131 Glossar Ableitungsvorschrift Definition zur Berechnung von Kennzahlen aus Fakten oder abgeleiteten Attributen aus originären Attributen. ADIS/ADED ADIS/ADED ist ein Standard zum Datenaustausch in der Landwirtschaft. ADIS (ISO 11787) beschreibt die Form der Datenübertragung mittels ASCII-Daten, während ADED (ISO 11788-1) Datenelemente im Data Dictionary definiert. Assertation Assertations (Zusicherungen) stellen einen Mechanismus zur Kontrolle definierter Bedingungen in Datenbanken dar. Sie sind dabei im Gegensatz zu CHECKConstraints nicht an Tabellen oder Spalten gebunden (MELTON und SIMON, 1997, S. 211 ff.). CHECK-Constraint Mechanismus zur Definition von tabellen- oder spaltengebundenen Regeln mithilfe der SQL (MELTON und SIMON, 1997, S. 211 ff.). Data Dictionary Metadatenbank eines Datenbankmanagementsystems zur Verwaltung von Datenbanken. Data Warehouse Ein Data Warehouse ist eine themenbezogene, integrierte, zeitvariierende, nicht flüchtige Sammlung von Daten zur Unterstützung von Management-Entscheidungsprozessen. Data Warehouse-Prozess Der Begriff benennt den Prozess des Betreiben eines Data Warehouses mit den Schritten Datenbeschaffung (ETL) und Datenspeicherung. Die Analyse der Daten wird in dieser Arbeit nicht als Teil des Data Warehouse-Prozesses gesehen (vgl. dagegen BAUER und GÜNZEL, 2004, S. 526). Datenbank Eine Datenbank ist eine strukturierte Sammlung von logisch zusammenhängenden Daten. Datenbankmanagementsystem Ein Datenbankmanagementsystem ist ein Softwaresystem zum Erstellen, Pflegen, Abfragen und Manipulieren von Datenbanken. Glossar 132 Datenbanksystem Als Datenbanksystem bezeichnet man Datenbankmanagementsysteme inklusive der von ihnen verwalteten Datenbanken. Datenorganisation Unter dem Begriff der Datenorganisation werden alle Verfahren zur Strukturierung (logische Datenorganisation) und Speicherung (physische Datenorganisation) von Daten zusammengefasst (STAHLKNECHT und HASENKAMP, 2005, S. 131). Dimension Die Menge der Dimensionen stellt den qualifizierenden Teil eines multidimensionalen Modells dar. Eine Dimension besteht aus einer Menge von Attributen, nach denen Fakten und Kennzahlen angeordnet werden (eindeutige, orthogonale Strukturierung des Datenraumes). Expertensystem Softwaresystem zur Informationsgenerierung durch das Anwenden von Regeln auf vorhandene Daten. Die Regeln bilden dabei Expertenwissen der entsprechenden Domaine ab (PICOT et al., 2001, S. 171 f.). Expertensysteme gelten als Systeme der künstlichen Intelligenz. ETL (Extract-Transform-Load) Datenaufarbeitungsprozess im Rahmen des Data Warehouse-Prozesses mit den Schritten der Extraktion von Daten aus Quellsystemen, Transformation der Daten in die Zielstrukturen und das Laden ins Data Warehouse. Fakt Fakten stellen quantifizierende Daten dar, die in einer bestimmten Granularität vorliegen. (Sie entsprechen der Ausprägung quantifizierender Attribute im E/R-Modell.) Factless Fact Eine Factless Fact-Tabelle weist die Struktur einer Fakttabelle im multidimensionalen Kontext, jedoch ohne Kennzahl-Attribut auf. Funktionale Abhängigkeit Eine Attributmenge A des Relationsschemas R ist funktional abhängig von einer Attributmenge B des gleichen Relationsschemas R, wenn zu jeder Wertekombination von B genau eine Wertekombination von A existiert. Granularität Die Granularität bezeichnet den Verdichtungsgrad von Daten. Je niedriger die Granularität, desto detaillierter sind die Daten. Informationssystem Ein Informationssystem ist ein System, das große Mengen von Daten strukturiert, effizient und dauerhaft speichert, Anfragen und Änderungen ausführt (BISKUP, 1995, S. 2). Glossar 133 Integrität Datenintegrität umfasst die Bereiche Datenkonsistenz (Konsistenz), Datensicherheit (Sicherung gegen Verlust und Verfälschung) und Datenschutz (Schutz vor unbefugtem Zugriff) (ZEHNDER, 2005, S. 244; LASSMANN et al., 2001, S. 232). Integritätsbedingungen Bedingungen, die die Integrität von Daten definieren und deshalb beim Datenbankentwurf festzulegen sind. Kardinalität Kardinalitäten beschreiben die Komplexität von Beziehungstypen zwischen Entitätstypen, das heißt sie geben an, mit wie vielen Entitäten eines anderen Entitätstyps eine Entität in Beziehung stehen muss oder kann. Kennzahlen (=abgeleitete Kennzahlen, =measure): Kennzahlen sind quantifizierende Daten, die nach einer Ableitungsvorschrift aus Fakten berechnet werden. (z.B. Anzahl Mastitisbehandlungen = Anzahl Behandlungen mit Diagnose ‚Mastitis’). Ein Spezialfall ist Kennzahl = Fakt, z.B. bei der Milchmenge. Konsistenz Konsistenz ist die Widerspruchsfreiheit von Daten (ZEHNDER, 2005, S. 243). Klassifikationshierarchie Eine Klassifikationshierarchie ist die Ausprägung eines Klassifikationsschemas, das heißt die Hierarchie der Instanzen von Klassifikationsstufen. Klassifikationsschema Ein Klassifikationsschema stellt eine hierarchische Anordnung von Attributen einer Dimension dar. Die Attribute werden damit zu Klassifikationsstufen (=Hierarchiestufen, =Hierarchieebenen). Sie bildet einen Auswertungspfad (=Navigationspfad). Parallelklassifikationen sind möglich. Weiterhin ist die Einführung von dimensionalen Attributen möglich, die funktional von einem Klassifikationsattribut abhängen. Klassifikationsstufen Klassifikationsstufen sind Attribute einer Dimension im Rahmen von Klassifikationsschemata. Materialisierte Sicht Als materialisierte Sicht wird an dieser Arbeit allgemein die physische Speicherung von Daten verstanden, die prinzipiell auch durch SQL-Views repräsentiert werden könnten. Metrik Ableitungsvorschrift Normalisierung Die Normalisierung ist ein Prozess zur Eliminierung von Datenabhängigkeiten mittels Zerlegung von Relationen mit dem Ziel der Redundanzvermeidung (VOSSEN, 1994, S. 51; KEMPER und EICKLER, 2004, S. 171). Glossar 134 NULL-Wert Der Wert NULL drückt einen unbestimmten Zustand eines Attributes aus. Qualifizierende Daten Qualifizierende Daten sind beschreibende Daten, die dem Benutzer als Navigationsraster zur Verfügung stehen. Diese können Begriffshierarchien im Sinne von Klassifikationsschemata bilden, die die Bedeutung von Auswertungspfaden annehmen. Quantifizierende Daten Quantifizierende Daten sind Daten, die den Auswertungsgegenstand (Kennzahlen) darstellen (z.B. Milchmenge und Anzahl Mastitisbehandlungen). Redundanz Redundanz ist das mehrfache Vorhandensein gleicher Daten. Von Redundanz spricht man bei mehrfach vorhandenen, identischen Daten, aber auch bei Daten, die von vorhandenen Daten abgeleitet werden (redundante Information). Referenzmodell Ein Referenzmodell ist ein Modell mit dem Anspruch einer gewissen Allgemeingültigkeit für einen bestimmten Anwendungsbereich (LASSMANN et al., 2001, S. 372). Transaktion Eine Transaktion stellt eine unteilbare Folge von (Datenmanipulations-)Anweisungen dar. Trigger Trigger sind durch Datenmodifikationsoperationen ausgelöste Aufrufe gespeicherter Funktionen.