus (Oberarmkopf) und Acromion (Schulterdach). Ursache Trifft man vermehrt bei einem Personenkreis an, der viel in und über Schulterhöhe tätig ist (z.B. Maler oder Wurfsportler) – dies ist aber nicht die zwingende Voraussetzung dafür. Es können auch Kalkdepots, ein hakenförmiges Schulterdach oder ein Riss/Aufwulstung der Rotatorenmanschette dafür verantwortlich sein. Fehlstellungen der Wirbelsäule (Rundrücken) oder nach vorne gekippte Schultern können das Entstehen ebenfalls begünstigen. Symptome Zu Beginn treten die stechend und einschießenden Schmerzen fast immer bewegungsabhängig bei in und über Schulterhöhe auf (Painful Arc – schmerzhafter Bogen). Wenn die Entzündung der Sehnenansätze und des Schleimbeutels länger besteht, gehen die Schmerzen in einen Ruheschmerz über. Deutliche Bewegungseinschränkungen im Alltag sind die Folge. Solche operativen Eingriffe können sein: • Akromionplastik – hier wird die knöcherne Nase unter dem Schulterdach abgetragen. • Schleimbeutelentfernung – dieser bildet sich nach der Entfernung neu aus. • Stabilisierungsoperation (siehe Seite….) • Diese Verfahren werden häufig kombiniert. Nachbehandlung Eine Ruhigstellung in einer Schlinge kann, muss aber nicht erfolgen. Hierbei wird individuell von Patient zu Patient entschieden. Der Patient darf den Arm in der Regel nach der Operation aktiv bewegen – eine anschließende physiotherapeutische Behandlung mit einem Heimübungsprogramm sollte sich daran anschließen. Abstand zu eng Schleimbeutelentzündung Vor OP Beim Abspreizen entstehen Schmerzen bei Schleimbeutelentzündung unter dem Schulterdach Therapie Zunächst sollte so konservativ wie möglich behandelt werden. Dabei wird in der Physiotherapie versucht, die Druck- und Belastungsverhältnisse in der Schulter zu verbessern – dies nimmt einige Zeit in Anspruch. Unterstützend kommen hier Schmerzmittel zum Einsatz. Nach OP Kommt es zu einem operativen Eingriff, dann wird versucht, unter dem Schulterdach Platz zu schaffen, um den Druck von den Sehnenansätzen zu nehmen, damit ein Defekt der Rotatorenmanschette vermieden werden kann. 26 27 schulter.oped.de Rotatorenmanschettenruptur Riss des Sehnen-Muskel-Mantels der Rotatoren (M. infraspinatus, supraspinatus, teres minor, subscapularis) – teilweise oder komplett. Meistens nur teilweise (partiell), wobei mehr Männer als Frauen betroffen sind, meist ab dem 50. Lebensjahr. Ursachen • Degenerative Vorschädigung (häufig) • Traumatisch (Unfall): Schnelle, ruckartige Bewegung bei Sport (z.B. werfen) Rotatorenmanschetten-Naht (ROM-Naht) InfraspinatusRiss SupraspinalusRiss Rotatoren manschetten Riß SupscapularisRiss Symptome • Frische Ruptur g oft hörbares Reißen oder Krachen. Kraftverlust – Arm seitlich anheben (Abduktion) und nach außen drehen (Außenrotation) nicht mehr möglich. • Degenerativ g Die Symptomatik entsteht langsam, mit Bewegungseinschränkungen und Schmerzen in Ruhe und Bewegung (Painful Arc). Weiter kann ein Kraftverlust auftreten und die Muskulatur kann an Volumen verlieren. Therapie & Nachbehandlung • Konservativ: Bei inkompletter Ruptur, kompletter Ruptur und inaktiven Patienten (älter als 65 Jahre). Ruhigstellung in der Orthese für 4-6 Wochen mit anschließender Physiotherapie. • Operativ: Wahl des OP-Verfahrens in Abhängigkeit von Lage und Ausdehnung der Ruptur · nach Neer · Verankerung nach McLaughlin · Plastische rekonstruktive Verfahren – z.B. Sehnentransfer M. infraspinatus InfraspinalusRiss Teres-minor-Riss Die Orthese muss für ca. 6 Wochen getragen werden – in dieser Zeit darf der Arm nur passiv bewegt werden. Nach 6 Wochen sind alle Bewegungen aktiv freigegeben – Übungen gegen Widerstand erst nach 10 Wochen. Es bedarf einer intensiven Physiotherapie und Nachbehandlung für mehrere Monate, um ein erfolgreiches OP-Ergebnis zu erzielen. 28 29 schulter.oped.de Instabilität im Schultergelenk Schweregrad der Schulterluxationen Die sogenannte chronisch-traumatische Instabilität entsteht durch eine Verletzung des Kapsel-Bandapparates durch eine unfallbedingte Verrenkung (Luxation) des Armes. Dabei wird typischerweise die Gelenklippe, das sogenannte Labrum, welches in etwa einem Meniskus im Kniegelenk entspricht, vom Gelenkpfannenrand durch den Oberarmkopf beim Luxationsvorgang abgeschert. Zusätzlich wird die vordere, untere Gelenkkapsel stark überdehnt oder reißt sogar ein. Aufgrund dieser Schädigung kann die Schulter ohne erneuten Unfall spontan luxieren. Grad Pathologischer Befund Grad 1 (Distorsion) Dehnung, Zerreißung einiger Fasern, Kapsel und Muskulatur intakt Grad 2 (Subluxation) Ruptur oder Ablösung der Kapsel, partielle Läsion der Muskulatur Grad 3 (Luxation) Kapsel-Band-Verletzungen sind immer vorhanden, zu 97 % vordere Luxationsrichtung Luxationsformen • Luxatio anterior/subcoracoidea: Diese Form macht 80-90 % aller Luxationen im Schultergelenk aus. Dabei luxiert der Humeruskopf nach ventral unter den Proc. coracoideus. • Luxatio axillaris: Der Humeruskopf luxiert nach unten in Richtung Axilla. • Luxatio posterior: Hierbei erfolgt die Luxation nach hinten. Begleitverletzungen • Oberarmkopfimpression (Hill-Sachs-Läsion – Impressionsfraktur im äußeren hinteren Anteil des Humeruskopfes; kann bei der ersten traumatischen Schulterluxationenstehen) • vordere Pfannenrandfraktur (Bankart-Läsion – Abriss des Labrum glenoidale inferius mit Abflachung des unteren vorderen Pfannenrandes bei der traumatischen Schulterluxation (nach vorn) • Schulterluxation (nach vorn) • Rotatorenmanschettenruptur (in 35 % der Fälle) • Schädigung des Nervus axillaris (in 15 % der Fälle) • knöcherne Begleitverletzungen (in 40 % der Fälle) 30 Luxatio anterior Therapie & Nachbehandlung Konservativ: Repositionsmanöver mit anschließender Ruhigstellung für 1-3 Wochen in einer Orthese mit anschließender Physiotherapie Luxatio posterior Operativ: Arthroskopie, Inspektion des Gelenks, Spülung des Hämatoms, gegebenenfalls Labrum-Rekonstruktion (OP nach Bankart) Je nach Schwere der Verletzung und der gewählten Operationstechnik muss die Orthese für bis zu 6 Wochen getragen werden. Dabei wird sich immer an die Vorgaben des Arztes gehalten. Weiter ist eine langfristige Nachbehandlung nach einem festen Schema erforderlich. Die Rehabilitation kann bis zu einem Jahr dauern. 31 schulter.oped.de Arthroskopische/offene Stabilisierung Bankart-Läsion SLAP-Läsion (Verletzung des Bicepsankers am Pfannenrand) Gelenkklippe ist eingerissen (Bankart-Läsion) Läsion des Bicepsankers 32 Instabile Ablösung Korbhenkelartige Ablösung Korbhenkelartige Ablösung mit Ursprung der langen Bicepssehne 33 schulter.oped.de Schultereckgelenkssprengung/ACG-Sprengung Tossy 1-3 Unter der Acromioclaviculargelenk-Sprengung (ACG-Sprengung) versteht man die Verletzung des Bandapparates des Acromioclaviculargelenks mit nachfolgender Fehlstellung und Dysfunktion des Gelenks. Tossy 1 / Rockwood 1 Ursachen Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass alle Bewegungen, die nicht der normalen Physiologie des Gelenkes entsprechen, zu einer ACG-Sprengung führen können. Insbesondere Stürze über den Fahrradlenker oder der Sturz beim Inlineskaten, ebenso wie auf die Schulter fallende Gewichte lädieren das Acromioclaviculargelenk. Symptome Patienten mit einer ACG-Sprengung zeigen neben mitunter erheblichen Schmerzen die Unfähigkeit der normalen Armbewegung durch die Fehlfunktion zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein. Stadium Klinik Arztliche Therapie Tossy 1 / Rockwood 1 Zerrung oder Teilzerrung des Lig. acromio calviculare funktionelle Übungsbehandlung, Kryotherapie, Salbenverbände Tossy 2 / Rockwood 2 Zerreißung des Lig. acromioclaviculare Ruhigstellung für ca. 2 Wochen in der SUPROshoulder Tossy 3 / Rockwood 3 Zerreißung der Lig. acromioclaviculare und coracoclaviculare operative Stabilisierung meist mit Zuggurtungsostheosynthese (Tight-Rope) Tossy 2 / Rockwood 2 mögliche operative Versorgung mit einer Tight-Rope Tossy 3 / Rockwood 3 Therapie & Nachbehandlung • Konservativ: Tossy 1, bei Tossy 2 wird individuell entschieden. Ruhigstellung in der SUPROshoulder. • Operativ: Tossy 3 mit PDS-Banding, Tight-Rope (= Flaschenzugprinzip) 34 35 schulter.oped.de Proximale Humeruskopffraktur (Oberarmschaftfraktur) Entsteht durch einen direkten Sturz auf den ausgestreckten Arm/Ellenbogen oder axiale Gewalteinwirkung. Symptome schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Druckschmerz am Oberarmkopf, evtl. Bluterguss (in der Achselhöhle, seitlich an der Thoraxwand oder auf der medialen Seite des Oberarms). Kalotte TuberculumMajus-Fraktur TuberculumMinus-Fraktur Diagnostik Röntgen in 2 Ebenen - bei Verdacht auf Tumor auch eine MRT-Aufnahme KalottenFraktur Tuberculum Majus Tuberculum Minus SchaftFraktur Schaft Therapie & Nachbehandlung Konservativ: • Bei stabilen Frakturverhältnissen Operativ: • bei instabilen Frakturen mit Schrauben- und/oder Plattenosteosynthese • Humeruskopfprothese bei Trümmerfraktur des Oberarmkopfes • Orthese für ca. 1-2 Wochen und anschließender Physiotherapie. Nach ca. 14 Tagen dürfen alle Schulterbewegungen im schmerzfreier Bereich unlimitiert ausgeführt werden. 36 Versorgung mittels offener Reposition und winkelstabiler Platte Nach der Implantation einer Frakturprothese kam es zur Resorption der Tuberkula mit Proximalisierung der Prothese, was aufgrund eines modularen Prothesensystems ohne Schaftwechsel möglich war. 37 Weitere Infos: Deutschland/international: OPED GmbH Medizinpark 1 83626 Valley/Oberlaindern Fon +49 (0) 80 24/60 81 8-210 Fax +49 (0) 80 24/60 81 8-299 [email protected] www.oped.de Schweiz: OPED AG Hinterbergstrasse 26 6330 Cham Fon +41 (0) 41/748 53 35 Fax +41 (0) 41/748 53 40 [email protected] www.oped.ch 35˘35 3535ttt4