Bildentstehung auf der Netzhaut Linsengleichungen

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Bildentstehung auf der Netzhaut
Folgende vereinfachende Annahmen müssen getroffen werden:
 Das Linsensystem wird durch eine einzige "dünne" Linse geeigneter Brennweite
ersetzt
 Auf beiden Seiten der Linse liegt das selbe optische Medium vor, die
Brennweite vor und hinter der Linse ist demnach die gleiche
 Die Strahlen treffen auf einen ebenen Schirm
Unter diesen Annahmen lässt sich das Bild eines Gegenstandes mithilfe der
Konstruktionsstrahlen (Parallelstrahl, Brennpunktstrahl und Mittelpunktstrahl)
konstruieren:
Gegenstand
Bild
Lage
Lage
Art, Stellung, Größe
Außerhalb der doppelten
Brennweite
g>2f
In der doppelten
Brennweite
g=2f
Zwischen einfacher und
doppelter Brennweite
f<g<2f
In der einfachen
Brennweite
g=f
Innerhalb der einfachen
Brennweite
g<f
Zwischen einfacher und
doppelter Brennweite
f<b<2f
In der doppelten
Brennweite
g=2f
Außerhalb der doppelten
Brennweite
b>2f
reell, verkleinert,
umgekehrt,
seitenvertauscht
reell, gleich groß,
umgekehrt,
seitenvertauscht
reell, vergrößert,
umgekehrt,
seitenvertauscht
Kein Bild
---
Auf der Gegenstandsseite
virtuell, vergrößert,
aufrecht, seitenrichtig
Linsengleichungen
1. Linsengleichung
2. Linsengleichung
Abbildungsfehler
 Sphärische Aberration
Parallele Strahlen treffen sich nicht im Brennpunkt.
Randstrahlen treffen sich näher an der Linse als
achsennahe Strahlen.
 Reduzierung der sphärischen Aberration
beim Auge durch eine inhomogene Brechzahl
der Cornea und durch die Ausblendung von
Randstrahlen durch die Pupille
 Chromatische Aberration
Die verschiedenen Farben des Lichts werden
unterschiedlich stark gebrochen. Einfarbige Striche
erhalten dadurch farbige Ränder.
 Astigmatismus
Wen die Oberfläche einer Linse nicht überall gleich
stark gekrümmt ist wird ein Punkt von dieser Linse als
Strich abgebildet.
 Beim Auge ist meistens nicht die Linse sondern
eher die Hornhaut verkrümmt. Man spricht von
Hornhautverkrümmung bzw. Stabsehen.
Akkommodation
Die Brennweite von Sammellinsen (Konvexlinsen) hängt von ihrer Wölbung ab.
stark gewölbt  große Brechkraft  kleine Brennweite
schwach gewölbt  kleine Brechkraft  große Brennweite
Beim Auge liegt die Bildweite (Abstand Augenlinse-Netzhaut) fest. Um Gegenstände
in verschiedenen Entfernungen scharf zu sehen muss die Wölbung der Augenlinse
angepasst werden um die Brennweite zu verändern.
Die Veränderung der Linsenkrümmung (Akkommodation) steuert der Ziliarmuskel, der
die Augenlinse ringförmig umgibt, zusammen mit den Zonulafasern.
 Sehen in die Entfernung
 Ziliarmuskel ist entspannt (sinnvoll da wir meistens in die Ferne schauen)
 Zonulafasern sind gespannt
 Augenlinse ist schwach gekrümmt
 Große Brennweite
 Sehen in die Nähe
 Ziliarmuskel ist angespannt
 Zonulafasern sind entspannt
 Augenlinse ist stärker gewölbt
 Kleine Brennweite
Da der Ziliarmuskel beim Sehen in die Nähe angestrengt wird, tun uns nach langem
Lesen die Augen weh.
Brechkraft einer Linse
Fehlsichtigkeiten und ihre Korrektur
 Kurzsichtigkeit
 Auge ist zu lang
 scharfe Abbildung entsteht vor der Netzhaut
 Brechkraft des Auges ist im Vergleich zur Augenlänge zu groß
 Zerstreuungslinse zur Korrektur notwendig
 Weitsichtigkeit
 Auge ist zu kurz
 scharfe Abbildung entsteht hinter der Netzhaut
 Brechkraft des Auges ist im Vergleich zur Augenlänge zu gering
 Sammellinse zur Korrektur notwendig
 Altersweitsichtigkeit
 Augenlinse verliert mit dem Alter an Elastizität
 Auge kann nicht mehr auf Nahsicht akkommodieren
 Sammellinse zur Korrektur notwendig
Sehen unter Wasser
 Mensch ist unter Wasser Weitsichtig, da die Hornhaut unter Wasser nicht zur
Lichtbrechung beiträgt (Brechungsindex von Hornhaut und Wasser sind nahezu
gleich)
 Fische haben inhomogene Kugellinsen und akkommodieren durch Änderung
der Linsenposition
Aufbau des menschlichen Auges
 Aufbau der Netzhaut
 Schicht 1: Photorezeptoren (Zapfen und Stäbchen) wandeln Lichtreize in
elektrische Signale um
 Schicht 2: Bipolarzellen, Horizontale Zellen und Amakrine Zellen passen
Helligkeit, Kontrast und räumliche Auflösung an und geben die
wesentlichen Informationen an die Ganglienzellen weiter
 Schicht 3: Ganglienzellen komprimieren die Information und geben sie an
den Sehnerv weiter
 Räumliches Sehen
Das Gehirn errechnet aus den zwei unterschiedlichen Bildern der zwei Augen
einen räumlichen Seheindruck
 Tageslicht- und Nachtsehen
 Zapfen sind für das Sehen bei Tageslicht verantwortlich (5-6 Mio. Stück, rot-,
grün- und blauempfindliche Zapfen)
 Stäbchen sind für das Sehen bei Dunkelheit verantwortlich (100 Mio. Stück)
 Farbsehen
 Farbeindruck entsteht durch das Verhältnis der Erregung der drei
unterschiedlichen Zapfentypen
 2 Millionen unterschiedliche Farben
 Störung der Farbwahrnehmung: Rot-Grün-Schwäche, totale Farbblindheit
 Sehen im Tierreich
 Ultraviolettes Sehen: Vögel und Insekten können teilweise UV-Licht
wahrnehmen
 Infrarot Wahrnehmung: Schlangen können teilweise Wärmestrahlung
wahrnehmen
Lichtmodelle
In der Geschichte hat man sich immer schon mit Licht beschäftigt. Heute weiß man,
dass Licht im Vakuum mit einer Geschwindigkeit von c = 300 000 km/s ausbreitet.
Das Teilgebiet der Optik, das die Eigenschaften von Licht untersucht, unterteilt sich in
geometrische Optik und Wellenoptik. Dabei wird Licht im Modell entweder als Strahl
oder als Welle beschrieben.
Geometrische Optik
 Licht als Lichtstrahl (sehr kleines Lichtbündel)
 Folgende Phänomene lassen sich mit dem Modell der Lichtstrahlen
beschreiben:
 Geradlinige Ausbreitung des Lichts
 Entstehung von schatten hinter lichtundurchlässigen Körpern
 Brechung und Reflexion an Grenzflächen
 Verlauf von Lichtstrahlen durch Prismen und Linsen
 Welleneigenschaften werden vernachlässigt
 In Wirklichkeit gibt es einen solchen Lichtstrahl nicht. Es gilt das Fermat'sche
Prinzip: Licht nimmt stets den Weg für den es die kürzeste Zeit braucht
Wellenoptik
 Licht als elektromagnetische transversale Welle
 Folgende Phänomene lassen sich mit dem wellenmodell beschreiben:
 Interferenz
 Beugung an sehr kleinen Spalten und Kanten
 Polarisation
 Nicht alle Phänomene (z.B. der von Einstein beschriebene Fotoeffekt) können
erklärt werden
Beugung und Interferenz von Licht am Doppelspalt
Wird eine Blende mit zwei schmalen, dicht nebeneinander liegenden, Spalten mit
einem Laser beleuchtet, entsteht auf einem Schirm ein Interferenzmuster.
Dieses Phänomen lässt sich mithilfe des Wellenmodells erklären:
Nam dem Huygens'schen Prinzip ist jeder Punkt einer Welle als Ausgangspunkt einer
kreisförmigen Elementarwelle anzusehen, die sich mit der gleichen Geschwindigkeit
wie die Wellenfront ausbreitet. Trifft Licht auf einen Doppelspalt, so entsteht an jedem
Spalt eine Elementarwelle.
Überlagern sich zwei oder mehrere dieser Elementarwellen, so entsteht ein
Interferenzmuster, mit hellen und dunklen Bereichen. Treffen sich zwei Wellenberge
bzw. Wellentäler so verstärken sie sich (konstruktive Interferenz), treffen sich ein
Wellental und ein Wellenberg, so löschen sie sich aus (destruktive Interferenz).
Beugung und Interferenz von Licht am Einfachspalt
Die Iris beim menschlichen Auge stellt aus physikalischer Sicht eine Lochblende dar.
Auch bei einem Einfachspalt bzw. einer Lochblende gibt es
Interferenzerscheinungen. Dies lässt sich dadurch erklären, dass von vielen Punkten
im Spalt Elementarwellen ausgehen, die sich auf dem Schirm teilweise konstruktiv,
teilweise destruktiv überlagern.
Auch bei Lochblenden treten ähnlich wie beim Einfachspalt Beugungs- und
Interferenzerscheinungen auf. Zusätzlich muss aber ein Korrekturfaktor berücksichtigt
werden.
Eine wichtige Konsequenz ist, dass bei allen optischen Instrumenten und damit auch
beim menschlichen Auge, das Auflösungsvermögen durch die Beugung an Blenden
und Linsenfassungen begrenzt ist.
Zwei Punkte sind nur dann getrennt voneinander wahrnehmbar wenn ihre
Hauptmaxima mindestens um ihre Radius voneinander entfernt sind.
Auflösungsvermögen des menschlichen Auges
Insgesamt ist das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges durch zwei
unterschiedliche Mechanismen (Beugung und Sehzellendichte) begrenzt. Ein
näheres zusammenrücken wäre daher sinnlos, da das Phänomen der Beugung das
Bild unscharf macht.
Greifvögel haben daher eine größere Augenöffnung und ein langgezogenes Auge
um Beugungserscheinungen zu reduzieren.
Die Sehschärfe oder den Visus kann man über den minimalen Sehwinkel 
definieren.
Aufgrund der üblicherweise sehr kleinen Werte wird der Sehwinkel  in Bogenminuten
angegeben.
Ein normalsichtiges Auge kann bei guten Sehverhältnissen zwei Punkte unter dem
Winkel einer Bogenminute noch unterscheiden was einem Visus von 1 entspricht. Ein
kleinerer Visus als 0,8 bedeutet Schwächen in der Sehschärfe, die durch eine Sehhilfe
ausgeglichen werden sollten. Bei Jugendlichen liegt der Visus hingegen häufig sogar
über 1.
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